Diabetologie und Stoffwechsel Diabetologie und Stoffwechsel Oktober 2015 • Seite S97–S132 • 10. Jahrgang www.thieme-connect.de/ejournals S2 • 2015 Supplement 2 • Oktober 2015 • 10. Jahrgang • Seite S97–S132 Supplement Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft Hrsg.: M. Kellerer, B. Gallwitz, im Auftrag der DDG Die Praxisempfehlungen der DDG Aktualisierte Version 2015 Offizielles Organ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft This journal is listed in Science Citation Index, EMBASE and SCOPUS S124 DDG Praxisempfehlung Diabetes mellitus und Herz Autoren M. Behrens1, R. Dörr2, S. Eckert3, B. Stratmann3, D. Tschöpe3 Institute 1 2 3 Diabeteszentrum Minden, Minden Praxisklinik Herz und Gefäße, Dresden Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen Risiken ! Letzte Aktualisierung 10/2013 Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0035-1553878 Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002 Korrespondenzadresse Prof. Dr. Dr. Diethelm Tschöpe Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum Georgstr. 11 32545 Bad Oeynhausen Tel.: ++ 49/57 31/97 22 92 Fax: ++ 49/57 31/97 19 67 [email protected] Der Patient mit Diabetes mellitus weist ein stark erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre ischämische Ereignisse, schlafbezogene Atmungsstörungen (obstruktives Schlafapnoe-syndrom), Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern und weiteren Herzrhythmusstörungen sowie plötzlichem Herztod auf. Als besondere Risikofaktoren gelten: ▶ ungesunder Lebensstil (Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Rauchen) ▶ Hyperglykämie ▶ Insulinresistenz ▶ Dyslipoproteinämie ▶ arterielle Hypertonie ▶ Hyperkoagulabilität ▶ Mikroalbuminurie ▶ periphere arterielle Verschlusserkrankung (pAVK) ▶ Dysstress ▶ affektive Störungen Die endotheliale Dysfunktion charakterisiert ein frühes, häufig asymptomatisches Erkrankungsstadium des Gefäßsystems. Schädigungen der Nieren können durch Ausscheidung von Albumin im Urin frühzeitig, einfach und zuverlässig nachgewiesen werden (s. DDG Praxisempfehlung „Nephropathie bei Diabetes“). Schon eine Mikroalbuminurie hat für die Gesamtprognose des Patienten herausragende Bedeutung. Diagnostik ! Zur Identifizierung von Patienten mit besonders hohem Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis stehen unterschiedliche Scores (UKPDS, PROCAMSCORE, Framingham und arriba-score) zur Verfügung [1]. Zu klinischen Problemen führen beim herzkranken Diabetiker degenerative Verände- Behrens M et al. Diabetes mellitus und … Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 rungen der organversorgenden Arterien, die häufig zu einer Herzinsuffizienz beitragen. Ein pathologischer Knöchel-Arm-Index (ABI) ist darüber hinaus ein unabhängiger Indikator für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Sowohl der pathologisch erniedrigte als auch der pathologisch erhöhte ABI ist ein Prädiktor für die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Bei Diabetikern kann der ABI allerdings in 10 – 30 % wegen einer Mönckeberg-Mediasklerose nicht bestimmt werden (falsch hohe Werte > 1,5) [2]. Zur Erkennung einer diastolischen oder systolischen linksventrikulären Dysfunktion bzw. Herzinsuffizienz ist die transthorakale Echokardiografie als Bestandteil der kardiologischen Basisdiagnostik unverzichtbar. Die Risikostratifizierung mittels Belastungs-EKG ist bei Diabetikern häufig dadurch limitiert, dass infolge einer autonomen diabetischen Neuropathie eine adäquate Ausbelastung häufig nicht erreicht werden kann. Vor Durchführung bildgebender Belastungstests mit dynamischer oder pharmakologischer Belastung (Stressechokardiografie oder Myokardszintigrafie oder StressMRT) oder vor