Schule Länggasse

Stadt Bern
Direktion für Tiefbau
Verkehr und Stadtgrün
Verkehrsplanung
Überprüfung Verkehrssicherheit
Schul- und Kindergartenumfeld Stadt Bern
Resultate
Verkehrssituationen mit dringendem Handlungsbedarf wurden
keine entdeckt. Die Empfehlungen lassen sich 3 Kategorien
zuweisen: Massnahmenverzicht, einfache, ohne Planungsbedarf umsetzbare Massnahmen und solche, deren Realisierung
im Rahmen eines grösseren Projektes mit Planungsbedarf zu
erfolgen hat.
• Keine Massnahme
Bei rund 40% der vertieft untersuchten Verkehrssituationen
wurde auf eine Massnahme verzichtet. Die Gründe dafür
sind unterschiedlich: Teilweise konnte bei der Strassenanlage kein Mangel bezüglich Verkehrssicherheit oder Verstösse
gegen Verkehrsnormen festgestellt werden. Unfälle auf
Zebrastreifen zum Beispiel können ja auch alleine durch
Unaufmerksamkeit verursacht sein. Bei anderen Verkehrssituationen wurden zwar Mängel festgestellt, auf Grund der
örtlichen Gegebenheiten oder rechtlicher Einschränkungen
fehlt aber der Handlungsspielraum für eine Massnahme.
Auslöser und Auftrag
Vorgehensweise
2011 ereigneten sich im Kanton Bern innert kurzer Zeit mehrere tödliche Unfälle von Schulkindern auf Zebrastreifen. Die Stadt Bern nahm dies zum Anlass 467 von insgesamt rund 900
Zebrastreifen in der Stadt Bern auf Sicherheitsmängel zu überprüfen, da sie in einem Umkreis
von 300 Metern von Schul- und Kindergartenstandorten liegen. Zusätzlich wurden auf Grund von
Eingaben von Schulleitungen, Elternräten oder aus der Bevölkerung rund 120 weitere Verkehrssituationen abseits von Zebrastreifen einer vertieften Überprüfung unterzogen.
Die Überprüfung der Zebrastreifen und heiklen Verkehrssituationen erfolgte nach einer einheitlichen Methodik. Für die erste
Beurteilung wurden 4 Kriterien beigezogen:
Kriterium 1
Eingabe
Kriterium 2
Begehung
Kriterium 3
Checkliste
•
Kriterium 1: Eingabe
Die Schulleitungen und Elternräte wurden um Hinweise auf
heikle Situationen bei Schulwegen gebeten. Zusammen
mit Hinweisen aus der Bevölkerung wurden 170 Eingaben
berücksichtigt, die sowohl Zebrastreifen als auch andere
Orte betrafen.
•
Kriterium 2: Begehung
Das Projektteam prüfte zusammen mit den Schulleitungen
aller 21 Schulstandorten die als heikel beurteilten Zebrastreifen und Verkehrssituationen.
Kriterium 4
Unfallereignis
Mindestens 1 Kriterium auffällig?
Nein
Ja
•
Kriterium 3: Checkliste
Das Ingenieurbüro prüfte jeden Zebrastreifen anhand einer
Checkliste.
•
Kriterium 4: Unfallstatistik
Mittels der Unfallstatistik 2006-2011 wurden alle Zebrastreifen erfasst, an denen sich ein Unfall ereignete.
Vertiefte Überprüfung
Keine
Massnahme
Massnahme
ohne
Planungsbedarf
(Grafik 2012)
Massnahme
mit
Planungsbedarf
223 Zebrastreifen zeigten bei keinem Kriterium eine Auffälligkeit und somit auch keinen Handlungsbedarf. Bei den
restlichen 244 Zebrastreifen und alle 170 von einer Eingabe
betroffenen Verkehrssituationen wurde der Handlungsbedarf
vertieft untersucht und Empfehlungen erarbeitet.
•
Massnahme ohne Planungsbedarf
Bei rund 30% der vertieft untersuchten Verkehrssituationen
wurde eine rasch und einfach umsetzbare Massnahme
empfohlen. Dazu gehören beispielsweise die Sensibilisierung von Anstössern oder Verkehrsteilnehmern, das
Zurückschneiden von Büschen, das Setzen von Pfosten,
die Aufhebung oder das Verschieben von Parkfeldern oder
Geschwindigkeits- und Parkkontrollen.
