digitalfunk news

DIGITALFUNK NEWS
10 Jahre Digitalfunk in Tirol
Ausgabe 13 ……………………………………………….…………………… Februar 2016
Richtfunkstation Land Tirol / TIWAG – Ranggerköpfel Bj. 1980
(Oberperfuss)
Impressum
Digitalfunk News
Verantwortlich
Texte / Fotos
Ausgabe 13 / Februar 2016
Dr. Herbert Walter
Angerer, Goßner /
Goßner-Land Tirol, BMLV
Land Tirol/Berger
Herausgeber
Organisation
Gestaltung und Realisation
Amt der Tiroler Landesregierung
Ing. Alois Angerer
Copyrigth Design Land Tirol
Abt. Zivil- und Katastrophenschutz
Angerer
Die aktuelle Ausgabe bietet einen Überblick über folgende Themen:

Die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz, Funkwesen

Einführung des Digitalfunk in Tirol im Jänner 2006
historischer Rückblick, aktueller Stand

Status österreichweiter Ausbau des Digitalfunknetzes.

Netzsicherheit, Notstromversorgung
(Vermittlungssystem, Standorte).

KAT-RiFu das digitale Richtfunknetz des Landes Tirol,
aktueller Status des Ausbaus, Aktivierung von 56 A-Standorten

