Dorfentwicklung Samtgemeine Jümme Protokoll VIP - vorbereitende Informationsphase Samstag, den 25. April 2015 | 10-17 Uhr | Rathaus Filsum Begrüssung & Vorstellungsrunde Nach einer kurzen Begrüßung durch den Samtgemeindebürgermeister Wiard Voß und Vorstellung des begleitenden Planungsbüros NLG, stellten sich auch die Arbeitskreismitglieder kurz vor. Danach folgte ein sog. Soziogramm, bei dem sich die Anwesenden zu bestimmten Fragen im Raum aufstellten, um sich so besser kennen zu lernen. Einführung Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde das weitere Vorgehen im Dorfentwicklungsprozess vorgestellt. Das gesamte Gebiet der Samtgemeinde Jümme arbeitet in diesem Prozess als eine Dorfregion zusammen. Der erste Schritt ist nun die Erarbeitung des Dorfentwicklungsplanes. Dieser Dorfentwicklungsplan enthält später sowohl öffentliche, als auch private Maßnahmen, die im nachfolgenden zweiten Schritt umgesetzt werden sollen. Das zentrale Arbeitsorgan des Prozesses ist der Arbeitskreis DE Jümme, der sich in sieben Arbeitskreissitzungen mit spezifischen Themenstellungen auseinander setzen wird. Als Diskussionsgrundlage dient eine detailierte Bestandserhebung und die Bevölkerungsvorausberechnungen für die Samtgemeinde und die Mitgliedsgemeinden. Diese Vorausberechnungen wurden den Anwesenden ebenfalls vorgestellt. Bevor die TeilnehmerInnen die drei Mitgliedsgemeinden Filsum, Detern und Nortmoor vor Ort besichtigten, diskutierten die Arbeitskreismitglieder zu der Fragestellung: „Was fällt auf in...Filsum/Detern/Nortmoor?“. Die Ergebnisse sind nachfolgend aufgeführt. Die Reihenfolge der Punkte stellen dabei keinerlei Gewichtung dar. Was fällt auf in Filsum? Positiv Negativ offene Bebauung (Platz) Mangel: Baugebiete (v.a. auch im Ortskern) schöner historischer Ortskern (Notfall-)Versorgung sicherstellen Melkhus Anbindung ÖPNV sepzielle Freiflächen Dorfgemeinschaft/Solidatität noch vorhandene Versorgungseinrichtungen starke Kirchengemeinde gute Grundschule und Kindergarten Bürger- und Ortsvereine unterstüzt durch: Was fällt auf in Detern? Positiv Negativ (gute) Versorgungslage Anbindung ÖPNV Burg Stickhausen Burg Stickhausen potenzielle Innenentwicklung Café fehlt starke Kirchengemeinde Bürger- und Ortsvereine Was fällt auf in Nortmoor? Positiv Negativ Neubaugebiete Nahversorgung Stadtnähe (Leer) Angebote für Senioren großer Sportverein und Sport-& Dorfzentrum fehlender Ortskern Gewerbegebiet Stadtnähe Dörphus Anbindung ÖPNV starke Kirchengemeinde Bürger- und Ortsvereine Im nächsten Schritt besichtigten alle TeilnehmerInnen der VIP die drei Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Jümme. Zunächst führte Frau Ortsbürgermeisterin Magret Schulte-Cramer durch den Ort Filsum. Nach einer Mittagspause in Detern, besichtigten die TeilnehmerInnen den Ort Detern, die Führung wurde vom stellvertretenden Ortsbürgermeister Herrn Ruben Grüssing übernommen. Abschließend besichtigten die Teilnehmer die Mitgliedsgemeinde Nortmoor, geführt von Ortsbürgermeister Uwe Fecht. Stärken-/Schwächen-Analyse Im Anschluss an die Ortsbesichtigungen folgte die Stärken-Schwächen Analyse. Hierbei wurden die jeweiligen Stärken und Schwächen samtgemeindeübergreifend betrachtet und den jeweiligen Themenfeldern zugeordnet. Auch hier gibt die Reihenfolge der folgenden Auflistung keine Gewichtung der Aspekte wieder. Dorfbild und Bausubstanz