•
Massnahmen mit Planungsbedarf
Weitere rund 30% der vertieft untersuchten Verkehrssituationen sollen im Rahmen eines Gesamtprojektes, z.B. einer
Strassenumgestaltung eine Verbesserung erfahren.
Im Juni 2013 fand in den sechs Schulkreisen der Stadt Bern je
eine Informationsveranstaltung zu den quartierspezifischen Resultaten der Studie statt. Im Gespräch zwischen Schulleitung,
Vertretern der Elternräte und dem Projektteam konnten Fragen
geklärt und Entscheide zu einzelnen Massnahmenvorschlägen
begründet werden.
Anfangs Dezember 2013 beschloss der Stadtrat den Kredit zur
Realisierung eines Massnahmenpaketes. In der Folge konnten
über 120 Verbesserungsmassnahmen realisiert werden.
Weiteres Vorgehen
Während des Jahres 2015 steht nun die Umsetzung der
übrigen Massnahmen an, welche nicht an langfristige,
übergeordnete Projekte gebunden sind. Bereits sind rund 20
Massnahmen in der Pipeline, die voraussichtlich in diesem Jahr
umgesetzt werden können. Parallel dazu läuft ein zweites Projekt, in welchem alle anderen, noch nicht analysierten Fussgängerstreifen in der Stadt Bern bezüglich ihrer Verkehrssicherheit
überprüft wurden.
Wichtig zu wissen
Zebrastreifen sind keine Garantie für Sicherheit. Kann ein
Zebrastreifen nicht normgerecht ausgestaltet werden,
verzichtet die Stadt Bern lieber auf einen Zebrastreifen,
als eine Scheinsicherheit zu erzeugen. Allerdings ist nicht
jeder Unfall auf einem Zebrastreifen auf Mängel der
Strassenanlage zurück zu führen. Unaufmerksamkeit von
Fahrzeuglenkern ist eine häufige Unfallursache.
Kinder sind im Strassenverkehr rasch überfordert: Sie sind
klein, haben dadurch einen schlechteren Überblick und
werden auch schlechter gesehen. Ihr Gehör, das Sehvermögen und der Orientierungssinn sind noch nicht voll
ausgebildet. Deshalb fällt es ihnen schwer, nahende Geräusche einzuordnen und die Geschwindigkeit von Fahrzeugen abzuschätzen. Gleichzeitig lassen sie sich rasch
ablenken, bewegen sich impulsiv oder sind verträumt.
Kinder sind deshalb im Strassenverkehr unberechenbarer
und gefährdeter als Erwachsene.
Grundsätzlich ist es wünschenswert, dass bereits kleinere
Kinder nach einer angemessenen Begleitung den Weg
zum Kindergarten oder zur Schule ohne Erwachsene
bewältigen können. Ob sich dieser Anspruch einlösen
lässt, hängt stark vom Schulweg und der Entwicklung des
Kindes ab. Meistens kann die Schule auf verschiedenen
Wegen erreicht werden. Der kürzeste ist nicht immer der
sicherste. Die Stadt Bern empfiehlt Eltern, zusammen mit
den Kindern einen möglichst sicheren Schulweg festzulegen und schwierige Passagen gut einzuüben. Jedoch liegt
es in der Verantwortung der Eltern zu entscheiden, wann
Ihr Kind in der Lage ist, den Schulweg eigenständig zu
bewältigen.
In Tempo-30-Zonen, wo Zebrastreifen nur in Ausnahmefällen vorgesehen sind, sollten Kinder die Strasse an gut
überblickbaren Orten queren und nicht zwischen parkierten Autos.
Überprüfung Verkehrssicherheit Schul- und Kindergartenumfeld Stadt Bern
Schulstandort Grosses Länggassschulhaus
Beurteilte Eingaben / Zebrastreifen ohne Planungsbedarf
Nr.
Festgestellter
Mangel /Eingaben
Massnahmenvorschlag
1
Neufeldstrasse:
Minimale Sichtweite
ungenügend
Verkürzung Parkfelder
Abkürzungen / Erklärungen
LSA
VP
TAB
KAPO
Signal 4.11
Lichtsignalanlage / Ampel
Verkehrsplanung Stadt Bern
Tiefbauamt Stadt Bern
Kantonspolizei
Zuständigkeit
VP
Stand
Okt. 2015
erledigt