© kohlbecker Schnittstellen der mit Elektrizität betriebenen Fahrzeuge „e“ Ein Teil unserer Lebensqualität besteht auch in der Freizügigkeit, unterstützt wird sie durch die verschiedenen Verkehrsmittel. Das bequemste und individuellste ist das Auto. Je nach Wohnort, Familiengröße und eigene Ansprüchen ist es für viele unentbehrlich, für andere bedeutet es eine echte Erleichterung und für wieder andere ist es Luxus. Die Lebensqualität wird durch das Wissen um der Probleme, welche das Fahren damit verursacht, getrübt. Staus und die damit verschwendete Zeiten sind das Eine, die Verschmutzung der Luft durch die Abgase von Benzin und Diesel das Andere. Als Alternative wird das mit Elektrizität betriebene Fahrzeug propagiert. An der Stelle sollen die Vor- und Nachteile dargestellt werden, da die Politik - bedingt durch die CO2 Ersparnis – im Elektro-Auto eine Lösung sieht und damit Weichen stellt für u. U. weit in die Zukunft weisende Folgen, die nur schwer umkehrbar sind. Nicht betrachtet werden hier: - Die Energierücklaufzeit bezogen auf die einzelnen Komponenten und das Gesamtsystem - Der Aufwand für den notwendigen Aufbau einer weiteren Infrastruktur („Tankstellen“netz) und das Sinken der Wirtschaftlichkeit der vorhandenen (Benzin, Diesel, Erdgas) - Der ökologische Aufwand zur Nutzbarmachung der unterschiedlichen Energieträger (Treibstoff Öl unmittelbar für Benzin und Diesel, tlw. mittelbar für Elektrizität) für Exploration, Lagerung im Großen, Aufbereitung des Rohstoffs in Raffinerien, Transport, Lagerung im Kleinen (z. B. Tankstelle), Betrieb und Rückbau der Anlagen - Ein Teil der für den Leichtbau der Karosserien erforderlichen Rohstoffe kommt aus Schwellenländern, hierbei sind soziale Spannungen und gesellschaftliche Verwerfungen nicht zu vermeiden. - Das „Umdenken“ der jüngeren Generation hinsichtlich des Nutzens von Automobilen insgesamt. Ablesbar an den Carsharing Modellen, Benutzen des ÖPNV usf., welches über kurz oder lang dem Auto einen anderen Stellenwert zumisst. - Das Verhältnis zwischen Fahrzeuggewicht (Batterien) und der reinen Nutzlast ist im Regelfall gering (im Berufsverkehr wird „Luft“ transportiert). - Die individuell zu kalkulierenden Kosten für die Versicherungen (Haftpflicht, Teilund Vollkasko. - Die Auswirkung der zeitlich begrenzten Steuerbefreiungen. In der folgenden Liste wurde bewusst keine Unterscheidung vorgenommen zwischen den individuellen und den gesamtvolkswirtschaftlichen Parametern, da die Entscheidung zum Kauf sowohl im privaten Bereich als auch im volkswirtschaftlichen Umfeld (von Verwaltungsjuristen, Politiker usf.) im Regelfall emotional und nicht rein rational getroffen wird. Für den Verbrauch der Ressource Fläche bringt das Elektroauto keinen Vorteil, da es eben so viel Platz zum Fahren wie zum Parken benötigt, wie ein solches mit „konventionellem“ Betriebsstoff (Benzin, Öl, Gas). Es gibt zwei Arten der Nutzung von Elektrizität: 1 Die reinen Elektrofahrzeuge und die Hybridfahrzeuge Stark vereinfacht eine Darstellung der Vor- und Nachteile der reinen Elektrofahrzeuge (Stand 2015). Die Vorteile sind: - Innovation als Anreiz, das gilt nur für bestimmte Käuferschichten - Entwicklungsschub durch neue Technologie für die Industrie - Anstoß zur konkurrierenden Innovation für konventionelle Autoindustrie - Bei geringen Geschwindigkeiten nahezu geräuschloses Fahren - Die