Asadi – das Magazin für die Kommunikation von Zugewanderten untereinander und mit der Aufnahmegesellschaft Damit wir unsere Arbeit fortführen können, sind wir auf Spenden angewiesen: UTSe.V. / Förde Sparkasse / IBAN: DE93 2105 0170 1002 3361 52 BIC: NOLADE21KIE Verwendungszweck: ASADI Ein Ehepaar ist umgezogen. Am ersten Morgen, als das Ehepaar frühstückt, guckt die Frau aus dem Fenster und merkt, dass die Nachbarin Laken an die Leine aufhängt. Dann sagt sie zu ihrem Mann: „Wie schmutzig sind die Laken, die unsere Nachbarin aufhängt. Schämt sie sich nicht? Wer weiß? Vielleicht kann sie das nicht besser. Wenn ich Zeit habe, werde ich ihr ein paar Tipps geben.“ Der Mann schaut auch aus dem Fenster, bleibt aber schweigsam. Einige Tage später wiederholt sich das Ereignis und in der nächste Woche noch mal. Und die Frau kritisiert immer ihre Nachbarin und wie sie mit ihrer Wäsche umgeht. Der Mann bleibt aber immer schweigsam. Eines Tages als das Ehepaar frühstückt, merkt die Frau, dass die Wäsche ihrer Nachbarin jetzt sauber ist und sagte zu ihrem Mann: „Guck mal, die Wäsche unserer Nachbarin ist sauber. Vielleicht hat jemand ihr gezeigt, wie es geht. Es wurde auch Zeit!“ „Nein“, sagt der Mann, “Ich bin heute früher aufgestanden und habe unser Fenster geputzt.“ Manchmal liegen die Fehler, die wir in den anderen sehen, an dem Fenster durch das wir den anderen betrachten. Die Fehler können ganz schnell verschwinden, sobald wir unser Fenster putzen. Vielen Dank! Impressum Umwelt Technik Soziales e.V. (UTS) Kieler Str. 35 / D 24340 Eckernförde (Anschrift gilt für alle im Impressum genannten Personen) Vereinsregister Amtsgericht Rendsburg VR 677 Tel +49 4351 72 60 55 Fax +49 4351 718 30 47 [email protected] vertreten durch Lutz Oetker als Geschäftsführer. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder und verbleiben mit allen Rechten bei den AutorInnen. Asadi Redaktion: Adresse: Materialhofstraße 1b/ 24768 Rendsburg E.mail: [email protected] Tel: 04331/ 9453637 Ohne die Mitwirkung von vielen Personen wäre die Realisierung unseres Magazins nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an euch alle: Alex Luttmann Peter Seidler Neda Sadegi Wolfgang Trautrims Fenja Lienau Sabine Goedjie Schmidt Yannek Drees Shafi Wassal آزادی– كلمة فارسية تعني الحريةة آزادی و هذا اسم مجلتنا الجديدة .هدفنا هةو جعل األلمان ،المهاجرين والالجئين عةةةلةةةل تةةةوا ةةةل .نةةةريةةةد ،نةةةحةةةن المهاجرين ،التحدث عن أنفسنا .هنةا نستطيع الكتابة عن ثقافةتةنةا ،تةارية بةةالدنةةا ،وعةةن عةةاداتةةنةةا وتةةقةةالةةيةةدنةةا. يمكننا الكتابة عن قدراتنا الخا ة و مهاراتنا المكتسبة في وطننا وأيضةا عةن األسةبةال الةتةي جةعةةلةتةنةا تةةر أرضنا و وطنةنةا وسةبةل اخةتةيةارنةا أللةةمةةانةةيةةا .نةةريةةد أن نلةةرس لةةلةةنةةا ال عوبات التي ن ادفها في حياتةنةا اليومية بألمانيا ،والتحيزات التي مةا زلةةنةةا نةةكةةاف ة ضةةدهةةا .كةةمةةا مسةةألةةة الةةمةةسةةاواة بةةيةةن الةةرجةةل والةةمةةرأة، وحقوق المهاجرين وطالبي الةلةجةو ونظرتنا لهذا البلد .نةريةد أن نةكةتةل الةلةقةائةات الةمةمةيةزة مةع عن بعة الةخةاق قةابةلةونةا بةانةفةتةاس ودعةةم. الةةةحةةةديةةةث عةةةن جةةةمةةةيةةةع هةةةذ الموضوعات يمكةن أن يسةاهةم فةي سةةو الةةتةةفةةاهةةم واألحةةكةةام خةةف ة المسبقة عند البع .وإذا اسةتةمةعةنةا لبعضنا البع وانفتحةنةا لةلةثةقةافةات األخرى في ب التعايش مع بعضنةا الةةقةةائةةم عةةلةةل ا حةةتةةرام الةةبةةع ة والتناغم ممكنا .وربما يةرغةل احةد القرا في مساعدة احد الةمةهةاجةريةن اوطالبي اللةجةو بةا نةدمةال بلةكةل أفضل .إذا انت مةهةاجةر وتةريةد أن تروي ق ت ،ملاكلة أوتةجةاربة اإليجابية هنا في ألمانيا ،فنرحل ب لالنضةمةام الةيةنةا خةبةارنةا ق ةتة وسةةنةةقةةوم بةةنةةلةةرهةةا .لةةلةةتةةوا ةةل: 1 3 4 4 0 9354647 [email protected] ۳ نام (فارسی) مجله جدید ما است. هدف ما از ایجاد مجله این است که همراه با پناهجویان؛ حرف هایی در مورد تاریخ ،فرهنگ ،آداب -رسوم و سنت های مرسوم در جامعه مان را برای کسانی که در آلمان زندگی میکنند ،بیان کنیم. در این مجله ما میتوانیم پیرامون قابلیت های ویژه مان و دالیل اینکه چرا از کشورهایمان به این سرزمین آمده ایم بنویسیم ،ما میخواهیم به مردم در مورد مشکالت زندگی روزمره مان سخن بگوییم ،تعصبات را کاهش داده و نشان دهیم موضوع برابری حقوق مردان و زنان و حقوق مهاجران و پناهجویان برای مان اهمیت ویژه ای دارد و اینکه چگونه زندگی در این کشور را میتوانیم بپذیریم و درک کنیم . ما از برخوردهای خاص؛ خوب و صمیمانه افرادی که با ما روبرو میشوند و از ما با صراحت و دوستانه پشتیبانی می کنند ،خواهیم نوشت .زیرا توسعه همه این موضوعات میتواند سوء تفاهم ها را برطرف و به کاهش تعصبات کمک کند . توجه کردن به همه این موارد و گوش دادن و ارزش گزاری به تمام فرهنگ های گوناگونی که با آن مواجه میشویم، باعث ایجاد احترام ،همزیستی و همدیگر پذیری میشود و شاید کسی از میان خواننده گان ما ،با توجه به این موضوعات عالقمند کمک به پناهجویان و مهاجران شود . ازین رو شما که به عنوان یک خارجی به این کشور سفر کرده اید و یا اینجا زندگی میکنید و میخواهید داستانی در مورد مشکالت و یا تجارب مثبت خود را برای کسانی که در آلمان زندگی میکنند بیان کنید ،به ما بپیوندید ،ما با عالقمندی به شما خوش آمد خواهیم گفت و از نوشته تان استقبال خواهیم کرد . ASADI - Freiheit auf Persisch ist der Name unseres neuen Magazins. Unser Ziel ist es Deutsche und Migranten sowie Asylbewerber miteinander ins Gespräch zu bringen. Wir Migranten wollen für uns selbst sprechen. Hier können wir über unsere Kultur, die Geschichte unserer Länder, unsere Sitten und Gebräuche erzählen. Wir können von unseren besonderen Fähigkeiten, die wir aus unseren Heimatländern mitbringen, schreiben und von den Gründen, die uns in dieses Land gebracht haben. Wir wollen den Menschen erklären, welche Schwierigkeiten wir im Alltag haben, mit welchen Vorurteilen wir noch immer kämpfen. Auch das Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Rechte von Migranten und Asylbewerber u n d d i e Fr ag e, wi e wi r d i e s es L a n d wahrnehmen, sind Thema des Magazins. W ir wollen auch von den besonderen Begegnungen schreiben. Von den Menschen, die uns mit Offenheit und Unterstützung begegnen. Die Erarbeitung all dieser Themen kann dazu beitragen, dass Missverständnisse verringert und Vorurteile abgebaut werden. Wenn alle miteinander ins Gespräch kommen, sich zuhören und gegenüber fremden Kulturen offen zeigen: Dann wird ein respektvolles und harmonisches Zusammenleben untereinander möglich. Und vielleicht bekommt der ein oder andere Leser Lust, uns Migranten und Asylbewerbern zu helfen, sich besser zu integrieren. Wenn du selber einmal als Fremder in dieses Land gekommen bist und eine Geschichte über deine Probleme oder positive Erfahrungen hier in Deutschland erzählen möchtest, bist du bei uns herzlich willkommen und wir !würden gerne darüber berichten Sie schrien „Neger“ zu mir (Victoria Santa Cruz) Gedicht aus Peru „Wir haben immer etwas zu Lachen. Wir tauschen uns aus und sprechen über alles, ohne zu bewerten, was der andere sagt oder denkt. Ich bin kein Mentor oder Lehrer. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe. Wir wachsen zusammen“, sagt der pensionierte Sozialarbeiter Gregor Remmert. Der UTSIntegrationspate trifft sich seit März diesen Jahres mit Ali Kinny, einem studierten Mathematiker aus Syrien. Ali brauchte einen Sprachpartner, um die deutsche Sprache schneller zu lernen und um die deutsche Kultur besser zu verstehen. Ali lernt Deutsch gemeinsam mit Gregor, erfährt dabei vieles über die deutsche Kultur, spricht über seine Probleme, Schwierigkeiten und Pläne für die Zukunft. „Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben. Wenn ich mich mit Gregor treffe, erinnere ich mich an ihn. Ich fühle, dass meine Familie da ist. Ich bin nicht allein. Wir lachen viel. Ich lerne diese Kultur durch ihn. Das ist sehr wichtig für mich“, sagt der Syrer. Die Beiden unternehmen auch manchmal etwas zusammen. Zum Beispiel haben sie gemeinsam die lange Nacht der Lichter in der Nordart besucht. Wie es ist, mit so schmerzhaften und traurigen Schicksalen konfrontiert zu werden, erzählt Gregor im Gespräch mit Asadi: „Es macht mich traurig, aber es belastet mich nicht.“ Die UTS- Integrationspatenschaft hat als Ziel, Flüchtlinge beim „Ankommen“ in Deutschland zu unterstützen. Es scheint so, als ob die Begegnung zwischen Deutschen und Flüchtlingen fast immer beiden Seiten etwas bringt. Rosana Trautrims ۴ Ich war erst sieben Jahre alt. Nur sieben Jahre alt. Nein, ich war nicht mal fünf und plötzlich schrien Stimmen auf der Straße „Neger“ zu mir!Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! „Bin ich Neger?“, dachte ich. Ja! Und was bedeutet es Neger zu sein? Neger! Spricht das nicht nur über meine Hautfarbe? Neger! Diese Intonation! Und ich wusste nicht die traurige Wahrheit, die dahinter steckte! Neger! Und ich fühlte mich das erste Mal als… Neger! Wie sie es sagten. Neger! Und ich wich zurück! Neger! So wie sie es wollten! Neger! Und ich hasste meine Haare und meine dicken Lippen! Und ich betrachtete mit Scham meine dunkle Haut! Und ich wich zurück! Neger! Und ich wich zurück! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Und die Zeit verging, und immer in mir dieser Bitterkeit! Und ich trug auf meinen Rücken diese schwere Last. Ich glättete meine Haare und hellte mein Gesicht mit Puder auf! Und in meinen Eingeweiden hallte immer dieses Wort wieder! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Bis eines Tages, als ich zurückwich, zurückwich und begann zu fahlen… Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Na und? Neger! Ja! Neger! Ich bin es! Neger! Ich bin Neger! Neger! Ja! Ich bin es! Und von diesem Tag an glättete ich meine Haare nicht mehr! In will es nicht! Sie sind doch schön! Und ich werde ab jetzt lachen über diejenigen, die uns ein peinlichen Gefühl ersparen möchten und deswegen uns farbige Menschen nennen! Und was für Farbe ist das? Schwarz! Sag das doch lauter! Neger! Und was für ein Rhythmus!... Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Endlich! Endlich verstand ich! Endlich! Und ich wich nicht mehr zurück! Endlich! Und ich wich nicht mehr zurück! Endlich! Und ich schritt voran! Und ich schritt voran! Endlich! Und ich danke dem Himmel, weil ich Pechschwarz gefärbt bin. Und dann verstand ich! Endlich! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Warum werdet ihr leiser? Neger! ICH BIN ES! Afghanistan selbst hat nie von den Erträgen durch den Mohn-Anbau finanziell profitiert, denn es sind nicht die Afghanen, die das DrogenBusiness beherrschen. Erstens: Eine große Anzahl von Drogenschmugglern kann sicher und gefahrlos in Afghanistan leben. Es wurden kaum Versuche unternommen, diese Männer zu verhaften. Der Drogenhandel wurde nie als wirklich ernsthaftes Problem angesehen, das Thema wurde unter Verschluss gehalten. Zweitens: Afghanische Schmuggler haben nicht die Möglichkeit, nicht die notwendige Technik, um Drogen ins Ausland zu bringen. Daher waren es Ausländer wie Iraker, Pakistani, Inder, Asiaten, Europäer oder Russen, die die illegalen Drogen aus dem Land gebracht haben. Drittens: Einige Statistiken zeigen, dass zirka drei Prozent der Einnahmen durch den Drogenanbau an die afghanischen Landwirte geht, die restlichen 97 Prozent behalten die ausländischen Schmuggler für sich selbst. Die Ausländer verdienen gut an dem illegalen Geschäft, während die Rolle der Afghanen in diesem blutigen Spiel sehr unbedeutend ist. Viertens: Es ist wird viel diskutiert, welcher Ort das Hauptanbaugebiet für Mohn in Afghanistan ist. Helmand, eine Provinz im Süden Afghanistans, der größte Produzent von Opium und östliche Provinzen wie Nangarhar an der Grenze zu Pakistan gelten allgemein als die größten Anbaugebiete. Die beherrschenden Länder wie die Vereinigten Staaten von Amerika, England und Kanada haben die größte Militär-Präsenz im Süden Afghanistans. Dort, wo sich das Zentrum des weltweiten MohnAnbaus befindet. Darum stellt sich die Frage: Haben diese mächtigen Länder nicht die Aufgabe, den Drogenanbau zu bekämpfen? Die meisten der afghanischen Politiker glauben, dass der illegale Drogenhandel unter den mächtigen Ländern Schuld an dem blutigen Krieg in ihrem Land ist. Es gibt natürlich noch mehr Aspekte, die Schuld an der Situation in Afghanistan sind, doch das Wichtigste muss jetzt sein, die Schlüsselprobleme zu bewerten und die Unsicherheit in dem Land zu bekämpfen. Fünftens: Ein weiteres Problem ist, dass sich die afghanische Regierung kaum um das Drogenproblem im eigenen Land kümmert. Anders als man es von der Regierung erwartet hätte, hat sie nie etwas Ernsthaftes unternommen, um Anbau und Handel von Drogen einzudämmen. Daher vertrauen die Menschen der Regierung nicht mehr. Sie sehen nicht, dass sich zukünftig etwas in ihrem Land ändern könnten und fliehen aus Afghanistan. Sechstens: Die großen Medien wie BBC, CNN und viele amerikanische Medien berichten kaum über das Thema. Diese Tatsache verschlimmert das Problem, da die breite Öffentlichkeit nur wenig darüber erfährt und sich das Leben der Afghanen nicht verbessern kann. Diese Medien haben nicht offen und ehrlich darüber berichtet, denn die Nachrichten enden meist mit dem Nutzen, den die einflussreichen Länder erreicht haben. Zum Schluss der wichtigste Punkt: Die Bürger in Afghanistan spielen eigentlich keine Rolle und trotzdem sind sie es, die immer die größten Opfer in diesem blutigen Krieg bringen müssen. Hamid Ariarman ۵ Flüchtlinge brauchen Unterstützung, wenn sie hier in Deutschland ankommen. Sie müssen ihre Rechte sowie die Kultur verstehen, die Sprache erlernen. Sie müssen erfahren, wo es Hilfe gibt und lernen, mit den Behörden umzugehen. Sie brauchen Nachhilfe in einigen Fächern, wenn sie die Schul e besuchen oder ei ne Ausbildung machen. Viele Deutsche engagi er en si ch gerade für Flüchtlinge und versuchen, auf verschiedene Weise den Menschen zu helfen. In Rendsburg ist die Hilfsbereitschaft besonders groß. Das ermöglicht, dass hier viele Asylbewerber sich schnell integrieren, Fuß fassen und nach einer neuen