ROTTWEIL Nummer 25 Montag, 1. Februar 2016 Die Begegnungsreise geht weiter Mittwochstour nach Fischbach Rottweil. Die Mittwochswanderung führt den Albverein Rottweil am 3. Februar ins Heimatmuseum in Fischbach. Der Vorsitzende des Heimatund Geschichtsvereins, Hans Otto Wagner, wird durch die Ausstellung führen. Das Fischbacher Rat- und Schulhaus von 1904 ist das attraktive Wahrzeichen inmitten des Orts und beherbergt seit 1986 das Heimatmuseum unter der Obhut des Geschichts- und Heimatvereins. Das Konzept des Museums besteht hauptsächlich aus der inszenierten Darstellung des dörflichen Lebens von 1890 bis in die 60erJahre des vergangenen Jahrhunderts. Einmalig ist auch die Sammlung mit Schwarzwälder Uhren im Dachgeschoss. Eine kleine Wanderung von Horgen nach Flözlingen zur Schlusseinkehr ist bei günstiger Witterung vorgesehen. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr an der Stadthalle zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Der Eintrittspreis beträgt 1,50 Euro. Weltfrauenwoche | Vorbereitungsteam stellt abwechslungsreiches Programm zusammen Diese Frauen haben Power und wollen viel bewegen. Sie haben sich in einem Netzwerk zusammengeschlossen, um nun zum zweiten Mal ein ehrgeiziges Projekt auf die Beine zu stellen. n Von Tatsiana Zelenjuk Rottweil. Mit der zweiten Rottweiler Weltfrauenwoche vom 26. Februar bis 12. März wollen die Organisatorinnen Frauen aus der Region ansprechen. Sie wollen den Weltfrauentag zusammen feiern: Brücken bauen, einander kennen- und verstehen lernen, inspirieren und sich inspirieren lassen. Sie wollen Frauen ermutigen, für ihre Rechte zu kämpfen und aktiv zu werden, ihr Potenzial zu erkennen und Talente zu entfalten. Veranstalter sind die Politische Rottweiler Fraueninitiative (PRoFI), der Verein »Frauen helfen Frauen + Auswege«, das internationale Frauenfrühstück, der DITIB-Landesfrauenverband Baden, das Mehrgenerationenhaus Kapuziner, die Stadt Rottweil und der DGB-Kreisverband. Das Netzwerk Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Altersgruppen sind im Vorbereitungsteam vernetzt. »Es sind wunderbare Multiplikatorinnen für einzelne Gemeinden«, sagt Petra Karnowka von der PRoFI. Sie freut sich: »Toll, dass wir uns in diesem Netzwerk gefunden haben«, denn Frauen aus unterschiedlichen Kulturen stellen das Programm der zweiten Weltfrauenwoche vor. aus einer kleinen überschaubaren Feier anlässlich des Frauentags ist eine ganze Frauenwoche entstanden, genau betrachtet sogar zwei – mit einem abwechslungsreichen Programm und vielen spannenden Themen. Es ist eine gute Gelegenheit, über Frauenrechte zu diskutieren und auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. »Frauen sind auch heute noch im öffentlichen Leben unterrepräsentiert und werden oft nicht ernst genommen«, stellt Karnowka fest. Sie ist überzeugt, dass man den alltäglichen Sexismus – egal, ob auf dem Werbeplakat oder im Büro – entschieden bekämpfen soll. »Mit der Weltfrauenwoche möchten wir auch zeigen, dass es in Rottweil viele Plattformen für Frauen gibt«, erklärt Anna Liberatore, die das INFO Weltfrauenwoche Was bewegt Frauen? Welchen Herausforderungen müssen sie heute gerecht werden? Tatsiana Zelenjuk setzt sich mit verschiedenen Facetten des Frauseins auseinander – als Journalistin, Mutter, Ehefrau und als Migrantin. Mit vielen