Ausgabe 1 – Oktober 2015

Asadi – das Magazin für die Kommunikation von Zugewanderten untereinander und mit der Aufnahmegesellschaft
Damit wir unsere Arbeit fortführen können,
sind wir auf Spenden angewiesen:
UTSe.V. / Förde Sparkasse /
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BIC: NOLADE21KIE
Verwendungszweck: ASADI
Ein Ehepaar ist umgezogen. Am ersten Morgen, als das Ehepaar frühstückt,
guckt die Frau aus dem Fenster und merkt, dass die Nachbarin Laken an die
Leine aufhängt. Dann sagt sie zu ihrem Mann: „Wie schmutzig sind die
Laken, die unsere Nachbarin aufhängt. Schämt sie sich nicht? Wer weiß?
Vielleicht kann sie das nicht besser. Wenn ich Zeit habe, werde ich ihr ein
paar Tipps geben.“
Der Mann schaut auch aus dem Fenster, bleibt aber schweigsam.
Einige Tage später wiederholt sich das Ereignis und in der nächste Woche
noch mal. Und die Frau kritisiert immer ihre Nachbarin und wie sie mit ihrer
Wäsche umgeht. Der Mann bleibt aber immer schweigsam.
Eines Tages als das Ehepaar frühstückt, merkt die Frau, dass die Wäsche
ihrer Nachbarin jetzt sauber ist und sagte zu ihrem Mann: „Guck mal, die
Wäsche unserer Nachbarin ist sauber. Vielleicht hat jemand ihr gezeigt, wie
es geht. Es wurde auch Zeit!“
„Nein“, sagt der Mann, “Ich bin heute früher aufgestanden und habe unser
Fenster geputzt.“
Manchmal liegen die Fehler, die wir in den anderen sehen, an dem
Fenster durch das wir den anderen betrachten. Die Fehler können ganz
schnell verschwinden, sobald wir unser Fenster putzen.
Vielen Dank!
Impressum
Umwelt Technik Soziales e.V. (UTS)
Kieler Str. 35 / D 24340 Eckernförde
(Anschrift gilt für alle im Impressum
genannten Personen)
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VR 677
Tel +49 4351 72 60 55
Fax +49 4351 718 30 47
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vertreten durch Lutz Oetker als
Geschäftsführer.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
wieder und verbleiben mit allen Rechten bei
den AutorInnen.
Asadi Redaktion:
Adresse: Materialhofstraße 1b/ 24768 Rendsburg
E.mail: [email protected] Tel: 04331/ 9453637
Ohne die Mitwirkung von vielen Personen wäre die Realisierung unseres Magazins nicht
möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an euch alle:
Alex
Luttmann
Peter Seidler
Neda Sadegi
Wolfgang Trautrims
Fenja Lienau
Sabine Goedjie Schmidt
Yannek Drees
Shafi Wassal
‫آزادی– كلمة فارسية تعني الحريةة آزادی‬
‫و هذا اسم مجلتنا الجديدة‪ .‬هدفنا هةو‬
‫جعل األلمان‪ ،‬المهاجرين والالجئين‬
‫عةةةلةةةل تةةةوا ةةةل‪ .‬نةةةريةةةد‪ ،‬نةةةحةةةن‬
‫المهاجرين‪ ،‬التحدث عن أنفسنا‪ .‬هنةا‬
‫نستطيع الكتابة عن ثقافةتةنةا‪ ،‬تةارية‬
‫بةةالدنةةا‪ ،‬وعةةن عةةاداتةةنةةا وتةةقةةالةةيةةدنةةا‪.‬‬
‫يمكننا الكتابة عن قدراتنا الخا ة و‬
‫مهاراتنا المكتسبة في وطننا وأيضةا‬
‫عةن األسةبةال الةتةي جةعةةلةتةنةا تةةر‬
‫أرضنا و وطنةنةا وسةبةل اخةتةيةارنةا‬
‫أللةةمةةانةةيةةا‪ .‬نةةريةةد أن نلةةرس لةةلةةنةةا‬
‫ال عوبات التي ن ادفها في حياتةنةا‬
‫اليومية بألمانيا‪ ،‬والتحيزات التي مةا‬
‫زلةةنةةا نةةكةةاف ة ضةةدهةةا‪ .‬كةةمةةا مسةةألةةة‬
‫الةةمةةسةةاواة بةةيةةن الةةرجةةل والةةمةةرأة‪،‬‬
‫وحقوق المهاجرين وطالبي الةلةجةو‬
‫ونظرتنا لهذا البلد‪ .‬نةريةد أن نةكةتةل‬
‫الةلةقةائةات الةمةمةيةزة مةع‬
‫عن بعة‬
‫الةخةاق قةابةلةونةا بةانةفةتةاس ودعةةم‪.‬‬
‫الةةةحةةةديةةةث عةةةن جةةةمةةةيةةةع هةةةذ‬
‫الموضوعات يمكةن أن يسةاهةم فةي‬
‫سةةو الةةتةةفةةاهةةم واألحةةكةةام‬
‫خةةف ة‬
‫المسبقة عند البع ‪ .‬وإذا اسةتةمةعةنةا‬
‫لبعضنا البع وانفتحةنةا لةلةثةقةافةات‬
‫األخرى في ب التعايش مع بعضنةا‬
‫الةةقةةائةةم عةةلةةل ا حةةتةةرام‬
‫الةةبةةع ة‬
‫والتناغم ممكنا‪ .‬وربما يةرغةل احةد‬
‫القرا في مساعدة احد الةمةهةاجةريةن‬
‫اوطالبي اللةجةو بةا نةدمةال بلةكةل‬
‫أفضل‪ .‬إذا انت مةهةاجةر وتةريةد أن‬
‫تروي ق ت ‪ ،‬ملاكلة أوتةجةاربة‬
‫اإليجابية هنا في ألمانيا‪ ،‬فنرحل ب‬
‫لالنضةمةام الةيةنةا خةبةارنةا ق ةتة‬
‫وسةةنةةقةةوم بةةنةةلةةرهةةا‪ .‬لةةلةةتةةوا ةةل‪:‬‬
‫‪1‬‬
‫‪3‬‬
‫‪4‬‬
‫‪4‬‬
‫‪0‬‬
‫‪9354647 [email protected]‬‬
‫‪۳‬‬
‫نام (فارسی) مجله جدید ما‬
‫است‪.‬‬
‫هدف ما از ایجاد مجله این است که‬
‫همراه با پناهجویان؛ حرف هایی در‬
‫مورد تاریخ‪ ،‬فرهنگ‪ ،‬آداب ‪ -‬رسوم و‬
‫سنت های مرسوم در جامعه مان را‬
‫برای کسانی که در آلمان زندگی‬
‫میکنند‪ ،‬بیان کنیم‪.‬‬
‫در این مجله ما میتوانیم پیرامون قابلیت‬
‫های ویژه مان و دالیل اینکه چرا از‬
‫کشورهایمان به این سرزمین آمده ایم‬
‫بنویسیم‪ ،‬ما میخواهیم به مردم در مورد‬
‫مشکالت زندگی روزمره مان سخن‬
‫بگوییم‪ ،‬تعصبات را کاهش داده و نشان‬
‫دهیم موضوع برابری حقوق مردان و‬
‫زنان و حقوق مهاجران و پناهجویان‬
‫برای مان اهمیت ویژه ای دارد و اینکه‬
‫چگونه زندگی در این کشور را میتوانیم‬
‫بپذیریم و درک کنیم ‪.‬‬
‫ما از برخوردهای خاص؛ خوب و‬
‫صمیمانه افرادی که با ما روبرو‬
‫میشوند و از ما با صراحت و دوستانه‬
‫پشتیبانی می کنند‪ ،‬خواهیم نوشت‪ .‬زیرا‬
‫توسعه همه این موضوعات میتواند‬
‫سوء تفاهم ها را برطرف و به کاهش‬
‫تعصبات کمک کند ‪.‬‬
‫توجه کردن به همه این موارد و گوش‬
‫دادن و ارزش گزاری به تمام فرهنگ‬
‫های گوناگونی که با آن مواجه میشویم‪،‬‬
‫باعث ایجاد احترام‪ ،‬همزیستی و‬
‫همدیگر پذیری میشود و شاید کسی از‬
‫میان خواننده گان ما‪ ،‬با توجه به این‬
‫موضوعات عالقمند کمک به پناهجویان‬
‫و مهاجران شود ‪.‬‬
‫ازین رو شما که به عنوان یک خارجی‬
‫به این کشور سفر کرده اید و یا اینجا‬
‫زندگی میکنید و میخواهید داستانی در‬
‫مورد مشکالت و یا تجارب مثبت خود‬
‫را برای کسانی که در آلمان زندگی‬
‫میکنند بیان کنید‪ ،‬به ما بپیوندید‪ ،‬ما با‬
‫عالقمندی به شما خوش آمد خواهیم‬
‫گفت و از نوشته تان استقبال خواهیم‬
‫کرد ‪.‬‬
‫‪ASADI - Freiheit auf Persisch ist der‬‬
‫‪Name unseres neuen Magazins.‬‬
‫‪Unser Ziel ist es Deutsche‬‬
‫‪und Migranten sowie Asylbewerber‬‬
‫‪miteinander ins Gespräch zu bringen. Wir‬‬
‫‪Migranten wollen für uns selbst sprechen.‬‬
‫‪Hier können wir über unsere Kultur, die‬‬
‫‪Geschichte unserer Länder, unsere Sitten‬‬
‫‪und Gebräuche erzählen. Wir können von‬‬
‫‪unseren besonderen Fähigkeiten, die wir aus‬‬
‫‪unseren Heimatländern mitbringen,‬‬
‫‪schreiben und von den Gründen, die uns in‬‬
‫‪dieses Land gebracht haben. Wir wollen den‬‬
‫‪Menschen erklären, welche Schwierigkeiten‬‬
‫‪wir im Alltag haben, mit welchen Vorurteilen‬‬
‫‪wir noch immer kämpfen. Auch das Thema‬‬
‫‪Gleichberechtigung von Mann und Frau, die‬‬
‫‪Rechte von Migranten und Asylbewerber‬‬
‫‪u n d d i e Fr ag e, wi e wi r d i e s es L a n d‬‬
‫‪wahrnehmen, sind Thema des Magazins.‬‬
‫‪W ir wollen auch von den besonderen‬‬
‫‪Begegnungen schreiben. Von den‬‬
‫‪Menschen, die uns mit Offenheit und‬‬
‫‪Unterstützung begegnen. Die Erarbeitung all‬‬
‫‪dieser Themen kann dazu beitragen, dass‬‬
‫‪Missverständnisse verringert und Vorurteile‬‬
‫‪abgebaut werden. Wenn alle miteinander ins‬‬
‫‪Gespräch kommen, sich zuhören und‬‬
‫‪gegenüber fremden Kulturen offen zeigen:‬‬
‫‪Dann wird ein respektvolles und‬‬
‫‪harmonisches Zusammenleben‬‬
‫‪untereinander möglich. Und vielleicht‬‬
‫‪bekommt der ein oder andere Leser Lust,‬‬
‫‪uns Migranten und Asylbewerbern zu helfen,‬‬
‫‪sich besser zu integrieren. Wenn du selber‬‬
‫‪einmal als Fremder in dieses Land‬‬
‫‪gekommen bist und eine Geschichte über‬‬
‫‪deine Probleme oder positive Erfahrungen‬‬
‫‪hier in Deutschland erzählen möchtest, bist‬‬
‫‪du bei uns herzlich willkommen und wir‬‬
‫!‪würden gerne darüber berichten‬‬
Sie schrien „Neger“ zu mir
(Victoria Santa Cruz)
Gedicht aus Peru
„Wir haben immer etwas zu Lachen. Wir tauschen
uns aus und sprechen über alles, ohne zu bewerten,
was der andere sagt oder denkt. Ich bin kein Mentor
oder Lehrer. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe.
