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Die 4. Elementkarte im astrologischen Jahresverlauf
Fünf der Scheiben – Merkur im Stier
21. April bis 1. Mai
In dieser Zeit erkenne an, dass jegliches Wachstum innen beginnt: „ Alles was wir
in uns nähren wächst, das ist ein ewiges Naturgesetz.“ (Goethe)
Die Karte Fünf der Scheiben, Quälerei, repräsentiert die erste Dekade des
Sternzeichens Stier. In der Fünf der Scheiben äußert sich die Idee (Merkur), die
Bewegung des Geistigen, die sich als Saat im Raum der jungen Erde (Stier)
niederlassen will.
Das Kartenbild Fünf der Stäbe
Die Karte stellt ein nach unten gerichtetes Pentagramm dar. Der Fünfstern ist das
Symbol der Venus, die das Sternzeichen Stier regiert. Dem Pentagramm sind
ineinander greifende, dunkle Zahnräder unterlegt. Einem Uhrwerk ähnelnd ist es
ein Hinweis auf den Faktor Zeit, den jede Materialisierung einer Idee braucht. Die
Dynamik des Willens (orangefarbener Hintergrund) ist stillgelegt.
Nach der Vier der Stäbe, der gelungenen Befruchtung, gibt es zunächst nichts
mehr für den schöpferischen Willen zu tun, als sich zurückzuziehen, denn die nun
zu erfolgende Stabilisierung dient dem Wachstum eines neuen Organismus, der
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durch zu viel „Tat“ auseinanderbrechen würde. Dieses Bild entspricht den ersten
Zeiten einer Schwangerschaft, die wir erzeugt haben; ob im Leib einer Frau, in
Form einer neuen Anpflanzung oder eines neuen Projektes. In welchem
konkreten Bereich auch immer: Hektik ist jetzt kontraproduktiv, Stille und Geduld
sind der Dünger für das Wachstum. Es ist eine Atmosphäre, die dem Geistwesen
die körperliche Erscheinung schenkt – eine neue Lebensgottheit wächst heran,
noch zart liegt das befruchtete Leben in der Krume. Die innersten Grundlagen
des Lebens werden hier berührt und es erscheint wie ein Erdbeben, das alles
vorherige entscheidend erschüttert. Die Frau wird zur Mutter, der Mann zum
Vater, der Keimling zur Pflanze, das Projekt zum zukünftigen Brotgeber. Diesen
Zustand in Geduld zu bejahen und stille zu halten fällt uns nicht immer leicht,
wenn das Leben sich neu konzipiert. „Da musst du doch was tun!“ ruft der innere
Antreiber – aber es ist alles getan, ein neues Universum wurde erzeugt und nun
ist Nichtstun die Lösung – nur von was wollen wir uns lösen? Bevor wir wissen
wovon, gilt es zu entspannen. Entspannung erzeugt Wahrnehmung. Gefolgt von
der Wahrnehmung dessen, was wir in das Leben gerufen haben, können wir uns
von den Dingen befreien, die dem Neuen entgegenstehen. Wir erleben uns in
diesen Situationen wie Außenseiter, fühlen uns fremd in den alten Situationen
und noch nicht sicher und stabil in den angepeilten neuen Lebensfeldern. Das
kann uns schon Qualen und Unruhezustände bereiten, die aus diesem Zustand
einer scheinbaren Erstarrung erwachsen. Diese Qual zu beenden, gelingt durch
die Anerkennung des Faktors Zeit, den jede Manifestation für sich beansprucht.
Die Idee, die es jetzt im Raum der Materie einzurichten gilt, bildet die Grundlage
unserer Handlung. die dem Willen Ausdruck verleiht. Wir sind aus freien Stücken
in dieser Welt, um in ihr unsere Visionen und Ideen auszuleben, und werden so
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Maître Tarot neuvième degré
vom Außenseiter zum Mitgestalter.
