Wintervergnügen vor Traumkulisse

Berner Oberland
Lauberhorn-Rennen
Himmlische Träume
Francine Jordi
Wie sich Wengen auf den
Grossanlass vorbereitet
Wo man in kalten Winternächten am tiefsten schläft
Warum die Sängerin
ihre Heimat so liebt
Ein Dorf im Weltcup-Fieber — 84
Die schönsten Hotels — 86
Das grosse Interview — 89
Wintervergnügen
vor Traumkulisse
Snowboarden, Skifahren, Schneeschuhwandern und Schlitteln
inmitten der weltberühmten Berge des Berner Oberlands
Freiheitsgefühle.
Snowboarden am
Parwengsattel in
Gstaad Saanenland
Eine Zusammenarbeit der BE! Tourismus AG und der SonntagsZeitung
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
Editorial
Sie sind schnell,
die Berner . . .
Wissenschaftlich erwiesen ist
es nicht. Und doch scheint es,
dass im zweitgrössten Kanton der
Schweiz alles etwas gemächlicher
zu- und hergeht. Das bedächtige
Schlendern unter den Lauben in
der Berner Altstadt ist doch so
ganz anders als die zackigen
Schritte der Banker in der ­Zürcher
Bahnhofstrasse. Und der Dialekt
mit den unzähligen Auwäääg
­erweckt den Anschein, als wäre
der «Bärner Gring» auch beim
Denken etwas lethargisch.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Müssiggang ist wieder gefragt.
Entschleunigung heisst das Zauberwort, Wellbeing statt Action.
Und da, ja da sind die Berner
­absolute Spitze – bieten in ihren
weltberühmten Bergen genau
das, was für viele Touristiker die
Zukunft ist. Wie etwa das Grimsel-Hospiz, das fast dauernd
­ausgebucht ist, obwohl man hier
im Winter nicht mal wandern kann,
geschweige denn Ski fahren.
Oder Grindelwald, wo jedes
Jahr die Weltmeisterschaft auf
dem Velogemel ausgetragen
wird, einem uralten Holzgefährt,
mit dem man gemütlich über
schneebedeckte Strassen gleitet.
Immerhin stammen die Sieger
meistens aus dem Dorf (was
allerdings nicht überrascht, wird
der nostalgische Veloschlitten
doch ausschliesslich hier produziert). In Kandersteg zelebriert
man eine Woche lang die Belle
Epoque mit historischen Kostümen und Nachmittagstee. Und ein
halbes Dutzend Skigebiete profilieren sich genau damit, weg vom
Jetset zu sein, kinderfreundlich
und nur über zwei, drei Skilifte zu
verfügen. Der Rest ist Schweigen,
Ruhe und eine atemberaubende,
einzigartige Natur. Vielleicht ist es
genau das, was diese Ferien­
region so sympathisch macht.
Oder wie Francine Jordi sagt, die
trotz internationaler Erfolge ihrer
Heimat treu geblieben ist: «Wir
Berner sind nicht langsamer –
wir geniessen einfach mehr.»
PS: Sie können allerdings auch
ganz schön schnell sein, die
Berner. Bereits zum 86. Mal
bauen sie dieses Jahr in wenigen
Wochen die längste Skirenn­
strecke der Welt. Rekordhalter
am Lauberhorn mit elf Siegen ist
Karl Molitor. Natürlich ein Berner.
Dominic
Geisseler
Impressum
BERNER OBERLAND
ist eine Sonderbeilage der
SonntagsZeitung in Zusammenarbeit mit der BE! Tourismus AG
Chefredaktor: Arthur Rutishauser
Leitung: Dominic Geisseler
Redaktion: Erik Brühlmann, Jonas Bühler,
Dominic Geisseler, Marius Leutenegger
Art Direction: Tobias Gaberthuel
Layout: Andrea Müller
Produktion: Dominic Geisseler
Fotoredaktion: Suse Heinz
Titelfoto: BE! Tourismus
Leitung Verlag: Marcel Tappeiner
Verkaufsleitung: Adriano Valeri
Werdstrasse 21, 8021 Zürich
Tel 044 248 40 11
Atemberaubende Ausblicke
Als wären die weltberühmten Skigebiete und die traumhafte Bergwelt nicht genug: Das
Nervenkitzel pur
Zwei Gipfel mit einer Hängebrücke
verbinden – geht das? Ja! Den weltweit ersten Beweis liefert der Peak
Walk by Tissot oberhalb von
Gstaad bei der Bergstation Glacier
3000. Die über hundert Meter lange Hängebrücke im Grenzgebiet
der Kantone Bern und Waadt verbindet den Scex Rouge mit dem
View Point. Es braucht etwas Mut,
die beeindruckende Stahlkonstruktion zu überqueren, die auf rund
3000 Meter Höhe über steil ab­
fallenden Felsen von Gipfel zu
Gipfel führt. Die Aussicht vom
View Point ist das Abenteuer aber
auf jeden Fall wert. Von hier aus
geniesst man ein Panorama mit
24 Viertausendern, unter ihnen
Eiger, Mönch und Jungfrau, das
Matterhorn, Grand Combin oder
der Mont Blanc. Und blickt man
tiefer, sieht man das weite Gletscherplateau von Tsanfleuron und
beinahe senkrecht abfallende Felswände – ein schlichtwegs atemberaubender Ausblick!
www.glacier3000.ch
Unvergleichlicher Eiszauber
Auch wenn es nach sensationsheischendem
Marketing klingt: Die Eisanlage Top of Europe Ice Magic in Interlaken kann man ohne
Übertreibung als eine der schönsten der Welt
bezeichnen. Die riesige Schlittschuhlandschaft besteht aus vier verschiedenen Eisfeldern, die alle durch romantische Wege
miteinander verbunden sind. Läuferinnen
und Läufer jedes Niveaus fühlen sich hier
wohl, es gibt auch ein separates Kinderfeld.
Magisch wird die Atmosphäre in der Anlage
gegenüber dem Hotels Victoria Jungfrau be-
sonders am Abend, wenn das ganze Gelände stimmungsvoll beleuchtet ist. Die Eisfelder gruppieren sich um die einladende Ice
Magic Piazza mit Iglu-Restaurant und unzähligen Markt- und Verpflegungsständen.
Auf der Piazza finden am Wochenende zudem diverse Partys mit DJs oder Eiskunstausstellungen statt. Hier wird auch das Lauberhornrennen live übertragen und an Silvester und am Valentinstag tüchtig gefeiert.
Top of Europe Ice Magic ist ab 19. Dezember geöffnet.
www.icemagic.ch
Glamour
auf dem
Schilthorn
Der James-Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» von
1969 machte das Schilthorn und
sein Drehrestaurant weltberühmt.
Im Film heisst das Schilthorn «Piz
Gloria» und ist der kalte Wohnort
des noch viel kälteren Bösewichts
Blofeld. Die Szenen, die hier gedreht wurden, sind legendär. Kein
Wunder, dass der weltweit einzige 007 Walk of Fame auf dem
Schilthorn eingerichtet wurde. Der
kurze Bergweg beginnt direkt neben der Bergstation der Schilthornbahn und würdigt die Mitwirkenden des Films und viele andere
Prominente aus der Bond-Welt.
Zur Eröffnungsfeier des 007 Walk
of Fame Ende Juli kamen die Stars
von weither angereist, um ihre
Handabdrücke für die Stahltafeln
in Knetmasse zu drücken. Allen
voran natürlich George Lazenby,
der vor 46 Jahren James Bond spielte. Auf der Infotafel neben seinem
Handabdruck heisst es, er erinnere sich mit Freude «an die fantastischen Aussichten, die mich hier
jeden Morgen beim Aufwachen
willkommen hiessen». Steht man
bei seiner Stele auf dem Gipfel,
weiss man, was Lazenby meinte.
www.schilthorn.ch
Berner Oberland
81
und nostalgische Schlittelfahrten
SnowboardEvents, KlassikKonzerte
und BelleEpoque-Tage
Fotos: Erich Hasler, Mike Rabensteiner
Berner Oberland wartet auch diesen Winter mit aussergewöhnlichen Attraktionen auf
Zibelemärit,
Bern
Der traditionsreiche Markt
in der Berner Altstadt
23. November 2015
Touch the Mountains,
Interlaken
Die grosse Konzertshow
zum Jahresauftakt
1. Januar 2016
Whitestyle Open,
Mürren
Freeskier und Snowboarder
treffen sich zum Big Air Contest
4. bis 6. März 2016
Interlaken Classics,
Interlaken
Eines der ältesten
Klassik-Festivals der Schweiz
27. März bis 8. Mai 2016
Entfliege dem Alltag
Wildstrubel-Massiv, Wildhorn,
­Plaine Morte und das Simmental
aus der Vogelperspektive betrachten. Diese Pauschale beinhaltet
einen Gleitschirm-Passagierflug,
zwei Übernachtungen im Doppelzimmer, inkl. Frühstück, einer Tageskarte für die Lenk-Bergbahnen
und eines Wellnesseintritts für das
Wallbach-Bad.
Gültigkeit: 5. bis 18 Dezember
2015 sowie 5. bis 23. Januar
2016 (jeweils Montag bis Freitag);
9. März bis 10. April 2016
Preis: ab 338.80 Franken
madeinbern.com/entfliege
Wintersport wie vor 100 Jahren
Seit einigen Jahren nutzt Kandersteg sein Belle-Epoque-Ambiente für ein aussergewöhnliches Spektakel: Eine Woche lang im Januar versetzt sich das ganze Dorf
zurück in die Zeit der letzten Jahrhundertwende, als der Tourismus im Berner
Oberland so richtig zu blühen begann. Gäste und Einheimische flanieren dann in
stilgerechter Bekleidung durch die Gassen, elegante Pferdekutschen verdrängen
die Autos aus dem Strassenbild, und Wagemutige trauen sich mit alten Holzski
und Schlitten auf die Piste. Viele Geschäfte produzieren wieder wie anno dazu-
mal, zum Beispiel Butter am Stück oder Brätzeli aus dem Holzofen. Während derganzen Woche finden zudem zahlreiche Veranstaltungen und Afternoon-Tea-Partys statt. Die Hotels bieten dazu Pauschal-Packages an. Die passende Bekleidung
kann man entweder selber mitbringen oder gleich vor Ort ausleihen. Sie ist natürlich nicht Pflicht, aber spätestens beim grossen Ball am Ende der Woche wird die
schöne Epoche von allen authentisch gefeiert. Diese Saison findet die Belle-­EpoqueWoche vom 24. bis zum 31. Januar 2016 statt.
www.kandersteg.ch
Höllisches Vergnügen
Einen Superlativ hat sich auch das
Internationale Inferno-Rennen in
Mürren verdient: Es gilt als weltweit grösstes Amateurrennen im
Skisport. Diese Saison jagen am
Morgen des 23. Januars 2016 beinahe zweitausend Fahrer vom Kleinen Schilthorn nach Lauterbrunnen. Noch viele mehr haben sich
angemeldet, doch die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Beliebt macht
die Strecke vor allem ihre Länge
und das anspruchsvolle Gelände:
Das Rennen führt über beinahe
15 Kilometer und fordert von den
Abenteuerlicher Spaziergang
Das Skigebiet First in Grindelwald bietet
grossartige Pisten – und immer wieder neue
Attraktionen. Seit kurzem auch den First
Cliff Walk by Tissot. Der eindrückliche
Gipfelrundweg bei der Bergstation First besteht aus Hängebrücke, Felssteg und einem
Aussichtspunkt in luftiger Höhe. Der Steg
mit der 1-Seil-Hängebrücke führt auf der
Westseite des Gipfels der steil abfallenden
Felswand entlang. Er macht den geologisch
interessant geschichteten Fels aus nächster
Nähe erlebbar und bietet grandiose Aus­
blicke. Unterhalb des Berghauses gelangen
die Besucher auf einen 45 Meter langen Aussichtssteg, der die Bergwelt greifbar nah erscheinen lässt. Von hier aus beeindrucken
besonders die markanten Flanken des Eigers. Wem der über die Felsen hinausragende Steg zu viel Nervenkitzel bietet, kann auf
die Sonnenterrasse First abbiegen und die
weltberühmte Aussicht von dort geniessen
www.jungfrau.ch/first-cliff-walk
Teilnehmenden vielseitige Fähigkeiten. Allrounder sind hier am
schnellsten, sie bewältigen die Strecke in etwa einer Viertelstunde.
