Wir. Leben. Glauben. - Kirchenkreis Diepholz

August 2015
Wir.
Leben.
Glauben.
Das Kirchenkreismagazin
Kunst
und Kirche
Ein Themenheft
mit Bildern, Geschichten,
Blick in die Gemeinden
Interviews und Terminen
aus unserem Kirchenkreis
Inhalt
Inhaltsverzeichnis: Wo steht was?
Editorial
3 Liebe Seherin, lieber Seher...
Ein Vorwort von Superintendent
Klaus Priesmeier
Kunst und Kirche
4 Im Interview: Dr. Simone Liedtke,
Referentin für Kunst und Kultur im
Haus Kirchlicher Dienste
6 Auf der Suche nach (s)einem Gesicht
beim Gemeindefest in St.Nicolai
7 Bilder im Blick: Ein optischer Streifzug durch unsere Gemeinden
8 Augen auf: St.Veit-Kirche Barnstorf,
Marienkirche Drebber, Kirchturm
Schwaförden
9 Augen auf: Varreler Kirche
10 Augen auf: St.Nikolai-Kirche Kirchdorf, St.Michaelis Diepholz
11 Augen auf: Martin-Luther-Kirche
Lemförde, St. Veit-Kirche Barnstorf
13 Titelthema: Jesus in der Kunst
­Leitartikel von Jörg Schafmeyer,
Pas­tor in Sulingen, mit Beispielen aus unserem Kirchenkreis
Impressum
Herausgeber: Evangelisch-lutherischer
Kirchenkreis Grafschaft Diepholz
Redaktionsanschrift:
„Wir. Leben. Glauben.“
Das Kirchenkreismagazin
c/o Superintendentur
Lange Straße 28, 49356 Diepholz
Telefon: 05441-3420, Fax: 05441-5293
E-Mail: [email protected]
Erscheinung: Dreimal jährlich. Auflage:
1500 Exemplare. Kostenlose Verteilung
an Mitarbeitende im Kirchenkreis.
20Im Interview: Dr. Dr. Wolfgang Griese über christliche
Kunst in der Region
24 Kunst in der KiTa: Kindertagesstätte
St. Michaelis kopiert Hundertwasser
25 Kirche im Kunstunterricht: Schüler der Fachoberschule Gestaltung am Berufsbildungszentrum Diepholz stellen ihre Werke vor
30 Bild und Bibel: Birgit Tell, Pastorin
in Burlage, wirft einen Blick auf L
­ ucas
Cranach den Jüngeren.
30 Kirche im Leistungskurs:
Ehrung der Landeskirche
für Diepholzer Abiturienten
Tom Wolfs­kämpf
31Kunst mit Kreuz: Günter Dießelberg
stellt das Friedens
kreuz und christliches Spielzeug
für Kinder her.
Der Kirchenkreiskalender
32 T
ermine im August
33 Termine im September
34 Termine im Oktober
Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Superinten­dent Klaus Priesmeier
Redaktion: Tanja Klejdzinski, Renate
Meyer-Scheunemann, Petra Stelloh,
­Miriam Unger, Julia Wiegmann
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jörg Schafmeyer, Birgit Tell, Marion Gerding
Fotos: Tornistl (Titelbild), Vinoth Chan­
dar, Jantje Ehlers, Marjan Lazarevski,
Helge Bredemeyer, Wolfgang Griese
Projektleitung & Layout: Miriam Unger
Druck: Tintenkontor Syke
Beiträge sind willkommen, es besteht
aber kein Anspruch auf Veröffentlichung.
-2-
Editorial
Liebe Seherin,
lieber Seher...
auch ein Magazin wie dieses
ist nicht nur was zum Lesen.
Es ist etwas zum Sehen.
Schauen Sie sich’s an! Diesmal gibt es viele Bilder, auch
aus unseren Kirchen. Vor allem Pastor Jörg Schafmeyer
aus Sulingen hat uns dabei
einiges zu zeigen – das geschieht dann natürlich auch
mit Worten.
In diesem Heft finden Sie
nur einen kleinen Teil von
dem, was es in unseren Kirchen und Gebäuden zu sehen gibt. Darum lade ich
Sie ein: Sehen Sie selber,
machen Sie sich auf den
Weg! Es lohnt sich.
Deckenbemalungen wie
etwa in Scholen, in Schwaförden oder in
Schmalförden – so etwas lässt sich überhaupt nicht auf Fotos fassen.
Anders als die Reformierten hat die lutherische Reformation die Bilder nicht aus den
Kirchen verbannt. Martin Luther selber
schätzte sie. Denn sie können anschaulich
machen, Hilfe zum Verstehen sein und
auch denen zu Nutzen sein, die nicht lesen
können.
Außerdem fand Luther, Gott selber habe
das Bilderverbot überholt. Schließlich hat
er uns doch ein Bild von sich gegeben mit
Jesus Christus. Und kein Mensch kommt
daran vorbei, sich Bilder zu machen, um
etwas zu erahnen oder gar zu verstehen.
Theologisch wie didaktisch entwickelt
Luther ein sehr pragmatisches Bilder-­
Verständnis ohne große Skrupel. Was er
nicht mochte: Wenn das Bild an die Stelle
des Dargestellten tritt, wenn es selber
­Verehrung erheischt. Oder wenn es zum
Mittel wird, sich damit (oder mit einer
Kunst­spende für die Kirche) selber vor Gott
oder den Menschen in Szene setzen zu
wollen. So etwas geht gar nicht.
„Reformation, Bild und Bibel“ nennt sich
das laufende Themenjahr in der Reformationsdekade der Evangelischen Kirche.
Spüren wir nach, was in den Bildern steckt!
Aber in diesem Magazin finden Sie nicht
nur Bilder mit einer Jahrzehnte oder Jahrhunderte alten Geschichte. Auch die Jugendlichen der Fachoberschule Gestaltung
am Berufsbildungszentrum Diepholz haben sich damit beschäftigt, ihren Glauben
und ihre Werte in der heutigen digitalisierten Welt künstlerisch darzustellen. Vielen
Dank an die jungen Gestalterinnen!
Und Ihnen nun viel Freude beim Schauen
und Lesen!
– 3–
Klaus Priesmeier (Superintendent)
Im Interview
„Die Bibel ist wie ein Bilderbuch der Menschheit“
... sagt Simone Liedtke, Referentin für Kunst und Kultur
Dr. Simone Liedtke ist Referentin im Arbeitsfeld „Kunst und Kultur“ des Hauses
Kirchlicher Dienste in Hannover. Die Göttinger Pastorin war mit ihrem Vortrag „Ich
sehe was, was Du nicht siehst – Bilder der
Reformation“ beim Jahresempfang unseres Kirchenkreises zu Gast. Genau die richtige Gesprächspartnerin für ein Interview
zum Thema „Kunst und Kirche“.
dass sie sich uns leicht oder vollständig
­erschließen: Sie regen auf, sie regen an, sie
setzen uns in Bewegung. Wir sind noch
nicht mit ihnen fertig.
Interessant ist, wie sehr manche Ver­
fremdung traditioneller christlicher Motive
die Gemüter erhitzt. Vielleicht ist das ein
Hinweis darauf, dass diese Motive Lebenswahrheiten oder Lebensfragen bergen, die
den Menschen heilig
sind. Und die sie sogar
deshalb noch ver­
tei­
digen – auch wenn sie
längst keine ausgeprägte kirchliche oder
religiöse Lebensweise
mehr pflegen.“
Frau Liedtke, warum beschäftigen sich so viele Künstler –
­­
auch die kirchenkritischen –
­ in
ihren Kunstwerken immer wieder mit Bildern aus der Bibel
und mit dem Thema Glauben?
Dr. Simone Liedtke: „Unsere
westliche Welt ist geprägt durch
die Bildersprache des ChristenWas macht biblische
tums. Wenn sich religiöse Bilder
Themen und Figuren
in unseren Ausdrucksformen finfür die Kunst so inden, ist das meist weniger ein
Glaubensbekenntnis als vielmehr
teressant?
kulturelle Prägung. Der Ursprung
„Die Bibel ist sowas
vieler Motive in Bibel oder Glauwie ein Bilderbuch der
Dr. Simone Liedtke
benstradition ist zudem heute oft beim Jahresempfang unseres Menschheit: Zwielichunbekannt. Andererseits sind Kirchenkreises in Freistatt. tige Charaktere, schoFoto: Miriam Unger
viele Bilder aus der christlichen
nungslose Ehrlichkeit,
Glaubenstradition einfach immer
Wunder und Katastronoch treffsicher: Sie transportieren Mensch- phen, Rätsel und Träume, Chroniken und
heitserfahrungen in überzeugender und Poesie. Atemberaubende Schönheit und
bleibend aktueller Weise – Antworten atemstockende Grausamkeit – alles auf
ebenso wie Fragen und Zweifel. Diese Bil- engsten Raum, ein längst nicht ausgeder sprechen den Verstand genauso an wie schöpfter Pool an Motiven. Mit Augendie sinnliche Wahrnehmung. Sie erzählen zwinkern gesagt: Das ist doch für Kreative
von inneren Kämpfen, Irrwegen und Visio- wie ein offenes Buffet! Außerdem reizt
nen. Daran kann man anknüpfen, darüber auch die Selbstsicherheit eines religiösen
kann man auch erbittert streiten. In jedem Bekenntnisses und seiner Bilder dazu, es
Fall tut sich was: Diese Bilder funktionieren immer mal wieder auf die Probe zu stellen:
also noch. Was gerade nicht bedeutet, Hältst Du auch, was Du versprichst?“
–4–
Kunst und Kirche
Copyright: Marcel Kreipe (HAWK)
Ein aktuelles Projekt, an dem Dr. Simone Liedtke
mitwirkt, ist die Wanderausstellung „ReFORmation“.
Studierende der Fakultät Gestaltung an der Hochschule für
angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim
haben gemeinsam mit dem Arbeitsfeld „Kunst und Kultur“
vom Haus Kirchlicher Dienste in Hannover diese Sammlung
zusammengestellt. Sie verbindet historische Themen der
Reformation mit gegenwärtiger Kunst.
