August 2015 Wir. Leben. Glauben. Das Kirchenkreismagazin Kunst und Kirche Ein Themenheft mit Bildern, Geschichten, Blick in die Gemeinden Interviews und Terminen aus unserem Kirchenkreis Inhalt Inhaltsverzeichnis: Wo steht was? Editorial 3 Liebe Seherin, lieber Seher... Ein Vorwort von Superintendent Klaus Priesmeier Kunst und Kirche 4 Im Interview: Dr. Simone Liedtke, Referentin für Kunst und Kultur im Haus Kirchlicher Dienste 6 Auf der Suche nach (s)einem Gesicht beim Gemeindefest in St.Nicolai 7 Bilder im Blick: Ein optischer Streifzug durch unsere Gemeinden 8 Augen auf: St.Veit-Kirche Barnstorf, Marienkirche Drebber, Kirchturm Schwaförden 9 Augen auf: Varreler Kirche 10 Augen auf: St.Nikolai-Kirche Kirchdorf, St.Michaelis Diepholz 11 Augen auf: Martin-Luther-Kirche Lemförde, St. Veit-Kirche Barnstorf 13 Titelthema: Jesus in der Kunst Leitartikel von Jörg Schafmeyer, Pastor in Sulingen, mit Beispielen aus unserem Kirchenkreis Impressum Herausgeber: Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Grafschaft Diepholz Redaktionsanschrift: „Wir. Leben. Glauben.“ Das Kirchenkreismagazin c/o Superintendentur Lange Straße 28, 49356 Diepholz Telefon: 05441-3420, Fax: 05441-5293 E-Mail: [email protected] Erscheinung: Dreimal jährlich. Auflage: 1500 Exemplare. Kostenlose Verteilung an Mitarbeitende im Kirchenkreis. 20Im Interview: Dr. Dr. Wolfgang Griese über christliche Kunst in der Region 24 Kunst in der KiTa: Kindertagesstätte St. Michaelis kopiert Hundertwasser 25 Kirche im Kunstunterricht: Schüler der Fachoberschule Gestaltung am Berufsbildungszentrum Diepholz stellen ihre Werke vor 30 Bild und Bibel: Birgit Tell, Pastorin in Burlage, wirft einen Blick auf L ucas Cranach den Jüngeren. 30 Kirche im Leistungskurs: Ehrung der Landeskirche für Diepholzer Abiturienten Tom Wolfskämpf 31Kunst mit Kreuz: Günter Dießelberg stellt das Friedens kreuz und christliches Spielzeug für Kinder her. Der Kirchenkreiskalender 32 T ermine im August 33 Termine im September 34 Termine im Oktober Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Superintendent Klaus Priesmeier Redaktion: Tanja Klejdzinski, Renate Meyer-Scheunemann, Petra Stelloh, Miriam Unger, Julia Wiegmann Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jörg Schafmeyer, Birgit Tell, Marion Gerding Fotos: Tornistl (Titelbild), Vinoth Chan dar, Jantje Ehlers, Marjan Lazarevski, Helge Bredemeyer, Wolfgang Griese Projektleitung & Layout: Miriam Unger Druck: Tintenkontor Syke Beiträge sind willkommen, es besteht aber kein Anspruch auf Veröffentlichung. -2- Editorial Liebe Seherin, lieber Seher... auch ein Magazin wie dieses ist nicht nur was zum Lesen. Es ist etwas zum Sehen. Schauen Sie sich’s an! Diesmal gibt es viele Bilder, auch aus unseren Kirchen. Vor allem Pastor Jörg Schafmeyer aus Sulingen hat uns dabei einiges zu zeigen – das geschieht dann natürlich auch mit Worten. In diesem Heft finden Sie nur einen kleinen Teil von dem, was es in unseren Kirchen und Gebäuden zu sehen gibt. Darum lade ich Sie ein: Sehen Sie selber, machen Sie sich auf den Weg! Es lohnt sich. Deckenbemalungen wie etwa in Scholen, in Schwaförden oder in Schmalförden – so etwas lässt sich überhaupt nicht auf Fotos fassen. Anders als die Reformierten hat die lutherische Reformation die Bilder nicht aus den Kirchen verbannt. Martin Luther selber schätzte sie. Denn sie können anschaulich machen, Hilfe zum Verstehen sein und auch denen zu Nutzen sein, die nicht lesen können. Außerdem fand Luther, Gott selber habe das Bilderverbot überholt. Schließlich hat er uns doch ein Bild von sich gegeben mit Jesus Christus. Und kein Mensch kommt daran vorbei, sich Bilder zu machen, um etwas zu erahnen oder gar zu verstehen. Theologisch wie didaktisch entwickelt Luther ein sehr pragmatisches Bilder- Verständnis ohne große Skrupel. Was er nicht mochte: Wenn das Bild an die Stelle des Dargestellten tritt, wenn es selber Verehrung erheischt. Oder wenn es zum Mittel wird, sich damit (oder mit einer Kunstspende für die Kirche) selber vor Gott oder den Menschen in Szene setzen zu wollen. So etwas geht gar nicht. „Reformation, Bild und Bibel“ nennt sich das laufende Themenjahr in der Reformationsdekade der Evangelischen Kirche. Spüren wir nach, was in den Bildern steckt! Aber in diesem Magazin finden Sie nicht nur Bilder mit einer Jahrzehnte oder Jahrhunderte alten Geschichte. Auch die Jugendlichen der Fachoberschule Gestaltung am Berufsbildungszentrum Diepholz haben sich damit beschäftigt, ihren Glauben und ihre Werte in der heutigen digitalisierten Welt künstlerisch darzustellen. Vielen Dank an die jungen Gestalterinnen! Und Ihnen nun viel Freude beim Schauen und Lesen! – 3– Klaus Priesmeier (Superintendent) Im Interview „Die Bibel ist wie ein Bilderbuch der Menschheit“ ... sagt Simone Liedtke, Referentin für Kunst und Kultur Dr. Simone Liedtke ist Referentin im Arbeitsfeld „Kunst und Kultur“ des Hauses Kirchlicher Dienste in Hannover. Die Göttinger Pastorin war mit ihrem Vortrag „Ich sehe was, was Du nicht siehst – Bilder der Reformation“ beim Jahresempfang unseres Kirchenkreises zu Gast. Genau die richtige Gesprächspartnerin für ein Interview zum Thema „Kunst und Kirche“. dass sie sich uns leicht oder vollständig erschließen: Sie regen auf, sie regen an, sie setzen uns in Bewegung. Wir sind noch nicht mit ihnen fertig. Interessant ist, wie sehr manche Ver fremdung traditioneller christlicher Motive die Gemüter erhitzt. Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, dass diese Motive Lebenswahrheiten oder Lebensfragen bergen, die den Menschen heilig sind. Und die sie sogar deshalb noch ver tei digen – auch wenn sie längst keine ausgeprägte kirchliche oder religiöse Lebensweise mehr pflegen.“ Frau Liedtke, warum beschäftigen sich so viele Künstler – auch die kirchenkritischen – in ihren Kunstwerken immer wieder mit Bildern aus der Bibel und mit dem Thema Glauben? Dr. Simone Liedtke: „Unsere westliche Welt ist geprägt durch die Bildersprache des ChristenWas macht biblische tums. Wenn sich religiöse Bilder Themen und Figuren in unseren Ausdrucksformen finfür die Kunst so inden, ist das meist weniger ein Glaubensbekenntnis als vielmehr teressant? kulturelle Prägung. Der Ursprung „Die Bibel ist sowas vieler Motive in Bibel oder Glauwie ein Bilderbuch der Dr. Simone Liedtke benstradition ist zudem heute oft beim Jahresempfang unseres Menschheit: Zwielichunbekannt. Andererseits sind Kirchenkreises in Freistatt. tige Charaktere, schoFoto: Miriam Unger viele Bilder aus der christlichen nungslose Ehrlichkeit, Glaubenstradition einfach immer Wunder und Katastronoch treffsicher: Sie transportieren Mensch- phen, Rätsel und Träume, Chroniken und heitserfahrungen in überzeugender und Poesie. Atemberaubende Schönheit und bleibend aktueller Weise – Antworten atemstockende Grausamkeit – alles auf ebenso wie Fragen und Zweifel. Diese Bil- engsten Raum, ein längst nicht ausgeder sprechen den Verstand genauso an wie schöpfter Pool an Motiven. Mit Augendie sinnliche Wahrnehmung. Sie erzählen zwinkern gesagt: Das ist doch für Kreative von inneren Kämpfen, Irrwegen und Visio- wie ein offenes Buffet! Außerdem reizt nen. Daran kann man anknüpfen, darüber auch die Selbstsicherheit eines religiösen kann man auch erbittert streiten. In jedem Bekenntnisses und seiner Bilder dazu, es Fall tut sich was: Diese Bilder funktionieren immer mal wieder auf die Probe zu stellen: also noch. Was gerade nicht bedeutet, Hältst Du auch, was Du versprichst?