Zukunft in SchleswigHolstein streben. Sie studieren, machen ihren Master, arbeiten oder fangen eine Ausbildung an. Mit Unterstützung geht das viel schneller und erspart die den meist stark traumatisierten Neuankömmlingen vieles. Auch das Gefühl, dass jemand für ۶ dich da ist, und dass du nicht alleine bist, ist sehr aufbauend und wertschätzend. Aber die Hilfsbereitschaft kommt nicht nur von den Deutschen. Es gibt viele Flüchtlinge, die sehr sozial und hilfsbereit sind. Sie engagieren sich sehr und sind eine große Bereicherung für ihre Schicksalsgenossen. Sie sind kaum angekommen und versuchen einen Weg zu finden, anderen zu helfen. Einige können noch nicht so gut Deutsch sprechen, trotzdem bringen sie viele sehr gefragte Fähigkeiten mit und stellen ihre Ressourcen zu Verfügung, um anderen zu helfen. Ali Ki n n y, ein Mathematiker aus Syrien, der in Deutschland erst seit August 2014 ist, unterrichtet eine Gruppe von achtzehn S c h ü l e r n d e s Berufsbildungszentrum Rendsburg beim UTS in Mathematik. Das ist ein Nachhilfeprogramm, welches vom UTS angeboten wird, um Flüchtlinge zu unterstützen. Der Anwalt aus Afghanistan, Ramez Sarwary, unterstützt Ali, indem er für die Leute, die Persisch sprechen, übersetzt. Die Schüler wollen ihre Hauptschulabschluss schaffen und brauchen dringend die Hilfe der beiden Männer. Der zielstrebiger Syrer und der hilfsbereite Afghane haben sehr viel Spaß und lernen dabei auch neue Wörter auf Deutsch beim Lehren. Mohammad Shafi Wassal aus Herat – Afghanistan – ist erst seit Ende August in Deutschland. Der engagierte junge Mann, der englische Literatur in seiner Heimat studiert hat, gibt drei Jugendlichen, ebenfalls aus Afghanistan, Englisch-Nachhilfe, damit sie ihren Hauptschulabschluss schaffen und eine Ausbildung beginnen können. Der Akademiker freut sich, Norouz dabei zu helfen, sich eine Zukunft in Deutschland aufzubauen. Hamid Ariarman, unser ASADI Journalist und Projektleiter, der in Rendsburg seit Januar ist, alphabetisiert fünf von seinen Landsleuten. Mit sehr viel Sorgfalt bereitet Hamid seinen Unterricht vor und freut sich sehr darüber, helfen zu können. Er begleitet auch Flüchtlinge zu Arztbesuchen, bei der Wohnungssuche und berichtet den neu angekommenen Flüchtlingen über die kulturelle Angebote und versucht da zu sein, wenn jemand Unterstützung braucht. So viel Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe wird mit neuen Freunden, Freude, einem guten G ef ühl u nd vi el e n s ch öne n Erinnerungen belohnt, sagen die geflüchteten UTS-Integrationspaten. Sie sind Vorbilder! Nach so schwierigen Schicksalen und bei so einer ungewissen Zukunft so viel an die anderen zu denken, ist wirklich beachtlich. Viele der Helfer wissen selber noch gar nicht, ob sie hier überhaupt bleiben dürfen. Rosana Trautrims Fotos: R.T. ۷ Lage, kämpfen verschiedene Gruppierungen um die Macht und gefährden so die Sicherheit in der Region und auch die der westlichen Länder. Der Krieg im Jemen wird durch verschiedene Gruppierungen beherrscht, die alle eines wollen: Macht. Laut dem UNSonderbeauftragten sind es diese Gruppen, die den Bürgerkrieg in das Land brachten. Jemen ist ein Land im Süden der arabischen Halbinsel, dass schon seit Jahren als Krisenstaat bekannt ist. Der Krieg um die Macht in dem rund 25 Millionen Einwohner starkem Land macht die Situation für die Bürger extrem gefährlich. Es ist kein reiches Land, doch wegen seiner strategisch gute ۸ Seit 2013 kämpfen schiitische Huthi-Rebellen, die Anhänger von Ex-Präsident Ali Abdullah Salih, Seperatisten aus dem Süden, Anhänger von AQAP (einem AlQaida-Ableger) mit der Armee der Regierung um die Macht in dem Land. Durch den Konflikt mussten tausende von Bürgern aus ihrem Land fliehen, ihre Häuser wurden zerstört, ihr Leben war in Gefahr. Diejenigen, die dageblieben sind, werden zu Opfern des Krieges und der Gewalt in ihrer Heimat. Auch Rendsburg ist zu dem Zuhause einer dieser Bürger geworden: Aeman Alatab . Der 28-jährige Aeman Alatab sieht traurig aus, seine Hände zittern, er wirkt etwas nervös. Die ungewöhnliche Situation und die schwierigen Lebensbedingungen von seiner Familie machen ihm sichtlich zu schaffen. Aeman, du bist vor drei Jahren nach Deutschland gekommen. Wie geht es dir hier? Die aktuelle Situation in meinem Heimatland macht mir täglich gr oße Sorg en. Es ist so schrecklich, was im Jemen passiert. Ich mache mir so große Sorgen, um meine Familie, die es noch nicht geschafft hat, vor dem Krieg zu fliehen. Jedes Mal, wenn ich die Nachrichten höre, rufe ich meine Familie an. Das Geld, was i c h vo m d e u t s c h e n S t a at bekomme, benutze ich, um sicherzustellen, dass sie noch am Leben sind. Meine Ehefrau bleibt voll verschleiert immer im Haus, denn jeden Moment könnte ihr Leben vorbei sein. Wenn man sie fragt, warum sie immer verschleiert bleibt, sagt sie: Das Haus könnte jeden Moment angegriffen werden und einstürzen und ich würde sterben. Ich möchte nicht, dass dann irgendjemand meinen Körper sieht. Es ist so lange her, dass ich gelacht habe. Ich möchte so gerne wieder Zeit mit meiner Familie ver br ing en und m it ihn en sprechen. Ich vermisse sie sehr. Kannst du die Lage in deinem Heimatland beschreiben? Eine Gruppe von schiitischen Rebellen – die Huthis – haben die großen Städte überfallen und verwüsten mein Land. Alle Menschen im Jemen sind inzwischen bewaffnet – sie wollen ihr Leben retten. Die Bürger sind nicht wie die Huthis, jeder will Frieden. Tagelang gibt es oft keinen Strom. Es gibt kein richtiges Trinkwasser. Es macht mich wütend und traurig, daran zu denken. Der Krieg herrscht zwischen den großen Ländern wie dem Iran und Saudi-Arabien. Saudi-Arabien kämpft gegen die Huthis. Wie hast erlebt? du deine Flucht Es ist heute fast unmöglich, aus dem Jemen zu entkommen. Vor dem Krieg konnten wir in die Nachbarländer, wie zum Beispiel Ägypten, ohne Visum reisen. Aber jetzt sind die Grenzen gesperrt und man braucht ein Visum. Doch kein Land gibt uns die notwendigen Papiere, um unser Leben zu retten – man ist in der Heimat gefangen. Die Situation im Jemen ist schlimmer als in Syrien oder im Irak. Du hast hier Deutsch gelernt? aber schon Ja, ich nehme seit drei Jahren schon an einem Deutschkurs im UTS teil. Ich möchte anderen Flüchtlingen helfen, die hier nach Rendsburg kommen. Ich möchte als Dolmetscher unterstützen. Wie sieht dein Leben hier in Rendsburg aus? Ich mache gerade eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Ich weiß aber nicht, wie es mit mir weitergehen wird. Ich warte immer noch auf eine positive Antwort von der deutschen Regierung. Bisher habe ich noch nicht bekommen, wenn das so weitergeht, werde ich in mein Heimatland zurückkehren und gemeinsam mit meinen Landleuten sterben. Hamid Ariarman ۹ hart und dauerte acht Monate. Einer der beiden Männer, die mich trugen, wurde unterwegs erschossen. Aber das ist eine