Die Ausstellung ist vom 29. Oktober 2015 bis 17. Januar
2016 im Museum August Kestner in Hannover zu sehen.
Wie sind Sie selbst dazu gekommen, sich
mit christlicher Kunst zu beschäftigen?
„Wahrscheinlich durch meine kunstbegeis­
terte Mutter. Oper, Konzerte, Kino, Theater,
Lesungen, Ausstellungen –
­ ich musste nie
mit, aber ich durfte. Das hat mich geprägt,
dankbar gemacht und angefüttert.
Theologisch beschäftigt mich die Verwandtschaft von Kunst und Religion im
Hinblick auf das von beiden geteilte Phänomen einer außerordentlichen Augenblickserfahrung: Da packt mich etwas und
lässt mich nicht mehr los! Ich muss hinsehen, hinhören. Ich staune, fürchte mich,
bin fasziniert, ratlos und doch voll dabei
– alles auf einmal. Wer oder was mich da
so in den Bann zieht? Darauf finden Kunst
und Religion sehr verschiedene Antworten. Weshalb ihr Dialog auch so spannend
ist! Jene Ergriffenheit können beide unnachahmlich er- und bezeugen. Darum bedienen sie sich auch gern beieinander.“
Welche Erfahrung machen Sie als Gemeindepastorin: Spielt christliche Kunst
für Ihre Kirchgänger eine Rolle?
„Ja. Kunst motiviert, aktiviert und beflügelt. Sie bringt die Leute zum Reden, eröffnet ihnen Ausdrucksformen für ihre persönlichen Glaubensbiografien, ihre Sorgen
und Sehnsüchte. Kunst und Kirche schaffen gemeinsam einen Raum für außergewöhnliche, echte Begegnungen. Das ist so
bereichernd – da muss man mitmischen!“
Welches kirchliche Kunstwerk hat Sie
selbst bisher am meisten beeindruckt?
„Da kann ich mich nicht festlegen! Und gerade das zieht mich an Kunst so an: Dass
ich mich nicht festlegen muss. Ich schätze
Kunst, die mich herausfordert. Ich bewundere den Mut von Künstlerinnen und
Künstlern, unsere Weltgewohnheiten auf
den Kopf zu stellen. Ich lasse mir gern Rätsel aufgeben und mich von neuen Sichtweisen entführen. So bleibt mein Geist frei.
Momentan habe ich mehr Lust auf (temporäre) Installationen und auf interaktive
Kunst, die Menschen beteiligt. Für meinen
Geschmack darf Kunst auch stören, unsere
Ordnungen in Frage stellen oder uns aufrufen, verständlich und überzeugend zu formulieren, woran wir glauben. Vor allem in
der Religion sind solche Störungen wichtig, damit wir uns nicht zu sicher, zu eitel
und gebieterisch werden.
Aber die Kunst liegt ja bekanntlich im
Auge der Betrachtenden. Darum möchte
ich hier keine Prädikate verteilen, sondern
lieber Sie, liebe Leserinnen und Leser des
Kirchenkreismagazins, ermuntern: Schauen Sie sich mal genau um! Betrachten Sie
vor allem die Orte genauer, die Sie vermeintlich in- und auswendig kennen. Es
gibt so vieles (neu) zu entdecken! Und wer
weiß – vielleicht überkommt Sie ja auch
die Lust, selbst kreativ zu werden?!“
­­
Miriam Unger
– 5–
Kunst und Kirche
Auf der
Suche
nach
(s)einem
Gesicht
beim Gemeindefest
in St. Nicolai, Diepholz
–6–
Ein Blick in die Gemeinden...
Ich sehe was,
was Du nicht siehst...
Bilder im Blick: Ein Streifzug durch unsere Kirchen
Erinnern Sie sich? Als Kinder spielten wir
das. Es konnte einen manchmal fuchsig
machen, wenn man nicht drauf kam. Auf
die weiße Gardinenstange am Fenster oder
den roten Zigarettenanzünder im Auto.
„Ich sehe was, was Du nicht siehst, und
das sieht... aus...“ So kommen Christen
vielleicht auch anderen Menschen vor, die
sich fragen: „Sehen die mehr als ich? Ich
kann mir das gar nicht vorstellen mit diesem Gott. Ich habe irgendwie kein Bild von
ihm – sehen die Glaubenden da etwa was,
was ich einfach nicht sehen kann?“
Man sagt, wir seien eine visuelle Kultur.
Wir achten auf Bilder. Die meisten
­Menschen halten diesen Gesichtssinn, das
Sehen, für die entscheidende und wesent­
liche Wahrnehmung der Welt. ­
Das mag so sein. Das Auge ist ein Jäger in
die Welt hinein. Wir werfen auf so manches
ein Auge. Auf die Bilder, die wir sehen, und
auf die, die wir uns machen. Aber vieles
fällt erst auf den zweiten Blick auf. Haben
Sie sich in unseren Kirchen schon mal genau
umgesehen? Ein kurzer Streifzug durch die
Gemeinden...
Klaus Priesmeier
Bilder im Blick: Ein Streifzug durch unsere Kirchen
was Du nicht siehst...
Ich sehe was,
–7–
Augen auf :
Lazarus. Der Opferstock in der St. Veit-Kirche in Barnstorf hält uns
seine Geschichte vor (Lukas 16, 19-31): Ein armer Mann, der vor der Tür
des Reichen liegt. Er „begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des
Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine
­Geschwüre.“ Dann sterben beide, der Arme und der Reiche. Lazarus wird
in Abrahams Schoß getragen. Der Reiche, der in der Erzählung namenlos
bleibt, fährt zur Hölle. Von dort aus ruft er Abraham seine Bitte zu:
­Sende zu meinen Brüdern, dass sie nicht auch an diesen Ort kommen!
Der Reiche will, dass seine Brüder klug werden. Sie sollen das
­wesentlich Wichtige erkennen. Und danach leben.
Ohne Liebe und Gerechtigkeit ist alles nichts. Ohne Barmherzigkeit
gehst Du am Ziel des Lebens vorbei und landest dort, wo keine Liebe ist,
wo man keine Barmherzigkeit kennt, wo Gerechtigkeit nur als Gegenwelt
zum Geschehenen an Dir vollzogen wird. Da wirst Du Reicher bettelarm.
„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden“
(Psalm 90,12). Mit uns beginnt es nicht, und mit uns hört es nicht auf.
Wir kommen aus Liebe und gehen in Liebe – und wo wir dagegen stehen,
stehen wir gegen den Inhalt und das Ziel unseres Lebens.
Das sagt uns auch die Lazarus-Geschichte. Sie will uns klug werden
lassen. Und sie wird uns erzählt von dem, der von den Toten aufersteht.
Doch – wer hört ihn, hört auf ihn?
Klaus Priesmeier
Und noch
ein Tier:
Der Fisch.
Wo besser
fände er seinen Platz als
am Taufbecken?
Dort findet man
ihn beim genauen Hinsehen in der
Marienkirche in Drebber. „Lebendig
wie ein Fisch im Wasser“ sollen die
Täuflinge ihren Weg machen – mehr
noch: wir alle, die wir getauft sind.
Und wie den Fisch das Wasser umgibt, so umgibt uns die Gegenwart
Gottes. Sie ermutigt, auch gegen den
Strom zu schwimmen – lebendige
Fische können das. Zudem ist der
Fisch eines der ältesten Symbole der
Christen. Griechisch heißt Fisch
Ichthys – das gilt als Abkürzung für
(ins Deutsche übersetzt): Jesus
Christus, Gottes Sohn, Retter (oder
Heiland).
Klaus Priesmeier
Immer wieder kräht der Hahn. Auf vielen
Kirchtürmen bildet er die Spitze – wie hier in
Schwaförden. Der Hahn ist der Wächter für den
neuen Morgen. Er schreit, wenn die Nacht vorbei ist und der neue Tag anbricht. Damit
ist er dem Licht zugeordnet –
­ dem Sieg
über die Finsternis. Seine Figur hat aber
auch ihre Wurzeln in einer Begebenheit
aus der Passionsgeschichte. Petrus glüht
vor Eifer und will alles für Jesus geben,
aber der sagt zu ihm: „Ehe heute der
Hahn kräht, wirst Du mich dreimal verleugnen.“ Du wirst so tun, als ob Du
mich nicht kennst. Was bedeutet uns
Jesus Christus wirklich? Diese kritische Frage steckt im Hahn auf dem
Turm. Er ist stumm, aber seine
Symbolik ist deutlich. Sie ist Gestalt gewordene Kirchenkritik.
Der Hahn mahnt: Seid Ihr
noch auf dem rechten Weg, seid
Ihr bei der Sache Jesu, beim Bekenntnis zu ihm – oder (wieder
mal) ganz woanders?
– 8–
Augen
Der sinkende Petrus
im Ostfenster der
Varreler Kirche
führt uns die
Gefährdung
unseres Lebens
vor Augen –
und wie wir
und Gottes Kirche
immer schon
gehalten und
gerettet sind
in der Hand Jesu,
die Petrus ergreift.
Klaus Priesmeier
– 9–
auf ...
Augen auf :
Das Kreuzrelief in Kirchdorf.
Über dem Turmeingang der
St.-Nikolai-Kirche in Kirchdorf
befindet sich ein Relief. Es
zeigt Christus am Kreuz, an
seiner Seite: Maria und einer
seiner Jünger. Dieses Kunstwerk soll alle, die in die Kirche
eintreten, daran erinnern, in
wessen Namen man sich hier
versammelt. Besonders schön
ist an diesem Relief, dass Na­
ivität des Ausdrucks und Grobheit der Ausführung zusammenfallen mit dem eleganten
Schwung der dargestellten
­Körper.
Petra Stelloh
Das Altarkreuz in St. Michaelis.
