37 Dinge, die Sie schon immer über Tee wissen wollten 1 Wo wird am meisten Tee getrunken? No Weltmeister im Teetrinken sind eindeutig die Ostfriesen. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 288 Litern im Jahr liegen sie deutlich vor allen anderen Teetrinkern auf der Welt. Mit Ihrer Leidenschaft für den Tee übertrumpfen sie sogar die Engländer und die Iren, die pro Jahr durchschnittlich 238 Liter Tee trinken. Damit verbrauchen diese aber immer noch mehr als die Japaner (122 Liter) und Chinesen (68 Liter) zusammen. Im Vergleich dazu ist der Teekonsum in Deutschland relativ bescheiden: Er beträgt 25,5 Liter pro Jahr. 2 No Was haben Kenia, Brasilien und China gemeinsam? Die Heimat der Teepflanze liegt viele tausend Kilometer von Ostfriesland entfernt – in fernen Kontinenten. Denn nur ganz bestimmte klimatische Voraussetzungen ermöglichen bestes Wachstum und höchste Qualität. Ideal sind eine mittlere Jahrestemperatur von 18 Grad Celsius, mindestens vier Stunden Sonne am Tag, regelmäßige Niederschläge und so gut wie kein Frost. Zu den Anbaugebieten gehören deshalb Kenia, Brasilien – und natürlich China. Das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt liegt in Assam, Indien. Tee wächst in über 50 Ländern der Welt – in Asien, Afrika, Südamerika, Australien und sogar auf den europäischen Azoren. In vielen dieser Länder ist Tee zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Auf Sri Lanka ist die Teeindustrie sogar der größte Arbeitgeber. Erzeugung von Tee (jährlich): >500.000 Tonnen <500.000 Tonnen Dass die Kultivierung der Teepflanze vom Klima und den Bodenverhältnissen abhängig ist, war früheren Generationen natürlich noch unbekannt. In allen Erdteilen versuchte man den begehrten Tee anzubauen. So auch in Frankreich: 1658 pflanzte Dionysius Jonquet Teesträucher im Jardin des Plantes in Paris. Sie entwickelten sich zwar recht gut – doch nur unter Glas. Das Klima außerhalb der Gewächshäuser war ganz einfach nicht für die Teekultivierung geeignet. Typisch Indien: ein Teetransporter, mit dem das Blattgut von der Plantage in die Fabrik gebracht wird 3 No Warum ist Ostfriesland das Land der Teetrinker? Grüne Weiden und knallgelbe Rapsfelder. Leuchttürme und Mühlen. Kanäle und Schleusen. Dazu die plattdeutsche Sprache, die bis heute von mehr als der Hälfte der Bevölkerung aktiv gesprochen wird. Kurzum: Ostfriesland ist ein Landstrich mit vielen Besonderheiten. Eine davon ist eindeutig das Teetrinken. Die Ostfriesen gehören mit ihrer Liebe zum Tee zu den „stärksten“ Teetrinkern der ganzen Welt. Und das hat seine Gründe – bzw. seine eigene Geschichte. Der erste Tee kam bereits im 17. Jahrhundert nach Ostfriesland, nur 100 Jahre später war er in allen Gesellschaftsschichten weit verbreitet. Bis zu dieser Zeit Leer vor 100 Jahren: Wegen ihres Hafens wurde die Stadt Leer auch als „Tor Ostfrieslands“ bezeichnet. galt Bier als Grundnahrungsmittel, wie auch in anderen Teilen des vielerorts „berauschten Europas“. Die Humanisten erklärten deshalb den „Saufteufel“ zu ihrem Gegner – und der populäre holländische Arzt Cornelius Bontekoe veröffentlichte sein „Traktat über das ganz ausgezeichnete Kraut Tee“. Darin riet er zum Teegenuss, um dem massenhaften Bierkonsum ein Ende zu setzen. Da die Menschen im nassen und windigen Landstrich Ostfrieslands ständig unter Kälte litten, kam ihnen das Heißgetränk gerade recht. Ein weiterer Grund für die schnelle Verbreitung des Tees lag später auch im günstigeren Preis. Somit servierten die Frauen ihren Familien zu Hause Tee statt Bier. Nicht zuletzt war es auch die Nähe zu Holland, das als führende Seefahrernation den Tee in Ostfriesland besonders populär machte. Schon 1610 wurde der erste Tee von den Schiffen der niederländischen Ostindien-Kompanie nach Europa importiert. Um 1720 herum existierte auch in Ostfriesland ein umfangreicher Teehandel, da sich viele holländische Kaufleute in Emden angesiedelt hatten. Im Jahr 1806 gründete sich schließlich die Teehandelsfirma Bünting in Leer und mischte „den echten Ostfriesentee“. Bis heute gibt es eine in der gesamten Bevölkerung verbreitete Teekultur in Ostfriesland – und die Teetied (Teezeit) gehört zur ostfriesischen Geselligkeit und zum alltäglichen Leben dazu. 4 No Wer war Johann Bünting? Über 200 Jahre ist es inzwischen her: Am 17. März 1806 las Johann Bünting in den „Wöchentlichen Ostfriesischen Anzeigen und Nachrichten“ von einem Kolonialwarengeschäft, das zur Verpachtung angeboten wurde. Mit der kurzfristigen Geschäftsübernahme zum 1. Mai 1806 erfüllte er sich einen Traum: Er war selbstständiger Kaufmann in seinem eigenen Laden. Mit einem Supermarkt des 21. Jahrhunderts kann man diesen Laden natürlich nicht vergleichen: Der Bünting’sche Laden oder Winkel, wie man in Ostfriesland zu jener Zeit sagte, hatte keine Ähnlichkeit mit einem modernen Markt. Meist in Kisten oder in Säcken standen die Waren im kleinen Zimmer verteilt. Die Artikelliste unter dem Tresen mutet heutzutage eher an wie das Inventar einer Hexenküche: Flohsaat, Amindan, Kienruß und Rappenrosen sind inzwischen so gut wie unbekannt. Damals waren es übliche Handelsgüter. Ein Verkaufsschlager bei Bünting war vermutlich Tran. Das Fett brachte Licht in die Stubenlampen der einfachen Leute – Elektrizität gab es nicht. Als Genussmittel standen harte Schokolade, Branntwein, Tabak, Gewürze, Kaffee und natürlich Tee ganz oben auf der Wunschliste der Kundinnen und Kunden. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich Tee als das Johann Bünting 1782–1853 erfolgversprechendste Produkt heraus. Es waren die Anfänge des heute ältesten Teehandelshauses Ostfrieslands. Was in den folgenden Jahrhunderten aus dem einstmals winzig kleinen Kolonialwarenladen werden sollte, überstieg wohl die kühnsten Träume des damals 24-Jährigen: Heute ist Bünting nicht nur das größte private Teehandelshaus Ostfrieslands, sondern auch einer der größten Anbieter in der Lebensmittelbranche Nordwestdeutschlands. Mit über 9500 Mitarbeitern ist die Unternehmensgruppe einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Die über 200-jährige Unternehmensgeschichte ist außer mit dem Namen Johnann Bünting auch mit dem Namen Klopp verbunden: Johann Bünting und sein Schwager Weert Klopp gründeten 1815 die J. Bünting & Comp. Wo alles begann: der Bünting’sche Kolonialwarenladen in Leer 5 Wie schmeckt Tee? No Ob lieblich-zart, fruchtig, süßlich, mit Zitrusaroma oder kräftig-würzig: Tee bietet eine unendliche geschmackliche Vielfalt. Insgesamt gibt es über 2000 verschiedene Teesorten. Vergleichbar ist das vielleicht mit dem Wein: Auch bei ihm gibt es große Qualitäts- und Geschmacksunterschiede, je nachdem, wo und unter welchen klimatischen Bedingungen er angebaut wurde. Alle Teesorten einzeln vorzustellen ist schlicht unmöglich – die wichtigsten Arten lassen sich aber in wenigen Kategorien zusammenfassen. Und selbstverständlich haben wir auch eine Antwort auf die Frage „Wie schmeckt Tee?“ gefunden. – Da es angesichts der unzähligen Sorten und Aromen „den Teegeschmack“ nicht gibt, lautet die einzig richtige Antwort: immer wieder köstlich. Der feinste Tee wächst auf den höchsten Bergen. Schwarzer Tee Auf Chinesisch wird er auch „Hongcha“ genannt – aufgrund seiner rötlich-goldenen Farbe, die der Tee im Verlauf der Fermentation bei der Herstellung annimmt. Zu den wichtigsten Schwarzteesorten gehören: Tee aus Ceylon (links) und aus Keemun (unten) Darjeeling. Dieser Tee stammt aus hoch gelegenen Anbaugebieten an den Südhängen des Himalaya im Norden Indiens. Anfang März beginnt die Erntesaison mit der Pflückung des begehrten First Flush (der Frühlingspflückung). Es ist ein Tee mit einem zarten, blumig-frischen Aroma. Der sogenannte Second Flush (die zweite Pflückung bzw. Sommerernte) sorgt für ein besonders vollmundiges Geschmackserlebnis. Assam. Der Assamtee gehört zu den kräftigsten Schwarztees und ist Hauptbestandteil der ostfriesischen Mischung. Der herb-würzige, etwas malzige Geschmack und die rotbraune Farbe des Aufgusses sind typische Erkennungsmerkmale eines guten Assamtees. Ceylon. Der beliebte Tee aus Sri Lanka hat einen frischaromatischen, spritzig-lebhaften Geschmack mit einer besonderen Milde. Farblich liegt er zwischen Darjeeling und Assam. Der Fachmann sagt: Er steht golden in der Tasse. Keemun. Der weltbekannte Keemuntee wird auch als „Krönung der chinesischen Schwarzteekunst“ bezeichnet. Er hat ein einzigartiges, blumiges Aroma. Der Geschmack ist zart, mild und fruchtig-süßlich. Grüner Tee Nach dem Pflücken werden die Teeblätter des grünen Tees nicht fermentiert, sondern durch Rösten oder Dämpfen kurz erhitzt. So behält dieser Tee seine grüne Farbe und viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralien und Vitamine. Besonders beliebte Sorten sind: Sencha. Die meistgetrunkene Teesorte in Japan: das wichtigste Anbaugebiet des Senchatees ist die Provinz Shizuoka, die am Fuße des heiligen Berges Fudschijama liegt. Japanischer Sencha besitzt einen aromatischen Hauch von Süße und ist duftend leicht im Geschmack. Gunpowder. Das Besondere dieser chinesischen Sorte ist die Form der getrockneten Teeblätter, die an Schießpulver erinnert. Gunpowder hat einen kräftig-herben Geschmack mit einer leicht blumigen Note. Kräuter- und Früchtetee Beide Teearten sind hier eigentlich ganz fehl am Platze – denn es sind keine Tees im klassischen Sinne. Warum? Ganz einfach: weil sie keine Bestandteile der Teepflanze enthalten. Nur Schwarz- und Grüntee sowie einige Spezialteesorten (zum Beispiel weißer Tee) werden direkt aus Teepflanzen hergestellt. Bei Käuter- und Früchtetees handelt es sich vielmehr um „Aufgussgetränke“ aus Kräutern und Pflanzenteilen bzw. Fruchtbestandteilen. Kräutertees. Sie sorgen für pure Entspannung oder werden als Mittel bei Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Bauchweh eingesetzt. Dabei sind sie aber viel mehr als nur ein Hausmittel. Die Naturheilkunde und die traditionelle chinesische Medizin kennen Aufgüsse mit Kräutern seit langem als wirkungsvolle Heilmittel. Zu den beliebtesten Sorten gehören Tees mit Pfefferminze, Kamille, Lindenblüten, Fenchel, Brennnessel und Salbei. Früchtetees. Sehr viele Früchtetees enthalten als Hauptbestandteil Hagebutten oder Malvenblüten, die „namensgebende Frucht“ wird dann zum Beispiel in Form von Apfelsinenschalen oder Trockenobststückchen beigefügt. Häufig erfolgt die Geschmacksgebung auch durch Aromatisierung. Zu den gefragtesten Sorten gehören Apfeltee und verschiedene Früchteteemischungen (Johannisbeer-Kirsch oder Erdbeer-Orange). Teespezialitäten Pu-Erh-Tee. Auf 2000 Metern Höhe wächst diese nach Ansicht vieler Experten zu den wertvollsten Teesorten überhaupt zählende Spezialität aus der chinesischen Provinz Yunnan. Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Der feinste Tee wächst auf den höchsten Bergen.“ Der Pu-Erh-Tee hat dunkel-rötliche Blätter und ein starkes, anhaltendes Aroma. Oolongtee. Seit rund 400 Jahren wird der Oolongtee in der chinesischen Provinz Fujian angebaut. Traditionell wurden die Teeblätter so gedreht, dass sie wie kleine Drachen aussahen (daher stammt auch der Name „Wu Long“, was schwarzer Drache bedeutet). In Farbe und Geschmack liegt er zwischen seinen Verwandten Schwarz- und Grüntee. Allerdings sind Oolongs deutlich feiner und zarter als schwarzer Tee und haben eine leichte Süße. Rooibostee. Der Rooibos (Rotbusch) wächst ausschließlich an einem Ort auf der Welt – auf den Zederbergen im Südwesten Südafrikas. Für den Tee werden die jungen Zweige des Rooibos geerntet und in der Sonne getrocknet. Im Unterschied zu vielen anderen Teearten enthält Rooibos kein Koffein. Sein Geschmack ist fruchtig-süß. Teeprobe: Auswahl der besten Sorten Ein Teegarten in Darjeeling. – Viele Kenner behaupten: Darjeeling ist der „Champagner des Tees“. 