PDF speichern - GoingPublic.de

DAX und Familienunternehmen: Zwei eigene Welten
Laut aktueller Korn Ferry-Studie haben DAX-Chefs selten für
Familienunternehmen und umgekehrt gearbeitet – zunehmende Flexibilisierung
jedoch erkennbar.
Eine aktuelle Studie von Korn Ferry liefert spannende Erkenntnisse zu DAX-Konzernen und Familienunternehmen: So
haben nur fünf der derzeitigen DAX-Chefs zuvor schon einmal bei einem familiengeführten, nicht-börsennotierten
Unternehmen gearbeitet. Von den 30 größten nicht an der Börse gelisteten Unternehmen in Familienhand waren nur
sieben Geschäftsführer in einem Konzern tätig. Dies macht deutlich, dass DAX-Konzerne und Familienunternehmen
oftmals zwei eigene Welten darstellen.
Hubertus Graf Douglas,
Geschäftsführer von Korn Ferry
Deutschland
„Schon sehr früh legen sich die Manager meist unbewusst fest, in welcher Unternehmensform sie Karriere machen
werden. Häufig wird dies schon mit der ersten beruflichen Station entschieden“, betont Hubertus Graf Douglas,
Geschäftsführer von Korn Ferry in Deutschland. „Nicht nur Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien gelten
untereinander als kaum durchlässig. Einen ähnlichen Effekt können Sie in der Wirtschaft auch zwischen den Welten
Konzern und Privatunternehmen feststellen“, so Douglas weiter.
Ähnlichkeiten weisen die Manager aus beiden Bereichen jedoch in der Ausbildung auf: So haben nur sechs der DAXChefs eine Berufsausbildung absolviert. Laut Studienergebnisse entspreche dies der gleichen Zahl bei den Vorständen
bzw. Geschäftsführern bei Unternehmen, die sich mehrheitlich in privater Hand befinden. Während man in einem DAXKonzern ohne Studienabschluss wenig Chancen auf eine Führungsposition habe, sei dies hingegen in
Familienunternehmen nicht gänzlich ausgeschlossen ist, so die Untersuchung.
Weiterhin zeigt die Studie, dass die heutigen Top-Manager insgesamt ihren Arbeitgeber nur vergleichsweise selten
gewechselt haben. Sechs Vorstandsvorsitzende haben ihre Karriere schon dort begonnen, wo sie heute an der Spitze
stehen. Ein Drittel hatte davor einen einzigen anderen Arbeitgeber. Bei mehr als vier Unternehmen zuvor haben
nur 16% der DAX-Chefs gearbeitet. Bei den Unternehmen im Privatbesitz mit einer vergleichbaren Größe waren es
sogar nur zwei Geschäftsführer/Vorstände, die in ihrer gesamten Karriere schon mehr als vier Arbeitgeber hatten.
Dagegen gibt es zehn, die ihr Unternehmen nie gewechselt haben.
„Die scheinbar wenig vorherrschende Kompatibilität zwischen diesen beiden Welten ist es, die viele Jahre die Stärke
des Wirtschaftsstandorts Deutschland ausgemacht hat“, erklärt Hubertus Douglas. „Doch eine zunehmende
Flexibilisierung ist erkennbar. Der permanente Veränderungsdruck und die teils disruptiven Entwicklungen in den
Märkten zwingen Unternehmen dazu, noch stärker auf Eignung und Qualifikation der Führungskräfte zu setzen – sowohl
im operativen Management als auch in den Aufsichtsorganen und Beiräten.
Quelle: http://www.goingpublic.de/dax-und-familienunternehmen-zwei-eigene-welten/