37Dinge, die Sie schon immer über Tee wissen wollten

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Dinge, die Sie schon immer
über Tee wissen wollten
1
Wo wird am meisten
Tee getrunken?
No
Weltmeister im Teetrinken sind eindeutig die
Ostfriesen. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von
288 Litern im Jahr liegen sie deutlich vor allen anderen
Teetrinkern auf der Welt. Mit Ihrer Leidenschaft für den
Tee übertrumpfen sie sogar die Engländer und die Iren,
die pro Jahr durchschnittlich 238 Liter Tee trinken.
Damit verbrauchen diese aber immer noch mehr als die
Japaner (122 Liter) und Chinesen (68 Liter) zusammen.
Im Vergleich dazu ist der Teekonsum in Deutschland
relativ bescheiden: Er beträgt 25,5 Liter pro Jahr.
2
No
Was haben Kenia, Brasilien
und China gemeinsam?
Die Heimat der Teepflanze liegt viele tausend
Kilometer von Ostfriesland entfernt – in fernen
Kontinenten. Denn nur ganz bestimmte klimatische
Voraussetzungen ermöglichen bestes Wachstum und
höchste Qualität. Ideal sind eine mittlere Jahrestemperatur
von 18 Grad Celsius, mindestens vier Stunden Sonne am
Tag, regelmäßige Niederschläge und so gut wie kein Frost.
Zu den Anbaugebieten gehören deshalb Kenia, Brasilien –
und natürlich China. Das größte zusammenhängende
Teeanbaugebiet der Welt liegt in Assam, Indien.
Tee wächst in über 50 Ländern
der Welt – in Asien, Afrika,
Südamerika, Australien und
sogar auf den europäischen Azoren.
In vielen dieser Länder ist Tee zu einem
bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.
Auf Sri Lanka ist die Teeindustrie sogar
der größte Arbeitgeber.
Erzeugung von Tee (jährlich):
>500.000 Tonnen
<500.000 Tonnen
Dass die Kultivierung der Teepflanze vom Klima und den
Bodenverhältnissen abhängig ist, war früheren Generationen
natürlich noch unbekannt. In allen Erdteilen versuchte man
den begehrten Tee anzubauen. So auch in Frankreich: 1658
pflanzte Dionysius Jonquet Teesträucher im Jardin des
Plantes in Paris. Sie entwickelten sich zwar recht gut – doch
nur unter Glas. Das Klima außerhalb der Gewächshäuser
war ganz einfach nicht für die Teekultivierung geeignet.
Typisch Indien:
ein Teetransporter, mit
dem das Blattgut von
der Plantage in die
Fabrik gebracht wird
3
No
Warum ist Ostfriesland
das Land der Teetrinker?
Grüne Weiden und knallgelbe Rapsfelder.
Leuchttürme und Mühlen. Kanäle und Schleusen.
Dazu die plattdeutsche Sprache, die bis heute von mehr
als der Hälfte der Bevölkerung aktiv gesprochen wird.
Kurzum: Ostfriesland ist ein Landstrich mit vielen
Besonderheiten. Eine davon ist eindeutig das Teetrinken.
Die Ostfriesen gehören mit ihrer Liebe zum Tee zu den
„stärksten“ Teetrinkern der ganzen Welt. Und das hat
seine Gründe – bzw. seine eigene Geschichte.
Der erste Tee kam bereits im 17. Jahrhundert nach
Ostfriesland, nur 100 Jahre später war er in allen
Gesellschaftsschichten weit verbreitet. Bis zu dieser Zeit
Leer vor 100 Jahren: Wegen ihres Hafens wurde
die Stadt Leer auch als „Tor Ostfrieslands“ bezeichnet.
galt Bier als Grundnahrungsmittel, wie auch in anderen
Teilen des vielerorts „berauschten Europas“.
Die Humanisten erklärten deshalb den „Saufteufel“ zu
ihrem Gegner – und der populäre holländische Arzt
Cornelius Bontekoe veröffentlichte sein „Traktat über das
ganz ausgezeichnete Kraut Tee“. Darin riet er zum
Teegenuss, um dem massenhaften Bierkonsum ein Ende
zu setzen. Da die Menschen im nassen und windigen
Landstrich Ostfrieslands ständig unter Kälte litten, kam
ihnen das Heißgetränk gerade recht. Ein weiterer Grund
für die schnelle Verbreitung des Tees lag später auch im
günstigeren Preis. Somit servierten die Frauen ihren
Familien zu Hause Tee statt Bier.
Nicht zuletzt war es auch die Nähe zu Holland, das als
führende Seefahrernation den Tee in Ostfriesland besonders
populär machte. Schon 1610 wurde der erste Tee von den
Schiffen der niederländischen Ostindien-Kompanie nach
Europa importiert. Um 1720 herum existierte auch in
Ostfriesland ein umfangreicher Teehandel, da sich viele
holländische Kaufleute in Emden angesiedelt hatten. Im
Jahr 1806 gründete sich schließlich die Teehandelsfirma
Bünting in Leer und mischte „den echten Ostfriesentee“.
Bis heute gibt es eine in der gesamten Bevölkerung
verbreitete Teekultur in Ostfriesland – und die Teetied
(Teezeit) gehört zur ostfriesischen Geselligkeit und zum
alltäglichen Leben dazu.
4
No
Wer war
Johann Bünting?
Über 200 Jahre ist es inzwischen her: Am 17. März
1806 las Johann Bünting in den „Wöchentlichen
Ostfriesischen Anzeigen und Nachrichten“ von einem
Kolonialwarengeschäft, das zur Verpachtung angeboten
wurde. Mit der kurzfristigen Geschäftsübernahme zum
1. Mai 1806 erfüllte er sich einen Traum: Er war selbstständiger Kaufmann in seinem eigenen Laden.
Mit einem Supermarkt des 21. Jahrhunderts kann man
diesen Laden natürlich nicht vergleichen: Der Bünting’sche
Laden oder Winkel, wie man in Ostfriesland zu jener Zeit
sagte, hatte keine Ähnlichkeit mit einem modernen Markt.
Meist in Kisten oder in Säcken standen die Waren im
kleinen Zimmer verteilt. Die Artikelliste unter dem Tresen
mutet heutzutage eher an wie das Inventar einer Hexenküche: Flohsaat, Amindan, Kienruß und Rappenrosen sind
inzwischen so gut wie unbekannt. Damals waren es übliche
Handelsgüter. Ein Verkaufsschlager bei Bünting war
vermutlich Tran. Das Fett brachte Licht in die Stubenlampen
der einfachen Leute – Elektrizität gab
es nicht. Als Genussmittel standen
harte Schokolade, Branntwein, Tabak,
Gewürze, Kaffee und natürlich Tee
ganz oben auf der Wunschliste der
Kundinnen und Kunden. Im Laufe
der Zeit kristallisierte sich Tee als das
Johann Bünting
1782–1853
erfolgversprechendste Produkt heraus. Es waren die Anfänge
des heute ältesten Teehandelshauses Ostfrieslands.
Was in den folgenden Jahrhunderten aus dem einstmals
winzig kleinen Kolonialwarenladen werden sollte, überstieg
wohl die kühnsten Träume des damals 24-Jährigen: Heute
ist Bünting nicht nur das größte private Teehandelshaus
Ostfrieslands, sondern auch einer der größten Anbieter in
der Lebensmittelbranche Nordwestdeutschlands. Mit über
9500 Mitarbeitern ist die Unternehmensgruppe einer der
wichtigsten Arbeitgeber in der Region.