6 Ist Tee wirklich unbegrenzt haltbar? No Zwar gibt es einige chinesische Grünteesorten, denen eine unbegrenzte Haltbarkeit nachgesagt wird, dennoch gilt grundsätzlich: Auch Tee hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Abgelaufener Tee ist zwar nicht gesundheitsschädlich – allerdings kann das Aroma an Qualität verlieren. Um es möglichst lange zu erhalten, sollte man Tee bei einer Zimmertemperatur um die 19 Grad Celsius aufbewahren. Außerdem eignen sich verschließbare Dosen gut, um eine trockene Lagerung und den Erhalt des Aromas zu gewährleisten. Je nach Teesorte beträgt die Haltbarkeit bis zu 36 Monate. Welches Land produziert den meisten Tee? 7 No Die weltweite Teeproduktion beträgt über vier Millionen Tonnen pro Jahr. Der größte Teeproduzent ist China mit fast 1,4 Millionen Tonnen – das entspricht über 700 Milliarden Tassen. Auf den weiteren Plätzen folgen die Teeproduzenten aus Indien, Kenia und Sri Lanka. Ganz anders sieht die Statistik übrigens aus, wenn man die größten Exporteure vergleicht. Der Grund: Die Chinesen und Inder trinken ihren Tee am liebsten selbst. Warum verkleidete sich der Schotte Robert Fortune als Chinese? 8 No Der vermutlich erste Industriespion der Wirtschaftsgeschichte war für die Teeindustrie tätig. Der 1812 geborene Schotte Robert Fortune hatte Botanik studiert und wurde 1843 von der englischen Gartenbaugesellschaft nach China geschickt, um Teepflanzen zu beschaffen. Um unbemerkt in Gebiete zu reisen, in denen Ausländern der Zutritt verboten war, lernte er die Landessprache, rasierte sich den Kopf kahl und zog sich wie ein Chinese an. Über zweieinhalb Jahre hinweg gelang es ihm, eine große Anzahl von Samen und Pflanzen aus China hinauszuschmuggeln. 9 No Warum heißt GRÜNPACK „GRÜNPACK“? Seit über 75 Jahren gibt es den Tee in der grüngoldenen Tüte. Heute ist er der Inbegriff für echten Ostfriesentee. Traditionell wird er mit Kandis und ungeschlagener Sahne getrunken. 1935 Die Geschichte der vermutlich beliebtesten Ostfriesenteemischung begann Mitte der 1930er Jahre. Bis dahin war in Deutschland im Handel vor allem die „lose Ware“ verbreitet. Die exquisiten Hausmischungen, die Bünting Tee bereits seit 1910 herstellte, sollten dann in den 1930er Jahren nach der Idee von Teefachmann Carl Klopp in Tüten abgepackt werden. Jemand hatte zudem den Einfall, die Teemischungen einfach in verschiedenfarbige Tüten zu füllen. So gab es eine Mischung für die rote Tüte, eine für die blaue und wiederum eine andere für die grüne Tüte. Tütenfarbe und „Pack“ – als Synonym für mehrere Einheiten – ergaben den jeweiligen Produktnamen: Gelbpack, Blaupack, Grünpack, Goldpack. Viele ältere Teetrinker sprechen noch heute von der „grünen Tüte“. 1956 1969 Während der Name Grünpack über alle Jahrzehnte erhalten blieb, gab es bei den Mischungen und der Herstellung immer wieder Veränderungen. Gerade in Kriegszeiten war Tee Mangelware und es mussten die jeweils verfügbaren Sorten verwendet werden. Beeinflusst wurde der Tee auch von den Engländern, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Besatzungsmacht in Ostfriesland stationiert waren. Sie brachten die Ostfriesen auf den Geschmack des „Broken Tee“. Die zerkleinerten Teeblätter waren deutlich ergiebiger. Die als sparsam bekannten Ostfriesen übernahmen die Tradition. Eines wird sich wohl aber niemals ändern: die Liebe der Ostfriesen zu ihrem Ostfriesentee. Die „grüne Tüte“ im Wandel der Zeit: 2010 1983 1974 1981 10 No Was haben Tee und Schießpulver gemeinsam? Stellt man diese Frage im Freundes- oder Bekanntenkreis, so lautet die spontane Antwort meist: „Nichts!“ Doch es gibt tatsächlich eine Gemeinsamkeit: Sowohl das Schießpulver als auch der Tee sind in China erfunden worden. Traditionell gehörten die frühen chinesischen Kulturen zu den erfindungsreichsten. Der Legende nach – bei sehr lange zurückliegenden Ereignissen gibt es meist keine wissenschaftlich gesicherten Belege – war es der chinesische Kaiser Shên Nung, der um 2737 v. Chr. den Tee entdeckte. Der gelehrte Kräuterkenner kümmerte sich besonders um die Bearbeitung des Bodens, weshalb er auch als „göttlicher Ackerbauer“ in die Geschichte einging. Aus hygienischen Gründen hatte er die Angewohnheit, nur heißes Wasser zu trinken. Eines Tages, Bitte nicht verwechseln: schwarzer Tee (links) und Schwarzpulver (rechts) während einer Pause, ruhte er unter einem wilden Teestrauch, als einige Blätter herabfielen, direkt in das Wasser hinein. Es färbte sich gold-gelb und begann herrlich zu duften. Der erste Tee der Weltgeschichte war demnach ein echtes Zufallsprodukt. Mehr als drei Jahrtausende blieb der Anbau auf China beschränkt. Erst im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. gelangte der Tee über die chinesischen Grenzen hinaus: Auf einer Reise wurde er von buddhistischen Mönchen entdeckt und nach Japan exportiert. Europa erreichte der Tee um 1600, im Jahr 1675 wurde er schließlich erstmals in Ostfriesland erwähnt. Heute ist Tee das beliebteste Heißgetränk weltweit. Woher stammt das Wort „Tee“? 11 No Die Holländer lieferten den Deutschen durch ihre „Ostindische-Kompanie“ nicht nur den ersten Tee, sondern auch das passende Wort dafür. Laut dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm (aus dem 17. Jahrhundert) stammt das deutsche Wort Tee vom niederländischen tè ab. – Die in Mitteleuropa üblichen Begriffe wie tè, Tee, tea oder thé sind ursprünglich aus dem südchinesischen Dialekt „Min Nan“ abgeleitet: [ti:], da die europäischen Länder ihren Tee auf dem Seeweg aus Südchina erhielten. 