Auch in der Bundesliga eine feste Größe 21.04.2016 21:54 Uhr Ingolstadt (DK) Andreas "Zecke" Neuendorf hat wahrscheinlich nicht geahnt, was er mit seinem Spitznamen "Bomber", den die einstige Galionsfigur des FC Ingolstadt Moritz Hartmann im Jahr 2009 verpasst hatte, einmal anrichten würde. Schließlich war Hartmann damals erst 23 Jahre alt und gerade erst dabei, sich an seiner ersten und bisher einzigen Profi-Station außerhalb seiner Heimat Köln zum Torjäger zu entwickeln. Das war noch in der 3. Liga. Heute erzielt der Mittelstürmer immer noch die meisten Tore für die Ingolstädter, nun aber in der Bundesliga. Und er hat seit Donnerstag als erster FCI-Profi nach Urgestein und Lokalmatador Andreas Buchner sogar einen personalisierten Fanartikel - einen Schal mit der Aufschrift "#Der Bomber". Neun Treffer hat der 29-Jährige bereits erzielt - der zehnte soll gegen Hannover folgen. "Das wäre natürlich schön. Ich will in jedem Spiel ein Tor schießen. Vor allem aber wollen wir unsere Heimserie ausbauen und den 40. Punkt, damit wir auch endgültig den Klasenerhalt feiern können", sagt Hartmann. Zudem hat er das 0:4 aus dem Hinspiel im Hinterkopf. "Das war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison, und das wollen wir vom Tisch wischen. Gott sei Dank ist so eine Leistung nur einmal vorgekommen. Das zeichnet uns ja auch aus", meint der torgefährlichste FCI-Stürmer, der sich auch der Wertschätzung seines Trainers mittlerweile sicher sein kann. "Der Bomber hatte es bei mir nicht immer einfach. Ich war ihm gegenüber ein sehr kritischer Geist. Aber er hat unglaublich an sich gearbeitet. Vielleicht aus dem Grund, weil er es jedem beweisen wollte. Er ist ein typisches Beispiel, was mit Arbeit, Ehrgeiz und nie aufgeben möglich ist", meint Ralph Hasenhüttl über ihn. In 26 von 30 Spielen war Hartmann im Einsatz, 20-mal stand er in der Startelf. "Auch wenn es manchmal so ausgesehen hatte, dass er nicht spielt, war er nach ein oder zwei Spielen Pause doch wieder in der Startelf. Das zeigt seine Kämpferqualitäten, die ihn immer wieder reinspülen in die Formation", erklärt Hasenhüttl und nennt ein bei ihm immer stechendes Argument für eine Nominierung. "Ein dramatisch guter Grund ist, wenn jemand jede Woche ein Tor schießt. Viele Vereine hätten gerne so einen Elfmeterschützen wie wir ihn haben. Damit hat er sich immer wieder zurück ins Team geschossen", sagt der Trainer und hält bei Hartmann auch weiterhin eine Steigerung für möglich. "Er ist ein Stürmer, der egal in welcher Liga, immer trifft und immer torgefährlich ist. Er ist für mich einer der besten im Strafraum. Den wird man immer auf der Rechnung haben müssen." Eine Rangliste, die der Wettanbieter bwin mittels einer selbst konstruierten Formel errechnet hat, weist Hartmann als viertwertvollsten Torjäger der Liga aus - nach den beiden Bayern-Stars Robert Lewandowski und Thomas Müller sowie Darmstadts Sandro Wagner und noch vor solchen Größen wie dem Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang oder Leverkusens Chicharito. Das hat den Hintergrund, dass spielentscheidende Tore am höchsten bewertet werden, und dieser Logik nach hat Hartmann mit vier Treffern sogar die meisten erzielt. Danach folgen Tore, die zum Ausgleich führten oder das eigene Team in Führung brachten. Letztlich eine Spielerei, aber dennoch ein Gradmesser für den Wert eines Stürmers. Hartmann selbst weiß seine Entwicklung zu schätzen. "Für mich ist die Saison auch persönlich gut gelaufen und hat alle Erwartungen übertroffen. Ich habe auch wichtige Tore erzielt. Und wenn man mal in der Bundesliga ist, will man auch nicht mehr zurück", sagt der 29-Jährige, der beim FCI noch einen Vertrag bis 2017 besitzt. Der Torjäger kann also mindestens noch ein Jahr in der Bundesliga auf die Jagd gehen. Von Gottfried Sterner © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 1 von 2 © 2016 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 2 von 2
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