“ –4– Kunst und Kirche Copyright: Marcel Kreipe (HAWK) Ein aktuelles Projekt, an dem Dr. Simone Liedtke mitwirkt, ist die Wanderausstellung „ReFORmation“. Studierende der Fakultät Gestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim haben gemeinsam mit dem Arbeitsfeld „Kunst und Kultur“ vom Haus Kirchlicher Dienste in Hannover diese Sammlung zusammengestellt. Sie verbindet historische Themen der Reformation mit gegenwärtiger Kunst. Die Ausstellung ist vom 29. Oktober 2015 bis 17. Januar 2016 im Museum August Kestner in Hannover zu sehen. Wie sind Sie selbst dazu gekommen, sich mit christlicher Kunst zu beschäftigen? „Wahrscheinlich durch meine kunstbegeis terte Mutter. Oper, Konzerte, Kino, Theater, Lesungen, Ausstellungen – ich musste nie mit, aber ich durfte. Das hat mich geprägt, dankbar gemacht und angefüttert. Theologisch beschäftigt mich die Verwandtschaft von Kunst und Religion im Hinblick auf das von beiden geteilte Phänomen einer außerordentlichen Augenblickserfahrung: Da packt mich etwas und lässt mich nicht mehr los! Ich muss hinsehen, hinhören. Ich staune, fürchte mich, bin fasziniert, ratlos und doch voll dabei – alles auf einmal. Wer oder was mich da so in den Bann zieht? Darauf finden Kunst und Religion sehr verschiedene Antworten. Weshalb ihr Dialog auch so spannend ist! Jene Ergriffenheit können beide unnachahmlich er- und bezeugen. Darum bedienen sie sich auch gern beieinander.“ Welche Erfahrung machen Sie als Gemeindepastorin: Spielt christliche Kunst für Ihre Kirchgänger eine Rolle? „Ja. Kunst motiviert, aktiviert und beflügelt. Sie bringt die Leute zum Reden, eröffnet ihnen Ausdrucksformen für ihre persönlichen Glaubensbiografien, ihre Sorgen und Sehnsüchte. Kunst und Kirche schaffen gemeinsam einen Raum für außergewöhnliche, echte Begegnungen. Das ist so bereichernd – da muss man mitmischen!“ Welches kirchliche Kunstwerk hat Sie selbst bisher am meisten beeindruckt? „Da kann ich mich nicht festlegen! Und gerade das zieht mich an Kunst so an: Dass ich mich nicht festlegen muss. Ich schätze Kunst, die mich herausfordert. Ich bewundere den Mut von Künstlerinnen und Künstlern, unsere Weltgewohnheiten auf den Kopf zu stellen. Ich lasse mir gern Rätsel aufgeben und mich von neuen Sichtweisen entführen. So bleibt mein Geist frei. Momentan habe ich mehr Lust auf (temporäre) Installationen und auf interaktive Kunst, die Menschen beteiligt. Für meinen Geschmack darf Kunst auch stören, unsere Ordnungen in Frage stellen oder uns aufrufen, verständlich und überzeugend zu formulieren, woran wir glauben. Vor allem in der Religion sind solche Störungen wichtig, damit wir uns nicht zu sicher, zu eitel und gebieterisch werden. Aber die Kunst liegt ja bekanntlich im Auge der Betrachtenden. Darum möchte ich hier keine Prädikate verteilen, sondern lieber Sie, liebe Leserinnen und Leser des Kirchenkreismagazins, ermuntern: Schauen Sie sich mal genau um! Betrachten Sie vor allem die Orte genauer, die Sie vermeintlich in- und auswendig kennen. Es gibt so vieles (neu) zu entdecken! Und wer weiß – vielleicht überkommt Sie ja auch die Lust, selbst kreativ zu werden?!“ Miriam Unger – 5– Kunst und Kirche Auf der Suche nach (s)einem Gesicht beim Gemeindefest in St. Nicolai, Diepholz –6– Ein Blick in die Gemeinden... Ich sehe was, was Du nicht siehst... Bilder im Blick: Ein Streifzug durch unsere Kirchen Erinnern Sie sich? Als Kinder spielten wir das. Es konnte einen manchmal fuchsig machen, wenn man nicht drauf kam. Auf die weiße Gardinenstange am Fenster oder den roten Zigarettenanzünder im Auto. „Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das sieht... aus...“ So kommen Christen vielleicht auch anderen Menschen vor, die sich fragen: „Sehen die mehr als ich? Ich kann mir das gar nicht vorstellen mit diesem Gott. Ich habe irgendwie kein Bild von ihm – sehen die Glaubenden da etwa was, was ich einfach nicht sehen kann?“ Man sagt, wir seien eine visuelle Kultur. Wir achten auf Bilder. Die meisten Menschen halten diesen Gesichtssinn, das Sehen, für die entscheidende und wesent liche Wahrnehmung der Welt. Das mag so sein. Das Auge ist ein Jäger in die Welt hinein. Wir werfen auf so manches ein Auge. Auf die Bilder, die wir sehen, und auf die, die wir uns machen. Aber vieles fällt erst auf den zweiten Blick auf. Haben Sie sich in unseren Kirchen schon mal genau umgesehen? Ein kurzer Streifzug durch die Gemeinden... Klaus Priesmeier Bilder im Blick: Ein Streifzug durch unsere Kirchen was Du nicht siehst... Ich sehe was, –7– Augen auf : Lazarus. Der Opferstock in der St. Veit-Kirche in Barnstorf hält uns seine Geschichte vor (Lukas 16, 19-31): Ein armer Mann, der vor der Tür des Reichen liegt. Er „begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre.“ Dann sterben beide, der Arme und der Reiche. Lazarus wird in Abrahams Schoß getragen. Der Reiche, der in der Erzählung namenlos bleibt, fährt zur Hölle. Von dort aus ruft er Abraham seine Bitte zu: Sende zu meinen Brüdern, dass sie nicht auch an diesen Ort kommen! Der Reiche will, dass seine Brüder klug werden. Sie sollen das wesentlich Wichtige erkennen. Und danach leben. Ohne Liebe und Gerechtigkeit ist alles nichts. Ohne Barmherzigkeit gehst Du am Ziel des Lebens vorbei und landest dort, wo keine Liebe ist, wo man keine Barmherzigkeit kennt, wo Gerechtigkeit nur als Gegenwelt zum Geschehenen an Dir vollzogen wird. Da wirst Du Reicher bettelarm. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden“ (Psalm 90,12). Mit uns beginnt es nicht, und mit uns hört es nicht auf. Wir kommen aus Liebe und gehen in Liebe – und wo wir dagegen stehen, stehen wir gegen den Inhalt und das Ziel unseres Lebens. Das sagt uns auch die Lazarus-Geschichte. Sie will uns klug werden lassen. Und sie wird uns erzählt von dem, der von den Toten aufersteht. Doch – wer hört ihn, hört auf ihn? Klaus Priesmeier Und noch ein Tier: Der Fisch. Wo besser fände er seinen Platz als am Taufbecken? Dort findet man ihn beim genauen Hinsehen in der Marienkirche in Drebber. „Lebendig wie ein Fisch im Wasser“ sollen die Täuflinge ihren Weg machen – mehr noch: wir alle, die wir getauft sind. Und wie den Fisch das Wasser umgibt, so umgibt uns die Gegenwart Gottes. Sie ermutigt, auch gegen den Strom zu schwimmen – lebendige Fische können das. Zudem ist der Fisch eines der ältesten Symbole der Christen. Griechisch heißt Fisch Ichthys – das gilt als Abkürzung für (ins Deutsche übersetzt): Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter (oder Heiland). Klaus Priesmeier Immer wieder kräht der Hahn. Auf vielen Kirchtürmen bildet er die Spitze – wie hier in Schwaförden. Der Hahn ist der Wächter für den neuen Morgen. Er schreit, wenn die Nacht vorbei ist und der neue Tag anbricht. Damit ist er dem Licht zugeordnet – dem Sieg über die Finsternis. Seine Figur hat aber auch ihre Wurzeln in einer Begebenheit aus der Passionsgeschichte. Petrus glüht vor Eifer und will alles für Jesus geben, aber der sagt zu ihm: „Ehe heute der Hahn kräht, wirst Du mich dreimal verleugnen.“ Du wirst so tun, als ob Du mich nicht kennst. Was bedeutet uns Jesus Christus wirklich? Diese kritische Frage steckt im Hahn auf dem Turm. Er ist stumm, aber seine Symbolik ist deutlich. Sie ist Gestalt gewordene Kirchenkritik. Der Hahn mahnt: Seid Ihr noch auf dem rechten Weg, seid Ihr bei der Sache Jesu, beim Bekenntnis zu ihm – oder (wieder mal) ganz woanders? – 8– Augen Der sinkende Petrus im Ostfenster der Varreler Kirche führt uns die Gefährdung unseres Lebens vor Augen – und wie wir und Gottes Kirche immer schon gehalten und gerettet sind in der Hand Jesu, die Petrus ergreift. Klaus Priesmeier – 9– auf ... Augen auf : Das Kreuzrelief in Kirchdorf. Über dem Turmeingang der St.