12 No Welches ist die beliebteste Teesorte Deutschlands? Von diesem Ergebnis können Politiker nur träumen: mit einem Anteil von 77 Prozent ist der Schwarztee der Favorit der deutschen Teetrinker. Die große Geschmacksvielfalt der vielen Teevariationen aus den Anbaugebieten der ganzen Welt macht ihn zu einem einzigartigen Getränk. Der Anteil von Grüntee liegt bei 23 Prozent. Dieses Verhältnis hat sich in den vergangenen Jahren kaum geändert. Neu ist hingegen die steigende Nachfrage nach Biotees: Über 4 Prozent der Verbraucher greifen inzwischen zu ökologisch angebauten Teesorten. Nicht berücksichtigt bei dieser Statistik sind Früchte- und Kräutertees, da es sich bei ihnen um Aufgussgetränke handelt, die keine Bestandteile der Teepflanze enthalten. Insgesamt sind Kräuter- und Früchtetees in Deutschland in etwa genauso beliebt wie Grün- und Schwarztee. 13 No Wie kommt der Tee in die Tüte? Bei der Ernte der Teeblätter wird immer nach einem bestimmten Muster gepflückt: „Two leaves and a bud – zwei Blätter und eine Knospe.“ Eine geübte Teepflückerin in der Region Darjeeling kann auf diese Weise ca.16 bis 24 Kilogramm Tee pro Tag ernten. Daraus werden etwa 4 bis 6 Kilogramm Tee hergestellt. Bis dahin sind allerdings noch viele Arbeitsschritte erforderlich. In der klassischen Schwarzteeproduktion sind es genau fünf: 1 Beim Welken werden die frisch geernteten Blätter in großen Trögen unter Belüftung 12 bis 18 Stunden lang getrocknet. 2 Zum sogenannten Rollen kommen die Blätter in spezielle Rollmaschinen. Bei diesem Vorgang tritt der Zellsaft aus den Zellwänden der Teeblätter und entwickelt zusammen mit dem Luftsauerstoff jene ätherischen Öle, die dem Tee sein Aroma verleihen. 3 Das Fermentieren ist entscheidend für die Qualität des Tees. Bei diesem Oxidationsprozess verbleiben die Blätter bis zu drei Stunden (je nach Sorte) in feuchten Fermentationsräumen – bis sie eine kupferrote Färbung haben. 4 In Heißlufttrocknern wird der Fermentationsprozess abgebrochen. Nach ca. 20 Minuten Trocknung bei 85 bis 88 Grad Celsius werden die kupferroten Blätter zu schwarzem Rohtee – mit nur noch sechs Prozent Restfeuchtigkeit. 5 Abschließend folgt das Sortieren über Schüttelsiebe in unterschiedliche Blattgrößen. 1 3 Unterschieden werden Blatt- (1) und Broken-Sortierungen (2) sowie die feinkörnigen Fannings (3) und Dusts (4). 2 4 14 No Kann man an einer Überdosis Tee sterben? Lange ist es her: Im 18. Jahrhundert glaubte der damalige schwedische König tatsächlich, Tee sei ein starkes Gift. So war es nicht verwunderlich, dass der Tee sogar für eine Exekution verwendet werden sollte. Ein Raubmörder wurde in Schweden zum „Tod durch Tee“ verurteilt. Der Verbrecher erhielt daraufhin Tag für Tag die „tödliche“ Dosis von 70 Tassen. Allerdings schadete ihm das nicht. Ganz im Gegenteil: Er erreichte das Alter von 82 Jahren. In seinen letzten Lebensjahren konnten ihn seine Ärzte nicht einmal mehr beobachten – sie waren alle vor ihm verstorben. Nicht alle (Tee-)Tassen im Schrank? Im 18. Jahrhundert vermutete man in Schweden, Tee sei giftig. 15 Wer war zuerst da – der Tee oder der Teebeutel? No Während der Tee eine viele tausend Jahre alte Geschichte hat, gibt es den Teebeutel erst seit etwas über 100 Jahren. Er wurde 1904 von dem US-amerikanischen Teeimporteur Thomas Sullivan per Zufall erfunden. Um beim Versand seiner Teeproben Porto zu sparen, verschickte er seine Ware statt in Blechdosen in kleinen Seidenbeuteln. Die Kunden nutzten die Beutel dazu, den Tee in das Wasser einzutauchen – in dem Glauben, dass Thomas Sullivan es so vorgesehen hätte. Das war natürlich nicht der Fall gewesen, doch der Vorgang bedeutete nicht weniger als die Erfindung des Teebeutels. In Deutschland werden heute übrigens rund 60 Prozent des Tees im Aufgussbeutel verkauft. Eine andere Frage beschäftigt die Teetrinker fast noch mehr: Ist Tee im Beutel genauso gut wie loser Tee? Die Antwort ist einfach: Die Qualität bleibt die gleiche. Der Unterschied besteht einzig und allein in der verwendeten Blattgröße. Das heißt im Teebeutel werden kleinblättrige Tees verwendet, deren Qualität (genau wie die der losen Tees) von Herkunft, Mischung und Auswahl abhängt. Ob Teetrinker losen Tee oder Teebeutel bevorzugen, ist deshalb eher eine Frage der Kultur – und nicht des Geschmacks. Spitzentee bleibt Spitzentee: denn nicht auf die Verpackung kommt es an, sondern auf den Inhalt. 16 Was bitte ist eine Teerose? No In China werden kleine, dekorative Bündel aus jungen Teezweigen traditionell zur Teeherstellung für besonders feierliche Anlässe verwendet. Solche in Handarbeit mit Baumwollfäden zusammengebundenen Zweige heißen Teerosen oder Teeblumen. In der Teekanne können sie dann ihr Aroma entfalten. Chinesischer Tee für Festtage: eine Teerose vor und nach dem Ziehen 17 No Wie alt werden Teepflanzen? Über 100 Jahre – das gilt allerdings nur für die chinesischen Arten. Die indischen Teesträucher werden zumindest 30 bis 50 Jahre alt, bevor sie ersetzt werden müssen. Die erste Ernte ist nach sechs Jahren möglich, ihre höchste Produktivität erreichen die Sträucher im Alter von zehn bis 50 Jahren. Wird Flugtee im Flugzeug hergestellt? 18 Flugtee gibt es wirklich. Er wird aber weder im Flugzeug hergestellt noch darin getrunken. Seinen Namen verdankt er allein der Tatsache, dass er direkt aus den Anbauregionen in die Abnehmerländer eingeflogen wird. Bei einigen besonders hochwertigen Tees ist die Frische für den Geschmack entscheidend. Durch die schnelle Lieferung können die exklusiven Sorten (zum Beispiel Gyokuro aus Japan) schon kurz nach der Ernte auch in Europa genossen werden. Keine Teeproduktion an Bord: die Vereinsmaschine des Fliegerclubs in Leer, Ostfriesland No 19 No Wie wird man Teetester von Beruf, Herr Kolthoff? Egbert Kolthoff, 52, arbeitet bei Bünting Tee als Teetester. Ein seltener und sehr spezieller Beruf, den in Deutschland nur ca. 30 Menschen ausüben. Wie man dazu kommt? Wir haben nachgefragt. Das Interview fand im großen Teeprobierkontor des Teehandelshauses statt – am Arbeitsplatz von Egbert Kolthoff (rechts) und Ralf Töpfer (links). Herr Kolthoff, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Teetester zu werden? Zunächst einmal bin ich sozusagen „mit Tee groß geworden“. Ich bin überzeugter Teetrinker – und Ostfriese. 