aachen die stawag buddelt Claßenstraße wird für den Durchgangsverkehr gesperrt Seite 21 · Nummer 159 Seite 20 Montag, 13. Juli 2015 Absolventen fassen ihren Beruf sehr weit Willi Wichtig Studierende der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg präsentieren ihre Examensarbeiten. Kreative Köpfe sind zufrieden. Von Rolf hohl Aachen. Zeitgemäßes und modernes Design muss nicht zwangsläufig aus den Trendquartieren der Großstädte stammen. Mit ihren ganz eigenen Ideen, akribischer Arbeit und handwerklichem Geschick können die Studenten der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg in Horbach ebenso überzeugen. Nach drei Jahren Studienzeit stellten sie gestern ihre Examensarbeiten vor. „Die Arbeiten müssen nicht zwangsläufig etwas mit dem erlernten Beruf zu tun haben“, erklärte Josef Forstmaier den Besuchern, die erstaunt vor seinen „Cortic“-Stühlen aus Kork, Holz und Metall standen. Erstaunt deswegen, weil auf seiner Visitenkarte doch eigentlich Metallbauer als Profession steht. Auch der Steimetz Silvien Mettig hat sich etwas über die klassische Materie seines Berufes hinweggesetzt. Die Platten seiner Tisch-Entwürfe wurden aus unzähligen liegengebliebenen „Gelbe Seiten“-Telefonbüchern zusammengepresst und geklebt. In ihrer Beschaffenheit ähneln sie nun einer Art glattem Naturstein mit feinen Linien, zwischen denen ab und zu einmal ein Buchstabe auftaucht. Bewegung und Formen Ein anderes Projekt, das viel Interesse auf sich zog, waren die Regale von Sebastian Böhl. Der Tischler hatte einen speziellen Ansatz für die Gestaltung seiner Möbelstücke gewählt. „Ich hatte die Idee, menschliche Bewegungen in geometrische Formen umzuwan- Die Freiheit des Panoramas Modernes und zeitgemäßes Design made in Horbach: Nach dreijähriger Studienzeit präsentieren die Studenten der Akademie für Handwerksdesign am Sonntag ihre Arbeiten. Fotos: Andreas Herrmann deln“, sagte er. Was anfangs schwer vorstellbar schien, wurde aber mit jeder Minute klarer, die man vor den ausgeklügelten Ausstellungsstücken stand. Etwa die X-Form eines Regals, in der man bei längerer Betrachtung die akrobatische Figur einer Turnerin wiedererkannte. „Diese Möbel sollen mit dem Betrachter kommunizieren und etwas ausstrahlen“, begründete Böhl seine aufwendige Gestaltung. „Sie EindRückE Von dER PRäsEntation E Tischler Sebastian Böhl bildet in seinen Regalen menschliche Bewegungen nach. E Tischlerin Anna Hamacher präsentiert ihre Hohlkörper unter dem Motto „Innen und Außen“. E Matthias Wiedwald hat jede Menge Hobel aus unterschiedlichen Materialien gebaut. sollten nicht, wie etwa beim Bauhaus-Stil, bloß auf ihre Funktion reduzierte Objekte sein.“ Allein für die zuerst willkürlich scheinende Farbgebung der einzelnen Fächer habe er mehr als 100 Kombinationen ausprobiert – allerdings am Computer. Dass sich auch klassische Handwerkskünste in der modernen Zeit nicht verstecken müssen, zeigte der Metallbauer Axel Warstat. An seinem geschmiedeten Eisentor konnte man den detaillierten Entstehungsprozess von den ersten Skizzen bis zum fertigen, kunstvoll gefertigten Endprodukt nachvollziehen. Damit zeigte er, wie wichtig klare und klug gewählte Formen sind, die sich in ihre Umgebung zu integrieren vermögen. Ein Credo, das Schauwerbegestalterin Dagmar Will auf die Spitze trieb. Sie hat sich auf Innendekoration spezialisiert und sich dabei bewusst mit regionstypischen Motiven auseinandergesetzt. „Schieferfelsen“ heißt etwa einer ihrer Entwürfe und zeigt die schrittweise Reduktion von der großflächigen Fotografie bis zum Bild, welches nur noch aus wenigen Formen besteht, die ursprünglichen Farben aber beibehält. Mehrwöchige Examensarbeit Für die Studenten war die Ausstellung der Schlusspunkt ihrer dreijährigen Ausbildung an der Akademie und zugleich der Abschluss der mehrwöchigen Examenszeit. Die Vielfalt der Ergebnisse und die Zufriedenheit der kreativen Köpfe dahinter zeigten aber: Die Mühen haben sich gelohnt. Vom Praktikum ins Leitungsteam Aachen. „Nein, nein“, wehrt Nadine Niessen ab. Als Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär würde sie ihre Karriere nicht beschreiben. „So spektakulär ist es dann doch nicht“, sagt die 24-Jährige, die nach kurzem Überlegen allerdings einräumt: „Es war schon ein rasanter Aufstieg.