-Nikolai-Kirche in Kirchdorf befindet sich ein Relief. Es zeigt Christus am Kreuz, an seiner Seite: Maria und einer seiner Jünger. Dieses Kunstwerk soll alle, die in die Kirche eintreten, daran erinnern, in wessen Namen man sich hier versammelt. Besonders schön ist an diesem Relief, dass Na ivität des Ausdrucks und Grobheit der Ausführung zusammenfallen mit dem eleganten Schwung der dargestellten Körper. Petra Stelloh Das Altarkreuz in St. Michaelis. „Von zwölf Perlen sind die Tore…“ singen wir vom himmlischen Jerusalem nach Offenbarung 21. Auch wenn es keine Perlen sind, sondern Halbedelsteine, die sich auf dem von Professor Hermann Jünger gefertigten Altarkreuz mosaikartig befinden, weist doch das Kreuz auf die ewige Herrlichkeit in der Vollendung. Sie gilt denen, die treu sind und ihr Kreuz auf sich nehmen. Zeigt sich also schon im Leuchten der Steine vom Kreuz die Vollendung, reißt den Himmel auf und lässt aufs himmlische Jerusalem blicken? Die himmlische Verheißung macht das Kreuz durchblickend auf Glanz und Licht. Mit der Wand dahinter wird es zu einem Ganzen: Sieh auf das Kreuz, geh zu auf die Wand der grauen und doch lebendigen Steine. Werde selber ein lebendiger Stein im Bau Christi. Werde eingefügt in die Blickrichtung derer, die auf das zukünftige Jerusalem schauen. Von zwölf Perlen sind die Tore… Geheimnis des Glaubens… Klaus Priesmeier – 10 – Augen auf : Isaak. Auf dieser Seite haben wir zwei ganz verschiedene Darstellungen der Isaak-Geschichte. Einmal sehen wir ihn in der Martin-LutherKirche Lemförde aus Holz geschnitzt im Sockel des Altar aufsatzes – in viel sagender Nähe zum Lamm. Und einmal in einem früheren Altarbild, das man vor etwa 50 Jahren vom Altarraum in den Turmeingangsbereich der Barnstorfer St.Veit-Kirche umsiedelte. Isaak gilt als Vorbildung des Opfers Christi – was heute natürlich theologisch umstritten ist. Zum einen geht es in der Isaak-Geschichte neben der Frage nach Abrahams Gehorsam um die Ablösung des Menschenopfers. Und es zeigt sich ja schon im Alten Testament der Gott, der von sich kundtut: „Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer“. Zum anderen sieht die jüdische Tradition Europas in der Bindung Isaaks die Rolle dargestellt, in die Christen und Kirchen Europas die Juden in ihrem Gebiet immer wieder brachten – durch Bedrängnisse und Verfolgungen. Das Christentum beklagt demzufolge den einen Gekreuzigten, Lea und Rahel, die Mütter Israels, aber unzählige Opfer. Es bildete sich eine eigene Erzähltradition aus, die von den Bindungen Isaaks handelt (weil Abraham ihn ja bindet (1. Mose 22,9). Auf jeden Fall ein nachdenkens wertes Motiv... Klaus Priesmeier – 11 – Titelthema „Du sollst Dir kein Bildnis machen!“ (2. Mose 20,4 f) Titelthema Wie sieht er aus? Jesus in der Kunst Wie sieht Jesus aus? Vor mir liegt ein Stapel mit Jesusbildern. Jesus als Gekreuzigter, Jesus als Hirte, Jesus in Gemeinschaft mit Frauen, Jesus als Revolutionär, Jesus weißhäutig, dunkelhäutig, asiatisch, Jesus als Kinderzeichnung, Jesus als griechische Ikone. Wie hat er ausgesehen? Seit Jahren sammle ich Jesusbilder. Manchmal dürfen sich die Teilnehmer einer Gruppe aus dieser Bildersammlung je ein Jesusbild aussuchen. Die anschließende Frage: „Warum hast Du Dir ausgerechnet dieses Jesusbild ausgesucht?“, eröffnet ein Gespräch über den Glauben und über das eigene Bekenntnis. Die Frage: „Wie sieht Jesus aus?“ war nie nur die Frage nach dem Aussehen einer historischen Person. Es war immer auch die Frage nach dem Aussehen Gottes, nach seinem Angesicht. „Du sollst Dir kein Bildnis machen!“ Der ikonographische Schatz, den wir nach 20 Jahrhunderten Bild- und Bildungsgeschichte in der Summe zur Verfügung haben, lohnt einer genaueren Betrachtung bis heute. Die grundlegende Frage, die vorweg beantwortet werden muss, ist sicherlich, inwieweit Jesusbilder überhaupt gestattet sind. Heißt es nicht: „Du sollst Dir kein Bildnis machen!“ (2. Mose 20,4 f)? An der Gültigkeit dieses alttestamentlichen Bilderverbots lässt zum Beispiel die evangelisch- reformierte Kirche bis heute keinen Zweifel. Bilder haben in ihren Gottesdienst-Räumen keinen Platz. Ganz anders sehen das die Kirchen christlich- orthodoxer Tradition mit ihren vielen Ikonen, die im Gottesdienst verehrt werden. Auch Katholiken und Lutheraner nutzen Bilder und figürliche Plas tiken in vielfältiger Weise. Sei es zur gottesdienstlichen Verehrung der dargestellten Personen, sei es zur inneren Sammlung der Gläubigen oder auch schlicht als pädagogisches Mittel im Kampf gegen Nichtwissen und Unglauben. – 13 – Titelthema: Jesusbilder Immer wieder gab es in der Kirchengeschichte aufflammende Auseinandersetzungen zwischen Bilderfreunden und Bilderstürmern. Gegenseitiger BlasphemieVorwurf konnte zu äußerster Brutalität führen. Die Begründung der Bilderfreunde finden wir in Philipper 2, 6 ff: „Er, der in göttlicher Gestalt war, (...) entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist…“ Dieser sogenannte Philipperhymnus ist das entscheidende Argument gegen ein striktes Bilderverbot. Denn wenn Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, dann hat er sich damit selbst ein menschliches Antlitz und damit ein „Bildnis“ im ganz realen Sinne gegeben. Im Zentrum des Bilderstreits steht also die Anerkennung der Fleischwerdung Gottes. Die Bilderfreunde sagten: Wer das Recht auf ein Christusbild leugnet, der leugnet damit auch die Fleischwerdung Gottes und seine in Christus begründete Liebe zu den Menschen. Damit waren die Fronten klar. Vom Symbol zum Bild Der Streit brach jedoch nicht sofort aus. Bis weit ins Dritte Jahrhundert hinein gab es keine darstellenden Christusbilder. Die ersten Christengenerationen hielten sich, wie das Volk Israel, an das Bilderverbot. Daneben gab es aber früh eine Symbolsprache, die auf Christus hinweisen konnte: der Fisch (ICHTYS), das Lamm, auch „Alpha und Omega“. Allerdings war für Christen, die vorher römischen oder griechischen Kulten verbunden waren, Götterbilder aus ihrer heidnischen Zeit nichts Besonderes. So entstanden wie von selbst in den römischen Katakomben erste Bilder Christi: Der gute Hirte, der ein Schaf auf den Schultern trägt. Oder nach dem Vorbild berühmter Philosophen: Christus, der Lehrer, im Schülerkreis seiner Apostel. Die Konstantinische Wende brachte dann vollends den Durchbruch. Das Christentum wurde Staatsreligion, und damit gaben Kaiserbilder das geeignete Raster für ganz neue Darstellungsmöglichkeiten und entsprechende Verehrung. Es schien jetzt angemessen, Christus als GottKaiser darzustellen, als Pantokrator, als Weltenherrscher. Bis heute prägt der strenge byzantinische Stil mit dieser klaren Aussage die Bilderwelt unserer östlichen Geschwisterkirchen. Vom Pantokrator zur Bilderbibel Demgegenüber setzte sich in unserer westlichen Kirche (römisch-katholisch, lutherisch) seit dem Mittelalter bevorzugt das Bild des Gekreuzigten durch. Aus dem „fernen Gott“, dem Herrscher des Kosmos, wird der „nahe Gott“, der leidet wie ein Mensch, der stirbt wie ein Mensch und mit dem man sich in schwerer Zeit (Pest!) identifizieren kann. Die „Theologie des Kreuzes“ hat hier ihre frühe, bildhafte Blütezeit. Durch Martin Luther änderte sich zunächst vor allem die Bedeutung der Bibel. Damit wurde aber auch die Frage nach dem authentischen Bild Jesu neu gestellt. Nach Luther sind Bilder an sich „weder gut noch böse“, aber biblische Motive seien allemal besser als alle weltlichen Motive zusammen. So wurden mit der Erfindung des Buchdrucks gerade die biblischen Illustrationen das Medium des reformatorischen Anliegens, das die biblische Geschichte in einer nie dagewesenen Art und Weise unter das Volk bringen konnte. Bis heute ist gerade dieser pädagogische Reiz zu Bibel-Illustrationen unumstritten. Kinder- und Bilderbibeln werden auch von Erwachsenen gerne gelesen. Bibeln von Dali, Immendorf und Hundertwasser haben Konjunktur. – 14 – Titelthema: Jesusbilder Solche Bilder-Bibeln haben ihr großes Vorbild in der Bibelausgabe des Julius Schnorr von Carolsfeld (gestorben 1841) mit ihren reichlich ausgeschmückten Illustrationen. Das 19. Jahrhundert entwickelte eine religiöse Bildersprache, die bis heute auf unzähligen alten Konfirmationsscheinen in den Schubladen liegt. Jesus ist auf Anhieb erkennbar. Er ist schön und sanft und oft etwas entrückt dargestellt. Auf Gemälden hat er blondes Haar und blaue Augen. Er schmückt viele Kirchenräume des 19. und 20. Jahrhunderts. Und auch in Schlaf- und Esszimmern ist er gut vertreten. Er wird geliebt wie die ähnlich anmutenden Engelsfiguren, seine quasi natürlich erscheinenden Geschwister. Wie sieht Jesus aus? Diese Frage scheint für unseren Kulturkreis damit mehrheitlich beantwortet zu sein. Beispiele aus dem Kirchenkreis Grafschaft Diepholz Lemförde und Sulingen Christus am Kreuz (1890) Martin-Luther-Kirche Lemförde Christus Pantokrator (1900) Firma Henning und Andres Martin-Luther-Kirche Lemförde Der typische Christus aus dem 19. Jahrhundert ist zum Beispiel in den Kirchen zu Lemförde oder Sulingen zu sehen. Dieselbe Farbgebung im Fensterbild zu Lemförde und im ehemaligen Sulinger Altarbild von August Hengst. Während der Lemförder Christus in der Linken das Buch mit Alpha und Omega hält und mit der Rechten segnet, lädt derselbe Jesus in Sulingen mit dem sogenannten „Heilandsruf“ ein: „Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquicken.“(Mt 11,28) Kategorie: „blond, blauäugig und leicht entrückt“. – 15 – Christus am Kreuz (1902) St. Nicolai-Kirche Sulingen Christus als Heiland (1844) August Hengst St. Nicolai-Kirche Sulingen Titelthema: Jesusbilder Weit älter ist die mittelalterliche Bemalung der Kirche zu Scholen. Hier thront Christus als Weltenherrscher (Pantokrator) auf einem Regenbogen und trägt als Insignien seiner Macht das Schwert und die Lilie mit sich. Das Schwert zu seiner Linken steht für die Bestrafung des Bösen, die Lilie zu seiner Rechten für seine Barmherzigkeit. Der Weltenherrscher wird vor allem als Richter im Jüngsten Gericht erwartet. Wie das wahre Gesicht Christi ausgesehen hat, war stets von Interesse. Der Legende nach hat Veronika Jesus auf dem Weg nach Golgatha ihr Tuch gereicht, damit er sich Schweiß und Blut abwischen konnte. Dabei soll sich sein Gesicht auf wundersame Weise auf ihrem Tuch abgebildet haben. „Vera Eikon“ heißt „wahres Gesicht“, daher der Name „Veronika“. Das Schweißtuch der Veronika war (ist) eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit und befindet sich heute im Petersdom in Rom. Eine der zahlreichen Abbildungen finden wir im Kirchengewölbe in Scholen. Christus als Richter im Jüngsten Gericht Schweißtuch der Veronika, mittelalterliche Wandbemalungen in der St. Georg-undMargarethen-Kirche Sulingen – Das Steinrelief in der Taufnische der St. Nicolai-Kirche zeigt Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. „Siehe, das ist Dein Sohn!“, sagt Chris tus zu Maria. Und „Siehe, das ist Deine Mutter!“, sagt er zu Johannes (Johannes 19, 26). Diese zu den letzten Worten Jesu gehörenden Weisungen gelten auch als Gemeinde stiftend im Sinne einer füreinander zu tragenden Verantwortung. Man beachte auch Sonne und Mond, die auf Christus blicken. Der Gekreuzigte mit Maria und Johannes, mittelalterliches Steinrelief in der St. Nicolai-Kirche in Sulingen – 16 – Titelthema: Jesusbilder Barnstorf – „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit... Führwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen“ (Jesaja 53,3+4). Die Darstellung des armen Lazarus darf auch auf den gemarterten Christus hin gelesen werden. La zarus sitzt mit Geschwüren unter dem Tisch des Reichen, die Hunde lecken seine Wunden (Lukas 16, 19-31). Jesus wird an einem Ort gekreuzigt, wo nicht mal mehr Hunde hinkommen, um seine Wunden zu lecken. „Lazarus“ heißt in der Wortdeutung „Gott hat geholfen“. Der Name „Jesus“ bedeutet ebenfalls „Gott ist Hilfe“. Dass Chris tus, der „unsere Schmerzen trug“, im Jüngsten Gericht den Armen und Geschundenen helfen wird, gilt als ausgemacht. Lazarus am Opferstock (1696), St. Veit Kirche, Barnstorf Anna Selbdritt, Holzschnitzerei um 1450 in der St. Marien-Kirche Burlage Burlage – Dargestellt ist „Anna Selbdritt“, das heißt: Anna, die Mutter Marias; Maria und das Jesuskind auf dem Arm der Anna. Anna wird in der Bibel nicht erwähnt. Sie ist aber namentlich genannt in einer christlichen Schrift um das Jahr 150, im sogenannten Protoevangelium des Jakobus. Anna wurde dann besonders im Mittel alter sehr verehrt. Berühmt geworden ist das Stoßgebet Martin Luthers während eines Gewitters zu Stotternheim, in dem Luther mit dem Leben davon kam: „Heilige Anna, ich will Mönch werden!“ Nicht nur die Mutter, sondern auch die Großmutter Christi, die Heilige Anna, wird im Zuge der Bekenntnisbildung direkt in die Erlösungstat einbezogen und deshalb entsprechend verehrt. Die spezielle Darstellung der Anna Selbdritt kann auch als Ergänzung zur Trinität Vater-Sohn-Heiliger Geist gelesen werden und betont damit den weiblichen Aspekt der Heilsgeschichte. – 17 – Titelthema: Jesusbilder Diepholz – Dass der Gekreuzigte nicht nur der Gemarterte ist, sondern am Ende auch der Sieger über den Tod, zeigt das Bild des Auferstandenen in St. Nicolai, Diepholz. Christus verlässt das Grab, in der Hand einen Palmzweig, das Symbol des Sieges über den Tod. Ostern ist wie eine Explosion des Lebens. Das Bild hat ein berühmtes Vorbild in der Darstellung von Matthias Grünewald am Isenheimer Altar, Colmar. Auferstehung Christi (1645), Maler unbekannt, St. Nicolai Kirche, Diepholz Wie es aussieht... Bekenntnisbildung mit Bildern Das Vorhandensein so unterschiedlicher Jesusbilder ist ein bleibender Reichtum, der bis heute nicht nur die üblichen Fragen nach Jesus Christus, sondern vor allem Antworten auf diese Fragen geben will. Es sind Antworten, die für den Glauben einer bestimmten Zeit, einer Epoche, einer Schule oder für einen ganzen Kulturkreis relevant waren. Gewiss hat es im Zuge einer ernsthaften Wahrheitssuche immer auch Versuche der Festschreibung eines bestimmten Jesusbildes gegeben. Aus der Ikonenmalerei zum Beispiel kennen wir solche Prozesse ästhetischer Dogmenbildung, die aber genauso strittig sind wie andere Dogmen auch. Sie unterliegen ihrerseits den geschichtlichen Strömungen kirchlicher Entwicklung. Eine abschließende Einigung auf ein wie auch immer geartetes historisch-fotografisches Gedächtnis ist nie möglich geworden. Auch nicht mit dem Turiner Grabtuch oder dem Schweißtuch der Veronika, die beide ein Antlitz Christi zeigen und sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Gerade das 20. Jahrhundert hat mit Künstlern wie Joseph Beuys und Arnulf Rainer daran gearbeitet, dass vorhandene Christusbilder immer wieder transzendiert oder übermalt werden müssen, um nicht in zweifelhaften Illustrationen stecken zu bleiben. Das Göttliche braucht den Raum, der ihm zusteht. So ist jede Zeit neu gefordert, zu einem sie tragenden Christusbekenntnis und einem sie belebenden Christusbild zu finden. Dieses ist Aufgabe der ganzen Kirche und jeder Konfession – es ist nicht nur die Aufgabe einzelner inspirierter Christen. Eine Zeit, die sich visuell aufstellt, braucht auch eine visuelle Bekenntnisbildung. Es bleibt die biblische Frage, die Jesus einst seinen Jüngern stellte: Was glaubt ihr, wer ich bin? Petrus gab darauf die Antwort der ganzen Christenheit, die auch jedes echte Jesusbild signiert: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Jörg Schafmeyer – 18 – Titelthema Im Interview „Ringen um den Glauben ist Bestandteil unserer Existenz“ Dr. Dr. Wolfgang Griese kennt die Kunst im Kirchenkreis Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Dr. Dr. Wolfgang Griese mit Kunst in unserer Region. Als Laudator bei Vernissagen, als Vorstandsmitglied des Vereins für Kultur und Kunst „KuK“ und als leidenschaftlicher Besucher von Ausstellungen hat der ehemalige Schulleiter des Gymnasiums Sulingen einen umfassenden Überblick über die Kunstszene im Landkreis. Natürlich ist der Doppeldoktor aus Bruchhausen-Vilsen dabei auch das ein oder andere Mal mit christlicher Kunst in oder aus unserem Kirchenkreis in Berührung gekommen. Ein guter Grund, ihm für dieses Magazin einige Fragen zu stellen. Mediationsbild bis hin zum ästhetischen Objekt. Über Jahrhunderte war Kunst im Kunstraum Kirche Auftragskunst und Bildtheologie. Kunst, die Zeugnis von der biblischen Geschichte und von Glaubens inhalten gibt. Es war ikonografische Erzählkunst; visuelle Zelebrierung liturgischer und sakraler Abläufe; symbolbeladene Programm-Musik für das Auge. Kunst von gläubigen Künstlern für gläubige Christen. Heute muss ein Künstler nicht gläubig sein, wenn er ein christliches Thema künstlerisch aufarbeitet. Das Kunstwerk gilt als individuelles Zeugnis eines Künstlers, der seine eigene Sicht zu einem christlichen Thema darstellt. Gerade im Lieber Herr Griese, Sie haBereich der zeitgenössiben ungezählte Ausstellungen in unserer Region geseschen Kunst wird der Behen und begleitet. Ein paar trachter auch