Will man wissen, wie lange man
selber braucht, kann man die Piste auch ausserhalb des Rennens
befahren. Während des ganzen Anlasses kursieren Extrabusse und
-züge, schliesslich wollen die
Sportlerinnen und Sportler nach
dem Rennen wieder nach Mürren
zurück, um dort die legendäre
Après-Ski-Party zu feiern.
www.inferno-muerren.ch
«Ice Magic»-Pauschalangebot
Profitieren Sie beim «Ice Magic»Package von zwei Eintritten mit
zwei Schlittschuhmieten zum Preis
von einem. Weiter inbegriffen sind
eine oder zwei Übernachtungen
im Doppelzimmer, inkl. Frühstück
sowie «Ice Magic»-Franken im Wert
von 20 Franken.
Gültigkeit: 19. Dezember 2015
bis 27. Februar 2016
Preis: ab 80 Franken
madeinbern.com/icemagic
Belle-Epoque-Tage
Tauchen Sie ein in eine faszinie­
rende Zeit! Stimmung und Mode
der guten alten Zeiten muss man
hautnah miterlebt haben. Diese
Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen, inkl. Frühstücks­buffet,
eines Willkommensdrinks, Nachmittagstee und Kuchen, eines historischen 4-Gang-Abendessens
und der Benützung der WellnessOase, alles im Hotel Bernerhof.
Gültigkeit: 24. bis
31. Januar 2016
Preis: ab 195 Franken – wer vor
dem 30. November bucht,
bekommt zehn Prozent Rabatt
auf die Zimmerpreise
madeinbern.com/belle-epoque
Schilthorn-Pauschale
Das Drehrestaurant Piz Gloria
auf dem Schilthorn mit seinem
360-Grad-Alpenpanorama ist einer der ganz grossen Aussichtspunkte dieser Welt. Diese Pauschale beinhaltet eine Unterkunft, inkl.
Frühstück in einem Hotel nach Wahl
sowie eines Ausflugs mit der Luftseilbahn ab Stechelberg zum
Schilthorn und zurück.
Gültigkeit: Dieses Angebot ist
ganzjährig gültig, ausser während
der Revisionen der Luftseilbahn
Schilthorn vom 9. November
bis 4. Dezember 2015
Preis: ab 170 Franken
madeinbern.com/schilthorn
Berner Oberland
82
8. November 2015 | sonntagszeitung.ch
Ein Velo für den Winter
Der Velogemel ist seit über hundert Jahren das ureigenste Fahrzeug der Grindelwalder.
Hergestellt wird er wie seit je in Handarbeit in einer Schreinerei am Dorfeingang
Fremdarbeiten. Der Lenker und
die Lenkstange werden in Schwen­
di nur grob ausgesägt und dann in
Brienz von Holzschnitzern und
Drechslern weiterverarbeitet. Die
fertigen Teile kommen anschlies­
send zur Endmontage wieder zu­
rück zur Holzkreation Schmid.
Stets stehen zwei bis drei ferti­
ge Velogemel, die es nur in einer
Grösse gibt, für den sofortigen Ver­
kauf bereit. Üblicherweise wird ein
neues Gefährt aber erst auf Bestel­
lung zusammengesetzt. Die Her­
ausforderung sei, immer alle Ein­
zelteile an Lager zu haben. «Wenn
ich sehe, dass uns die Sättel allmäh­
lich ausgehen, muss ich eine Lücke
in den Arbeitsplänen finden, da­
mit wir diese wieder herstellen
können», sagt Almer. Bei Holz­
kreation Schmid stapeln sich da­
her überall Einzelteile in verschie­
denen Produktionsstadien.
Im Prinzip entspricht der Bau­
plan des Velogemels immer noch
der Patentschrift von Christian
Bühlmann. Das Gestell wurde
zwar leicht optimiert, um die Sta­
bilität zu erhöhen. Dennoch gebe
es immer wieder Reparaturaufträ­
ge, sagt Markus Almer. «Bei man­
chen kaputten Gestellen frage ich
mich aber schon, wie das der Fah­
rer bloss überlebt hat.» Auch wenn
das dynamische Aussehen des tra­
ditionsreichen Schlittens offenbar
zu besonders wagemutigen Fahr­
ten animiert, schwere Unfälle sind
bis heute keine bekannt.
www.velogemel.ch
Marius Leutenegger (Text) und
Tamara Janes (Fotos)
Ausgerechnet am 1. April des Jah­
res 1911 klopfte ein Grindelwal­
der beim Eidgenössischen Amt für
geistiges Eigentum in Bern an, um
eine Erfindung patentieren zu las­
sen: den Veloschlitten, oder im
Dialekt seines Dorfs, den «Velo­
gemel». «Der einspurige Lenk­
sportschlitten besteht aus einem
veloartigen Holzleistengestell in
Verbindung mit zwei hintereinan­
derlaufenden Kufen, von denen
die vordere in der Gabel einer vorn
am Gestell angebrachten, drehba­
ren Lenkstange und die hintere in
der Gabel der Stützenleiste an ei­
ner Achse gehalten wird», hielt er
in seiner Patentschrift in schöns­
tem Ingenieursdeutsch fest.
Der Erfinder hiess Christian
Bühlmann. 1898 hatte er eine ver­
lotterte Sägerei und ein Wohnhaus
in Schwendi beim Dorfeingang
übernommen und auf Vorder­
mann gebracht. Weil Bühlmann
als Kind an Kinderlähmung er­
krankt war, hatte er eine Gehbe­
hinderung. Den Velogemel dürf­
te er wohl zunächst vor allem für
sich selber erfunden haben, denn
im Winter konnte er sich beson­
ders schlecht fortbewegen.
Jedes Jahr werden rund fünfzig
Velogemel hergestellt
Ein Velo im engeren Sinn ist der
Velogemel aber nicht. Man sitzt
darauf zwar wie auf einem Fahr­
rad, aber vorwärts bringt man sich
auf flachem Gelände durch Ab­
stossen mit den Füssen. Das ist
eher etwas mühsam. Geht es auf
hartem Schnee abwärts, etwa auf
einer pickelharten, schneebedeck­
ten Strasse, ist der Velogemel je­
doch kaum zu schlagen. Der da­
hersausende Bühlmann muss im
Dorf jedenfalls starken Eindruck
hinterlassen haben, denn schon
bald wollten auch andere Grindel­
walder ein solches Geschoss. Eine
Tradition war geboren.
Gesägt und geschreinert wird
in der Schwendi noch heute. Dort,
wo einst Bühlmanns Betrieb stand,
befinden sich heute die Brawand
Zimmerei und die Holzkreation
Schmid, die immer noch den Velogemel herstellt. «Und zwar exklu­
siv», sagt Markus Almer, Projekt­
leiter bei der Holzkreation Schmid.
Alle Velogemel, die irgendwo auf
der Welt genutzt werden, stam­
men von hier. Wie viele sind das?
Velogemel-Weltmeisterschaft in Grindelwald
11 Holzteile, 7 Schrauben, 5 Holzdübel und einen Tropfen Leim: Hergestellt wird ein Velogemel immer noch nach dem Bauplan seines Erfinders
«Keine Ahnung», seufzt Markus
Almer, «wir wissen nicht, wie vie­
le Exemplare Bühlmann und sei­
ne Nachfolger bauten.» Was er aber
weiss: Jährlich liefert sein Betrieb
rund fünfzig Velogemel aus. Vie­
le Gefährte gehen an Einheimi­
sche. «Aber auch mancher Ferien­
gast sieht einen Velogemel und be­
stellt ihn gleich. Wir haben schon
Gemel nach Amerika verschifft.»
Erstaunlich ist die konstante Nach­
frage vor allem angesichts der Tat­
sache, dass für den Velogemel null
Werbung betrieben wird. Die Zu­
rückhaltung der Hersteller hat
einen guten Grund: Der Veloge­
mel ist kein gutes Geschäft. Die
600 Franken, die ein Exemplar kos­
tet, decken gerade die Kosten.
Warum stellt die Holzkreation
Schmid das Gefährt überhaupt
noch her? «Aus Tradition», sagt
Markus Almer. «Da steckt viel
Herzblut von uns allen drin. Ich
kam 1994 als Lehrling in den Be­
trieb, seither hat mich der Velo­
gemel immer begleitet. Es täte
mich schon sehr wurmen, wenn
der Chef plötzlich käme und sag­
te: ‹Der Velogemel ist gestorben.›»
Teuer macht den Velogemel, dass
nach wie vor sehr viel Handarbeit
in ihm steckt, obwohl auch com­
putergesteuerte Werkzeugmaschi­
nen zum Einsatz kommen. Ein Ve­
logemel besteht aus 11 Holzteilen,
7 Schrauben, 5 Holzdübeln, 2 Me­
tallstreifen als Kufen «und einem
Tropfen Leim», wie Markus Almer
ergänzt. Gestell, Lenkstange und
Fussraster werden aus Eschenholz
gefertigt, der Rest aus Ahorn. Ein­
zelne Teile verlangen allerdings
1996 feierte Grindelwald sein
850-jähriges Bestehen. Grindelwald Tourismus entschied anlässlich dieses Jubiläums, das Potenzial des Velogemels als Sympathieträger besser zu nutzen – und veranstaltete die erste VelogemelWeltmeisterschaft. Sie wird seither jeden Winter durchgeführt.
Deutsche, holländische und japanische Beteiligung verleihen dem
Anlass internationales Flair, aber
selbstverständlich gehen die Titel
jedes Jahr an erfahrene, einheimische Sportlerinnen und Sportler.
Die 21. Velogemel-Weltmeisterschaft findet am 31. Januar 2016
statt. Wer kein eigenes Gefährt hat,
kann auf einem gemieteten Velogemel um den Titel kämpfen.