Beschaffung von Endgeräten über Rahmenverträge der
Bundesbeschaffungsgesellschaft BBG.
Welche Geräte sind erhältlich, wie erfolgt die Bestellung?
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Digitalfunk BOS-Austria
10 Jahre Netzbetrieb in Tirol
Vorwort
Liebe DigitalfunknuzterInnen!
Am 04.01.2006 ging in Tirol das Digitalfunknetz für Einsatz- und Rettungsorganisationen BOS – Austria in
Betrieb. Tirol war das erste Bundesland mit einer flächendeckenden Digitalfunkversorgung und ist auch heute
Vorreiter auf dem Gebiet der Kommunikationssicherheit im Krisen- und Katastrophenfall.
Von der Alarmierung bis zur Abstimmung der Einsatzkräfte direkt am Einsatzort – Kommunikation ist das zentrale
Element im Einsatz- und Katastrophenfall.
Zum zehnjährigen Jubiläum wird sich das Land Tirol gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres
bemühen, die redundante Anbindung von 84 Digitalfunkstandorten der insgesamt 194 Standorte in Tirol an das
landeseigene Richtfunknetz abzuschließen. Durch diese völlig unabhängige Zweitanbindung ist sichergestellt,
dass die Einsatzkräfte auch im Falle eines lokalen Leitungsausfalls mit der Leitstelle Tirol, den Einsatzleitungen
sowie untereinander kommunizieren können.
Die getroffenen Maßnahmen erhöhen die Netzsicherheit besonders im Bereich des Dauersiedlungsraums und
entlang der Hauptverkehrswege, sodass eine koordinierte Einsatzabwicklung bestmöglich gegeben ist.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen freiwilligen Heferinnen und Helfern für Ihren Einsatz zum Wohle
unseres Landes herzlich bedanken. Ohne Ihre Einsatzbereitschaft wäre der erreichte, hohe Standard im Einsatzund Katastrophenfall nicht möglich.
Landeshauptmannstellvertreter
ÖR Josef Geisler
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Amt der Tiroler Landesregierung
Zivil- und Katastrophenschutz
Die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz, des Amtes der Tiroler Landesregierung ist die zuständige
Fachabteilung
für
die
Bereiche
Digitalfunk,
Warn-
und
Alarmierungssystem
(Sirenen,
Pager,
Zivilschutzalarmierung), KAT-Richtfunk sowie für die Leitstellenanbindungen, kurz „Funkwesen“.
Seit 2002 ist die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz mit der Planung und Umsetzung einheitlicher,
landesweiten
Kommunikationsplattformen
für
die
Einsatzorganisationen
Tirols
seitens
der
Tiroler
Landesregierung beauftragt. Mit 04.01.2006 konnte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres ein
digitales Bündelfunksystem für alle Blaulichtorganisationen Tirols den Betrieb aufnehmen.
Parallel dazu arbeitete die Abteilung an der Planung eines einheitlichen Alarmierungssystems, welches eine
landesweite Alarmierung aller Einsatzorganisationen sicherstellt. Dieses Projekt wurde im Juli 2006 in Kufstein
gestartet, der Endausbau wurde Ende 2007 erreicht.
Durch die einheitlichen Funksysteme (Digitalfunk, Alarmierung) sind die Voraussetzungen für eine optimale
Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen im gesamten Bundesland Tirol und der Leitstelle Tirol
sichergestellt.
Die Nutzung der geschaffenen Netzinfrastrukturen ist für die örtlichen Einsatzorganisationen kostenfreie. Es
ergibt sich daraus eine Gleichbehandlung aller Einsatzorganisationen unabhängig ihrer Größe und deren
Aufgabe.
Wichtig für die Tiroler Bevölkerung ist, dass diese Infrastruktur nicht nur in den Ballungsräumen angeboten wird,
sondern auch in den Talschaften Tirols. In Kombination mit den zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln kann
überall eine rasche und qualitativ hochwertige Hilfe geleistet werden. Eine besondere Bedeutung hat hierbei die
Leitstelle Tirol, welche durch ihre umfangreichen technischen Möglichkeiten, unabhängig von der Region eine