nicht primär christliche Künstler waren als Gläubiger angesprochen, sicherlich dabei. Aber auch sondern als Bildästhet, der viele kirchenkritische. mehr auf den individuellen Dr. Dr. Wolfgang Griese Und natürlich Künstler, Malstil, auf die originelle die Gott oder Glauben schlichtweg als Umsetzung des Themas und auf die malegleichgültig oder bedeutungslos für ihr rische und handwerkliche Qualität setzt. Leben bezeichnen. Trotzdem blitzen auch in ihren Werken immer wieder die Aber warum ist nicht-christlichen KünstThemen Spiritualität und Schöpfung auf. lern die eigene Sicht auf ein christliches Woran mag das liegen? Thema überhaupt noch wichtig? Es gibt Dr. Dr. Wolfgang Griese: Die Gründe dafür ja heute genug andere Inspirationen. sind vielschichtig. Sakrale Kunst und Kunst- Das Ringen um den richtigen Glauben ist sicht haben sich im Laufe der Geschichte ein wesentlicher Bestandteil menschlicher deutlich verändert. Das Sakralbild mutierte Existenz. Da ein Kunstwerk nach dem heuschrittweise zum autonomen Kunstwerk. tigen Selbstverständnis vieler Künstler als Die innig angeflehte und angebetete Ikone Ergebnis einer kreativen Auseinandersetwurde zum Andachts- beziehungsweise zung des Künstler-Ichs mit sich und der – 20 – Christliche Kunst in der Region „Kunstraum Kirche“: Janusz Dudas Werke in der Thomaskirche in Espelkamp. Welt angesehen wird, bleibt das Thema Glauben aktuell. Die Bibel als „Buch der Bücher“, als Schriftensammlung, ist einerseits Basis für unser Werteverständnis. Andererseits als Konglomerat von Jahrtausende alten Geschichten, Gleichnissen und Dialogen eine narrative Schatzkiste. Ein kreativer Geist ist häufig ein kritischer Geist. Die Kirche als Institution ist angesichts offengelegter Doppelmoral und Skandale deutlicher Kritik ausgesetzt. Besonders für Karikaturisten ergeben sich dadurch lohnende Motive. Häufig sind es die bekannten, immer wiederkehrenden Motive, die jeder kennt und versteht. Sind die Figuren oder Szenen aus der Bibel nur noch als Symbol interessant? Viele Figuren und Begriffe wie Gott, Engel, Teufel, Paradies, Hölle oder Heiliger Geist sind für die Kunst so interessant, weil sie fantasieanregende Platzhalter sind, die mit unterschiedlichsten Bildern besetzt werden können. Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt, dass berühmte Künstler aus verschiedenen Jahrhunderten viele biblische Themen und Figuren zum Teil auch mehrfach künstlerisch umgesetzt haben – zum Beispiel Michelangelos Gottvater, Moses mit seinen Hörnern. Insofern existiert ein großes kulturelles Reservoir an Bildern, die allerdings im Trend der damaligen Zeit liegen. Beim heutigen Bearbeiten solcher Themen kann es reizvoll sein, derartige Bildzitate zu integrieren oder diese zu paraphrasieren, um so inhaltliche Beziehungen zu bekannten Werken zu schaffen. – 21 – Im Interview Sie haben sich jahrzehntelang mit der Kunst in unserer Region beschäftigt. Welche christlichen Künstler oder Kunst werke sind Ihnen im südlichen Kreis Diepholz besonders aufgefallen? Müsste man eine Ausstellung zum Thema Glaube/Schöpfung/Spiritualität mit Künstlern des südlichen Landkreises Diepholz kuratieren, so hätte man die Qual der Wahl angesichts der Vielzahl und Vielschichtigkeit der bereits existierenden Exponate unterschiedlicher Künstler. Für mich sind diese sechs am auffälligsten: Janusz Duda, ein polnischer Künstler, Jahrgang 1940, der seit 1981 als freischaffender Künstler in Diepholz wohnt. Eine der beeindruckendsten und nachhaltigsten Ausstellungen war für mich „Kunstraum Kirche“ in der Thomaskirche in Espelkamp 1992. Eine Kirchenraumgestaltung, die das Innere der Thomaskirche mit seiner asketisch weißen Kühle mit drei monumentalen Farbkompositionen in eine völlig andere Atmosphäre verwandelt hat. Im Altarraum rechts und links vom Kruzifix zwei Mediationsbilder, 6 x 2,40 Meter groß, im Wesentlichen abstrakt gehalten. Und im Kirchenschiff selbst ein visionäres, aus 52 Einzelteilen zusammengefügtes Werk zum Thema Schöpfung, 15,6 x 4,8 Meter groß. 104 Quadratmeter Bildräume mit sich gegenseitig durchdringenden Raumschichtungen und vehementen Farbbewegungen. Durchsetzt wird dieses dynamische Bildgeschehen durch verschiedenartige Materialien, die Inspirationen hervorrufen und in ihrer Varianz alle Reize einer sinnlichen Oberfläche spiegeln. Eine Meditationskulisse der besonderen Art. Robert Enders (1928 bis 2003) aus Sulingen. Ihm ging es inhaltlich vor allem um die Bewahrung der Schöpfung, um die Schönheiten der gottgegebenen Natur und die Wertschätzung des Lebens. Er arbeitete viel mit Allegorien und Symbolen. Gute Beispiele sind in Bad Nauheim (Friedhofskapelle) das Bronzerelief „Auferstehung“ (1957); in Schwaförden (Neue Kapelle) das Metall-Stoff-Wandrelief „In Göttlicher Obhut“ (1975) und in Sulingen im Mühlenhofpark die „Mahnenden Hände“, Naturstein (1964). Ein Mahnmal gegen den Krieg. Oder die Plastik „Phönix“, die diese den Künstler charakterisierende innere Ambivalenz von revolutionärem Aufbegehren gegen Krieg und Zerstörung einerseits und dem darauf folgenden hoffnungsvollen Aufbruch andererseits deutlich werden lässt. Im Christentum wird der Phönix zum Sinnbild für die Hingabe an den Tod und die Auferstehung Christi. Enders nimmt diese Symbolik auf und beschreibt Vernichtung und Wiederbelebung in Form eines sich niederstürzenden und eines sich erhebenden Vogels. Johannes Pätzold aus Sulingen. Schon der Ausstellungstitel 2010 „Von Alpha bis Omega“ verweist auf die biblische Wendung, auf das A und das O, auf Anfang und Ende. Zentrales Bildthema war das menschliche Dasein in seiner Eingebundenheit zwischen Geburt und Tod. Pätzold setzt den Ausspruch Martin Luthers künstlerisch um: „Mitten in dem Leben sind wir vom Tod umfangen.“ Bei Johannes Pätzold geht es um Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Natur, von Leben und Vergänglichkeit, um die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt, nach Normen und Werten und nicht zuletzt nach Glück, Liebe und dem menschlichen Schicksal. Edwin Partoll aus Drentwede ist ein extrem vielseitiger Bildhauer und Plastiker, der 2014 mit dem Kulturpreis des Landkreises Diepholz ausgezeichnet wurde. Einer seiner künstlerischen Schwerpunkte beschäftigt sich mit der Umsetzung philosophischer und religiöser Fragestellungen. Häufig nutzt er dabei die Mehrdeutigkeit einzelner Symbole. Zu den jüngsten Projekten gehört die Auseinandersetzung mit dem Lebenszyklus. Bei der Umsetzung bedient er sich der Ei-Symbolik. In vielen Ländern gilt das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit – 22 – Christliche Kunst in der Region und als Zeichen immer wiederkehrenden Lebens. Im christlichen Sinne steht es für die Auferstehung Jesu Christi. Das Durchbrechen der Eierschale beim Schlüpfen durch das Leben wird verglichen mit der Öffnung des Felsengrabes durch den auferstehenden Sohn Gottes. Lutz Felsmann aus Syke bekam den Kulturpreis 2013. Das Thema vom „Werden und Vergehen“ alles Irdischen zieht sich wie ein roter Faden durch seine Bildwelt. Dies geschieht teils offensichtlich durch figurativ umgesetzte Zitate aus dem Alten Testament und der Leidensgeschichte Christi b eziehungsweise durch Symbole wie das Kreuz. Oder aber weniger augenfällig durch den Umgang mit Farbe und Farbstrukturen sowie den Malprozess als solchen. Eines seiner zentralen Werke ist das großformatige Triptychon „Crusade“ (Kreuzzug), das wirklich als eine ungewöhnliche Art der Darstellung der Leidensgeschichte Christi betrachtet werden kann. Gerd Kadzik, Jahrgang 1929, aus Affinghausen wurde 2009 für sein künstlerisches Lebenswerk mit dem Kulturpreis des Landkreises Diepholz ausgezeichnet. In der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ im Zentrum für zeitgenössische Kunst im April 2015 zeigt er, wie weit sich unsere Welt vom paradiesischen Zustand entfernt hat, indem er die Gräueltaten, Schrecken und menschlichen Abgründe des Zweiten Weltkrieges anprangert. In seinem grafischen Werk spart er dabei nicht mit seiner Kritik an der Kirche, die einerseits das