Die Fünf der Scheiben im Kontext der Karten
Der Prinz der Scheiben zeigt sich hier als Hüter des Wachstums, der die
gedeihende Pflanze in die zu erweiternden Grenzen hinein trägt, ausdehnt. In
uns repräsentiert der Prinz der Scheiben die Geduld, die weiß, dass aus der
Vision die Inspiration eine Idee formt, deren Plan die Verwirklichung auf der
horizontalen Ebene, dem Erdenraum, folgt und Zeit braucht. Keine Eile tut etwas
zu dem Wachstum hinzu, sondern nur die bewusste Behütung. Es ist diese stille
Kraft der Gewissheit, die Zweifel an unserem Wachstums in der Welt in
Einverstandensein umwandelt. Der Prinz der Scheiben, Luft über der Erde, ist die
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Botschaft des Windes, das Geraune des göttlichen Odems über dem Meer
unserer Möglichkeiten. In der Begrenzung durch die Materie (ich muss arbeiten,
um Geld zu verdienen, auch wenn diese Arbeit mir nicht entspricht; ich muss
mich anpassen mit meinen Möglichkeiten, sonst werde ich ausgegrenzt)
vergessen wir unser universelles Potenzial. Die unwissende Frische des Prinzen
der Scheiben und sein gleichzeitig tiefes Verstehen der Wachstumsabläufe,
lassen ihn bisweilen etwas dümmlich aussehen – doch das täuscht. Nichtaktivität,
also aktive Passivität, ist uns gehörig ausgetrieben worden und wir bewerten Tun
höher als Nicht Tun. Welch tragische Komödie, denn in uns ist das Universum
und wir begnügen uns mit der uns zugeordneten Position in diesem
Kosmogramm. Dieses „uns begnügen“ ist nicht die Wahrheit unserer Vision,
sondern ist die Beschneidung unserer Vollkommenheit. Wir weisen uns selbst in
unsere Schranken, statt das Ganze zu sein. In einer Untersuchung hat man
vierjährige Kinder gefragt: Was willst du einmal beruflich sein? Von einhundert
vorgegebenen Möglichkeiten wählten die Kinder einhundert Berufe. Vierzehn
Jahre später, mit der Erlangung der „gesellschaftlichen“ Reife, wurden dieselben
Kinder, jetzt Jugendliche, wieder gefragt. Von den einhundert Möglichkeiten der
Vierjährigen sind vier übriggeblieben. Hier hat der Prinz der Scheiben nicht gut
behütet und gefördert, sondern ist den Grenzen gesellschaftlicher Erwartungen
erlegen.
Doch ein Teil in weiß noch von diesen endlosen Möglichkeiten, will unser ganzes
Potenzial leben. Durch Merkur, Trumpf I, der Magier, wird die Botschaft des
Ganzen in das Einzelteil getragen. So ist im Teil das Ganze enthalten und so
bildet das Ganze mehr als die Summe seiner Teile, ein Vielfaches Ganzes.
Leben wir diese unendlichen Möglichkeiten oder leiden wir an einengender
Bestimmung von außen? Wie ist es, wenn wir das Ver-rückte in uns wieder
hervorholen, statt uns zu quälen? Wie sähe unser Leben aus, wenn wir das
Unmögliche in uns ersinnen und er-spinnen? Welche Qualität würde unsere
Kommunikation prägen, wenn wir uns selbst ver-stellen, statt uns den Platz
zuweisen zu lassen? Und welche Kraft läge in unserer Vision, wenn wir uns die
idealen Zielplanungen vor-stellen, statt aus Angst uns zu blamieren, der
Dummheit des „Ich weiß nicht“ die Vorstellung zu überlassen? Die Verwirklichung
der Antworten auf diese Fragen unsres individuellen Lebenszieles gelingt uns
freudig, wenn wir unser Bewusstsein auf das lenken, was wir sind: Spirituelle
Wesen im Menschenkleid.
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In der Hinwendung zur irdischen Spiritualität (der Hohepriester), werden wir den
Mut finden, zu sein, wer wir sind. Das der Erde zugewandte Bewusstsein wird
durch ihn repräsentiert. Nicht die Frage: „Leben wir?“ ist relevant. Der im
Hohepriester ruhende Hinweis ist ausgerichtet auf die Beantwortung der Frage:
„Wie leben wir?“ Das öffnet die Tür für eine Leben in Gewahrsein, führt in ein
Leben jenseits der Identifikation mit den Dingen des Habens in den Zustand von
Sein. Bleib einfach Du, in der Mitte ruhend und betrachte das Wachstum deines
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Potenzials - dann unterstütze es in seiner Vollkommenheit einfach durch deine
Gegenwart. Denn es gibt nicht wirklich etwas anderes zu tun, als unsere Saat im
Gewahrsein zu bewahren.
Du kannst mit der Existenz nur dann verbunden sein, wenn du nach innen gehst.
Denn dort drinnen bist du immer noch verbunden. Du bist körperlich von deiner
Mutter ent-bunden worden. Diese Trennung war absolut notwendig, damit du zu
einem eigenständigen Individuum werden kannst. Aber vom Universum bist du
nicht getrennt. Deine Verbindung mit dem Universum ist das Bewusstsein. Du
kannst es nicht sehen, also musst du sehr wach und aufmerksam tief nach innen
gehen und Zeuge bleiben. Dann findest du die Verbindung. Der Buddha in Dir ist
die Verbindung!
Osho God is Dead: Now Zen is the Only Living Truth Chapter 3
© St.Khalad Striewe
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