“ Und zwar einer, der aus einer Praktikantin eine leitende Angestellte gemacht hat – und das alles EinE fRagE an E YVoNNE KErSgENS Leiterin des Klosterstifts Radermecher Kollegial und bodenständig Sie haben die Karriere von Nadine Niessen in Ihrem Hause von Anfang an verfolgt. Welchen Eindruck hat sie auf Sie gemacht? Kersgens: Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin war für sie schon klar, dass sie noch weiter lernen wollte. Sie ist zielstrebig, ehrgeizig und hat einen hohen Anspruch an ihre eigene Arbeit. Dabei bleibt sie aber immer sehr kollegial und bodenständig. in einem Haus. Denn seit April leitet Nadine Niessen im Altenheim Klosterstift Radermecher den Wohnbereich 1. Sie ist damit eine von vier Wohnbereichsleiterinnen und gehört unter anderem neben Einrichtungsleiterin Yvonne Kersgens und Pflegedienstleiterin Karin Knuth zum Leitungsteam des Hauses am Hasselholzer Weg mit seinen rund 80 Bewohnern und ebenso vielen Mitarbeitern. Dabei ist die junge Frau im Jahr 2008 als 17-Jährige mehr oder weniger zufällig zum Klosterstift gekommen. Für ihr Fachabitur musste die Herzogenratherin seinerzeit ein zwölfmonatiges Praktikum absolvieren. Und das begann sie im Alsdorfer Seniorenzentrum St. Anna, das wie das Klosterstift auch von den Aachener Caritasdiensten (ACD) getragen wird. Da aber schon damals für sie feststand, dass sie gerne Altenpflegerin werden wollte, wechselte sie nach acht Monaten zum Klosterstift nach Aachen, weil es dort im Anschluss gleich eine Ausbildungsstelle gab. „Hier fühlst du dich wohl“ Schon beim ersten Betreten des Klosterstifts habe sie gespürt: „Das ist ein schönes Haus, hier fühlst du dich wohl“, erinnert sie sich. Also folgte auf das Praktikum dort die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin, die sie 2011 abgeschlossen hat. Anschließend wurde sie gleich als Fachkraft über- kuRz notiERt Wohnungseinbrüche in der Beverau Aachen. Am Samstagvormittag sind der Polizei zwei Wohnungseinbrüche Im Grüntal gemeldet worden. In einem Fall überraschte eine Bewohnerin den Täter im Schlafzimmer, der danach in unbekannte Richtung flüchtete und entkam. Dieser wird als etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß mit südosteuropäischem Erscheinungsbild, sportlicher Statur, kurz rasierten Haaren sowie mit einem auffallend länglichen Gesicht beschrieben. Er war bekleidet mit einer schwarzen Hose und einem khaki-grauen T-Shirt. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter ☏ 0241/ 9577 31501 oder außerhalb der Bürozeiten unter ☏ 0241/ 957734210 entgegen. Alemannia feiert Saisoneröffnung Aachen. Mit einem großen Familienfest eröffnet die Alemannia am Samstag, 26. Juli, die neue Spielzeit. Sechs Tage vor dem Eröffnungsspiel bei Rot Weiss Ahlen bietet der FußballRegionalligist rund um den Tivoli ein buntes Programm für Groß und Klein. Los geht‘s um 14 Uhr mit einer Autogrammstunde. Zum Abschluss des Tages tritt das Team von Christian Benbennek im Stadion zum letzten Vorbereitungsspiel gegen Wormatia Worms an. Der Eintritt zum Testspiel kostet fünf Euro auf allen Plätzen, Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt. Die besondere Karriere von Nadine Niessen Von holgER RichtER Panoramafreiheit hatte Willi vor Kurzem noch für das Recht gehalten, vom