Wir wachsen zusammen“, sagt der pensionierte
Sozialarbeiter Gregor Remmert. Der UTSIntegrationspate trifft sich seit März diesen Jahres
mit Ali Kinny, einem studierten Mathematiker aus
Syrien. Ali brauchte einen Sprachpartner, um die
deutsche Sprache schneller zu lernen und um die
deutsche Kultur besser zu verstehen.
Ali lernt Deutsch gemeinsam mit Gregor, erfährt
dabei vieles über die deutsche Kultur, spricht über
seine Probleme, Schwierigkeiten und Pläne für die
Zukunft. „Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben.
Wenn ich mich mit Gregor treffe, erinnere ich mich
an ihn. Ich fühle, dass meine Familie da ist. Ich bin
nicht allein. Wir lachen viel. Ich lerne diese Kultur
durch ihn. Das ist sehr wichtig für mich“, sagt der
Syrer.
Die Beiden unternehmen auch manchmal etwas
zusammen. Zum Beispiel haben sie gemeinsam die
lange Nacht der Lichter in der Nordart besucht.
Wie es ist, mit so schmerzhaften und traurigen
Schicksalen konfrontiert zu werden, erzählt Gregor
im Gespräch mit Asadi: „Es macht mich traurig,
aber es belastet mich nicht.“
Die UTS- Integrationspatenschaft hat als Ziel,
Flüchtlinge beim „Ankommen“ in Deutschland zu
unterstützen. Es scheint so, als ob die Begegnung
zwischen Deutschen und Flüchtlingen fast immer
beiden Seiten etwas bringt.
Rosana Trautrims
۴
Ich war erst sieben Jahre alt. Nur sieben Jahre alt.
Nein, ich war nicht mal fünf und plötzlich schrien Stimmen auf der
Straße „Neger“ zu mir!Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
„Bin ich Neger?“, dachte ich. Ja!
Und was bedeutet es Neger zu sein? Neger!
Spricht das nicht nur über meine Hautfarbe? Neger!
Diese Intonation! Und ich wusste nicht die traurige Wahrheit, die
dahinter steckte! Neger!
Und ich fühlte mich das erste Mal als… Neger!
Wie sie es sagten. Neger!
Und ich wich zurück! Neger!
So wie sie es wollten! Neger!
Und ich hasste meine Haare und meine dicken Lippen!
Und ich betrachtete mit Scham meine dunkle Haut!
Und ich wich zurück! Neger!
Und ich wich zurück!
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Und die Zeit verging, und immer in mir dieser Bitterkeit!
Und ich trug auf meinen Rücken diese schwere Last.
Ich glättete meine Haare und hellte mein Gesicht mit Puder auf!
Und in meinen Eingeweiden hallte immer dieses Wort wieder!
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Bis eines Tages, als ich zurückwich, zurückwich und begann zu
fahlen…
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Na und? Neger!
Ja! Neger!
Ich bin es! Neger!
Ich bin Neger! Neger!
Ja! Ich bin es!
Und von diesem Tag an glättete ich meine Haare nicht mehr!
In will es nicht! Sie sind doch schön!
Und ich werde ab jetzt lachen über diejenigen, die uns ein
peinlichen Gefühl ersparen möchten und deswegen uns farbige
Menschen nennen!
Und was für Farbe ist das? Schwarz!
Sag das doch lauter! Neger!
Und was für ein Rhythmus!...
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Endlich! Endlich verstand ich! Endlich!
Und ich wich nicht mehr zurück! Endlich!
Und ich wich nicht mehr zurück! Endlich!
Und ich schritt voran! Und ich schritt voran! Endlich!
Und ich danke dem Himmel, weil ich Pechschwarz gefärbt bin.
Und dann verstand ich! Endlich!
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Neger! Neger! Neger! Neger! Neger! Neger!
Warum werdet ihr leiser?
Neger!
ICH BIN ES! 
Afghanistan selbst hat nie von den
Erträgen durch den Mohn-Anbau
finanziell profitiert, denn es sind
nicht die Afghanen, die das DrogenBusiness beherrschen.
Erstens: Eine große Anzahl von
Drogenschmugglern kann sicher und
gefahrlos in Afghanistan leben. Es
wurden
kaum
Versuche
unternommen, diese Männer zu
verhaften. Der Drogenhandel wurde
nie als wirklich ernsthaftes Problem
angesehen, das Thema wurde unter
Verschluss gehalten.
Zweitens: Afghanische Schmuggler
haben nicht die Möglichkeit, nicht die
notwendige Technik, um Drogen ins
Ausland zu bringen. Daher waren es
Ausländer wie Iraker, Pakistani,
Inder, Asiaten, Europäer oder Russen,
die die illegalen Drogen aus dem
Land gebracht haben.
Drittens: Einige Statistiken zeigen,
dass zirka drei Prozent der
Einnahmen durch den Drogenanbau
an die afghanischen Landwirte geht,
die restlichen 97 Prozent
behalten die ausländischen
Schmuggler für sich selbst.
Die Ausländer verdienen gut
an dem illegalen Geschäft,
während die Rolle der
Afghanen in diesem blutigen
Spiel sehr unbedeutend ist.
Viertens: Es ist wird viel
diskutiert, welcher Ort das
Hauptanbaugebiet für Mohn
in Afghanistan ist. Helmand,
eine Provinz im Süden
Afghanistans, der größte
Produzent von Opium und
östliche
Provinzen
wie
Nangarhar an der Grenze zu
Pakistan gelten allgemein als
die größten Anbaugebiete.
Die beherrschenden Länder
wie die Vereinigten Staaten
von Amerika, England und
Kanada haben die größte
Militär-Präsenz
im
Süden
Afghanistans. Dort, wo sich das
Zentrum des weltweiten MohnAnbaus befindet. Darum stellt sich
die Frage: Haben diese mächtigen
Länder nicht die Aufgabe, den
Drogenanbau zu bekämpfen?
Die meisten der afghanischen
Politiker glauben, dass der illegale
Drogenhandel unter den mächtigen
Ländern Schuld an dem blutigen
Krieg in ihrem Land ist.
Es gibt natürlich noch mehr Aspekte,
die Schuld an der Situation in
Afghanistan
sind,
doch
das
Wichtigste muss jetzt sein, die
Schlüsselprobleme zu bewerten und
die Unsicherheit in dem Land zu
bekämpfen.
Fünftens: Ein weiteres Problem ist,
dass sich die afghanische Regierung
kaum um das Drogenproblem im
eigenen Land kümmert. Anders als
man es von der Regierung erwartet
hätte, hat sie nie etwas Ernsthaftes
unternommen, um Anbau und Handel
von Drogen einzudämmen. Daher
vertrauen
die
Menschen
der
Regierung nicht mehr. Sie sehen
nicht, dass sich zukünftig etwas in
ihrem Land ändern könnten und
fliehen aus Afghanistan.
Sechstens: Die großen Medien wie
BBC, CNN und viele amerikanische
Medien berichten kaum über das
Thema.
Diese
Tatsache
verschlimmert das Problem, da die
breite Öffentlichkeit nur wenig
darüber erfährt und sich das Leben
der Afghanen nicht verbessern kann.
Diese Medien haben nicht offen und
ehrlich darüber berichtet, denn die
Nachrichten enden meist mit dem
Nutzen, den die einflussreichen
Länder erreicht haben.
Zum Schluss der wichtigste Punkt:
Die Bürger in Afghanistan spielen
eigentlich keine Rolle und trotzdem
sind sie es, die immer die größten
Opfer in diesem blutigen Krieg
bringen müssen.
Hamid Ariarman
۵
Flüchtlinge brauchen
Unterstützung, wenn sie hier in
Deutschland ankommen. Sie müssen
ihre Rechte sowie die Kultur
verstehen, die Sprache erlernen. Sie
müssen erfahren, wo es Hilfe gibt
und lernen, mit den Behörden
umzugehen. Sie brauchen Nachhilfe
in einigen Fächern, wenn sie die
Schul e besuchen oder ei ne
Ausbildung machen. Viele Deutsche
engagi er en si ch gerade für
Flüchtlinge und versuchen, auf
verschiedene Weise den Menschen
zu helfen. In Rendsburg ist die
Hilfsbereitschaft besonders groß.