rasche und kompetente Hilfeleistung bieten kann.
Das verantwortliche Team im Land Tirol:
Abteilungsvorstand
Technik
Dr. Herbert Walter
Ing. Bernhard Goßner
Leitung Funkwesen
Technik
Ing. Alois Angerer
Manuel Niedertscheider
Sachbearbeiterin Sekretariat
Melanie Fritz
Amt der Tiroler Landesregierung
Abt. Zivil- und Katastrophenschutz
Eduart-Wallnöfer-Platz 3
6020 Innsbruck
Tel. 0512 508 2262
[email protected]
www.tirol.gv.at/sicherheit/katziv/digitalfunk/
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Digitalfunk BOS-Austria
Historischer Rückblick
Mit Beginn des Jahres 2016 können wir in Tirol auf 10 Jahre Digitalfunk Netzbetrieb zurückblicken. Nach der
verheerenden Lawinenkatastrophe in Galtür am 23. Februar 1999 folgte der Ruf nach einer Verbesserung im
Bereich der Einsatzkommunikation für die Rettungs- und Hilfsorganisationen in Tirol.
Zu diesem Zeitpunkt funkten die Einsatzorganisationen in
Tirol
auf
analogen
Funknetzen,
welche
lokal
auf
Bezirksebene begrenzt waren bzw. verfügten sie lediglich
über
Wechselsprechfunkgeräte,
ohne
jegliche
Netzinfrastruktur. Ein landesweites Funknetz, welches eine
organisationsübergreifende
Kommunikation
mittels
Handfunksprechgeräten ermöglicht hätte, gab es nicht.
Zudem funkten die Organisationen in unterschiedlichen
Frequenzbändern, was eine Zusammenarbeit ebenfalls
erschwerte (1m, 2m oder 4m Band).
Lawine Galtür (Foto BMLV)
Die ersten Überlegungen in Richtung einer großen Funklösung für Tirol begannen mit der Jahrtausendwende. Es
wurde die Errichtung eines gemeinsamen Funknetzes mit der TIWAG evaluiert.
Das Innenministerium bildete zur gleichen Zeit eine Projektgruppe, welche den
österreichweiten Ausbau eines Funknetzes für die Exekutive zum Ziel hatte. Mit
dem Projekt „ADONIS“ sollte mittels eines privaten Netzbetreibers (Firma „Master
Talk“), ein bundesweites Funknetz entstehen, welches auch für nichtpolizeiliche
Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Rettung, Bergrettung, Wasserrettung
Landesbehörden, Gemeinden, etc. zugänglich sein sollte. Seitens des Landes
Tirol wurde wegen der Einbindung der Exekutivkräfte der bundesweiten Lösung
der Vorzug gegeben.
Im Betreibermodell waren pro Endgerät Netzgebühren vorgesehen, mit welchen
die Finanzierung gesichert werden sollte. Jedoch wurde der Vertrag seitens des
BM.I im Juni 2003 aufgrund von „technischen Problemen“ gekündigt. Nach dem
Ausstieg des BM.I wurde das Projekt gestoppt und seitens des Landes Tirol
stand man wieder am Anfang.
Funkrelais Gendarmerie 2007
(Kufstein)
Die Tiroler Landesregierung fasste daraufhin 2003 den Entschluss, die Einführung des Digitalfunks in Tirol selbst
in die Hand zu nehmen. Im September 2003 wurde unter Hofrat DI Herbert Biasi mit der Erstellung der
Ausschreibungsunterlagen begonnen.
Der damalige Landesgendarmerie-Kommandant Brigadier Werner Pail erkannte in der Initiative des Landes eine
neue Chance für eine bundesweite Einführung eines Digitalfunknetzes und konnte noch im November 2003 im
Ministerium in Wien die Weichen dazu stellen.
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In einer kleinen Arbeitsgruppe BM.I und Land Tirol
wurde
das
Ausschreibungsverfahren
2004
durchgeführt. Die Zuschlagserteilung erfolgte am
22.06.2004 an das Konsortium Alcatel / Motorola
(Firma TETRON) durch das BM.I. Die Teilnahme Tirols
wurde vertraglich mit dem BM.I geregelt.
Der Netzaufbau erfolgte in den Jahren 2004 und 2005.
Am
04.01.2006
konnte
mit
insgesamt
178
Funkstandorten der Betrieb aufgenommen werden.
Schrittweise erfolgte die Umstellung der jeweiligen
Einsatzorganisationen
von
regionalbegrenztem
Analogfunk zum landesweit ausgebauten Digitalfunk.
Standortbau Sassgalunkopf (Ischgl)
Aktueller Ausbaustand:

Insgesamt sind 194 Standorte in Tirol in Betrieb (Funkbasisstationen).

Derzeit sind 56 Standorte redundant angebunden.

Die Flächenversorgung beträgt in etwa 95% der Landesfläche.

Versorgung von Straßentunnel ASFING, Land Tirol (23 Anlagen)

Versorgung der Eisenbahntunnel der ÖBB (Arlberg, Unterinntaltrasse)

Versorgung Klinik Innsbruck, Gebäudefunk

Pro Funkzelle stehen 7 Verkehrskanäle zur Verfügung, in Innsbruck 11 Verkehrskanäle

Batterienotstromversorgung der Standorte >30 Stunden

ca. 11.500 Endgeräte in Tirol im Betrieb
Standort Hinterhornalm (Gnadenwald)
Standort Feuerwehrhaus (Zamerberg)
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Umstellung des Funkverkehrs in den Organisationen
Die Umstellung des Funkverkehrs der jeweiligen Einsatzorganisation musste entsprechend gut vorbereitet
werden. Das Digitalfunknetz bietet entgegen den gewohnten analogen Funkeinrichtungen keine „technischen
Grenzen“, ein Funkgespräch ist im gesamten Bundesland (Versorgungsgebiet) empfangbar. Die Herausforderung
für die jeweilige Organisation lag in der Abbildung ihrer Organisationsstruktur am Funknetz. Zudem mussten mit
der
Inbetriebnahme
der
Organisationseinheiten
Leitstelle
auch
die
Tirol
sämtliche
Erreichbarkeit
der
Leitstelle in ihrem Kommunikationsplan abbilden. Zur
Abgrenzung der einzelnen örtlichen Einheiten musste ein
umfassendes
Rufnummernkonzept
Berücksichtigung
einer
österreichweiten
unter
Nutzung
erarbeitet werden, sowie ein Kommunikationsplan für
eine geordnete Nutzung der Sprechgruppen. In einem
Rufnamenkonzept wurden die Alias Bezeichnungen für
jede Organisationseinheit festgelegt (z.B. FW Kommandant
Lienz),
sodass
ein
verwechslungsfreier Funkverkehr
möglich wurde. (tausende Daten wurden dabei erfasst).
Leitstelle Tirol Notrufzentrale des Landes Tirol
Diese umfangreichen Vorbereitungen, die Kosten für die Endgeräteanschaffung sowie deren Programmierung
musste von den jeweiligen Organisationen organisiert und getragen werden (Gemeinde). Das Land Tirol gab die
Rahmenbedingungen für alle Organisationen vor und gewährte organisatorische, technische und finanzielle
Unterstützung, um diesen Prozess zu beschleunigen.
Seit Mai 2008 funken alle Blaulichtorganisationen in
Tirol ausschließlich mit Digitalfunk.
Die Rettungs- und Hilfsorganisationen des Landes Tirol
verfügen über ca. 10.000 Endgeräte. Die Konzentration
aller
Blaulichtorganisationen
Kommunikationsplattform
auf
erfordert
aber
einer
besondere
Vorkehrungen bezüglich der Netzverfügbarkeit sowohl
für den
Regelbetrieb
und im
Besondern
für den
Katastrophen- und Großschadensfall.
Das Projekt Digitalfunk Tirol wurde erfolgreich umgesetzt
und stellt einen Meilenstein in der Einsatzkommunikation
der Tiroler BOS dar. Hierfür möchten wir uns bei allen
Beteiligten für ihren laufenden persönlichen Einsatz
bedanken! Wir können gemeinsam mit Stolz auf 10 Jahre
Digitalfunkbetrieb zurückblicken.
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Digitalfunk BOS-Austria
Österreichweiter Ausbau
Das Bundesministerium für Inneres treibt den österreichweiten Ausbau des Funknetzes weiter voran.