Abgasemissionen sinken proportional zur Menge der Elektromobile Die Nachteile sind: - Geringe Reichweite, damit beschränkter Nutzen als Stadt- oder Zweitfahrzeug - Durch Einschränkung der Zuladung nur bedingt familientauglich, damit verbunden stellt sich die Sinnfrage. - Bei geringen Geschwindigkeiten nahezu geräuschloses Fahren, damit kann es eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger oder spielende Kinder darstellen, die sich am Geräusch orientieren - Die Dauer des Aufladens bzw. Austausch (z. B. Leihbatterien). - Verschiedene Formen des Aufladens (schnell, langsam) bedingen mehrere mitzuführende Kabelarten. Dies geht zu Lasten des Laderaumvolumens. Die Vor- und Nachteile von Schnellladung zu konventioneller Geschwindigkeit sind nicht direkt erkenntlich (Mehrkosten in der Investition, Kosten des Ladens, Betriebsdauer usf.) - Der Abrechnungsmodus des Strombezugs mit den entsprechenden Anbietern (Stromlieferanten) ist unterschiedlich. Er bedingt bei Fahrten in verschiedene Stromanbieternetze eine Vorabinformation bzw. Kundenkarte. - Bei tiefen Temperaturen sinkt die Leistung der Batterien. Dadurch sind große Stromverbraucher (z. B. Heizung, Gebläse) während der ersten Fahrzeit (Kälte!) nur bedingt einsetzbar. - Es fehlen Langzeiterfahrungen hinsichtlich Wartung, Betrieb und Rückbau (Lebensdauer der Batterie, Zahl der Aufladevorgänge, Abhängigkeit der Parameter von der Aufladegeschwindigkeit) - Es fehlen Angaben über die Lebensdauer der hauptsächlichen Teile (Chassis, Karosserie, Motor, Batterien) Als erläuternder Hinweis: Maschinen werden gemeinhin so konstruiert, dass alle Komponenten sich gleichmäßig abnützen. D. h. ist die Lebensdauer eines Autos auf 20 Jahre oder z. B. 300.000 km ausgelegt, so wird man im Sonderfall ein Teil vorab ersetzen müssen. (ausgenommen davon sind reine Verschleißteile) - Es fehlen Werkstätten mit entsprechenden Einrichtungen sowie Werkzeugen und Personal mit entsprechender Ausbildung, die mit dem Umgang von Elektrofahrzeugen (im Wesentlichen Batterie / Akku) vertraut sind. Der Austausch der fest installierten Kabel (z. B. bei Marderbissen) ist teuer (im Vergleich zu den konventionellen Kabeln) - Es fehlen Aussagen über Wiederverkaufswert, damit Abschreibung usf. Der Käufer trägt das volle kaufmännische Risiko bezogen auf technisches Neuland - Die Ökobilanz der Traktionsbatterien bezogen auf Rohstoffabbau, Produktion und Rückbau ist noch nicht genau genug untersucht, um ein endgültiges Urteil zu fällen - Zum Betrieb der Elektrofahrzeuge ist eine Verringerung des Fahrzeuggewichts nötig, dies ist im Wesentlichen nur durch den Einsatz von Verbundwerkstoffe für die Karosserie zu erreichen, wie der Name sagt, besteht das Teil aus zwei Materialien die zusammengefügt werden. Mit der Bauweise wird auch hinsichtlich der Be- und Verarbeitung (z. B. Fügetechnik) Neuland betreten. Die Ökobilanz von 2 Rohstoffabbau, Produktion und Rückbau ist noch nicht genau genug untersucht um ein endgültiges Urteil zu fällen. Zu beachten ist, es wird mit Stoffen gearbeitet, die in der Natur in dieser Zusammensetzung nicht vorkommen und über deren Abbauprozesse wenig bekannt ist. - Die entsprechenden Stellen, wie Technisches Hilfswerk(THW), Feuerwehren, Notärzte und Polizei müssen mit dem Crash Verhalten der Fahrzeuge vertraut gemacht werden. Unbeantwortet sind die Punkte: - Wo kommt das erforderliche