Das Objektgeschäft ❱ Projekte Bildungseinrichtungen | Hotellerie | Industrie | Öffentliche Gebäude | Wohnungsbau Brandschutz | Heizung | Installation | Klima/Lüftung | MSR/Gebäudeautomation | Regenerative Energien | Sanitär [ Objekte ] [ Gewerke ] Führungskraft Gas-Wärmepumpe Bild: Buderus Eine Gas-Wärmepumpe deckt in einem Heizsystem mit zwei Gas-Brennwertkesseln die Grundlast für drei Mehrfamilienhäuser. Den Nachweis, dass sich Wärmepumpen auch für größere Anforderungen eignen, liefert der Neubau von drei Mehrfamilienhäusern in Wedel vor den Toren Hamburgs mit 45 Wohneinheiten zwischen 54 und 104 m². Haben gut lachen: Die Projektpartner (v. l.) Peter Bücheler (Heizungsfachfirma Heitger), John Ohlhaber (Buderus), Jens Herbes (Adlershorst Bau genossenschaft) und Ingenieur Heinz-Werner Eggers (Ingenieurbüro Eggers). erzeuger in verschiedenen Gebäuden, die Anbindung erfolgt über eine Nahwärmeleitung. Mit der Logamatic 4323 aus der Regelsystemfamilie Logamatic 4000 ist eine optimale Systemintegration möglich. Die Bedieneinheit GHMC10 der Wärme pumpe ist bereits in einen Schaltschrank eingebaut, der alle Kontakte unter anderem für Gas-Wärmepumpe, Primärkreispumpe und Ansteuerung der Quellenpumpen und Logamatic 4000 enthält. Der in der Logatherm GWPS 41 integrierte Basiscontroller S61 mit Diagnosefunktion erleichtert die Wartungsund Servicearbeiten. Bevorzugt läuft die Gas-Wärmepumpe, weil sie mit einem Wirkungsgrad von bis zu 167 % effizienter arbeitet als die Gas-Brennwertkessel mit einem hohen Normnutzungsgrad von 109 % (bezogen auf den Heizwert Hi). Zur Logatherm GWPS 41 gehört ein Pufferspeicher Logalux P500 mit Bild: Buderus Dort deckt eine Gas-Wärmepumpe Logatherm GWPS 41 zur Innenaufstellung den Bedarf an Heizwärme und Warmwasser, lediglich in Spitzenzeiten gehen zwei zusätzliche Gas-Brennwertkessel Logano plus GB312 in Betrieb. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung für dieses System war der ökologische Aspekt: Über ein Rohrleitungssystem gelangt die Abluft aus allen Wohnungen zu einem Wärmetauscher, dort wird die Energie aus den Abluft-Volumenströmen auf die Sole der Logatherm GWPS 41 übertragen. Innerhalb von drei Jahren hat die Adlershorst Baugenossenschaft eG aus Norderstedt die Wohnanlage in Wedel realisiert. „Wir haben großen Wert auf eine umweltschonende Wärme erzeugung gelegt“, unterstreicht Jens Herbes, Leiter Kunden center für die Wohnanlagen der Baugenossenschaft in Wedel, Rellingen und Tornesch. Unter dieser Prämisse hat das Ingenieurbüro E ggers aus Hamburg die Anlage konzipiert. „Dieses Heizsystem erfüllt sowohl die Wünsche des Auftraggebers als auch die in den vergangenen Jahren gestiegenen Anforderungen der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-EnergienWärmegesetzes im Neubau“, sagt Dipl.-Ing. Heinz-Werner Eggers. Eine wesentliche Rolle spielte dabei die spezifische Auslegung der Anlage – also die Berechnung des Bivalenzpunktes, um den Deckungsanteil der Wärmepumpe exakt zu definieren. Diese Berechnung ist entscheidend für den wirtschaftlichen Betrieb des Gesamtsystems. Bild: Buderus Eine Gas-Wärmepumpe deckt die Grundlast für drei Mehrfamilienhäuser in Wedel bei Hamburg. 3.500 Quadratmeter Wohnfläche Die Anlage liefert Heizwärme für rund 3.500 m² Wohnfläche und warmes Wasser für die Bewohner. Aufgestellt sind die Wärme 126 Die Gas-Wärmepumpe Logatherm GWPS 41 deckt die Grundlast für drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 45 Wohneinheiten. Moderne Gebäudetechnik | Sonderausgabe 2015 | Anzeigen-Sonderpublikation Das Objektgeschäft ❱ Projekte Zukunftsweisende Technologie: Interview mit Peter Kuhl, Produktmanager Wärmepumpen Buderus Deutschland Was waren die Gründe für Buderus, im mittleren bis höheren Leistungsbereich eine Gaswärmepumpe auf den Markt zu bringen? Peter Kuhl: Auch wir als Hersteller sind gegenüber der Gesellschaft verpflichtet, unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu bringen. Die heute verbreitete Gas-Brennwerttechnologie stößt an die technischen Grenzen der Energie effizienz. Auslöser unserer Entwicklung war deshalb, eine Symbiose aus Umweltwärme und Gas als