Lousberg aus den Blick über seine Heimatstadt schweifen zu lassen. Inzwischen weiß er, dass Politiker sich mit der Frage beschäftigen mussten, ob öffentliche Gebäude oder Kunstwerke einfach fotografiert werden dürfen. Dass es erlaubt bleibt, freut sicher Willis Fotografenkollegen. Sie können also weiterhin den Bischof vor dem Aachener Dom ablichten, ohne dafür den Urheber des Doms um Erlaubnis zu fragen – was bei diesem betagten Altbau auch etwas schwierig sein dürfte. Es vereinfacht auch die Arbeit bei Karlspreisverleihungen, wenn auf Fotos von der Ankunft der noblen Gäste vor dem Rathaus ruhig auch etwas vom Rathaus zu sehen sein darf. Ansonsten müsste der Oberbürgermeister den hohen Besuch im panoramatechnischen Nichts (zum Beispiel im Gewerbegebiet Avantis) empfangen. Tschö wa! Nadine Niessen ist nach einer Karriere von der Praktikantin bis zur Wohnbereichsleiterin nun seit drei Monaten für den geschützten Wohnbereich im Klosterstift Radermecher verantwortlich. Foto: Verena Richter nommen. Doch das reichte Nadine Niessen noch nicht. „Mir war immer klar, dass ich einmal etwas auf Leitungsebene machen möchte“, erklärt sie ihre Motivation, im Oktober 2013 mit einer Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen mit dem Modul Pflegedienstleitung zu beginnen. Alle zwei Wochen hat sie dafür die Schulbank gedrückt, fünf Mal die Woche nach ihrer normalen Arbeit im Altenheim. „Der Stress war enorm“, gesteht die junge Frau. Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt. Denn seit drei Monaten leitet sie nun den geschützten Wohnbereich 1, in dem Bewohner mit demenziellen Erkrankungen leben. Für Anfänger gibt es wahr- lich einfachere Einstiegsmöglichkeiten, doch die 24-Jährige hat seit April gute Erfahrungen gemacht. „Ich spüre bei den Bewohnern eine große Dankbarkeit“, sagt sie. Hinzu komme, dass der geschützte Bereich mit 14 Plätzen kleiner und somit übersichtlicher ist als die anderen Wohnbereiche. Und: „Ich habe festgestellt, ich kann sehr gut mit dementen Menschen umgehen. Da ist nicht jeder für gemacht, und außerdem stelle ich mich gerne Herausforderungen.“ Das weiß auch die Einrichtungsleiterin Yvonne Kersgens zu schätzen, für die es absolut keinen Nachteil bedeutet, dass Nadine Niessen ihre Erfahrungen bislang nur in einem einzigen Haus gesammelt hat. Im Gegenteil, denn so seien ihr alle Strukturen und Abläufe in der Einrichtung bestens bekannt. „Und“, fügt Kersgens hinzu: „sie kennt alle Kollegen und kann sich durch ihre Fachkompetenz Ansehen und Respekt verschaffen. Die Leitung weiß ebenfalls genau, worauf sie sich bei der Mitarbeiterin verlassen kann.“ Angst um ihre Position braucht die Einrichtungsleiterin übrigens nicht zu haben, denn ein weiterer Karriereschritt steht bei Nadine Niessen zunächst einmal nicht an. „Ich möchte jetzt erst einmal Erfahrungen sammeln“, sagt sie. Natürlich im Klosterstift Radermecher, denn „hier weiß ich, was ich habe“, sagt sie. Und außerdem: „Wo soll es denn besser sein? Hier bin ich glücklich.“ kontakt AACHENEr NACHrICHTEN Lokalredaktion Tel. 02 41 / 51 01-411 Fax 02 41 / 51 01-440 (Mo. bis Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr) E-Mail: [email protected] Achim Kaiser (verantwortlich) Postfach 500 110, 52085 Aachen Dresdener Straße 3, 52066 Aachen Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor ort: Zeitungsverlag Aachen, Verlagsgebäude (mit Ticketverkauf) Dresdener Straße 3, 52068 Aachen Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8.00 bis 18.00 Uhr, Fr. 8.00 bis 17.00 Uhr, Sa. 9.00 bis 14.00 Uhr Kundenservice Medienhaus (mit Ticketverkauf) Großkölnstraße 56, 52062 Aachen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10.00 bis 19.00 Uhr, Sa. 10.00 bis 16.00 Uhr
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