1977 habe ich dann bei Bünting eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann begonnen. Noch während meiner Ausbildungszeit machte mir der damalige Geschäftsführer Wilhelm Klopp das attraktive Angebot, beim Unternehmen „Tee-Tester und Tee-Einkäufer“ zu werden. Was hat Sie an dem Beruf gereizt? Zum Beispiel der Kontakt mit den Kulturen der Länder, in denen der Tee angebaut wird. Ein Bestandteil der Ausbildung war eine Reise nach Indien, um einen tiefen Einblick und das gesamte Know-how zu bekommen. Auch die Vielseitigkeit der weiteren Ausbildung hat mich angesprochen: Ich habe einige Zeit im Außendienst, in der Produktion sowie in einem Hamburger Teehandelshaus verbracht. Das bedeutet, dass Sie als Teetester noch viele andere Aufgaben haben? Oder trinken Sie tatsächlich von morgens bis abends Tee? Nein, der kaufmännische Hintergrund ist schon sehr wichtig. Als Teetester ist man auch für den Einkauf und die Einkaufspreise zuständig. Der gezackte Tassenrand wirkt wie ein Filter, wenn der heiße Tee zur Verkostung in das Teeschälchen gegossen wird. Dazu fallen die Verpackungsentwicklung, rechtliche Aspekte und die Zusammenarbeit mit unserem Vertragslabor in meinen Aufgabenbereich. Das eigentliche Teetesten der Proben und Lieferungen macht aber gut 50 Prozent meiner Arbeit aus. Es ist schon die Hauptaufgabe. Gibt es für diese Tätigkeit eine geregelte Ausbildung? Es gibt weder eine Ausbildung noch einen speziellen Studiengang. Das Motto lautet „Learning by Doing“. Das für diesen Beruf notwendige Wissen wird einzig und allein von erfahrenen Teetestern an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Denn nur in der Praxis ist nachzuvollziehen, warum ein Teetester einen bestimmten Tee auswählt. Das kann man nicht nachlesen, das muss man üben. Es geht vor allem darum, sich Nuancen einzuprägen. Dafür braucht man eine gute Zunge, eine gute Nase – und viele Jahre Zeit. 20 No Kann man Tee falsch zubereiten? Teezubereitung ist eine kleine Wissenschaft für sich: Denn das Aroma des Tees wird durch die Art der Aufbereitung sehr stark beeinflusst. Die folgenden Tipps zur richtigen Zubereitung gelten für schwarzen wie grünen Tee. Die Teeblätter. Durch das Aufbrühen erreichen die Teeblätter etwa das Eindreiviertelfache ihrer ursprünglichen Größe. Sie brauchen also Platz, um zu „schwimmen“ und ihr Aroma zu entfalten. Eingesperrt in ein Tee-Ei oder einen Aufbrühlöffel ist das nicht möglich. Ideal ist die Verwendung eines Teefilters. Die Ziehzeit. Wenn der Tee anregend sein soll, lässt man ihn nicht länger als drei Minuten ziehen. Soll er eher beruhigend wirken, gibt man den Teeblättern fünf bis sechs Minuten Zeit. Die Wassertemperatur. Schwarzer Tee benötigt eine höhere Wassertemperatur als grüner Tee. Das heißt schwarzer Tee sollte aufgebrüht werden, sobald das erhitzte Wasser zu sprudeln beginnt. Bei grünem Tee kann man das Wasser nach dem Erhitzen wieder auf 60 bis 75 Grad abkühlen lassen, bevor man den Tee damit aufgießt. Das echte ostfriesische Teegeschirr mit der original Friesenrose. – Da Tee sehr geschmacksempfindlich ist, sollten Teekannen ausschließlich für Tee reserviert sein und keinesfalls mit Kaffee in Berührung kommen. 21 Was haben Esel mit Tee zu tun? No Auf der historischen Teeroute wurden früher – vor allem mit Eseln, Pferden oder auch zu Fuß – zahlreiche Waren transportiert, unter anderem Tee und Salz. Eigentlich handelte es sich dabei nicht um eine, sondern um insgesamt sechs verschiedene Handelsrouten in alle Himmelsrichtungen. Die bekannteste war die „Seidenstraße“, die von China bis nach Europa führte. Die Esel und Kamelkarawanen, die im Südwesten Chinas starteten, brauchten für den Transport in alle Teile Asiens sowie nach Europa meist mehrere Monate. Seidenstraße MONGOLEI CHINA INDIEN YUNNAN Sechs Routen – ein Ziel: Tee für die ganze Welt. Die meisten der Handelsrouten führten in asiatische Länder, eine sogar bis nach Europa. Wer warf 342 Kisten Tee in ein Hafenbecken? 22 No Im November 1773 kam es im Hafen der nordamerikanischen Stadt Boston zum Protest gegen eine von den Engländern erhobene Teesteuer. Drei britische Schiffe der East India Trading Company wurden daran gehindert, ihre insgesamt 342 Kisten Tee zu entladen. Am Abend des 16. Dezember enterte dann eine Gruppe von rund 50 Bürgern die Schiffe und warf sämtliche Teekisten über Bord ins Hafenbecken. Die Aktion bekam den Namen „Boston Tea Party“ – Nach dieser historischen Begebenheit hat sich die im Jahr 2009 gegründete konservative US-amerikanische Protestbewegung „Tea Party Patriots“ benannt, da sie sich ebenfalls gegen Steuererhöhungen einsetzt. Die „Boston Tea Party“ war Auftakt zu weiteren Eskalationen, die im Jahre 1775 zum Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges führten. Seitdem gilt sie als ein weltgeschichtlich bedeutsames Ereignis, das auch auf Briefmarken verewigt wurde. 23 No Haben Ostfriesen jeden Tag etwas zu feiern? Schon das Wort Teezeremonie sagt viel über den besonderen Stellenwert des Teetrinkens in Ostfriesland aus. Es stammt vom Lateinischen „caeremonia“ ab, was so viel bedeutet wie „Feier“ oder „feierlicher Akt“. Zur täglichen Teetied, der ostfriesischen Teezeit, gehören besondere Zutaten, das richtige Geschirr, eine seit vielen Jahrzehnten überlieferte Zeremonie sowie viel Ruhe und Gemütlichkeit. Willkommen in Ostfriesland: Die Stationen der Teezeremonie 1 Vor dem Eingießen des Tees legt man einen Kluntje (Kandis) in die Tasse, die danach höchstens zu drei Viertel gefüllt wird. Hierbei beginnt der Kluntje zu knistern. 2 Nun wird mit einem ostfriesischen Sahnelöffel ein Tropfen Sahne hinzugefügt. Sie wird vorsichtig am Rand der Tasse aufgelegt, so dass eine Sahnewolke (Wulkje) entsteht. 