„Von zwölf Perlen sind die Tore…“ singen wir vom himmlischen Jerusalem nach Offenbarung 21. Auch wenn es keine Perlen sind, sondern Halbedelsteine, die sich auf dem
von Professor Hermann Jünger gefertigten Altarkreuz mosaikartig befinden, weist doch das Kreuz
auf die ewige Herrlichkeit in der Vollendung. Sie
gilt denen, die treu sind und ihr Kreuz auf sich
nehmen. Zeigt sich also schon im Leuchten der
Steine vom Kreuz die Vollendung, reißt den Himmel auf und lässt aufs himmlische Jerusalem
blicken? Die himmlische Verheißung macht das Kreuz
durchblickend auf Glanz und Licht. Mit der Wand dahinter
wird es zu einem Ganzen: Sieh auf das Kreuz, geh zu auf
die Wand der grauen und doch lebendigen Steine. Werde
selber ein lebendiger Stein im Bau Christi. Werde eingefügt in die Blickrichtung derer, die auf das zukünftige
­Jerusalem schauen. Von zwölf Perlen sind die Tore…­
­Geheimnis des Glaubens…
Klaus Priesmeier
– 10 –
Augen auf :
Isaak. Auf dieser Seite haben wir zwei ganz verschiedene Darstellungen
der Isaak-Geschichte. Einmal sehen wir ihn in der Martin-LutherKirche Lemförde aus Holz geschnitzt im Sockel des Altar­
aufsatzes ­– in viel ­sagender Nähe zum Lamm. Und einmal in einem früheren Altarbild, das man vor etwa 50
Jahren vom Altarraum in den Turmeingangsbereich
der Barnstorfer St.Veit-Kirche umsiedelte.
Isaak gilt als Vorbildung des Opfers Christi –
was heute natürlich theologisch umstritten ist.
Zum einen geht es in der Isaak-Geschichte neben
der Frage nach Abrahams Gehorsam um die Ablösung des Menschenopfers. Und es zeigt sich ja
schon im Alten Testament der Gott, der von sich
kundtut: „Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer“. Zum anderen sieht die jüdische Tradition
Europas in der Bindung Isaaks die Rolle dargestellt, in die Christen und Kirchen Europas die
Juden in ihrem Gebiet immer wieder brachten
– durch Bedrängnisse und Verfolgungen.
Das Christentum beklagt demzufolge den einen
Gekreuzigten, Lea und Rahel, die Mütter Israels,
aber unzählige Opfer. Es bildete sich eine eigene
Erzähltradition aus, die von den Bindungen
Isaaks handelt (weil Abraham ihn ja bindet
(1. Mose 22,9). Auf jeden Fall ein nachdenkens­
wertes Motiv...
Klaus Priesmeier
– 11 –
Titelthema
„Du sollst Dir
kein Bildnis
machen!“
(2. Mose 20,4 f)
Titelthema
Wie sieht er aus?
Jesus in der Kunst
Wie sieht Jesus aus? Vor mir liegt ein Stapel
mit Jesusbildern. Jesus als Gekreuzigter,
Jesus als Hirte, Jesus in Gemeinschaft mit
Frauen, Jesus als Revolutionär, Jesus weißhäutig, dunkelhäutig, asiatisch, Jesus als
Kinderzeichnung, Jesus als griechische
Ikone. Wie hat er ausgesehen?
Seit Jahren sammle ich Jesusbilder.
Manchmal dürfen sich die Teilnehmer
­einer Gruppe aus dieser Bildersammlung
je ein Jesusbild aussuchen. Die anschließende Frage: „Warum hast Du Dir ausgerechnet dieses Jesusbild ausgesucht?“,
eröffnet ein Gespräch über den Glauben
und über das eigene Bekenntnis.
Die Frage: „Wie sieht Jesus aus?“ war
nie nur die Frage nach dem Aussehen
­einer historischen Person. Es war immer
auch die Frage nach dem Aussehen
­Gottes, nach seinem Angesicht.
„Du sollst Dir kein Bildnis machen!“
Der ikonographische Schatz, den wir nach
20 Jahrhunderten Bild- und Bildungsgeschichte in der Summe zur Verfügung haben,
lohnt einer genaueren Betrachtung bis heute.
Die grundlegende Frage, die vorweg beantwortet
werden muss, ist sicherlich, inwieweit Jesusbilder
überhaupt gestattet sind. Heißt es nicht: „Du sollst
Dir kein Bildnis machen!“ (2. Mose 20,4 f)?
An der Gültigkeit dieses alttestamentlichen Bilderverbots lässt zum Beispiel die evangelisch-­
reformierte Kirche bis heute keinen Zweifel. ­Bilder
haben in ihren Gottesdienst-Räumen keinen Platz.
Ganz anders sehen das die Kirchen christlich-­
orthodoxer Tradition mit ihren vielen Ikonen, die
im Gottesdienst verehrt werden. Auch Katholiken
und Lutheraner nutzen Bilder und figürliche Plas­
tiken in vielfältiger Weise. Sei es zur gottesdienstlichen Verehrung der dargestellten Personen, sei
es zur inneren Sammlung der Gläubigen oder
auch schlicht als pädagogisches Mittel im Kampf
gegen Nichtwissen und Unglauben.
– 13 –
Titelthema: Jesusbilder
Immer wieder gab es in der Kirchengeschichte aufflammende Auseinandersetzungen zwischen Bilderfreunden und Bilderstürmern. Gegenseitiger BlasphemieVorwurf konnte zu äußerster Brutalität
führen. Die Begründung der Bilderfreunde
finden wir in Philipper 2, 6 ff: „Er, der in
göttlicher Gestalt war, (...) entäußerte sich
selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward
den Menschen gleich und der Erscheinung
nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte
sich selbst und ward gehorsam bis zum
­Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat
ihn auch Gott erhöht und hat ihm den
­Namen gegeben, der über alle Namen ist…“
Dieser sogenannte Philipperhymnus ist
das entscheidende Argument gegen ein
striktes Bilderverbot. Denn wenn Gott in
Jesus Christus Mensch geworden ist, dann
hat er sich damit selbst ein menschliches
Antlitz und damit ein „Bildnis“ im ganz realen Sinne gegeben. Im Zentrum des Bilderstreits steht also die Anerkennung der
Fleischwerdung Gottes. Die Bilderfreunde
sagten: Wer das Recht auf ein Christusbild
leugnet, der leugnet damit auch die Fleischwerdung Gottes und seine in Christus begründete Liebe zu den Menschen. Damit
waren die Fronten klar.
Vom Symbol zum Bild
Der Streit brach jedoch nicht sofort aus. Bis
weit ins Dritte Jahrhundert hinein gab es
keine darstellenden Christusbilder.
Die ers­ten Christengenerationen hielten
sich, wie das Volk Israel, an das Bilderverbot. Daneben gab es aber früh eine Symbolsprache, die auf Christus hinweisen
konnte: der Fisch (ICHTYS), das Lamm,
auch „Alpha und Omega“.
Allerdings war für Christen, die vorher
römischen oder griechischen Kulten verbunden waren, Götterbilder aus ihrer heidnischen Zeit nichts Besonderes. So entstanden wie von selbst in den römischen Katakomben erste Bilder Christi: Der gute Hirte,
der ein Schaf auf den Schultern trägt. Oder
nach dem Vorbild berühmter Philosophen:
Christus, der Lehrer, im Schülerkreis seiner
Apostel. Die Konstantinische Wende brachte dann vollends den Durchbruch. Das
Christentum wurde Staatsreligion, und
damit gaben Kaiserbilder das geeignete
­
­Raster für ganz neue Darstellungsmöglichkeiten und entsprechende Verehrung. Es
schien jetzt angemessen, Christus als GottKaiser darzustellen, als Pantokrator, als
Weltenherrscher. Bis heute prägt der strenge byzantinische Stil mit dieser klaren
­Aussage die Bilderwelt unserer östlichen
Geschwisterkirchen.
Vom Pantokrator zur Bilderbibel
Demgegenüber setzte sich in unserer westlichen Kirche (römisch-katholisch, lutherisch) seit dem Mittelalter bevorzugt das
Bild des Gekreuzigten durch. Aus dem
„fernen Gott“, dem Herrscher des Kosmos,
wird der „nahe Gott“, der leidet wie ein
Mensch, der stirbt wie ein Mensch und mit
dem man sich in schwerer Zeit (Pest!)
identifizieren kann.
Die „Theologie des Kreuzes“ hat hier ihre
frühe, bildhafte Blütezeit.
Durch Martin Luther änderte sich zunächst vor allem die Bedeutung der Bibel.
Damit wurde aber auch die Frage nach
dem authentischen Bild Jesu neu gestellt.
Nach Luther sind Bilder an sich „weder gut
noch böse“, aber biblische Motive seien
allemal besser als alle weltlichen Motive
zusammen.
So wurden mit der Erfindung des Buchdrucks gerade die biblischen Illustrationen
das Medium des reformatorischen Anliegens, das die biblische Geschichte in einer
nie dagewesenen Art und Weise unter das
Volk bringen konnte.
Bis heute ist gerade dieser pädagogische
Reiz zu Bibel-Illustrationen unumstritten.
Kinder- und Bilderbibeln werden auch von
Erwachsenen gerne gelesen. Bibeln von
Dali, Immendorf und Hundertwasser haben Konjunktur.
– 14 –
Titelthema: Jesusbilder
Solche Bilder-Bibeln haben ihr großes Vorbild in der Bibelausgabe des Julius Schnorr
von Carolsfeld (gestorben 1841) mit ihren
reichlich ausgeschmückten Illustrationen.
Das 19. Jahrhundert entwickelte eine religiöse Bildersprache, die bis heute auf unzähligen alten Konfirmationsscheinen in
den Schubladen liegt. Jesus ist auf Anhieb
erkennbar. Er ist schön und sanft und oft
etwas entrückt dargestellt.
Auf Gemälden hat er blondes Haar und
blaue Augen. Er schmückt viele Kirchenräume des 19. und 20. Jahrhunderts. Und
auch in Schlaf- und Ess­zimmern ist er gut
vertreten. Er wird geliebt wie die ähnlich
anmutenden Engelsfiguren, seine quasi
natürlich erscheinenden Geschwister.
Wie sieht Jesus aus? Diese Frage scheint
für unseren Kulturkreis damit mehrheitlich
beantwortet zu sein.