andere Geschichte. Ein türkischer Handspezialist in Antakya stellte fest, dass eine Behandlung meiner Hand nur in wenigen Ländern möglich wäre - unter anderem in Deutschland. Mohammad Nassar– Journalist aus Syrien Sie haben sicher schon oft von den lebensgefährlichen Reisen gehört, die Flüchtlinge auf sich nehmen, um nach Europa zu kommen. In dieser neuen Serie möchte ich Ihnen lebendige Zeugnisse von Menschen liefern, die sich auf diese Reise gemacht haben und am Leben geblieben sind. Heute möchte ich mit mir selbst anfangen. Ich bin mit den Todesbooten gefahren und ich habe überlebt. Ich heiße Mohammad Nassar. Ich ko m me a u s D a ma s k u s , d e r Hauptstadt von Syrien. Nach Kriegsbeginn in Syrien und dem Schweigen der Welt über Assads (Syriens Diktator) Massaker habe ich einen Live-Fernsehbericht angefertigt und darüber berichtet, wie Assads Militärflugzeuge in direkter Nachbarschaft von Zivilisten eine Bombe abwarfen. Die zweite Bombe traf mich selbst. Ich wurde mit weiteren Verwundeten ins Feldlazarett gebracht und gelangte von dort über verschiedene Stationen in die Türkei. Dieser Weg war sehr ۰۱ Ich konnte nicht zurück nach Syrien. Sie hatten mein Haus niedergebrannt und ich war verwundet. Ich war bereits ein Jahr von meiner Familie getrennt. Die einzige Möglichkeit, sie wieder zu treffen, war, ein Land zu finden, das getrennte Familien zusammen bringt. Dort wollte ich ein neues Leben anfangen. Als Journalist wusste ich von den Todesreisen nach Europa, ich hatte schon oft in den Medien davon gehört. Ich kann also die Gefahren, aber ich wollte es riskieren. Meine Reise begann damit, dass ich Informationen über Zugangswege zum alten Kontinent sammelte. Dabei half mir die Verbindung zu Menschen, die vor mir diesen Weg angetreten hatten. Nach etwa drei Monaten hatte ich eine Karte fertiggestellt, die den Weg nach Europa genau beschrieb. Sie zeigte mir, dass ich die Türkei in Richtung Algerien verlassen musste, um über Tunesien und Libyen nach Italien, in die Schweiz und schließlich nach Deutschland zu gelangen. Die Reise war detailliert und klar geplant. Als der Tag der Abreise kam, startete das Flugzeug am Atatürk Flughafen in Istanbul, um nach Algiers zu fliegen. Von dort kam ich auf legale Weise nicht mehr weiter. Von Algerien ging es weiter nach Tunesien und Libyen – auf den Routen der Schlepper, wo Menschen weitab von jeder Menschlichkeit behandelt werden. Sie haben uns angesehen, als wären wir prall gefüllte Geldsäcke. Sie verstehen ihren Beruf und sind professionell organisiert. In Zuwara begaben wir uns in die Hände von solchen Menschenschmugglern, wegen der geografischen Lage der Stadt (Zuwara ist eine Hafenstadt im Nordwesten Libyens). Der Schmuggler nannte sich Dr. Sultan. Bei den Einzelheiten lief natürlich überhaupt nichts falsch. Die Reise sollte wie ein Urlaub sein und keine Gefahren beinhalten, dafür wurde uns ein großes und geräumiges Boot mit allen möglichen Annehmlichkeiten versprochen. Wir warteten in einem Haus, bis die benötigte Anzahl der Reiseteilnehmer erreicht war. Diese Anzahl beruht auf Gier. Es ist die Gier von Menschen, die Ihren Wohlstand der schlimmen Lage in Syrien verdanken. Sie tun es bewusst, aber sie schauen weg. Nach fünf Tagen war das Haus voll. Dr. Sultan entschied, dass wir heute Nacht abreisen würden. Später kam ein geschlossener Bus ohne Fenster, um die vielen Menschen einzuladen und zum Strand zu bringen. Am Strand herrschte reger Betrieb. Trotz der chaotischen Zustände wurde dort viel organisiert: Die Menschen wurden in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wurde getrennt von den anderen bewegt. Ein Schlauchboot brachte die Gruppen zu einem Holzboot, dass einige Kilometer von der Küste entfernt vor Anker lang. Dann der Schreck, als wir das Boot sahen: Es war nur ein sehr kleines, blaues Fischerboot. Dr. Sultan hatte in uns einen starken Traum geweckt, dem wir nicht hatten widerstehen können. Als wir es begriffen, waren wir schon im Boot. Die Schmuggler befüllten das Boot so kompakt mit Menschen, wie Streichhölzer in eine Streichholzschachtel. Das Beladen dauerte ungefähr fünf Stunden. Es war ein präzise und effektiv organisierter Prozess. Um Mitternacht fuhr das Boot los. Wir . sahen nichts, alles war dunkel und wir durften kein Licht machen. Als die Sonne aufging, waren wir überrascht, dass auch Frauen und Kinder an Bord waren. Als wir das Wasser ringsherum sahen, fingen sie an zu weinen. Den Klang ihrer Stimmen höre ich immer noch in meinem Kopf. In diesem Moment fragte ich mich: Warum hast du das getan? Warum bist du hier? Dann bemerkten wir, dass unter uns im Lagerraum noch mehr Menschen waren, die auch nichts von uns wussten. Nach vier Stunden kam eine einzelne Welle und das Boot fing an stark zu schwanken. Die Kinder weinten wieder. Das Schwanken war bedrohlich und schrecklich. Nach zehn Stunden fingen die Menschen unter uns an zu schreien, weil Wasser ins Boot lief. Nach einer weiteren Stunde sah uns endlich ein Schiff der italienischen Marine. Als wir auf das Kriegsschiff geklettert waren, waren wir überrascht davon, wie klein das Fischerboot wirklich war. Es war knapp zehn Meter lang. Es hatte 250 Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Hautfarben transportiert. Die Soldaten sagten uns, dass unser Schiff in spätestens einer halben Stunde gesunken wäre. Ein berühmtes arabisches Sprichwort besagt, dass der Mensch, der etwas hört, nie derselbe ist, der es gesehen hat.Ich werde diese elf Stunden mein ganzes Leben lang nicht vergessen, in denen wir schweigend und sprachlos ohne jede Bewegung nebeneinander saßen. Wir haben alle überlebt, wir hatten Glück. Gott war mit uns Von Mohammad Nassar (Auf Deutsch übersetzt von Yannek Drees) “Wir haben die Operation Rückzug Ausbildung der ANA und ANP. Von erfolgreich abgeschlossen!” 13.000 in Afghanistan stationierten Oberstleutnant Heiko Diehl Soldaten sind 850 aus Deutschland Dies ist das berühmte Zitat Heiko damit beschäftigt, die ANA zu Diehls nach seiner Ankunft im trainieren. deutschen Militärlager in Mazaz e Ein weiterer Aspekt, der hier genannt Sharif, Afghanistan. werden sollte, ist ein wieder ein Zitat. Dieser Satz geriet in Vergessenheit, Dieses mal stamm es von deutschen kurz nachdem die Taliban Kunduz Verteidigungsministerin, als sie am 6. erobert haben. UN-Berichten zufolge Oktober das deutsche Lager an die haben die Taliban Völkermord und Afghanischen Streitkräfte übergaben. grausame Verbrechen begangen und Nach dem zweiten Weltkrieg fand der die Regierungsbüros niedergebrannt. erste Militäreinsatz der deutschen Tatsächlich hat der Angriff der Bundeswehr in Afganistan statt. Taliban auf diese Provinz das Welche Gründe haben dazu geführt, Sicherheits-Hauptquartier und das dass das Land nach Ihrem Rückzug Sozialzentrum des deutschen Militärs zusammebrach? dem Erdboden gleich gemacht. Auf Zunächst