US-Bomber: Zeitzeuge erklärt den Absturz - Freie... http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/... Freitag, 31.07.2015 Home › Lokales › Zwickau › Glauchau US-Bomber: Zeitzeuge erklärt den Absturz Das US-Militär gräbt in Oberlungwitz nach Resten einer abgeschossenen B 17 G aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein Anwohner erinnert sich an den Vorfall. 0 Von Thomas Schmotz erschienen am 29.07.2015 Oberlungwitz. Sie suchen nach vermissten Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, geben die US-Militärs bereitwillig Auskunft. Die Experten forschen seit Ende Juni am Oberlungwitzer Stadtrand nach den Resten eines Bombers, der im März 1945 abgestürzt war. Anwohner Ludwig Pfeifer hatte das Unglück als Fünfjähriger beobachtet. Er widerspricht dieser Darstellung: "Sie finden hier keine menschlichen Überreste mehr", ist sich Pfeifer sicher. Stattdessen würden sie, so vermutet der 75-Jährige, auf Flugzeugteile aus sein. Aber auch diese seien damals alle abtransportiert worden, sagt er. Sein Haus steht wenige In Oberlungwitz sucht das US-Militär seit Wochen hundert Meter von der Absturzstelle entfernt. Ludwig nach den Resten eines Flugzeuges. Der Bomber Pfeifer hatte am 31. März 1945 mit Freunden draußen war 1945 am Stadtrand in ein Feld gestützt. gespielt, als er den Flieger aus Richtung Glauchau habe Zeitzeuge Ludwig Pfeifer weist auf die kommen sehen. "Von der Besatzung müssen viele Unglücksstelle. abgesprungen sein. Das weiß ich von anderen Foto: Andreas Kretschel Augenzeugen", so Pfeifer. Nachdem der B-17-Bomber eine große Runde über die umliegenden Gemeinden gedreht hatte, war er zurückgekehrt und quasi vor den Augen des Jungen abstürzt. "Da drüben hat's gewaltig gerumst", sagt Pfeifer und deutet auf einen Punkt im Feld. "Gesehen habe ich aber nur die Explosion, nicht den Absturz selbst", fügt er an. Polizei und Feuerwehr waren damals schnell zur Stelle, haben die Flugzeugreste entsorgt. Einen Toten unter einem weißen Tuch konnte Pfeifer beobachten. "Das muss der Pilot gewesen sein", sagt er. Dieser wurde später auf dem Friedhof des Betlehemstifts in HohensteinErnstthal bestattet. Der Leiter des Oberlungwitzer Forscherteams bestätigt: "Ja, wir kennen diese Geschichten. Wir haben mit vielen Zeitzeugen gesprochen. Herr Pfeifer ist eine unserer wichtigsten Quellen, was den Hergang des Absturzes angeht." Bei der derzeit aktiven US-Einheit handelt es sich um Angehörige der Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA) mit Hauptsitz in Hawaii. Spezialisiert auf die Suche nach vermissten Soldaten und Kriegsgefangenen, operiert die Einheit weltweit - überall dort, wo die USA seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts Kriege geführt haben. In der Europäischen Union sind sechs archäologische Forschergruppen im Einsatz: zwei in Italien, vier in Deutschland, erklärt der Europa-Koordinator der DPAA. Das in Oberlungwitz operierende Team besteht aus insgesamt zwölf Mann, elf Soldaten und Offizieren der verschiedenen Truppengattungen und einem Archäologen. Seit Ende Juni durchforscht der Trupp bereits den Boden in der Nähe von Ludwig Pfeifers Anwesen. Neben einigen archäologischen Schätzen wie Münzen und Tonscherben konnten zahlreiche Metall-, Glas- und Aluminiumteile geborgen werden. "Wir stehen kurz davor, das Flugzeug identifizieren zu können", sagt der Archäologe. Neugierige Anwohner zeigten sich oft überrascht, wie viele Reste die US-Soldaten noch zutage fördern können, erklärt er weiter. Oberstes Ziel bleibe aber die Spurensuche nach vier vermissten Soldaten. Bis Anfang August sollen die Nachforschungen dauern. Der DPAA-Koordinator wollte nicht ausschließen, dass die Ausgrabungen später fortgesetzt werden. © Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG 1 of 2 31.07.2015 22:20 US-Bomber: Zeitzeuge erklärt den Absturz - Freie... http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/... KOMMENTARE Bitte beachten Sie die Hinweise zum Urheberrecht und zu Nachdrucken unter www.freiepresse.de/copyright 2 of 2 31.07.2015 22:20
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