Nachhaltige Heiztechnik im Herzen des Tösstals

Aus der Praxis
Überbauung Bärenareal Turbenthal:
Nachhaltige Heiztechnik im
­Herzen des Tösstals
Die Überbauung auf dem Bärenareal in Turbenthal zeigt, was es braucht, um nachhaltige Zukunftsprojekte in der Region erfolgreich zu realisieren: Teamgeist, handwerkliches Know-how und qualitativ hochstehende Haustechnikprodukte.
D
as Tösstal fasziniert den Besucher durch seine überraschende
Vielfalt. Die naturnahen Wälder
auf den Hügeln, ein glitzerndes Flüsschen im Tal sowie unzählige Rad- und
Wanderrouten zwischen romantischen
Bauerndörfern ergeben ein stimmiges
Ensemble. Gleichzeitig zeugt die
Neunutzung ehemaliger Mühlen, Webereien und Bäder vom Innovationsgeist,
der diese Gegend zwischen Winterthur
und Sattel seit jeher prägt.
Ein Projekt für die kommende
Generation
Auf dem Bauplatz des Bärenareals in
Turbenthal empfängt uns Lars Papst,
Systemberater bei Tobler. Er zeigt uns
die beiden bereits fertig erstellten
Wohnhäuser sowie den Bauplatz, wo in
den kommenden Monaten zwei weitere
Häuser entstehen werden. Danach werfen wir einen Blick auf die Bautafel. Die
lange Liste von regionalen Partnern auf
der Tafel macht deutlich, dass das auch
das Bärenareal zu jenen Projekten gehört, welche der Region neue, positive
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haustechnik.ch Nr. 2 August 2015
Impulse geben. Lars Papst erklärt dazu:
«Früher standen hier ein Restaurant sowie ein Hotel. Irgendwann wurde der
Betrieb aber endgültig eingestellt, da
der Erneuerungsbedarf zu gross gewesen wäre. Mit dem Bärenareal wurde
eine Überbauung realisiert, die auch
hinsichtlich der Haustechnik Vorbildcharakter hat.»
Auf dem Weg in die Heizzentrale
treffen wir auf Markus Egloff, Inhaber
der Installationsfirma Jean Egloff AG.
Markus Egloff ist hier als Installateur tätig und gleichzeitig als Bauherr beteiligt. Wie er uns nach der Begrüssung erklärt, hat er sein ganzes Herzblut in dieses Bauprojekt investiert. Gemeinsam
mit der Architektengruppe 4 Immo AG
sowie der Bau- und Möbelschreinerei
Furrer AG entschloss er sich, auf diesem Gelände ein Projekt im MinergieStandard zu realisieren, das künftigen
Mietern und dem regionalen Gewerbe
attraktive Bedingungen bietet und
gleichzeitig Massstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzt. Bei der Suche nach dem
geeigneten Heizsystem kam bald einmal
Tobler ins Spiel: «Wir suchten einen
Partner, der wie wir selbst mit grossem
Engagement bei der Sache ist und uns
von A bis Z begleitet. Im Nachhinein
darf ich sagen: Wir sind mehr als zufrieden, dass wir uns für Tobler entschieden haben.»
Nach dem ersten Kontakt vor zwei
Jahren bot das Regionalcenter Winterthur bereits bei der Beratung den nötigen Support. Alle heiztechnischen Optionen wurden Schritt für Schritt geprüft:
Eine Erdsonde kam aufgrund des
Grundwasservorkommens nicht in
Frage. Auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe musste ausgeschlossen werden
– dies aufgrund der Objektgrösse. Da
man weder über einen Gasanschluss im
Quartier verfügte und grundsätzlich
nicht auf die Option «fossile Brennstoffe» setzen wollte, entschied man am
Schluss, eine Pelletsheizung mit einer
Solaranlage zu kombinieren. Danach
ging alles schnell. Bereits im März 2014
begann man mit dem Aushub – heute ist
der Technikraum in Betrieb und zwei
der vier Häuser bereits voll vermietet.
Höchstleistung dank Kaskadenschaltung: die beiden Pelletkessel Fröling P4-80
Das Resultat stimmt für den kräftig gebauten, ruhig wirkenden Installateur in
jeder Hinsicht: «Die ganze Überbauung
ist nachhaltig und ökologisch – damit
zeichnet sich das Bärenareal auch als
Projekt für die kommende Generation
aus!»
Haustechnische Spitzenqualität
von Tobler
Gemeinsam besuchen wir den ersten
Raum, in dem der Pellettank untergebracht ist. Das Pelletlager verfügt über
50 Kubikmeter Fassvolumen. Die Pellets stammen entweder aus der Schweiz,
Österreich oder Schweden – ein Vorteil,
wie uns Lars Papst erklärt: «Denn so ist
man hier nicht abhängig von Energie
aus Krisenregionen. Ganz generell ist
Heizen mit Holz ökologisch, da das Verbrennen dieser nachwachsenden Ressource CO2-neutral ist. Gegenüber
Stückholz bieten Pellets zudem den Vorteil, dass sie automatisch via Saugschläuche in den Heizungsraum geleitet
werden können. Das automatische
Nachfüllen ist aber nicht nur bequemer,
dank BUS-Leitung und dem APP Fröling
connect ist so auch eine Fern-Visualisierung möglich. Wenn nötig, kann Tobler
somit auch eine Ferndiagnose geben.»
