Steckbrief - Tierschutz macht Schule

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Steckbrief: Mauerbiene, eine Wildbienen-Art
Foto links: Männchen © Gisela Wittmann Foto rechts: Paarung © Pjt56/wikimedia commons
Gehörnte Mauerbiene
Lateinischer Name: Osmia cornuta
Aussehen:
Die Weibchen sind 12 bis 16 mm lang. Sie haben vor den Fühlern
zwischen den Haaren zwei kleine Hörner. Deshalb der Name Gehörnte
Mauerbiene! Die etwas kleineren Männchen sind am Kopf hellgrau
behaart. (siehe Foto links und rechts) Männchen und Weibchen haben
einen schwarzen Körper und einen rostroten Hinterleib. Sie sind behaart
und können deshalb am ersten Blick leicht mit Hummeln verwechselt
werden.
Verhalten:
Die Mauerbienen gehören zu den Wildbienen. Diese Bienen haben keinen
Staat wie die Honigbiene, sondern jede Biene lebt für sich allein. Im
Gegensatz zur Honigbiene, die Wärme zum Fliegen braucht, sind
Mauerbienen bereits bei kühlen Temperaturen im Frühjahr (ab März)
unterwegs. Wenn sie fliegen, ist ein lauter Summton zu hören. Sie sind
sehr friedlich und stechen fast nie.
Nahrung: Pollen und Nektar
Ihr Trick bei der Bestäubung: Die Mauerbienen sammeln den Pollen auf
der Unterseite ihres Bauches. Sie sind so genannte Bauchsammler. Dieser
ist stark behaart, sodass der Pollen hängenbliebt.
Frühlingsblüten brauchen Mauerbienen: Mauerbienen sind wichtige
Bestäuber für Weiden und Apfelbaum-Blüten, wenn das Wetter für
Honigbienen noch zu kalt ist. Deshalb werden eigens dafür gezüchtete
Mauerbienen in Obstbaumplantagen eingesetzt.
Lebensraum der Mauerbienen: in Gärten, Parks, Hohlwegen und
Obstbaumwiesen, sogar in Städten
Fortpflanzung: Die Männchen schlüpfen im März zuerst, wenig später
schlüpfen die Weibchen. Nach der Paarung beginnt jedes Weibchen mit
dem Bau eines Nestes. Dazu sucht es einen Hohlraum. Das kann ein
hohler Pflanzenstängel sein, ein kleines Loch in einer Mauer oder eine
hohle Stelle in einer Löswand.
Pollen
Ei:
Ein Weibchen errichtet 12 Brutzellen für ihre 12 Nachkommen.
In einer Linie legt sie in 12 Brutzellen jeweils ein Ei und dazu ein
Jausenpaket, damit die Jungen nach dem Schlüpfen gleich etwas zu
Fressen haben. Das Jausenpaket besteht aus einem Pollen-NektarGemisch. Mit etwas Lehm verschließt das Weibchen die Brutzellen. Die
Larven entwickeln sich im Laufe des Jahres, überdauern als Puppen den
Winter und schlüpfen im nächsten Frühjahr als Bienen.
Pollen-Nektar-Gemisch und Ei (weißlich) Foto ©entomart
Die Mauerbienen sind Beutetiere z.B. für den Bienenfresser und für
verschiedene Spinnenarten, Gottesanbeterin etc.
Vorkommen in Österreich: in allen Bundesländern
So alt können Mauerbienen werden: Nach dem Schlüpfen paaren sich
die Männchen mit den Weibchen, dann leben sie noch einige Wochen. In
dieser Zeit bestäuben sie Blüten und tragen so zur Artenvielfalt bei den
heimischen Pflanzen bei.
Das kannst du für Mauerbienen tun:

Im Garten soll von Frühjahr bis Spätherbst immer etwas blühen z.B.
Glockenblumen. Im zeitigen Frühjahr z.B. Blaustern


Lass Pflanzen mit hohlen Stängeln bis zum Frühjahr stehen
Bau ein Insektenhotel: Anleitung unter:
www.tierschutzmachtschule.at/kids
© Thomas Max Müller/Pixelio
Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag. Daniela Lipka, Verein
„Tierschutz macht Schule“
Fachliche Durchsicht: Mag. Harald Gross, Umweltschutzabteilung
(MA22) der Stadt Wien
Wir danken den FotografInnen herzlich für die Bereitstellung der Fotos.