Beispiele aus dem Kirchenkreis
Grafschaft
Diepholz
Lemförde
und Sulingen
Christus am Kreuz (1890)
Martin-Luther-Kirche Lemförde
Christus Pantokrator (1900)
Firma Henning und Andres
Martin-Luther-Kirche Lemförde
Der typische Christus aus
dem 19. Jahrhundert ist
zum Beispiel in den Kirchen zu Lemförde oder
Sulingen zu sehen.
Dieselbe Farbgebung im
Fensterbild zu Lemförde
und im ehemaligen Sulinger Altarbild von August
Hengst. Während der
Lem­förder Christus in der
Linken das Buch mit Alpha und Omega hält und
mit der Rechten segnet,
lädt derselbe Jesus in Sulingen mit dem sogenannten „Heilandsruf“ ein:
„Kommt her zu mir alle,
die Ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch
erquicken.“(Mt 11,28) Kategorie: „blond, blauäugig und leicht entrückt“.
– 15 –
Christus am Kreuz (1902)
St. Nicolai-Kirche Sulingen
Christus als Heiland (1844)
August Hengst
St. Nicolai-Kirche Sulingen
Titelthema: Jesusbilder
Weit älter ist die mittelalterliche Bemalung
der Kirche zu Scholen. Hier thront Chris­tus
als Weltenherrscher (Pantokrator) auf ­einem
Regenbogen und trägt als Insignien seiner
Macht das Schwert und die Lilie mit sich.
Das Schwert zu seiner Linken steht für die
Bestrafung des Bösen, die Lilie zu seiner
Rechten für seine Barmherzigkeit. Der
­Weltenherrscher wird vor allem als Richter
im Jüngsten Gericht erwartet.
Wie das wahre Gesicht Christi ausgesehen
hat, war stets von Interesse. Der Legende
nach hat Veronika Jesus auf dem Weg nach
Golgatha ihr Tuch gereicht, damit er sich
Schweiß und Blut abwischen konnte. Dabei
soll sich sein Gesicht auf wundersame Weise auf ihrem Tuch abgebildet haben. „Vera
Eikon“ heißt „wahres Gesicht“, daher der
Name
„Ve­ro­nika“.
Das Schweiß­tuch der
Veronika war (ist) eine der kostbarsten
Reliquien der Christenheit und befindet
sich heute im Petersdom in Rom. Eine
der zahlreichen Abbildungen finden wir
im Kirchengewölbe
in Scholen.
Christus als Richter
im Jüngsten Gericht
Schweißtuch
der Veronika,
mittelalterliche
Wandbemalungen
in der St. Georg-undMargarethen-Kirche
Sulingen – Das Steinrelief in der Taufnische der St.
Nicolai-Kirche zeigt Christus am Kreuz mit Maria
und Johannes. „Siehe, das ist Dein Sohn!“, sagt Chris­
tus zu Maria. Und „Siehe, das ist Deine Mutter!“, sagt
er zu Johannes (Johannes 19, 26). Diese zu den letzten Worten Jesu gehörenden Weisungen gelten auch
als Gemeinde stiftend im Sinne einer füreinander zu
tragenden Verantwortung. Man beachte auch Sonne
und Mond, die auf Christus blicken.
Der Gekreuzigte mit Maria und Johannes,
mittelalterliches Steinrelief in der
St. Nicolai-Kirche in Sulingen
– 16 –
Titelthema: Jesusbilder
Barnstorf – „Er war der Allerverachtetste
und Unwerteste, voller Schmerzen und
Krankheit... Führwahr, er trug unsere
Krank­heit und lud auf sich unsre Schmerzen“ (Jesaja 53,3+4). Die Darstellung des
armen Lazarus darf auch auf den gemarterten Christus hin gelesen werden. La­
zarus sitzt mit Geschwüren unter dem
Tisch des Reichen, die Hunde lecken seine
Wunden (Lukas 16, 19-31). Jesus wird an
einem Ort gekreuzigt, wo nicht mal mehr
Hunde hinkommen, um seine Wunden zu
lecken. „Lazarus“ heißt in der Wortdeutung
„Gott hat geholfen“. Der Name ­„Jesus“ bedeutet ebenfalls „Gott ist Hilfe“. Dass Chris­
tus, der „unsere Schmerzen trug“, im Jüngsten Gericht den Armen und Geschundenen helfen wird, gilt als ausgemacht.
Lazarus am Opferstock (1696),
St. Veit Kirche, Barnstorf
Anna Selbdritt,
Holzschnitzerei
um 1450 in der
St. Marien-Kirche
Burlage
Burlage – Dargestellt ist „Anna Selbdritt“,
das heißt: Anna, die Mutter Marias; Maria
und das Jesuskind auf dem Arm der Anna.
Anna wird in der Bibel nicht erwähnt. Sie
ist aber namentlich genannt in einer christlichen Schrift um das Jahr 150, im sogenannten Protoevangelium des Jakobus.
Anna wurde dann besonders im Mittel­
alter sehr verehrt. Berühmt geworden ist
das Stoßgebet Martin Luthers während eines Gewitters zu Stotternheim, in dem Luther mit dem Leben davon kam: „Heilige
Anna, ich will Mönch werden!“
Nicht nur die Mutter, sondern auch die
Großmutter Christi, die Heilige Anna, wird
im Zuge der Bekenntnisbildung direkt in
die Erlösungstat einbezogen und deshalb
entsprechend verehrt. Die spezielle Darstellung der Anna Selbdritt kann auch als
Ergänzung zur Trinität Vater-Sohn-Heiliger
Geist gelesen werden und betont damit den
weiblichen Aspekt der Heilsgeschichte.
– 17 –
Titelthema: Jesusbilder
Diepholz – Dass der Gekreuzigte nicht nur der Gemarterte
ist, sondern am Ende auch der
Sieger über den Tod, zeigt das
Bild des Auferstandenen in St.
Nicolai, Diepholz. Christus verlässt das Grab, in der Hand einen Palmzweig, das Symbol
des Sieges über den Tod. Ostern
ist wie eine Explosion des Lebens. Das Bild hat ein berühmtes Vorbild in der Darstellung
von Matthias Grünewald am
Isenheimer Altar, Colmar.
Auferstehung Christi (1645),
Maler unbekannt,
St. Nicolai Kirche, Diepholz
Wie es aussieht...
Bekenntnisbildung mit Bildern
Das Vorhandensein so unterschiedlicher
Jesusbilder ist ein bleibender Reichtum,
der bis heute nicht nur die üblichen Fragen
nach Jesus Christus, sondern vor allem
Antworten auf diese Fragen geben will. Es
sind Antworten, die für den Glauben einer
bestimmten Zeit, einer Epoche, einer Schule oder für einen ganzen Kulturkreis relevant waren. Gewiss hat es im Zuge einer
ernsthaften Wahrheitssuche immer auch
Versuche der Festschreibung eines bestimmten Jesusbildes gegeben.
Aus der Ikonenmalerei zum Beispiel kennen wir solche Prozesse ästhetischer Dogmenbildung, die aber genauso strittig sind
wie andere Dogmen auch. Sie unterliegen
ihrerseits den geschichtlichen Strömungen
kirchlicher Entwicklung.
Eine abschließende Einigung auf ein wie
auch immer geartetes historisch-fotografisches Gedächtnis ist nie möglich geworden. Auch nicht mit dem Turiner Grabtuch
oder dem Schweißtuch der Veronika, die
beide ein Antlitz Christi zeigen und sich
bis heute großer Beliebtheit erfreuen.
Gerade das 20. Jahrhundert hat mit
Künstlern wie Joseph Beuys und Arnulf
Rainer daran gearbeitet, dass vorhandene
Christusbilder immer wieder transzendiert
oder übermalt werden müssen, um nicht
in zweifelhaften Illustrationen stecken zu
bleiben.
Das Göttliche braucht den Raum, der
ihm zusteht. So ist jede Zeit neu gefordert,
zu einem sie tragenden Christusbekenntnis und einem sie belebenden Christusbild
zu finden. Dieses ist Aufgabe der ganzen
Kirche und jeder Konfession – es ist nicht
nur die Aufgabe einzelner inspirierter
Chris­ten. Eine Zeit, die sich visuell aufstellt, braucht auch eine visuelle Bekenntnisbildung.
Es bleibt die biblische Frage, die Jesus
einst seinen Jüngern stellte: Was glaubt
ihr, wer ich bin? Petrus gab darauf die Antwort der ganzen Christenheit, die auch jedes echte Jesusbild signiert: „Du bist
Chris­tus, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Jörg Schafmeyer
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Titelthema
Im Interview
„Ringen um den Glauben ist
Bestandteil unserer Existenz“
Dr. Dr. Wolfgang Griese kennt die Kunst im Kirchenkreis
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Dr. Dr.
Wolfgang Griese mit Kunst in unserer Region. Als Laudator bei Vernissagen, als
Vorstandsmitglied des Vereins für Kultur
und Kunst „KuK“ und als leidenschaftlicher Besucher von Ausstellungen hat der
ehemalige Schulleiter des Gymnasiums
Sulingen einen umfassenden Überblick
über die Kunstszene im Landkreis. Natürlich ist der Doppeldoktor aus
Bruchhausen-Vilsen dabei
auch das ein oder andere
Mal mit christlicher Kunst in
oder aus unserem Kirchenkreis in Berührung gekommen. Ein guter Grund, ihm
für dieses Magazin einige
Fragen zu stellen.
Mediationsbild bis hin zum ästhetischen
Objekt. Über Jahrhunderte war Kunst im
Kunstraum Kirche Auftragskunst und Bildtheologie. Kunst, die Zeugnis von der biblischen Geschichte und von Glaubens­
inhalten gibt. Es war ikonografische Erzählkunst; visuelle Zelebrierung liturgischer
und sakraler Abläufe; symbolbeladene
Programm-Musik für das Auge. Kunst von
gläubigen Künstlern für gläubige Christen.
Heute muss ein Künstler
nicht gläubig sein, wenn er
ein christliches Thema
künstlerisch aufarbeitet.