3 Der Tee wird traditionell ohne Umrühren getrunken. Zuerst trinkt man die Sahne ab, dann trinkt man den herben Tee und am Ende bleibt die Süße des Kandis. Nach ostfriesischer Art trinkt man mindestens drei Tassen. Ganz nach dem Sprichwort „Dree is Oostfresen Recht“. – Erst zum Schluss kommt übrigens der Löffel zum Einsatz: Hat man genug getrunken, legt man ihn in die Tasse. Ein japanischer Teemeister auf dem „Teeweg“. Den Titel „Teemeister“ zu erlangen, kann 15 bis 20 Jahre dauern. Andere Länder, andere Sitten? 24 No Was die nachmittägliche „Teetied“ für die Ostfriesen, das ist der „Five o’Clock Tea“ für die Engländer. Diese schwören übrigens darauf, immer zuerst Milch in die Tasse zu geben – und dann den Tee. Überall auf der Welt haben sich viele unterschiedliche Sitten und Gebräuche, mitunter sogar ganze Kulturen rund um den Tee entwickelt. Besonders faszinierend sind die Traditionen asiatischer Länder. Auf dem Weg zur geistigen Reinheit: Die japanische Teezeremonie Die Japaner haben das Teetrinken geradezu zu einer Kunstform erhoben. Eine Teezeremonie hält man hier nicht ab, weil man durstig ist oder sich ein wenig Zeit vertreiben möchte, sondern um den Weg zu geistiger Reinheit und vollkommener Harmonie zu beschreiten. Das Teetrinken rückt zugunsten der Zeremonie, die „Teeweg“ genannt wird, in den Hintergrund. Die Wurzeln dieser Tradition liegen im Buddhismus: Der Teeweg wurde ursprünglich als Übungs- und Erkenntnisweg innerhalb des Zen begangen. Aus dem Mutterland des Tees: Die chinesischen Teezeremonien Auch in China kommt dem Tee eine hohe rituelle Bedeutung zu. So gehört es etwa zum traditionellen Hochzeitsritual, dass die Braut ihren Schwiegereltern Tee kocht und diesen mit ihnen zusammen einnimmt. Die Teezeremonien des Landes – in allen Landesteilen gibt es hier verschiedene – sind nicht so stark verfeinert und strikt wie in Japan. Dafür sind sie stärker in der gesamten Bevölkerung verwurzelt. Eine der bekanntesten Zeremonien heißt „Gongfu Cha“. Der erste Teeaufguss wird dabei sofort in sogenannte Aromatassen abgegossen und nicht getrunken. Er heißt „Aufguss des guten Geruchs“. Danach füllt der Teemeister das Kännchen ein zweites Mal mit Wasser – für den „Aufguss des guten Geschmacks“. Beim Trinken hält man sich immer wieder die Aromatasse unter die Nase, um den feinen Teeduft zu genießen. Die vier Grundsätze der japanischen Teezeremonie Welchen Fehler machte die Witwe des britischen Herzogs von Monmouth? 25 No Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, waren es in früheren Zeiten noch längst nicht. Dazu gehört auch das Wissen, wie man Tee mit heißem Wasser zubereitet. So kam es dazu, dass im 17. Jahrhundert der Tee geradezu verflucht wurde. Im Jahr 1686 schenkte die Witwe des britischen Herzogs von Monmouth ihren schottischen Verwandten ein Pfund Tee – allerdings ohne eine „Gebrauchsanweisung“ mitzuschicken. Die gewissenhaften Schotten kochten die Blätter stundenlang. Danach versuchten sie das „Gemüse“ zu essen. Ihr einstimmiges Urteil: ungenießbar. Wer in aller Welt trinkt Tee mit Butter und Salz? 26 No Der Buttertee ist nicht nur irgendein Getränk, sondern sogar ein Nationalgetränk. In Tibet wird dem Tee traditionell eine ordentliche Portion Butter sowie Salz zugegeben. Für hiesige Geschmäcker ist das mehr als gewöhnungsbedürftig, außerdem führt es zu einer sehr fettreichen Ernährung. Bei den extremen klimatischen Bedingungen in bis zu 4000 Metern Höhe wird der Tee für die Menschen auf diese Weise aber zu einem wichtigen Energielieferanten. 27 No Wie gesund ist Tee? In seinen Ursprüngen war der Tee vor allem ein Heilmittel, erst später wurde er zum Genussmittel. Heutzutage wird er deshalb immer wieder zum Gegenstand der modernen Forschung. Wissenschaftler aus aller Welt befassen sich seit vielen Jahren mit der Erforschung der Effekte, die Tee auf die menschliche Physiologie ausüben kann. Dass Tee viele gesundheitsfördernde Wirkungen hat, ist dabei völlig unbestritten. Inzwischen wurde dies sogar in zahlreichen Studien belegt. Zum Beispiel wurde in Japan die über elf Jahre laufende Ohsaki-Studie durchgeführt – mit mehr als 40.000 Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren. Das Ergebnis: Regelmäßiger Teegenuss wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus und wirkt dadurch lebensverlängernd. So fördert Tee die Gesundheit: Ätherische Öle Fluorid Duft und Aroma, wohltuend für Körper und Seele Stärkung des Zahnschmelzes und Schutz vor Karies Mangan Koffein Wichtiger Mineralstoff für die Knochensubstanz Verantwortlich für dauerhaft sanft anregende Wirkung Theanin Catechine Steigerung des Wohlbefindens, typische Geschmackskomponente Radikalfänger, tragen zum Schutz vor Erkrankungen bei Gibt es eigentlich Teeweltrekorde? 28 Ein Thema, das seit vielen Jahrtausenden die ganze Welt fasziniert, macht selbstverständlich auch vor dem Guinness-Buch der Rekorde nicht halt. Die größte Teetasse, der größte Eistee, die weltgrößte Sammlung von Teebeuteletiketten (sogenannte Fähnchen): Es gibt fast keinen Rekord, den es nicht gibt. Die erwähnte Sammlung umfasst übrigens 10.500 verschiedene Teebeuteletiketten aus 93 Ländern. Auch die Tee-begeisterten Deutschen konnten sich schon mehrfach in die Rekordlisten eintragen. Unter anderem in der Rubrik „längste Teetafel der Welt“. In Norden, einer Stadt in Ostfriesland, nahmen auf einer Länge von 770 Metern genau 3889 Gäste an einer Teetafel Platz. Der alte Rekord (620 Meter Länge und 3010 Gäste) wurde einfach weggeschlürft. Auch der größte Teebeutel der Welt stammt aus Deutschland: 3,40 Meter hoch und 2,63 Meter breit. Gefüllt war der in Hamburg ausgestellte Beutel mit 10,3 kg Tee. Bei Sammlern heiß begehrt: die sogenannten Teefähnchen No 29 No Kann Tee den gesamten Bahnverkehr zum Erliegen bringen? Tee hat ohne Frage viele positive Wirkungen – kann aber auch ein komplettes Verkehrschaos auslösen. Diese Erfahrung machte zumindest ein 42 Jahre alter Malermeister aus Frankfurt am Main. Als er einst im Winter an einer S-Bahn-Station mit Malerarbeiten beschäftigt war, entzündete er in den Räumen der ehemaligen Gleisaufsicht einen Brenner, um sich Teewasser aufzusetzen. Die Flamme reichte aus, um über die automatische Feuermeldeanlage einen Großalarm auszulösen – plötzlich stand die Feuerwehr samt Löschgerät vor ihm. Ein Verkehrschaos im gesamten Frankfurter Schienenverkehr war die Folge. 