Die über 200-jährige Unternehmensgeschichte ist außer mit dem Namen
Johnann Bünting auch mit dem
Namen Klopp verbunden: Johann
Bünting und sein Schwager Weert
Klopp gründeten 1815 die
J. Bünting & Comp.
Wo alles begann:
der Bünting’sche Kolonialwarenladen in Leer
5
Wie
schmeckt Tee?
No
Ob lieblich-zart, fruchtig, süßlich, mit Zitrusaroma
oder kräftig-würzig: Tee bietet eine unendliche
geschmackliche Vielfalt. Insgesamt gibt es über 2000
verschiedene Teesorten.
Vergleichbar ist das vielleicht mit dem Wein: Auch bei ihm
gibt es große Qualitäts- und Geschmacksunterschiede, je
nachdem, wo und unter welchen klimatischen Bedingungen
er angebaut wurde. Alle Teesorten einzeln vorzustellen ist
schlicht unmöglich – die wichtigsten Arten lassen sich aber
in wenigen Kategorien zusammenfassen.
Und selbstverständlich haben wir auch eine Antwort auf
die Frage „Wie schmeckt Tee?“ gefunden. – Da es angesichts
der unzähligen Sorten und Aromen „den Teegeschmack“ nicht
gibt, lautet die einzig richtige Antwort: immer wieder köstlich.
Der feinste Tee wächst auf den höchsten Bergen.
Schwarzer Tee
Auf Chinesisch wird er auch
„Hongcha“ genannt – aufgrund seiner
rötlich-goldenen Farbe, die der Tee im Verlauf
der Fermentation bei der Herstellung annimmt.
Zu den wichtigsten Schwarzteesorten gehören:
Tee aus
Ceylon (links)
und aus Keemun
(unten)
Darjeeling. Dieser Tee stammt aus hoch
gelegenen Anbaugebieten an den Südhängen
des Himalaya im Norden Indiens. Anfang
März beginnt die Erntesaison mit der
Pflückung des begehrten First Flush (der
Frühlingspflückung). Es ist ein Tee mit einem
zarten, blumig-frischen Aroma. Der sogenannte Second
Flush (die zweite Pflückung bzw. Sommerernte) sorgt für
ein besonders vollmundiges Geschmackserlebnis.
Assam. Der Assamtee gehört zu den kräftigsten
Schwarztees und ist Hauptbestandteil der ostfriesischen
Mischung. Der herb-würzige, etwas malzige Geschmack
und die rotbraune Farbe des Aufgusses sind typische
Erkennungsmerkmale eines guten Assamtees.
Ceylon. Der beliebte Tee aus Sri Lanka hat einen frischaromatischen, spritzig-lebhaften Geschmack mit einer
besonderen Milde. Farblich liegt er zwischen Darjeeling und
Assam. Der Fachmann sagt: Er steht golden in der Tasse.
Keemun. Der weltbekannte Keemuntee wird auch als
„Krönung der chinesischen Schwarzteekunst“ bezeichnet.
Er hat ein einzigartiges, blumiges Aroma. Der Geschmack
ist zart, mild und fruchtig-süßlich.
Grüner Tee
Nach dem Pflücken werden die Teeblätter des grünen Tees
nicht fermentiert, sondern durch Rösten oder Dämpfen
kurz erhitzt. So behält dieser Tee seine grüne Farbe und
viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralien und Vitamine.
Besonders beliebte Sorten sind:
Sencha. Die meistgetrunkene Teesorte in Japan: das
wichtigste Anbaugebiet des Senchatees ist die Provinz
Shizuoka, die am Fuße des heiligen Berges Fudschijama
liegt. Japanischer Sencha besitzt einen aromatischen
Hauch von Süße und ist duftend leicht im Geschmack.
Gunpowder. Das Besondere dieser chinesischen Sorte ist
die Form der getrockneten Teeblätter, die an Schießpulver
erinnert. Gunpowder hat einen kräftig-herben Geschmack
mit einer leicht blumigen Note.
Kräuter- und Früchtetee
Beide Teearten sind hier eigentlich ganz fehl am Platze –
denn es sind keine Tees im klassischen Sinne. Warum?
Ganz einfach: weil sie keine Bestandteile der Teepflanze
enthalten. Nur Schwarz- und Grüntee sowie einige
Spezialteesorten (zum Beispiel weißer Tee) werden direkt
aus Teepflanzen hergestellt. Bei Käuter- und Früchtetees
handelt es sich vielmehr um „Aufgussgetränke“ aus
Kräutern und Pflanzenteilen bzw. Fruchtbestandteilen.
Kräutertees. Sie sorgen für pure Entspannung oder
werden als Mittel bei Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Bauchweh eingesetzt. Dabei sind sie
aber viel mehr als nur ein Hausmittel. Die Naturheilkunde
und die traditionelle chinesische Medizin kennen Aufgüsse
mit Kräutern seit langem als wirkungsvolle Heilmittel. Zu
den beliebtesten Sorten gehören Tees mit Pfefferminze,
Kamille, Lindenblüten, Fenchel, Brennnessel und Salbei.
Früchtetees. Sehr viele Früchtetees enthalten als
Hauptbestandteil Hagebutten oder Malvenblüten, die
„namensgebende Frucht“ wird dann zum Beispiel in
Form von Apfelsinenschalen oder Trockenobststückchen
beigefügt. Häufig erfolgt die Geschmacksgebung auch
durch Aromatisierung. Zu den gefragtesten Sorten gehören
Apfeltee und verschiedene Früchteteemischungen
(Johannisbeer-Kirsch oder Erdbeer-Orange).
Teespezialitäten
Pu-Erh-Tee. Auf 2000 Metern Höhe wächst diese nach
Ansicht vieler Experten zu den wertvollsten Teesorten überhaupt zählende Spezialität aus der chinesischen Provinz
Yunnan. Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Der feinste
Tee wächst auf den höchsten Bergen.“ Der Pu-Erh-Tee hat
dunkel-rötliche Blätter und ein starkes, anhaltendes Aroma.
Oolongtee. Seit rund 400 Jahren wird der Oolongtee in der
chinesischen Provinz Fujian angebaut. Traditionell wurden
die Teeblätter so gedreht, dass sie wie kleine Drachen
aussahen (daher stammt auch der Name „Wu Long“, was
schwarzer Drache bedeutet). In Farbe und Geschmack liegt
er zwischen seinen Verwandten Schwarz- und Grüntee.
Allerdings sind Oolongs deutlich feiner und zarter als
schwarzer Tee und haben eine leichte Süße.
Rooibostee. Der Rooibos (Rotbusch) wächst ausschließlich
an einem Ort auf der Welt – auf den Zederbergen im Südwesten Südafrikas. Für den Tee werden die jungen Zweige
des Rooibos geerntet und in der
Sonne getrocknet. Im Unterschied
zu vielen anderen Teearten enthält
Rooibos kein Koffein. Sein Geschmack
ist fruchtig-süß.
Teeprobe: Auswahl
der besten Sorten
Ein Teegarten in
Darjeeling. – Viele Kenner
behaupten: Darjeeling ist
der „Champagner des Tees“.
6
Ist Tee wirklich
unbegrenzt haltbar?