einer invasiven Koronarangiografie sollten, z. B. nach Diamond u. Forrester, immer die Vortestwahrscheinlichkeit für eine stenosierende koronare Herzkrankheit und die Nachtestwahrscheinlichkeit nach Ergometrie bestimmt werden [3]. Bei symptomatischen Diabetikern mit chronisch stabiler Angina pectoris sollte zu Beginn der nicht invasiven Stufendiagnostik berücksichtigt werden, dass die Vortestwahrscheinlichkeit für eine stenosierende koronare Herzkrankheit bei einer typischen Angina pectoris sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Diabetikern jenseits des 60. Lebensjahres bei über 95 % liegt, sodass abgesehen von evtl. Kontraindikationen für eine Invasivdiagnostik auf die sonst übliche nicht invasive Stufendiagnostik zugunsten einer primären Koronarangiografie ver- Diabetes mellitus und Herz zichtet werden kann. Die Diagnostik-Flowcharts für den symptomatischen und asymptomatischen Patienten (s. Praxistools, ●" Abb. 1, 2) bilden die nicht invasive Stufendiagnostik zuverlässig ab. Präventive-therapeutische Interventionen Praxistools (s. Anhang) ! ● Abb. 1: " ● " Diabetiker mit Vorhofflimmern müssen aufgrund ihrer Risikokonstellation häufig mit oralen Antikoagulantien behandelt werden (Risikostratifizierung nach CHA2DS2-VASC-Score) [7]. Eine konsequente Behandlung der beeinflussbaren Risikofaktoren kann die kardiovaskuläre Morbidität und Exzessmortalität der Diabetiker nachweislich reduzieren: Kardiologische Diagnostik bei asymptomatischen Diabetikern ohne und mit weiteren Risikofaktoren. Abb. 2: Kardiologische Diagnostik bei Diabetikern mit herzspezifischen Symptomen (Angina pectoris, Dyspnoe). Lebensstiländerung als Basistherapie Darüber hinaus ist das Diabetikerherz durch die kardiovaskuläre autonome diabetische Neuropathie (KADN) besonders gefährdet, die sich aber nur in speziellen Funktionstests erfassen lässt (siehe evidenzbasierte Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle der Neuropathie bei Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2“ sowie „Praxis-Leitlinie Diabetische Neuropathie“). Als Hinweise können Ruhetachykardie und Frequenzstarre gelten. Häufig treten chronisch stumme Ischämien auf. Im Akutgeschehen (ACS) kann Dyspnoe als Angina-pectoris-Äquivalent im Vordergrund stehen. Ein generelles Screening asymptomatischer Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 mittels Belastungstests erbrachte aber in der DIAD-Sudie keine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse, die kumulative kardiale Ereignisrate war in dieser Studie allerdings mit nur 0,6 % pro Jahr (2,9 % in 5 Jahren) sehr gering [4]. Bei akut auftretenden Anzeichen einer möglichen koronaren Ischämie oder eines akuten Koronarsyndroms (Schmerz, Übelkeit, Atemnot, Rhythmusstörungen, Stoffwechselentgleisung) sollte unverzüglich eine kardiologische Diagnostik und Therapie erfolgen (s. Nationale Versorgungsleitlinie KHK, Leitlinien DGK, ACS 2012). Besteht der Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom muss der Patient schnellstmöglich einer stationären Behandlungseinrichtung mit kardiologischer Akutversorgungsmöglichkeit zugeführt werden. Idealerweise wird dabei eine eventuell auftretende Blutzuckererhöhung normoglykämisch eingestellt. Dies kann mit parenteraler Insulingabe über Glukose-Insulin-Kalium(GIK)-Gabe nach dem DIGAMI-Schema errreicht werden, wenn sichergestellt ist, dass keine Hypoglykämien entstehen. Dazu ist ein engmaschiges Blutzuckermonitoring durchzuführen. Diabetiker mit fortgeschrittener komplexer koronarer Herzkrankheit sollten einer elektiven Bypassoperation (möglichst arterielle Bypassversorgung) zugeführt werden. Im direkten Vergleich profitieren Diabetiker in den ersten fünf Jahren von einer Bypassversorgung