Das Kunstwerk gilt als individuelles Zeugnis eines
Künstlers, der seine eigene
Sicht zu einem christlichen
Thema darstellt. Gerade im
Lieber Herr Griese, Sie haBereich der zeitgenössiben ungezählte Ausstellungen in unserer Region geseschen Kunst wird der Behen und begleitet. Ein paar
trachter auch nicht primär
christliche Künstler waren
als Gläubiger angesprochen,
sicherlich dabei. Aber auch
sondern als Bild­ästhet, der
viele
kirchenkritische.
mehr auf den individuellen
Dr. Dr. Wolfgang Griese
Und natürlich Künstler,
Malstil, auf die originelle
die Gott oder Glauben schlichtweg als Umsetzung des Themas und auf die malegleichgültig oder bedeutungslos für ihr rische und handwerkliche Qualität setzt.
Leben bezeichnen. Trotzdem blitzen
auch in ihren Werken immer wieder die Aber warum ist nicht-christlichen KünstThemen Spiritualität und Schöpfung auf. lern die eigene Sicht auf ein christliches
Woran mag das liegen?
Thema überhaupt noch wichtig? Es gibt
Dr. Dr. Wolfgang Griese: Die Gründe dafür ja heute genug andere Inspirationen.
sind vielschichtig. Sakrale Kunst und Kunst- Das Ringen um den richtigen Glauben ist
sicht haben sich im Laufe der Geschichte ein wesentlicher Bestandteil menschlicher
deutlich verändert. Das Sakralbild mutierte Existenz. Da ein Kunstwerk nach dem heuschrittweise zum autonomen Kunstwerk. tigen Selbstverständnis vieler Künstler als
Die innig angeflehte und angebetete Ikone Ergebnis einer kreativen Auseinandersetwurde zum Andachts- beziehungsweise zung des Künstler-Ichs mit sich und der
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Christliche Kunst in der Region
„Kunstraum Kirche“:
Janusz Dudas Werke
in der Thomaskirche
in Espelkamp.
Welt angesehen wird, bleibt das Thema
Glauben aktuell. Die Bibel als „Buch der
Bücher“, als Schriftensammlung, ist einerseits Basis für unser Werteverständnis. Andererseits als Konglomerat von Jahrtausende alten Geschichten, Gleichnissen und
Dialogen eine narrative Schatzkiste.
Ein kreativer Geist ist häufig ein kritischer Geist. Die Kirche als Institution ist
angesichts offengelegter Doppelmoral und
Skandale deutlicher Kritik ausgesetzt. Besonders für Karikaturisten ergeben sich dadurch lohnende Motive.
Häufig sind es die bekannten, immer
wiederkehrenden Motive, die jeder
kennt und versteht. Sind die Figuren
oder Szenen aus der Bibel nur noch als
Symbol interessant?
Viele Figuren und Begriffe wie Gott, Engel,
Teufel, Paradies, Hölle oder Heiliger Geist
sind für die Kunst so interessant, weil sie
fantasieanregende Platzhalter sind, die mit
unterschiedlichsten Bildern besetzt werden können. Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt, dass berühmte Künstler aus
verschiedenen Jahrhunderten viele biblische Themen und Figuren zum Teil auch
mehrfach künstlerisch umgesetzt haben –
zum Beispiel Michelangelos Gottvater, Moses mit seinen Hörnern. Insofern existiert
ein großes kulturelles Reservoir an Bildern,
die allerdings im Trend der damaligen Zeit
liegen. Beim heutigen Bearbeiten solcher
Themen kann es reizvoll sein, derartige
Bildzitate zu integrieren oder diese zu paraphrasieren, um so inhaltliche Beziehungen zu bekannten Werken zu schaffen.
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Im Interview
Sie haben sich jahrzehntelang mit der
Kunst in unserer Region beschäftigt.
Welche christlichen Künstler oder Kunst­
werke sind Ihnen im südlichen Kreis
Diepholz besonders aufgefallen?
Müsste man eine Ausstellung zum Thema
Glaube/Schöpfung/Spiritualität mit Künstlern des südlichen Landkreises Diepholz
ku­ratieren, so hätte man die Qual der Wahl
angesichts der Vielzahl und Vielschichtigkeit der bereits existierenden Exponate unterschiedlicher Künstler. Für mich sind diese sechs am auffälligsten:
Janusz Duda, ein polnischer Künstler, Jahrgang 1940, der seit 1981 als freischaffender
Künstler in Diepholz wohnt. Eine der beeindruckendsten und nachhaltigsten Ausstellungen war für mich „Kunstraum Kirche“ in der Thomaskirche in Espelkamp
1992. Eine Kirchenraumgestaltung, die das
Innere der Thomaskirche mit seiner asketisch weißen Kühle mit drei monumentalen Farbkompositionen in eine völlig andere Atmosphäre verwandelt hat. Im Altarraum rechts und links vom Kruzifix zwei
Mediationsbilder, 6 x 2,40 Meter groß, im
Wesentlichen abstrakt gehalten. Und im
Kirchenschiff selbst ein visionäres, aus 52
Einzelteilen zusammengefügtes Werk zum
Thema Schöpfung, 15,6 x 4,8 Meter groß.
104 Quadratmeter Bildräume mit sich gegenseitig durchdringenden Raumschichtungen und vehementen Farbbewegungen.
Durchsetzt wird dieses dynamische Bildgeschehen durch verschiedenartige Materialien, die Inspirationen hervorrufen und in
ihrer Varianz alle Reize einer sinnlichen
Oberfläche spiegeln. Eine Meditationskulisse der besonderen Art.
Robert Enders (1928 bis 2003) aus Sulingen. Ihm ging es inhaltlich vor allem um
die Bewahrung der Schöpfung, um die
Schönheiten der gottgegebenen Natur und
die Wertschätzung des Lebens. Er arbeitete
viel mit Allegorien und Symbolen. Gute
Beispiele sind in Bad Nauheim (Friedhofskapelle) das Bronzerelief „Auferstehung“
(1957); in Schwaförden (Neue Kapelle) das
Metall-Stoff-Wandrelief „In Göttlicher Obhut“ (1975) und in Sulingen im Mühlenhofpark die „Mahnenden Hände“, Naturstein (1964). Ein Mahnmal gegen den
Krieg. Oder die Plastik „Phönix“, die diese
den Künstler charakterisierende innere
Ambivalenz von revolutionärem Aufbegehren gegen Krieg und Zerstörung einerseits
und dem darauf folgenden hoffnungsvollen Aufbruch andererseits deutlich werden
lässt. Im Christentum wird der Phönix zum
Sinnbild für die Hingabe an den Tod und
die Auferstehung Christi. Enders nimmt
diese Symbolik auf und beschreibt Vernichtung und Wiederbelebung in Form eines
sich niederstürzenden und eines sich erhebenden Vogels.
Johannes Pätzold aus Sulingen. Schon der
Ausstellungstitel 2010 „Von Alpha bis Omega“ verweist auf die biblische Wendung,
auf das A und das O, auf Anfang und Ende.
Zentrales Bildthema war das menschliche
Dasein in seiner Eingebundenheit zwischen Geburt und Tod. Pätzold setzt den
Ausspruch Martin Luthers künstlerisch
um: „Mitten in dem Leben sind wir vom
Tod umfangen.“ Bei Johannes Pätzold geht
es um Fragen nach dem Verhältnis von
Mensch und Natur, von Leben und Vergänglichkeit, um die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt, nach Normen und
Werten und nicht zuletzt nach Glück, Liebe und dem menschlichen Schicksal.
Edwin Partoll aus Drentwede ist ein extrem
vielseitiger Bildhauer und Plastiker, der
2014 mit dem Kulturpreis des Landkreises
Diepholz ausgezeichnet wurde. Einer seiner künstlerischen Schwerpunkte beschäftigt sich mit der Umsetzung philosophischer und religiöser Fragestellungen. Häufig nutzt er dabei die Mehrdeutigkeit einzelner Symbole. Zu den jüngsten Projekten
gehört die Auseinandersetzung mit dem
Lebenszyklus. Bei der Umsetzung bedient
er sich der Ei-Symbolik. In vielen Ländern
gilt das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit
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Christliche Kunst in der Region
und als Zeichen immer wiederkehrenden
Lebens. Im christlichen Sinne steht es für
die Auferstehung Jesu Christi. Das Durchbrechen der Eierschale beim Schlüpfen
durch das Leben wird verglichen mit der
Öffnung des Felsengrabes durch den auferstehenden Sohn Gottes.
Lutz Felsmann aus Syke bekam den Kulturpreis 2013. Das Thema vom „Werden
und Vergehen“ alles Irdischen zieht sich
wie ein roter Faden durch seine Bildwelt.
Dies geschieht teils offensichtlich durch
figurativ umgesetzte Zitate aus dem Alten
Testament und der Leidensgeschichte
Chris­ti b
­ eziehungsweise durch Symbole
wie das Kreuz. Oder aber weniger augenfällig durch den Umgang mit Farbe und
Farbstrukturen sowie den Malprozess als
solchen. Eines seiner zentralen Werke ist
das großformatige Triptychon „Crusade“
(Kreuzzug), das wirklich als eine ungewöhnliche Art der Darstellung der Leidensgeschichte Christi betrachtet werden
kann.
Gerd Kadzik, Jahrgang 1929, aus Affinghausen wurde 2009 für sein künstlerisches
Lebenswerk mit dem Kulturpreis des Landkreises Diepholz ausgezeichnet. In der
Ausstellung „Gegen das Vergessen“ im
Zentrum für zeitgenössische Kunst im
April 2015 zeigt er, wie weit sich unsere
Welt vom paradiesischen Zustand entfernt
hat, indem er die Gräueltaten, Schrecken
und menschlichen Abgründe des Zweiten
Weltkrieges anprangert. In seinem grafischen Werk spart er dabei nicht mit seiner
Kritik an der Kirche, die einerseits das Einhalten der Zehn Gebote anmahnt und andererseits inflationär mit Gottes Segen die
Lizenz zum Töten erteilt.
Herr Griese, wenn Sie sich nur für ein
einziges christliches Kunstwerk entscheiden müssten – welches hat Sie in all
den Jahren am meisten beeindruckt?