Es müssen nicht immer die mondänen Skiorte sein –
Neben den weltberühmten Skigebieten gibt es im Berner Oberland auch eine Reihe kleiner, feiner Wintersportorte,
Kandersteg und Kiental
Gleich zwei Skigebiete warten ober­
halb von Kandersteg auf Schnee­
sportler. Sie sind mit der Gondelbahn
Oeschinen und der Luftseilbahn Sunn­
büel bequem erreichbar. Aber auch
Langlauffans kommen auf ihre Kos­
ten, zum Beispiel auf der 14 Kilome­
ter langen Panoramaloipe oder auf
­einer der Nachtloipen. Die örtlichen
Langlaufhotels sind speziell auf die
Bedürfnisse der Nordisch-Sportler aus­
gerichtet. Wer es eher etwas gemütli­
cher mag, kann auf vier markierten
Schneeschuhtrails die Natur genies­
sen oder abseits der Routen im Tief­
schnee wandern. Die Skitouren, bei
denen zwischen 600 und 2000 Höhen­
meter zu bewältigen sind, führen durch
die grandiose Bergwelt und erlauben
Ausblicke, wie man sie nur selten hat.
— www.kiental.ch
Meiringen-Hasliberg
Das Skigebiet an der Grenze zum Kan­
ton Obwalden bietet alles, was zu schö­
nen Skiferien oder einem gelungenen
Outdoor-Tag gehört: 60 Kilometer Ski­
pisten, 25 Kilometer Winterwander­
wege, für Anfänger das riesige Übungs­
gelände Skihäsliland und natürlich
Beizli und Restaurants für jeden An­
spruch. Mutige können sich im AudiSkicross-Park zwischen Hääggen und
Mägisalp an waghalsigen Abfahrten
durch Steilwandkurven, Wellen und
Mulden versuchen. Und wer nach ei­
nem langen Tag partout noch nicht ge­
nug vom Schnee hat, kann nachts auf
den beleuchteten Pisten von Mägisalp
nach Bidmi schlitteln oder auf den Ski
von Mägisalp nach Reuti sausen.
— www.meiringen-hasliberg.ch
Winterspass pur: Meiringen-Hasliberg
Gantrisch Gurnigel
Mit präparierten Pisten von gerade
einmal 6 Kilometer Länge gehört die
Wintersportregion Gantrisch Gur­nigel
zu den ganz kleinen ihrer Art. Gemüt­
lichkeit ist hier denn auch Trumpf,
nicht Sporttreiben bis zum Umfallen.
Entsprechend familienfreundlich ge­
staltet sich das Angebot mit einem
hundert Meter langen Pinocchio-Lift
und Skiunterricht für Klein und Gross.
Damit die Erholung nicht zu kurz
kommt, kann man hier auch nur stun­
denweise Ski fahren – Karten gibts für
zwei bis fünf Stunden – und anschlies­
send die intakte Naturlandschaft mit
dem fantastischen Blick über den
­Gantrisch bis zu den Berner Alpen ge­
niessen. Oder sich auf der grossen Son­
nenterrasse des Bergrestaurants ver­
wöhnen lassen. Die Region Gantrisch
Gurnigel eignet sich denn auch her­
vorragend für einen Tagesausflug mit
der ganzen Familie, zum Schlitteln,
Berner Oberland83
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
Familienferien,
Langlaufplausch
und Kurzurlaub im
Winterparadies
LanglaufSchweizermeisterschaften,
Zweisimmen
Attraktive Wettkämpfe auf
dem Hochplateau Sparenmoos
16. bis 20. Januar 2016
Snowbike-Festival, Gstaad
Fünfzig Kilometer mit dem
Mountainbike über den Schnee
22. bis 24. Januar 2016
Chuenis bi Nacht, Adelboden
Nachtskifahren mit
Laser- und Schneesport-Show
5. Februar bis 4. März 2016
Freiheit total:
Der neue Snowpark White
Elements im
Skigebiet First
Ein Paradies für Freerider
Die neue, 130 Meter lange Halfpipe lässt das Herz der Snowboarder höher schlagen
Jonas Bühler
Darauf haben Freestyler lange gewartet: Diese Saison steht ihnen im Skigebiet First oberhalb von Grindelwald
endlich wieder eine Halfpipe zur Verfügung. Als hier 2012 die letzte Halfpipe geschlossen wurde, sammelten die
Freestyler fleissig Unterschriften. Jetzt
ist ihr Wunsch in Erfüllung gegangen.
Mit 130 Meter Länge und einer Höhe
von beinahe sechs Metern erfüllt die
neue Rieseröhre im Snowpark White
Elements alle Erwartungen. Hier können sogar Europa- und Weltcup­anlässe
durchgeführt werden.
Die neue Halfpipe besteht aus aufgeschichteter Erde und braucht so viel
weniger Kunstschnee als ihre Vorgängerin. Die grosse Eröffnungsfeier findet zwar erst im Januar statt. Befahrbar
ist die Röhre im Snowpark White Elements aber schon früher. Sobald genug
Schnee liegt, können Snowboarder und
Freestyler hier ihre Loops ausprobieren. Doch für sie ist der Snowpark neben dem Bärgelegg-Lift ohnehin nicht
nur wegen der Halfpipe ein Magnet.
Auf einer Länge von 650 Metern findet sich hier alles, was das FreestylerHerz begehrt: ein Warmu-up-Park für
Anfänger, verschiedene Strecken für
Kinder, Snowboard-Cracks oder wage-
mutige Skifahrer – für jedes Niveau gibt
es unzählige Herausforderungen.
Eine ganz besondere Attraktion für
Freerider gibt es aber auch in Mürren
beim Schilthorn. Im Blumental unter
dem Gipfel befindet sich das Ava­lanche
Training Center, wo normalerweise
­Lawinenverschütteten-Suchgeräte, kurz
LVS, getestet werden. Quasi den Ernstfall proben können hier Freerider, aber
auch Tourenskifahrer und Schneeschuhläufer. Und das funktioniert so: Im ganzen Gelände sind Sender vergraben, die
sich von einer Steuerzentrale akti­vieren
lassen. Jeder Teilnehmer kann selber
bestimmen, wie viele Sender er suchen
will und wie lange die Suche dauern
soll. Hat man die Sender aktiviert,
macht man sich mit dem LVS auf die
Suche nach den im Schnee vergrabenen
Geräten, die vor Ablauf einer vorge­
gebenen Zeit mit einer Lawinensonde
deaktiviert werde müssen.
Die Anlage ist kostenlos und kann
ohne Begleitung von Fachpersonal
­genutzt werden.
Piste frei für Ungeduldige und Sehbehinderte
Nie mehr anstehen Die Skigebiete der
Gstaad Mountain Rides bieten als erste im Berner Oberland eine zeitsparende Alternative zum mühsamen Warten
an Bahnen und Liften: Skioo nennt sich
das System, und es funktioniert ganz
einfach: Man registriert sich mit seinem
alten Skipass auf der Website des Unternehmens – und schon gehts ab auf
die Piste. Bezahlt wird erst im Nachhinein per Kreditkarte, Handy oder PrepaidKarte. Die Skioo-App zeigt nach dem
Skifahren, wann, wie lang und auf welcher Piste man war. Und berechnet den
besten Preis!
www.skioo.com
Blinde im Schuss Dass auch Sehbehinderte abseits der Piste das Skifahren
geniessen können, beweist die Blindenskischule in Frutigen. Einmal jährlich organisiert sie eine Skitouren­woche
für Sehbehinderte. Die Touren führen
über steile Bergflanken und hohe Gipfel, schliessen jähe Abfahrten ebenso
ein wie gemütliche Talläufe. Die An­
forderungen sind nicht geringer als bei
Touren mit sehenden Teilnehmern, trotzdem eignen sie sich auch für Anfänger.
Jeder Sehbehinderte wird von einem
Skil­ehrer betreut und unterwegs per
Funkgerät geleitet.
www.sbv-fsa.ch
Wer den Wintersport hingegen lieber
etwas ruhiger und weniger spektakulär
angehen möchte, dem bietet sich das
knapp 2000 Meter hohe Niederhorn
oberhalb des Thunersees an, einer der
schönsten Aussichtspunkte im Berner
Oberland und wie geschaffen für Schlittenfahrten oder Winterwanderungen.
Die schönste Wanderung führt von der
Bergstation auf dem Gipfel des Niederhorns hinunter nach Waldegg.
Den Ausgangspunkt erreicht man
per Gondelbahn von Beatenberg aus.
Das erste Stück vom Gipfel bis zur Mittelstation Vorsass kann man dann entweder auf dem Schlitten oder in aller
Ruhe zu Fuss zurücklegen. Später wechseln flachere mit steileren – aber nie
steilen – Abschnitten. Die Aussicht entlang der Strecke ist grandios. Da stört
es nicht, wenn man nicht den ganzen
Weg mit dem Schlitten hinunterrasen
kann, denn zu Fuss lässt sich die Landschaft erst recht geniessen. Zu Ende geht
die abwechslungsreiche Schlittenwanderung in Waldegg. Hier können die
gemieteten Schlitten wieder abgegeben
werden. Hat man keine Lust auf Wandern, kann man auch bereits in der Mittelstation den Schlitten abgeben und
mit der Gondel hinunter nach Beatenberg fahren. Waldegg und Beatenberg
haben einen Postautoanschluss.
Geheimtipps für Familien und Ruhesuchende
die sich für einen spontanen Tagesausflug genauso eignen wie für entspannte Ferien
Langlaufen oder entspannenden Winterwandern.
— www.skiliftegantrischgurnigel.ch
Rossberg Oberwil
Auch im malerischen Simmental wird
Winterspass grossgeschrieben. Der Skilift Rossberg bringt Skifans hinauf auf
knapp 1500 Meter über Meer, von wo
aus 7,5 Kilometer Pisten verschiedener
Schwierigkeitsgrade hinunter zum
Rossberg führen. Wer will, kann dort
gleich die Alpin- gegen die Langlauf­ski
tauschen und über die beleuchtete, für
beide Laufstile geeignete Loipe flitzen.
Unermüdliche geniessen im Restaurant
Niderhornblick direkt an der Tal­station
eine Mahlzeit, bevor sie auf dem
1,5 Kilometer langen leichten Winterwanderweg verdauen. Übernachtungsmöglichkeiten in nächster Nähe von
Pisten und Loipen bietet das Gasthaus
Rossberg.
— www.rossbergoberwil.ch
Axalp ob Brienz
Am 19. Dezember beginnt die Wintersaison auf der Axalp ob Brienz. Acht
Pisten – fünf einfache, eine mittelschwere und zwei schwere – warten dann auf
Skienthusiasten und Gelegenheits­
skifahrer. Zwei Gratiskinderlifte führen
ins Übungsgelände Axiland, und die
Schweizer Schneesportschule Axalp
sorgt für Sicherheit auf den Ski. Auch
wenn hier alles ein wenig kleiner ist als
anderswo – die Loipe führt über 2 Kilometer, die Winterwanderwege sind
3,5 und 4 Kilometer lang – lohnt sich
ein Besuch. Und obwohl Aktivitäten
wie Fackelabfahrten, Chilbi und Familienskirennen organisiert werden, steht
der Partycharakter im Hintergrund.