Nachfolgetechnologie zur aktuellen Brennwerttechnologie zu schaffen. Ergebnis ist die Gaswärmepumpe. Für welchen Einsatzbereich ist eine Gaswärmepumpe interessant? Peter Kuhl: Buderus hat sich bei der Entwicklung auf eine Gaswärmepumpe mit einer Leistung von circa 41 kW konzentriert. Aufgrund der hohen erreichbaren Vorlauftemperaturen von bis zu 65 °C und der Kaskadierbarkeit eignet sich diese Technologie unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten sowohl für Neubau als auch für Modernisierung und Nachrüstung ideal. Bild: Buderus 500 l Speichervolumen. Die Solltemperatur wird von der Logamatic 4000 über ein 0-10-V-Signal vorgegeben. Primärkreis und Sekundärkreis sind durch den Pufferspeicher entkoppelt, dieser wirkt als hydraulische Weiche. Bei einer Wärmeanforderung aus dem System schaltet die Regelung die Heizkreispumpen an und prüft über das Funktionsmodul FM444, ob der Pufferspeicher die benötigte Wärme zur Verfügung stellen kann. Ist dies nicht der Fall, erhält die Logamatic GHMC10 ein Einschaltsignal, das die Wärmepumpe aktiviert und die Leistung abhängig von Solltemperatur und Bedarf moduliert. Erreicht die Logatherm GWPS 41 nach einer bestimmten Zeit die gewünschte Solltemperatur nicht, wird über das Funktionsmodul FM458 der Regelung einer der beiden Spitzen lastkessel zugeschaltet. Von welchen Faktoren hängen Ihrer Meinung nach Erfolg und Einsatzmöglichkeiten von Gaswärmepumpen ab? Peter Kuhl: Zu Beginn einer Planung müssen die Randbedingungen feststehen, darunter Heizlast und vor allem die Auslegungstemperaturen des Systems. Gas-Wärmepumpen sollten nur in Systemen zum Einsatz kommen, in denen die Temperaturen 65° C bei entsprechender Auslegungstemperatur nicht überschreiten. Wichtig ist auch eine korrekte hydraulische Einbindung. Nicht nur in Bezug auf die Wärmeerzeugung über die Gas wärmepumpe und gegebenenfalls einen zusätzlichen konventionellen Wärmeerzeuger, sondern auch auf das Wärmeverteilsystem. Wer das Wärmeverteilsystem prüft, den damit verbundenen hydraulischen Abgleich erledigt und eventuell vorhandene Heizkreispumpen durch richtig dimensionierte Heizkreispumpen tauscht, reduziert die Systemtemperaturen deutlich. Bindet man dann das Gaswärmepumpensystem korrekt in die Hydraulik ein, steht einem effizienten und energiesparenden Betrieb nichts mehr im Wege. Zur effizienten Nutzung des Brennstoffs trägt der Modulationsbereich der Gas-Wärmepumpe zwischen 50 und 100 % bei. „Sie erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 65 Grad Celsius im Heizbetrieb und bis zu 70 Grad Celsius bei der Warmwasser bereitung“, so John Ohlhaber, der während der Realisierung des Projekts für Buderus als Wärmepumpenspezialist tätig war. Warmwasser wird in zwei Pufferspeicher Logalux PNR750 mit Frischwasserstation bevorratet. Die Logatherm GWPS 41 ist werkseitig mit Kältemittel und Wasser gefüllt und somit vor Ort gleich anschlussfertig. „Wir haben noch keine umfangreiche Erfahrung mit Gas-Wärmepumpen. Aber die Wartung beschränkt sich auf Komponenten, die wir bereits von den Brennwertgeräten her kennen, und das ist ein großer Vorteil“, betont Peter Bücheler von der Heizungsfachfirma Jürgen Heitger Ing. GmbH aus Hamburg. Ohnehin reduziert der wartungsfreie Kältekreislauf den Aufwand für Service- und Wartungsarbeiten an der Anlage. Die Wärmeverteilung in den drei Mehrfamilienhäusern in Wedel erfolgt in allen Wohnungen über Fußbodenheizung, insgesamt wurden hier 16.000 m Rohrleitung verlegt. Seit über einem Jahr ist die Anlage in Betrieb – und die Erwartungen des Bauherren wurden erfüllt. In besonderer Weise profitieren die Bewohner von diesem modernen H eizsystem. „Die Energiekosten sind durch den Einsatz der Gas-Wärmepumpe erfreulich niedrig. Sie liegen bei 0,54 Euro pro Quadratmeter“, sagt Jens Herbes. Eine Information der Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland, Wetzlar Die beiden Gas-Brennwertkessel Logano plus GB312 werden bei Spitzenlastbedarf zugeschaltet. Firmenprofil siehe Seite 209 Moderne Gebäudetechnik | Sonderausgabe 2015 | Anzeigen-Sonderpublikation 127
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