Mehr an Strom her? Solarenergie und Windkraft decken derzeit etwa 25% des Strombedarfs (die Aussagen schwanken je nach Interessenlagen) Die Hybridfahrzeuge Stark vereinfacht eine Darstellung der Vor- und Nachteile von Hybridfahrzeugen (Antrieb durch Elektrizität und Benzin / Diesel). Vorteile: - Entwicklungsschub durch neue Technologie auch für andere Produkte - Schub für konventionelle Autoindustrie - Das System Betriebsstoff Benzin / Diesel ist ausgereift und die Vor- und Nachteile sind bekannt, die Werkstätten – auch die nicht Firmengebundenen - darauf eingespielt Nachteile: - Es gilt das beim reinen Elektroauto gesagt für die Ökobilanz von Traktionsbatterien und Verbundwerkstoffe - Die entsprechenden Stellen, wie Technisches Hilfswerk (THW), Feuerwehren, Notärzte und Polizei müssen mit dem Crash Verhalten der Fahrzeuge vertraut gemacht werden - Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Systeme von Energieträgern zu warten, damit steigen die Werkstattkosten. Es fehlen Langzeiterfahrungen für Wartung und Betrieb der elektrischen Systeme. Die erforderlichen Parameter für Abschreibung, Wiederverkaufswert usf. fehlen. Wobei zu erwarten ist, dass der Hybridantrieb im Fahrbetrieb nur in geringen Prozentbereichen voll gefordert wird und letztlich nur zum Ausnutzen der politischen Vorteile herangezogen wird (Steuer, Benutzung von Fahrspuren des öffentlichen Personen-Nahverkehrs usf.) - Der E-Motor wird technisch in der Praxis als „Kompressor“ benutzt und ist damit der klassische Fall des Dual Use - Bei einer Erlaubnis die Fahrspur des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) zu benutzen – deren Erteilung im Ermessen der Kommune liegt – können politische Reibungen entstehen, die nur schwer vermittelbar sind, z. B ein Hybridporsche (Panamera S Hybrid) zieht auf der Busspur an einem im Stau stehenden Kleinwagen mit niedrigen Abgaswerten vorüber. - Nur praxisferne Tests ermöglichen Hybrid Fahrzeuge die EU Forderung zu erfüllen. Nicht ganz unbeachtet sollte bleiben, dass Elektroautos als Lastkraftwagen nach der Jahrhundertwende und abermals nach dem II. Weltkrieg z. B. bei der Post im Einsatz waren und wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit ausgemustert wurden. Derzeit werden sie in 3 Nischenbereichen, wo die Abgase nicht entweichen können, wie Fahrzeuge für Bergwerke, Transportgeräte in geschlossenen Räumen (z. B. Gabelstapler, wobei hier das große Gewicht der Batterien als Gegengewicht beim Transport der Last benutzt wird) eingesetzt und leisten gute Dienste, ebenso an Stellen, an denen Geräusche unerwünscht sind. Auf diese Langzeiterfahrungen kann man jederzeit zurückgreifen. Seit geraumer Zeit werden Elektromotoren auch zur Unterstützung der Tretkraft beim Fahrrad herangezogen, hier sind die Anforderungen jedoch stark unterschiedlich zum Auto und damit nicht vergleichbar. Aus „Strategien für mehr Wohn- und Lebensqualität“ Kapitel Bauwesen, Kleinräumig München, Januar 15, „e“ Juni 15 Günter Kohlbecker Quelle u.a. ADAC Südbayern Technikabteilung [email protected], Süddeutsche Zeitung Nr. 25, Samstag / Sonntag, 31. Januar / 1. Februar. 2015 Automobile Innovation Seite 63 http://www.still.de/elektrogabelstapler.0.0.html http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolastkraftwagen manu10 Recherche Eltauto 4
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