Besonders nachhaltig beeindruckt hat
mich der von Janusz Duda in der Thomas-
Dr. Dr. Wolfgang Griese mit dem Künstler
Janusz Duda (Mitte) aus Diepholz. „Seine
Inszenierung ,Kunstraum Kirche’ hat mich
nachhaltig beeindruckt“, sagt Griese.
kirche inszenierte „Kunstraum Kirche“. Einerseits sein visionäres Mammutwerk „Die
Schöpfung“, anderseits aber auch die Gestaltung des Altarraumes zu einem Gesamtkunstwerk. Links und rechts von einem bereits vorhandenen dunklen Kruzifix
wurden zwei riesige blau leuchtende abstrakt gehaltene Meditationsbilder ge­
hängt. Es schien, als ob die Christusfigur
des anderen Künstlers zu einem Triptychon gehöre und eine Verschmelzung von
Kreuzigung und Christi Himmelfahrt ins
Bild gesetzt worden wäre. Skulptur und
Malerei vereint zu einem unvergesslichen
Objekt, das zur Einkehr auffordert und zur
Besinnung animiert.
Miriam Unger
– 23 –
Kunst in der KiTa
Diese Fotos zeigen einige Werke unserer
Kinder, die sich in einer Projektgruppe
über einen längeren Zeitraum mit den
großen Künstlern verschiedener Zeiten
beschäftigt haben. Friedensreich Hundertwasser ist einfach prädestiniert, um
von Kindern entdeckt und verstanden zu
werden. Wir haben versucht, seine Bilder in Farben und Formen zu kopieren.
Und ich finde, das ist toll gelungen.
Durch Freude und Verstehen am eigenen
Wirken kann man Kindern Kunst in Form
von Malerei, Gestaltung und Musik hervorragend nahebringen. Und nicht selten
werden so neue Künstler geboren...
Marion Gerding
Evangelische
Kindertagesstätte
St. Michaelis in
Diepholz
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Kirche im Kunstunterricht
„Gegen den
Strom“
Ein Kunstwerk von
Anne Weghöft
(19 Jahre)
aus Lemförde
„Das Kreuz, an dem
Jesus auf meinem
Bild hängt, ist das
Facebook-Logo. Ich
wollte damit aber nicht einfach nur zeigen,
wie gebunden wir heute an die sozialen
Netzwerke sind. Ich habe dem Jesus auf
meinem Kunstwerk eine Schere in die
Hand gegeben. Auf den ersten Blick sorgt
sie vielleicht für etwas mehr Freiheit, weil
man damit die Fesseln durchtrennen kann.
Aber ich wollte, dass er sie wie eine Waffe
hält. Gegen sich und gegen andere.
Ich denke, dass Gott nicht gewollt hat,
wie wir jetzt leben. Wie das Internet unsere Welt verändert hat. Die sozialen Netzwerke sind gut, um Kontakte zu pflegen,
das geht alles schneller und leichter. Dadurch schafft das Internet ganz klar was
Positives: Verbundenheit. Aber die Art, wie
viele das inzwischen nutzen, sorgt für so
viele Gefahren.
Wir mobben uns gegenseitig. Jeder muss genau
darauf achten, was er
von sich zeigt und verrät. Man kann jederzeit
ganz plötzlich von allen
kritisiert werden.
Außerdem beanspruchen die digitalen Medien viel Zeit, die man ja
echt nicht gerade sinnvoll nutzt und auch nicht
mehr zurückholen kann.
– 25 –
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Gott in seinem Plan für
uns vorhatte, dass wir so leben. Ich
bin zwar selber auch bei Facebook
und Whatsapp, aber ich achte da­
rauf, was ich dort mache und wie
viel Zeit ich damit verbringe. Ich
schreibe mit Freunden oder benutze Gruppen zum Planen. Aber das
Internet nimmt nicht mein ganzes
Leben ein.“
­­Miriam Unger
Kirche im Kunstunterricht
Ein Kunstwerk von Jaqueline Häbel (19 Jahre) aus Drebber
„Welche Werte haben wir heute noch? Ich
denke, die meisten in meinem Alter würden als erstes sagen: Mir ist es am wich­
tigsten, in meinem Leben Erfolg zu haben.
Aber was ist Erfolg?
Auf meinem Bild sieht man: Die goldene
Schleife, die ich mal beim Voltigieren gewonnen habe. Mein erster großer Erfolg.
Als nächstes die wichtigsten Logos von
Unternehmen unserer Zeit:
Google, Facebook, Twitter,
Youtube. Diejenigen, die diese
Marken erschaffen haben –
die haben’s ja wohl geschafft.
Sie haben ihre Träume umgesetzt. Ihre Erfindungen sind
auf der ganzen Welt bekannt.
Also sind sie erfolgreich.
Durch Netzwerke und neue
Apps bekommen Menschen
überall auf der Erde Informationen und
Ideen. Das wollte ich mit dem Kopf aus
Styropor ausdrücken, über dem die Glühbirne leuchtet. Durch gute Ideen kann man
also Erfolg haben. Und wer Erfolg hat, der
hat auch Geld. Das ist der Weg.
Das finde ich einerseits auch ganz gut.
Aber ob es uns gefällt oder nicht, es ist nun
mal so: Technik ist heute alles. Ohne soziale Netzwerke kommen wir
nicht mehr klar. Wohin das
führt, weiß ich allerdings auch
nicht. Ich glaube, unser Leben
wird noch schneller, außergewöhnlicher und verrückter. Wo
unsere Gesellschaft in 20 Jahren sein wird? Ich will’s mir lieber nicht vorstellen. Aber welche anderen Möglichkeiten gibt
es denn?“ ­­Miriam Unger
– 26 –
Kirche im Kunstunterricht
„Gefangen“
Ein Kunstwerk von
Katja Müller
(18 Jahre)
aus Apelstedt
„Gefangen in einer technischen Welt
– so habe ich mein Bild genannt.
Und so fühle ich mich oft auch.
Auf dem Bild sieht man ein Mäd­
chen, das ziemlich alleine in der
Dunkelheit sitzt. Und drumherum:
Die digitale Welt. Also die Welt, in
der wir heute alle leben: Soziale
Netzwerke, Onlineshopping – alles
geht übers Internet. Um das symbolisch darzustellen, hab ich den Raum
wie einen Tunnel aussehen lassen.
An den Wänden sind Leiterplatten
und Schaltkreise wie aus dem PC.
Das Mädchen ist nackt. Das habe
ich deswegen so gemalt, weil ich finde, dass viele von uns sich in sozialen Netzwerken wie Facebook so
entblößen und alles von sich zeigen,
dass sie am Ende gar keine Geheimnisse mehr haben.
Am Ende des Tunnels
brennt ein Licht. Dafür
habe ich in die Mitte der
Leinwand ein Loch geschnitten, damit man das
Bild von hinten beleuchten kann. So wirkt das
Ganze etwas dreidimensional. Die Kerze soll das
wahre Leben darstellen,
das nicht im Internet stattfindet: Woran wir glauben, was uns interessiert,
was uns wichtig ist,an die
frische Luft gehen, in der Wirklichkeit etwas
erleben, Spaß haben, von Angesicht zu Angesicht mit anderen reden...
Aber weil wir heute alle so viel in der
digitalen Welt stecken, verpassen wir
dieses wahre Leben. Darum habe ich
ein Gitter vor die Kerze gebastelt, um
zu zeigen, wie weit weg und schwer
erreichbar dieses Licht für viele von
uns heute geworden ist. Ich selbst
fühle mich manchmal fast gezwungen, digitale Medien zu benutzen.
Die Kerze ist zwar hinter einem Gitter, und das Mädchen kann sie noch
nicht erreichen. Aber immerhin wirft sie
einen Schein in den dunklen Tunnel.“
Miriam Unger
– 27 –
Kirche im Unterricht
„Childhood“
Ein Kunstwerk von Monique Goetz (18 Jahre) aus Diepholz
„Ich habe meinem Bild den Titel ,Childhood’ gegeben. Kindheit. Ich bin darauf
gekommen, weil ein paar Freundinnen von
mir jüngere Geschwister haben ­– und was diesen kleinen
Kindern im Grundschulalter
heute wichtig ist und womit
sie sich so beschäftigen, hat
mich nachdenklich gemacht.
Viele von denen gehen gerade erst zur Schule, aber zocken
schon den ganzen Tag im Internet und sind so süchtig,
dass sie von ihren Smartphones gar nicht mehr wegzukriegen sind. Das finde ich echt
unnormal. Ich habe mir mit
zehn Jahren jedenfalls noch keine Gedanken darüber gemacht, was ich ständig für
neue Fotos auf Instagram poste.
Der Ball oben rechts auf meinem Bild soll diesen grauen
Alltag durchbrechen. Er steht
für Leben, Spiel und Spaß. Alles, was verloren gegangen ist.
Diese Kinder sollten rausgehen
und toben.
Mir wäre es viel zu langweilig, nur noch im Internet zu
sein. Und Langeweile kann ich
nicht ab. Was mir wichtig ist:
Meine Familie. Mein Hund.
Freunde. Und ganz viel Sport
machen.“ Miriam Unger
– 28 –
Kirche im Kunstunterricht
„No Name“
Ein Kunstwerk von
Ann-Kathrin Albrecht
(18 Jahre) aus Rehden
„Man sieht eine Person. Aber es ist
nicht klar, ob es eine Frau ist oder
ein Mann. Oder ob man diesen
Menschen eigentlich kennt oder
nicht. Es ging mir darum, die Anonymität auszudrücken, die in
unserer Gesellschaft immer stärker wird, obwohl wir heute doch
viel mehr voneinander wissen.
Wir bekommen bei Facebook
ständig sogenannte ,Freundschaftsanfragen’ von Leuten, die
wir nicht kennen. Und nehmen
sie manchmal sogar an, ohne zu
wissen, wer überhaupt genau dahinter steckt.
Wir stellen alle möglichen persönlichen Dinge dar – Fotos von
uns und Informationen über uns.
Fast jeder tut das. Aber wir haben
keine Ahnung, was davon wirklich stimmt. Weil man ja auch
falsche Bilder ins Internet stellen
kann. Oder Sachen posten, die
nicht stimmen.