30 No Seit wann gibt es aromatisierte Tees? Dass dem Tee Aromastoffe hinzugefügt werden, ist keine Erfindung der Neuzeit. Die Chinesen haben schon vor 800 Jahren damit begonnen, Tee durch Gewürze oder Blüten zusätzliche Aromen hinzuzufügen. Der wohl bekannteste aromatisierte Tee ist der Earl Grey, der in Europa bereits im Jahr 1830 eingeführt wurde. Das Öl der Bergamotte verleiht ihm ein blumig-delikates Aroma. Wie viele Teemuseen gibt es in Italien? 31 No In vielen Ländern sind Teemuseen recht verbreitet, in Italien stellen sie hingegen eine echte Rarität dar. Soweit uns bekannt ist, gibt es sogar nur ein einziges. Dieses hat es dafür in sich: Unter anderem beheimatet es eine Dauerausstellung von über 500 chinesischen Teekannen. In der Teestube, wo der Eintritt nur barfuß gestattet ist, stehen je nach Saison bis zu 150 Teesorten aus aller Welt zur Auswahl. Wer das Museum besuchen möchte, ist herzlichst willkommen. Zu finden ist es in der kleinen Ortschaft Raddusa im Herzen Siziliens. „La Casa del tè“ Via Garibaldi n. 45 95040 Raddusa - Italien www.lacasadelte.it Wem der Weg nach Italien zu weit ist, dem sei das Bünting Teemuseum im ostfriesischen Leer empfohlen: Brunnenstraße 33 26789 Leer www.buenting-tee.de 32 No Was ist der Unterschied zwischen Tein und Koffein? Der Begriff Tein ist lediglich eine veraltete Bezeichnung für Koffein, es ist jedoch chemisch der selbe Stoff. Also: Es gibt keinen Unterschied. Allerdings enthält aufgebrühter Tee erheblich weniger Koffein als Kaffee. Verschieden sind auch die Wirkweisen: Beim Teegenuss erfolgt die Aufnahme des Koffeins längst nicht so direkt wie beim Kaffee, sondern dank der Gerbstoffe nur gebremst. Deshalb sagt auch der Volksmund: „Tee regt an, aber nicht auf.“ 33 No Wie viel Tee braucht man, um eine Teewurst herzustellen? Gar keinen. In der guten alten Teewurst war – auch in früheren Zeiten – nie Tee enthalten. Der Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert und rührt daher, dass die Wurst in einigen Regionen zum NachmittagsTee verspeist wurde. Enthält keinen Tee, wird aber zum Tee gegessen: Teewurst aus dem Hause Rügenwalder Ist Tee eine Inspirationsquelle? 34 No Die Redensart „Abwarten und Tee trinken“ kennt fast jeder. Dabei gibt es rund um den Tee noch viele weitere Sprichwörter, Weisheiten und Zitate, die zum Nachdenken anregen oder ganz einfach unterhaltsam sind. Die Menge der Aussprüche lässt erahnen, welche Bedeutung das Getränk für viele Menschen oder Nationen hat. Einige der schönsten haben wir hier zusammengetragen – als kleine Inspirationsquelle. Japanisches Sprichwort Chinesisches Sprichwort Winston Churchill (der damit offensichtlich Whiskey meinte) Chinesisches Sprichwort 35 No Wie trinkt man Tee im Sommer? Ausprobieren und genießen: Mit diesen Rezepten bewahrt man auch an den heißesten Sommertagen einen kühlen Kopf. Beerige Erfrischung Wasser zum Kochen bringen. Tee in eine Teekanne geben und mit siedendem Wasser überbrühen. Drei Minuten ziehen lassen. Tee durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen. Zitronen waschen und trocknen. Die Schale einer Zitrone dünn abreiben. Saft auspressen. Minze von den Stielen zupfen. Tee mit Beerenfrüchten, Zitronensaft und -schale, Minzeblättern, Zucker und Eiswürfeln verrühren. Tee in Gläser füllen und sofort servieren. Zutaten 400 ml Wasser 7 TL Bünting Fine Selection Tee 2 Bio-Zitronen 2 Zweige Minze 300 g TK-Beerenfrüchte 3 TL brauner Zucker 10 Eiswürfel Zubereitung ca. 15 Minuten Grüner Tee Limette Wasser zum Kochen bringen. Teebeutel in eine Teekanne geben. Mit dem heißen Wasser übergießen und drei Minuten ziehen lassen. Teebeutel entfernen und abkühlen lassen. Limette in Scheiben schneiden. Tee mit Maracujasaft, Tabasco, Limette und Gingerale verrühren. Zwei Gläser zu einem Drittel mit Eiswürfeln füllen und mit Tee aufgießen. Zutaten 250 ml Wasser 4 Teebeutel Bünting Fine Green 1 Limette 200 ml Maracujasaft 8 –10 Tropfen Tabasco 200 ml Gingerale oder Limonade (Ingwer-Orange) Eiswürfel Zubereitung ca. 15 Minuten Sanfter Mango-Grüntee Wasser zum Kochen bringen. Den grünen Tee in eine Teekanne geben. Tee mit dem heißen Wasser überbrühen. Drei Minuten ziehen lassen. Teebeutel entfernen und abkühlen lassen. Mango schälen, das Fruchtfleisch längs vom Stein abschneiden. Fruchtfleisch in grobe Stücke schneiden und in einen Aufsatzmixer geben. Limette waschen und trocken tupfen. Schale dünn abreiben und Saft auspressen. Limettenschale, Saft, Joghurt, Zucker und Tee in den Aufsatzmixer geben und alle Zutaten miteinander pürieren. Zwei Gläser zu einem Drittel mit Eiswürfeln füllen und Mango-Grüntee aufgießen. Mit Minze verziert servieren. Zutaten 200 ml Wasser 4 Teebeutel Bünting Bio Grüner Tee 1 kleine reife Mango 200 g Vollmilchjoghurt 1 Limette 2 TL brauner Zucker 4 Stiele Minze Eiswürfel Zubereitung ca. 20 Minuten Wilde Früchte Die Beeren abspülen und putzen. Die Erdbeeren etwas kleiner schneiden. Beeren, Zitronensaft und Puderzucker pürieren und anschließend durch ein Sieb streichen. Das Beerenmark in eine flache Schale geben und für ca. 45 Minuten gefrieren. Danach drei Teelöffel Bünting Waldfrucht mit 200 ml kochend heißem Wasser überbrühen, sechs bis acht Minuten ziehen lassen, dann Tee entfernen. Orangensaft unterrühren und die