Die Klimapolizei

Factsheet Klima
September 2015
Greenpeace Schweiz
Die Klimapolizei
Spezialeinheit zur Bekämpfung von Klimastraftaten
1. Bedrohung
Überschwemmungen und Dürren, Polkappenschmelze und Permafrost, Anstieg des Meerwasserspiegels, Häufung von Extremwetterlagen, Wasserknappheit, Ernteausfälle: Schon
heute bekommt die Menschheit die Auswirkungen der Klimaerwärmung zu spüren. Die Zahl
der Opfer aus dieser Entwicklung ist beachtlich,
könnte aber noch rapide anwachsen. Ganze
Regionen sind gefährdet und drohen aus dem
Gleichgewicht zu geraten. Die UNO geht davon
aus, dass die Klimaerwärmung bald zur wichtigsten Migrations-Ursache werden könnte,
noch vor Krieg, Armut und Unterdrückung.
Auch die Schweiz ist direkt davon betroffen. In
den alpinen Regionen bewirkt auftauender
Permafrost eine tiefgreifende Veränderung der
Ökosysteme. Steinschläge, Erdrutsche oder
Sturzbäche erschweren den ansässigen Bewohnerinnen und Bewohnern die Existenz.
Manche von ihnen haben ihren angestammten
Lebensbereich bereits verlassen und anderswo
Zuflucht gefunden.
2. Klimastraftaten
Ende Februar 2015 hat der Bundesrat seine
klimapolitischen Ziele verkündet. Sie sind weniger ambitioniert als diejenigen, die von der Europäischen Union festgelegt wurden. Sie sind
das Resultat einer von der Lobby für fossile
Energien beeinflussten Klimapolitik. Seit Jahren
erkauft sich darum die Schweiz in Form von
CO2-Zertifikaten aus dem Ausland ein gutes
Gewissen. Die Schweizerinnen und Schweizer
bleiben so Grossverbraucher von Erdöl und
Erdgas. Offiziell aber schmückt sich die
Schweiz im Kampf gegen die Klimaerwärmung
gerne mit dem Image der Musterschülerin.
3. Klimapolizei
Angesichts andauernden Verharmlosung der
fossilen Energien und der Untätigkeit von Politik
und Wirtschaft ist die zügige Aufstellung einer
Eingreiftruppe unerlässlich, um die Klimaverbrecher anzuprangern und die Bevölkerung zu
schützen.
Jedes Mal, wenn eine Bedrohung für die Bevölkerung erkannt wird, setzen die Behörden spezielle staatliche Polizeiorgane ein (Verkehrspolizei, Sittenpolizei, Transportpolizei etc.). Obwohl
jedoch immer mehr Bewohner des Landes mit
der Klimaerwärmung und ihren verhängnisvollen Folgen konfrontiert werden, gibt es keine
Polizeieinheit zu ihrem Schutz. Die Verursachenden von Klimastraftaten treiben weiterhin
ungestraft ihr Unwesen und nehmen negativen
Einfluss auf die politischen Entscheidungen.
Es geht nicht einfach nur darum, erneuerbare
Energien zu fördern oder gegen das Heizen mit
Öl vorzugehen. Der Kampf gegen die Klimaerwärmung ist ein Kampf für die Sicherheit der
heute und in Zukunft lebenden Schweizerinnen
und Schweizer. In diesem Zusammenhang ist
der Einsatz einer organisierten Polizeieinheit
vollauf gerechtfertigt. Die Klimapolizei geht Klimastraftaten auf den Grund, bringt sie zur Anzeige und hilft der Bevölkerung, sich mit entsprechenden Präventivmassnahmen zu schützen – wie das jede andere Polizeieinheit mit
klassischen Straftaten auch tut.
http://www.klimapolizei.ch
Eine schlüssige Politik gegen die Ursache
der Klimaerwärmung fehlt aber weiterhin: Es
braucht einen konsequenten Plan für die Einhaltung des verbleibenden Klima-Budgets mit
Phase out des Verbrauchs fossiler Energien bis
spätestens 2050. Dann wird die Energieversorgung zu 100% mit erneuerbarren Energien
erfolgen.
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