LokaLes Montag, 11. Mai 2015 · nummer 108 Seite 25 D Viele ideen, die Düren schöner machen Großes Interesse am „Tag der Städtebauförderung“ Von Fred Schröder Landrat Wolfgang spelthahn und die stellvertretende Bürgermeisterin von Roermond, angely Waajen-Crins, wünschten den 1000 ausflüglern am samstag einen angenehmen kreis-Düren-Tag. Tolles Ambiente und nette Leute Rund 2000 Menschen sind bei den 12. Kreis-Düren-Tagen in Roermond mit von der Partie. stadtführung, Bustour und eine Bootsfahrt auf der Maas machen den Tag in Limburg zu einem unvergesslichen erlebnis. Kreis Düren. Roermond heißt Roermond, weil die Rur dort in die Maas mündet – klar. „Falsch! Als Roermond gegründet wurde, da lag die Rurmündung noch einige Kilometer außerhalb des Ortes. Erst seit man 1340 einen Damm gebaut und den Fluss in einen seiner Altarme umgeleitet hat, mündet die Rur hier in die Maas“, berichtet Henk Denissen. Und weiter: „Mond hat mit Mündung nichts zu tun. Das Wort verweist vielmehr auf das römische Mundium, so dass Roermond eigentlich Festung an der Rur bedeutet.“ Als man die Maas im Mittelalter mit viel Aufwand in die Stadt holte, ging es ums Geld. „Roermonder Laken waren eine begehrte Ware. Deshalb hat man die Schifffahrt optimiert, um den Handel zu erleichtern“, erzählt der Stadtführer seiner Gästegruppe aus dem Kreis Düren. Mit seinem Mix aus Fakten, Anekdoten und Humor bringt Henk Im abteil von Birgit Peters-Müller (3.v.l.) herrschte beste stimmung. Denissen den Besuchern die 57 000-Einwohner-Stadt im niederländischen Limburg nahe. Vier Millionen Besucher kommen jährlich, angelockt von historischem Gemäuer, reichen Kulturschätzen und dem Outlet-Center. Roermond war an diesem Wochenende Ziel der 12. Kreis-Düren-Tage. Am Freitag und Samstag reisten auf Einladung von Landrat Wolfgang Spelthahn jeweils 1000 Ausflügler mit einem Sonderzug der Rurtalbahn rurabwärts, um das schmucke Städtchen am Ende ihres Heimatflusses zu erkunden. Kein Durchbruch im Zuhälterei-Prozess Wichtiger Zeuge bringt keine neuen Erkenntnisse Düren/Merzenich. Ein wichtiger Zeuge, von dem das Dürener Schöffengericht zunächst nur den Vornamen und Teile des Familiennamens erfahren hatte, sollte offenbar sensationelle Enthüllungen ans Licht bringen. Bei dem seit Januar laufenden Prozess aus dem Rotlicht-Milieu, in dem ein 34-jähriger Mann aus dem Raum Köln wegen Förderung von sexuellen Handlungen an Minderjährigen, Zuhälterei und Überlassung von Betäubungsmitteln an Minderjährige angeklagt ist, hatte der Bruder des Angeklagten den neuen Zeugen ins Gespräch gebracht. Dieser Zeuge könne, so hieß es am sechsten Prozesstag Mitte April, „die ganze Wahrheit in dem Fall ans Licht bringen und mache Behauptung als Märchen entlarven“. Keine Sensation Doch die Sensation, die der vermeintliche Entlastungszeuge liefern sollte, blieb aus. Allein die Polizei in Köln-Meschenich hat sich durch die erfolgreiche Suche nach diesem Mann eine Anerkennung verdient, denn der 24-Jährige wurde tatsächlich ausfindig gemacht. Er erschien vor dem Dürener Schöffengericht, nachdem er tags zuvor mit der Vorsitzenden Richterin Christine Pinkpank telefoniert und sein Erscheinen zugesagt hatte. Als Zeuge lieferte er indes keine Sensationen. Er bestätigte lediglich, den Angeklagten und dessen elf Jahre älteren Bruder nur eher oberflächlich zu kennen. Bei der Frage der Vorsitzenden Richterin, ob er im Jahr 2010 zwei junge Frauen mit seinem Wagen von Köln zu einem als FKK-Club betriebenen Bordell nach Frankfurt am Main chauffiert habe, verneinte der Zeuge dies ausdrücklich. Zum Hintergrund des Falles: Eine heute 19-Jährige aus Düren war nach eigenen Angaben von Herbst 2010 bis kurz vor Karneval 2011 für ihren damaligen Freund als Prostituierte zunächst in Frankfurt/Main und später in einem Club in Merzenich-Girbelsrath tätig. Inzwischen hat diese Clubanlage neue Betreiber beziehungsweise eine neue Geschäftsleitung. Erklärung der Richterin Den Bruder des Angeklagten habe er etwa eine Woche vor dem Gerichtstermin getroffen und dabei erst von dem Prozess in Düren erfahren, berichtete der mit Spannung erwartete Zeuge. Er habe damals den Eindruck gehabt, dass der Bruder des Angeklagten ihn in ein Gespräch verwickeln wollte. Nachdem er den Zeugenstand verlassen hatte, verlas Richterin Christine Pinkpank dann einen Vermerk, den sie am Vortag beim Telefonat mit dem Mann gefertigt hatte. Danach habe der Kölner KioskBetreiber ihr erklärt, er sei von einem der beiden Brüder auf seine bevorstehende Aussage als Zeuge angesprochen worden. Der Verteidiger des Angeklagten war ob dieser Zeugenaussage nicht gerade begeistert. Er