Sonnabend, 1. August 2015 Der Schlüssel zur Seele Musikschule Springe will gezielter Senioren und Demenzkranke ansprechen – mit eigenen Musikkursen Eine sportliches Wochenendprogramm Springe. Auf einen kurzweiligen Sport- und Spielenachmittag können sich Kinder ab zehn Jahren heute bei der Aktion „Sport und Spaß beim SSV Bennigsen“ freuen. Angeboten werden von 15 bis 18 Uhr unterschiedliche Spiele für Kinder aller Altersklassen. Treffpunkt ist das Vereinsheim. Teilnehmer müssen ihre Feriencard vorzeigen können. Am morgigen Sonntag geht es dann bei der Aktion „Baumklettern I“ für mutige Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren hoch hinaus. Von 15 bis 18 Uhr bringen Experten den Teilnehmern bei, wie man sicher auf Bäume klettert. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wer das einmal ausprobieren möchte, kommt einfach zum Jugendzentrum und trägt sich dort in eine Liste ein. Die Wartezeit kann im Jugendzentrum (JUZ) bei Snacks, kalten Getränken und aktueller Musik überbrückt werden, denn das JUZ hat ebenfalls von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Kletteraktion müssen die Teilnehmer zwei Euro bezahlen. Außerdem sollten die jungen Kletterer festes Schuhwerk sowie ihre Feriencard mitbringen. Zusätzliche Informationen zu allen Aktionen des Ferienspaßes können Interessierte im Jugendzentrum Springe unter 05041/620085, sowie auf der Internetseite www.kleinstadtdschungel.de abrufen. WAS UND WO VON JENNIFER MINKE-BEIL Springe. Aus den Räumen der Tagespflegeeinrichtung in der Innenstadt ertönt es fröhlich: „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“. Der Schlager von Bill Ramsey geht den Senioren leicht über die Lippen und einige haben ein verschmitztes Lächeln im Gesicht. Welche Erinnerung sie mit dem Lied verbinden, bleibt in diesem Moment ihr Geheimnis. Mike Wiesner sitzt am Piano und begleitet die Sänger. Er ist Klavierlehrer der Musikschule Springe und ist von dem Projekt sehr angetan: „Mit der Musik geben wir den Senioren eine Biografie zurück“, sagt Wiesner, der seinen Beruf seit 24 Jahren ausübt, aber noch nie mit dementen Menschen zusammen gearbeitet hat. „Die Senioren trauen sich wieder mehr zu“ Für Nana Zeh, Leiterin der Musikschule, ist die Kooperation mit der Tagespflege Levimed eine Herzensangelegenheit: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren viel den kleinen Kindern und auch der Inklusion gewidmet.“ Nun sei es an der Zeit, den Senioren einen Zugang zum eigenen Musizieren zu ermöglichen. Das gehöre heutzutage auch zu den Aufgaben einer Musikschule. „Schließlich leben mehr Rentner als junge Menschen unter 20 Jahren in Deutschland“, so Zeh. Viele der Senioren in der Ta- Gitarre, Trommel, Rasseln und Gesang: Mike Wiesner (5. von links), Musikschulchefin Nana Zeh, Elke Hamroll und Thomas Klawier musizieren mit den Menschen aus der Tagespflege. gespflege würden kaum noch sprechen. Erklinge aber eine bekannte Melodie, sei plötzlich der Text dazu wieder da. Auch Mitarbeiterin Elke Hamroll bestätigt, dass sich die Musik positiv auf den kompletten Alltag auswirkt: „Die Senioren trauen sich plötzlich wieder viel mehr zu.“ Außerdem hätten sich die Orientierung und Bewegungen verbessert. Auch das freie Trommeln mit Thomas Klawier unterstütze die Kommunikation. „Es ist Radsprint: Abnahme morgen ab 9.30 Uhr Springe. Zum Rad-Sprint lädt die „Aktion Sportabzeichen“ für den morgigen Sonntag ein. Teilnehmer und Abnehmer treffen sich um 9.30 Uhr an der Harmsmühlenstraße. Von 10 bis 11.30 Uhr können Interessierte außerdem auf dem Aschenplatz am Schulzentrum Süd Disziplinen wie Laufen, Werfen, Weit- oder Standsprung ablegen. PINNWAND Der 100-Jährige: Schön, warm Bauernweisheit des Tages: Im August blüht der Schnee für den nächsten Winter, wenn weiße Wolken ziehen. Spruch des Tages: Das Leben ist eine Reise, die heimwärts Herman Melville führt. Man erinnert sich: 1852 wird das Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg gegründet. 1973 bestätigt das Bundesverwaltungsgericht in Berlin die Zulässigkeit des Numerus clausus. Geburtstag von: 1819 Herman Melville, amerikanischer Autor, Dichter und Essayist (Moby Dick). 1986 Jörn Schlönvoigt, deutscher Schauspieler und Musiker. Todestag von: 1543 Magnus I., Herzog von Sachsen-Lauenburg, Sohn des Herzogs Johann IV. und Dorothea von Brandenburg. 