No
Zwar gibt es einige chinesische Grünteesorten,
denen eine unbegrenzte Haltbarkeit nachgesagt wird,
dennoch gilt grundsätzlich: Auch Tee hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Abgelaufener Tee ist zwar nicht gesundheitsschädlich – allerdings kann das Aroma an Qualität
verlieren. Um es möglichst lange zu erhalten, sollte man
Tee bei einer Zimmertemperatur um die
19 Grad Celsius aufbewahren. Außerdem
eignen sich verschließbare Dosen gut, um
eine trockene Lagerung und den Erhalt des
Aromas zu gewährleisten. Je nach Teesorte
beträgt die Haltbarkeit bis zu 36 Monate.
Welches Land produziert
den meisten Tee?
7
No
Die weltweite Teeproduktion beträgt über vier Millionen Tonnen pro Jahr. Der größte Teeproduzent ist
China mit fast 1,4 Millionen Tonnen – das entspricht über
700 Milliarden Tassen. Auf den weiteren Plätzen folgen
die Teeproduzenten aus Indien, Kenia und Sri Lanka.
Ganz anders sieht die Statistik übrigens aus, wenn man
die größten Exporteure vergleicht. Der Grund: Die
Chinesen und Inder trinken ihren Tee am liebsten selbst.
Warum verkleidete sich
der Schotte Robert Fortune
als Chinese?
8
No
Der vermutlich erste Industriespion der Wirtschaftsgeschichte war für die Teeindustrie tätig. Der 1812
geborene Schotte Robert Fortune hatte Botanik studiert und
wurde 1843 von der englischen Gartenbaugesellschaft nach
China geschickt, um Teepflanzen zu beschaffen. Um
unbemerkt in Gebiete zu reisen, in denen Ausländern der
Zutritt verboten war, lernte er die Landessprache, rasierte
sich den Kopf kahl und zog sich wie ein Chinese an. Über
zweieinhalb Jahre hinweg gelang es ihm, eine große Anzahl
von Samen und Pflanzen aus China hinauszuschmuggeln.
9
No
Warum heißt GRÜNPACK
„GRÜNPACK“?
Seit über 75 Jahren gibt es den Tee in der grüngoldenen Tüte. Heute ist er der Inbegriff für echten
Ostfriesentee. Traditionell wird er mit Kandis und ungeschlagener Sahne getrunken.
1935
Die Geschichte der vermutlich beliebtesten Ostfriesenteemischung begann Mitte der 1930er Jahre. Bis dahin war
in Deutschland im Handel vor allem die „lose Ware“
verbreitet. Die exquisiten Hausmischungen, die Bünting
Tee bereits seit 1910 herstellte, sollten dann in den 1930er
Jahren nach der Idee von Teefachmann Carl Klopp in
Tüten abgepackt werden. Jemand hatte zudem den Einfall,
die Teemischungen einfach in verschiedenfarbige Tüten zu
füllen. So gab es eine Mischung für die rote Tüte, eine für
die blaue und wiederum eine andere für die grüne Tüte.
Tütenfarbe und „Pack“ – als Synonym für mehrere
Einheiten – ergaben den jeweiligen Produktnamen:
Gelbpack, Blaupack, Grünpack, Goldpack. Viele ältere
Teetrinker sprechen noch heute von der „grünen Tüte“.
1956
1969
Während der Name Grünpack über alle Jahrzehnte
erhalten blieb, gab es bei den Mischungen und der
Herstellung immer wieder Veränderungen. Gerade in
Kriegszeiten war Tee Mangelware und es mussten die
jeweils verfügbaren Sorten verwendet werden. Beeinflusst
wurde der Tee auch von den Engländern, die nach dem
Zweiten Weltkrieg als Besatzungsmacht in Ostfriesland
stationiert waren. Sie brachten die Ostfriesen auf den
Geschmack des „Broken Tee“. Die zerkleinerten Teeblätter
waren deutlich ergiebiger. Die als sparsam bekannten
Ostfriesen übernahmen die Tradition.
Eines wird sich wohl aber niemals ändern: die Liebe der
Ostfriesen zu ihrem Ostfriesentee.
Die „grüne Tüte“ im Wandel der Zeit:
2010
1983
1974
1981
10
No
Was haben Tee und
Schießpulver gemeinsam?
Stellt man diese Frage im Freundes- oder Bekanntenkreis, so lautet die spontane Antwort meist: „Nichts!“
Doch es gibt tatsächlich eine Gemeinsamkeit: Sowohl das
Schießpulver als auch der Tee sind in China erfunden
worden. Traditionell gehörten die frühen chinesischen
Kulturen zu den erfindungsreichsten.
Der Legende nach – bei sehr lange zurückliegenden
Ereignissen gibt es meist keine wissenschaftlich gesicherten
Belege – war es der chinesische Kaiser Shên Nung, der um
2737 v. Chr. den Tee entdeckte. Der gelehrte Kräuterkenner
kümmerte sich besonders um die Bearbeitung des Bodens,
weshalb er auch als „göttlicher Ackerbauer“ in die
Geschichte einging. Aus hygienischen Gründen hatte er die
Angewohnheit, nur heißes Wasser zu trinken. Eines Tages,
Bitte nicht verwechseln:
schwarzer Tee (links) und
Schwarzpulver (rechts)
während einer Pause, ruhte er unter einem wilden Teestrauch, als einige Blätter herabfielen, direkt in das Wasser
hinein. Es färbte sich gold-gelb und begann herrlich zu
duften. Der erste Tee der Weltgeschichte war demnach
ein echtes Zufallsprodukt.
Mehr als drei Jahrtausende blieb der Anbau auf China
beschränkt. Erst im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. gelangte
der Tee über die chinesischen Grenzen hinaus: Auf einer
Reise wurde er von buddhistischen Mönchen entdeckt und
nach Japan exportiert. Europa erreichte der Tee um 1600,
im Jahr 1675 wurde er schließlich erstmals in Ostfriesland
erwähnt. Heute ist Tee das beliebteste Heißgetränk weltweit.
Woher stammt
das Wort „Tee“?
11
No
Die Holländer lieferten den Deutschen durch ihre
„Ostindische-Kompanie“ nicht nur den ersten Tee,
sondern auch das passende Wort dafür. Laut dem
Wörterbuch der Gebrüder Grimm (aus dem 17. Jahrhundert)
stammt das deutsche Wort Tee vom niederländischen tè
ab. – Die in Mitteleuropa üblichen Begriffe wie tè, Tee, tea
oder thé sind ursprünglich aus dem südchinesischen
Dialekt „Min Nan“ abgeleitet: [ti:], da die europäischen
Länder ihren Tee auf dem Seeweg aus Südchina erhielten.
12
No
Welches ist die beliebteste
Teesorte Deutschlands?
Von diesem Ergebnis können Politiker nur
träumen: mit einem Anteil von 77 Prozent ist der
Schwarztee der Favorit der deutschen Teetrinker. Die große
Geschmacksvielfalt der vielen Teevariationen aus den
Anbaugebieten der ganzen Welt macht ihn zu einem
einzigartigen Getränk. Der Anteil von Grüntee liegt bei
23 Prozent. Dieses Verhältnis hat sich in den vergangenen
Jahren kaum geändert. Neu ist hingegen die steigende
Nachfrage nach Biotees: Über 4 Prozent der Verbraucher
greifen inzwischen zu ökologisch angebauten Teesorten.