im Vergleich zur PCI mit Drug-eluting-Stents (DES): Insgesamt weniger kardiovaskuläre Ereignisse (Ausnahme Schlaganfall), Reinterventionen und Todesfälle. PCI ist bei Diabetikern mit weniger komplexen Koronarbefunden eine gute Therapieoption [5, 6]. Den Patienten sollten die differenzialtherapeutischen Optionen (PCI, Bypass-OP) bei elektiven Eingriffen dargestellt werden, die Etablierung von Herz-Teams ist anzustreben. Patienten mit Diabetes mellitus leiden häufiger als Nichtdiabetiker unter Vorhofflimmern und klinisch manifester Herzinsuffizienz. Durch apparative und laborchemische Untersuchungen können die Diagnose gesichert, der Schweregrad bestimmt und Therapien eingeleitet werden: EKK, Langzeit-EKG, Echokardiogramm, Ergometrie, Spiroergometrie, Troponin, NT-proBNP, etc.). ▶ Gewichtsabnahme ▶ Nikotinkarenz ▶ Bewegung ▶ gesunde Ernährung ▶ Stressvermeidung Medikamentöse Therapie ▶ antidiabetische Therapie (HbA1c-Zielkorridor 6,5 – 7,5 %, Indi▶ ▶ ▶ ▶ vidualisierung der Therapieziele adaptiert an Komorbiditäten) kardioselektive Betablocker (oder Carvedilol) RAAS-Hemmer Thrombozytenfunktionshemmer (nach PCI und Stent, ACS duale Hemmung) Statine (Differenzialtherapie) Koronarrevaskularisation (PCI oder Bypass-OP) Bei Patienten mit einer fortgeschrittenen stenosierenden KHK, insbesondere einer koronaren Mehrgefäßerkrankung kommen zusätzlich zu einer optimierten medikamentösen Therapie eine interventionelle kardiologische Revaskularisation (PCI) oder eine herzchirurgische Revaskularisation (Bypass-OP) infrage. Nicht invasive Ischämiediagnostik (Stressechokardiografie, nuklearmedizinische Verfahren wie Myokardszintigrafie und Positronen-Emissions-Tomografie sowie Stress-MRT-Untersuchungen, die Bestimmung des Koronarkalkes in der Mehrzeilen-Computertomografie) und invasive Verfahren (bei der diagnostischen Koronarangiografie) wie intrakoronarer Ultraschall und Bestimmung der FFR (Fractional Flow Reserve) können in dieser Entscheidungsfindung hilfreich sein. In der 2012 publizierten internationalen, multizentrischen FREEDOM-Studie, einem randomisierten Vergleich von PCI (mit Drug-elutingStents) versus Bypass-OP bei 1900 Diabetikern mit einer koronaren Mehrgefäßerkrankung, war die Bypass-OP der PCI nach 5 Jahren im kombinierten Endpunkt aus Tod, nicht tödlichem Myokardinfarkt und nicht tödlichem Schlaganfall signifikant überlegen (26,6 % in der PCI-Gruppe vs. 18,7 % in der BypassOP-Gruppe; p = 0,0005) [5]. Wichtig ! Jeder neu aufgetretene Thoraxschmerz sollte unverzüglich differenzialdiagnostisch geklärt werden. Jedes akute Koronarsyndrom sollte einer Klinik mit Herzkatheterlabor und 24-h-Dilatationsbereitschaft zugewiesen werden. Bei Diabetikern mit Polyneuropathie können ausschließlich oder ganz überwiegend stumme akute und chronische Myokardischämien auftreten. Dyspnoe kann ein Angina-pectoris-Äquivalent sein. Behrens M et al. Diabetes mellitus und … Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 S125 S126 DDG Praxisempfehlung Bei symptomatischen Diabetikern mit chronisch stabiler Angina pectoris sollte vor der nicht invasiven Stufendiagnostik und vor einer Koronarangiografie die Vortestwahrscheinlichkeit für eine stenosierende koronare Herzkrankheit bestimmt werden. Bei jedem Patienten sind die Risikofaktoren und mögliche Komorbiditäten zu bestimmen. Nachsorge ! Für die ambulante Führung des Patienten nach einem klinischen Ereignis gelten die o. g. Grundsätze. Hierzu gehören vor allem Patienten nach Koronarinterventionen. Spätestens nach einem Monat sind folgende Punkte zu beachten: ▶ umfassende Bestimmung des individuellen Gefäßrisikos (Raucherstatus, Bewegungsstatus, Ernährungsstatus, Familienvorgeschichte), ▶ allgemeine klinische und apparative