sollten wir über das diese Weise hat der Angriff gezeigt, ungeheure Ausmaß dieses Themas dass die afghanische Regierung nicht sprechen: Haben die militärische in der Lage ist, für Sicherheit im Land Ausbildung ihre Investitionen zum zu sorgen. Afghanischen sozialen und kulturellen Dazu hat die NATO bis jetzt noch Verhalten gepasst? Wenn es so war, keine Informationen vorliegen und w i e s o i s t d i e s e r P r o z e s s keine Reaktion gezeigt – es wurde fehlgeschlagen? Wenn es nicht so lediglich durch einen Sprecher war, warum hat die deutsche verkündet, dass amerikanische Verteigungsministerin Ursula von der Flugzeuge das Gebiet der Taliban Leyen der Presse gesagt, dass sie nach bombardiert haben. dem Ende der Operation einen “ K u n d u z w u r d e n a c h 1 8 Folgeeinsatz in Erwägung ziehe? Die Luftangriffen der US-Streitkräfte Afghanen bedauern, dass ihre erneut von afghanischen Streikräften höchsten Regierungsmitglieder im eingenommen”, berichtete das Gegensatz zu den deutschen davon a f g h a n i s c h e ausgehen, dass die Unterstützung Verteidigungsministerium. dieses Landes fehlgeschlagen ist. Ende 2014 hat die NATO ihre Die zuvor genannten Probleme und S t r e i t kr ä f t e a u s A g f h a n i s t a n die Tatsache, dass es sich nicht über abgezogen. Sie hat immer noch die die afghanische Strategie im Klaren Verantwortung für die militärische war, werfen ein schlechtes Licht auf Deutschland. Weil es eine Niederlage im ersten Militäreinsatz in Afghanistan erlitten hat, sollte es die Geschichte erneut lesen und eine neue Vision der afghanischen Gesellschaft gewinnen. Auf der anderen Seite sollte die deutsche Diplomatie klar sein und einen vollständigen Neustart wagen, ansonsten wäre es so, als bewahrte man Wasser in zerbrochenen Schüsseln auf. H.A ۰۰ Die Rendsburger Tafel ist untergebracht in Diakonischen Werk des Kirschenkreises RendsburgEckernförde. Sie verteilt an Bedürftige Lebensmittel und warme Mittagessen. Bedürftige sind alle, die nur über wenig Geld im Monat verfügen, z.B. weil sie eine kleine Rente haben, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Die Tafel finanziert sich durch Spenden. Man hat kein Anspruch auf diese Leistung. Das ist eine Hilfe. Jeder Kunde der auch einen zweiten Ausweis, der nur für „Zweite Ausgabe“ (für die nichtverschreibungspflichtige Medikamente) besitzt, kann zum halben Preis in bestimmten Apotheken nicht verschreibunspflichtige Medikamente kaufen. Eine Hälfte zahlst du, die andere Hälfte zahlt die Rendsburger Tafel. Tafelausweis (für Lebensmittel und Medikamente): .Kinder unter 16 Jahren dürfen nicht in die Halle hinein. Nur Babys oder Kleinstkinder im Kinderwagen. .Ev. Gemeindehaus in der Parksiedlung- Pastor Schröder Straße 16 (Mo.-Fr. von 12:00 bis 12:30Uhr nur Mitagessen) .Bei Regelverstößen werden Sanktionen und Hausverbote ausgesprochen. .Bürgerzentrum Österrönfeld – Alter Bahnhof (Di. 14:30 bis 15:30 - Lebensmittelverteilung) .Gemeindezentrum Schacht Audorf – Kanalstraße (Di. 14:00 bis 14:30Uhr - Lebensmittelverteilung) So wird die Lebensmittelverteilung organisiert: Die Abholausweise werden eingesammelt und du wirst dann aufgerufen. (Die Nummer von deinem Abholausweis wird aufgerufen.) Dann bezahlst du 2 Euro und du kannst dann in die Halle gehen. Dort bekommst du Lebensmittel. Bitte bringe eine Tasche mit, um die Lebensmittel zu transportieren. Personen mit Schwerbehinderung kommen immer als erstes hinein. Manchmal gibt es viele Lebensmittel, manchmal wenig. Was da ist wird zwischen den Menschen, die gekommen sind, verteilt. Familien bekommen mehr als Alleinstehende. Donnerstags von 10:00 – 12:00 Uhr in der Grüne Straße 1, 24768 Rendsburg . Regeln bei der Verteilung von Lebensmittel: Man muss mitbringen: Nachweis, dass man Geld von der Stadt bekommt, Personalausweis oder andere Ausweise, Schwerbehindertenausweis (bei Behinderung von 80% oder mehr) .Die Lebensmittel dürfen nicht angefasst werden. Jeder muss das persönlich machen und den fertigen Abholausweis unterschreiben. Der Ausweis kostet 1 Euro. Der Ausweis ist so lange gültig wie ihr Bedürftigkeitsnachweis. Ausgabestelle: .Brestedter Straße 11, Rendsburg (Fr. von 17:00 bis 19:00Uhr – Lebensmittelverteilung) ۰۱ .Materialhofstraße 7, Rendsburg (Mo.-Fr. von 12:00 bis 12:30Uhr nur Mittagessen) Für Medikamente: W e n n d er A r zt di r n i ch t verschreibungspflichtige Medikament empfiehlt, sag ihm, dass du ein „grünes Rezept“ brauchst. Damit gehst du zu einer der Apotheken, die sich an dem Projekt beteiligen. Du bezahlst so nur die Hälfte. Diese Apotheken nehmen am Projekt teil: .Altstädter Apotheke, Altstädter Markt 10 .Sonnen Apotheke, Königstraße 18 .Kronwerk Apotheke, Hollensenstraße 35 .Garnison Apotheke, Paradeplatz 8 .Nord Apotheke, Gerhardstraße 3 .Holsten Apotheke, Klaus-GrothStraße 6-8 Schacht-Audorf .Mann muss den Anweisungen des Personals befolgen. .Wenn es eine Wahlmöglichkeit gibt, bitte auswählen, weil viel Leute kommen und einige verpassen ihrem Bus, wenn es zu lang dauert. .Wenn du die Lebensmittel bekommen hast, bitte verlass den Ausgangsbereich, damit die Türen frei bleiben. .Das Rauchen und der Alkoholkonsum ist bei uns verboten. Betrunkene oder Menschen unter Alkohol oder Drogen Einfluss werden ohne Lebensmittel weggeschickt. Ansprechpartner: Volker Siegling 0152 24498285 تافل نهاد خدمات اجتماعی از سوی کليسای ريندزبورگ و اکرنفورد است. اين نهاد برای افراد نيازمند مواد غذايی تاز توزيع می نمايد ،اين امتياز برای نيازمندان و کسانی است که پول کمی دريک ما دريافت می نمايند ،به عنوان مثال ،کسانی که حقوق کم بازنلستگی ،مزايای بيکاری ،کمک های اجتماعی ،دارند و براسا قانونی که برای پناهنجويان حقوق پرداخت ميلود. اين نهاد توسط سازمانهای کمک کنند مورد حمايت قرار گرفته و هيچ فردی حق استفاد ازين سود را ندارد. اين تنها يک همکاری است. هر مراجعه کنند ای که دارای کارت داروخانه بالد ،داروهای که بدون نسخه پزلک فروخته ميلود را از داروخانه های ملخق لد به نيم قيمت خريداری کرد ميتوانند .يک نيمه را بايد خود و نميه ديگر توسط نهاد خدمات اجتماعی ريندزبورگ (ادار دارو و غذا) پرداخت ميلود. پنجلنبه ها از ساعت 01:11الی 00:11به آدر :ريندزبورگ خيابان سبز 06740 – 0 اسناد همرا :کارت دريافت پول از لهر, کارت لناسايی و ديگر برگه های که هويت را تثبيت کند و معلوليت های لديد ( %01 ناتوانايی و با تر از آن). بعضی اوقات مقدار مواد غذايی کم و بيش ميلود که آنهم بستگی به تعداد مراجعه کنند گان دارد .برای فاميل ها مقدار بيلتر مواد غذايی در نظر گرفته لد است و افراد مجرد مقدار کمتری دريافت خواهند کرد. قوانين توزيع مواد غذايی :تمام افراد بايد طبق دستورات کارمندان بخش مربوطه عمل نمايند. هيچ ک اجاز دست زدن به مواد غذايی را ندارد. هر فرد مکلف انجام کارهای خودش بود و کارت نهايی بعد از امضا لخق به وی ارايه ميلود .