Nicht berücksichtigt bei dieser Statistik sind Früchte- und Kräutertees,
da es sich bei ihnen um Aufgussgetränke handelt, die keine Bestandteile
der Teepflanze enthalten. Insgesamt sind Kräuter- und Früchtetees
in Deutschland in etwa genauso beliebt wie Grün- und Schwarztee.
13
No
Wie kommt der
Tee in die Tüte?
Bei der Ernte der Teeblätter wird immer nach
einem bestimmten Muster gepflückt: „Two leaves
and a bud – zwei Blätter und eine Knospe.“ Eine geübte
Teepflückerin in der Region Darjeeling kann auf diese
Weise ca.16 bis 24 Kilogramm Tee pro Tag ernten.
Daraus werden etwa 4 bis 6 Kilogramm Tee
hergestellt. Bis dahin sind allerdings noch
viele Arbeitsschritte erforderlich.
In der klassischen Schwarzteeproduktion sind es genau fünf:
1 Beim Welken werden die frisch geernteten Blätter in
großen Trögen unter Belüftung 12 bis 18 Stunden lang
getrocknet.
2 Zum sogenannten Rollen kommen die Blätter in
spezielle Rollmaschinen. Bei diesem Vorgang tritt der
Zellsaft aus den Zellwänden der Teeblätter und entwickelt
zusammen mit dem Luftsauerstoff jene ätherischen Öle,
die dem Tee sein Aroma verleihen.
3 Das Fermentieren ist entscheidend für die Qualität des
Tees. Bei diesem Oxidationsprozess verbleiben die Blätter
bis zu drei Stunden (je nach Sorte) in feuchten Fermentationsräumen – bis sie eine kupferrote Färbung haben.
4 In Heißlufttrocknern wird der Fermentationsprozess
abgebrochen. Nach ca. 20 Minuten Trocknung bei 85 bis 88
Grad Celsius werden die kupferroten Blätter zu schwarzem
Rohtee – mit nur noch sechs Prozent Restfeuchtigkeit.
5 Abschließend folgt das
Sortieren über Schüttelsiebe in
unterschiedliche Blattgrößen.
1
3
Unterschieden werden Blatt- (1)
und Broken-Sortierungen (2) sowie die
feinkörnigen Fannings (3) und Dusts (4).
2
4
14
No
Kann man an einer
Überdosis Tee sterben?
Lange ist es her: Im 18. Jahrhundert glaubte der
damalige schwedische König tatsächlich, Tee sei
ein starkes Gift. So war es nicht verwunderlich, dass der
Tee sogar für eine Exekution verwendet werden sollte.
Ein Raubmörder wurde in Schweden zum „Tod durch Tee“
verurteilt. Der Verbrecher erhielt daraufhin Tag für Tag die
„tödliche“ Dosis von 70 Tassen. Allerdings schadete ihm
das nicht. Ganz im Gegenteil: Er erreichte das Alter von
82 Jahren. In seinen letzten Lebensjahren
konnten ihn seine Ärzte nicht einmal
mehr beobachten – sie waren alle vor
ihm verstorben.
Nicht alle (Tee-)Tassen im Schrank? Im 18. Jahrhundert vermutete man in Schweden, Tee sei giftig.
15
Wer war zuerst da – der
Tee oder der Teebeutel?
No
Während der Tee eine viele tausend Jahre alte
Geschichte hat, gibt es den Teebeutel erst seit etwas
über 100 Jahren. Er wurde 1904 von dem US-amerikanischen
Teeimporteur Thomas Sullivan per Zufall erfunden. Um
beim Versand seiner Teeproben Porto zu sparen, verschickte
er seine Ware statt in Blechdosen in kleinen Seidenbeuteln.
Die Kunden nutzten die Beutel dazu, den Tee in das Wasser
einzutauchen – in dem Glauben, dass Thomas Sullivan es
so vorgesehen hätte. Das war natürlich nicht der Fall
gewesen, doch der Vorgang bedeutete nicht weniger als
die Erfindung des Teebeutels. In Deutschland werden heute
übrigens rund 60 Prozent des Tees im Aufgussbeutel verkauft.
Eine andere Frage beschäftigt die Teetrinker fast noch
mehr: Ist Tee im Beutel genauso gut wie loser Tee? Die
Antwort ist einfach: Die Qualität bleibt die gleiche. Der
Unterschied besteht einzig und allein in der verwendeten
Blattgröße. Das heißt im Teebeutel werden kleinblättrige
Tees verwendet, deren Qualität (genau wie die der losen
Tees) von Herkunft, Mischung und Auswahl abhängt. Ob
Teetrinker losen Tee oder Teebeutel bevorzugen, ist deshalb
eher eine Frage der Kultur – und nicht des Geschmacks.
Spitzentee bleibt
Spitzentee: denn nicht
auf die Verpackung
kommt es an, sondern
auf den Inhalt.
16
Was bitte
ist eine Teerose?
No
In China werden kleine, dekorative Bündel aus
jungen Teezweigen traditionell zur Teeherstellung
für besonders feierliche Anlässe verwendet.
Solche in Handarbeit mit Baumwollfäden zusammengebundenen Zweige
heißen Teerosen oder Teeblumen.
In der Teekanne können sie dann
ihr Aroma entfalten.
Chinesischer Tee für
Festtage: eine Teerose vor
und nach dem Ziehen
17
No
Wie alt werden
Teepflanzen?
Über 100 Jahre – das gilt allerdings nur für die
chinesischen Arten. Die indischen Teesträucher werden
zumindest 30 bis 50 Jahre alt, bevor sie ersetzt werden
müssen. Die erste Ernte ist nach sechs Jahren möglich, ihre
höchste Produktivität erreichen die Sträucher im Alter von
zehn bis 50 Jahren.
Wird Flugtee im Flugzeug hergestellt?
18
Flugtee gibt es wirklich. Er wird aber weder
im Flugzeug hergestellt noch darin getrunken.
Seinen Namen verdankt er allein der Tatsache, dass er
direkt aus den Anbauregionen in die Abnehmerländer
eingeflogen wird. Bei einigen besonders hochwertigen Tees
ist die Frische für den Geschmack entscheidend. Durch die
schnelle Lieferung können die exklusiven Sorten (zum
Beispiel Gyokuro aus Japan) schon kurz nach der Ernte
auch in Europa genossen werden.
Keine Teeproduktion
an Bord: die Vereinsmaschine des Fliegerclubs
in Leer, Ostfriesland
No
19
No
Wie wird man Teetester
von Beruf, Herr Kolthoff?
Egbert Kolthoff, 52, arbeitet bei Bünting Tee als
Teetester. Ein seltener und sehr spezieller Beruf, den
in Deutschland nur ca. 30 Menschen ausüben. Wie man
dazu kommt? Wir haben nachgefragt.
Das Interview fand im
großen Teeprobierkontor des
Teehandelshauses statt – am
Arbeitsplatz von Egbert Kolthoff
(rechts) und Ralf Töpfer (links).
Herr Kolthoff, wie sind Sie auf die Idee gekommen,
Teetester zu werden?
Zunächst einmal bin ich sozusagen „mit Tee groß
geworden“. Ich bin überzeugter Teetrinker – und Ostfriese.