Das ermöglicht, dass hier viele
Asylbewerber sich schnell
integrieren, Fuß fassen und nach
einer neuen Zukunft in SchleswigHolstein streben. Sie studieren,
machen ihren Master, arbeiten oder
fangen eine Ausbildung an. Mit
Unterstützung geht das viel schneller
und erspart die den meist stark
traumatisierten Neuankömmlingen
vieles.
Auch das Gefühl, dass jemand für
۶
dich da ist, und dass du nicht alleine
bist, ist sehr aufbauend und
wertschätzend. Aber
die Hilfsbereitschaft
kommt nicht nur von
den Deutschen. Es
gibt viele Flüchtlinge,
die sehr sozial und
hilfsbereit sind. Sie
engagieren sich sehr
und sind eine große
Bereicherung für ihre
Schicksalsgenossen.
Sie
sind kaum
angekommen und
versuchen einen Weg
zu finden, anderen zu
helfen. Einige können
noch nicht so gut
Deutsch sprechen,
trotzdem bringen sie
viele sehr gefragte
Fähigkeiten mit und
stellen
ihre
Ressourcen
zu
Verfügung,
um
anderen zu helfen. Ali
Ki n n y,
ein
Mathematiker aus Syrien, der
in Deutschland erst seit
August 2014 ist, unterrichtet
eine Gruppe von achtzehn
S c h ü l e r n
d e s
Berufsbildungszentrum
Rendsburg beim UTS in
Mathematik. Das ist ein
Nachhilfeprogramm, welches
vom UTS angeboten wird, um
Flüchtlinge zu unterstützen.
Der Anwalt aus Afghanistan,
Ramez Sarwary, unterstützt
Ali, indem er für die Leute,
die Persisch sprechen,
übersetzt. Die Schüler wollen
ihre Hauptschulabschluss
schaffen und brauchen
dringend die Hilfe der beiden
Männer. Der zielstrebiger
Syrer und der hilfsbereite
Afghane haben sehr viel Spaß
und lernen dabei auch neue Wörter
auf Deutsch beim Lehren.
Mohammad Shafi Wassal aus
Herat – Afghanistan – ist erst seit
Ende August in Deutschland. Der
engagierte junge Mann, der englische
Literatur in seiner Heimat studiert
hat, gibt drei Jugendlichen, ebenfalls
aus Afghanistan, Englisch-Nachhilfe,
damit sie ihren Hauptschulabschluss
schaffen und eine Ausbildung
beginnen können. Der Akademiker
freut sich, Norouz dabei zu helfen,
sich eine Zukunft in Deutschland
aufzubauen.
Hamid Ariarman, unser ASADI
Journalist und Projektleiter, der in
Rendsburg seit Januar ist,
alphabetisiert fünf von seinen
Landsleuten. Mit sehr viel Sorgfalt
bereitet Hamid seinen Unterricht vor
und freut sich sehr darüber, helfen zu
können. Er begleitet auch Flüchtlinge
zu Arztbesuchen, bei der
Wohnungssuche und berichtet den
neu angekommenen Flüchtlingen
über die kulturelle Angebote und
versucht da zu sein, wenn jemand
Unterstützung braucht.
So viel Hilfsbereitschaft und
Nächstenliebe wird mit neuen
Freunden, Freude, einem guten
G ef ühl u nd vi el e n s ch öne n
Erinnerungen belohnt, sagen die
geflüchteten UTS-Integrationspaten.
Sie sind Vorbilder! Nach so
schwierigen Schicksalen und bei so
einer ungewissen Zukunft so viel an
die anderen zu denken, ist wirklich
beachtlich. Viele der Helfer wissen
selber noch gar nicht, ob sie hier
überhaupt bleiben dürfen.
Rosana Trautrims
Fotos: R.T.
۷
Lage, kämpfen verschiedene
Gruppierungen um die Macht und
gefährden so die Sicherheit in der
Region und auch die der
westlichen Länder.
Der Krieg im Jemen wird durch
verschiedene Gruppierungen
beherrscht, die alle eines wollen:
Macht. Laut dem UNSonderbeauftragten sind es diese
Gruppen, die den Bürgerkrieg in
das Land brachten.
Jemen ist ein Land im Süden der
arabischen Halbinsel, dass schon
seit Jahren als Krisenstaat bekannt
ist. Der Krieg um die Macht in dem
rund 25 Millionen Einwohner
starkem Land macht die Situation
für die Bürger extrem gefährlich.
Es ist kein reiches Land, doch
wegen seiner strategisch gute
۸
Seit 2013 kämpfen schiitische
Huthi-Rebellen, die Anhänger von
Ex-Präsident Ali Abdullah Salih,
Seperatisten aus dem Süden,
Anhänger von AQAP (einem AlQaida-Ableger) mit der Armee der
Regierung um die Macht in dem
Land.
Durch den Konflikt mussten
tausende von Bürgern aus ihrem
Land fliehen, ihre Häuser wurden
zerstört, ihr Leben war in Gefahr.
Diejenigen, die dageblieben sind,
werden zu Opfern des Krieges und
der Gewalt in ihrer Heimat.
Auch Rendsburg ist zu dem
Zuhause einer dieser Bürger
geworden:
Aeman Alatab .
Der 28-jährige Aeman Alatab sieht
traurig aus, seine Hände zittern, er
wirkt etwas nervös. Die
ungewöhnliche Situation und die
schwierigen Lebensbedingungen
von seiner Familie machen ihm
sichtlich zu schaffen.
Aeman, du bist vor drei Jahren
nach Deutschland gekommen.
Wie geht es dir hier?
Die aktuelle Situation in meinem
Heimatland macht mir täglich
gr oße Sorg en. Es ist so
schrecklich, was im Jemen
passiert. Ich mache mir so große
Sorgen, um meine Familie, die es
noch nicht geschafft hat, vor dem
Krieg zu fliehen. Jedes Mal, wenn
ich die Nachrichten höre, rufe ich
meine Familie an. Das Geld, was
i c h vo m d e u t s c h e n S t a at
bekomme, benutze ich, um
sicherzustellen, dass sie noch am
Leben sind. Meine Ehefrau bleibt
voll verschleiert immer im Haus,
denn jeden Moment könnte ihr
Leben vorbei sein. Wenn man sie
fragt, warum sie immer verschleiert
bleibt, sagt sie: Das Haus könnte
jeden Moment angegriffen werden
und einstürzen und ich würde
sterben. Ich möchte nicht, dass
dann irgendjemand meinen Körper
sieht. Es ist so lange her, dass ich
gelacht habe. Ich möchte so gerne
wieder Zeit mit meiner Familie
ver br ing en und m it ihn en
sprechen. Ich vermisse sie sehr.
Kannst du die Lage in deinem
Heimatland beschreiben?
Eine Gruppe von schiitischen
Rebellen – die Huthis – haben die
großen Städte überfallen und
verwüsten mein Land. Alle
Menschen im Jemen sind
inzwischen bewaffnet – sie wollen
ihr Leben retten. Die Bürger sind
nicht wie die Huthis, jeder will
Frieden. Tagelang gibt es oft
keinen Strom. Es gibt kein
richtiges Trinkwasser. Es macht
mich wütend und traurig, daran zu
denken. Der Krieg herrscht
zwischen den großen Ländern wie
dem Iran und Saudi-Arabien.
Saudi-Arabien kämpft gegen die
Huthis.
Wie hast
erlebt?
du
deine
Flucht
Es ist heute fast unmöglich, aus
dem Jemen zu entkommen. Vor
dem Krieg konnten wir in die
Nachbarländer, wie zum Beispiel
Ägypten, ohne Visum reisen. Aber
jetzt sind die Grenzen gesperrt
und man braucht ein Visum. Doch
kein Land gibt uns die
notwendigen Papiere, um unser
Leben zu retten – man ist in der
Heimat gefangen. Die Situation im
Jemen ist schlimmer als in Syrien
oder im Irak.
Du hast hier
Deutsch gelernt?
aber
schon
Ja, ich nehme seit drei Jahren
schon an einem Deutschkurs im
UTS teil. Ich möchte anderen
Flüchtlingen helfen, die hier nach
Rendsburg kommen. Ich möchte
als Dolmetscher unterstützen.
Wie sieht dein Leben hier in
Rendsburg aus?
Ich mache gerade eine
Ausbildung zum Elektroniker für
Energie- und Gebäudetechnik. Ich
weiß aber nicht, wie es mit mir
weitergehen wird. Ich warte immer
noch auf eine positive Antwort von
der deutschen Regierung. Bisher
habe ich noch nicht bekommen,
wenn das so weitergeht, werde ich
in mein Heimatland zurückkehren
und gemeinsam mit meinen
Landleuten sterben.
Hamid Ariarman
۹
hart und dauerte acht Monate. Einer
der beiden Männer, die mich trugen,
wurde unterwegs erschossen. Aber
das ist eine andere Geschichte. Ein
türkischer Handspezialist in Antakya
stellte fest, dass eine Behandlung
meiner Hand nur in wenigen
Ländern möglich wäre - unter
anderem in Deutschland.
Mohammad
Nassar–
Journalist aus Syrien
Sie haben sicher schon oft von den
lebensgefährlichen Reisen gehört,
die Flüchtlinge auf sich nehmen, um
nach Europa zu kommen. In dieser
neuen Serie möchte ich Ihnen
lebendige Zeugnisse von Menschen
liefern, die sich auf diese Reise
gemacht haben und am Leben
geblieben sind. Heute möchte ich mit
mir selbst anfangen. Ich bin mit den
Todesbooten gefahren und ich habe
überlebt.