Untersuchung der gefährdeten Organe und Arterien mit einfachen, nicht eingreifenden Untersuchungsverfahren (z. B. Pulsstatus, Dopplerindex [ABI], Duplex-Sonografie, Echokardiografie, Belastungstests etc.), ▶ individuelle Ernährungsempfehlung (insbesondere wenig gesättigtes und gehärtetes Fett, viele Ballaststoffe), ▶ Bewegungsempfehlung in Abhängigkeit vom individuellen kardiovaskulären Risiko (z. B. Rehabilitationssport in der Herzgruppe), ▶ Blutzuckereinstellung überprüfen (HbA1c, Blutzucker nüchtern und 2 h nach einem Standard-Frühstück), ▶ Blutfettwerte überprüfen (Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDLCholesterin, Triglyzeride), ▶ Blutdruck überprüfen (Zielkorridor 130 – 139/80 – 85 mmHg), ▶ regelmäßige Überprüfung der Nierenfunktion (Kreatinin im Plasma, GFR, Eiweiß im Urin), ▶ wirksame Antikoagulation, ▶ falls erforderlich, frühzeitig Medikamente (ACE-Hemmer, Aldosteronantagonist, kardioselektive Betablocker, Statin, etc). Adressen im Internet ! UKPDS Risk engine Download: www.dtu.ox.ac.uk/riskengine/download.php http://www.arriba-hausarzt.de http://www.versorgungsleitlinien.de/themen www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de ▶ Aktuelle Fassung der evidenzbasierten diabetologischen Leitlinien und der Praxisleitlinien ▶ Stellungnahme der Deutschen Diabetes Gesellschaft und diabetesDE zum Zielblutdruck bei Diabetes mellitus: http://www.diabetesde.org/fileadmin/users/Patientenseite/ PDFs_und_TEXTE/Stellungnahmen_Positionspapiere/2010/diabetesDE_DDG_Stellungnahme_Zielblutdruck_3.2010.pdf www.stiftung-dhd.de ▶ Der herzkranke Diabetiker: Stiftung in der Deutschen Diabetes-Stiftung ▶ Informationen (News, Videobeiträge, Präventionsmöglichkeiten) zur Herz-Kreislauf-Problematik bei Patienten mit Diabetes mellitus www.diabetes-deutschland.de ▶ Informationssystem zum Diabetes mellitus www.dgk.org ▶ Aktuelle Fassung der evidenzbasierten kardiologischen Leitlinien www.herzstiftung.de ▶ Informationen zu Herz- Kreislauferkrankungen für Ärzte und Patienten www.hochdruckliga.de ▶ Informationssystem Bluthochdruck Literatur 01 Chamnan P, Simmons RK, Sharp SJ et al. Cardiovascular risk assessment scores for people with diabetes: a systematic review. Diabetologia 2009; 52: 2001 – 2014 02 Lawall H, Diehm C. Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). http://www.dgagefaessmedizin.de/uploads/media/S3-LL_PAVK_27_4_09_def.pdf 03 Diamond GA, Forrester JS. Analysis of probability as an aid in the clinical diagnosis of coronary-artery disease. N Engl J Med 1979; 300: 1350 – 1358 04 Young LH, Wackers FJ, Chyun DA et al. Cardiac outcomes after screening for asymptomatic coronary artery disease in patients with type 2 diabetes. The DIAD Study: A randomized controlled trial. JAMA 2009; 301: 1547 – 1555 05 Farkouh ME, Domanski M, Sleeper LA et al. Strategies for multivessel revaskularization in patients with diabetes. N Eng J Med 2012; 367: 2375 – 2384 06 Kappetein AP, Head SJ, Morice MC et al. Treatment of complex coronary artery disease in patients with diabetes: 5-year results comparing outcomes of bypass surgery and percutaneous coronary intervention in the SYNTAX trial. Eur J Cardiothorac Surg 2013; 43: 1006 – 1013 07 Camm AJ, Lip GY, De Caterina R et al. 2012 focused update of the ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation: An update of the 2010 ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation. Eur Heart J 2012; 33: 2719 – 2747 Erstveröffentlichung 5/2002 in: „Diabetes und Stoffwechsel”, KirchheimVerlag, 5/2002; Autoren der Erstveröffentlichung: E. Standl, S. Eckert, C. Fuchs, D. Horstkotte, H. U. Janka, H.