Diabetis che Nephropathie oder „wenn der Diabetes an die Nieren g eht“ Vortrag von Frau Dr.med. Andrea Walter anläßlich des Welt-Diabetes -Tag es 2003 Lag e und G röße der Nieren 2 Nieren als paarig es Org an Lag e in Höhe des 11. B rus twirbels bis zum 2. Lendenwirbel, von der S eite g es ehen vor der Wirbels äule, aber nicht in der B auchhöhle G ewicht je Niere ca. 120 bis 150 G ramm G röße ca. 12 cm lang , 6 cm Aufbau der Niere Nierenpyramide Nierenkaps el Nierenrinde Nierenmark Nierenarterie Nierenkelch Nierenvene Harnleiter Funktionen der Niere im K örper Entgiftung Substanzen: Harnpflichtige Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure Regulierung Elektrolythaushalt Regulierung Flüssigkeit Natrium, Phosphat Kalium, Magnesium „Wasser“ Regulierung Blutdruck Renin-AngiotensionAldosteron-System Bildung roter Blutkörperchen Hormon Erythropoetin Regulierung Aktivierung Vitamin D3 E pidemiolog ie – Diabetes mellitus • Anzahl der Diabetiker weltweit im Jahr 2000: 150 Mio. !!! • Verdoppelung auf 300 Mio. bis zum Jahr 2025 • Deutschland : ca. 5 % der B evölkerung • Typ-1-Diabetes mellitus ca. 500.000 • Typ-2-Diabetes mellitus ca. 4.500.000 Aktueller S tand und Prävalenzentwicklung des Diabetes in Deuts chland 2002 1990 4,5 Millionen Patienten 3,5 - 4 Millionen Patienten H Hauner, Dt med Wschr 123 (1998) 777-782 I/050 Ein Diabetes mellitus lieg t vor bei: • klas s is chen S ymptomen und einem G eleg enheits -B lutzucker von > 180 (200) mg % • Nüchternblutzucker > 110 mg % in der Fing erbeere bzw. > 126 mg % im venös en B lut • B lutzuckerbelas tung s tes t: > 200 mg % im Die Deklaration von S t. Vincent 1989 5-Jahres -Ziele • R eduzierung diabetis cher Erblindung en um ein Drittel und mehr • Verring erung der Zahl der Fälle von Nierenvers ag en durch Diabetes um ein Drittel • S enken der Zahl diabetes beding ter Amputationen um 50 % • R eduzierung der Mortalität und Morbidität durch Herzkrankheiten und S chlag anfälle • Erreichen, das s Diabetikerinnen kein höheres R is iko in der S chwang ers chaft haben als Diabetis che Nierenerkrankung • Die diabetis che Nephropathie is t die g efährlichs te Folg eerkrankung des Diabetes mellitus . • Typ-1- und Typ-2-Diabetiker, die bis zum mittleren Lebens alter an Diabetes erkranken, entwickeln in 30% bis 40 % der Fälle eine diabetis che Nieren- s chädig ung . • Die diabetis che Nephropathie s tellt heute die häufig s te Urs ache für eine Niereners atztherapie dar. • 30% bis 50 % der Patienten mit terminaler Nieren- ins uffizienz (endg ültig em Laborbefunde zur Diag nos es tellun pos itiver Tes t g auf Mikroalbumin im Urin Mikral-Tes t zur s peziellen K ontrolle K reatinin im B lutS erum oberhalb Normwerte D 22 R is ikofaktor Mikroalbuminurie Die Mikroalbuminurie is t ein R is ikomarker für die E ntwicklung von: • diabetis chen Nephropathien • diabetis chen R etinopathien • kardiovas kulären E rkrankung en. Frühzeitig es Erkennen der diabetis chen Nierenerkrankung Haus arzt oder Diabetolog e führen den Tes t auf Eiweiß im Urin (Mikroalbuminurie-Tes t) Is t dies er Tes t pos itiv, dann s ollte energ is ch behandelt werden: -B lutdrucks enkung -B lutzucker-Eins tellung -R auchen aufg eben -normale Eiweißaufnahme mit der Nahrung -K orrektur der B lutarmut (Anämie) Die Zus ammenarbeit mit einem Nierenfacharzt (Nephrolog en) is t dann bereits zu empfehlen. Entwicklung der Nephropathie D 18 Typ 1 Diabetes mellitus • B ei Patienten mit Typ-1-Diabetes is t bereits 5– 10 Jahre vor Auftreten einer mit Tes ts treifen erkennbaren Proteinurie (> 300 mg /24 S td.) eine durch feinere Mes s methoden nachweis bare Mikroalbuminurie von 30– 300 mg /24 S td. fas s bar. • Is t in 2 von 3 unters uchten Morg enurinproben die Albuminkonzentration > 30 mg /24 S td., s o kann das Vorlieg en einer Mikroalbuminurie ang