Ich heiße Mohammad Nassar. Ich
ko m me a u s D a ma s k u s , d e r
Hauptstadt von Syrien. Nach
Kriegsbeginn in Syrien und dem
Schweigen der Welt über Assads
(Syriens Diktator) Massaker habe ich
einen Live-Fernsehbericht
angefertigt und darüber berichtet,
wie Assads Militärflugzeuge in
direkter Nachbarschaft von Zivilisten
eine Bombe abwarfen. Die zweite
Bombe traf mich selbst. Ich wurde
mit weiteren Verwundeten ins
Feldlazarett gebracht und gelangte
von dort über verschiedene Stationen
in die Türkei. Dieser Weg war sehr
۰۱
Ich konnte nicht zurück nach
Syrien. Sie hatten mein Haus
niedergebrannt und ich war
verwundet. Ich war bereits ein Jahr
von meiner Familie getrennt. Die
einzige Möglichkeit, sie wieder zu
treffen, war, ein Land zu finden, das
getrennte Familien zusammen bringt.
Dort wollte ich ein neues Leben
anfangen. Als Journalist wusste ich
von den Todesreisen nach Europa,
ich hatte schon oft in den Medien
davon gehört. Ich kann also die
Gefahren, aber ich wollte es
riskieren.
Meine Reise begann damit, dass ich
Informationen über Zugangswege
zum alten Kontinent sammelte.
Dabei half mir die Verbindung zu
Menschen, die vor mir diesen Weg
angetreten hatten. Nach etwa drei
Monaten hatte ich eine Karte
fertiggestellt, die den Weg nach
Europa genau beschrieb. Sie zeigte
mir, dass ich die Türkei in Richtung
Algerien verlassen musste, um über
Tunesien und Libyen nach Italien, in
die Schweiz und schließlich nach
Deutschland zu gelangen. Die Reise
war detailliert und klar geplant.
Als der Tag der Abreise kam,
startete das Flugzeug am Atatürk
Flughafen in Istanbul, um nach
Algiers zu fliegen. Von dort kam ich
auf legale Weise nicht mehr weiter.
Von Algerien ging es weiter nach
Tunesien und Libyen – auf den
Routen der Schlepper, wo Menschen
weitab von jeder Menschlichkeit
behandelt werden. Sie haben uns
angesehen, als wären wir prall
gefüllte Geldsäcke. Sie verstehen
ihren Beruf und sind professionell
organisiert.
In Zuwara begaben wir uns in die
Hände
von
solchen
Menschenschmugglern, wegen der
geografischen Lage der Stadt
(Zuwara ist eine Hafenstadt im
Nordwesten Libyens). Der
Schmuggler nannte sich Dr. Sultan.
Bei den Einzelheiten lief natürlich
überhaupt nichts falsch. Die Reise
sollte wie ein Urlaub sein und keine
Gefahren beinhalten, dafür wurde
uns ein großes und geräumiges Boot
mit allen möglichen
Annehmlichkeiten versprochen.
Wir warteten in einem Haus, bis die
benötigte Anzahl der
Reiseteilnehmer erreicht war. Diese
Anzahl beruht auf Gier. Es ist die
Gier von Menschen, die Ihren
Wohlstand der schlimmen Lage in
Syrien verdanken. Sie tun es
bewusst, aber sie schauen weg. Nach
fünf Tagen war das Haus voll. Dr.
Sultan entschied, dass wir heute
Nacht abreisen würden. Später kam
ein geschlossener Bus ohne Fenster,
um die vielen Menschen einzuladen
und zum Strand zu bringen.
Am Strand herrschte reger Betrieb.
Trotz der chaotischen Zustände
wurde dort viel organisiert: Die
Menschen wurden in Gruppen
aufgeteilt. Jede Gruppe wurde
getrennt von den anderen bewegt.
Ein Schlauchboot brachte die
Gruppen zu einem Holzboot, dass
einige Kilometer von der Küste
entfernt vor Anker lang. Dann der
Schreck, als wir das Boot sahen: Es
war nur ein sehr kleines, blaues
Fischerboot. Dr. Sultan hatte in uns
einen starken Traum geweckt, dem
wir nicht hatten widerstehen können.
Als wir es begriffen, waren wir
schon im Boot.
Die Schmuggler befüllten das Boot so
kompakt mit Menschen, wie
Streichhölzer
in
eine
Streichholzschachtel. Das Beladen
dauerte ungefähr fünf Stunden. Es war
ein präzise und effektiv organisierter
Prozess. Um Mitternacht fuhr das Boot
los. Wir .
sahen nichts, alles war dunkel und wir
durften kein Licht machen.
Als die Sonne aufging, waren wir
überrascht, dass auch Frauen und
Kinder an Bord waren. Als wir das
Wasser ringsherum sahen, fingen sie
an zu weinen. Den Klang ihrer
Stimmen höre ich immer noch in
meinem Kopf. In diesem Moment
fragte ich mich: Warum hast du das
getan? Warum bist du hier? Dann
bemerkten wir, dass unter uns im
Lagerraum noch mehr Menschen
waren, die auch nichts von uns
wussten. Nach vier Stunden kam eine
einzelne Welle und das Boot fing an
stark zu schwanken. Die Kinder
weinten wieder. Das Schwanken war
bedrohlich und schrecklich. Nach zehn
Stunden fingen die Menschen unter
uns an zu schreien, weil Wasser ins
Boot lief.
Nach einer weiteren Stunde sah uns
endlich ein Schiff der italienischen
Marine. Als wir auf das Kriegsschiff
geklettert waren, waren wir überrascht
davon, wie klein das Fischerboot
wirklich war. Es war knapp zehn
Meter lang. Es hatte 250 Menschen
unterschiedlichster Nationalitäten und
Hautfarben transportiert. Die Soldaten
sagten uns, dass unser Schiff in
spätestens einer halben Stunde
gesunken wäre.
Ein berühmtes arabisches Sprichwort
besagt, dass der Mensch, der etwas
hört, nie derselbe ist, der es gesehen
hat.Ich werde diese elf Stunden mein
ganzes Leben lang nicht vergessen, in
denen wir schweigend und sprachlos
ohne jede Bewegung nebeneinander
saßen. Wir haben alle überlebt, wir
hatten Glück. Gott war mit uns
Von Mohammad Nassar
(Auf Deutsch übersetzt von Yannek
Drees)
“Wir haben die Operation Rückzug Ausbildung der ANA und ANP. Von
erfolgreich abgeschlossen!”
13.000 in Afghanistan stationierten
Oberstleutnant Heiko Diehl
Soldaten sind 850 aus Deutschland
Dies ist das berühmte Zitat Heiko damit beschäftigt, die ANA zu
Diehls nach seiner Ankunft im trainieren.
deutschen Militärlager in Mazaz e Ein weiterer Aspekt, der hier genannt
Sharif, Afghanistan.
werden sollte, ist ein wieder ein Zitat.
Dieser Satz geriet in Vergessenheit, Dieses mal stamm es von deutschen
kurz nachdem die Taliban Kunduz Verteidigungsministerin, als sie am 6.
erobert haben. UN-Berichten zufolge Oktober das deutsche Lager an die
haben die Taliban Völkermord und Afghanischen Streitkräfte übergaben.
grausame Verbrechen begangen und Nach dem zweiten Weltkrieg fand der
die Regierungsbüros niedergebrannt.
erste Militäreinsatz der deutschen
Tatsächlich hat der Angriff der Bundeswehr in Afganistan statt.
Taliban auf diese Provinz das Welche Gründe haben dazu geführt,
Sicherheits-Hauptquartier und das dass das Land nach Ihrem Rückzug
Sozialzentrum des deutschen Militärs zusammebrach?
dem Erdboden gleich gemacht. Auf Zunächst sollten wir über das
diese Weise hat der Angriff gezeigt, ungeheure Ausmaß dieses Themas
dass die afghanische Regierung nicht sprechen: Haben die militärische
in der Lage ist, für Sicherheit im Land Ausbildung ihre Investitionen zum
zu sorgen.
Afghanischen sozialen und kulturellen
Dazu hat die NATO bis jetzt noch Verhalten gepasst? Wenn es so war,
keine Informationen vorliegen und w i e s o i s t d i e s e r P r o z e s s
keine Reaktion gezeigt – es wurde fehlgeschlagen? Wenn es nicht so
lediglich durch einen Sprecher war, warum hat die deutsche
verkündet, dass amerikanische Verteigungsministerin Ursula von der
Flugzeuge das Gebiet der Taliban Leyen der Presse gesagt, dass sie nach
bombardiert haben.
dem Ende der Operation einen
“ K u n d u z w u r d e n a c h 1 8 Folgeeinsatz in Erwägung ziehe? Die
Luftangriffen der US-Streitkräfte Afghanen bedauern, dass ihre
erneut von afghanischen Streikräften höchsten Regierungsmitglieder im
eingenommen”, berichtete das Gegensatz zu den deutschen davon
a f g h a n i s c h e ausgehen, dass die Unterstützung
Verteidigungsministerium.
dieses Landes fehlgeschlagen ist.
Ende 2014 hat die NATO ihre Die zuvor genannten Probleme und
S t r e i t kr ä f t e a u s A g f h a n i s t a n die Tatsache, dass es sich nicht über
abgezogen. Sie hat immer noch die die afghanische Strategie im Klaren
Verantwortung für die militärische war, werfen ein schlechtes Licht auf
Deutschland. Weil es eine Niederlage
im ersten Militäreinsatz in
Afghanistan erlitten hat, sollte es die
Geschichte erneut lesen und eine neue
Vision der afghanischen Gesellschaft
gewinnen. Auf der anderen Seite
sollte die deutsche Diplomatie klar
sein und einen vollständigen Neustart
wagen, ansonsten wäre es so, als
bewahrte man Wasser in zerbrochenen
Schüsseln auf.