anderen engagierten Frauen macht sie im Vorbereitungsteam der zweiten Rottweiler Weltfrauenwoche mit, denn es geht nicht nur ums Feiern des Frauentags, es geht noch um vieles mehr: Wie Frauen Netzwerke schaffen, Stärke zeigen, einander unterstützen und ermutigen. Es geht um Gleichstellung, Gewalt, Familie, Karriere und um das Glück. Denn ist es trotz all der Unterschiede nicht das Wichtigste, glücklich zu sein? Gemeinsam wird versucht, Antworten zu finden. Tatsiana Zelenjuk wird für unsere Leser über die Frauenwoche und die Entwicklung der Rottweiler FrauenCommunity berichten. regelmäßige internationale Frauenfrühstück im Kutschenhaus leitet. Ihr liegt es besonders am Herzen, dass Neuzugezogene und Migrantinnen hier Anschluss finden und das Gefühl bekommen, nicht allein zu sein. Nähe und Halt Liberatore weiß genau: Migrantinnen müssen sich besonders anstrengen, um sich im neuen Land wiederzufinden und Kontakte zu knüpfen. Solche Veranstaltungen schaffen Nähe, verbinden, geben Halt. »Da, wo viele Frauen sind, ist eine besondere Kraft, ist ein Potenzial«, ist Liberatore überzeugt. »Die Schwächeren fühlen sich stärker. Es kommen spontane Hilfsangebote zustande, es eröffnen sich neue Perspektiven. Man unterstützt sich, ohne zweimal nachzudenken.« »Auf Begegnungsreise«, so lautet das Motto der diesjährigen Rottweiler Weltfrauenwoche. Und die Reise verspricht spannend zu werden: Von Filmvorführung, Lesung und Malworkshop über musikalisches Kabarett und Yoga bis zum Kochabend oder Spielenachmittag ist für jeden Geschmack etwas dabei. Foto: Zelenjuk Besondere Höhepunkte im diesjährigen Programm sind die Lesung mit der Trossinger Kulturwissenschaftlerin Fatima Majsoub, das Musikkabarett »Tapetenwechsel« der VokaLiesen und der Film über die mutigen Mariachi-Frauen in Mexiko. Und: Auch Männer können wieder an einigen Veranstaltungen teilnehmen. Interessierte sollten beachten, dass für einige Veranstaltungen eine Anmeldung beim Kulturamt der Stadt Rottweil erforderlich ist. Der krönende Abschluss soll das große Frauenfest am 12. März werden. Im Sonnensaal des Kapuziners wird miteinander geredet, getanzt, gelacht und gegessen. Als Eintrittskarte gilt eine selbst gemachte, bevorzugt herzhafte oder auch süße Speise: So entsteht ein buntes Buffet für alle Gäste des Abends. An der Bar werden Getränke und Cocktails verkauft. Die DJanes Juel & Melofilia und tolle Programmpunkte mit viel Tanz, Musik und Humor werden für die ausgelassene Stimmung im Saal sorgen. WEITERE INFORMATIONEN: www.profi-rottweil.de u Schon der Familienname lässt auf die Kaste schließen Vortrag | Simon Wiesgickl referiert über Dalits in Indien n Von Stefanie Siegmeier Rottweil. Indien ist ein Land der Gegensätze. Die Gleichzeitigkeit von Traditionalismus und Moderne beeindruckt. Ein Jahr lang hat der aus Rottweil stammende Simon Wiesgickl in Indien gelebt und studiert, Land und Leute kennengelernt. In einem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus schilderte er seine Eindrücke. Wiesgickl beleuchtete dabei vor allem das Leben der sogenannten Dalits, die Kastenlosen. Das Kastenwesen sei zwar auf dem Papier überwunden. Aber die Realität sehe anders aus. Seiner Meinung nach habe das Kastenwesen eine Renaissance erfahren. Die Dalits, die Kastenlosen oder auch Unbe- rührbaren, seien dabei diejenigen, die