­Ideal also für all jene Menschen, die
in erster Linie diese einzigartige Natur
geniessen wollen und nicht dauernd
­unter Strom stehen.
— www.axalpsportbahnen.ch
Beatenberg-Niederhorn
Das Niederhorn, der Hausberg von
­ eatenberg hoch über dem Thunersee,
B
ist bekannt für sein gemütliches Berghaus auf knapp 2000 Meter über Meer.
Von hier aus eröffnet sich dem Besucher eine wunderbare Aussicht ins Justistal. Und die Skifahrer schwärmen
vom traumhaften Alpenpanorama
mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Das
kleine Familienskigebiet mit seinen drei
einfachen Pisten ist mit der Drahtseilbahn ab Beatenbucht oder mit der
­Gondelbahn ab Beatenberg bequem erreichbar. Empfehlenswert ist auch ein
Besuch des Panorama-Hallenbades, wo
man aus dem wohlig warmen Wasser
auf verschneite Berggipfel blickt.
— www.niederhorn.ch
FIS-World-Cup Telemark,
Mürren
Die weltweit besten Athleten
messen sich am Schilthorn
16. März 2016
Audi-SBX-Europacup-Finale,
Lenk
Internationales Rennen
in der Disziplin Snowboardcross,
17. bis 19. März 2016
Neue Sesselbahn Bergläger–
Höchsthorn, Adelboden-Lenk
Mit der Vierersesselbahn
direkt ins Skiegebiet
WINTER-easyaccess-card
Mit der WINTER-easyaccess-card
erleben Winterwanderer, Lang­
läufer und Naturfreunde das Saanenland, Zweisimmen und das
­benachbarte Pays-d’Enhaut von
der schönsten Seite. Diese
­Pauschale beinhaltet neben den
­Bergbahnen einen Langlaufpass,
öffentliche Verkehrsmittel und
­weitere Extras.
Gültigkeit: 1. Dezember 2015
bis 30. April 2016
Preis: ab 66 Franken
madeinbern.com/easyaccess
Family-Ski-Package Axalp Brienz
Skiferien in der Region Brienz, zwei
Kinder gratis! Ein Postbus bringt
Sie in das kleine Familien-Wintersportgebiet. Geniessen Sie erholsame Ferien über dem Brienzersee. Die Pauschale beinhaltet zwei
Übernachtungen mit Halbpension
für zwei Erwachsene und einem
bis zwei Kindern, die Postbusfahrt
Brienz–Axalp retour sowie einen
2-Tages-Skipass auf der Axalp.
Gültigkeit: 19. Dezember 2015
bis 28. März 2016
Preis: ab 260 Franken
madeinbern.com/familiy-ski
Langlaufplausch
Toppräparierte Pisten ­inmitten einzigartiger Berglandschaft – das ist
Kandersteg! Die Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen, inkl.
Frühstücksbuffet, Nachmittagstee
und Kuchen, ein 4-Gang- Abendessen sowie die Benützung der kleinen Wellness-Oase, alles im Hotel
Bernerhof. ­Zusätzlich gehören ein
2-Tages-Loipenpass und eine Retourfahrt mit einer Kandersteger
Bergbahn zum Angebot.
Gültigkeit: 4. Januar
bis 20. März 2016
Preis: ab 285 Franken
madeinbern.com/langlauf
Kurzurlaub im Kandertal
Kandersteg – ein Paradies für Familien, Langläufer, Eiskletterer und
Winterwanderer. Geniessen Sie
zwei Übernachtungen im Hotel
­Bernerhof, inkl. Frühstücksbuffet,
4-Gang-Menü, Fondue chinoise
und einer Gratisfahrt mit den
­Kandersteger Bergbahnen.
Gültigkeit: 4. Januar bis
27. März 2016
Preis: ab 265 Franken
madeinbern.com/kurzurlaub
Berner Oberland
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
1000
Helfer sind während der
drei Renntage am Lauberhorn
im Dauereinsatz.
60 000
Kubikmeter Wasser
braucht es für die
künstliche Beschneiung
der Rennpisten.
15
Mitarbeiter sind das ganze Jahr
für den Grossanlass tätig.
Die traditionsreichen
Rennen in Adelboden sind
heute ein Grossevent
Legendäre Rennstrecke: Der
steile Zielhang in Adelboden
Martin Julen gewann. 1958 folgte
der erste Riesenslalom mit Roger
Staub als Sieger. In der Folge standen noch viele weitere grosse Namen auf dem Podest: Jean-Claude
Killy, Karl Schranz, Gustav Thöni, Ingemar Stenmark oder Pirmin
Zurbriggen. Grosse Überraschungen sind am Chuenisbärgli selten.
Denn sowohl die Slalom- als auch
die Riesenslalomstrecke verlangen
den Fahrern technisch, konditionell und mental alles ab. Hier reüssieren nur die Allerbesten. Schon
das «Kanonenrohr» am Start des
Riesenslaloms macht der Bezeichnung «Steilhang» alle Ehre. Im anspruchsvollen Mittelteil trifft die
Riesenslalom- auf die Slalomstrecke und schlängelt sich vorbei an
«Chäla», wo neben einer riesigen
Videowand auch ein Festzelt aufgebaut ist. Der Zielhang mit seinen sechzig Prozent Neigung verlangt schliesslich nochmals alles
von den Top-Skifahrern ab.
Wie überall im Skizirkus geht
es auch am Chuenisbärgli längst
nicht mehr einzig um Sport. Zu jedem Rennwochenende gehört ein
ausgedehntes Rahmenprogramm.
Bei bei der nächsten Austragung
am 9. und 10. Januar 2016 unter
anderem mit einer Guggenmusik,
dem Schlagerduo Grenzenlos,
Franz Arnold’s Wiuda Bärg und
dem Schwyzerögerlitrio Furggi­
blick. Das Budget für das Rennwochenende beläuft sich mittlerweile auf 5,2 Millionen Franken.
Laut einer Studie von 2009 generiert der Anlass rund 7,7 Millionen
Franken Wertschöpfung für die Region Adelboden. Erik Brühlmann
wurde das
Lauberhornrennen zum ersten
Mal durchgeführt.
Gründer war Ernst Gertsch.
1500
Tonnen Material werden jedes
Jahr für die Rennen verschoben.
Der Grossteil davon mit der Bahn.
40 000
Zuschauer werden
am Samstag erwartet, wenn
die legendäre Lauberhornabfahrt stattfindet.
160
Kilometer pro Stunde werden bei
der Abfahrt erreicht.
1900
Hotelzimmer stehen in Wengen
für die Teams, die Gäste und
die 600 Journalisten zur Verfügung.
45
Franken kostet ein Stehplatz
entlang der Pisten.
Ein ganzes Dorf im Weltcup-Fieber
60 Jahre
Chuenisbärgli
Bereits im November beginnen die Aufbauarbeiten für die Lauberhornrennen. Für das Bergdorf Wengen ist der Grossanlass ein gewaltiger Kraftakt
Marius Leutenegger
Die Lauberhornrennen zählen zu den
grössten Sportanlässen der Schweiz.
Doch sie finden ausgerechnet an einem
Ort statt, der sich eigentlich nicht für
Mammutveranstaltungen eignet: in einem Bergdorf mit gerade etwas über
tausend Einwohnern, das man einzig
mit der Bahn erreicht. «Hier ein Weltcuprennen zu organisieren, ist ein Albtraum», sagt Andreas Fuchs und lacht.
Er ist Vizepräsident des Vereins Internationale Lauberhornrennen und im
Organisationskomitee verantwortlich
für Bauten und Logistik. Aber natürlich geht es Andreas Fuchs, der als Betriebsleiter der Luftseilbahn WengenMännlichen amtet, wie fast allen Einwohnerinnen und Einwohnern von
Wengen: Er liebt diesen Albtraum.
Die Arbeiten für die Rennen beginnen bereits Anfang November. Weil
dann Wengen in eine Art Dornröschenschlaf fällt, kann das Material gut mit
der Bahn verschoben werden. «Wir bringen vor allem die Gerüste hoch», sagt
Andreas Fuchs. Die riesige, gemietete
Zeltribüne steht Mitte November. Anfang Dezember wird auf der Wengernalp dann die Sonnenterrasse Girmschbiel errichtet, die optimale Aussicht auf
den legendären Hundschopf bietet. Ab
Silvester erfolgt dann der eigentliche
Eventbau mit Zelten, Containern und
Toiletten. Insgesamt müssen rund 1500
Tonnen Material verschoben werden.
Zum Teil mit Helikoptern, das meiste
jedoch mit der Bahn.
Ohne die Jungfraubahnen könnte
der Anlass gar nicht durchgeführt werden. «Sie sind fraglos unser wichtigster
Sponsor», bestätigt Markus Lehmann,
Geschäftsführer des Vereins Internationale Lauberhornrennen. Herausfordernd seien für die Jungfraubahnen aber
vor allem die Renntage selbst. Am
Samstag, an dem die traditionelle Lauberhornabfahrt stattfindet, kommen
35 000 bis 40 000 Zuschauer. Aber auch
die alpine Kombination und der Slalom
locken Zehntausende an.
Fotos: Switzerland Tourismus (2), Lisa Näpfli (2), RDB, Keystone, Verein Int. Lauberhornrennen
Seit 1967 gibt es den internationalen Skiweltcup. Und nur drei Orte
sind seither ausnahmslos Jahr für
Jahr im Rennkalender vertreten
gewesen: Kitzbühel und Wengen
mit ihren Abfahrten sowie Adelboden mit dem legendären Slalom
und Riesenslalom am Chuenisbärgli. Diese drei Austragungs­orte
ziehen auch die meisten Zuschauer an. Und an allen drei Orten sind
die traditionellen Rennen älter als
der Weltcup.
1954 bereitete sich der Skirennfahrer Fred Rubi – ein ehemaliger
Lauberhorn-Sieger – intensiv auf
die Weltmeisterschaften im schwedischen Åre vor. Ein Trainingssturz
verhinderte jedoch Rubis Teilnahme und beendete dessen Karriere
frühzeitig. Noch im selben Jahr
wurde er Kurdirektor von Adel­
boden. Sein erklärtes Ziel: den Ort
zu einer bekannten Grösse im Skirennsport zu machen. Bereits 1955
veranstaltete Rubi am Chuenisbärgli den ersten international besetzten Slalom, den der Schweizer
1930
85
38. Internationales
Schlittenhunderennen,
Lenk
Schweizermeisterschaft
und Qualifikation für die EM
6. bis 7. Februar 2016
Iglu-Festival Engstligenalp,
Adelboden
Ein ganzes Dorf gebaut
aus Häusern aus Schnee
12. und 13. März 2016
Zurück auf die Piste
Vorbei sind die Zeiten der Verschneider, unbequemen Schuhe
und des langen Anstehens. Es gibt
genügend Gründe, den Wiedereinstieg auf zwei Brettern zu wagen.
