Impulsvortrag Rafael Botsch, Hochschule Rosenheim

Nullenergiestadt - Bad Aibling
Erfahrungen aus der messtechnischen
Untersuchung eines dezentral gespeisten, solaren
Nahwärmenetzes
Workshop im Rahmen des EnEff:Stadt
PL-Meetings
am 12.05.2015
Gefördert durch
Gliederung

Kurzeinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Messjahre
Monitoring Nullenergiestadt – Solares Nahwärmenetz
Prof. Mathias Wambsganß / M.Sc. Rafael Botsch
Folie 2
Gliederung

Kurzeinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Messjahre
Monitoring Nullenergiestadt – Solares Nahwärmenetz
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Folie 3
Nullenergiestadt – Bestand bis 2004
 Seit den 1930er Jahren
militärische Nutzung
(GER, nach 1945: USA)
 70 ha Gesamtfläche
 52 Gebäudekomplexe
 72.000 m² Nutzfläche
 2 Sporthallen
 ausgedehnte
Sportfreiflächen
 Öl-/Gasversorgtes Nahwärmenetz (ca.19 MW)
 Letzte Nutzung:
Abhörstation der US
Armee (Echelon)
Vogelperspektive (Süd) ehemalige US-Kaserne
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Folie 4
Nullenergiestadt – heute
 Konzentration der
„Nullenergiestadt“ auf das
Nordareal mit
 ca. 20 ha Gesamtfläche
 ca. 20 Gebäuden
 ca. 30.000 m² Nutzfläche
 Reduzierung des Energiebedarfs durch
 Sanierung von
Bestandsgebäuden
 Neubauten in Holzbauweise
bis Passivhausniveau
 Wärmeversorgung durch
 Gasversorgtes (1,2 MW)
Nahwärmenetz im Süden
 Hackschnitzel Heizhaus (0,5
MW) im Norden
Vogelperspektive (Nord) der Nullenergiestadt
Monitoring Nullenergiestadt – Solares Nahwärmenetz
 ca.740 m² Solarthermie
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Folie 5
Gliederung

Kurzeinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Messjahre
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Folie 6
Solares Nahwärmenetz – Nord (Übersicht)
Hackschnitzelkessel (500kW)
Solarthermie (740m²)
Wärmepumpe (10x)
Elektrische TWW-Erwärmung
(6x)
Spitzenlast (Gas) (1,2 MW)
Solarspeicher (15 & 60 m³)
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Folie 7
Betriebskonzept Solares Nahwärmenetz
Winter
Sommer
4
2 1
WP
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3
WP
WP
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Folie 8
Betriebskonzept „NT-Wärmenetz“
3
Betriebszustände des NT-Wärmenetzes:
 Winter:
 Sommer:
 Übergang:
 Vorteile
Hackschnitzel + Gas mit TVL >70°C
Solar mit TVL > 25° + WP (Anhebung auf > 63°C)
Mischbetrieb TVL 25-75°C
des NT-Wärmenetzes (Sommerbetrieb – „solares Netz“):
 Reduzierung der Netzverteilverluste im Sommer durch niedrige Netztemperaturen
 Erhöhung der Solarerträge durch niedrigere Kollektoreintrittstemperaturen
o  „Solarertragssteigerung“
 Hohe Arbeitszahlen der WP
o JAZ > 4
 Besonderheit
des NT-Wärmenetzes:
 Der übliche Bilanzierungsansatz für WP ist hier
nicht anwendbar
 „Sole“ der WP ist das Wärmenetz
o wird gespeist durch Biomasse, Gas und
Solar!
Pewo Energietechnik: „Wärmeversorgung Konzept“ V 13.3
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Folie 9
Gliederung

Kureinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Messjahre

Netzbetrieb Sommer

Betriebsverhalten Solaranlagen

Bilanzierung von Wärmepumpen
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Folie 10
Netzverhalten im Sommer
 Netzverluste

in Abhängigkeit der Netztemperatur:
Verlustleistung
T-Netz
0
30
18,49
40
38,05
50
57,61
60
77,16
70
 Netzabhängiger
TWW-Wärmebedarf im Sommer (Tagesmittel):
 2013:
~40kW
 2014:
~60 kW
o Neubau von ca. 2500 m² Wohnfläche (City of Wood)
o Sanierung von ca. 1500 m² Hotelzimmer
 Betriebszustand
Sommer:
 2013: T-Netz tlw. bis auf 20°
 2014: T-Netz ~35-40°
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 je nach Solarangebot bis 60°
 je nach Solarangebot bis 65-70°
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Folie 11
Netzverhalten im Sommer
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Folie 12
Netzverhalten im Sommer 2013
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Folie 13
Netzverhalten im Sommer 2014
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Folie 14
Gliederung

Kureinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Messjahre

Netzbetrieb Sommer

Betriebsverhalten Solaranlagen

Bilanzierung von Wärmepumpen
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Folie 15
Ergebnisse Solaranlagen

Mittlerer Solarertrag: 205 kWh/m²Kolla (ca. 140 – 375 kWh/m²Kolla)


Ziel: 300-400 kWh/m²Kolla  tlw. hohes Optimierungspotential
Gesamt Solarbeitrag der Nullenergiestadt bei etwa bei 4%:


tlw. verschattete Kollektoren, nur 740 statt 2000m² Kollektor
180m² mit Ost/West Ausrichtung
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Folie 16
Optimierung der Solareinspeisung

Solare Einspeisung Sommer 2012:


471h von 8760h (bzw. 5%) beträgt die Kollektortemperatur über 110°C !
Häufige Übertemperaturen am Kollektor zwischen 9:00 und 15:00 Uhr (UTC !
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Folie 17
Optimierung der Solareinspeisung

Optimierung der Einspeisung Solar
seit 08/2013
 Deutliche Reduzierung der
Übertemperaturen am Kollektor!
Kollektortemperaturen Sommer 2013 und 2014

2014: Anzahl Stunden mit 110°: ca. 90h
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Folie 18
Gliederung

Kurzeinführung „Konversion einer Militärbrache zur
Nullenergiestadt“

Betriebskonzept solares Nahwärmenetz

Ergebnisse der ersten Messjahre

Netzbetrieb Sommer

Betriebsverhalten der Solaranlagen

Bilanzierung von Wärmepumpen
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Folie 19
Bilanzierungsansatz Wärmepumpen

Bilanzierungsansatz z.B. nach DIN EN 14511 in der Nullenergiestadt nicht
anwendbar da keine reine Umweltwärmenutzung !

Zugrunde gelegte Annahmen:
 Zusatznutzen bzw. COP der WP im Gesamtsystem nur durch
o Solarertragssteigerung (vgl. Pewo Konzept)
o reduzierte Netzverluste (aufgrund geringerer Netztemperaturen)

Damit ergibt sich der COP der WP zu:
 D.h. ohne Solarertragssteigerung und verringerte Netzverluste liegt der
COP bei 1,0 !
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Folie 20
Bilanzierungsansatz Wärmepumpen

Ergebnis:
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Folie 21
Fazit und offene Fragen

Fazit:
 Erträge der Solaranlagen noch hinter den Erwartungen
 Optimierungsmaßnahmen in 2013 bringen sichtbare Ertragssteigerung
 Konzept des solaren Sommerbetriebs prinzipiell möglich
o allerdings sind Flächen nicht ausreichend
o Solarspeicher bringen in derzeitiger Konstellation keinen Nutzen
 Arbeitszahlen der WP im Bereich der Erwartungen

Offene Fragen:
 Wahl der minimalen Netztemperaturen?
 Wie lassen sich Netztemperaturen in einem dynamischen „Solarnetz“
darstellen?
 Haben solche Betriebskonzepte eine Zukunft?
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Folie 22
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit !
Kontakt:
Dipl.-Ing.(FH) Rafael Botsch M.Sc.
Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Rosenheim
Abteilung Forschung und Entwicklung
Hochschulstr. 1
83024 Rosenheim
Tel.: +49 (0) 8031/805-2691
Fax: +49 (0) 8031/805-2697
[email protected]
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