Ortsbildanalyse | Analyse der Bausubstanz | Denkmalpflege Stärken Schwächen schöner Ortskern zu viele alte, ungenutzte und verkommene Häuser Dorfentwicklung Samtgemeine Jümme Dorfcharakter Filsum Historische Bauernhöfe (erhalten) leerstehende Häuser, aus denen man was machen kann ruhige ländliche Wohnlage insgesamt gepflegtes Ortsbild Burg Stickhausen Zentren bereits „auf guten Weg“ unbewohnte Häuser Amdorf wirkt ungepflegt, baufällig, verlassen Leerstand von Wohnraum -privat, kein VerkaufLeerstände Ortseingang/Stickhausen von Filsum kommend, Burganlage, Wallrund, etc. Schützenplatz an der Jümmebrücke Stickhausen Burg-Platz Für Gebäudealtbestand (Leerstände), neue Wohnkonzepte einbinden Ortskern Nortmoor Viele leerstehende Häuser (alle drei Dörfer) Erhaltung von Gebäuden mit Denkmalschutz oder ortsbildprägendem Charakter viele marode Gebäude in privater Hand, Gemeinden gefragt Altgebäude aus Kosten-/Altersgründen häufig unschön Gesund versorgt Gesundheit | Pflege + Betreuung Stärken Schwächen Senioren-Versorgung allgemein Gemeindeschwester Ärzteversorgung ansatzweise Strukturen für Senioren -Pflege & Betreuung- Kinder und Entwicklung Kinderbetreuung | Schule | Ausbildung Stärken Schwächen Sportanlagen Schulen Kinderbetreuung Grundschulen Spielplätze Detern Spielplatz Rathausring Filsum unterstüzt durch: Kinderbetreuung vorhanden 3 Grundschulen, Kindergarten Spielplatz Lammertsfehn Betreuungsangebote für Kinder (Kindergarten, Schule) Kinderbetreuung in Detern, Kindergarten, Krippe, Grundschule Dorf und Natur Grünordnung | Freiraumplanung | Dorfökologie Stärken Schwächen Grünflächen Naherholungsgebiete Baumbestand (Wald) Nortmoor abgesägte Bäume in Neubaugebieten Erholungsgebiet Jümme Renaturierung (Wallhecken) Bepflanzung von Bäumen, Sträuchern, Blumen, Kräutern Ortsgestaltung, Wege, Beete, ... (Nortmoor) Außenbezirke einrichten Orte und Wege ÖPNV | Mobilität | Siedlungsentwicklung | Nahversorgung Stärken Schwächen Grundversorgung in Detern Wirtschaftswege auch für Tourismus instand setzen (Radfahrer) Radwege/Wirtschaftswege Ausweisung von Baugrundstücken für junge Familien Bauplätze Gemeine Filsum große räumliche Trennung der Gemeinden insgesamt geringe Auswahl für Einkäufe, lediglich Grundversorgung (z.B. TV-Geschäfte usw.) spontan: kein urbanes Leben Nahversorgung Nortmoor schlechte oder nicht vorhandene Verkehrsberuhigung schlechter öffentlicher Nahverkehr Dorfentwicklung Samtgemeine Jümme Umnutzung von bäuerlichen Anreizen z.B. WG Bebauung Infrastruktur: Detern (gut); Filsum (ok), Nortmoor (mäßig) Lautstärke von Verkehr an den Hauptstraßen macht wohnen da unattraktiv Wohnraum für Ältere in Filsum ÖPNV entwickeln, ggf. Bürgerbus/Rufbus Infrastruktur Filsum (z.T.); Nortmoor (ganz) Internet (Filsum, Detern, Amdorf ) Infrastruktur Bauplätze fehlen abrissbedürftige Objekte Schaffung von seniorengerechten Wohnungen sich verschlechtender Zustand der Wirtschaftswege aufgrund der Zunahme des Schwerlastverkehrs in der Landwirtschaft Dorfgemeinschaft Sozialstruktur | Ehrenamt | Vereine | Kultur Stärken Schwächen Vereinsleben, kirchliche Arbeit Treffpunkte für Kinder zwischen 10-16 Jahren Randgruppen, Integration? Gemeinschaftsleben (Sportvereine, Kirche, u.a.) Seniorenintegration in die Ortskerne Gruppen für jung und alt Dorfgemeinschaftseinrichtungen Ehrenamt Kirchengemeindenarbeit Alle Sportvereine Sportvereine Gute