Diese Pauschale beinhaltet zwei
Übernachtungen im Doppelzimmer
inkl. Frühstück, einen Skipass für
das Gebiet Adelboden-Lenk, 120
Minuten privates Skicoaching inkl.
Materialmiete sowie einen Wellnesseintritt für das Wallbach-Bad.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 5. bis 23. Januar 2016
(jeweils Montag bis Freitag)
sowie 7. März bis 12. April 2016
Preis: ab 346.80 Franken
madeinbern.com/zurueck
Girls Only in Adelboden
Die Alpen sind nur so schön wie
ihre Besucherinnen. Deshalb vereint dieses Paket sportliche und
kulinarische Angebote mit einem
Verwöhnprogramm für Körper und
Seele. Diese Pauschale beinhaltet
zwei Übernachtungen inkl. Frühstück, einen Ski- oder Wanderpass
für zwei Tage, ein Fondue im Iglu,
ein Beauty-Wellness-Programm
und einen Cocktail an der Bar.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 4. bis 23. Januar sowie
7. März bis 10. April 2016
Preis: ab 317 Franken
madeinbern.com/girls
Boys Only in Adelboden
Wann ist ein Mann ein Mann? Die
Antwort erübrigt sich für alle, die
von dieser Pauschale mit bodenständigem Sport, grilliertem
Fleisch und ein, zwei Getränken
profitieren. Diese Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen inkl.
Frühstück, einen Ski- oder Wanderpass für zwei Tage, ein Burger
Dinner sowie ein Wiskey Tasting
und eine Kiste Bier.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 4. bis 23. Januar sowie
7. März bis 10. April 2016
Preis: ab 329 Franken
madeinbern.com/boys
15 Personen sind das ganz Jahr
über mit den Rennen beschäftigt
Etwa gleichzeitig mit dem Aufbau der
Infrastruktur beginnt auch die Beschneiung der Piste. Die ganze Strecke besteht
heute aus Kunstschnee. «Es gibt keine
Weltcuprennen mehr auf reinem
Naturschnee», sagt Lehmann. «Echter
Schnee ist viel zu wenig kompakt, nach
ein paar Fahrern würden die Verhältnisse unfair.» Rund einen Monat dauert es, bis die Abfahrtspiste ausreichend
beschneit ist. 60 000 Kubikmeter Wasser sind dafür nötig. Sie kommen aus
einem Speichersee, der extra für die Beschneiung angelegt wurde. Ab 2. Januar wird die Strecke fürs Publikum gesperrt, dann erfolgt das Feintuning der
Piste. Auch die Sicherheitsinstallationen werden nun angebracht, etwa die
16 Kilometer B-Netze und die 1,5 Kilometer der hochwertigeren A-Netze.
Die Arbeiten vor, während und nach
dem Rennen benötigen enorm viel Arbeitskraft. Etwa 15 Personen sind das
ganze Jahr über mit den Rennen beschäftigt. Um Weihnachten herum zählt
die Organisation dann 50 bis 60 Mitarbeitende, am 2. Januar steigt die Zahl
auf über 400, weil jetzt auch die Armee
Skikurse für
Wiedereinsteiger
und Training
auf der
Lauberhorn­
abfahrt
Seit Anfang November im Einsatz. Dutzende von Mitarbeitern und Helfern sorgen in monatelanger Arbeit
dafür, dass Tribünen, Pisten und Sicherheitsnetze rechtzeitig zum Rennen von Mitte Januar bereit sind
einrückt und vor allem bei den Sicherheitsinstallationen mithilft. An den
Renntagen kommen noch einmal etwa
700 Helfer dazu. Diese stammen fast
alle von auswärts, denn die Leute im
Dorf sind am Anlass beschäftigt.
Freiwillige werden über Swiss Volunteers rekrutiert. Bei dieser Organisation können sich alle melden, die sich
für den Sport engagieren wollen. Die
Helfer, die an den Renntagen zum Teil
schon um vier Uhr morgens unterwegs
sind, haben vor allem mit der Piste zu
tun. Die Strecke ist in sieben Abschnitte eingeteilt, jeder Abschnittchef dirigiert ein Team, das sich um die Sicherheit, um die Fahnen und alles weitere
kümmert. Innerhalb der Netze kom-
«Alle im Dorf profitieren von diesem Grossanlass»
Wie wichtig sind die Lauberren Namen bekannt machen. Wir
hornrennen für Wengen?
haben viele Gäste, die sich anIhre Bedeutung lässt sich kaum
schauen wollen, wo die Rennen
überschätzen. Es gibt zwei
stattfinden. So haben wir auch
Schlagworte, mit denen wir Wenden Lauberhorntrail installiert,
gen bewerben können: Jungfrau
einen Wanderweg entlang der Abund Lauberhornrennen. Während Tourismusfahrtsstrecke. Zudem gibt es das
des Weltcups haben wir hier Jour- Chef Rolf
Lauberhorn-Crazygolf, eine Mininalisten aus der ganzen Welt und Wegmüller
golfanlage, die das Lauberhornsetzen uns dafür ein, dass sie mit
rennen spektakulär inszeniert.
den schönsten Bildern über uns berichGibt es negative Reaktionen?
ten. Alle im Dorf profitieren davon.
Alle wissen, dass während der Rennen
Wirken sich die Rennen auch positiv
Halligalli herrscht, und akzeptieren das.
auf den Sommertourismus aus?
Aber nur in dieser speziellen Woche. Wir
Ja, allein schon dadurch, dass sie unsepositionieren uns ja als Ort der Ruhe.
Volksfest mit bis zu 40 000 Zuschauern. Seit 86 Jahren führt Wengen die legendären Lauberhornrennen durch und ist den Massenandrang
bei diesem einzigartigen Grossanlass gewohnt. Doch trotz Strapazen liebt das kleine Bergdorf den Mega-Event
men nur erfahrene Leute zum Einsatz,
weil die Arbeit auch mit Risiken behaftet ist. Neue Freiwillige werden zunächst bei der Gästebetreuung oder der
Zutrittskontrolle eingesetzt.
Man kann sich unschwer vorstellen,
wie sehr diese ganze Organisation und
die vielen Leute das Dorf auf Trab halten. Widerstand gegen die Rennen gebe
es aber nicht, versichert Markus Lehmann. «Den Anlass gibt es schon so viele Jahre, wir waren schon als Schulkinder eingebunden», sagt Fuchs. Natürlich entstünden hin und wieder Diskussionen wegen des Abfalls und des
Lärms, sie würden aber auf kleiner
Flamme geführt. «Alle sind letztlich mit
Begeisterung dabei.» Einer, der auch
schon sein Leben lang mit den Lauberhornrennen zu tun hat, ist Guido Meyer. Seiner Familie gehört das Hotel Regina in Wengen. Im Organisationskomitee ist Meyer seit vielen Jahren für
die Unterkunft und die Finanzen zuständig. «Alle unterzubringen, ist eine
riesige Herausforderung», sagt er. Denn
Wengen ist zwar auf Tourismus ausgerichtet, die Kapazitäten sind aber beschränkt: Insgesamt stehen etwa 1900
Zimmer zur Verfügung, für 700 Teammitglieder, 600 Journalisten, 300 Sponsoren, bis zu 100 geladene Gäste, einige Helfer und das grosse Team des
Schweizer Fernsehens. «Es geht am
Ende buchstäblich um jedes Zimmer.»
Die Teams sind fest einem Hotel zuge-
teilt. Meyers Regina beherbergt zum
Beispiel die Franzosen. Doch einfach
die Listen vom letzten Mal hervornehmen kann man nicht, da sich das Interesse der Medien je nach Sieges-Chancen der Fahrer ändert. Am Ende sei die
Unterbringung der Leute ein einziges
Puzzle, sagt Meyer. Dazu kommt, dass
die vielen Übernachtungen für das Organisationskomitee ein grosser Kostenpunkt ist, aber längst nicht der einzige.
Rund sieben Millionen Franken beträgt das Budget für die Rennen mittlerweile. «Die Infrastruktur ist enorm»,
sagt Guido Meyer. Hinzu kommen die
Preisgelder von einer Drittelmillion,
die Transportkosten, die Lohnkosten.
Dem entgegen stehen auf der Einnah-
menseite zum einen Sponsorengelder.
Zum anderen verdienen die Veranstalter an den Eintritten. Wer sich vom Pistenrand aus das Rennen anschaut, zahlt
65 Franken, ein Platz an einem VIPTisch auf der Sonnenterrasse Girmschbiel kostet am Samstag 740 Franken.
Solche Preise werden natürlich nur
bezahlt, wenn die Rennen stattfinden.
Müssen diese abgesagt werden, reisst
dies ein gewaltiges Loch in die Kasse.
Und so fiebert das ganze Dorf mit, dass
am Wochenende vom 15. bis 17. Januar das kleine Bergdorf zum 86. Mal zum
Mittelpunkt der Skiwelt wird.
www.weltcup-adelboden.ch
www.lauberhornrennen.ch
Renntraining auf der
Lauberhornabfahrt
Alle Jahre wieder rasen die professionellen Skirennfahrer innerhalb
von zwei Minuten und dreissig Sekunden die berühmte Lauberhornabfahrt hinunter. Begeben Sie sich
auf deren Spuren und absolvieren
Sie ein Renntraining in Wengen unter professioneller Anleitung. Diese Pauschale beinhaltet sechs
Übernachtungen, fünfmal sechs
Stunden Renntraining sowie ein
Welcometicket LauterbrunnenWengen retour.
Gültigkeit: 31. Januar bis
6. Februar 2016 sowie
20. bis 26. März 2016
Preis: ab 1382 Franken
madeinbern.com/renntraining
Berner Oberland
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
1000
Helfer sind während der
drei Renntage am Lauberhorn
im Dauereinsatz.
60 000
Kubikmeter Wasser
braucht es für die
künstliche Beschneiung
der Rennpisten.
15
Mitarbeiter sind das ganze Jahr
für den Grossanlass tätig.
Die traditionsreichen
Rennen in Adelboden sind
heute ein Grossevent
Legendäre Rennstrecke: Der
steile Zielhang in Adelboden
Martin Julen gewann. 1958 folgte
der erste Riesenslalom mit Roger
Staub als Sieger. In der Folge standen noch viele weitere grosse Namen auf dem Podest: Jean-Claude
Killy, Karl Schranz, Gustav Thöni, Ingemar Stenmark oder Pirmin
Zurbriggen. Grosse Überraschungen sind am Chuenisbärgli selten.
Denn sowohl die Slalom- als auch
die Riesenslalomstrecke verlangen
den Fahrern technisch, konditionell und mental alles ab. Hier reüssieren nur die Allerbesten. Schon
das «Kanonenrohr» am Start des
Riesenslaloms macht der Bezeichnung «Steilhang» alle Ehre. Im anspruchsvollen Mittelteil trifft die
Riesenslalom- auf die Slalomstrecke und schlängelt sich vorbei an
«Chäla», wo neben einer riesigen
Videowand auch ein Festzelt aufgebaut ist. Der Zielhang mit seinen sechzig Prozent Neigung verlangt schliesslich nochmals alles
von den Top-Skifahrern ab.