Danach geht es weiter zur Heizzentrale. In diesem grosszügigen konzipierten Raum stehen die beiden mächtigen
Pelletkessel Fröling P4-80. Von hier aus
Ein starkes Team: Ales Baur, Kevin Hediger,
Lars Papst und Markus Egloff (v.l.n.r.).
Energie fürs Warmwasser: Sixmadun Sonnenkollektoren vom Typ Malaga Star 3
werden künftig alle 4 Häuser mit Energie versorgt. Lars Papst gibt dazu nähere Angaben: «Die beiden Kessel sind
in Kaskade geschaltet. 1 Kessel bringt
80 kW Leistung. Da diese nach dem
Master-Slave-Prinzip arbeiten, ist so
eine Leistung von 160 kW möglich. Die
Kessel wechseln sich in der Regel ab, je
nach Bedarf steht nur 1 Kessel im Einsatz. Das sorgt für einen schonenden
Betrieb.» Der zweistufige Betrieb bietet
auch bezüglich Warmwasser eine grosse Sicherheit.
Im Normalfall sorgt jedoch die
Sonne fürs Warmwasser. Auf den Dächern der vier Häuser stehen insgesamt
48 Sixmadun Sonnenkollektoren vom
Typ Malaga Star 3. Ebenfalls im in der
Heizzentrale steht der Heizungsspeicher mit 3500 Liter Fasskraft sowie der
1000 L-Warmwassererwärmer. Diverse
Heizgruppen führen zu den verschiedenen Häusern, wo die einzelnen Unterstationen stehen. Wie Markus Egloff betont, sind alle Heizgruppen mit Stromsparpumpen betrieben und passen sich
automatisch der Leistung an. Auch sie
wurden – genauso wie die Sonenkollektoren und die Stramax-Verteiler für die
Bodenheizung – von Tobler geliefert.
Die hier verbaute Haustechnik ist gemäss Markus Egloff eine lohnende Investition: «Ich bin ein Handwerker mit
Leib und Seele. Deshalb ist mir Qualität
ohne Wenn und Aber wichtig. Das ist
der Grund, weshalb wir die erstklassigen Haustechnikprodukte von Tobler
gewählt haben.»
Gutes Bauchgefühl bei der
­Zusammenarbeit
Zum Abschluss besichtigen wir noch
die Unterstation von Haus «D». Wie die
anderen drei Häuser, verfügt auch dieses über eine Solaranlage auf dem Dach
und eine Zentrale mit eigener Heizungssteuerung. Hier treffen wir auf Alex
Baur, Projektleiter bei der Jean Egloff
AG, und auf Kevin Hediger, der beim
ganzen Projekt die Montageleitung innehat. Beide sind glücklich, im Team
von Markus Egloff am Projekt Bärenareal mitwirken zu können. Alex Baur
führt das Projekt von A bis Z, und auch
die ganze Zusammenarbeit mit Tobler
läuft über ihn. Kevin Hediger war als
Montageleiter unter anderem dafür verantwortlich, dass die schweren Pelletsheizkessel via Rampen und Paletten den
Weg in die Heizzentrale fanden.
Bevor wir uns auf dem Parkplatz
vom ganzen Team verabschieden, bringt
Markus Egloff noch einmal auf den
Punkt, was ihm persönlich besonders
wichtig ist: «Dank gutem Konzept war
auch die Abwicklung einfach. Ich hätte
nie gedacht, dass ein Unternehmen das
alles aus einer Hand bieten kann. Aber
Tobler hat uns bewiesen, dass dies möglich ist. Ich bin wirklich stolz: Hier, im
Herzen vom Tösstal, haben es drei
Handwerker-Bauherren geschafft, vier
grosse Blöcke mit 36 Wohnungen sowie
mit Gewerberäumen und einer Tiefgarage zu realisieren: Nachhaltig und energieeffizient gebaut – in gehobenem Standard, mit Top-Materialien und modernster Technologie. Ökologisch dank Holz
und Sonne – dieses Argument überzeugt
auch die Mieter. Für mich stimmt jetzt
alles. Der ganze Betrieb läuft optimal,
und die erste Bauetappe ist bereits voll
vermietet. Mein Bauchgefühl hat mich
nicht getäuscht: Ich würde alles wieder
genau gleich machen!» ■
Jean Egloff AG
Das Unternehmen wurde 1958 als
Einzelfirma durch den Schmiedemeister Jean Egloff gegründet. 1987
wurde die Einzelfirma in die Jean
Egloff AG umgewandelt. Mit diesem
Schritt übernahm Markus Egloff das
Geschäft. Im 2004 kam die HOS
Haustechnik AG in Turbenthal als
Tochterunternehmen der Jean Egloff
AG hinzu. Total umfasst die Unternehmung 18 Arbeiter und 4 Lehrlinge.
Hauptbereiche
– Sanitär
– Heizung
– Lüftung
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