Teemischung abkühlen lassen. Vier kleine Gläser in den Tiefkühler stellen. Beeren und Teemischung in einen hohen Pürierbecher geben und kurz mixen. Nach Belieben mit Himbeergeist abschmecken und sofort in die vorgekühlten Gläser füllen. Mit frischen Beeren und Minzeblättchen garnieren und servieren. Zutaten 200 ml Wasser 200 g frische Erdbeeren 150 g frische Himbeeren 2 EL Zitronensaft 2 EL Puderzucker 3 TL Bünting Waldfrucht Tee 100 ml Orangensaft 2 EL Himbeergeist Frische Beeren und Minzeblättchen zum Garnieren Zubereitung ca. 15 Minuten 36 No Wie passen Paprikaschoten und Tee zusammen? Das feine Aroma des Tees rundet den Geschmack von vielen kulinarischen Köstlichkeiten ab: Vier kreative und leckere Rezepte zum Nachkochen. Filetspitzen in CranberrySchwarztee-Sauce (4 Portionen) 1 Filet trocken tupfen und in Streifen schneiden. Champignons evtl. waschen und vierteln. Schalotten abziehen und würfeln. Öl erhitzen, Filet dazugeben, anbraten und herausnehmen. Champignons und Schalotten in das verbliebene Bratfett geben und ebenfalls anbraten. 2 Tee und Rinderfond angießen, Cranberry zufügen, aufkochen und abgedeckt ca. zehn Minuten garen. 3 Filet wieder dazugeben und die Sauce mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. Mit Saucenbinder andicken und nach Wunsch mit „al dente“ gegarten Tagliatelle servieren. Zutaten 500 g Rinderfilet 250 g Champignons 40 g getrocknete Cranberrys Salz, frisch gemahlener Pfeffer 300 ml Bünting Grünpack-Tee 3 Schalotten 2 EL Pflanzenöl 200 ml Rinderfond Thymianblättchen 2 – 3 EL dunkler Saucenbinder Hähnchenbrust in einer fruchtigen Paprika-Tee-Sauce (4 Portionen) 1 Hähnchenbrustfilets waschen, trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer und Currypulver würzen. Paprikaschoten halbieren, putzen, waschen und in Würfel schneiden. Tomaten waschen, Kirschen abtropfen lassen. Schalotten abziehen und in kleine Würfel schneiden. 2 Öl erhitzen, Hähnchenbrustfilets dazugeben und von allen Seiten goldbraun anbraten. Paprikaschoten und Schalotten dazugeben und ebenfalls anbraten. Tee und Geflügelfond angießen, aufkochen und abgedeckt ca. 20 bis 30 Minuten garen. 3 Tomaten und Kirschen zufügen und kurz mit erhitzen. Sauce mit Saucenbinder andicken, mit Kräutern, Salz und Pfeffer abschmecken und mit der Hähnchenbrust sowie nach Wunsch mit knusprigen Rösti servieren. Zutaten 4 Hähnchenbrustfilets 2 rote Paprikaschoten 200 ml frisch aufgebrühter Bünting Johannisbeer-Kirsch-Tee 200 g Kirschtomaten 200 g Kirschen (Glas) Salz, frisch gemahlener Pfeffer Rotes Currypulver 2 Schalotten 2 EL Pflanzenöl 200 ml Geflügelfond 2 – 3 EL dunkler Saucenbinder Frische Kräuter Tee-Gewürzgulasch (4 Portionen) 1 Gulasch trocken tupfen und im erhitzten Pflanzenöl anbraten. Zwiebeln abziehen, würfeln, dazugeben und ebenfalls anbraten. Tomatenmark zufügen und anrösten. 2 Tee und Rinderfond angießen, aufkochen. Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Nelke zufügen und abgedeckt ca. 90 Minuten schmoren. 3 Gewürze entfernen, Gulasch mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Kümmel abschmecken und evtl. mit dunklem Saucenbinder andicken. Dazu schmecken mit Kräutern verfeinerte „al dente“ gegarte Nudeln. Zutaten Je 300 g Schweine- und 200 ml Rinderfond Rindergulasch 2 Lorbeerblätter 2 EL Pflanzenöl Je 5 weiße und schwarze 3 Zwiebeln Pfefferkörner 1 EL Tomatenmark 2 Wacholderbeeren 400 ml frisch aufgebrühter 1 Nelke Bünting Fine Green Tee Salz, frisch gemahlener Pfeffer Paprikapulver Gemahlener Kümmel Tee-Crème brulée (6 Portionen) 1 Milch, Zucker und Vanillemark aufkochen, drei Teelöffel Tee dazugeben und ca. acht bis zehn Minuten ziehen lassen. Mischung durch ein feines Sieb gießen. Eier und Eigelbe schaumig schlagen, mit der Sahne unter die Teemilch rühren und in sechs mittelgroße, ofenfeste Dessertförmchen füllen. Creme im vorgeheizten Backofen bei 100 Grad Celsius Heißluft ca. 50 bis 60 Minuten garen, bis sie gestockt ist. Aus dem Backofen nehmen und bei Zimmertemperatur etwas abkühlen lassen (ca. 30 bis 40 Minuten). 2 Orangen schälen, filetieren und dabei den Saft auffangen. Orangensaft mit Wasser auf 150 Milliliter auffüllen, aufkochen, restlichen Tee dazugeben und ca. vier Minuten ziehen lassen. Mischung durch ein feines Sieb gießen, aufkochen und etwas einkochen lassen. Orangen und Likör dazugeben und ziehen lassen. 3 Jedes Förmchen mit einem Teelöffel Zucker bestreuen und unter der Grilleinstellung des Backofens bei 240 Grad Celsius goldbraun karamellisieren. Zutaten 4 TL Bünting Grünpack-Tee Mark einer Vanilleschote 500 ml Milch 70 g Zucker 200 ml Sahne 3 Orangen 1 cl Orangenlikör 6 TL brauner Zucker 2 Eier 4 Eigelbe 37 No Warum genau 37 Fragen? Ein Jahr hat 365 Tage. Eine Fußballmannschaft besteht aus elf Freunden. Und zum Tee gibt es genau 37 Fragen. Wie könnte es anders sein? Zumindest für Liebhaber des Ostfriesentees ist das im Grunde gar keine Frage. Zurück geht die Bedeutung der Zahl 37 auf das Stammhaus des ältesten ostfriesischen Teehandelshauses – Bünting Tee. Es liegt in der Brunnenstraße 37 in Leer in Ostfriesland. Und das schon seit über 200 Jahren. Es ist bis heute genau das Haus, das Johann Bünting am 1. Mai 1806 für seinen Handel anmietete. Bei den Recherchen, die das Unternehmen anlässlich seines 200-jährigen Bestehens anstellte, wurde dort übrigens ganz unverhofft ein kleiner Schatz gefunden. Im Archiv von Bünting in der Brunnenstraße 37 befand sich unter den historischen Aufzeichnungen auch eine Rezeptur für eine Ostfriesenmischung aus der guten alten Zeit. Das Schild am Bünting’schen Stammhaus in der Brunnenstraße 37 Bünting No 37: zum 200-jährigen Bestehen des Unternehmens limitiert neu aufgelegt Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden. Oscar Wilde (Schriftsteller) über Tee O r iginal a u s g u t em ha u s e
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