Wie überall im Skizirkus geht
es auch am Chuenisbärgli längst
nicht mehr einzig um Sport. Zu jedem Rennwochenende gehört ein
ausgedehntes Rahmenprogramm.
Bei bei der nächsten Austragung
am 9. und 10. Januar 2016 unter
anderem mit einer Guggenmusik,
dem Schlagerduo Grenzenlos,
Franz Arnold’s Wiuda Bärg und
dem Schwyzerögerlitrio Furggi­
blick. Das Budget für das Rennwochenende beläuft sich mittlerweile auf 5,2 Millionen Franken.
Laut einer Studie von 2009 generiert der Anlass rund 7,7 Millionen
Franken Wertschöpfung für die Region Adelboden. Erik Brühlmann
wurde das
Lauberhornrennen zum ersten
Mal durchgeführt.
Gründer war Ernst Gertsch.
1500
Tonnen Material werden jedes
Jahr für die Rennen verschoben.
Der Grossteil davon mit der Bahn.
40 000
Zuschauer werden
am Samstag erwartet, wenn
die legendäre Lauberhornabfahrt stattfindet.
160
Kilometer pro Stunde werden bei
der Abfahrt erreicht.
1900
Hotelzimmer stehen in Wengen
für die Teams, die Gäste und
die 600 Journalisten zur Verfügung.
45
Franken kostet ein Stehplatz
entlang der Pisten.
Ein ganzes Dorf im Weltcup-Fieber
60 Jahre
Chuenisbärgli
Bereits im November beginnen die Aufbauarbeiten für die Lauberhornrennen. Für das Bergdorf Wengen ist der Grossanlass ein gewaltiger Kraftakt
Marius Leutenegger
Die Lauberhornrennen zählen zu den
grössten Sportanlässen der Schweiz.
Doch sie finden ausgerechnet an einem
Ort statt, der sich eigentlich nicht für
Mammutveranstaltungen eignet: in einem Bergdorf mit gerade etwas über
tausend Einwohnern, das man einzig
mit der Bahn erreicht. «Hier ein Weltcuprennen zu organisieren, ist ein Albtraum», sagt Andreas Fuchs und lacht.
Er ist Vizepräsident des Vereins Internationale Lauberhornrennen und im
Organisationskomitee verantwortlich
für Bauten und Logistik. Aber natürlich geht es Andreas Fuchs, der als Betriebsleiter der Luftseilbahn WengenMännlichen amtet, wie fast allen Einwohnerinnen und Einwohnern von
Wengen: Er liebt diesen Albtraum.
Die Arbeiten für die Rennen beginnen bereits Anfang November. Weil
dann Wengen in eine Art Dornröschenschlaf fällt, kann das Material gut mit
der Bahn verschoben werden. «Wir bringen vor allem die Gerüste hoch», sagt
Andreas Fuchs. Die riesige, gemietete
Zeltribüne steht Mitte November. Anfang Dezember wird auf der Wengernalp dann die Sonnenterrasse Girmschbiel errichtet, die optimale Aussicht auf
den legendären Hundschopf bietet. Ab
Silvester erfolgt dann der eigentliche
Eventbau mit Zelten, Containern und
Toiletten. Insgesamt müssen rund 1500
Tonnen Material verschoben werden.
Zum Teil mit Helikoptern, das meiste
jedoch mit der Bahn.
Ohne die Jungfraubahnen könnte
der Anlass gar nicht durchgeführt werden. «Sie sind fraglos unser wichtigster
Sponsor», bestätigt Markus Lehmann,
Geschäftsführer des Vereins Internationale Lauberhornrennen. Herausfordernd seien für die Jungfraubahnen aber
vor allem die Renntage selbst. Am
Samstag, an dem die traditionelle Lauberhornabfahrt stattfindet, kommen
35 000 bis 40 000 Zuschauer. Aber auch
die alpine Kombination und der Slalom
locken Zehntausende an.
Fotos: Switzerland Tourismus (2), Lisa Näpfli (2), RDB, Keystone, Verein Int. Lauberhornrennen
Seit 1967 gibt es den internationalen Skiweltcup. Und nur drei Orte
sind seither ausnahmslos Jahr für
Jahr im Rennkalender vertreten
gewesen: Kitzbühel und Wengen
mit ihren Abfahrten sowie Adelboden mit dem legendären Slalom
und Riesenslalom am Chuenisbärgli. Diese drei Austragungs­orte
ziehen auch die meisten Zuschauer an. Und an allen drei Orten sind
die traditionellen Rennen älter als
der Weltcup.
1954 bereitete sich der Skirennfahrer Fred Rubi – ein ehemaliger
Lauberhorn-Sieger – intensiv auf
die Weltmeisterschaften im schwedischen Åre vor. Ein Trainingssturz
verhinderte jedoch Rubis Teilnahme und beendete dessen Karriere
frühzeitig. Noch im selben Jahr
wurde er Kurdirektor von Adel­
boden. Sein erklärtes Ziel: den Ort
zu einer bekannten Grösse im Skirennsport zu machen. Bereits 1955
veranstaltete Rubi am Chuenisbärgli den ersten international besetzten Slalom, den der Schweizer
1930
85
38. Internationales
Schlittenhunderennen,
Lenk
Schweizermeisterschaft
und Qualifikation für die EM
6. bis 7. Februar 2016
Iglu-Festival Engstligenalp,
Adelboden
Ein ganzes Dorf gebaut
aus Häusern aus Schnee
12. und 13. März 2016
Zurück auf die Piste
Vorbei sind die Zeiten der Verschneider, unbequemen Schuhe
und des langen Anstehens. Es gibt
genügend Gründe, den Wiedereinstieg auf zwei Brettern zu wagen.
Diese Pauschale beinhaltet zwei
Übernachtungen im Doppelzimmer
inkl. Frühstück, einen Skipass für
das Gebiet Adelboden-Lenk, 120
Minuten privates Skicoaching inkl.
Materialmiete sowie einen Wellnesseintritt für das Wallbach-Bad.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 5. bis 23. Januar 2016
(jeweils Montag bis Freitag)
sowie 7. März bis 12. April 2016
Preis: ab 346.80 Franken
madeinbern.com/zurueck
Girls Only in Adelboden
Die Alpen sind nur so schön wie
ihre Besucherinnen. Deshalb vereint dieses Paket sportliche und
kulinarische Angebote mit einem
Verwöhnprogramm für Körper und
Seele. Diese Pauschale beinhaltet
zwei Übernachtungen inkl. Frühstück, einen Ski- oder Wanderpass
für zwei Tage, ein Fondue im Iglu,
ein Beauty-Wellness-Programm
und einen Cocktail an der Bar.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 4. bis 23. Januar sowie
7. März bis 10. April 2016
Preis: ab 317 Franken
madeinbern.com/girls
Boys Only in Adelboden
Wann ist ein Mann ein Mann? Die
Antwort erübrigt sich für alle, die
von dieser Pauschale mit bodenständigem Sport, grilliertem
Fleisch und ein, zwei Getränken
profitieren. Diese Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen inkl.
Frühstück, einen Ski- oder Wanderpass für zwei Tage, ein Burger
Dinner sowie ein Wiskey Tasting
und eine Kiste Bier.
Gültigkeit: 5. bis 18. Dezember
2015; 4. bis 23. Januar sowie
7. März bis 10. April 2016
Preis: ab 329 Franken
madeinbern.com/boys
15 Personen sind das ganz Jahr
über mit den Rennen beschäftigt
Etwa gleichzeitig mit dem Aufbau der
Infrastruktur beginnt auch die Beschneiung der Piste. Die ganze Strecke besteht
heute aus Kunstschnee. «Es gibt keine
Weltcuprennen mehr auf reinem
Naturschnee», sagt Lehmann. «Echter
Schnee ist viel zu wenig kompakt, nach
ein paar Fahrern würden die Verhältnisse unfair.» Rund einen Monat dauert es, bis die Abfahrtspiste ausreichend
beschneit ist. 60 000 Kubikmeter Wasser sind dafür nötig. Sie kommen aus
einem Speichersee, der extra für die Beschneiung angelegt wurde. Ab 2. Januar wird die Strecke fürs Publikum gesperrt, dann erfolgt das Feintuning der
Piste. Auch die Sicherheitsinstallationen werden nun angebracht, etwa die
16 Kilometer B-Netze und die 1,5 Kilometer der hochwertigeren A-Netze.
Die Arbeiten vor, während und nach
dem Rennen benötigen enorm viel Arbeitskraft. Etwa 15 Personen sind das
ganze Jahr über mit den Rennen beschäftigt. Um Weihnachten herum zählt
die Organisation dann 50 bis 60 Mitarbeitende, am 2. Januar steigt die Zahl
auf über 400, weil jetzt auch die Armee
Skikurse für
Wiedereinsteiger
und Training
auf der
Lauberhorn­
abfahrt
Seit Anfang November im Einsatz. Dutzende von Mitarbeitern und Helfern sorgen in monatelanger Arbeit
dafür, dass Tribünen, Pisten und Sicherheitsnetze rechtzeitig zum Rennen von Mitte Januar bereit sind
einrückt und vor allem bei den Sicherheitsinstallationen mithilft. An den
Renntagen kommen noch einmal etwa
700 Helfer dazu. Diese stammen fast
alle von auswärts, denn die Leute im
Dorf sind am Anlass beschäftigt.
Freiwillige werden über Swiss Volunteers rekrutiert. Bei dieser Organisation können sich alle melden, die sich
für den Sport engagieren wollen. Die
Helfer, die an den Renntagen zum Teil
schon um vier Uhr morgens unterwegs
sind, haben vor allem mit der Piste zu
tun. Die Strecke ist in sieben Abschnitte eingeteilt, jeder Abschnittchef dirigiert ein Team, das sich um die Sicherheit, um die Fahnen und alles weitere
kümmert. Innerhalb der Netze kom-
«Alle im Dorf profitieren von diesem Grossanlass»
Wie wichtig sind die Lauberren Namen bekannt machen. Wir
hornrennen für Wengen?
haben viele Gäste, die sich anIhre Bedeutung lässt sich kaum
schauen wollen, wo die Rennen
überschätzen. Es gibt zwei
stattfinden. So haben wir auch
Schlagworte, mit denen wir Wenden Lauberhorntrail installiert,
gen bewerben können: Jungfrau
einen Wanderweg entlang der Abund Lauberhornrennen. Während Tourismusfahrtsstrecke. Zudem gibt es das
des Weltcups haben wir hier Jour- Chef Rolf
Lauberhorn-Crazygolf, eine Mininalisten aus der ganzen Welt und Wegmüller
golfanlage, die das Lauberhornsetzen uns dafür ein, dass sie mit
rennen spektakulär inszeniert.
den schönsten Bildern über uns berichGibt es negative Reaktionen?
ten. Alle im Dorf profitieren davon.
Alle wissen, dass während der Rennen
Wirken sich die Rennen auch positiv
Halligalli herrscht, und akzeptieren das.
auf den Sommertourismus aus?
Aber nur in dieser speziellen Woche. Wir
Ja, allein schon dadurch, dass sie unsepositionieren uns ja als Ort der Ruhe.