am verwundbarsten seien, so Wiesgickl. Die meisten Dalits lebten unterhalb der Armutsgrenze. Ein großes Problem sei die mangelnde Bildung. Manche Dalits hätten zudem die Unterdrückung verinnerlicht. Aus dieser Unterdrückung herauszukommen, sei ein wichtiges Ziel. Weltweit gebe es mittlerweile eine große Solidaritätsbewegung für die Dalits. Im Jahr 2010 gründeten mehrere Studierende, die wie Simon Wiesgickl ein Austauschsemester in Indien verbracht haben, den Verein »Nalaikke«. »Wir konzentrieren uns dabei auf die Bildung. Wenn diese Menschen die gleiche Bildung haben, dann können sie genauso viel erreichen wie ande- re«, zeigt sich Wiesgickl überzeugt. Die Bedingungen im Bildungssystem seien allerdings sehr schwierig. Bei den Projekten des Vereins gehe es in erster Linie um Nachhilfe und um die Stärkung des Selbstbewusstseins, so Wiesgickl. Dennoch sei es nicht so leicht für die Dalits, »weiter oben« in der Gesellschaft anzukommen, denn meist weise die dunklere Hautfarbe und auch der Name auf die Herkunft hin. »Bestimmte Nachnamen lassen auf die Kaste schließen«, so der Referent. So könne es sein, dass ein Dalit hochgebildet sei und dennoch Ablehnung und Ausgrenzung erfahre. Ganz wichtig für die Arbeit des Vereins sei, dass alle unterstützten Projekte vor Ort Simon Wiesgickl nach dem Vortrag im Gespräch mit einer Besucherin Foto: Siegmeier von Dalits gegründet und geleitet werden. »Unsere indischen Projektpartner sind nicht Empfänger einer fürsorglichen Hilfe, sondern Teil von Organisierung und Bewusstseinsbildung. Uns geht es um ein gemeinsames Lernen, ein Wahrnehmen von Strukturen der Ungleichheit und entschiedenes Eintreten für Teilhabegerechtigkeit«, heißt es im Flyer des Vereins. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Zuhörer noch die Möglichkeit, mit Simon Wiesgickl ins Gespräch zu kommen. Schmidt bei Dubai-Marathon Rottweil. Am 22. Januar nahm der aus Brasilien stammende Technische Leiter des Betriebshofes, Albert Schmidt, erfolgreich am Dubai-Marathon teil. Bei einer Gesamtteilnehmerzahl von 15 000 Läufern belegte er den beachtlichen 532. Platz. In seiner Altersklasse konnte er sogar den 31. Platz erreichen. Sein nächstes Laufziel ist die Teilnahme am Halbmarathon in Lissabon, wo er auf eine ähnlich gute Platzierung hofft. Albert Schmidt Foto: Schmidt Im Schnee über das Klippeneck Rottweil. Zur ersten Mondscheinwanderung hatte der Schneelaufverein Rottweil (SVR) auf das Klippeneck geladen. Die Schneeschuhguides Helga Ettwein, Gerd Baur und Christoph Fortner führten die Gruppe. Ausgangspunkt war um 18.30 Uhr der Wanderparkplatz auf dem Klippeneck. Die Schneeschuhe und die komplette Ausrüstung waren schnell angelegt, und so konnte die 29-köpfige Gruppe nach einer kurzen Einweisung die erste Tour des Jahres beginnen. Sie wanderten durch 30 Zentimeter tiefen Schnee am Albtrauf entlang in Richtung Gosheimer Skihütte – immer den Testturm von Rottweil im Blick. Am Waldrand entlang ging es dann bei aufkommendem Nebel querfeldein über das Segelfluggelände auf dem Plateau Richtung Kapelle. Am Hangar des Fluggeländes entlang ging es parallel der Straße Richtung Ausgangspunkt am Wanderparkplatz zurück. Anschließend konnte sich die Wandergruppe im Bahnhof Neufra bei einer Tasse Glühwein aufwärmen.
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