1977 habe ich dann bei Bünting eine Ausbildung zum
Groß- und Außenhandelskaufmann begonnen. Noch
während meiner Ausbildungszeit machte mir der damalige
Geschäftsführer Wilhelm Klopp das attraktive Angebot, beim
Unternehmen „Tee-Tester und Tee-Einkäufer“ zu werden.
Was hat Sie an dem Beruf gereizt?
Zum Beispiel der Kontakt mit den Kulturen der Länder, in
denen der Tee angebaut wird. Ein Bestandteil der Ausbildung war eine Reise nach Indien, um einen tiefen Einblick
und das gesamte Know-how zu bekommen. Auch die
Vielseitigkeit der weiteren Ausbildung hat mich angesprochen: Ich habe einige Zeit im Außendienst, in der Produktion
sowie in einem Hamburger Teehandelshaus verbracht.
Das bedeutet, dass Sie als
Teetester noch viele andere
Aufgaben haben? Oder
trinken Sie tatsächlich von
morgens bis abends Tee?
Nein, der kaufmännische
Hintergrund ist schon sehr
wichtig. Als Teetester ist man
auch für den Einkauf und die
Einkaufspreise zuständig.
Der gezackte Tassenrand
wirkt wie ein Filter, wenn der
heiße Tee zur Verkostung in das
Teeschälchen gegossen wird.
Dazu fallen die Verpackungsentwicklung, rechtliche
Aspekte und die Zusammenarbeit mit unserem Vertragslabor in meinen Aufgabenbereich. Das eigentliche Teetesten
der Proben und Lieferungen macht aber gut 50 Prozent
meiner Arbeit aus. Es ist schon die Hauptaufgabe.
Gibt es für diese Tätigkeit eine geregelte Ausbildung?
Es gibt weder eine Ausbildung noch einen speziellen
Studiengang. Das Motto lautet „Learning by Doing“.
Das für diesen Beruf notwendige Wissen wird einzig und
allein von erfahrenen Teetestern an die nachfolgenden
Generationen weitergegeben. Denn nur in der Praxis ist
nachzuvollziehen, warum ein Teetester einen bestimmten
Tee auswählt. Das kann man nicht nachlesen, das muss
man üben. Es geht vor allem darum, sich Nuancen
einzuprägen. Dafür braucht man eine gute Zunge, eine
gute Nase – und viele Jahre Zeit.
20
No
Kann man Tee
falsch zubereiten?
Teezubereitung ist eine kleine Wissenschaft für
sich: Denn das Aroma des Tees wird durch die Art
der Aufbereitung sehr stark beeinflusst. Die folgenden
Tipps zur richtigen Zubereitung gelten für schwarzen wie
grünen Tee.
Die Teeblätter. Durch das Aufbrühen erreichen die Teeblätter etwa das Eindreiviertelfache ihrer ursprünglichen
Größe. Sie brauchen also Platz, um zu „schwimmen“
und ihr Aroma zu entfalten. Eingesperrt in ein Tee-Ei oder
einen Aufbrühlöffel ist das nicht möglich. Ideal ist die
Verwendung eines Teefilters.
Die Ziehzeit. Wenn der Tee anregend sein soll, lässt man
ihn nicht länger als drei Minuten ziehen. Soll er eher
beruhigend wirken, gibt man den Teeblättern fünf bis
sechs Minuten Zeit.
Die Wassertemperatur. Schwarzer Tee benötigt eine
höhere Wassertemperatur als grüner Tee. Das heißt
schwarzer Tee sollte aufgebrüht werden, sobald das
erhitzte Wasser zu sprudeln beginnt. Bei grünem Tee
kann man das Wasser nach dem Erhitzen wieder auf
60 bis 75 Grad abkühlen lassen, bevor
man den Tee damit aufgießt.
Das echte ostfriesische Teegeschirr
mit der original Friesenrose. – Da Tee
sehr geschmacksempfindlich ist, sollten
Teekannen ausschließlich für Tee reserviert sein und keinesfalls mit Kaffee in
Berührung kommen.
21
Was haben Esel
mit Tee zu tun?
No
Auf der historischen Teeroute wurden früher –
vor allem mit Eseln, Pferden oder auch zu Fuß –
zahlreiche Waren transportiert, unter anderem Tee und
Salz. Eigentlich handelte es sich dabei nicht um eine,
sondern um insgesamt sechs verschiedene Handelsrouten
in alle Himmelsrichtungen. Die bekannteste war die
„Seidenstraße“, die von China bis nach Europa führte.
Die Esel und Kamelkarawanen, die im Südwesten Chinas
starteten, brauchten für den Transport in alle Teile Asiens
sowie nach Europa meist mehrere Monate.
Seidenstraße
MONGOLEI
CHINA
INDIEN
YUNNAN
Sechs Routen – ein Ziel: Tee für
die ganze Welt. Die meisten der
Handelsrouten führten in asiatische
Länder, eine sogar bis nach Europa.
Wer warf 342 Kisten Tee
in ein Hafenbecken?
22
No
Im November 1773 kam es im Hafen der
nordamerikanischen Stadt Boston zum Protest
gegen eine von den Engländern erhobene Teesteuer. Drei
britische Schiffe der East India Trading Company wurden
daran gehindert, ihre insgesamt 342 Kisten Tee zu entladen.
Am Abend des 16. Dezember enterte dann eine Gruppe von
rund 50 Bürgern die Schiffe und warf sämtliche Teekisten
über Bord ins Hafenbecken. Die Aktion bekam den Namen
„Boston Tea Party“ – Nach dieser historischen Begebenheit
hat sich die im Jahr 2009 gegründete konservative US-amerikanische Protestbewegung „Tea Party Patriots“ benannt, da
sie sich ebenfalls gegen Steuererhöhungen einsetzt.
Die „Boston Tea
Party“ war Auftakt zu
weiteren Eskalationen,
die im Jahre 1775 zum
Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges führten.
Seitdem gilt sie als
ein weltgeschichtlich
bedeutsames Ereignis,
das auch auf Briefmarken
verewigt wurde.
23
No
Haben Ostfriesen jeden
Tag etwas zu feiern?
Schon das Wort Teezeremonie sagt viel über den
besonderen Stellenwert des Teetrinkens in Ostfriesland
aus. Es stammt vom Lateinischen „caeremonia“ ab, was so
viel bedeutet wie „Feier“ oder „feierlicher Akt“. Zur täglichen
Teetied, der ostfriesischen Teezeit, gehören besondere
Zutaten, das richtige Geschirr, eine seit vielen Jahrzehnten
überlieferte Zeremonie sowie viel Ruhe und Gemütlichkeit.
Willkommen in Ostfriesland:
Die Stationen der Teezeremonie
1 Vor dem Eingießen des Tees legt man einen Kluntje
(Kandis) in die Tasse, die danach höchstens zu drei Viertel
gefüllt wird. Hierbei beginnt der Kluntje zu knistern.
2 Nun wird mit einem ostfriesischen Sahnelöffel ein
Tropfen Sahne hinzugefügt. Sie wird vorsichtig am Rand der
Tasse aufgelegt, so dass eine Sahnewolke (Wulkje) entsteht.
3 Der Tee wird traditionell ohne Umrühren getrunken.
Zuerst trinkt man die Sahne ab, dann trinkt man den
herben Tee und am Ende bleibt die Süße des Kandis. Nach
ostfriesischer Art trinkt man mindestens drei Tassen. Ganz
nach dem Sprichwort „Dree is Oostfresen Recht“. – Erst
zum Schluss kommt übrigens der Löffel zum Einsatz:
Hat man genug getrunken, legt man ihn in die Tasse.
