© Institut für Hygiene und Umweltmedizin Campus Benjamin Franklin | Campus Mitte | Campus Virchow-Klinikum 7. Desinfektion / Reinigung / Entsorgung / Sterilisation 7.14. Instrumentendesinfektion Allgemein Die Aufbereitung von Medizinprodukten umfasst in der Regel folgende Einzelschritte: - das sachgerechte Vorbereiten (Vorbehandeln, Sammeln, Vorreinigen und ggf. Zerlegen der angewendeten Medizinprodukte und deren zügigen sicher umschlossenen und Beschädigungen vermeidenden Transport zum Ort der Aufbereitung, - die Reinigung/Desinfektion, Spülung und Trocknung, - die Prüfung auf Sauberkeit und Unversehrtheit, - die Pflege und Instandsetzung, - die Funktionsprüfung und, je nach Erfordernis, - die Kennzeichnung, sowie - das Verpacken und die Sterilisation Die Aufbereitung der Instrumente kann zentral (ZSVA) oder dezentral (vor Ort) erfolgen. Sie geschieht maschinell / manuell, ggf. unter Einsatz von Ultraschall. Zentrale Aufbereitung von Instrumenten Die Instrumente sind vor Ort zu zerlegen, bzw. zu öffnen und trocken in den Entsorgungscontainer zu legen. Diese werden in Kontainerwagen mit Begleitschein in die ZSVA transportiert. Siebe oder Instrumente, die stark mit Blut verunreinigt sind, Hohlkörper und alle zerlegbaren Instrumente kommen in das Ultraschallbecken. Diese werden anschließend manuel vorgereinigt und gut abgespült. Maschinelle Aufbereitung (zentral/dezentral) Instrumente, Kontainer werden in der Waschtaktanlage thermisch im Vario-Programm aufbereitet: Vorspülen bis 40 Grad, Reinigung, thermische Desinfektion 93 Grad, Klarspülen mit VE-Wasser, Trocknungsphase. Beatmungsschläuche werden nicht in der Waschtaktanlage sondern in einer dafür entsprechenden Waschmaschine thermisch aufbereitet bei 93 Grad. LKH 7.14. Instrumentendesinfektion-12-05.doc / Wei-vdL - Seite 1 von 4 © Institut für Hygiene und Umweltmedizin Campus Benjamin Franklin | Campus Mitte | Campus Virchow-Klinikum Vorgehensweise bei manueller Aufbereitung (zentraler/dezentraler): Manuelle Aufbereitung in einer Desinfektionsmittelwanne Vor dem Einlegen sind grobe Verunreinigungen von den Instrumenten vor Ort mit z.B. nass getränkter Kompresse/Tuch zu beseitigen Reinigung vor Desinfektion Desinfektionsmittel Herstellen einer Desinfektionslösung Nachbereitung Standzeit der Desinfektionsmittellösung s. Desinfektionsmittelplan (LKH 8.7) - Stets beachten: Arbeitsschutz (Einweghandschuhe, evtl. Schutzbrille) Entsprechendes Mittel auswählen Zuerst kaltes Wasser, dann Desinfektionsmittel Vorschriftsmäßige Dosierung durch geeignete Dosierhilfen Desinfektionsmittel immer nur mit von der Herstellerfirma empfohlenen Reinigern kombinieren Gegenstand wenn möglich auseinander nehmen und evtl. vorhandene Lumina mit Desinfektionsmittellösung füllen. Gegenstände müssen vollständig bedeckt sein. Abdecken mit passendem Deckel Beschriftung: Desinfektionsmittelname und Konzentration, Datum Einwirkzeit beachten - Unter klarem Wasser (mind. Trinkwasserqualität) abspülen Abtrocknen Gegebenenfalls Einschweißen und sterilisieren lassen Durch Blut, Seifen und Eiweißreste an den Materialien wird die Wirkung des Desinfektionsmittels beeinträchtigt. Gebrauchslösungen von Desinfektionsmitteln dürfen maximal einen Arbeitstag lang verwendet werden LKH 7.14. Instrumentendesinfektion-12-05.doc / Wei-vdL - Seite 2 von 4 © Institut für Hygiene und Umweltmedizin Campus Benjamin Franklin | Campus Mitte | Campus Virchow-Klinikum Manuelle Aufbereitung im Ultraschallbad (z.B. MIC-Instrumente) Grobe Verunreinigung von den Instrumenten vor Ort mit z.B. nass getränkter Kompresse beseitigen. Vorbereitung Ultraschallbad Becken mit Wasser und nicht schäumendem Ultraschall getestetem Reinigungs-/Desinfektionsmittel füllen. Die Reinigungslösung ist mindestens arbeitstäglich zu wechseln, bei erkennbarer Verunreinigung auch mehrfach täglich. Instrumenten-Vorbereitung Instrumente zerlegen, Maulteile öffnen. 1. Mechanische Reinigung Hohlkörper mit Reinigungsbürste im Ultraschallbad unter der Wasseroberfläche reinigen. Ultraschall-Reinigung Instrumente im Ultraschallbad einlegen (Instrumente müssen vollständig mit Lösung bedeckt sein). Dauer der Beschallung: nach Angaben des Herstellers, Betriebsfrequenz zwischen 30-50 kHz. 2. Mechanische Reinigung Hohlkörper mit Reinigungsbürste im Ultraschallbad unter der Wasseroberfläche nachreinigen. Spülung Herausnahme der Instrumente, reichliches Ab- und Durchspülen mit Wasser (wenn möglich VEWasser, Mindestanforderung Trinkwasserqualität). Hohlkörper mit Druckspritze durchspülen bis das Wasser klar ist. Optische Prüfung Wenn notwendig, Reinigung im Ultraschallbad wiederholen. Keine Metallschwämme oder –bürsten verwenden. Trocknung Mit fusselfreiem Tuch oder mit der Druckluftpistole trocknen. Prüfung der Funktionalität Evtl. Gelenke mit Instrumentenöl/-spray ölen. Auf die Dampfdurchlässigkeit des Öls ist zu achten. Instrumente (z. B. Klemmen) in der ersten Verzahnung fixieren. Wischdesinfektion des Instrumentensiebes Wischdesinfektion der Instrumentensiebe, Silikonmatten und Einlagen mit einem Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis durchführen. LKH 7.14. Instrumentendesinfektion-12-05.doc / Wei-vdL - Seite 3 von 4 © Institut für Hygiene und Umweltmedizin Campus Benjamin Franklin | Campus Mitte | Campus Virchow-Klinikum Reinigungsbürsten Am Ende des Tagesablaufes die Bürsten zur Aufbereitung der Zentralsterilisation zuführen (Reinigung und thermische Desinfektion). Beachte Schutzmaßnahmen für das Personal: Schutzkittel (Plastikschürze), feste flüssigkeitsdichte Handschuhe und wenn mit Verspritzung zu rechnen ist, Schutzbrille, Kopfhaube und Mund-Nasenschutz (UVV , VBG 103 § 7). Nach erfolgter Desinfektion Ist eine Desinfektion ausreichend, kann das Instrument/Gegenstand gespült und nach Trocknung benutzt werden. Sterilisation Ist eine Sterilisation notwendig, müssen die Instrumente/Gegenstande der ZSVA zur Sterilisation zugeführt werden, ggf. Instrumentensiebe bestücken und kennzeichnen. LKH 7.14. Instrumentendesinfektion-12-05.doc / Wei-vdL - Seite 4 von 4
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