Volksfest mit bis zu 40 000 Zuschauern. Seit 86 Jahren führt Wengen die legendären Lauberhornrennen durch und ist den Massenandrang
bei diesem einzigartigen Grossanlass gewohnt. Doch trotz Strapazen liebt das kleine Bergdorf den Mega-Event
men nur erfahrene Leute zum Einsatz,
weil die Arbeit auch mit Risiken behaftet ist. Neue Freiwillige werden zunächst bei der Gästebetreuung oder der
Zutrittskontrolle eingesetzt.
Man kann sich unschwer vorstellen,
wie sehr diese ganze Organisation und
die vielen Leute das Dorf auf Trab halten. Widerstand gegen die Rennen gebe
es aber nicht, versichert Markus Lehmann. «Den Anlass gibt es schon so viele Jahre, wir waren schon als Schulkinder eingebunden», sagt Fuchs. Natürlich entstünden hin und wieder Diskussionen wegen des Abfalls und des
Lärms, sie würden aber auf kleiner
Flamme geführt. «Alle sind letztlich mit
Begeisterung dabei.» Einer, der auch
schon sein Leben lang mit den Lauberhornrennen zu tun hat, ist Guido Meyer. Seiner Familie gehört das Hotel Regina in Wengen. Im Organisationskomitee ist Meyer seit vielen Jahren für
die Unterkunft und die Finanzen zuständig. «Alle unterzubringen, ist eine
riesige Herausforderung», sagt er. Denn
Wengen ist zwar auf Tourismus ausgerichtet, die Kapazitäten sind aber beschränkt: Insgesamt stehen etwa 1900
Zimmer zur Verfügung, für 700 Teammitglieder, 600 Journalisten, 300 Sponsoren, bis zu 100 geladene Gäste, einige Helfer und das grosse Team des
Schweizer Fernsehens. «Es geht am
Ende buchstäblich um jedes Zimmer.»
Die Teams sind fest einem Hotel zuge-
teilt. Meyers Regina beherbergt zum
Beispiel die Franzosen. Doch einfach
die Listen vom letzten Mal hervornehmen kann man nicht, da sich das Interesse der Medien je nach Sieges-Chancen der Fahrer ändert. Am Ende sei die
Unterbringung der Leute ein einziges
Puzzle, sagt Meyer. Dazu kommt, dass
die vielen Übernachtungen für das Organisationskomitee ein grosser Kostenpunkt ist, aber längst nicht der einzige.
Rund sieben Millionen Franken beträgt das Budget für die Rennen mittlerweile. «Die Infrastruktur ist enorm»,
sagt Guido Meyer. Hinzu kommen die
Preisgelder von einer Drittelmillion,
die Transportkosten, die Lohnkosten.
Dem entgegen stehen auf der Einnah-
menseite zum einen Sponsorengelder.
Zum anderen verdienen die Veranstalter an den Eintritten. Wer sich vom Pistenrand aus das Rennen anschaut, zahlt
65 Franken, ein Platz an einem VIPTisch auf der Sonnenterrasse Girmschbiel kostet am Samstag 740 Franken.
Solche Preise werden natürlich nur
bezahlt, wenn die Rennen stattfinden.
Müssen diese abgesagt werden, reisst
dies ein gewaltiges Loch in die Kasse.
Und so fiebert das ganze Dorf mit, dass
am Wochenende vom 15. bis 17. Januar das kleine Bergdorf zum 86. Mal zum
Mittelpunkt der Skiwelt wird.
www.weltcup-adelboden.ch
www.lauberhornrennen.ch
Renntraining auf der
Lauberhornabfahrt
Alle Jahre wieder rasen die professionellen Skirennfahrer innerhalb
von zwei Minuten und dreissig Sekunden die berühmte Lauberhornabfahrt hinunter. Begeben Sie sich
auf deren Spuren und absolvieren
Sie ein Renntraining in Wengen unter professioneller Anleitung. Diese Pauschale beinhaltet sechs
Übernachtungen, fünfmal sechs
Stunden Renntraining sowie ein
Welcometicket LauterbrunnenWengen retour.
Gültigkeit: 31. Januar bis
6. Februar 2016 sowie
20. bis 26. März 2016
Preis: ab 1382 Franken
madeinbern.com/renntraining
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
Und die Welt
«Mehr Swissness
geht nicht»
Im Ruedihus in Kandersteg gibt es weder Fernseher
noch Coca-Cola, dafür viel urchigen Charme. Besitzer
René Maeder über sein 250-jähriges Berghotel
Die Anfahrt im Winter ist beschwerlich. Doch einmal
Marius Leutenegger
Sie betrieben bereits erfolgreich das
Waldhotel Doldenhorn in Kandersteg,
bevor Sie den 1753 erbauten Landgasthof Ruedihus gleich gegenüber kauften.
Was hat Sie dazu bewogen?
Wir kamen zum Ruedihus wie die Jungfrau
zum Kind. Es gehörte ursprünglich einer
grossen, einheimischen Hotelierfamilie.
Meine Frau und ich hatten uns längst in das
Haus verliebt und en passant unser Interesse bei den Besitzern deponiert. Zwei Jahre
später kam dann völlig unverhofft der Anruf. Und die Familie teilte uns mit, sie habe
beschlossen, das Ruedihus zu verkaufen.
Natürlich haben wir nicht Nein gesagt, denn
das Haus hat einen ganz tollen Charme, den
wir so weit wie möglich im damaligen Originalzustand erhalten haben.
Das Konzept haben Sie diesem
Charme angepasst?
Genau. Im Hotelbereich gibt es zum Beispiel weder Fernseher noch Minibar, und
im Restaurantbereich wird das Essen in
Schüsseln serviert, aus denen sich die Gäste selber schöpfen können. Zudem bieten
wir mit Ausnahme von Kaffee und Tee ausschliesslich Schweizer Produkte und Schweizer Gerichte an.
Also kein Coca-Cola für die Jungen und
kein Cognac am Kaminfeuer?
Nein. Wir haben die Swissness, die heute ja
allerorten grossgeschrieben wird, seit 1990
gepflegt und seither konsequent betrieben.
Man findet in der Schweiz nämlich hervorragende Produkte, die der ausländischen
Konkurrenz in nichts nachstehen. Nach diesen Ersatzprodukten zu suchen, macht riesigen Spass.
Viele Berühmtheiten haben bei Ihnen
schon übernachtet. Das Urchige,
Ursprüngliche scheint also auch
prominenten Gästen zuzusagen.
Das haben wir nicht zuletzt dem ehemaligen Bundesrat Adolf Ogi zu verdanken, der
ein Freund der Familie ist und gerne mit seinen illustren Gästen zu uns kommt. So durften wir unter anderem den früheren UNOGeneralsekretär Kofi Annan, den Theologen Hans Küng, Albert II. und Paola von
Belgien, Prinz Charles und viele weitere berühmte Gäste bei uns bewirtschaften.
Und auch das Fernsehen hat bei Ihnen
angeklopft . . .
Wir hatten das Glück, dass die Produzenten von «Bauer, ledig, sucht . . .» bei uns drehen wollten. Und das tun sie seit mittlerweile zehn Staffeln, was uns natürlich zu
schweizweiter Bekanntschaft verhalf. All
das wäre aber nur Makulatur, hätten wir
nicht ein so tolles Team im Rücken, das das
Konzept des Gasthauses jeden Tag umsetzt.
Sie werden also bald
anbauen müssen?
Das tun wir in gewisser Weise auch. In Interlaken haben wir ein ähnlich charmantes
Restaurant übernommen, in dem wir nach
demselben Konzept arbeiten werden. Und
wenn es sich anbietet, möchten wir auch
noch an anderen Orten in der Schweiz eine
Art «Ruedihüser» realisieren und Swissness
auf gehobenem Niveau anbieten.
Erik Bühlmann
www.ruedihus.ch
Was unterscheidet das Ruedihus
von Ihrem zweiten Betrieb, dem
Waldhotel Doldenhorn?
Das Ruedihus ist in Sachen Preis und Ausstattung eine Alternative für Gäste, die nur
für ein Wochenende oder für einen
Kurz­urlaub nach Kandersteg kommen. Es profitiert aber von der
Infrastruktur und den Dienstleistungen des Mutterhauses. Natürlich ist das Ruedihus mit seinen nur gerade zehn Zimmern auch viel kleiner
als das Doldenhorn.
Das heisst, man
muss auch etwas
Glück haben, um ein
Zimmer zu
bekommen?
Nein. Vor allem wenn
man nicht auf einem
Wochenende besteht,
bekommt man durchaus ein Zimmer.
Kulisse für die Kuppelshow
«Bauer, ledig, sucht . . .» Das über
250-jährige Ruedihus in Kandersteg
Müsste man für den Bösewicht eines klassischen James-Bond-Films
ein neues Daheim finden, der
Grimsel wäre ideal. Hier liegt inmitten einer brachial-herben Landschaft aus Granit das grösste Wasserschloss der Schweizer Alpen.
Und hier produzieren die Kraftwerke Oberhasli (KWO) mit ihren
acht Stauseen den Strom für einen
Grossteil der Schweizer Bevölkerung. Unter den Seen befinden sich
gigantische Kraftwerkanlagen und
kilometerlange Stollen. Technik
vereint sich am Grimsel mit der
Natur zu einer in jeder Hinsicht
mächtigen Landschaft. Besonders
effektvoll ist aber das Hospiz, das
pittoresk über dem grossen Grimselsee thront. Der berühmte Thuner Architekt Jacques Wipf entwarf
es gleichzeitig mit den ersten Staumauern als wuchtige Burg aus Fels
und Stein. Das Haus wurde 1932
eröffnet und sorgte gleich für Furore, denn es war das erste komplett elektrifizierte Hotel Europas.
Die «Grimselwelt» ist heute ein
Ausflugs- und Ferienparadies
Gasthäuser gab es hier aber schon
viel früher, schliesslich war der
Grimsel bereits im 14. Jahrhundert ein für den Handel wichtiger
Pass. Die KWO baute das Hospiz
als Ersatz für das im Stausee untergegangene alte Gasthaus, denn
auf einen Gastbetrieb verzichten
durfte das Unternehmen nicht. Bereits die Konzession von 1905 verpflichtete die KWO zum Betrieb
eines Hospizes. Trotz des Erfolgs
verschlechterte sich der Zustand
des Steinbaus aber mit der Zeit,
und um die Jahrtausendwende
konnten Massnahmen nicht mehr
herausgeschoben werden.
Die KWO entschied sich für
eine Vorwärtsstrategie. Die Wasserkraft litt zu jener Zeit unter einem schlechten Ruf, und die KWO
wollte sich als Produzent erneuerbarer und umweltfreundlicher
Energie positionieren. Ein Teil des
neuen Konzeptes war die Entwicklung der sogenannten Grimselwelt,
eines nachhaltigen Ausflugs- und
Ferienparadieses im Wasserschloss
mit insgesamt drei Hotels. Der
Zürcher Architekt Andrin Schweizer baute das Hospiz für elf Millionen Franken um und schuf ein
dezent-hochwertiges Vierstern-
Haus, das seine Traditionen betont
und dennoch aktuellen Ansprüchen gerecht wird. Hier würde sich
wohl jeder dieser geschmackssicheren und geniesserischen
Bond-Bösewichte wohlfühlen.