H.A
۰۰
Die Rendsburger Tafel ist untergebracht in Diakonischen Werk des
Kirschenkreises RendsburgEckernförde. Sie verteilt an Bedürftige Lebensmittel und warme Mittagessen. Bedürftige sind alle, die
nur über wenig Geld im Monat verfügen, z.B. weil sie eine kleine Rente
haben, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe,
Grundsicherung oder Leistung nach
dem Asylbewerberleistungsgesetz
beziehen. Die Tafel finanziert sich
durch Spenden. Man hat kein Anspruch auf diese Leistung. Das ist
eine Hilfe. Jeder Kunde der auch
einen zweiten Ausweis, der nur für
„Zweite Ausgabe“ (für die nichtverschreibungspflichtige Medikamente) besitzt, kann zum halben
Preis in bestimmten Apotheken nicht
verschreibunspflichtige Medikamente kaufen. Eine Hälfte zahlst
du, die andere Hälfte zahlt die
Rendsburger Tafel.
Tafelausweis (für Lebensmittel und
Medikamente):
.Kinder unter 16 Jahren dürfen nicht
in die Halle hinein. Nur Babys oder
Kleinstkinder im Kinderwagen.
.Ev. Gemeindehaus in der Parksiedlung- Pastor Schröder Straße 16
(Mo.-Fr. von 12:00 bis 12:30Uhr nur Mitagessen)
.Bei Regelverstößen werden Sanktionen und Hausverbote ausgesprochen.
.Bürgerzentrum Österrönfeld – Alter
Bahnhof (Di. 14:30 bis 15:30 - Lebensmittelverteilung)
.Gemeindezentrum Schacht Audorf
– Kanalstraße
(Di. 14:00 bis
14:30Uhr - Lebensmittelverteilung)
So wird die Lebensmittelverteilung
organisiert:
Die Abholausweise werden eingesammelt und du wirst dann aufgerufen. (Die Nummer von deinem
Abholausweis
wird aufgerufen.)
Dann bezahlst du 2 Euro und du
kannst dann in die Halle gehen. Dort
bekommst du Lebensmittel. Bitte
bringe eine Tasche mit, um die Lebensmittel zu transportieren. Personen mit Schwerbehinderung kommen immer als erstes hinein.
Manchmal gibt es viele Lebensmittel, manchmal wenig. Was da ist
wird zwischen den Menschen, die
gekommen sind, verteilt. Familien
bekommen mehr als Alleinstehende.
Donnerstags von 10:00 – 12:00 Uhr
in der Grüne Straße 1, 24768 Rendsburg .
Regeln bei der Verteilung von Lebensmittel:
Man muss mitbringen: Nachweis,
dass man Geld von der Stadt bekommt, Personalausweis oder andere
Ausweise, Schwerbehindertenausweis (bei Behinderung von
80% oder mehr)
.Die Lebensmittel dürfen nicht angefasst werden.
Jeder muss das persönlich machen
und den fertigen Abholausweis
unterschreiben. Der Ausweis kostet
1 Euro. Der Ausweis ist so lange
gültig wie ihr Bedürftigkeitsnachweis.
Ausgabestelle:
.Brestedter Straße 11, Rendsburg
(Fr. von 17:00 bis 19:00Uhr – Lebensmittelverteilung)
۰۱
.Materialhofstraße 7, Rendsburg
(Mo.-Fr. von 12:00 bis 12:30Uhr nur Mittagessen)
Für Medikamente:
W e n n d er A r zt di r n i ch t verschreibungspflichtige Medikament empfiehlt, sag ihm, dass du
ein „grünes Rezept“ brauchst. Damit
gehst du zu einer der Apotheken, die
sich an dem Projekt beteiligen. Du
bezahlst so nur die Hälfte. Diese
Apotheken nehmen am Projekt teil:
.Altstädter Apotheke, Altstädter
Markt 10
.Sonnen Apotheke, Königstraße 18
.Kronwerk Apotheke, Hollensenstraße 35
.Garnison Apotheke, Paradeplatz 8
.Nord Apotheke, Gerhardstraße 3
.Holsten Apotheke, Klaus-GrothStraße 6-8 Schacht-Audorf
.Mann muss den Anweisungen des
Personals befolgen.
.Wenn es eine Wahlmöglichkeit
gibt, bitte auswählen, weil viel
Leute kommen und einige verpassen
ihrem Bus, wenn es zu lang dauert.
.Wenn du die Lebensmittel bekommen hast, bitte verlass den Ausgangsbereich, damit die Türen frei
bleiben.
.Das Rauchen und der Alkoholkonsum ist bei uns verboten. Betrunkene
oder Menschen unter Alkohol oder
Drogen Einfluss werden ohne Lebensmittel weggeschickt.
Ansprechpartner: Volker Siegling
0152 24498285
‫تافل نهاد خدمات اجتماعی از سوی کليسای‬
‫ريندزبورگ و اکرنفورد است‪.‬‬
‫اين نهاد برای افراد نيازمند مواد غذايی تاز‬
‫توزيع می نمايد‪ ،‬اين امتياز برای نيازمندان و‬
‫کسانی است که پول کمی دريک ما دريافت‬
‫می نمايند‪ ،‬به عنوان مثال‪ ،‬کسانی که حقوق کم‬
‫بازنلستگی‪ ،‬مزايای بيکاری‪ ،‬کمک های‬
‫اجتماعی‪ ،‬دارند و براسا قانونی که برای‬
‫پناهنجويان حقوق پرداخت ميلود‪.‬‬
‫اين نهاد توسط سازمانهای کمک کنند مورد‬
‫حمايت قرار گرفته و هيچ فردی حق استفاد‬
‫ازين سود را ندارد‪.‬‬
‫اين تنها يک همکاری است‪.‬‬
‫هر مراجعه کنند ای که دارای کارت‬
‫داروخانه بالد‪ ،‬داروهای که بدون نسخه‬
‫پزلک فروخته ميلود را از داروخانه های‬
‫ملخق لد به نيم قيمت خريداری کرد‬
‫ميتوانند‪ .‬يک نيمه را بايد خود و نميه ديگر‬
‫توسط نهاد خدمات اجتماعی ريندزبورگ‬
‫(ادار دارو و غذا) پرداخت ميلود‪.‬‬
‫پنجلنبه ها از ساعت ‪ 01:11‬الی ‪ 00:11‬به‬
‫آدر ‪ :‬ريندزبورگ خيابان سبز ‪06740 – 0‬‬
‫اسناد همرا ‪ :‬کارت دريافت پول از لهر‪,‬‬
‫کارت لناسايی و ديگر برگه های که هويت را‬
‫تثبيت کند و معلوليت های لديد ( ‪%01‬‬
‫ناتوانايی و با تر از آن)‪.‬‬
‫بعضی اوقات مقدار مواد غذايی کم و بيش‬
‫ميلود که آنهم بستگی به تعداد مراجعه کنند‬
‫گان دارد‪ .‬برای فاميل ها مقدار بيلتر مواد‬
‫غذايی در نظر گرفته لد است و افراد مجرد‬
‫مقدار کمتری دريافت خواهند کرد‪.‬‬
‫قوانين توزيع مواد غذايی‪ :‬تمام افراد بايد طبق‬
‫دستورات کارمندان بخش مربوطه عمل نمايند‪.‬‬
‫هيچ ک اجاز دست زدن به مواد غذايی را‬
‫ندارد‪.‬‬
‫هر فرد مکلف انجام کارهای خودش بود و‬
‫کارت نهايی بعد از امضا لخق به وی ارايه‬
‫ميلود‪ .‬قيمت کارت مذکور ‪ 0‬يورو بود و تا‬
‫زمانيکه از آن تست گرفته ميلود اعتبار دارد‪.‬‬
‫محل چاپ‪ :‬بريلتدی التراسه ‪,00‬‬
‫ريندزبورگ ( جمعه از ساعت ‪ 10:11‬الی‬
‫‪ 10:11‬توزيع مواد غذايی)‪.‬‬
‫متلایر التراسه ‪7‬‬
‫( دولنبه الی جمعه از ساعت ‪ 00:11‬الی‬
‫‪ 00:21‬تنها رف ناهار)‬
‫ادار لهرداری در پارک زيدلونگ واقع‬
‫پوستر لرودين التراسه ‪07‬‬
‫(دولنبه تا جمعه از ساعت ‪ 00:11‬الی‬
‫‪ 00:21‬رف ناهار)‬
‫‪Bürgerzentrum Österrönfeld‬‬
‫‪Alter Bahnhof‬‬
‫(سه لنبه ‪ - 00:21-06:21‬توزيع مواد‬
‫غذايی)‬
‫‪Gemeindezentrum‬‬
‫‪Schacht Audorf - Kanalstraße‬‬
‫(سه لنبه ‪ )06:21 - 06:11‬بنأ توزيع مواد‬
‫غذايی سازماندهی خواهد لد‪.‬‬
‫کارت های از قبل توزيع لد دوبار جمع‬
‫آوری ميلود و هر فرد از روی لمار کارت‬