Einhalten der Zehn Gebote anmahnt und andererseits inflationär mit Gottes Segen die Lizenz zum Töten erteilt. Herr Griese, wenn Sie sich nur für ein einziges christliches Kunstwerk entscheiden müssten – welches hat Sie in all den Jahren am meisten beeindruckt? Besonders nachhaltig beeindruckt hat mich der von Janusz Duda in der Thomas- Dr. Dr. Wolfgang Griese mit dem Künstler Janusz Duda (Mitte) aus Diepholz. „Seine Inszenierung ,Kunstraum Kirche’ hat mich nachhaltig beeindruckt“, sagt Griese. kirche inszenierte „Kunstraum Kirche“. Einerseits sein visionäres Mammutwerk „Die Schöpfung“, anderseits aber auch die Gestaltung des Altarraumes zu einem Gesamtkunstwerk. Links und rechts von einem bereits vorhandenen dunklen Kruzifix wurden zwei riesige blau leuchtende abstrakt gehaltene Meditationsbilder ge hängt. Es schien, als ob die Christusfigur des anderen Künstlers zu einem Triptychon gehöre und eine Verschmelzung von Kreuzigung und Christi Himmelfahrt ins Bild gesetzt worden wäre. Skulptur und Malerei vereint zu einem unvergesslichen Objekt, das zur Einkehr auffordert und zur Besinnung animiert. Miriam Unger – 23 – Kunst in der KiTa Diese Fotos zeigen einige Werke unserer Kinder, die sich in einer Projektgruppe über einen längeren Zeitraum mit den großen Künstlern verschiedener Zeiten beschäftigt haben. Friedensreich Hundertwasser ist einfach prädestiniert, um von Kindern entdeckt und verstanden zu werden. Wir haben versucht, seine Bilder in Farben und Formen zu kopieren. Und ich finde, das ist toll gelungen. Durch Freude und Verstehen am eigenen Wirken kann man Kindern Kunst in Form von Malerei, Gestaltung und Musik hervorragend nahebringen. Und nicht selten werden so neue Künstler geboren... Marion Gerding Evangelische Kindertagesstätte St. Michaelis in Diepholz – 24 – Kirche im Kunstunterricht „Gegen den Strom“ Ein Kunstwerk von Anne Weghöft (19 Jahre) aus Lemförde „Das Kreuz, an dem Jesus auf meinem Bild hängt, ist das Facebook-Logo. Ich wollte damit aber nicht einfach nur zeigen, wie gebunden wir heute an die sozialen Netzwerke sind. Ich habe dem Jesus auf meinem Kunstwerk eine Schere in die Hand gegeben. Auf den ersten Blick sorgt sie vielleicht für etwas mehr Freiheit, weil man damit die Fesseln durchtrennen kann. Aber ich wollte, dass er sie wie eine Waffe hält. Gegen sich und gegen andere. Ich denke, dass Gott nicht gewollt hat, wie wir jetzt leben. Wie das Internet unsere Welt verändert hat. Die sozialen Netzwerke sind gut, um Kontakte zu pflegen, das geht alles schneller und leichter. Dadurch schafft das Internet ganz klar was Positives: Verbundenheit. Aber die Art, wie viele das inzwischen nutzen, sorgt für so viele Gefahren. Wir mobben uns gegenseitig. Jeder muss genau darauf achten, was er von sich zeigt und verrät. Man kann jederzeit ganz plötzlich von allen kritisiert werden. Außerdem beanspruchen die digitalen Medien viel Zeit, die man ja echt nicht gerade sinnvoll nutzt und auch nicht mehr zurückholen kann. – 25 – Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Gott in seinem Plan für uns vorhatte, dass wir so leben. Ich bin zwar selber auch bei Facebook und Whatsapp, aber ich achte da rauf, was ich dort mache und wie viel Zeit ich damit verbringe. Ich schreibe mit Freunden oder benutze Gruppen zum Planen. Aber das Internet nimmt nicht mein ganzes Leben ein.“ Miriam Unger Kirche im Kunstunterricht Ein Kunstwerk von Jaqueline Häbel (19 Jahre) aus Drebber „Welche Werte haben wir heute noch? Ich denke, die meisten in meinem Alter würden als erstes sagen: Mir ist es am wich tigsten, in meinem Leben Erfolg zu haben. Aber was ist Erfolg? Auf meinem Bild sieht man: Die goldene Schleife, die ich mal beim Voltigieren gewonnen habe. Mein erster großer Erfolg. Als nächstes die wichtigsten Logos von Unternehmen unserer Zeit: Google, Facebook, Twitter, Youtube. Diejenigen, die diese Marken erschaffen haben – die haben’s ja wohl geschafft. Sie haben ihre Träume umgesetzt. Ihre Erfindungen sind auf der ganzen Welt bekannt. Also sind sie erfolgreich. Durch Netzwerke und neue Apps bekommen Menschen überall auf der Erde Informationen und Ideen. Das wollte ich mit dem Kopf aus Styropor ausdrücken, über dem die Glühbirne leuchtet. Durch gute Ideen kann man also Erfolg haben. Und wer Erfolg hat, der hat auch Geld. Das ist der Weg. Das finde ich einerseits auch ganz gut. Aber ob es uns gefällt oder nicht, es ist nun mal so: Technik ist heute alles. Ohne soziale Netzwerke kommen wir nicht mehr klar. Wohin das führt, weiß ich allerdings auch nicht. Ich glaube, unser Leben wird noch schneller, außergewöhnlicher und verrückter. Wo unsere Gesellschaft in 20 Jahren sein wird? Ich will’s mir lieber nicht vorstellen. Aber welche anderen Möglichkeiten gibt es denn?“ Miriam Unger – 26 – Kirche im Kunstunterricht „Gefangen“ Ein Kunstwerk von Katja Müller (18 Jahre) aus Apelstedt „Gefangen in einer technischen Welt – so habe ich mein Bild genannt. Und so fühle ich mich oft auch. Auf dem Bild sieht man ein Mäd chen, das ziemlich alleine in der Dunkelheit sitzt. Und drumherum: Die digitale Welt. Also die Welt, in der wir heute alle leben: Soziale Netzwerke, Onlineshopping – alles geht übers Internet. Um das symbolisch darzustellen, hab ich den Raum wie einen Tunnel aussehen lassen. An den Wänden sind Leiterplatten und Schaltkreise wie aus dem PC. Das Mädchen ist nackt. Das habe ich deswegen so gemalt, weil ich finde, dass viele von uns sich in sozialen Netzwerken wie Facebook so entblößen und alles von sich zeigen, dass sie am Ende gar keine Geheimnisse mehr haben. Am Ende des Tunnels brennt ein Licht. Dafür habe ich in die Mitte der Leinwand ein Loch geschnitten, damit man das Bild von hinten beleuchten kann. So wirkt das Ganze etwas dreidimensional. Die Kerze soll das wahre Leben darstellen, das nicht im Internet stattfindet: Woran wir glauben, was uns interessiert, was uns wichtig ist,an die frische Luft gehen, in der Wirklichkeit etwas erleben, Spaß haben, von Angesicht zu Angesicht mit anderen reden... Aber weil wir heute alle so viel in der digitalen Welt stecken, verpassen wir dieses wahre Leben. Darum habe ich ein Gitter vor die Kerze gebastelt, um zu zeigen, wie weit weg und schwer erreichbar dieses Licht für viele von uns heute geworden ist. Ich selbst fühle mich manchmal fast gezwungen, digitale Medien zu benutzen. Die Kerze ist zwar hinter einem Gitter, und das Mädchen kann sie noch nicht erreichen. Aber immerhin wirft sie einen Schein in den dunklen Tunnel.“ Miriam Unger – 27 – Kirche im Unterricht „Childhood“ Ein Kunstwerk von Monique Goetz (18 Jahre) aus Diepholz „Ich habe meinem Bild den Titel ,Childhood’ gegeben. Kindheit. Ich bin darauf gekommen, weil ein paar Freundinnen von mir jüngere Geschwister haben – und was diesen kleinen Kindern im Grundschulalter heute wichtig ist und womit sie sich so beschäftigen, hat mich nachdenklich gemacht. Viele von denen gehen gerade erst zur Schule, aber zocken schon den ganzen Tag im Internet und sind so süchtig, dass sie von ihren Smartphones gar nicht mehr wegzukriegen sind. Das finde ich echt unnormal. Ich habe mir mit zehn Jahren jedenfalls noch keine Gedanken darüber gemacht, was ich ständig für neue Fotos auf Instagram poste. Der Ball oben rechts auf meinem Bild soll diesen grauen Alltag durchbrechen. Er steht für Leben, Spiel und Spaß. Alles, was verloren gegangen ist. Diese Kinder sollten rausgehen und toben. Mir wäre es viel zu langweilig, nur noch im Internet zu sein. Und Langeweile kann ich nicht ab. Was mir wichtig ist: Meine Familie. Mein Hund. Freunde. Und ganz viel Sport machen.