Unser alltäglicher
Kontakt ist durch die
sozialen Netzwerke
ganz anders geworden als ein Gespräch
in der Wirklichkeit.
Man weiß heute nicht
ganz sicher, wenn
man jemanden Fremdes im Internet kennenlernt, ob es wirklich ein nettes gleichaltriges Mäd­
chen irgendwo anders auf
der Welt ist oder ein alter Mann mit
perversen Gedanken, der ein paar
Straßen weiter wohnt.
Nicht nur darum sollte man vorsichtig sein in dieser Welt. Es gibt
nicht mehr so vieles, bei dem man
sich sicher sein kann wie früher.
Ich selbst bin ein sehr freundschaftsbezogener Mensch. Aber ich vertraue
nicht jedem. Ich habe lieber weniger
Kontakte, dafür aber gute.“
­­
Miriam Unger
– 29 –
Bild und Bibel
„Die Medienagentur
der Reformation“
Ein Blick auf Lucas Cranach den Jüngeren
Den Luther-Film aus dem Jahr 2003 haben
viele gesehen und dadurch den Reformator
und seine Zeitgenossen bildhaft vor Augen
geführt bekommen. Masken- und Kos­
tümbildner haben historisch korrekte Arbeit geleistet. Aber woher wissen wir, wie
Martin Luther als Mönch, als „Junker Jörg“
und als Prediger aussah? Und welches Kleid
seine Käthe als Braut trug?
Niemand wüsste es ohne die Maler- und
Drucker-Werkstatt der Familie Cranach.
Das Familienunternehmen in Wittenberg
war sozusagen die Medienagentur der Reformation. Man benutzte das damals aktuellste Medium des Holzschnitts für schnell
und zahlreich zu verbreitende Flugblätter.
Lucas Cranach der Ältere (1472-1553)
porträtierte Martin Luther, dessen Familie
und Mitstreiter immer wieder. Er war der
Hofmaler von Friedrich dem Weisen, Kurfürst von Sachsen, dem Gönner der Arbeit
von Martin Luther.
Cranach entwickelte „evangelische“ Bildmotive wie den Reformations-Altar der
Wittenberger Stadtkirche.
In den Cranach-Werkstätten arbeiteten
bis zu zehn Gesellen und weitere Helfer.
Sie grundierten Tafeln und kopierten Vorlagen, arbeiteten aus und polierten Gesichter. Den letzten Schliff übernahmen die
Werkstatt-Meister, wobei Vater und Sohn
Hand in Hand arbeiteten. Auch wenn sie
weiterhin „katholische“ Aufträge annahmen, wurden ihre neuen Bildmotive zu
„Waffen“ im Kampf um den neuen Glauben.
Lucas Cranach der Jüngere (1515-1586)
führte die Werkstatt weiter. Er hat Martin
Luther „Beine gemacht“: Er entwarf nach
dessen Tod die erste Darstellung in voller
Lebensgröße und stellte Luther damit den
Fürsten seiner Zeit gleich.
Der 500. Geburtstag von Lucas Cranach
dem Jüngeren in diesem Jahr soll diesen
Künstler aus dem Schatten seines Vaters
herausholen. Wie er aussah, könnte ein
Detail der Abendmahl-Szene auf dem Altar der Wittenberger Stadtkirche zeigen:
Reicht er dort als Mundschenk Martin Luther (als Junker Jörg dargestellt) den Becher?
Birgit Tell, Pastorin in Burlage
Gut gemacht!
Tom Wolfskämpf aus Diepholz erhält
eine Ehrung der Landeskirche – für
­seine mündliche Abiturprüfung an der
Graf-Friedrich-Schule in Diepholz im
­Bereich „Ökumenische Ethik im
Religionsvergleich“. Wir sagen:
Herzlichen Glückwunsch!
– 30 –
Kunst mit Kreuz
„Eine Bereicherung
für jedes Leben“
Günther Dießelberg stellt Friedenskreuze her
Das Friedenskreuz ist ein Holzprodukt,
das sich aus einzelnen Symbolteilen zusammensetzt. Anhand der Symbole lässt
sich die Glaubensgeschichte des Evangeliums erzählen. Wer hätte gedacht, dass
dieses Kunstwerk aus Holz aus unserem
Kirchenkreis kommt? Günther Dießelberg
von der Firma „sianro“ stellt es her.
Herr Dießelberg, bei einer Lehrerfortbildung traf ich Sie mit Ulrich Walter und
Reinhard Horn. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Friedenskreuz, und
ich hörte zu meiner Überraschung: Das
wird hier bei uns im Kirchenkreis hergestellt – von Ihnen!
Günther Dießelberg: „Angefangen hat alles
mit dem Buch von Ulrich Walter aus
Schwerte: ,Mit dem Friedenskreuz durch
das Kirchenjahr’. Das dazugehörige Legekreuz war mir und vielen Erzieherinnen
viel zu klein. So haben wir begonnen, das
Kreuz mit Genehmigung von Herrn Walter
für Kindergärten, Kindergottes­diens­te und
Religionsunterricht größer zu bauen. Man
kann es über den Verlag ,Junge Gemeinde’
oder über unseren Internet-Shop www.
sianro.de beziehen. Gerne
kann man aber auch bei
uns in der Werkstatt
vorbeischauen.“
Sie sind ein Mitglied
in der Kirchengemeinde Barnstorf.
Welchen Einfluss
hatte das auf Ihr
berufliches Tun?
„Seit wir vor acht­­­­
einhalb Jahren von
Huntlosen
nach
Eydelstedt gezogen sind,
habe ich mich durch den
Besuch der Gottes­diens­te
vor Ort und durch den Eintritt in einen Hauskreis sehr
intensiv mit meinem Glauben auseinandergesetzt. Es
ist viel passiert. Der tiefere
Glaube zu Jesus hat mein
Leben bereichert. Ganz toll ist es, wenn
man das dann auch noch in der täglichen
Arbeit einsetzen kann. Wir versuchen seit
Jahren, schöne Artikel aus Holz zu bauen,
die dazu eingesetzt werden können, Kindern das Leben und Wirken Jesu näherzubringen. Gerne bauen wir in der Werkstatt
auch nach den Wünschen der Kindergärten, Schulen und Gemeinden. Das finde ich
sehr wichtig. Denn ich denke, ein Glaube
ist eine starke Bereicherung für jedes Leben. Er gibt Kindern auch viele wichtige
Wertvorstellungen für ihr späteres Leben
mit.“
Klaus Priesmeier
– 31 –
Kirchenkreis-Kalender
Termine, Termine, Termine
Was ist los im Kirchenkreis? Veranstaltungen im Überblick:
August 2015
August 2015
8. August: Familiengottesdienst auf dem
Zeltplatz mit Hochzeit
14 Uhr. Campingplatz in Ihlbrock.
Ein Team aus den Kirchengemeinden Jacobidrebber und Mariendrebber gestaltet einen musikalischen, modernen Gottesdienst
zum Thema „Hochzeit zu Kanaa“. Höhepunkt ist eine echte Trauung. Im Anschluss
Beisammensein an Grill und Theke.
16. August: Diamantene Konfirmation
10 Uhr. Wagenfeld.
9. August: „Sommerkirche“ in Ströhen
10 Uhr.
23. August: „Sommerkirche“ in Rehden
10 Uhr. Mit Pastor Hagedorn und einem anschließenden Imbiss.
9. August: „Sommerkirche“ in Rehden
mit Verabschiedung von Gerhard Sander
11 Uhr. Gottesdienst mit Pastorin Thamm,
Verabschiedung von Lektor Gerhard Sander, anschließend Imbiss.
9. August: Verabschiedung vom PastorenEhepaar Thamm
15 Uhr. St. MichaelisKirche Diepholz, danach Empfang im Gemeindesaal.
Nach fünf Jahren verlassen Iveta und CordMi­cha­el Thamm das
Foto: Helge
Verbundene Pfarr­amt
Bredemeyer
in der Michaelisgemeinde, um nach
Osna­brück zu ziehen. Iveta Thamm wird
mit einer halben Stelle auf Kirchenkreis-Ebene die Besuchsdienstarbeit in den Gemeinden durch Ehrenamtlichen-Gewinnung und
Fortbildungsangebote stärken und diese
dann mit Altenpflegeeinrichtungen der Stadt
vernetzen. Ihr Mann wird mit einer vollen
Stelle Gemeindepastor in der Thomaskirchengemeinde im Stadtteil Dodesheide.
16. August: „Sommerkirche“ in Wetschen
11 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst
gemeinsames Mittagessen.
16. August: „Sommerkirche“ in Ströhen
10 Uhr.
27. August: Abenteuerspiel „Verschollen
in Ägypten“ im Rahmen der Ferienkiste
16 bis 19 Uhr. Gemeindehaus Lemförde.
Ein Angebot für Kinder zwischen 8 und 12
Jahren. Anmeldung bei Diakon Ingo Jaeger, Telefon: 05443-203428.
28. August: Regionalgottesdienst beim
„Dümmerbrand“
10.30 Uhr. Festzelt Hüde. Gottesdienst der
Dümmer-Gemeinden mit dem Posaunenchor Lemförde und Pastor Schätzel.
30. August: „Sommerkirche“ in Barver
11 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst
gibt es ein gemeinsames Mittagessen.
30. August: „Sommerkirche“ Wagenfeld
12 Uhr. Gottesdienst im Zelt auf dem Großmarkt in Wagenfeld.
30. August: Freiluft-Gottesdienst
10 Uhr. Kuppendorfer Börde.
Sommergottesdienst mit Pastor Wolfgang
Gerdes und dem Posaunenchor der Kirchengemeinde Kirchdorf.