‫خواسته لد بعد از اخذ ‪ 0‬يورو ميتواند به‬
‫سالون داخل لود‪.‬‬
‫هر فرد لطف نمود يک کيسه جهت انتقال‬
‫مواد غذايی با خود دالته بالد‪ .‬برای افراد‬
‫معلول حق اولويت داد ميلود‪.‬‬
‫بخاطر جلوگيری از ضيا وقت اگر‬
‫يک گزينه هم وجود دارد لطفا انتخال کنيد‬
‫چون تعداد مراجعين زياد بود و تعدادی هم که‬
‫از اتوبو جا ماند اند بين را ميبالند‪.‬‬
‫بعد از دريافت مواد غذايی لطفا از درواز‬
‫خروجی بيرون تلريف ببريد‪.‬‬
‫کليدن سيگار و نوليدن الکول ممنوع ميبالد‪.‬‬
‫افراد نله و معتادين مواد مخدر از سالوم‬
‫بيروم کليد لد و هيچ نوع مواد غذايی برای‬
‫لان توزيع نميلود‪.‬‬
‫اطفال زير سن ‪ 04‬سال اجاز ورود به سالون‬
‫را ندارند‪ .‬نوزادان و کودکان نوپا در کالسکه‬
‫اجاز دخول را دارند‪.‬‬
‫در ورت تخلف ونق قانون ممنوعيت خانه‬
‫اعالن ميلود‪.‬‬
‫برای دارو‪:‬‬
‫اگر داکتر برای لما بدون نسخه دارو تجويز‬
‫کرد برايش بگوييد که به يک نسخه سبز نياز‬
‫داريد‪ ,‬بعدا برای دريافت دارو به داروخانه‬
‫های که لامل اين پروژ ميبالند مراجعه‬
‫نمود و ن ف قيمت دارو را پرداخت کنيد‪.‬‬
‫داروخانه های لامل اين پروژ قرار ذيل اند‪:‬‬
‫‪Altstädter Apotheke,‬‬
‫‪Altstädter Markt 10‬‬
‫‪Sonnen Apotheke, .‬‬
‫‪Königstraße 18‬‬
‫‪Kronwerk Apotheke, .‬‬
‫‪Hollensenstraße 35‬‬
‫‪Garnison Apotheke, .‬‬
‫‪Paradeplatz 8‬‬
‫‪Nord Apotheke, .‬‬
‫‪Gerhardstraße 2‬‬
‫‪Holsten Apotheke, .‬‬
‫‪Klaus-Groth-Straße 6-8‬‬
‫‪Schacht-Audorf‬‬
‫‪Tafel Team: Herr Rolle, Frau Höft, Herr Gollau und Herr Siegling‬‬
‫‪۰۳‬‬
‫من نكون؟‬
‫أماكن وتواريخ تقديم المساعدات‪:‬‬
‫قواعد توزيع المواد الغذائية‪:‬‬
‫جمعةيةة تةافةل یصنننض ضنمنن اطنار النخندمنات‬
‫االجننتننمنناعننینن لننلنن نننننیننسنن (‪Rendsburg-‬‬
‫‪ )Eckernförde‬وهي تقةوم بةوظةيةفةة تةوزيةع‬
‫المواد الغذائية والطعام الساخن علل المحتاجةيةن‬
‫‪،‬المحتاجون هم أولئ الذين يقبضون القليل مةن‬
‫المال بحيث تكفيهم حاجةاتةهةم الةيةومةيةة عةلةل‬
‫سبيل المثةال مةن يةعةيةلةون عةلةل الةمةسةاعةدات‬
‫ا جتماعية وإعانات البطالة وكذل من هم بحكم‬
‫تقديم اللجو ‪.‬‬
‫ الجمعة مةن السةاعةة الةخةامسةة ع ةرا حةتةل‬‫السابعة مسةا ا مةن أجةل الةمةواد الةغةذائةيةة فةي‬
‫العنوان‪:‬‬
‫‪ -‬يجل إتباع تعليمات الموظفين في الجمعية‪.‬‬
‫يتم تمويل هذ الجمعية من التبرعات التي يتبرع‬
‫بها النا ‪ ،‬و يستفيد من هذ التبةرعةات سةوى‬
‫المحتاجين الذين ذكرناهم سابقا‪.‬‬
‫كما أنّ لجمعية تافل وظيفةة ثةانةيةة وهةي تةقةديةم‬
‫ال ةيةدلةيةات‬
‫بطاقة للةرا األدويةة مةن بةعة‬
‫بن ف قيمتهةا حةيةث تةدفةع أنةت ن ةف سةعةر‬
‫الدوا أما الن ف األخر فتدفعه مؤسةسةة تةافةل‬
‫في ريندزبور ‪.‬‬
‫بطاقة تافل من أجل المواد الغذائية واألدوية‪:‬‬
‫إلخرال بطاقة تافل يجل الحضور لخ يا مةن‬
‫الساعة العالرة باحةا حةتةل السةاعةة الةثةانةيةة‬
‫علرة ظهرا الل العنوان التالي‬
‫‪Grüne Straße 1, 24768 Rendsburg‬‬
‫م طحبين معكم األوراق الثبوتية التالية‪:‬‬
‫ وثيقة تثبت أن تقب المال مةن الةبةلةدة الةتةي‬‫تعيش فيها (ريندزبور )‪.‬‬
‫ الهوية اللخ ية أو أي وثةيةقةة أخةرى تةثةبةت‬‫لةةخة ةةيةةتة وأحةةقةةيةةتة لةةلةةحة ةةول عةةلةةل هةةذ‬
‫المساعدة‪.‬‬
‫ وثيقة تةثةبةت أن مسةتةوى ا عةاقةة لةدية مةن‬‫‪ %01‬فأكثر ( هذ الوثيقة خةا ةة بةالةمةعةوقةيةن‬
‫فقط)‪.‬‬
‫بعدها تح ل علل البطاقة المطلوبة وذلة بةعةد‬
‫دفع مبلغ قدر (‪ )0‬يورو‪ ،‬هذ البطاقة ةالةحةة‬
‫الحية أحقيتة بةالةحة ةول عةلةل‬
‫حتل إنتها‬
‫هذ المساعدة‪.‬‬
‫(‪.)Brestedter Straße 11, Rendsburg‬‬
‫كل يوم من اإلثنين إلل الجمعة من الساعة‬
‫الثانية علرة ظهراحتل الساعة الثانية علرة‬
‫والن ف ظهرا من أجل الغدا فقط في العنوان‬
‫( ‪.)Materialhofstraße 7, Rendsburg‬‬
‫‪ -‬يجل عدم لم‬
‫األغذية‪.‬‬
‫ اذا كان هنا مجال لإلختيار الةرجةا ا خةتةيةار‬‫ألن العةديةد مةن الةنةا تةفةوتةهةم الةمةوعةد بسةبةل‬
‫الموا الت‪.‬‬
‫ عند ا نتها من استالم مواد الغذائيةة الةرجةا‬‫المغادرة من بةال الةخةرول لةكةي تةبةقةل ا بةوال‬
‫مفتوحة‪.‬‬
‫كل يوم من اإلثنين إلةل الةجةمةعةة مةن السةاعةة‬
‫الثانية علرة ظهرا حتل الساعة الةثةانةيةة علةرة‬
‫والن ف ظهرا من أجل الغدا فقط في العنوان‪:‬‬
‫ ممنوع التدخين ولرل الكحول فةي الةجةمةعةيةة‪،‬‬‫وان فعل أي لخق ذل سيتم طرد بدون المةواد‬
‫الغذائية‪.‬‬
‫‪Ev. Gemeindehaus in der‬‬
‫ ‪Parksiedlung‬‬‫‪Pastor Schröder Straße 16‬‬
‫ يسم بوجود األطفةال تةحةت ( ‪)04‬سةنةة فةي‬‫الةةجةةمةةعةةيةةة ا الةةرضةةع واألطةةفةةال ال ةةغةةار فةةي‬
‫العربات‪.‬‬
‫ الثالثا من الساعة الثانية ع را حتل الساعة‬‫الثانية والن ف ع را من أجل المواد الغذائية‬
‫في العنوان التالي ‪Bürgerzentrum‬‬
‫‪Osterrönfeld – Alter Bahnhof‬‬
‫ أي مخالفة لهذ القواعةد سةيةتةم الةغةا عضةويةة‬‫اللخق من الجمعية‪.‬‬
‫الثالثا من الساعة الثانية ع را حتل الساعة‬
‫الثانية والن ف ع را من أجل المواد الغذائية‬
‫في العنوان التالي‪:‬‬
‫‪Gemeindezentrum Schacht Audorf‬‬
‫‪– Kanalstraße‬‬
‫كيف يتم تنظيم توزيع المواد الغذائية‪:‬‬
‫يتم تجميع جمةيةع الةبةطةاقةات ثةم بةحةسةل أرقةام‬
‫البطاقات يتم توزيةع األدوار ‪ ،‬وعةنةدمةا يةحةيةن‬
‫دور يجةل عةلةية دفةع مةبةلةغ ( ‪ )0‬يةورو ثةم‬
‫بامكان الدخول الل ال الة ‪،‬هنا تح ل علةل‬
‫المواد الةغةذائةيةة‪ ،‬يةرجةل إحضةار كةية مةعة‬
‫لوضع المواد الغذائية فيها‪ ،‬ويتم فرز و تةوزيةع‬
‫المةواد الةغةذائةيةة مةن قةبةل أعضةا الةجةمةعةيةة‪.‬‬
‫المعاقين دائما دورهم في البداية‪.‬‬
‫أحيانا يوجد الكثير من المواد الةغةذائةيةة وأحةيةانةا‬
‫أخرى القليل منها ‪ ،‬ماهو موجةود يةتةم تةوزيةعةه‬
‫متساو غير أن العائلة تح ل‬
‫علل الجميع بلكل‬
‫ٍ‬
‫علل المواد الغذائيةة أكةثةر مةن اللةخةق الةذي‬
‫يسكن لوحد ‪.‬‬
‫من أجل الوصفة الطبية‪.‬‬
‫إذا كان الةدوا الةذي و ةفةه لة الةطةبةيةل غةيةر‬
‫مجاني يمكن لرا هذ الدوا من قبل ال يدليات‬
‫المتعاقدة مع الجمعية لتدفع ن ف مبلغ الةدوا فةي‬
‫الو فة‪.‬‬
‫واليكم ئحة بأسما ال ةيةدلةيةات الةمةتةعةاقةدة مةع‬
‫عناوينها‪:‬‬
‫‪Altstädter Apotheke,‬‬
‫‪Altstädter Markt 10‬‬
‫‪Sonnen Apotheke,‬‬
‫‪Königstraße 18‬‬
‫‪Kronwerk Apotheke,‬‬
‫‪Hollensenstraße 35‬‬
‫‪Garnison Apotheke,‬‬
‫‪Paradeplatz 8‬‬
‫‪Nord Apotheke,‬‬
‫‪Gerhardstraße 3‬‬
‫‪Holsten Apotheke,‬‬
‫‪Klaus-Groth-Straße 6-8‬‬
‫‪Schacht-Audorf.‬‬
‫الستفساراتكم يرجى االتصال على الرقم‪:‬‬
‫‪580554421510‬‬
‫‪۰۴‬‬
Wer möchte unser Team zu Hause
empfangen, um uns ein Rezept deines
Landes zu zeigen, kann mit uns in Kontakt
treten. Wir freuen uns, euch zu besuchen.