-F. Lengeling, R. Petzoldt, M. Redaelli, P. Sawicki, W. A. Scherbaum, R. H. Strasser, D. Tschöpe Behrens M et al. Diabetes mellitus und … Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 Details und weiterführende Informationen wie Literatur, Evidenzbewertungen, Interessenkonflikte finden sich in der Langfassung/S3-Leitlinie/ NVL: http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/ Redakteur/Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/NVL-Chron_ Herzinsuffizienz_lang_Aug_2013.pdf Diabetes mellitus und Herz Anhang: Praxistools ! Asymptomatische Patienten ohne weitere Risikofaktoren EKG: normal EKG: 1 Spezifische Ischämie oder Infarktzeichen oder unspezifisch pathologisch • Körperliche Untersuchung • Biochemische Parameter für kardiovaskuläre Risikofaktoren • Ruhe-EKG Jährliche Routinekontrolle • Körperliche Untersuchung • Biochemische Parameter für kardiovaskuläre Risikofaktoren • Ruhe-EKG Zerebralsklerose/pAVK oder vor intensivem Trainingsvorhaben oder geringfügiger STStreckenveränderung EKG: Spezifische Ischämie oder Infarktzeichen oder unspezifisch pathologisch Echokardiographie, Belastungs-EKG Jährliche Routinekontrolle unauffällig Asymptomatische Patienten mit weiteren Risikofaktoren Abb. 1 Kardiologische Diagnostik bei asymptomatischen Diabetikern ohne und mit weiteren Risikofaktoren. Die unterschiedlichen Farben kennzeichnen die möglichen Schnittstellen zwischen hausärztlicher und fachärztlicher Versorgungsebene. 1 Untersuchung mit Linksherzkatheter, wenn Troponin I positiv oder akute Infarktzeichen. 2 In Abhängigkeit von der Vortest- bzw. Nachtestwahrscheinlichkeit für eine stenosierende KHK ggfs. direkte Entscheidung zur Durchführung des Linksherzkatheters. (nach American Diabetes Association et American College of Cardiology 1998, EK IV). pathologisch2 unauffällig Stressechokardiographie oder Myokardszintigraphie oder Stress-MRT pathologisch unauffällig pathologisch Jährlich: Echokardiographie, Belastungs-EKG unauffällig pathologisch2 Stressechokardiographie oder Myokardszintigraphie oder Stress-MRT unauffällig Linksherzkatheter (Lävokardiogramm, Koronarangiographie) pathologisch Behrens M et al. Diabetes mellitus und … Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 S127 S128 DDG Praxisempfehlung Diabetiker mit herzspezifischen Symptomen • Instabile oder mäßig schwere Angina pectoris • Milde Angina pectoris und Zustand nach Myokardinfarkt • EKG mit eindeutigen Ischämiezeichen • Milde Angina pectoris und Herzinsuffizienz Individuelle Strategieplanung durch Kardiologen, z. B. • Echokardiographie • Belastungs-EKG • Stressechokardiographie • Myokardszintigraphie • Stress-MRT unauffällig pathologisch Jährliche individuelle Strategieplanung durch Kardiologen, z. B. • Echokardiographie • Belastungs-EKG • Stressechokardiographie • Myokardszintigraphie • Stress-MRT • Milde Angina pectoris und normales EKG • Atypische Symptomatik und pathologisches EKG Echokardiographie Belastungs-EKG unauffällig pathologisch Stressechokardiographie oder Myokardszintigraphie oder Stress-MRT unauffällig pathologisch Linksherzkatheter (Lävokardiogramm, Koronarangiographie) • Atypische Brustschmerzen mit normalem EKG Echokardiographie Belastungs-EKG pathologisch1 unauffällig Stressechokardiographie oder Myokardszintigraphie oder Stress-MRT unauffällig pathologisch Weitere internistische Diagnostik Behrens M et al. Diabetes mellitus und … Diabetologie 2015; 10 (Suppl 2): S124–S128 Abb. 2 Kardiologische Diagnostik bei Diabetikern mit herzspezifischen Symptomen (Angina pectoris, Dyspnoe). 1 In Abhängigkeit von der Vortest- bzw. Nachtestwahrscheinlichkeit für eine stenosierende KHK ggf. direkte Entscheidung zur Durchführung des Linksherzkatheters. (nach American Diabetes Association et American College of Cardiology 1998, EK IV).
© Copyright 2024 ExpyDoc