Ein japanischer
Teemeister auf dem
„Teeweg“. Den Titel
„Teemeister“ zu erlangen, kann 15 bis 20
Jahre dauern.
Andere Länder,
andere Sitten?
24
No
Was die nachmittägliche „Teetied“ für die Ostfriesen, das ist der „Five o’Clock Tea“ für die
Engländer. Diese schwören übrigens darauf, immer
zuerst Milch in die Tasse zu geben – und dann den Tee.
Überall auf der Welt haben sich viele unterschiedliche
Sitten und Gebräuche, mitunter sogar ganze Kulturen
rund um den Tee entwickelt. Besonders faszinierend sind
die Traditionen asiatischer Länder.
Auf dem Weg zur geistigen Reinheit:
Die japanische Teezeremonie
Die Japaner haben das Teetrinken geradezu zu einer Kunstform erhoben. Eine Teezeremonie hält man hier nicht ab,
weil man durstig ist oder sich ein wenig Zeit vertreiben
möchte, sondern um den Weg zu geistiger Reinheit und
vollkommener Harmonie zu beschreiten. Das Teetrinken
rückt zugunsten der Zeremonie, die „Teeweg“ genannt
wird, in den Hintergrund. Die Wurzeln dieser Tradition
liegen im Buddhismus: Der Teeweg wurde ursprünglich als
Übungs- und Erkenntnisweg innerhalb des Zen begangen.
Aus dem Mutterland des Tees:
Die chinesischen Teezeremonien
Auch in China kommt dem Tee eine hohe rituelle Bedeutung zu. So gehört es etwa zum traditionellen Hochzeitsritual, dass die Braut ihren Schwiegereltern Tee kocht und
diesen mit ihnen zusammen einnimmt.
Die Teezeremonien des Landes – in allen Landesteilen gibt
es hier verschiedene – sind nicht so stark verfeinert und
strikt wie in Japan. Dafür sind sie stärker in der gesamten
Bevölkerung verwurzelt. Eine der bekanntesten Zeremonien heißt „Gongfu Cha“. Der erste Teeaufguss wird dabei
sofort in sogenannte Aromatassen abgegossen und nicht
getrunken. Er heißt „Aufguss des guten
Geruchs“. Danach füllt der Teemeister das
Kännchen ein zweites Mal mit Wasser – für
den „Aufguss des guten Geschmacks“. Beim
Trinken hält man sich immer wieder die
Aromatasse unter die Nase, um den feinen
Teeduft zu genießen.
Die vier Grundsätze
der japanischen Teezeremonie
Welchen Fehler machte
die Witwe des britischen
Herzogs von Monmouth?
25
No
Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind,
waren es in früheren Zeiten noch längst nicht. Dazu
gehört auch das Wissen, wie man Tee mit heißem Wasser
zubereitet. So kam es dazu, dass im 17. Jahrhundert der
Tee geradezu verflucht wurde.
Im Jahr 1686 schenkte die Witwe des britischen
Herzogs von Monmouth ihren schottischen Verwandten ein Pfund Tee – allerdings ohne eine
„Gebrauchsanweisung“ mitzuschicken. Die gewissenhaften Schotten kochten die Blätter stundenlang. Danach versuchten sie das „Gemüse“
zu essen. Ihr einstimmiges Urteil: ungenießbar.
Wer in aller Welt trinkt
Tee mit Butter und Salz?
26
No
Der Buttertee ist nicht nur irgendein Getränk, sondern sogar ein Nationalgetränk. In Tibet wird dem
Tee traditionell eine ordentliche Portion Butter sowie Salz
zugegeben. Für hiesige Geschmäcker ist das mehr als gewöhnungsbedürftig, außerdem führt es zu einer sehr fettreichen
Ernährung. Bei den extremen klimatischen Bedingungen in
bis zu 4000 Metern Höhe wird der Tee für die Menschen auf
diese Weise aber zu einem wichtigen Energielieferanten.
27
No
Wie gesund
ist Tee?
In seinen Ursprüngen war der Tee vor allem ein
Heilmittel, erst später wurde er zum Genussmittel.
Heutzutage wird er deshalb immer wieder zum Gegenstand
der modernen Forschung. Wissenschaftler aus aller Welt
befassen sich seit vielen Jahren mit der Erforschung der Effekte, die Tee auf die menschliche Physiologie ausüben kann.
Dass Tee viele gesundheitsfördernde Wirkungen hat, ist
dabei völlig unbestritten. Inzwischen wurde dies sogar in
zahlreichen Studien belegt. Zum Beispiel wurde in Japan
die über elf Jahre laufende Ohsaki-Studie durchgeführt –
mit mehr als 40.000 Erwachsenen im Alter von 40 bis 79
Jahren. Das Ergebnis: Regelmäßiger Teegenuss wirkt
sich positiv auf Herz und Kreislauf aus und wirkt dadurch
lebensverlängernd.
So fördert Tee die Gesundheit:
Ätherische Öle
Fluorid
Duft und Aroma, wohltuend
für Körper und Seele
Stärkung des Zahnschmelzes
und Schutz vor Karies
Mangan
Koffein
Wichtiger Mineralstoff
für die Knochensubstanz
Verantwortlich für dauerhaft
sanft anregende Wirkung
Theanin
Catechine
Steigerung des Wohlbefindens,
typische Geschmackskomponente
Radikalfänger, tragen zum
Schutz vor Erkrankungen bei
Gibt es eigentlich
Teeweltrekorde?
28
Ein Thema, das seit vielen Jahrtausenden die
ganze Welt fasziniert, macht selbstverständlich auch vor dem Guinness-Buch der Rekorde nicht
halt. Die größte Teetasse, der größte Eistee, die weltgrößte
Sammlung von Teebeuteletiketten (sogenannte Fähnchen):
Es gibt fast keinen Rekord, den es nicht gibt. Die erwähnte
Sammlung umfasst übrigens 10.500 verschiedene
Teebeuteletiketten aus 93 Ländern.
Auch die Tee-begeisterten Deutschen konnten sich schon
mehrfach in die Rekordlisten eintragen. Unter anderem in
der Rubrik „längste Teetafel der Welt“. In Norden, einer
Stadt in Ostfriesland, nahmen auf einer Länge von 770
Metern genau 3889 Gäste an einer Teetafel Platz. Der alte
Rekord (620 Meter Länge und 3010 Gäste) wurde einfach
weggeschlürft.
Auch der größte Teebeutel der Welt stammt aus Deutschland: 3,40 Meter hoch und 2,63 Meter breit. Gefüllt war
der in Hamburg ausgestellte Beutel mit 10,3 kg Tee.
Bei Sammlern heiß
begehrt: die sogenannten Teefähnchen
No
29
No
Kann Tee den
gesamten Bahnverkehr
zum Erliegen bringen?
Tee hat ohne Frage viele positive Wirkungen –
kann aber auch ein komplettes Verkehrschaos auslösen.
Diese Erfahrung machte zumindest ein 42 Jahre alter
Malermeister aus Frankfurt am Main. Als er einst im Winter
an einer S-Bahn-Station mit Malerarbeiten beschäftigt war,
entzündete er in den Räumen der ehemaligen Gleisaufsicht
einen Brenner, um sich Teewasser aufzusetzen. Die Flamme
reichte aus, um über die automatische Feuermeldeanlage
einen Großalarm auszulösen – plötzlich stand die Feuerwehr
samt Löschgerät vor ihm. Ein Verkehrschaos im gesamten
Frankfurter Schienenverkehr war die Folge.