enommen werden. Entwicklung der Nephropathie Typ-2-Diabetes mellitus •Etwa 50 % der Typ-2-Diabetiker weis en bereits zum Zeitpunkt der Diag nos e eine Mikro- bzw. Makroalbuminurie und eine Hypertonie auf. •Typ-2-Diabetiker s terben häufig er als Typ-1Diabetiker an den Folg en einer koronaren Herzkrankheit vor Eintritt der dialys epflichtig en Nierenins uffizienz. •B iops ies tudien beleg en, das s 20– 25 % der Diabetiker Nephropathien entwickeln, die nicht durch die G runderkrankung beding t s ind. Klein et al., 1993 und G renfell et al., 1986 S ymptome der chronis chen Nierenins uffizienz Entgiftung Regulierung Elektrolythaushalt Regulierung Flüssigkeit Regulierung Blutdruck Bildung roter Blutkörperchen Regulierung Knochenstoffwechsel Müdigkeit, Urämie Juckreiz, Gefäßschäden ElektrolytEntgleisung HerzrhythmusStörung Ödeme, Luftnot Arterieller Bluthochdruck Müdigkeit Abgeschlagenheit Knochen- D 32 Forts chreiten der Nierenins uffizienz – Einflus s faktoren – • Hyperg lykämie (s tändig erhöhter B lutzuckerg ehalt) • Hypertonie (hoher B lutdruck) Prog res s ion der Nierenins uffizienz Hyperg lykämie • Durch Optimierung der B lutzuckereins tellung kann die Prog redienz und die Mortalität beeinflußt werden. • Durch eine intens ivierte Therapie kann das R is iko einer Mikroalbuminurie bei Typ-1(Typ-2)-Diabetikern um 35 % (33 % ) und das R is iko einer Makroalbuminurie um 56 % (34 % ) g es enkt werden. • Mit fortg es chrittener Nierenins uffizienz wird irg end- wann ein Punkt erreicht, an dem auch eine noch s o g ute B lutzuckereins tellung einen weiteren Funktions verlus t nicht aufhalten oder verhindern Prog res s ion der Nierenins uffizienz D 35 Hypertonie • Für den Verlauf von B edeutung is t die Höhe des B lutdrucks und das Tag -Nacht-Profil (20fach erhöhtes Mortalitäts ris iko bei „nondippern“, d.h. bei den Patienten, deren B lutdruck nachts nicht abs inkt!) • Therapie: medikamentös mit AC E -Hemmern (Enalapril, R amipril etc.) Prog res s ion der Nierenins uffizienz R auchen • Unabhäng ig er R is ikofaktor für das Auftreten einer diabetis chen Nephropathie • Erhöht das R is iko des Auftretens einer Mikroalbuminurie • B es chleunig t das Forts chreiten der Proteinurie • B es chleunig t den Filtrations verlus t bei bes tehender Mikroalbuminurie • Wird das R auchen eing es tellt, kann es zur S tabilis ierung der Nierenfiltrations leis tung kommen. Die S äulen der Diabetes therapie Orale Antidiabetika Insulin Sport und Bewegung Strukturierte Diabetesschulung Kaloriengerechte vollwertige Kost Therapie der diabetis chen Nephropathie • Mikroalbuminurie: AC E -Hemmer (auch ohne arterielle Hypertonie) • Frühzeitig e Erfas s ung und kons equente B ehandlung einer arteriellen Hypertonie • Optimale B lutzuckereins tellung (intens ivierte Ins ulintherapie) • B ehandlung einer Fetts toffwechs els törung • R auchen eins tellen !!!! G ründe für die Zunahme dialys epflichtig er Typ-2-Diabetiker • Zunehmende Inzidenz und Prävalenz des Typ-2-Diabetes mellitus • Überalterung der B evölkerung • Höhere Überlebens wahrs cheinlichkeit proteinuris cher Patienten Zus ammenfas s u 1. Die diabetis che Nephropathie ng is t die g efährlichs te Folg eerkrankung des Diabetes . 2. C a. 30% der Patienten entwickeln dies e Erkrankung , g leichg ültig s ie Typ 1- oder Typ 2Diabetiker s ind. 3. Durch reg elmäßig e, recht einfache K ontrollunters uchung en kann die diabetis che Nierenerkrankung frühzeitig erkannt werden. 4. Eine rechtzeitig e, kons equente B ehandlung kann die Erkrankung zum S tills tand bring en. 5. Wird die diabetis che Nierenerkrankung nicht oder zu s pät behandelt, dann s chreitet s ie fort bis zum völlig en Nierenvers ag en. 6. Die wichtig s ten Faktoren für eine Vielen Dank für ihre Aufmerks amkeit !
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