Treffpunkte/Organisation für Freizeit, Gemeinschaft und Sport etc... Vereine bilden mit Kirchen das kulturelle Gerüst Vereinsleben (Alters)Armut kein Thema? wenige Treffpunkte außerhalb der Vereine zu wenig Kneipen unterstüzt durch: Lokale Wirtschaft Landwirtschaft | Handel | Gewerbe Stärken Schwächen Abwanderung junger Menschen durch Ausbildung und Arbeitsplatz Wirtschaftswege Nortmoor veränderte Landwirtschaft Vorstellung Städtebauförderung Nach der Stärken-Schwächen-Analyse erläutert die NLG den Anwesenden den weiteren Prozessverlauf der Dorfentwicklung in Kombination mit der Städtebauförderung. Die Samtgemeinde Jümme und die Gemeinde Apen wurden im Programmjahr 2014 gemeinsam in das Städtebauförderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ aufgenommen. Im ersten Schritt muss dafür nun ein sog. integriertes Entwicklungskonzept (IEK) von den beiden Kommunen erarbeitet werden. Daran schließt sich dann die Umsetzung von (baulichen) investiven Maßnahmen an. Als Untersuchungsgebiet gelten dabei die beiden (Samt-) Gemeindegebiete. Gemeinsam mit dem Programm der Dorfentwicklung soll nun ein gemeinsamer Prozess gestartet werden. Als entscheidendes Arbeitsorgan in der Städtebauförderung gilt die Strategiegruppe, die sich aus Vertretern der Politik und Verwaltung, sowie aus den Vertretern der jeweiligen Arbeitskreise aus der Dorfentwicklung zusammensetzen. Wahl des AK-Sprechers & Erarbeitung Kodex Um zum einen ein Mitglied des Arbeitskreis in die oben genannte Strategiegruppe im Gesamtprozess Jümme/Apen [zwanzig30] einzubringen und zum anderen eine/n Ansprechpartner/in bzw. Gesicht und Sprachrohr des Arbeitskreises DE Jümme vorzuweisen, ist die Wahl eines/r Arbeitskreissprecher/in notwendig. Dazu konnten die TeilnehmerInnen Vorschläge machen und danach jeweils mit einer Stimme darüber abstimmen. Zur Arbeitskreissprecherin wurde auf diese Weise Frau Mareike Dübbelde gewählt. Als Vertreter wurde Herr Gunnar Hein gewählt. Für die weitere Zusammenarbeit im Arbeitskreis hat sich der Arbeitskreis im weiteren Verlauf der Veranstaltung einen sog. Kodex auferlegt, um die erfolgreiche Arbeit im Prozess der Dorfentwicklung voran zu treiben. Der Kodex setzt sich aus folgenden Aspekten zusammen: Wir, die Mitglieder des Arbeitskreises der Dorfentwicklung SG Jümme, ... ...gehen fair, offen und respektvoll miteinander um! ...duzen uns gegenseitig! ...halten uns an Verschwiegenheitserklärungen! ...transportieren die Inhalte der Dorfentwicklung in die Samtgemeinde! Dorfentwicklung Samtgemeine Jümme ...sind am Gemeinwohl der Samtgemeinde interessiert! ...sind an der nachhaltigen Entwicklung der Samtgemeinde interessiert! ...diskutieren fachlich und sachlich! ...SIND GEMEINSAM STARK!!! Foto Arbeitskreis & Verabschiedung Abschließend wurden die Arbeitskreismitglieder verabschiedet und beendeten die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Foto vor dem Rathaus in Filsum. Am 05. Mai 2015 findet dann die erste thematische Arbeitskreissitzung im Rathaus Filsum von 19:00 bis ca. 21:00 Uhr statt. Das Thema der ersten Sitzung lautet „Dorfbild und Bausubstanz“. Aktuelle Informationen, Protokolle und Termine sind auf der Homepage der Samtgemeinde Jümme zu finden: www.juemme.de/Dorfentwicklung. Ergebniszusammenstellung: 29. April 2015 Katrin Harting (NLG) unterstüzt durch:
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