kündigte an, möglicherweise weitere Zeugen zu benennen. Der Prozess vor dem Schöffengericht wird am Donnerstag, 28. Mai, um 14 Uhr fortgesetzt. (hp) Die Resonanz auf den traditionellen Abstecher zu reizvollen Zielen in der Region war so groß wie nie. Weit über 8000 Kartenwünsche gab es für die beiden Tagestouren. Angely Waajen-Crins, stellvertretende Bürgermeisterin von Roermond, war hocherfreut ob des Rekordes, als sie die Gästeschar mit Landrat Wolfgang Spelthahn an der Spitze auf dem Münsterplatz begrüßte. „Genießen Sie den Tag und kommen Sie recht bald wieder, denn es ist unmöglich, Roermond an einem Tag zu erkunden“, gab sie der bis dato größten geschlossenen Besuchergruppe mit auf den Weg. Stadtführung, Bustour, Bootsfahrt auf der Maas oder freie Tagesgestaltung – das stand den 2000 Roermond-Besuchern zur Wahl. Maria Kools aus Eschweiler über Feld war zum ersten Mal an der Rurmündung und beeindruckt von dem historischen Ambiente, dem propperen Äußeren und den freundlichen Menschen. „Da fahre ich gerne wieder hin“, lautete ihr Fazit auf der Rückreise. Während es ihre zehnte Kreis-Düren-Tag-Teilnahme war, waren die Nideggenerin Birgit Peters-Müller und ihre Schwester Nicole samt Ehemännern zum ersten Mal mit von der Partie. Für sie war es ein Feiertag, der mit einem entspannten Sektfrühstück im Abteil begann. Während der Bootstour über die MaasSeen erlebten sie den großen Freizeitwert des Flusses für die Region und sahen Roermond aus immer neuen Perspektiven. Spannende Stadt, leckeres Essen, freundliche Menschen – das Quartett will sich 2016 auf jeden Fall wieder um Karten bewerben, egal wohin die 13. Reise führt. Zum reibungslosen Ablauf der beiden Tage haben erneut die Auszubildenden der Kreisverwaltung Düren beigetragen, die das Motto „Kreis Düren – wir machen das!“ auch fern des Kreishauses leben. man freien Blick auf die Geschäfte hat, oder alternativ mit niedrigen Bäumen, die auch weniger Laub abwerfen sollen. Die Argumente dafür und dagegen wurden ausgetauscht. Gleiches gilt für den geplanten Aufbau von Ruhebänken. „Davon brauchen wir ganz viel“, forderte ein älterer Mitbürger. Widerspruch aus dem Mund eines Düren. Über mangelnden Zuspruch konnten Baudezernent Paul Zündorf und Stadtplaner Marcus Steffens mit ihren Teams am „Tag der Städtebauförderung“ nicht klagen. Im Gegenteil. „Die Leute zeigen sich interessiert, fragen und geben auch ihre eigenen Vorstellungen preis“, sagte Paul Zündorf. Für ihn hat der landesweite „Die Leute sind interessiert, „Tag der Städtebaufördefragen und geben auch ihre rung“ seinen Zweck voll erfüllt. eigenen Vorstellungen preis.“ Fast immer war der BAuDEZERnEnT PAuL ZünDoRf BEiM Stand in der Fußgänger„TAg DER STäDTEBAuföRDERung“ zone dicht von interessierten Bürgern umlagert. Im Mittelpunkt der Gespräche stand dabei natürlich Geschäftsinhabers: „Die ziehen der Masterplan. Aber nicht nur auch Personen an, die wir nicht der. Auch der vieldiskutierte Um- unbedingt vor den Türen haben bau der Kölnstraße fand nicht nur wollen“. Zur Sprache kamen aber auch bei den direkten Anliegern großes Interesse. Auch die Soziale Stadt Themen, die (noch) nicht unbe„henge de Bahn“ war ein Thema. dingt auf der aktuellen Agenda der „Es ist erstaunlich, wie detailliert Planer steht. Ein Beispiel: Die Jodie Ideen der Bürger sind“, sagte sef-Schregel-Straße. Da der BahnStadtplaner Marcus Steffens. hof drei Eingänge hat, gehen die Ein Beispiel, wie kontrovers An- wenigsten Bahnnutzer noch durch sichten sein können, ist die Dis- den Haupteingang. Längst haben kussion um das künftige Bild der Nord- und Südeingang ihm den Kölnstraße. Die Planer hatten ihre Rang abgelaufen. Gedanken über Vorstellungen ziemlich visionär eine Aufwertung der Josef-Schreaufgezeichnet: Mit hochstämmi- gel-Straße durch bauliche und vergen Bäumen, unter deren Krone kehrslenkende Maßnahmen sind daher notwendig. Ein kleines, aber wertvolles Stück für die Vorstellungen einer künftigen Nutzung schnitt Baudezernent Paul Zündorf im Gespräch an. Der Fritz-Keller-Weg (unmittelbar neben Düren’s Post-Hotel“) gibt derzeit keine gute Visitenkarte ab. Hier wäre in absoluter Innenstadtlage eine attraktive Aufwertung möglich. Der „Tag der Städtebauförderung“ hat für die verantwortlichen Planer im Rathaus deutlich gemacht: Es lohnt sich, auf die Bürger zuzugehen. Sicher ist man sich auch, dass die Gespräche mit ImDürens Baudezernent Paul Zündorf mobilienbesitzern und Anliegern stand den Bürgern beim „Tag der wie auch mit anderen Bürgern in städtebauförderung“ Rede und der nächsten Zeit interessant werantwort. 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