“ Miriam Unger – 28 – Kirche im Kunstunterricht „No Name“ Ein Kunstwerk von Ann-Kathrin Albrecht (18 Jahre) aus Rehden „Man sieht eine Person. Aber es ist nicht klar, ob es eine Frau ist oder ein Mann. Oder ob man diesen Menschen eigentlich kennt oder nicht. Es ging mir darum, die Anonymität auszudrücken, die in unserer Gesellschaft immer stärker wird, obwohl wir heute doch viel mehr voneinander wissen. Wir bekommen bei Facebook ständig sogenannte ,Freundschaftsanfragen’ von Leuten, die wir nicht kennen. Und nehmen sie manchmal sogar an, ohne zu wissen, wer überhaupt genau dahinter steckt. Wir stellen alle möglichen persönlichen Dinge dar – Fotos von uns und Informationen über uns. Fast jeder tut das. Aber wir haben keine Ahnung, was davon wirklich stimmt. Weil man ja auch falsche Bilder ins Internet stellen kann. Oder Sachen posten, die nicht stimmen. Unser alltäglicher Kontakt ist durch die sozialen Netzwerke ganz anders geworden als ein Gespräch in der Wirklichkeit. Man weiß heute nicht ganz sicher, wenn man jemanden Fremdes im Internet kennenlernt, ob es wirklich ein nettes gleichaltriges Mäd chen irgendwo anders auf der Welt ist oder ein alter Mann mit perversen Gedanken, der ein paar Straßen weiter wohnt. Nicht nur darum sollte man vorsichtig sein in dieser Welt. Es gibt nicht mehr so vieles, bei dem man sich sicher sein kann wie früher. Ich selbst bin ein sehr freundschaftsbezogener Mensch. Aber ich vertraue nicht jedem. Ich habe lieber weniger Kontakte, dafür aber gute.“ Miriam Unger – 29 – Bild und Bibel „Die Medienagentur der Reformation“ Ein Blick auf Lucas Cranach den Jüngeren Den Luther-Film aus dem Jahr 2003 haben viele gesehen und dadurch den Reformator und seine Zeitgenossen bildhaft vor Augen geführt bekommen. Masken- und Kos tümbildner haben historisch korrekte Arbeit geleistet. Aber woher wissen wir, wie Martin Luther als Mönch, als „Junker Jörg“ und als Prediger aussah? Und welches Kleid seine Käthe als Braut trug? Niemand wüsste es ohne die Maler- und Drucker-Werkstatt der Familie Cranach. Das Familienunternehmen in Wittenberg war sozusagen die Medienagentur der Reformation. Man benutzte das damals aktuellste Medium des Holzschnitts für schnell und zahlreich zu verbreitende Flugblätter. Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) porträtierte Martin Luther, dessen Familie und Mitstreiter immer wieder. Er war der Hofmaler von Friedrich dem Weisen, Kurfürst von Sachsen, dem Gönner der Arbeit von Martin Luther. Cranach entwickelte „evangelische“ Bildmotive wie den Reformations-Altar der Wittenberger Stadtkirche. In den Cranach-Werkstätten arbeiteten bis zu zehn Gesellen und weitere Helfer. Sie grundierten Tafeln und kopierten Vorlagen, arbeiteten aus und polierten Gesichter. Den letzten Schliff übernahmen die Werkstatt-Meister, wobei Vater und Sohn Hand in Hand arbeiteten. Auch wenn sie weiterhin „katholische“ Aufträge annahmen, wurden ihre neuen Bildmotive zu „Waffen“ im Kampf um den neuen Glauben. Lucas Cranach der Jüngere (1515-1586) führte die Werkstatt weiter. Er hat Martin Luther „Beine gemacht“: Er entwarf nach dessen Tod die erste Darstellung in voller Lebensgröße und stellte Luther damit den Fürsten seiner Zeit gleich. Der 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren in diesem Jahr soll diesen Künstler aus dem Schatten seines Vaters herausholen. Wie er aussah, könnte ein Detail der Abendmahl-Szene auf dem Altar der Wittenberger Stadtkirche zeigen: Reicht er dort als Mundschenk Martin Luther (als Junker Jörg dargestellt) den Becher? Birgit Tell, Pastorin in Burlage Gut gemacht! Tom Wolfskämpf aus Diepholz erhält eine Ehrung der Landeskirche – für seine mündliche Abiturprüfung an der Graf-Friedrich-Schule in Diepholz im Bereich „Ökumenische Ethik im Religionsvergleich“. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch! – 30 – Kunst mit Kreuz „Eine Bereicherung für jedes Leben“ Günther Dießelberg stellt Friedenskreuze her Das Friedenskreuz ist ein Holzprodukt, das sich aus einzelnen Symbolteilen zusammensetzt. Anhand der Symbole lässt sich die Glaubensgeschichte des Evangeliums erzählen. Wer hätte gedacht, dass dieses Kunstwerk aus Holz aus unserem Kirchenkreis kommt? Günther Dießelberg von der Firma „sianro“ stellt es her. Herr Dießelberg, bei einer Lehrerfortbildung traf ich Sie mit Ulrich Walter und Reinhard Horn. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Friedenskreuz, und ich hörte zu meiner Überraschung: Das wird hier bei uns im Kirchenkreis hergestellt – von Ihnen! Günther Dießelberg: „Angefangen hat alles mit dem Buch von Ulrich Walter aus Schwerte: ,Mit dem Friedenskreuz durch das Kirchenjahr’. Das dazugehörige Legekreuz war mir und vielen Erzieherinnen viel zu klein. So haben wir begonnen, das Kreuz mit Genehmigung von Herrn Walter für Kindergärten, Kindergottesdienste und Religionsunterricht größer zu bauen. Man kann es über den Verlag ,Junge Gemeinde’ oder über unseren Internet-Shop www. sianro.de beziehen. Gerne kann man aber auch bei uns in der Werkstatt vorbeischauen.“ Sie sind ein Mitglied in der Kirchengemeinde Barnstorf. Welchen Einfluss hatte das auf Ihr berufliches Tun? „Seit wir vor acht einhalb Jahren von Huntlosen nach Eydelstedt gezogen sind, habe ich mich durch den Besuch der Gottesdienste vor Ort und durch den Eintritt in einen Hauskreis sehr intensiv mit meinem Glauben auseinandergesetzt. Es ist viel passiert. Der tiefere Glaube zu Jesus hat mein Leben bereichert. Ganz toll ist es, wenn man das dann auch noch in der täglichen Arbeit einsetzen kann. Wir versuchen seit Jahren, schöne Artikel aus Holz zu bauen, die dazu eingesetzt werden können, Kindern das Leben und Wirken Jesu näherzubringen. Gerne bauen wir in der Werkstatt auch nach den Wünschen der Kindergärten, Schulen und Gemeinden. Das finde ich sehr wichtig. Denn ich denke, ein Glaube ist eine starke Bereicherung für jedes Leben. Er gibt Kindern auch viele wichtige Wertvorstellungen für ihr späteres Leben mit.“ Klaus Priesmeier – 31 – Kirchenkreis-Kalender Termine, Termine, Termine Was ist los im Kirchenkreis? Veranstaltungen im Überblick: August 2015 August 2015 8. August: Familiengottesdienst auf dem Zeltplatz mit Hochzeit 14 Uhr. Campingplatz in Ihlbrock. Ein Team aus den Kirchengemeinden Jacobidrebber und Mariendrebber gestaltet einen musikalischen, modernen Gottesdienst zum Thema „Hochzeit zu Kanaa“. Höhepunkt ist eine echte Trauung. Im Anschluss Beisammensein an Grill und Theke. 16. August: Diamantene Konfirmation 10 Uhr. Wagenfeld. 9. August: „Sommerkirche“ in Ströhen 10 Uhr. 23. August: „Sommerkirche“ in Rehden 10 Uhr. Mit Pastor Hagedorn und einem anschließenden Imbiss. 9. August: „Sommerkirche“ in Rehden mit Verabschiedung von Gerhard Sander 11 Uhr. Gottesdienst mit Pastorin Thamm, Verabschiedung von Lektor Gerhard Sander, anschließend Imbiss. 9. August: Verabschiedung vom PastorenEhepaar Thamm 15 Uhr. St. MichaelisKirche Diepholz, danach Empfang im Gemeindesaal. Nach fünf Jahren verlassen Iveta und CordMichael Thamm das Foto: Helge Verbundene Pfarramt Bredemeyer in der Michaelisgemeinde, um nach Osnabrück zu ziehen. Iveta Thamm wird mit einer halben Stelle auf Kirchenkreis-Ebene die Besuchsdienstarbeit in den Gemeinden durch Ehrenamtlichen-Gewinnung und Fortbildungsangebote stärken und diese dann mit Altenpflegeeinrichtungen der Stadt vernetzen. Ihr Mann wird mit einer vollen Stelle Gemeindepastor in der Thomaskirchengemeinde im Stadtteil Dodesheide. 16. August: „Sommerkirche“ in Wetschen 11 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst gemeinsames Mittagessen. 16. August: „Sommerkirche“ in Ströhen 10 Uhr. 27. August: Abenteuerspiel „Verschollen in Ägypten“ im Rahmen der Ferienkiste 16 bis 19 Uhr. Gemeindehaus Lemförde. Ein Angebot für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Anmeldung bei Diakon Ingo Jaeger, Telefon: 05443-203428. 28. August: Regionalgottesdienst beim „Dümmerbrand“ 10.30 Uhr. Festzelt Hüde. Gottesdienst der Dümmer-Gemeinden mit dem Posaunenchor Lemförde und Pastor Schätzel. 30. August: „Sommerkirche“ in Barver 11 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein gemeinsames Mittagessen. 30. August: „Sommerkirche“ Wagenfeld 12 Uhr. Gottesdienst im Zelt auf dem Großmarkt in Wagenfeld. 