[email protected]
Tel.: 04331 9453637
Das Rezept heute ist MÜCVER
aus der
türkischen Küche. Unsere
Gastgeberin ist Nedime Banu Anamoda
Kartal. Unsere Redaktion bedankt sich bei
dir.
!‫خواننده گان عزیز فارسی زبان‬
‫اگر دوست دارید غذای وینژه ای از غنذاهنای اینران و ینا‬
‫افغانستان را را برای شهنرونندان آلنمناننی و دوسنتناننی کنه‬
.‫ منننننعنننننرفنننننی کنننننننننننیننننند‬،‫خنننننواننننننننننننده منننننا هسنننننتننننننننننند‬
‫ما مواد الزم را برایتان خریداری خواهینم کنرد و منهنمنان‬
‫ سپس دسنتنور غنذا و شنینوه پنخنتنن را بنا‬.‫شما خواهیم شد‬
‫عکس شما در منجنلنه خنودتنان (آزادی) بنه نشنر خنواهنینم‬
:‫ با ما به تماس شوید‬.‫رساند‬
E-mail: [email protected]
Tel:04331 9453637
‫إذا كنت ترغل بتعريفنا علل طبخة من‬
.‫ فريقنا مستعد للقدوم عندكم للمنزل‬، ‫بلد‬
:‫يسعدنا التوا ل معكم‬
13440 9354647
[email protected]
MÜCVER // ausgesprochen:
Müdschwerr
2 geschälte und grob geraspelte Zucchini
(dann mit beiden Händen kräftig kneten
und das Wasser
herauspressen)
1 geschälte und grob geraspelte große
Kartoffeln (ebenfalls kneten und
auspressen)
1 geschälte und grob geraspelte große
Karotte
1 Bunt Frühlingszwiebeln klein
geschnitten
1 Hand voll frischer Dill klein
geschnitten
1 Hand voll glatt Petersilie klein
geschnitten
250gr. Fetakäse grob geraspelt
2 Eier
3 Esslöffel Olivenöl
6 gehäufte Esslöffel Mehl
1 Backpulver
1 halber Teelöffel Salz
Chilli nach Geschmack
Alles zusammen in einer Schale
vermischen und kräftig durchkneten.
Eine Kastenkuchenform mit Butter
einfetten und dann schwarzen und
weißen Sesam ausstreuen. Die Masse in
die Form füllen. Dann im vorgeheizten
Backofen (180°) für ca. 40 Minuten
backen. Garprobe: Messer in den
MÜCVER stecken. Wenn kein Teig
mehr am Messer kleben bleibt, ist es
fertig. Am besten servieren mit:
Schwarze Oliven, Gurke, Tomate und 3
voller Esslöffel griechischem Joghurt
gemischt mit Salz und 1 große
zerdrückte Knoblauchzehe.
۰۵
Schon als kleines Kind wollte ich
meiner Mutter sowie besonders
meinen Schwestern, die aufgrund der
hohen Altersdifferenz die Mutterrolle
übernahmen, nacheifern und es ihnen
gleichtun hinsichtlich des
Kopftuchtragens. In meinen Augen
war das weiße Kopftuch, das den
Kopf meiner Schwestern zierte,
wunderschön. Meine nur anderthalb
Jahre ältere Schwester, die zusammen
mit mir damals die zweite Klasse
۰۶
besuchte, weil ich die erste
übersprungen durfte, sah es nicht
anders. So kamen wir auf die Idee, uns
für einen Tag mal ein Kopftuch
umzubinden. Wir dachten uns ja
nichts dabei, für uns war es einfach
nur schön. Was uns aber in der Schule
erwartete, konnten wir ja nicht
erahnen. Unsere damalige
Klassenlehrerin wurde wütend und
befahl meiner Schwester, die zu dem
Zeitpunkt als Einzige das Kopftuch
umgebunden hatte, es wieder
unverzüglich abzunehmen, denn
„schließlich seien wir in
Deutschland“. Oh je. Jetzt, nach 16
Jahren, denke ich mir, dass sie ja nur
eine von vielen Personen ist, die in
dem Kopftuch nichts als die
Unterdrückung der Frau
gesehen
hatte. Doch ich kann es ihr nicht übel
nehmen. Opfer der Medien sind wir
alle.
Mit offenen Haaren liefen wir nur
noch zur Schule. Uns sah man sonst
ausschließlich bedeckt. Es war ein
Teil der Erziehung. Als es am
Nachmittag eine kleine Klassenfete
gab und wir natürlich, da der
Veranstaltungsort nicht die Schule
war, mit unseren Kopftüchern
ankamen, bekamen wir sofort zu
spüren, dass diesmal etwas ganz
anders war. Die Blicke, der Umgang
mit uns und die sonst nicht
vorhandene, neu geschaffene Distanz
zwischen uns und unseren
Mitschülern. Wir wussten, warum die
Atmosphäre etwas bedrückt war, doch
niemand traute sich, es anzusprechen.
Bis schließlich ein Junge sagte:
„Macht das Tuch weg, sieht doch
besser aus.“ Mit einem Mal bekamen
wir die bittere Realität zu spüren. Wir
gefielen mit unseren
Kopfbedeckungen nicht. Wir wurden
weniger akzeptiert, weil wir „anders“
aussahen.
Ab der fünften Klasse wurde das
Kopftuch nun fortan auch zur Schule
regelmäßig getragen. Wir wurden gut
aufgenommen, keiner der Schüler
machte irgendwelche Bemerkungen,
wir gehörten zur Klasse wie alle
anderen. Warum war es diesmal
anders? Weil das Kopftuch ein Teil
unseres Aussehens war, ein Teil
unserer Identität, hier waren wir ohne
Kopftuch nicht mehr auszudenken. Ab
der siebten Klasse war nur noch ich
am Gymnasium, meine Schwester
wurde schräg versetzt.
Der damalige Vertrauenslehrer
wandte sich gleich an mich, um mir
folgende Worte zu übermitteln:
„Sollte irgendjemand versuchen, dir
dein Kopftuch herunterzureißen,
kommst du auf der Stelle zu mir.“ Ich
fand es ein wenig befremdend, da bis
dato noch niemand etwas Derartiges
in meiner Gegenwart beabsichtigt
hatte. Aber es tat dennoch gut,
jemanden als Zufluchtsort zu haben,
sollten es irgendwelche rassistischen,
religionsfeindlichen Sprüche oder
Tätigkeiten mir gegenüber geben.
Ab der achten Klasse wurde ich
schließlich gemobbt. Es war
hauptsächlich mein Erscheinungsbild,
welches ihnen Grund gab, mich zu
meiden, ich hatte mich nicht
geschminkt, trug „zu lange“ oder
einfach nur uncoole Kleidung, die
hauptsächlich durch meine Mutter in
günstigen Läden und Supermärkten
erworben wurde. Hinzu kam das
Kopftuch, was in den Augen meiner
Mitschüler dem Hässlichen noch das
Sahnehäubchen gab. Als wäre es
nicht genug, veranlassten auch noch
meine guten Noten die restlichen
Streber dazu, mich aus ihrem Zirkel
zu werfen. Doch vor allem war es
mein mangelndes Selbstbewusstsein.
Ich war eine ewige Ja-Sagerin. Ich
konnte noch nicht einmal Mädchen,
von denen ich genau wusste, dass sie
hinter meinem Rücken über mich
redeten, meine Hausaufgaben
verwehren. Ich war todunglücklich,
schwänzte deswegen die Schule, ich
hatte keine Freunde. Halt gab mir
lediglich meine Familie. Ich war eine
dumme Streberin, die sich ausnutzen
ließ. Mich luden plötzliche „Freunde“
zu sich nach Hause ein, um einen Tag
vor der Klassenarbeit gemeinsam mit
ihnen zu lernen. Mir war es zu dem
Zeitpunkt meistens egal, wenn sie
mich danach fallen gelassen haben
wie eine heiße Kartoffel. Hauptsache,
ich bekam Anerkennung, wenn auch
nur für kurze Zeit.
Ab der neunten Klasse ging es dann
endlich bergauf, die Klassen wurden
neu gemischt, aber vor allem war es
eine neue Mitschülerin, in der ich
zum ersten Mal eine wirkliche
Freundin fand. Sie war vorlaut, sagte
ihre Meinung, ließ sich nichts sagen.
Ich schaute es ihr ab. Mit ihr an
meiner Seite wurde auch ich lauter,
mich konnte niemand
herunterbringen. Taschengeld gab es
in meiner Familie nie, deswegen hab
ich durch Nachhilfegeben zum ersten
Mal Geld zur Verfügung gehabt.
Damit kaufte ich mir Kleidung von
besseren Klamottenläden. Ich fing an,
mich zu schminken. Aber nicht des
gesellschaftlichen Druckes wegen,
sondern einfach nur für mich. So stieg
mein Selbstbewusstsein immer
weiter.
Kurz vor dem Abitur fragte uns
unsere Lehrerin nach unseren
Berufswünschen. Ich war seit der
Grundschule schon immer fest
überzeugt davon, eine gute Lehrerin
zu werden. Mitschüler waren immer
der Meinung, ich würde es ihnen
besser erklären als die Lehrer; ich
hätte dafür eine besondere Gabe. So
kam für mich kein anderer Beruf in
Frage. Doch als ich meiner Lehrerin
von meinem Plan erzählte, musste sie
mich gleich enttäuschen. Als Beamtin
dürfe man ja schließlich nicht mit
religiösen Symbolen auftreten.