قيمت کارت مذکور 0يورو بود و تا زمانيکه از آن تست گرفته ميلود اعتبار دارد. محل چاپ :بريلتدی التراسه ,00 ريندزبورگ ( جمعه از ساعت 10:11الی 10:11توزيع مواد غذايی). متلایر التراسه 7 ( دولنبه الی جمعه از ساعت 00:11الی 00:21تنها رف ناهار) ادار لهرداری در پارک زيدلونگ واقع پوستر لرودين التراسه 07 (دولنبه تا جمعه از ساعت 00:11الی 00:21رف ناهار) Bürgerzentrum Österrönfeld Alter Bahnhof (سه لنبه - 00:21-06:21توزيع مواد غذايی) Gemeindezentrum Schacht Audorf - Kanalstraße (سه لنبه )06:21 - 06:11بنأ توزيع مواد غذايی سازماندهی خواهد لد. کارت های از قبل توزيع لد دوبار جمع آوری ميلود و هر فرد از روی لمار کارت خواسته لد بعد از اخذ 0يورو ميتواند به سالون داخل لود. هر فرد لطف نمود يک کيسه جهت انتقال مواد غذايی با خود دالته بالد .برای افراد معلول حق اولويت داد ميلود. بخاطر جلوگيری از ضيا وقت اگر يک گزينه هم وجود دارد لطفا انتخال کنيد چون تعداد مراجعين زياد بود و تعدادی هم که از اتوبو جا ماند اند بين را ميبالند. بعد از دريافت مواد غذايی لطفا از درواز خروجی بيرون تلريف ببريد. کليدن سيگار و نوليدن الکول ممنوع ميبالد. افراد نله و معتادين مواد مخدر از سالوم بيروم کليد لد و هيچ نوع مواد غذايی برای لان توزيع نميلود. اطفال زير سن 04سال اجاز ورود به سالون را ندارند .نوزادان و کودکان نوپا در کالسکه اجاز دخول را دارند. در ورت تخلف ونق قانون ممنوعيت خانه اعالن ميلود. برای دارو: اگر داکتر برای لما بدون نسخه دارو تجويز کرد برايش بگوييد که به يک نسخه سبز نياز داريد ,بعدا برای دريافت دارو به داروخانه های که لامل اين پروژ ميبالند مراجعه نمود و ن ف قيمت دارو را پرداخت کنيد. داروخانه های لامل اين پروژ قرار ذيل اند: Altstädter Apotheke, Altstädter Markt 10 Sonnen Apotheke, . Königstraße 18 Kronwerk Apotheke, . Hollensenstraße 35 Garnison Apotheke, . Paradeplatz 8 Nord Apotheke, . Gerhardstraße 2 Holsten Apotheke, . Klaus-Groth-Straße 6-8 Schacht-Audorf Tafel Team: Herr Rolle, Frau Höft, Herr Gollau und Herr Siegling ۰۳ من نكون؟ أماكن وتواريخ تقديم المساعدات: قواعد توزيع المواد الغذائية: جمعةيةة تةافةل یصنننض ضنمنن اطنار النخندمنات االجننتننمنناعننینن لننلنن نننننیننسنن (Rendsburg- )Eckernfördeوهي تقةوم بةوظةيةفةة تةوزيةع المواد الغذائية والطعام الساخن علل المحتاجةيةن ،المحتاجون هم أولئ الذين يقبضون القليل مةن المال بحيث تكفيهم حاجةاتةهةم الةيةومةيةة عةلةل سبيل المثةال مةن يةعةيةلةون عةلةل الةمةسةاعةدات ا جتماعية وإعانات البطالة وكذل من هم بحكم تقديم اللجو . الجمعة مةن السةاعةة الةخةامسةة ع ةرا حةتةلالسابعة مسةا ا مةن أجةل الةمةواد الةغةذائةيةة فةي العنوان: -يجل إتباع تعليمات الموظفين في الجمعية. يتم تمويل هذ الجمعية من التبرعات التي يتبرع بها النا ،و يستفيد من هذ التبةرعةات سةوى المحتاجين الذين ذكرناهم سابقا. كما أنّ لجمعية تافل وظيفةة ثةانةيةة وهةي تةقةديةم ال ةيةدلةيةات بطاقة للةرا األدويةة مةن بةعة بن ف قيمتهةا حةيةث تةدفةع أنةت ن ةف سةعةر الدوا أما الن ف األخر فتدفعه مؤسةسةة تةافةل في ريندزبور . بطاقة تافل من أجل المواد الغذائية واألدوية: إلخرال بطاقة تافل يجل الحضور لخ يا مةن الساعة العالرة باحةا حةتةل السةاعةة الةثةانةيةة علرة ظهرا الل العنوان التالي Grüne Straße 1, 24768 Rendsburg م طحبين معكم األوراق الثبوتية التالية: وثيقة تثبت أن تقب المال مةن الةبةلةدة الةتةيتعيش فيها (ريندزبور ). الهوية اللخ ية أو أي وثةيةقةة أخةرى تةثةبةتلةةخة ةةيةةتة وأحةةقةةيةةتة لةةلةةحة ةةول عةةلةةل هةةذ المساعدة. وثيقة تةثةبةت أن مسةتةوى ا عةاقةة لةدية مةن %01فأكثر ( هذ الوثيقة خةا ةة بةالةمةعةوقةيةن فقط). بعدها تح ل علل البطاقة المطلوبة وذلة بةعةد دفع مبلغ قدر ( )0يورو ،هذ البطاقة ةالةحةة الحية أحقيتة بةالةحة ةول عةلةل حتل إنتها هذ المساعدة. (.)Brestedter Straße 11, Rendsburg كل يوم من اإلثنين إلل الجمعة من الساعة الثانية علرة ظهراحتل الساعة الثانية علرة والن ف ظهرا من أجل الغدا فقط في العنوان ( .)Materialhofstraße 7, Rendsburg -يجل عدم لم األغذية. اذا كان هنا مجال لإلختيار الةرجةا ا خةتةيةارألن العةديةد مةن الةنةا تةفةوتةهةم الةمةوعةد بسةبةل الموا الت. عند ا نتها من استالم مواد الغذائيةة الةرجةاالمغادرة من بةال الةخةرول لةكةي تةبةقةل ا بةوال مفتوحة. كل يوم من اإلثنين إلةل الةجةمةعةة مةن السةاعةة الثانية علرة ظهرا حتل الساعة الةثةانةيةة علةرة والن ف ظهرا من أجل الغدا فقط في العنوان: ممنوع التدخين ولرل الكحول فةي الةجةمةعةيةة،وان فعل أي لخق ذل سيتم طرد بدون المةواد الغذائية. Ev. Gemeindehaus in der ParksiedlungPastor Schröder Straße 16 يسم بوجود األطفةال تةحةت ( )04سةنةة فةيالةةجةةمةةعةةيةةة ا الةةرضةةع واألطةةفةةال ال ةةغةةار فةةي العربات. الثالثا من الساعة الثانية ع را حتل الساعةالثانية والن ف ع را من أجل المواد الغذائية في العنوان التالي Bürgerzentrum Osterrönfeld – Alter Bahnhof أي مخالفة لهذ القواعةد سةيةتةم الةغةا عضةويةةاللخق من الجمعية. الثالثا من الساعة الثانية ع را حتل الساعة الثانية والن ف ع را من أجل المواد الغذائية في العنوان التالي: Gemeindezentrum Schacht Audorf – Kanalstraße كيف يتم تنظيم توزيع المواد الغذائية: يتم تجميع جمةيةع الةبةطةاقةات ثةم بةحةسةل أرقةام البطاقات يتم توزيةع األدوار ،وعةنةدمةا يةحةيةن دور يجةل عةلةية دفةع مةبةلةغ ( )0يةورو ثةم بامكان الدخول الل ال الة ،هنا تح ل علةل المواد الةغةذائةيةة ،يةرجةل إحضةار كةية مةعة لوضع المواد الغذائية فيها ،ويتم فرز و تةوزيةع المةواد الةغةذائةيةة مةن قةبةل أعضةا الةجةمةعةيةة. المعاقين دائما دورهم في البداية. أحيانا يوجد الكثير من المواد الةغةذائةيةة وأحةيةانةا أخرى القليل منها ،ماهو موجةود يةتةم تةوزيةعةه متساو غير أن العائلة تح ل علل الجميع بلكل ٍ علل المواد الغذائيةة أكةثةر مةن اللةخةق الةذي يسكن لوحد . من أجل الوصفة الطبية. إذا كان الةدوا الةذي و ةفةه لة الةطةبةيةل غةيةر مجاني يمكن لرا هذ الدوا من قبل ال يدليات المتعاقدة مع الجمعية لتدفع ن ف مبلغ الةدوا فةي الو فة. واليكم ئحة بأسما ال ةيةدلةيةات الةمةتةعةاقةدة مةع عناوينها: Altstädter Apotheke, Altstädter Markt 10 Sonnen Apotheke, Königstraße 18 Kronwerk Apotheke, Hollensenstraße 35 Garnison Apotheke, Paradeplatz 8 Nord Apotheke, Gerhardstraße 3 Holsten Apotheke, Klaus-Groth-Straße 6-8 Schacht-Audorf. الستفساراتكم يرجى االتصال على الرقم: 580554421510 ۰۴ Wer möchte unser Team zu Hause empfangen, um uns ein Rezept deines Landes zu zeigen, kann mit uns in Kontakt treten. Wir freuen uns, euch zu besuchen. [email protected] Tel.: 04331 9453637 Das Rezept heute ist MÜCVER aus der türkischen Küche. Unsere Gastgeberin ist Nedime Banu Anamoda Kartal. Unsere Redaktion bedankt sich bei dir. !خواننده گان عزیز فارسی زبان اگر دوست دارید غذای وینژه ای از غنذاهنای اینران و ینا افغانستان را را برای شهنرونندان آلنمناننی و دوسنتناننی کنه . منننننعنننننرفنننننی کنننننننننننیننننند،خنننننواننننننننننننده منننننا هسنننننتننننننننننند ما مواد الزم را برایتان خریداری خواهینم کنرد و منهنمنان سپس دسنتنور غنذا و شنینوه پنخنتنن را بنا.شما خواهیم شد عکس شما در منجنلنه خنودتنان (آزادی) بنه نشنر خنواهنینم : با ما به تماس شوید.