Tirol, Digitalfunknetzbetrieb seit 2006,

Wien, Digitalfunk ebenfalls seit 2006 in Betrieb,

Niederösterreich, erreichte 2009 seinen Vollausbau,

Steiermark, Ausbau weitgehend abgeschlossen seit 2015,

Burgenland, Ausbau 2015 beschleunigt durch Flüchtlingsthematik,

Salzburg, Standortbau 2016 begonnen,

Oberösterreich Ausbau bis 2018 geplant,

Vorarlberg, stehen in Verhandlungen mit dem BM.I, ein Beitritt ist absehbar.

Kärnten, Ausbau in Klagenfurt, sonst noch offen.
Technische Daten:

österreichweit 1100 Basisstationen im Betrieb (im Endausbau ~ 1900 Basisstationen)

56.500 Funkgeräte im Netz (43% Feuerwehr, 26% Polizei, 12% Rettung, 19% sonstige)

Netzverfügbarkeit 98,4%
(Angaben Bundesministerium für Inneres Stand 2016)
Das Innenministerium rechnet bis 2019 mit einem Vollausbau des Netzes im gesamten Bundesgebiet, der
Netzbetrieb ist anschließend für weitere 25 Jahre zu gewährleisten. Nachdem sich die Computer- und
Nachrichtentechnik immer rasanter weiterentwickelt, werden auch im
Digitalfunknetz BOS-Austria
ständig
Weiterentwicklungen und Verbesserungen im laufenden Betrieb vorgenommen.
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Digitalfunk BOS-Austria
Netzsicherheit, Notstromversorgung
Netzsicherheit wird im Projekt Digitalfunk BOS-Austria groß geschrieben. Das Bundesministerium für Inneres, die
Firma TETRON und das Land Tirol führen daher laufend Weiterentwicklungen und Optimierungen im Funknetz
durch. Die Umsetzung dieser technischen Maßnahmen erfolgt im laufenden Betrieb, ohne wesentliche
Beeinträchtigungen für die Nutzer des Digitalfunknetzes.
Dies erfordert eine exakte Planung sämtlicher Arbeitsabläufe sowie eine Risikoabschätzung bezüglich möglicher
Auswirkungen auf die Funkdienste und Nutzer. Zudem sind Szenarien für eine Rückführung von bereits
getroffenen Maßnahmen vorzusehen, sollten unerwartete technische Probleme den Netzbetrieb gefährden.
Folgende Maßnahmen konnten in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführt werden:

2013/14
kompletter
Umbau
des
Verbindungsnetzwerks
(ATM-Netzwerk
in
MPLS-
Netzwerktechnologie)

Umsetzung des „Split-Zonenkonzeptes“ 2014, Austausch des MSO (Mobile Switching Office –
Hauptvermittlungsrechner),
das
„Herzstück“
des
Vollredundanter
des
MSO
zwei
Betrieb
an
Digitalfunk
im
laufenden
Betrieb.
geographisch getrennten Standorten in Tirol

2013
Erneuerung
der
Lüftungsanlagen
an
45
Standorten

2015 Austausch von 50 Basisstation in Tirol zur
redundanten Anbindung (A-Standorte), insgesamt ist
die vollredundante Anbindung von 84 Basisstationen
MSO - Technikraum
vorgesehen.