– 32 –
Kirchenkreis-Kalender
September 2015
4. September: Ökumenischer Schöpfungstag 2015“ im Zentrum „Moorwelten“
18.15 Uhr. Wagenfeld-Ströhen.
Keine Geschichte aus grauer Urzeit, keine
Theorie von Urknall, Einzellern und Dinosauriern. Nein – es geht um das Wunder
der Schöpfung, das Gott den Menschen
zum Geschenk gemacht hat. Wir sind ein
Teil davon, und wir haben die Verantwortung, diese Schöpfung zu bewahren. Die
Pastoren Armin Hagedorn und Dirk Brandt
leiten den Gottesdienst, in dem der Posaunenchor Ströhen sowie der Gospelchor
„Gospeltrain“ mitwirken.
6. September: Silberne Konfirmation
10 Uhr. Rehden-Hemsloh.
6. September: Kinoabend „Heute bin ich
Samba“ in Quernheim
Filmabend im Rahmen der „Woche der
Diakonie“ in der Lichtburg Quernheim. Eine Geschichte über einen Senegalesen, der
als Illegaler in Frankreich lebt.
9. September: „Diakonie auf dem Markt“
9 bis 12 Uhr. Wochenmarkt Sulingen.
Vorstellung von diakonischen Angeboten
in der Region.
11. bis 13. September: Kinderbibelwochen­
ende in Wagenfeld
Thema: „Ein Zuhause für den Glauben”.
Abschlussgottesdienst am Sonntag um 10
Uhr in der Auburg.
11. September: Fahrt zum Kongress
„Sechzigpluskirche“ in Hannover
Im Rahmen der „Woche der Diakonie“
fährt ein Bus zum Kongress. Von 10 bis
16.30 Uhr Programm in Hannover mit Vorträgen, Angeboten und Veranstaltungen
zum Thema „60+ Wie sich unsere Gesellschaft verändert“. Anmeldung und Informationen unter Telefon: 04242-168720.
11. September: Interkulturelles „AkzepTanz“-Nachbarschaftsfest
14 bis 18 Uhr. Diepholz, Moorstraße 55.
Eine Feier im Rahmen der „Woche der Diakonie“ mit Musik, Essen, Spielangeboten
für Kinder und den Anwohnenden der
Moorstraße, ihren Familien und Freunden.
11. September: „Dancing with tears in my
eyes“? Diakonie-Experiment in der Disko
Eine Aktion für Schüler in Diepholz mit Alterssimulationsanzügen wäh­rend der „Woche der Diakonie“.
12. September: „RUN Sponsorenlauf“
13 Uhr. Gelände um die Sulinger Kirche.
Spendenlauf mit Programm, Musik, Tombola und Kinderunterhaltung. Das gesammelte Geld ist für die Arbeit der DKMS
(Deutsche Knochenmarkspenderdatei).
12. September: Kirchenkreis-Jugendkonvent zur Jahresplanung 2016
15 bis 18 Uhr. Gemeindehaus Kirchdorf.
12. September: „J-Day“
19 Uhr. Gemeindezentrum Edenstraße in
Sulingen. Ein Angebot von Jugendlichen
für Jugendliche und Junggebliebene. „JDay“ steht für „Jesus-Day“.
12. September: Gottesdienst mit und für
Demenzerkrankte(n)
10 Uhr. Marktstraße 3, Kirchdorf.
Regionalgottesdienst zum Abschluss der
„Woche der Diakonie“ mit Pastor Gerdes.
13. September: Orgelkonzert von JanPhillip Kock in Barnstorf
17 Uhr. St. Veit-Kirche Barnstorf.
Musik des 19. und 21. Jahrhunderts, Werke
von Léon Boellmann und Johannes Matthias Michel.
13. September: „Jease“-Gottesdienst mit
Begrüßung der neuen Vorkonfirmanden
18 Uhr. Rehden-Hemsloh.
– 33 –
Kirchenkreis-Kalender
September 2015
18. September: „Neusehland“
19 Uhr. Kirche Sulingen.
Ein moderner Gottesdienst, gestaltet von
einem Team aus Ehrenamtlichen. Thema:
„Helden gesucht“. Im Anschluss Beisammensein beim Bistro.
18. September: Silberne Konfirmation
10 Uhr. Kirchengemeinde Barver.
Seilgartenstationen, Hüpfburg, Kutschfahrten, Kletterwand und ein geheimnisvoller
Kran sorgen neben weiteren Attraktionen
auch außerhalb der Themenwelten für
Spiel und Spaß. Für die Eltern gibt es auch
die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden
oder sich in der kulinarischen Welt an den
vielfältigen Speisen und Getränken zu erfreuen. Eintritt für Kinder (inklusive Speisen und Getränke in den Erlebniswelten):
3,50 Euro. Eltern frei.
20. September: Silberne Konfirmation
10 Uhr. Kirchengemeinde Wagenfeld.
20. September: Großmarkt-Gottesdienst
11 Uhr. Diepholzer Großmarkt. Gottesdienst
mit Pastor Lutz Korn. Wegen der Kirchenkreis-Visitation ist Landessuperintendentin
Dr. Birgit Klostermeier zu Gast.
25. September: „Brot und Rosen“
Eine Diakonie-Exkursion nach Hamburg.
Vormittags wird die Basisgemeinschaft
„Brot und Rosen“ in Hamburg besucht, am
Nachmittag die Hafen-City. Anmeldung im
Syker Kirchenbüro, Telefon: 04242-4007.
26. September: Kinderkirchentag 2015
13 bis 18 Uhr. Gelände der Marienkirche in
Mariendrebber. Ein buntes Glaubensfest
für Vier- bis Zwölfjährige aus dem Kirchenkreis Grafschaft Diepholz. Unter dem Motto „Gottes bunte Welt“ können die Kinder
in fünf Themenwelten spielerisch, gestalterisch und kulinarisch erleben, wie die vier
Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser unser Leben beeinflussen und wie wichtig es
ist, unsere Welt zu schützen. Spielstraße,
27. September: Kreisposaunenfest
ab 9 Uhr. Lemförde und Quernheim.
Kurrendeblasen an verschiedenen Plätzen.
Proben in unterschiedlichen Besetzungen.
Alte und neue Musik, festliche und party­
taugliche, von aktuellem Pop bis Klassik.
16 Uhr: Offener Bläserschnupperkurs.
17 Uhr: Musikalischer Gottesdienst mit Gäs­
ten aus nah und fern in der Kapelle des
Diakonissen-Mutterhauses Lemförde.
27. September: Erntedank in Barver
9.30 Uhr. Kirchengemeinde Barver.
Erntedank-Gottesdienst mit Posaunenchor
und Singkreis. Im Anschluss gemeinsames
Frühstück im Gemeindehaus.
27. September: Silberne Konfirmation
10 Uhr, St. Michaelis-Gemeinde Diepholz.
Gottesdienst mit Pastorin Gesa Junglas und
dem Kirchenchor unter der Leitung von
Svavar Sigurdsson.
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Kirchenkreis-Kalender
Oktober 2015
2. Oktober: „Kirche für Konfi & Co“
19 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde.
Jugendgottesdienst.
2. Oktober: Konzert von „Folk ‘n More“
19.30 Uhr. St. Antonius-Kirche Wagenfeld.
3. Oktober: „J-Day“
19 Uhr. Gemeindezentrum Edenstraße in
Sulingen. „Jesus-Day“ für junge Besucher.
4. Oktober: Gottesdienst im Zelt
10 Uhr. Rehdener Herbstmarkt.
Zeltgottesdienst mit Pastorin Junglas und
Begrüßung der neuen Vorkonfirmanden.
4. Oktober: Erntedank in Drebber
11 Uhr. Felstehausen, an der B51.
Familiengottesdienst mit Blasorchester
Dreb­ber und den Kindern der Kita „Triburi“ zum Thema „Leben auf dem Lande –
ein Segen, den es zu feiern gilt“.
10. Oktober: Fahrsicherheitstraining
mit der Evangelischen Jugend
Anmeldung unter Telefon: 05441-7588.
11. Oktober: Musical „König David“
10 Uhr. St. Nicolai-Kirche Diepholz.
Musical von Thomas Riegler mit der Diep­
holzer Kinderkantorei, Kleinen Kurrende
an St. Veit und einem Instrumentalensemble. Leitung: Meike Voss-Harzmeier.
Eine Veranstaltung im Rahmen der musikalischen Themenwoche zu „König David“.
11. Oktober: Familiengottesdienst
mit der Kindertagesstätte Lemförde
10.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde.
11. Oktober: „König David“
20 Uhr. St. Nicolai-Kirche Diepholz.
Ein Sinfonischer Psalm von Arthur Honegger. Mit Veronika Winter (Sopran), Julian
Deuster (Tenor und Erzähler), Diepholzer
Kantorei und Jugendkantorei, Große Kurrende an St. Veit, Prometheus Ensemble
Berlin. Leitung: Meike Voss-Harzmeier.
12. bis 18. Oktober: Churchville-Woche
zum Thema „Chronik einer Liebe“
Kirchengemeinde Lemförde.
16. Oktober: Musical „König David“
19 Uhr. St.Veit-Kirche Barnstorf.
Ein Musical von Andreas Mücksch mit der
Großen Kurrende an St. Veit, Diepholzer
Jugendkantorei und einem Instrumental­
ensemble. Leitung: Meike Voss-Harzmeier.
17. Oktober: „Frauentag“
10 bis 16 Uhr. Gemeindehaus Bassum. Veranstaltung der Kirchenkreisfrauenarbeit.
17. Oktober: Live-Konzert Samuel Harfst
19.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde.
Der bekannte Singer-Songwriter hat es
vom Straßenmusiker in die iPhone-Werbung und ins Vorprogramm von Whitney
Houston geschafft. Jetzt kommt er nach
Lemförde, als Höhepunkt von „Churchville“. Berühmt geworden ist Samuel Harfst
mit selbstgemachtem, tiefgehenden Gitarrensound und seinen kreativen, wortgewandten Texten. Ein absoluter TerminTipp, nicht nur für jüngere Hörer.
18. Oktober: Gottesdienst „connec:tion“
10.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde.
Abschluss der „Churchville“-Woche.
19. bis 26. Oktober: Herbstfreizeit „Evangelische Jugend goes Center Parc“
Eine Freizeit für Jugendliche ab 13 Jahren.
Leitung: Nicole Matheus. Anmeldung beim
Kirchenkreisjugenddienst.
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