30
No
Seit wann gibt es
aromatisierte Tees?
Dass dem Tee Aromastoffe hinzugefügt werden,
ist keine Erfindung der Neuzeit. Die Chinesen haben
schon vor 800 Jahren damit begonnen, Tee durch Gewürze
oder Blüten zusätzliche Aromen hinzuzufügen. Der wohl
bekannteste aromatisierte Tee ist der Earl Grey, der in
Europa bereits im Jahr 1830 eingeführt wurde. Das Öl der
Bergamotte verleiht ihm ein blumig-delikates Aroma.
Wie viele Teemuseen
gibt es in Italien?
31
No
In vielen Ländern sind Teemuseen recht verbreitet,
in Italien stellen sie hingegen eine echte Rarität
dar. Soweit uns bekannt ist, gibt es sogar nur ein einziges.
Dieses hat es dafür in sich: Unter anderem beheimatet
es eine Dauerausstellung von über 500 chinesischen
Teekannen. In der Teestube, wo der Eintritt nur barfuß
gestattet ist, stehen je nach Saison bis zu 150 Teesorten
aus aller Welt zur Auswahl. Wer das Museum besuchen
möchte, ist herzlichst willkommen. Zu finden ist es in der
kleinen Ortschaft Raddusa im Herzen Siziliens.
„La Casa del tè“
Via Garibaldi n. 45
95040 Raddusa - Italien
www.lacasadelte.it
Wem der Weg
nach Italien zu weit
ist, dem sei das
Bünting Teemuseum
im ostfriesischen
Leer empfohlen:
Brunnenstraße 33
26789 Leer
www.buenting-tee.de
32
No
Was ist der Unterschied
zwischen Tein und Koffein?
Der Begriff Tein ist lediglich eine veraltete
Bezeichnung für Koffein, es ist jedoch chemisch
der selbe Stoff. Also: Es gibt keinen Unterschied. Allerdings
enthält aufgebrühter Tee erheblich weniger Koffein als
Kaffee. Verschieden sind auch die Wirkweisen: Beim
Teegenuss erfolgt die Aufnahme des Koffeins längst nicht
so direkt wie beim Kaffee, sondern dank der Gerbstoffe
nur gebremst. Deshalb sagt auch der Volksmund: „Tee regt
an, aber nicht auf.“
33
No
Wie viel Tee braucht man, um
eine Teewurst herzustellen?
Gar keinen. In der guten alten Teewurst war –
auch in früheren Zeiten – nie Tee enthalten. Der
Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert und rührt daher,
dass die Wurst
in einigen Regionen zum
NachmittagsTee verspeist wurde.
Enthält keinen Tee,
wird aber zum Tee gegessen: Teewurst aus dem
Hause Rügenwalder
Ist Tee eine
Inspirationsquelle?
34
No
Die Redensart „Abwarten und Tee trinken“ kennt
fast jeder. Dabei gibt es rund um den Tee noch
viele weitere Sprichwörter, Weisheiten und Zitate, die zum
Nachdenken anregen oder ganz einfach unterhaltsam
sind. Die Menge der Aussprüche lässt erahnen, welche
Bedeutung das Getränk für viele Menschen oder Nationen
hat. Einige der schönsten haben wir hier zusammengetragen – als kleine Inspirationsquelle.
Japanisches Sprichwort
Chinesisches Sprichwort
Winston Churchill (der damit offensichtlich Whiskey meinte)
Chinesisches Sprichwort
35
No
Wie trinkt man
Tee im Sommer?
Ausprobieren und genießen: Mit diesen Rezepten
bewahrt man auch an den heißesten Sommertagen
einen kühlen Kopf.
Beerige Erfrischung
Wasser zum Kochen bringen. Tee in eine Teekanne geben
und mit siedendem Wasser überbrühen. Drei Minuten ziehen
lassen. Tee durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen.
Zitronen waschen und trocknen. Die Schale
einer Zitrone dünn abreiben. Saft auspressen.
Minze von den Stielen zupfen.
Tee mit Beerenfrüchten, Zitronensaft
und -schale, Minzeblättern, Zucker
und Eiswürfeln verrühren. Tee in
Gläser füllen und sofort servieren.
Zutaten
400 ml Wasser
7 TL Bünting Fine Selection Tee
2 Bio-Zitronen
2 Zweige Minze
300 g TK-Beerenfrüchte
3 TL brauner Zucker
10 Eiswürfel
Zubereitung ca. 15 Minuten
Grüner Tee Limette
Wasser zum Kochen bringen. Teebeutel in eine Teekanne
geben. Mit dem heißen Wasser übergießen und drei
Minuten ziehen lassen. Teebeutel entfernen und
abkühlen lassen. Limette in Scheiben schneiden. Tee mit
Maracujasaft, Tabasco, Limette und Gingerale verrühren.
Zwei Gläser zu einem Drittel mit Eiswürfeln füllen und
mit Tee aufgießen.
Zutaten
250 ml Wasser
4 Teebeutel Bünting Fine Green
1 Limette
200 ml Maracujasaft
8 –10 Tropfen Tabasco
200 ml Gingerale oder
Limonade (Ingwer-Orange)
Eiswürfel
Zubereitung ca. 15 Minuten
Sanfter Mango-Grüntee
Wasser zum Kochen bringen. Den grünen Tee in eine
Teekanne geben. Tee mit dem heißen Wasser überbrühen.
Drei Minuten ziehen lassen. Teebeutel entfernen und
abkühlen lassen.
Mango schälen, das Fruchtfleisch
längs vom Stein abschneiden.
Fruchtfleisch in grobe Stücke schneiden
und in einen Aufsatzmixer geben.
Limette waschen und trocken tupfen.
Schale dünn abreiben und Saft
auspressen. Limettenschale, Saft,
Joghurt, Zucker und Tee in den
Aufsatzmixer geben und alle Zutaten
miteinander pürieren. Zwei Gläser zu
einem Drittel mit Eiswürfeln füllen
und Mango-Grüntee aufgießen. Mit
Minze verziert servieren.
Zutaten
200 ml Wasser
4 Teebeutel Bünting Bio Grüner Tee
1 kleine reife Mango
200 g Vollmilchjoghurt
1 Limette
2 TL brauner Zucker
4 Stiele Minze
Eiswürfel
Zubereitung ca. 20 Minuten
Wilde Früchte
Die Beeren abspülen und putzen. Die Erdbeeren etwas
kleiner schneiden. Beeren, Zitronensaft und Puderzucker
pürieren und anschließend durch ein Sieb streichen.
Das Beerenmark in eine flache Schale geben und für ca.
45 Minuten gefrieren. Danach drei Teelöffel Bünting
Waldfrucht mit 200 ml kochend heißem Wasser überbrühen, sechs bis acht Minuten ziehen lassen, dann Tee
entfernen. Orangensaft unterrühren und die Teemischung
abkühlen lassen. Vier kleine Gläser in
den Tiefkühler stellen. Beeren und
Teemischung in einen hohen Pürierbecher geben und kurz mixen.