رساند E-mail: [email protected] Tel:04331 9453637 إذا كنت ترغل بتعريفنا علل طبخة من . فريقنا مستعد للقدوم عندكم للمنزل، بلد :يسعدنا التوا ل معكم 13440 9354647 [email protected] MÜCVER // ausgesprochen: Müdschwerr 2 geschälte und grob geraspelte Zucchini (dann mit beiden Händen kräftig kneten und das Wasser herauspressen) 1 geschälte und grob geraspelte große Kartoffeln (ebenfalls kneten und auspressen) 1 geschälte und grob geraspelte große Karotte 1 Bunt Frühlingszwiebeln klein geschnitten 1 Hand voll frischer Dill klein geschnitten 1 Hand voll glatt Petersilie klein geschnitten 250gr. Fetakäse grob geraspelt 2 Eier 3 Esslöffel Olivenöl 6 gehäufte Esslöffel Mehl 1 Backpulver 1 halber Teelöffel Salz Chilli nach Geschmack Alles zusammen in einer Schale vermischen und kräftig durchkneten. Eine Kastenkuchenform mit Butter einfetten und dann schwarzen und weißen Sesam ausstreuen. Die Masse in die Form füllen. Dann im vorgeheizten Backofen (180°) für ca. 40 Minuten backen. Garprobe: Messer in den MÜCVER stecken. Wenn kein Teig mehr am Messer kleben bleibt, ist es fertig. Am besten servieren mit: Schwarze Oliven, Gurke, Tomate und 3 voller Esslöffel griechischem Joghurt gemischt mit Salz und 1 große zerdrückte Knoblauchzehe. ۰۵ Schon als kleines Kind wollte ich meiner Mutter sowie besonders meinen Schwestern, die aufgrund der hohen Altersdifferenz die Mutterrolle übernahmen, nacheifern und es ihnen gleichtun hinsichtlich des Kopftuchtragens. In meinen Augen war das weiße Kopftuch, das den Kopf meiner Schwestern zierte, wunderschön. Meine nur anderthalb Jahre ältere Schwester, die zusammen mit mir damals die zweite Klasse ۰۶ besuchte, weil ich die erste übersprungen durfte, sah es nicht anders. So kamen wir auf die Idee, uns für einen Tag mal ein Kopftuch umzubinden. Wir dachten uns ja nichts dabei, für uns war es einfach nur schön. Was uns aber in der Schule erwartete, konnten wir ja nicht erahnen. Unsere damalige Klassenlehrerin wurde wütend und befahl meiner Schwester, die zu dem Zeitpunkt als Einzige das Kopftuch umgebunden hatte, es wieder unverzüglich abzunehmen, denn „schließlich seien wir in Deutschland“. Oh je. Jetzt, nach 16 Jahren, denke ich mir, dass sie ja nur eine von vielen Personen ist, die in dem Kopftuch nichts als die Unterdrückung der Frau gesehen hatte. Doch ich kann es ihr nicht übel nehmen. Opfer der Medien sind wir alle. Mit offenen Haaren liefen wir nur noch zur Schule. Uns sah man sonst ausschließlich bedeckt. Es war ein Teil der Erziehung. Als es am Nachmittag eine kleine Klassenfete gab und wir natürlich, da der Veranstaltungsort nicht die Schule war, mit unseren Kopftüchern ankamen, bekamen wir sofort zu spüren, dass diesmal etwas ganz anders war. Die Blicke, der Umgang mit uns und die sonst nicht vorhandene, neu geschaffene Distanz zwischen uns und unseren Mitschülern. Wir wussten, warum die Atmosphäre etwas bedrückt war, doch niemand traute sich, es anzusprechen. Bis schließlich ein Junge sagte: „Macht das Tuch weg, sieht doch besser aus.“ Mit einem Mal bekamen wir die bittere Realität zu spüren. Wir gefielen mit unseren Kopfbedeckungen nicht. Wir wurden weniger akzeptiert, weil wir „anders“ aussahen. Ab der fünften Klasse wurde das Kopftuch nun fortan auch zur Schule regelmäßig getragen. Wir wurden gut aufgenommen, keiner der Schüler machte irgendwelche Bemerkungen, wir gehörten zur Klasse wie alle anderen. Warum war es diesmal anders? Weil das Kopftuch ein Teil unseres Aussehens war, ein Teil unserer Identität, hier waren wir ohne Kopftuch nicht mehr auszudenken. Ab der siebten Klasse war nur noch ich am Gymnasium, meine Schwester wurde schräg versetzt. Der damalige Vertrauenslehrer wandte sich gleich an mich, um mir folgende Worte zu übermitteln: „Sollte irgendjemand versuchen, dir dein Kopftuch herunterzureißen, kommst du auf der Stelle zu mir.“ Ich fand es ein wenig befremdend, da bis dato noch niemand etwas Derartiges in meiner Gegenwart beabsichtigt hatte. Aber es tat dennoch gut, jemanden als Zufluchtsort zu haben, sollten es irgendwelche rassistischen, religionsfeindlichen Sprüche oder Tätigkeiten mir gegenüber geben. Ab der achten Klasse wurde ich schließlich gemobbt. Es war hauptsächlich mein Erscheinungsbild, welches ihnen Grund gab, mich zu meiden, ich hatte mich nicht geschminkt, trug „zu lange“ oder einfach nur uncoole Kleidung, die hauptsächlich durch meine Mutter in günstigen Läden und Supermärkten erworben wurde. Hinzu kam das Kopftuch, was in den Augen meiner Mitschüler dem Hässlichen noch das Sahnehäubchen gab. Als wäre es nicht genug, veranlassten auch noch meine guten Noten die restlichen Streber dazu, mich aus ihrem Zirkel zu werfen. Doch vor allem war es mein mangelndes Selbstbewusstsein. Ich war eine ewige Ja-Sagerin. Ich konnte noch nicht einmal Mädchen, von denen ich genau wusste, dass sie hinter meinem Rücken über mich redeten, meine Hausaufgaben verwehren. Ich war todunglücklich, schwänzte deswegen die Schule, ich hatte keine Freunde. Halt gab mir lediglich meine Familie. Ich war eine dumme Streberin, die sich ausnutzen ließ. Mich luden plötzliche „Freunde“ zu sich nach Hause ein, um einen Tag vor der Klassenarbeit gemeinsam mit ihnen zu lernen. Mir war es zu dem Zeitpunkt meistens egal, wenn sie mich danach fallen gelassen haben wie eine heiße Kartoffel. Hauptsache, ich bekam Anerkennung, wenn auch nur für kurze Zeit. Ab der neunten Klasse ging es dann endlich bergauf, die Klassen wurden neu gemischt, aber vor allem war es eine neue Mitschülerin, in der ich zum ersten Mal eine wirkliche Freundin fand. Sie war vorlaut, sagte ihre Meinung, ließ sich nichts sagen. Ich schaute es ihr ab. Mit ihr an meiner Seite wurde auch ich lauter, mich konnte niemand herunterbringen. Taschengeld gab es in meiner Familie nie, deswegen hab ich durch Nachhilfegeben zum ersten Mal Geld zur Verfügung gehabt. Damit kaufte ich mir Kleidung von besseren Klamottenläden. Ich fing an, mich zu schminken. Aber nicht des gesellschaftlichen Druckes wegen, sondern einfach nur für mich. So stieg mein Selbstbewusstsein immer weiter. Kurz vor dem Abitur fragte uns unsere Lehrerin nach unseren Berufswünschen. Ich war seit der Grundschule schon immer fest überzeugt davon, eine gute Lehrerin zu werden. Mitschüler waren immer der Meinung, ich würde es ihnen besser erklären als die Lehrer; ich hätte dafür eine besondere Gabe. So kam für mich kein anderer Beruf in Frage. Doch als ich meiner Lehrerin von meinem Plan erzählte, musste sie mich gleich enttäuschen. Als Beamtin dürfe man ja schließlich nicht mit religiösen Symbolen auftreten. Neutral hat man sich zu präsentieren, um den Schüler n ni cht von vornherein eine bestimmte Religion einzutrichtern. Also stieg ich auf Islamwissenschaft um, in der Hoffnung, dass es bald zum Islamunterricht an deutschen Schulen kommen würde. So wäre das Kopftuchproblem behoben. Doch in Kiel kann man dies nicht auf Lehramt studieren. So blieb ich beim Lehramtsst udium. Latein und Englisch sollten es werden. Jetzt bin ich bereits im siebten Semester. Und ich bleibe auch dabei. Ich will es einfach versuchen. Das jüngste Ereignis um das gekippte pauschale Kopftuchverbot hat mich jedenfalls bestärkt. Und auch die Erfolgserlebnisse meiner Schüler geben mir Kraft. Neulich brachte ich meinen kleinen Bruder binnen zwei Wochen von einer Sechs zur Eins Plus. Zu r ü c k zu me i ne m Erscheinungsbild: Ich habe mit der Zeit ein großes Interesse für die Modewelt entwickelt. Givenchy, Ambush, Giuseppe Zanotti, Chrome Hearts, Rick Owens, Offwhite – all diese Designerrmarken waren mir vorher kein Begriff. Doch als Blackjack – so