Neutral hat man sich zu präsentieren,
um den Schüler n ni cht von
vornherein eine bestimmte Religion
einzutrichtern. Also stieg ich auf
Islamwissenschaft um, in der
Hoffnung, dass es bald zum
Islamunterricht an deutschen Schulen
kommen würde. So wäre das
Kopftuchproblem behoben. Doch in
Kiel kann man dies nicht auf Lehramt
studieren. So blieb ich beim
Lehramtsst udium. Latein und
Englisch sollten es werden. Jetzt bin
ich bereits im siebten Semester. Und
ich bleibe auch dabei. Ich will es
einfach versuchen. Das jüngste
Ereignis um das gekippte pauschale
Kopftuchverbot hat mich jedenfalls
bestärkt. Und auch die
Erfolgserlebnisse meiner Schüler
geben mir Kraft. Neulich brachte ich
meinen kleinen Bruder binnen zwei
Wochen von einer Sechs zur Eins
Plus.
Zu r ü c k
zu
me i ne m
Erscheinungsbild: Ich habe mit der
Zeit ein großes Interesse für die
Modewelt entwickelt. Givenchy,
Ambush, Giuseppe Zanotti, Chrome
Hearts, Rick Owens, Offwhite – all
diese Designerrmarken waren mir
vorher kein Begriff. Doch als
Blackjack – so werden die Anhänger
der globalen Mädchengruppe 2NE1,
die für Frauenpower stehen, genannt
– wird man mit ihnen vertraut
gemacht. Und als Blackjack ist man
kein gewöhnliches Mädchen –
vielmehr hat man den Sprung zur
Elite geschafft. Welche Elite ich
meine? Die Elite mit solch einem
Selbstbewusstsein, dass, wenn man
sie selbst zu niederbringen versucht,
sie nur darüber lachen kann, weil sie
selbst zu sehr von sich überzeugt ist,
ihr Ego ist zu groß. Immer wenn also
meine ehemaligen Schulkameraden
völlig ahnungslos an mir vorbei
gehen, muss ich ganz breit grinsen.
Dann denke ich mir immer: Haha!
Der oder die hat mich nicht erkannt!
Mardiya Secilmes
۰۷
Um zu spüren, wie eng
Zusammenhalt untereinander
sein kann, muss man zu
denjenigen gehen, die uns
wirklich brauchen, mit ihnen
sprechen und ihnen helfen.
Das freundliche Dorf oder auch
“neues Dorf” genannt, in dem
hunderte von Flüchtlingen sich
gerade aufhalten.
Über hundert Geschenke, die
zur Verfügung gestellt wurden,
wurden an Flüchtlingskinder am
Opferfest verteilt.
Es war Zufall, dass genau an
diesem Donnerstag, an dem die
Geschenke verteilt wurden, auch
der Eid e Qurban - ein religiöser
Feiertag für Muslime - war.
Normalerweise tragen die Leute
in diesen Tagen neue Kleidung
u n d
d i e
ä l t e r e n
Familienmitglieder geben den
Kindern Geschenke. Leider hat
der Krieg dieses freundliche Fest
für Kinder ruiniert.
Das Flüchtlingsdorf erscheint
ruhig, viele Flüchtlinge sitzen
dort herum, sie sehen müde von
den stundenlangen Fußmärschen
aus. Aber zum Glück sehen sie
auch optimistisch aus. Man
spürt, dass sie realisiert haben,
dass es hier keinen Krieg und
keine Ruinen gibt, obwohl es für
sie sehr schwierig ist, die
schrecklichen Erinnerungen zu
vergessen.
Wir kamen in das Dorf,
zusammen mit den Familien, die
Geschenke für die Kinder
gesammelt haben. Die
Flüchtlinge wollten gerade zum
Mittagessen.
Wegen all den Erlebnissen
hatten viele der Kinder diesen
besonderen Feiertag vergessen
und viele wussten nicht, was die
۰۸
zahlreichen Besucher im Dorf
wollten.
Das Wertvollste für mich war
das freundliche Verhalten der
Mitarbeiter im Dorf gegenüber
den Flüchtlingen. Die Kinder
wurden in eine Extra-Schlange
gebet en, dami t sie i hr e
Geschenke in Empfang nehmen
konnten (Eidane). Plötzlich
veränderten sich die müden
Kindergesichter in ein großes
Lächeln voller Freude, als sie die
Geschenketüten sahen. Sie waren
alle so glücklich und fingen an
zu spielen.
Vielleicht ist es einfach zu lange
her, dass sie mit solchen bunten
Tüten voller Geschenke und
Spielzeuge überrascht wurden.
Der Krieg hat die Freiheit und
die Zukunft dieser Kinder
verändert.
Das Verteilen der Geschenke
von Familien und Freunden
schafft eine starke Bindung.
Sie wussten, dass das Verteilen
von Geschenken an diejenigen,
die es wirklich nötig haben, …
Sie haben erkannt, wenn jemand
einem Menschen die Hand
reicht, der sie wirklich braucht,
wird das zerstörte Leben dieser
Menschen durch ein Lächeln
bestimmt. Es ist schön zu wissen,
dass Menschen glücklicher
werden, wenn er oder sie
versucht, jemand anderem eine
Freude zu bereiten.
Das Asadi-Team bedankt sich
bei diesen freundlichen Familien,
die so wertvolle Geschenke für
die Kinder bereit gestellt haben
und wir hoffen, dass noch andere
so freundliche Menschen die
Flüchtlinge weiter unterstützen.
Hamid Ariaman
Fotos : Juliane Wutschke
Neue Heimat zusammen gestalten:
Das Projekt Dehnungsfuge
Voll Enthusiasmus berichteten
Hamid und Rosana in Magdeburg
von einem neuen Projekt in
Rendsburg: ASADI – eine
Zeitschrift von Flüchtlingen für
Flüchtlinge. Auf einem
Netzwerktreffen des Projektes
„Dehnunsgfuge. Auf dem Lande
alles dicht?“ in der Hauptstadt
Sachsen-Anhalts wurde diese neue
Zeitschrift vorgestellt, denn die
Redaktionsarbeit wird unterstützt
von eben diesem republiksweiten
Projekt. Die „Dehnungsfuge“ wird
im 5-Jahres-Förderprogramm
„Demokratie leben! Aktiv gegen
Rechtsextremismus, Gewalt und
Menschenfeindlichkeit“ des
Ministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend der
Bundesrepublik Deutschland
gefördert. Und Teil dieses großen
Vorhabend zu sein, darauf kann auch
die Redaktion stolz sein, denn nur
eine Handvoll Projekte gewannen
bei diesem Wettbewerb um
innovative Ideen.
Was machen wir konkret im
Bundesmodellprojekt
„Dehnungsfuge“?
Aber warum „Dehnunsgfuge“, was
ist das? Dieser Begriff wurde mit
Absicht aus dem Baujargon
gewählt: Eine Dehnungsfuge gleicht
beim Brücken- und Häuserbau das
Quellen und Weiten von Rissen aus reale Risse zwischen Bauteilen und
Materialien. Unsere besondere
Dehnungsfuge soll symbolische
Risse in der Gesellschaft zwischen
Alt und Jung, zwischen Kultur und
Kommerz, zwischen
Alteingesessenen und
Migrant_innen, zwischen Stadt und
Land ausgleichen.
eine freie Fabriketage, ein
leerstehendes Kaufhaus, Büro? Dann
sind die Ideen der Menschen vor Ort
gefragt und das Team der
„Dehnungsfuge“ hilft diesen
Leerstand zu füllen. Jugendliche,
Migrant_innen und Kulturaktive aus
einem Ort, aus der Region entwerfen
selbst und zusammen
Zukunftsprojekte für leerstehende
Gebäude. Die „Dehnungsfuge“
begleitet die Teilprojekte dann vor
Ort mit Seminaren,
Expertenvermittlung, Workshops
und Beratung. Was passt da besser
als das alte leerstehende Kinotheater
in Rendsburg, das jetzige
„Kulthaus“?! Deshalb sollen die
Kultur- und Bildungsaktivitäten von
UTS, Theaterjugendclub, Kulthaus
und lkj gemeinsam gefördert werden
–ob Redaktionsarbeit, Theaterstücke,
Kino, Konzerte oder Sprachkurse:
Leerstand soll mit gemeinsamen
Aktivitäten wieder belebt werden,
schon Gewachsenes unterstützt und
verstetigt werden.
Wie und wo?
In Schleswig-Holstein wurde die
Region Rendsburg ausgewählt für
die Beteiligung an der
„Dehnungsfuge“. Die
„Dehnungsfuge“ verbindet also
Menschen und Ideen, aktiviert, berät,
vernetzt: Jung und Alt,
Neubürger_innen und
Alteingesessene, Kultur, Bildung,
Politik und Wirtschaft. Hier. In der
Region, in der neuen Heimat, in und
um Rendsburg.
Unsere Projektpartner vor Ort sind
der Theater-Jugendclub des
Landestheaters Schleswig-Holstein,
der UTS e.V. und das Kulthaus.
Betreut wird die Dehnungsfuge im
Norden von der .lkj SchleswigHolstein und bundesweit von der lkj
Sachsen-Anhalt (lkj =
Landesvereinigung kulturelle Kinder
- und Jugendbildung). Die CrossMedia-Plattform „Die
Wählerischen“ (Hochschule
Magdeburg-Stendal) unterstützt
dabei alle medialen Arbeiten, wird
mithelfen Projekte wie „ASADI“,
Theaterarbeiten wie „Szol Ha“,
Kleinkunst und Konzerte im
Kulthaus oder „Muvuca-Stimmen
der Welt“ bekannter zu machen: Für
mehr Akzeptanz bei der
alteingesessenen Bevölkerung, für
eine bunte Neue Heimat, die wir
zusammen gestalten.
Dr. Mieste Hotopp-Riecke
Wir wollen alte Gebäude, Leerstand
mit Ideen füllen, mit Kultur und
Bildung! Gibt es ein leeres Geschäft,
Aktive der Dehnungsfuge aus Rendsburg, Viesen, Eisleben und Magdeburg beim Vernetzungstreffen im September in Magdeburg“.
Foto: Die Wählerischen