Nach Belieben mit Himbeergeist
abschmecken und sofort in die
vorgekühlten Gläser füllen. Mit
frischen Beeren und Minzeblättchen
garnieren und servieren.
Zutaten
200 ml Wasser
200 g frische Erdbeeren
150 g frische Himbeeren
2 EL Zitronensaft
2 EL Puderzucker
3 TL Bünting Waldfrucht Tee
100 ml Orangensaft
2 EL Himbeergeist
Frische Beeren und
Minzeblättchen zum Garnieren
Zubereitung ca. 15 Minuten
36
No
Wie passen Paprikaschoten
und Tee zusammen?
Das feine Aroma des Tees rundet den Geschmack
von vielen kulinarischen Köstlichkeiten ab:
Vier kreative und leckere Rezepte zum Nachkochen.
Filetspitzen in CranberrySchwarztee-Sauce (4 Portionen)
1 Filet trocken tupfen und in Streifen schneiden.
Champignons evtl. waschen und vierteln. Schalotten
abziehen und würfeln. Öl erhitzen, Filet dazugeben,
anbraten und herausnehmen. Champignons und Schalotten
in das verbliebene Bratfett geben und ebenfalls anbraten.
2 Tee und Rinderfond angießen, Cranberry zufügen,
aufkochen und abgedeckt ca. zehn Minuten garen.
3 Filet wieder dazugeben und die Sauce mit Salz, Pfeffer und
Thymian abschmecken. Mit Saucenbinder andicken und
nach Wunsch mit „al dente“ gegarten Tagliatelle servieren.
Zutaten
500 g Rinderfilet
250 g Champignons
40 g getrocknete Cranberrys
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
300 ml Bünting Grünpack-Tee
3 Schalotten
2 EL Pflanzenöl
200 ml Rinderfond
Thymianblättchen
2 – 3 EL dunkler Saucenbinder
Hähnchenbrust in einer fruchtigen
Paprika-Tee-Sauce (4 Portionen)
1 Hähnchenbrustfilets waschen, trocken tupfen und mit
Salz, Pfeffer und Currypulver würzen. Paprikaschoten
halbieren, putzen, waschen und in Würfel schneiden.
Tomaten waschen, Kirschen abtropfen lassen. Schalotten
abziehen und in kleine Würfel schneiden.
2 Öl erhitzen, Hähnchenbrustfilets dazugeben und von allen
Seiten goldbraun anbraten. Paprikaschoten und Schalotten
dazugeben und ebenfalls anbraten. Tee und Geflügelfond angießen, aufkochen und abgedeckt ca. 20 bis 30 Minuten garen.
3 Tomaten und Kirschen zufügen und kurz mit erhitzen.
Sauce mit Saucenbinder andicken, mit Kräutern, Salz und
Pfeffer abschmecken und mit der Hähnchenbrust sowie
nach Wunsch mit knusprigen Rösti servieren.
Zutaten
4 Hähnchenbrustfilets
2 rote Paprikaschoten
200 ml frisch aufgebrühter
Bünting Johannisbeer-Kirsch-Tee
200 g Kirschtomaten
200 g Kirschen (Glas)
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Rotes Currypulver
2 Schalotten
2 EL Pflanzenöl
200 ml Geflügelfond
2 – 3 EL dunkler
Saucenbinder
Frische Kräuter
Tee-Gewürzgulasch (4 Portionen)
1 Gulasch trocken tupfen und im erhitzten Pflanzenöl
anbraten. Zwiebeln abziehen, würfeln, dazugeben und
ebenfalls anbraten. Tomatenmark zufügen und anrösten.
2 Tee und Rinderfond angießen, aufkochen. Lorbeerblatt,
Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Nelke zufügen und
abgedeckt ca. 90 Minuten schmoren.
3 Gewürze entfernen, Gulasch mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Kümmel abschmecken und evtl. mit dunklem
Saucenbinder andicken. Dazu schmecken mit Kräutern
verfeinerte „al dente“ gegarte Nudeln.
Zutaten
Je 300 g Schweine- und
200 ml Rinderfond
Rindergulasch
2 Lorbeerblätter
2 EL Pflanzenöl
Je 5 weiße und schwarze
3 Zwiebeln
Pfefferkörner
1 EL Tomatenmark
2 Wacholderbeeren
400 ml frisch aufgebrühter
1 Nelke
Bünting Fine Green Tee
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Paprikapulver
Gemahlener Kümmel
Tee-Crème brulée (6 Portionen)
1 Milch, Zucker und Vanillemark aufkochen, drei Teelöffel
Tee dazugeben und ca. acht bis zehn Minuten ziehen lassen.
Mischung durch ein feines Sieb gießen. Eier und Eigelbe
schaumig schlagen, mit der Sahne unter die Teemilch rühren
und in sechs mittelgroße, ofenfeste Dessertförmchen füllen.
Creme im vorgeheizten Backofen bei 100 Grad Celsius
Heißluft ca. 50 bis 60 Minuten garen, bis sie gestockt ist.
Aus dem Backofen nehmen und bei Zimmertemperatur
etwas abkühlen lassen (ca. 30 bis 40 Minuten).
2 Orangen schälen, filetieren und dabei den Saft auffangen.
Orangensaft mit Wasser auf 150 Milliliter auffüllen, aufkochen,
restlichen Tee dazugeben und ca. vier Minuten ziehen lassen.
Mischung durch ein feines Sieb gießen, aufkochen und etwas einkochen lassen. Orangen und Likör dazugeben und ziehen lassen.
3 Jedes Förmchen mit einem Teelöffel Zucker bestreuen und
unter der Grilleinstellung des Backofens bei 240 Grad Celsius
goldbraun karamellisieren.
Zutaten
4 TL Bünting Grünpack-Tee
Mark einer Vanilleschote
500 ml Milch
70 g Zucker
200 ml Sahne
3 Orangen
1 cl Orangenlikör
6 TL brauner Zucker
2 Eier
4 Eigelbe
37
No
Warum genau
37 Fragen?
Ein Jahr hat 365 Tage. Eine Fußballmannschaft
besteht aus elf Freunden. Und zum Tee gibt es
genau 37 Fragen. Wie könnte es anders sein? Zumindest für
Liebhaber des Ostfriesentees ist das im Grunde gar keine
Frage. Zurück geht die Bedeutung der Zahl 37 auf das
Stammhaus des ältesten ostfriesischen Teehandelshauses –
Bünting Tee. Es liegt in der Brunnenstraße 37 in Leer in
Ostfriesland. Und das schon seit über 200 Jahren.
Es ist bis heute genau das Haus, das Johann Bünting am
1. Mai 1806 für seinen Handel anmietete.
Bei den Recherchen, die das Unternehmen anlässlich seines
200-jährigen Bestehens anstellte, wurde dort übrigens ganz
unverhofft ein kleiner Schatz gefunden. Im Archiv von
Bünting in der Brunnenstraße 37 befand sich unter den
historischen Aufzeichnungen auch eine Rezeptur für eine
Ostfriesenmischung aus der guten alten Zeit.
Das Schild
am Bünting’schen
Stammhaus in der
Brunnenstraße 37
Bünting No 37:
zum 200-jährigen
Bestehen des Unternehmens limitiert
neu aufgelegt
Ich habe einen ganz einfachen
Geschmack. Ich bin immer mit
dem Besten zufrieden.
Oscar Wilde (Schriftsteller) über Tee
O r iginal a u s g u t em ha u s e