MYTHEN UND LEGENDEN DES KOMMUNISMUS 25 Jahre nach dem Ende der kommunistischen Regime in Europa stellen sich Fragen. Was war der Marxismus-Leninismus? Bemäntelte er – vor allem in der Sowjetunion – im Innern nicht nur die Diktatur der Partei und nach Außen imperiale Bestrebungen? Und war der Marxismus-Leninismus tatsächlich eine „Wissenschaft“, wie in der DDR behauptet wurde? Vor dem Hintergrund dieser Fragen werden Ideologie und Politik der Sowjetunion und die Rolle des Marxismus-Leninismus in der DDR hinterfragt. Das gilt auch für die angebliche „antifaschistisch-demokratische Erneuerung“ in der sowjetischen Besatzungszone und die Ausrufung des Aufbaus des Sozialismus auf der 2. Parteikonferenz der SED 1952. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Foto Vorderseite: „Feiertag 1. Mai“ – Sowjetisches Plakat aus der Stalin-Ära Foto Rückseite: Das Gebäude Ecke Torstraße/Prenzlauer Allee am 21. Dezember 1949 mit Stalin-Plakat (Bundesarchiv, Bild 183-S91405 – Foto: Funck, Heinz) Das Gebäude Ecke Torstraße/Prenzlauer Allee wurde als Kaufhaus von jüdischen Bürgern errichtet. Im Anschluss an die „Arisierung“ diente es als Sitz der NS-Reichsjugendführung. Nach 1945 residierte hier zunächst das ZK der SED und in späteren Jahren das „Institut für Marxismus-Leninismus“. Heute ist das Gebäude ein luxuriöses Business-Hotel. Das Haus steht damit wie kaum ein anderes für die Geschichte Deutschlands und Berlins im 20. Jahrhundert. Kooperationspartner: Wieso besaßen kommunistischen Ideologien Anziehungskraft auf die Studentenbewegung im Westen? Und wie ging die Kirche in der DDR mit Ideologie und Politik der SED um? Konnte es eine „Kirche im Sozialismus“ geben? Auch danach ist angesichts der scheinbaren Attraktivität des Kommunismus durch mehr als 75 Jahre des 20. Jahrhunderts zu fragen. Welche Rolle hatte die kommunistische Ideologie? Vermochte sie alle Fragen der Geschichte zu lösen? Garantierte sie tatsächlich das Glück der Menschheit? War sie gesellschaftlich und philosophisch der Höhepunkt der Entwicklung? Es soll eine Weltanschauung hinterfragt werden, die das Himmelreich auf Erden versprach und Millionen Tote hinterließ. Scharrenstraße 17 10178 Berlin Telefon: 030 / 24 07 92 - 0 Telefax: 030 / 24 07 92 - 99 E-Mail: [email protected] www.berlin.de/stasi-landesbeauftragter UND DES Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Zwieseler Str. 4 10318 Berlin Telefon: 030 / 501 508 - 10 Telefax: 030 / 501 508 - 40 www.museum-karlshorst.de Grafik: CRUFF Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR MYTHEN LEGENDEN KOMMUNISMUS Landeszentrale für politische Bildungsarbeit VERANSTALTUNGEN JANUAR – JUNI 2016 EINTRITT FREI! MYTHEN UND LEGENDEN DES KOMMUNISMUS VERANSTALTUNGEN JANUAR – JUNI 2016 EINTRITT FREI! Mittwoch, 20. Januar 2016, 19 Uhr Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund Mittwoch, 16. März 2016, 19 Uhr Abgeordnetenhaus von Berlin, Saal 311 Mittwoch, 18. Mai 2016, 19 Uhr Rathaus Charlottenburg, Festsaal Luisenstr. 18, Berlin-Mitte Niederkirchnerstr. 5, Berlin-Mitte Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin-Charlottenburg Ideologie und Politik der Sowjetunion unter Lenin und Stalin Die Sowjetunion beanspruchte für sich, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Doch tatsächlich raste schon zu Lenins Zeiten der Terror. Rechtlosigkeit und Willkür wurden die Kennzeichen der „neuen Gesellschaft“. Sie diente nur als Camouflage für eine menschenverachtende Herrschaft mit Millionen Toten. Dabei setzte die Sowjetunion nach außen die imperiale Politik der Zaren fort. Die „antifaschistisch-demokratische Erneuerung“ und die Errichtung der SED-Diktatur Mit der „antifaschistisch-demokratischen Erneuerung“ wollten Sowjets und SED zeigen, dass durch sie – anders als in Westdeutschland – der Nationalsozialismus überwunden worden war. Tatsächlich aber diente die „Erneuerung“ als Instrument zur Errichtung der SED-Diktatur. Das galt auch für die Verstaatlichung bzw. Kollektivierung von Betrieben und bäuerlichen Anwesen. Impulsreferat: Dr. habil. Bernhard H. Bayerlein, Historiker, Köln Kurzvortrag: Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Historiker, Potsdam Diskussion: Prof. Dr. Jörg Barberowski, Historiker, Berlin Dr. habil. Bernhard H. Bayerlein György Dalos, Historiker und Schriftsteller, Berlin / Budapest. Diskussion: Prof. Dr. Dierk Hoffmann, Historiker, Berlin Prof. Dr. Christoph Kleßmann Prof. Dr. Rolf Steininger, Historiker, Insbruck Moderation: Dr. Jens Schöne, Historiker, Stellv. Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Moderation: Dr. Jörg Morré, Historiker, Direktor des DeutschRussischen Museums, Berlin Mittwoch, 17. Februar 2016, 19 Uhr Gedenkstätte Berliner Mauer Bernauer Str. 119, Berlin-Wedding Der Marxismus-Leninismus (ML) als „Wissenschaft” in der DDR Der „Marxismus-Leninismus“ war in der DDR allgegenwärtig. In der Schule als „Staatsbürgerkunde“, an der Universität als Prüfungsfach sogar für Ingenieure und Mediziner sowie im gesamten gesellschaftlichen Leben als richtungsweisende „Wissenschaft“. Aber was war der „Marxismus-Leninismus“? Welche Erkenntnisse brachte er hervor? Oder diente er nur der Legitimation der Diktatur? Kurzvortrag: Dr. Dietmar Bartsch, Wirtschaftswissenschaftler, Fraktionsvorsitzender der „Linken“ im Bundestag Diskussion: Dr. Dietmar Bartsch Prof. Dr. Manfred Wilke, Soziologe Dr. Stefan Wolle, Historiker Moderation: Dr. Ulrich Mählert, Historiker In Kooperation mit dem DDR-Museum und der Stiftung Berliner Mauer In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft Die Anziehungskraft kommunistischer Ideologien auf die Studentenbewegung im Westen Zu den Merkwürdigkeiten des 20. Jahrhunderts zählt die Affinität von Teilen der Studentenbewegung zu kommunistischen Ideologien. Ausgerechnet West-Berlin wurde eine Hochburg dieser Entwicklung. Orthodoxe, maoistische, Albanien-treue, trotzkistische und andere Gruppen konkurrierten miteinander. Wie ist das zu erklären? Welche Heilserwartungen knüpften kritische junge Leute daran? Kurzvortrag: Peter Schneider, Schriftsteller Diskussion: Sarah Haffner, Malerin und Autorin Sven Felix Kellerhoff, Journalist und Autor Peter Schneider Dr. Jochen Staadt, Politikwissenschaftler Moderation: Harald Asel, RBB-Inforadio In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, der Robert-Havemann-Gesellschaft und dem RBB-Inforadio Mittwoch, 20. April 2016, 19 Uhr Vertretung des Freistaates Thüringen beim Bund Mohrenstr. 64, 10117 Berlin-Mitte Die 2. Parteikonferenz der SED 1952 – Stalin, die SED und die Macht Auf der 2. Parteikonferenz der SED verkündete Walter Ulbricht 1952 den „Aufbau des Sozialismus.“ Zuvor hatte Stalin die SED-Führung in Moskau dazu vergattert. Die Folge war eine Art Bürgerkrieg der SED gegen die eigene Bevölkerung: Kollektivierung, Verstaatlichung, Kirchenkampf, Intoleranz und drakonische Strafen der Justiz führten zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Impulsreferat: Dr. Torsten Diedrich, Historiker, Potsdam Diskussion: PD Dr. Burkhard Ciesla, Historiker, Berlin Dr. Torsten Diedrich Prof. Dr. Stefan Karner, Historiker, Graz Dr. Falco Werkentin, Soziologe, Berlin Moderation: Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Gedenkstätte Berliner Mauer In Kooperation mit der Gedenkstätte Berliner Mauer Mittwoch, 22. Juni 2016, 19 Uhr Golgatha-Kirche Borsigstraße 6, 10115 Berlin-Mitte Die Kirche in der DDR und die Ideologie und Politik der SED Die SED wollte die Kirche aus ideologischen Gründen als „überlebt“ beseitigen. Im Kirchenkampf der 1950er Jahre trat das offen zu Tage. Später agierte das Regime mit Zuckerbrot und Peitsche. Wie reagierte darauf die Evangelische Kirche? Was waren ihre Antworten auf die Verdikte der Partei, „den Frieden zu gefährden“? Und wie konnte aus der Kirche eine neue Opposition erwachsen? Kurzvortrag: Prof. Dr. Richard Schröder, Theologe, Berlin Diskussion: Prof. Axel Noack, Theologe und Kirchenhistoriker, Halle Rudi Pahnke, Propst i. R., Berlin Prof. Dr. Richard Schröder Moderation: Marion Gardei, Pfarrerin, Beauftragte für Erinnerungskultur, Berlin In Kooperation mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz und der Robert-Havemann-Gesellschaft
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