30. August: Freiluft-Gottesdienst 10 Uhr. Kuppendorfer Börde. Sommergottesdienst mit Pastor Wolfgang Gerdes und dem Posaunenchor der Kirchengemeinde Kirchdorf. – 32 – Kirchenkreis-Kalender September 2015 4. September: Ökumenischer Schöpfungstag 2015“ im Zentrum „Moorwelten“ 18.15 Uhr. Wagenfeld-Ströhen. Keine Geschichte aus grauer Urzeit, keine Theorie von Urknall, Einzellern und Dinosauriern. Nein – es geht um das Wunder der Schöpfung, das Gott den Menschen zum Geschenk gemacht hat. Wir sind ein Teil davon, und wir haben die Verantwortung, diese Schöpfung zu bewahren. Die Pastoren Armin Hagedorn und Dirk Brandt leiten den Gottesdienst, in dem der Posaunenchor Ströhen sowie der Gospelchor „Gospeltrain“ mitwirken. 6. September: Silberne Konfirmation 10 Uhr. Rehden-Hemsloh. 6. September: Kinoabend „Heute bin ich Samba“ in Quernheim Filmabend im Rahmen der „Woche der Diakonie“ in der Lichtburg Quernheim. Eine Geschichte über einen Senegalesen, der als Illegaler in Frankreich lebt. 9. September: „Diakonie auf dem Markt“ 9 bis 12 Uhr. Wochenmarkt Sulingen. Vorstellung von diakonischen Angeboten in der Region. 11. bis 13. September: Kinderbibelwochen ende in Wagenfeld Thema: „Ein Zuhause für den Glauben”. Abschlussgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Auburg. 11. September: Fahrt zum Kongress „Sechzigpluskirche“ in Hannover Im Rahmen der „Woche der Diakonie“ fährt ein Bus zum Kongress. Von 10 bis 16.30 Uhr Programm in Hannover mit Vorträgen, Angeboten und Veranstaltungen zum Thema „60+ Wie sich unsere Gesellschaft verändert“. Anmeldung und Informationen unter Telefon: 04242-168720. 11. September: Interkulturelles „AkzepTanz“-Nachbarschaftsfest 14 bis 18 Uhr. Diepholz, Moorstraße 55. Eine Feier im Rahmen der „Woche der Diakonie“ mit Musik, Essen, Spielangeboten für Kinder und den Anwohnenden der Moorstraße, ihren Familien und Freunden. 11. September: „Dancing with tears in my eyes“? Diakonie-Experiment in der Disko Eine Aktion für Schüler in Diepholz mit Alterssimulationsanzügen während der „Woche der Diakonie“. 12. September: „RUN Sponsorenlauf“ 13 Uhr. Gelände um die Sulinger Kirche. Spendenlauf mit Programm, Musik, Tombola und Kinderunterhaltung. Das gesammelte Geld ist für die Arbeit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). 12. September: Kirchenkreis-Jugendkonvent zur Jahresplanung 2016 15 bis 18 Uhr. Gemeindehaus Kirchdorf. 12. September: „J-Day“ 19 Uhr. Gemeindezentrum Edenstraße in Sulingen. Ein Angebot von Jugendlichen für Jugendliche und Junggebliebene. „JDay“ steht für „Jesus-Day“. 12. September: Gottesdienst mit und für Demenzerkrankte(n) 10 Uhr. Marktstraße 3, Kirchdorf. Regionalgottesdienst zum Abschluss der „Woche der Diakonie“ mit Pastor Gerdes. 13. September: Orgelkonzert von JanPhillip Kock in Barnstorf 17 Uhr. St. Veit-Kirche Barnstorf. Musik des 19. und 21. Jahrhunderts, Werke von Léon Boellmann und Johannes Matthias Michel. 13. September: „Jease“-Gottesdienst mit Begrüßung der neuen Vorkonfirmanden 18 Uhr. Rehden-Hemsloh. – 33 – Kirchenkreis-Kalender September 2015 18. September: „Neusehland“ 19 Uhr. Kirche Sulingen. Ein moderner Gottesdienst, gestaltet von einem Team aus Ehrenamtlichen. Thema: „Helden gesucht“. Im Anschluss Beisammensein beim Bistro. 18. September: Silberne Konfirmation 10 Uhr. Kirchengemeinde Barver. Seilgartenstationen, Hüpfburg, Kutschfahrten, Kletterwand und ein geheimnisvoller Kran sorgen neben weiteren Attraktionen auch außerhalb der Themenwelten für Spiel und Spaß. Für die Eltern gibt es auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden oder sich in der kulinarischen Welt an den vielfältigen Speisen und Getränken zu erfreuen. Eintritt für Kinder (inklusive Speisen und Getränke in den Erlebniswelten): 3,50 Euro. Eltern frei. 20. September: Silberne Konfirmation 10 Uhr. Kirchengemeinde Wagenfeld. 20. September: Großmarkt-Gottesdienst 11 Uhr. Diepholzer Großmarkt. Gottesdienst mit Pastor Lutz Korn. Wegen der Kirchenkreis-Visitation ist Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier zu Gast. 25. September: „Brot und Rosen“ Eine Diakonie-Exkursion nach Hamburg. Vormittags wird die Basisgemeinschaft „Brot und Rosen“ in Hamburg besucht, am Nachmittag die Hafen-City. Anmeldung im Syker Kirchenbüro, Telefon: 04242-4007. 26. September: Kinderkirchentag 2015 13 bis 18 Uhr. Gelände der Marienkirche in Mariendrebber. Ein buntes Glaubensfest für Vier- bis Zwölfjährige aus dem Kirchenkreis Grafschaft Diepholz. Unter dem Motto „Gottes bunte Welt“ können die Kinder in fünf Themenwelten spielerisch, gestalterisch und kulinarisch erleben, wie die vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser unser Leben beeinflussen und wie wichtig es ist, unsere Welt zu schützen. Spielstraße, 27. September: Kreisposaunenfest ab 9 Uhr. Lemförde und Quernheim. Kurrendeblasen an verschiedenen Plätzen. Proben in unterschiedlichen Besetzungen. Alte und neue Musik, festliche und party taugliche, von aktuellem Pop bis Klassik. 16 Uhr: Offener Bläserschnupperkurs. 17 Uhr: Musikalischer Gottesdienst mit Gäs ten aus nah und fern in der Kapelle des Diakonissen-Mutterhauses Lemförde. 27. September: Erntedank in Barver 9.30 Uhr. Kirchengemeinde Barver. Erntedank-Gottesdienst mit Posaunenchor und Singkreis. Im Anschluss gemeinsames Frühstück im Gemeindehaus. 27. September: Silberne Konfirmation 10 Uhr, St. Michaelis-Gemeinde Diepholz. Gottesdienst mit Pastorin Gesa Junglas und dem Kirchenchor unter der Leitung von Svavar Sigurdsson. – 34 – Kirchenkreis-Kalender Oktober 2015 2. Oktober: „Kirche für Konfi & Co“ 19 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde. Jugendgottesdienst. 2. Oktober: Konzert von „Folk ‘n More“ 19.30 Uhr. St. Antonius-Kirche Wagenfeld. 3. Oktober: „J-Day“ 19 Uhr. Gemeindezentrum Edenstraße in Sulingen. „Jesus-Day“ für junge Besucher. 4. Oktober: Gottesdienst im Zelt 10 Uhr. Rehdener Herbstmarkt. Zeltgottesdienst mit Pastorin Junglas und Begrüßung der neuen Vorkonfirmanden. 4. Oktober: Erntedank in Drebber 11 Uhr. Felstehausen, an der B51. Familiengottesdienst mit Blasorchester Drebber und den Kindern der Kita „Triburi“ zum Thema „Leben auf dem Lande – ein Segen, den es zu feiern gilt“. 10. Oktober: Fahrsicherheitstraining mit der Evangelischen Jugend Anmeldung unter Telefon: 05441-7588. 11. Oktober: Musical „König David“ 10 Uhr. St. Nicolai-Kirche Diepholz. Musical von Thomas Riegler mit der Diep holzer Kinderkantorei, Kleinen Kurrende an St. Veit und einem Instrumentalensemble. Leitung: Meike Voss-Harzmeier. Eine Veranstaltung im Rahmen der musikalischen Themenwoche zu „König David“. 11. Oktober: Familiengottesdienst mit der Kindertagesstätte Lemförde 10.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde. 11. Oktober: „König David“ 20 Uhr. St. Nicolai-Kirche Diepholz. Ein Sinfonischer Psalm von Arthur Honegger. Mit Veronika Winter (Sopran), Julian Deuster (Tenor und Erzähler), Diepholzer Kantorei und Jugendkantorei, Große Kurrende an St. Veit, Prometheus Ensemble Berlin. Leitung: Meike Voss-Harzmeier. 12. bis 18. Oktober: Churchville-Woche zum Thema „Chronik einer Liebe“ Kirchengemeinde Lemförde. 16. Oktober: Musical „König David“ 19 Uhr. St.Veit-Kirche Barnstorf. Ein Musical von Andreas Mücksch mit der Großen Kurrende an St. Veit, Diepholzer Jugendkantorei und einem Instrumental ensemble. Leitung: Meike Voss-Harzmeier. 17. Oktober: „Frauentag“ 10 bis 16 Uhr. Gemeindehaus Bassum. Veranstaltung der Kirchenkreisfrauenarbeit. 17. Oktober: Live-Konzert Samuel Harfst 19.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde. Der bekannte Singer-Songwriter hat es vom Straßenmusiker in die iPhone-Werbung und ins Vorprogramm von Whitney Houston geschafft. Jetzt kommt er nach Lemförde, als Höhepunkt von „Churchville“. Berühmt geworden ist Samuel Harfst mit selbstgemachtem, tiefgehenden Gitarrensound und seinen kreativen, wortgewandten Texten. Ein absoluter TerminTipp, nicht nur für jüngere Hörer. 18. Oktober: Gottesdienst „connec:tion“ 10.30 Uhr. Martin-Luther-Kirche Lemförde. Abschluss der „Churchville“-Woche. 19. bis 26. Oktober: Herbstfreizeit „Evangelische Jugend goes Center Parc“ Eine Freizeit für Jugendliche ab 13 Jahren. Leitung: Nicole Matheus. Anmeldung beim Kirchenkreisjugenddienst. – 35 –
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