INNOVATION & ORGANISATION HOTELIER DES JAHRES 2015 FRAGE AN FIORENZO FÄSSLER, INITIANT UND ORGANISATOR DES AWARDS «HOTELIER DES JAHRES» Wer kann Hotelier des Jahres werden? Erstmals wird im November im Rahmen des «Swiss Hospitality Investment Forum» (SHIF) in Basel der Award «Hotelier des Jahres» verliehen. Frage an den Initianten Fiorenzo Fässler: Warum braucht die Branche diesen Award? Worin unterscheidet sich der «Hotelier des Jahres» von bestehenden Awards in der Publikumspresse? F iorenzo Fässler, warum führen Sie im November erstmals den Event «Hotelier des Jahres» durch? Was bringt dieser Award der Branche? Ich bin der Meinung, dass ein Hotel-BranchenEvent mit entsprechendem Award in der Schweiz fehlt. Kein B2B-Tourismus-Event konzentriert sich auf die Hotellerie, weshalb wir dieses Defizit beheben möchten. Mir schwebt ein Event nach deutschem Muster vor, wie er dort seit über 20 Jahren besteht. Unser Zielpublikum beschränkt sich auf Hoteliers sowie Hotel-Besitzer. Es handelt sich also um einen Branchen-Event. Ja, wobei der Award im Vordergrund steht. Es geht aber auch darum, einer breiten Schweizer Öffentlichkeit aufzuzeigen, dass die Schweizer Hotellerie sehr aktiv und konkurrenzfähig ist. Ziel der Auszeichnung «Hotelier des Jahres» ist es, aussergewöhnliche Leistungen zu belohnen. Die Gewinner oder deren Leistungen sollen eine Inspiration für die Branche und darüber hinaus sein. Damit verbunden wäre mein Wunsch, das Sozialprestige unserer Branche anzuheben. Denn das Branchen-Image ist allgemein – speziell auch in Schweizer Medien – nicht gerade gut, und zu viele glauben, qualifiziert mitreden zu können. Immer wieder werden schlechte Beispiele vorgebracht. Wir machen mit diesem Projekt das exakte Gegenteil und orientieren uns an den Besten. Die «SonntagsZeitung», das Magazin «Bilanz» und «Gault & Millau» wählen ja auch einen «Hotelier des Jahres». Worin unterscheidet sich Ihr Projekt von den erwähnten Awards? Die von Ihnen erwähnten Awards stufe ich eher als erweiterte Verlagsprojekte ein, obschon ich niemandem die Kompetenz absprechen will. Wir hingegen beanspruchen für uns, ein BranchenAward zu sein. Die bestehende Trägerschaft aus Hotelleriesuisse und Hotel-Fachschule Lausanne (EHL) zeigt dies deutlich. Unser Award soll wesentlich breiter abgestützt, sehr transparent umgesetzt und schliesslich mit einem der Schweizer Hotellerie gebührenden Event inszeniert werden. Wer wählt den «Hotelier des Jahres», und wie oft soll der Anlass durchgeführt werden? Bereits bei den Anfragen an potenzielle JuryMitglieder zeigte sich, dass praktisch alle einflussreichen Experten einen solchen Branchenanlass unterstützen. Dementsprechend ist es uns gelungen, eine hochkarätige Jury zusammenzustellen. Die Jury ist bereits komplett und besteht aus neun Mitgliedern, welche die entscheidenden Hotellerie-Bereiche abdecken. Fiorenzo Fässler: «Ich bin der Meinung, dass DER Hotelbranchen-Event mit entsprechendem Award in der Schweiz fehlt.» 