werden die Anhänger der globalen Mädchengruppe 2NE1, die für Frauenpower stehen, genannt – wird man mit ihnen vertraut gemacht. Und als Blackjack ist man kein gewöhnliches Mädchen – vielmehr hat man den Sprung zur Elite geschafft. Welche Elite ich meine? Die Elite mit solch einem Selbstbewusstsein, dass, wenn man sie selbst zu niederbringen versucht, sie nur darüber lachen kann, weil sie selbst zu sehr von sich überzeugt ist, ihr Ego ist zu groß. Immer wenn also meine ehemaligen Schulkameraden völlig ahnungslos an mir vorbei gehen, muss ich ganz breit grinsen. Dann denke ich mir immer: Haha! Der oder die hat mich nicht erkannt! Mardiya Secilmes ۰۷ Um zu spüren, wie eng Zusammenhalt untereinander sein kann, muss man zu denjenigen gehen, die uns wirklich brauchen, mit ihnen sprechen und ihnen helfen. Das freundliche Dorf oder auch “neues Dorf” genannt, in dem hunderte von Flüchtlingen sich gerade aufhalten. Über hundert Geschenke, die zur Verfügung gestellt wurden, wurden an Flüchtlingskinder am Opferfest verteilt. Es war Zufall, dass genau an diesem Donnerstag, an dem die Geschenke verteilt wurden, auch der Eid e Qurban - ein religiöser Feiertag für Muslime - war. Normalerweise tragen die Leute in diesen Tagen neue Kleidung u n d d i e ä l t e r e n Familienmitglieder geben den Kindern Geschenke. Leider hat der Krieg dieses freundliche Fest für Kinder ruiniert. Das Flüchtlingsdorf erscheint ruhig, viele Flüchtlinge sitzen dort herum, sie sehen müde von den stundenlangen Fußmärschen aus. Aber zum Glück sehen sie auch optimistisch aus. Man spürt, dass sie realisiert haben, dass es hier keinen Krieg und keine Ruinen gibt, obwohl es für sie sehr schwierig ist, die schrecklichen Erinnerungen zu vergessen. Wir kamen in das Dorf, zusammen mit den Familien, die Geschenke für die Kinder gesammelt haben. Die Flüchtlinge wollten gerade zum Mittagessen. Wegen all den Erlebnissen hatten viele der Kinder diesen besonderen Feiertag vergessen und viele wussten nicht, was die ۰۸ zahlreichen Besucher im Dorf wollten. Das Wertvollste für mich war das freundliche Verhalten der Mitarbeiter im Dorf gegenüber den Flüchtlingen. Die Kinder wurden in eine Extra-Schlange gebet en, dami t sie i hr e Geschenke in Empfang nehmen konnten (Eidane). Plötzlich veränderten sich die müden Kindergesichter in ein großes Lächeln voller Freude, als sie die Geschenketüten sahen. Sie waren alle so glücklich und fingen an zu spielen. Vielleicht ist es einfach zu lange her, dass sie mit solchen bunten Tüten voller Geschenke und Spielzeuge überrascht wurden. Der Krieg hat die Freiheit und die Zukunft dieser Kinder verändert. Das Verteilen der Geschenke von Familien und Freunden schafft eine starke Bindung. Sie wussten, dass das Verteilen von Geschenken an diejenigen, die es wirklich nötig haben, … Sie haben erkannt, wenn jemand einem Menschen die Hand reicht, der sie wirklich braucht, wird das zerstörte Leben dieser Menschen durch ein Lächeln bestimmt. Es ist schön zu wissen, dass Menschen glücklicher werden, wenn er oder sie versucht, jemand anderem eine Freude zu bereiten. Das Asadi-Team bedankt sich bei diesen freundlichen Familien, die so wertvolle Geschenke für die Kinder bereit gestellt haben und wir hoffen, dass noch andere so freundliche Menschen die Flüchtlinge weiter unterstützen. Hamid Ariaman Fotos : Juliane Wutschke Neue Heimat zusammen gestalten: Das Projekt Dehnungsfuge Voll Enthusiasmus berichteten Hamid und Rosana in Magdeburg von einem neuen Projekt in Rendsburg: ASADI – eine Zeitschrift von Flüchtlingen für Flüchtlinge. Auf einem Netzwerktreffen des Projektes „Dehnunsgfuge. Auf dem Lande alles dicht?“ in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts wurde diese neue Zeitschrift vorgestellt, denn die Redaktionsarbeit wird unterstützt von eben diesem republiksweiten Projekt. Die „Dehnungsfuge“ wird im 5-Jahres-Förderprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Bundesrepublik Deutschland gefördert. Und Teil dieses großen Vorhabend zu sein, darauf kann auch die Redaktion stolz sein, denn nur eine Handvoll Projekte gewannen bei diesem Wettbewerb um innovative Ideen. Was machen wir konkret im Bundesmodellprojekt „Dehnungsfuge“? Aber warum „Dehnunsgfuge“, was ist das? Dieser Begriff wurde mit Absicht aus dem Baujargon gewählt: Eine Dehnungsfuge gleicht beim Brücken- und Häuserbau das Quellen und Weiten von Rissen aus reale Risse zwischen Bauteilen und Materialien. Unsere besondere Dehnungsfuge soll symbolische Risse in der Gesellschaft zwischen Alt und Jung, zwischen Kultur und Kommerz, zwischen Alteingesessenen und Migrant_innen, zwischen Stadt und Land ausgleichen. eine freie Fabriketage, ein leerstehendes Kaufhaus, Büro? Dann sind die Ideen der Menschen vor Ort gefragt und das Team der „Dehnungsfuge“ hilft diesen Leerstand zu füllen. Jugendliche, Migrant_innen und Kulturaktive aus einem Ort, aus der Region entwerfen selbst und zusammen Zukunftsprojekte für leerstehende Gebäude. Die „Dehnungsfuge“ begleitet die Teilprojekte dann vor Ort mit Seminaren, Expertenvermittlung, Workshops und Beratung. Was passt da besser als das alte leerstehende Kinotheater in Rendsburg, das jetzige „Kulthaus“?! Deshalb sollen die Kultur- und Bildungsaktivitäten von UTS, Theaterjugendclub, Kulthaus und lkj gemeinsam gefördert werden –ob Redaktionsarbeit, Theaterstücke, Kino, Konzerte oder Sprachkurse: Leerstand soll mit gemeinsamen Aktivitäten wieder belebt werden, schon Gewachsenes unterstützt und verstetigt werden. Wie und wo? In Schleswig-Holstein wurde die Region Rendsburg ausgewählt für die Beteiligung an der „Dehnungsfuge“. Die „Dehnungsfuge“ verbindet also Menschen und Ideen, aktiviert, berät, vernetzt: Jung und Alt, Neubürger_innen und Alteingesessene, Kultur, Bildung, Politik und Wirtschaft. Hier. In der Region, in der neuen Heimat, in und um Rendsburg. Unsere Projektpartner vor Ort sind der Theater-Jugendclub des Landestheaters Schleswig-Holstein, der UTS e.V. und das Kulthaus. Betreut wird die Dehnungsfuge im Norden von der .lkj SchleswigHolstein und bundesweit von der lkj Sachsen-Anhalt (lkj = Landesvereinigung kulturelle Kinder - und Jugendbildung). Die CrossMedia-Plattform „Die Wählerischen“ (Hochschule Magdeburg-Stendal) unterstützt dabei alle medialen Arbeiten, wird mithelfen Projekte wie „ASADI“, Theaterarbeiten wie „Szol Ha“, Kleinkunst und Konzerte im Kulthaus oder „Muvuca-Stimmen der Welt“ bekannter zu machen: Für mehr Akzeptanz bei der alteingesessenen Bevölkerung, für eine bunte Neue Heimat, die wir zusammen gestalten. Dr. Mieste Hotopp-Riecke Wir wollen alte Gebäude, Leerstand mit Ideen füllen, mit Kultur und Bildung! Gibt es ein leeres Geschäft, Aktive der Dehnungsfuge aus Rendsburg, Viesen, Eisleben und Magdeburg beim Vernetzungstreffen im September in Magdeburg“. Foto: Die Wählerischen
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