1987 Pola Negri, polnische Schauspielerin, Stummfilmstar. Der Küchenzettel: Geflügelsuppe, Schinkenmakkaroni, gemischter Salat Der kleine Wink: Alte deutsche Namen für den August sind Ernte- oder Ährenmonat. Viehzüchter nennen ihn Fliegen- oder Biesmonat. Jäger: Feistmonat. toll zu sehen, welch gutes Rhythmusgefühl die Menschen noch haben. Das verliert man nicht“, erläutert Klawier, der ebenfalls an der Musikschule unterrichtet und nun auch zwei Mal in der Woche mit den Senioren musiziert. Obwohl die Musikveranstaltungen auf freiwilliger Basis belegt werden können, nutzen fast alle Senioren das neue Angebot, berichtet Hamroll. Es sei für sie erstaunlich, was Musik möglich mache und welche Emotionen hervor- gerufen werden. Die Musik sei definitiv ein Schlüssel zu den meist sehr verschlossenen Demenzkranken, hat sie festgestellt. Auch Levimed-Inhaber Andreas Klein ist zufrieden: Die Sprache sei bei der Musik bei allen die gleiche und es würden Gefühle geweckt, die vielleicht viele Jahre im Verborgenen geschlummert hätten. „Für uns war dieses Projekt ein interessantes Experiment“, so Klein. Schon nach einigen Wochen sei klar gewesen, dass alle Erwartungen übertroffen worden seien. Nicht zu unterschätzen seien auch die Gesprächsthemen, die sich für die Senioren durch die gemeinsam erlebten Musikkurse ergeben. Nana Zeh möchte die Kooperation auch dahin ausweiten, dass einige Konzerte im Herbst und Winter bei den Senioren veranstaltet werden. „Das ist für uns schließlich auch eine schöne Möglichkeit, uns zu präsentieren.“ NAMEN, NAMEN, NAMEN Ein bisschen Wehmut wird auch dabei gewesen sein: Das Pflegeheim Roddau feierte jetzt das letzte Mal ein Sommerfest. Bevor die Einrichtung an der Hindenburgstraße im Herbst schließt – Mitarbeiter und Bewohner sollen in die neue Einrichtung an der Beethovenstraße ziehen – ließen sich alle gemeinsam beim Kaffeetrinken im Garten mit leckerem selbst gebackenem Kuchen, musikalischer Begleitung durch die Knipping-Brüder (Gitarre und Akkordeon) sowie dem Chor des Arbeiterbildungsvereins aus Eldagsen unterhalten. Kleine Geschichten rund um die Beere rundeten den Nachmittag ab. Zu Gast bei den Geschäftsführern Sabine Daschkey-Roddau und Peter Roddau war auch Friedhelm Clasen, Betreiber des neuen Wohnparks an der Beethovenstraße. Er stand den Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern für Fragen zur Verfügung. Annette Schütte, Leiterin der DRK-Sozialstation Springe, hat zusätzlich die Leitung der DRK-Tagespflege in Springe übernommen. Anke Pudel, die bisherige Leiterin, hat ihren Lebensmittelpunkt ins Ruhrgebiet verlegt – somit musste der Posten neu besetzt werden. „Ich habe mich gemeinsam mit der Annette Schütte (links) und Diana Wölfer leiten die Tagespflege. Geschäftsführung dazu entschlossen, die Gesamtleitung auszuüben“, erklärt Schütte. Tatkräftige Unterstützung in ihrer Leitungsposition erfährt sie von Diana Wölfer, die bereits unter Pudel als stellvertretende Leitung der Tagespflege agierte. Vor den Ferien wurde noch mal gefeiert: In den Berufsbildenden Schulen Springe fanden sich Lehrer, Praxisanleiterinnen, Eltern, Verwandte und Freunde in der Cafeteria ein, um die fertig ausgebildeten Sozialassistenten und Erzieher zu verabschieden. Nach zwei beziehungsweise vier lehrreichen Jahren praktischer und theoretischer Ausbildung beglückwünschte Schulleiter Michael Krampe alle zum erfolgreichen Bestehen der Ausbildung. Sozialassistenten aus dem Verbreitungsgebiet der Neuen Deister-Zeitung sind jetzt Pia Andersen, Lena Bärisch, Sarah Garbe, Sonja Herbort, Christina Janßen, Daniela Prahler, Jana Katharina Prüssing, Jennifer Nadine Schötz (Springe), Leonie Kolleck (Altenhagen I), Jasmin Genieser, Marek Saalfeld (Eldagsen), Kevin Kuhlmann (Bennigsen), Simon Strecker (Holtensen) und Jaqueline Schwager (Bad Münder). Staatlich anerkannte Erzieher sind Melissa Michna, Jeannine Ullmann (Springe), Jacqueline Jeske (Lüdersen) und Laurine Henze (Bad Münder). Alle Erzieher erwarben zusätzlich den Übungsleiterschein C – sportartübergreifender Breitensport. Diese Ausbildung fand unter der Regie von Christian Arpad, Teamleiter Sport der Berufsbildenden Schulen, Zahlreiche Erzieherinnen und Sozialassistenten wurden jetzt an den BBS in Springe verabschiedet. in Kooperation mit dem Regionssportbund statt und stellt damit noch deutlicher als zuvor den hohen Stellenwert der Bewegungserziehung im Rahmen der Ausbildung an den Berufsbildenden Schulen heraus. Neben den Zeugnissen überreichten die Klassenlehrerinnen Buchpreise für besondere Leis- tungen an die Sozialassistentinnen Lena Bärisch und Karolin Reimann sowie an die Erzieherinnen Jacqueline Jeske und Annika Loer. Persönlich erstellt für: Michael Brendler S PRINGE Seite 10
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