Umbau, Übersiedlung von 8 Funkstandorten (z.B.
wegen
Neubau
Seilbahn,
Gemeindeamt,
Feuerwehrhaus, etc.)

Austausch
der
Notstrombatterien
an
den
Funkstandorten, 1744 Stück Batterien bis Ende 2015,
(Feuerwehrverband Tirol, Firma EQOS Zirl)

Austausch der USV-Anlagen 50 Stück der 194 USVAnlagen werden bis 2016 erneuert.

2015 Verbesserungen im Bereich Notstromversorgung
Notstromversorung Funkstandort
des Verbindungsnetzes.

2015 vollredundante Anbindung von 56 „A-Standorten“ mittels Zweitweganbindung KAT-RiFu
Land Tirol
Durch die Umsetzung der angeführten Maßnahmen wird die Netzverfügbarkeit des Funksystems wesentlich
erhöht und ein Ausfall des gesamten Funksystems wird unwahrscheinlich.
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Kat-RiFu das Richtfunknetz des Landes Tirol
Seit 2011 sind die Techniker der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz in Zusammenarbeit mit den
Funktechnikern des Landesfeuerwehrverbandes Tirol mit der Planung, Ausschreibung sowie dem Bau des
sogenannten Kat-Richtfunknetzes Tirol (Kat-RiFu Tirol) beschäftigt Die baulichen Ausführungen werden von der
Firma EQOS in Zirl abgewickelt. Detailplanung, Inbetriebnahme, Systeminstallation und Konfigurationen erfolgt
durch die eigenen Techniker.
Das Ziel ist die Errichtung eines eigenständigen Datenfunknetzwerks
für
die
redundante
Digitalfunkstandorten
Anbindung
sowie
die
von
ausgewählten
Übertragung
der
alarmierungsrelevanten Daten des WAS-Tirol von der Leitstelle Tirol
in die jeweiligen Bezirke. Die Übertragung erfolgt ausschließlich über
Funkstrecken,
auf
die
Verwendung
von
Kabeln
oder
Übertragungsinfrastruktur von Dritten wird bewusst verzichtet.
Richtnkknoten Schatzberg (Wildschönau)
Es entsteht eine Plattform für alle übertragungstechnischen Anwendungen des Katastrophenschutzes für Tirol.
Dabei steht Robustheit und Ausfallsicherheit der Systeme an erster Stelle.
2011 wurde im Bereich des Stubaitals ein Pilotprojekt gestartet. Zur Jugendolympiade 2012 (YOG 2012) wurden
die ersten Funkstrecken ins Kühtai, Leutasch und nach Innsbruck errichtet. Es folgte das Inntal, der Anschluss
des Bezirks Landeck, Reutte und Imst sowie jene des Tiroler Unterlandes.
2014 konnten nach einem Umbau des Standortes Messelingkogel (2700m) im Gemeindegebiet Matrei in Osttirol
auch der Bezirk Lienz angebunden werden.
Für den Zusammenschluss der als A-Standorte ausgewiesen
Funkbasisstationen des Digitalfunknetzes mussten bisher 15 neue
Standorte
errichtet
werden.
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Standorte
des
Warn-
und
Alarmierungssystems Tirol mussten entsprechend Umgebaut und
erweitert werden. Derzeit sind insgesamt 103 Richtfunkverbindungen
in Betrieb.
Richtfunkknoten Messelingkogel (Matrei i.O.)
Derzeit sind insgesamt 56 A-Standorte aktiv, der weitere Ausbau der noch geplanten 29 A-Standorte soll 2016
erfolgen. Es werden dann insgesamt 129 Richtfunkstrecken, 258 Antennen, 40 Multiplexer, 20 Router und vieles
mehr verbaut sein. Die Überwachung der Anlage erfolgt über
ein eigenes Netzwerkmanagement, welches von der Abt. Zivilund Katastrophenschutz des Landes betrieben wird.
Wartung und Service erfolgt durch die Techniker des Landes
und des Landesfeuerwehrverbandes Tirol.
Das verheerende Hochwasserereignis im Juni 2015 hat
wieder gezeigt, wie wichtig diese seitens des Landes Tirol und
dem Bundesministerium für Inneres getätigten Investitionen
sind,
um
gerade
in
Einsatzkommunikation
für
solchen
die
Situationen
Feuerwehren
Rettungskräfte sicherstellen zu können.
und
die
die
Netzwerktechnik
Glanzalm (Nationalpark)
(Natters)
(Hopfgarten i.D.)
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Beschaffung von Endgeräten
für Digitalfunknetz BOS-Austria
Das Bundesministerium für Inneres sowie die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark, Wien und Tirol haben
gemeinsam mit der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) eine Ausschreibung zur Endgerätebeschaffung
durchgeführt. Das Verfahren nach dem Bundesvergabegesetz gestaltete sich anfangs schwierig, aber mit
September 2015 ist es nun gelungen mit zwei Lieferanten einen Rahmenvertrag abzuschließen.
Es sind dies die Firma Sepura sowie die Firma Motorola. Die Beschaffung der Endgeräte über diese
Rahmenverträge bringt für öffentliche Auftraggeber Rechtssicherheit und es bedarf keiner eigenen
Ausschreibung.
Auftraggeber für die Organisationen des Landes Tirol ist das Land Tirol. Die Abt. Zivil- und Katastrophenschutz ist
somit berechtigt die erforderlichen Funkgeräte über den E-Shop der BBG abzurufen.
Interessant ist die preisliche Entwicklung. Die Geräte der neuesten Generation sind im Durchschnitt um 25%
günstiger. Bei der Ermittlung des Bestbieters nach der Grundlage der Bewertungskriterien der BBG
Ausschreibung erhalten derzeit für den Gerätebedarf der Organisationen in Tirol, die Geräte der Firma Motorola
den Zuschlag.
Folgende Gerätetypen stehen zur Auswahl:
Handsprechfunkgerät
Motorola MTP 3550
Mobilfunkgerät
Motorola MTM 5400 Kompaktgerät
Mobilfunkgerät
Motorola MTM 5400 mit abgesetztem Bedienkopf
Wie erfolgt die Gerätebestellung?
Die Bestellung für die Einsatzorganisationen (Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung,
Wasserrettung) erfolgt über die jeweiligen Landesverbände und dem dafür von der
jeweiligen
Organisation
vorgesehen
Bestellformular.
Die
Funkreferenten
der
Landesorganisation können auch über aktuelle Preise Auskunft geben.
Eine Veröffentlichung der Preise ist nicht im Interesse der Kunden und daher nicht
vorgesehen.
Die Funkreferenten sammeln die eingehenden Bestellungen und leiten diese an die Abt. Zivil- und
Katastrophenschutz des Landes Tirol weiter, welche die Bestellung bei der BBG einleitet. Die Funkgeräte werden
wie bereits jetzt von den Technikern des Landes ins Funknetz genommen und verschlüsselt.
Seitens der Abt. Zivil- und Katastrophenschutz wurde eine Zertifizierung der neuen Funkgeräte mit der Leitstelle
Tirol durchgeführt, sodass eine einwandfreie Funktion gegeben ist. Die Programmierung der Endgeräte erfolgt
durch die Funkreferenten gemäß den geltenden Richtlinien (Rufnummernkompendium, Funksprechordnung).
Für alle anderen Organisationen und Behörden erfolgt die Programmierung beim Land Tirol Abt. Zivil- und
Katastrophenschutz.
Ihr
Ansprechpartner
ist
Manuel
Niedertscheider
Tel.
0512
508
7721.
Den nächsten Bestelltermin finden Sie auf unserer Homepage www.tirol.gv.at/sicherheit/katziv/digitalfunk, die
Lieferzeit für die Geräte beträgt max. 8 Wochen.
Allgemeines zu den neuen Funkgerätetypen der Marke Motorola:
Bei der Geräteserie MTP 3000 ist zu beachten, dass das gesamte Zubehör, Ladegeräte, Akkus, etc. von den
bisherigen Geräten MTP 850 nicht mehr passt.
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