56 Wer kann denn «Hotelier des Jahres» werden? Wie lauten die Kriterien für die Nomination? Prinzipiell können alle beruflich aktiven Hoteliers und Hotelières, die ein Hotel in der Schweiz führen, prämiert werden. Der Kriterienkatalog besteht aus folgenden Punkten: Managementleistung, Profitabilität, klare Handschrift, Innovation oder innovative Ausrichtung, Originalität, unternehmerische Risikobereitschaft, positives Image in der Branche und überdurchschnittliche Kundenbewertungen. Es kann durchaus sein, dass wir an der Jury-Sitzung noch Anpassungen vornehmen. Im Vorfeld der Wahl werden Kandidaten nominiert. Wie läuft der Nominationsprozess konkret ab? Wer bestimmt die Kandidaten? Die Jury stellt im Vorfeld ihrer Sitzung im Oktober eine «Longlist» aller Kandidaten zusammen. Diese Liste wird anlässlich der Jury-Sitzung eingehend diskutiert und bewertet. Daraus ergeben sich drei nominierte Kandidaten, darin enthalten auch der «Hotelier des Jahres». Dieser wird erst am Event bekannt gegeben. Da wir eine ganzjährige Geschäftsstelle führen, ist jedermann frei, uns Kandidaten mitzuteilen, die den Kriterien entsprechen. Selbst kandidieren kann man jedoch nicht. Der «Hotelier des Jahres» wird im Rahmen einer Gala in Basel oder Lausanne geehrt. Wie kam diese Wahl zustande? Die ursprüngliche Idee war, den Event jedes Jahr an der EHL in Lausanne durchzuführen, da die Räumlichkeiten geradezu ideal sind und es auch reizvoll ist, einen Award für Spitzenleistungen an der besten Hotel-Fachschule der Welt zu vergeben. Vor einigen Monaten trat jedoch das SHIF an mich heran, wodurch sich die Idee ergab, die beiden Veranstaltungen, die weitgehend das gleiche Zielpublikum haben, kooperieren zu lassen. Da die Igeho nur alle zwei Jahre stattfindet, bietet sich der Wechsel der beiden Durchführungsorte geradezu an. Es gibt auch einen «Special Award». Welche Leistungen werden damit gewürdigt? Der «Special Award» hat den Vorteil, nicht nur in einer Dimension vergeben werden zu müssen. Er kann verschiedene Leistungen betreffen: Herausragendes in einem Spezialbereich, Vorläufer einer Entwicklung, besondere Verdienste für die gesamte Hotellerie einer Region, ein Award in Verbindung mit dem SHIF … Was bieten Sie den Gästen der Gala? Wird das eine grosse Show mit Unterhaltung und GalaDinner sein? Der Award steht klar im Vordergrund! Aber auch Wissensvermittlung und Show sollen nicht zu kurz kommen. Der «Bühnenteil» soll nicht zu lange dauern, damit genügend Zeit für das Networking besteht. Weil die Mobilität dabei eine wichtige Rolle spielt, werden die Gäste mit Buffets bedient, wobei auch Sitzgelegenheiten bestehen. Mit Sicherheit werden die Stände der Partner auch eine Inspiration sein. Wer wird an die Gala eingeladen, und mit wie vielen Gästen rechnen Sie? Die Einladungsliste wird zusammen mit den beiden Trägern erarbeitet und koordiniert. Es liegt uns viel daran, Hoteliers aller Kategorien einzuladen. Wir rechnen bei dieser ersten Durchführung mit 200 bis 300 Gästen. Das Projekt «Hotelier des Jahres» sei selbst tragend, sagen Sie. Wie aber finanzieren Sie den Anlass? Das Projekt wird ausschliesslich über Partner- und Sponsoreneinnahmen finanziert. Diese bringen sowohl Geld- wie auch Sachleistungen ein. Die eingeladenen Hoteliers bezahlen keine Eintrittsgebühr. H ZUR PERSON Fiorenzo Fässler gründete 2004 seine auf Tourismus spezialisierte Beratungs- und Marketingagentur Smarket AG. Zu seinen Kunden gehören Hotels, Destinationen, Transportgesellschaften und Firmen im gastronomischen Bereich. Unter dem Label «smarket CHINA» ist seine Agentur auch in China aktiv. Fässler studierte an der Hochschule St. Gallen (HSG) und ist seit 25 Jahren im Tourismus tätig. www.smarket.ch 57
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