Bis vor wenigen Jahren wurde
das Hospiz jeweils nur in der Sommersaison betrieben. Das heisst:
Die Belegschaft musste jeden Frühling neu zusammengestellt werden. «Weil wir so immer die besten Leute verloren, entschieden wir
uns, das Hospiz auch im Winter
zu öffnen», sagt Mario Bucher, Gesamtleiter der Grimselhotels. Die
Not gebar eine Tugend – und was
für eine! Die Winterversion des
Hospizes ist ein Hotel, wie es kein
zweites auf der Welt gibt. Hier
oben, inmitten von bis zu sechs
Meter hohen Schneemauern, fühlt
man sich der Welt entrückt.
Schon die Anreise ist ein Abenteuer, das einen Meter für Meter
dem Alltag entreisst. Weil die Passstrasse im Winter geschlossen ist,
fährt man erst im Postauto zur Talstation der Seilbahn in Guttannen,
dann gehts mit der Gondel hoch
zu einem drei Kilometer langen
Bergstollen, der im Kleinbus
durchfahren wird. Unterwegs kann
man sich gleich noch von den Kraftwerkanlagen beeindrucken lassen.
Abschliessend folgt eine weitere
Seilbahnfahrt. Auch die Angestellten, die frischen Lebensmittel,
schlicht alles erreicht im Winter
das Hospiz auf diesem Weg.
Ist man nach der abenteurlichen
Anreise angekommen, ist man zuerst einfach mal da – und sonst
nichts. In der zugeschneiten und
vom Winde verwehten Landschaft
kann man kaum Winterwanderungen unternehmen, einen SpaBereich gibt es nicht – sieht man
einmal vom dampfenden Badebottich auf der verschneiten Terrasse
ab. Und auch ein eigentliches Unterhaltungsangebot bietet das Hotel nicht an. Was tun die Gäste?
«Erst sind sie etwas aufgekratzt
wegen der Anreise», weiss der stellvertretende Gesamtleiter Stefan
Hauser, «sie gehen ins Zimmer,
schauen sich alles an, kommen in
den Arvensaal, wo Kaffee und Kuchen bereitstehen, und dann macht
es meistens buuuh.» Buuuh heisst,
wie auch Hausers Handbewegung
unterstreicht: Man lässt sich fallen.
«Sie setzen sich ans Cheminée, diskutieren, lesen ein Buch, spielen
Schach. Bald sieht man kaum noch
ein Handy oder ein Tablet, niemand hat mehr Lust, mit der Aussenwelt zu kommunizieren, man
zieht sich zurück von allem.» Kurzum, im Hospiz wird das gepflegte
Abhängen zelebriert.
Es geht nicht um Schickimicki,
sondern ums Geniessen
Die meisten Gäste verbringen hier
eine oder zwei Nächte. Tagesausflüge zum Hospiz sind nicht möglich. Über Silvester beträgt der
Mindestaufenthalt gar fünf Nächte. «Aber wir müssen die Leute
dann förmlich rauswerfen, weil sie
sich so an den hiesigen Rhythmus
gewöhnt haben», sagt Mario Bucher. «Sie kommen jeden Tag etwas später zum Apéro, Zeit wird
immer unwichtiger.» Der Kontakt
zu und zwischen den Gästen sei
sehr intensiv. «Sie schreiben uns
liebevolle Briefe oder Mails oder
kommen uns im Sommer besuchen», sagt Stefan Hauser.
Die Gäste sind in der Regel
Menschen, die gern etwas unternehmen, sich aber nicht zu sehr
anstrengen wollen. Solche, die das
Schöne geniessen, aber nicht auf
Luxus versessen sind, die sich eine
Auszeit gönnen, aber nicht auf
hochwertigen Service verzichten
möchten. «Bei uns geht es nicht
um Schickimicki, sondern ums Geniessen», betont Mario Bucher immer wieder. Das hervorragende
Nachtessen bestätigt seine Aussage. Es ist so exzellent wie unprätentiös, ein unkomplizierter Genuss in ruhigstem Ambiente.
Und die Nacht weg von allem?
Hat man sich erst an die Höhe gewöhnt – das Hospiz liegt auf 2000
Meter über Meer –, schläft man
hier wie ein Murmeltier. Ruhe und
Dunkelheit scheinen in ihrer Absolutheit fast unwirklich, doch sie
sind echt. Wie überhaupt alles echt
ist in diesem bequemen Haus: der
freundlich-unaufdringliche Service, die edlen Holzmöbel von
Schreinern aus dem Haslital, die
300 verschiedenen Weine im Felsenkeller. Es erstaunt nicht, dass
die von Mittwoch bis Sonntag geöffnete Ruheoase mit ihren 28
Zimmern im Winter fast immer
ausgebucht ist. Im Januar und Februar dieses Jahres lag die Auslastung bei 95 Prozent. Kurzfristig
gibt es meist nur noch Zimmer für
Mittwoch- und Donnerstagnacht.
Himmlische
Träume
Schlafen in der WetterhornSuite oder Erholung in
der Ämmitaler Dampfstube –
die hervorragenden Hotels
im Kanton Bern bieten
ein einzigartiges Angebot
für kalte Winternächte
Golfhotel Les Hauts de Gstaad & Spa,
Saanenmöser
Auch wenn Putten im Schnee nicht jedermanns Sache ist, das 4-Stern-Superior Golfhotel Les Hauts de Gstaad &
Spa in Saanenmöser ist trotzdem eine
Winterreise wert. Grosszügige Zimmer,
ein mit 14 «Gault Millau»-Punkten ausgezeichneter Küchenchef und ein 1000
Quadratmeter grosser Wellnessbereich
mit Pool, Sauna und Behandlungsräumen machen das Motto des Hauses zur
Realität: «Home Away from Home»!
― www.golfhotel.ch
Hotel The Alpina, Gstaad
Am 4. Dezember beginnt im 5-SternHotel The Alpina die Wintersaison. Was
auf die Gäste im edlen Ambiente vor majestätischer Bergkulisse wartet, zeigt
schon ein Blick auf die Auszeichnungen:
zwei Restaurants mit 18 beziehungsweise 16 «Gault Millau»-Punkten, Hotel
des Jahres 2013 bei «Gault Millau» und
Gewinner des European Design Award.
Damit ist aber noch längst nicht alles
gesagt, denn schliesslich heisst es hier:
«Beyond the Expected».
― www.thealpinagstaad.ch
Hotel Lenkerhof, Lenk
Der Lenkerhof war vor 350 Jahren ein
Badehaus mit eigener Quelle. Diese wird
heute noch für den «7sources»-Wellnessbereich genutzt. In Lounges, Bars
und Restaurants kümmert man sich derweilen ums leibliche Wohl der Gäste. Die
Vinothek hält nicht nur edelste Tropfen
bereit, die feinen Weine können auch
zum Mitnehmen gekauft werden. Kinderrestaurant, Alpine Playstation und
Wasserrutschbahn sorgen zudem auch
beim Nachwuchs für Ferienspass.
― www.lenkerhof.ch
Hotel Schönegg, Wengen
Das Romantikhotel Schönegg ist eines
der ältesten Gebäude im autofreien
Wengen. Es strotzt nur so vor heimeligem Charme aus Massivholz und nostalgischem Ambiente. Alle Zimmer bieten einen malerischen Blick aufs imposante Jungfraumassiv. Die Sauna und
die hauseigene Bibliothek sorgen für
Entspannung vor und nach dem Pistenspass. Und das Restaurant mit 14 «Gault
Millau»-Punkten verwöhnt die Gäste mit
marktfrischen, regionalen Spezialiäten.
― www.hotel-schoenegg.ch
Berner Oberland
87
kann draussen bleiben
Museumsnacht,
Romantik-Iglus
und WellnessWeekends
angekommen, möchten die Gäste im Grimsel-Hospiz nicht mehr weg
Toulouse-Lautrec
und die Photographie,
Bern
Einzigartige Ausstellung
mit Fotos zum Fin de Siècle
bis 13. Dezember 2015
Trychelwoche und Ubersitz
im Haslital
Mehrere Umzüge vertreiben
die bösen Geister
26. bis 30. Dezember 2015
Museumsnacht, Bern
Ein Blick hinter die Kulissen
bis zwei Uhr morgens
18. März 2016
Hickory-Wedeln Engstligenalp,
Adelboden
Historisch kostümierte Fahrer
auf Holzskis zeigen ihr Können
27. März 2016
Amors Küchen-Tour, Adelboden
Erst Schmetterlinge, dann Leckerbissen im Bauch: Bei diesem Paket
stehen gemeinsame Aktivitäten
und leidenschaftlicher Genuss genau im richtigen Verhältnis. Die
Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen inkl. Frühstück, einen
Wanderpass für zwei Tage sowie
ein Zmorgeplättli im Bergrestaurant Tschentenalp und ein Nacht­
essen im Restaurant Alte Taverne.
Gültigkeit: 19. Dezember 2015
bis 3. April 2016
(Sonntag bis Donnerstag)
Preis: ab 297 Franken
madeinbern.com/
amors-kuechentour
Wellness im
Grimsel-Hospiz.
Es gibt weder
Spa-Bereich
noch Unterhaltungsprogramm.
Nur Stille und
Schnee
Hotel Kirchbühl, Grindelwald
Das Hotel Kirchbühl ist seit 115 Jahren
im Besitz der Familie Brawand und liegt
für Skifahrer dank seiner Nähe zur Firstbahn ideal. Wer sich auf der Piste übernimmt, kann sich von der hauseigenen
Masseurin wieder zurechtbiegen lassen. Das 4-Stern-Familienhotel legt
grossen Wert auf Nachhaltigkeit, und
der Blick auf den Eiger ist sicher mit ein
Grund, weshalb Hubertus Prinz von Hohenlohe das Kirchbühl als eines von
«500 Very Special Hotels» gelistet hat.
― www.kirchbuehl.ch
Parkhotel Bellevue & Spa, Adelboden
Das 4-Stern-Superior-Hotel aus den
30er-Jahren hat soeben die letzte von
fünf Umbauetappen abgeschlossen.
Das Haus wurde sanft mit einem Vintage-Charme versehen, der sich an die
Entstehungszeit des Gebäudes anlehnt.
Das Hotel verfügt über familiengerechte Zimmer und ein durchgehend geöffnetes Spielzimmer gleich neben dem
mit 14 «Gault Millau»-Punkten ausgezeichneten Restaurant. Besonders
schön ist der grosse Wellnessbereich.
― www.parkhotel-bellevue.ch
Hotel Wetterhorn, Hasliberg
Das Hotel Wetterhorn ist ein gelungener Balanceakt zwischen Alt und Jung,
Party und Beschaulichkeit, Stil und Funktionalität. Das über hundert Jahre alte
4-Stern-Haus liegt mitten im Grünen
und verfügt dennoch über eine hervorragende Anbindung ans Skigebiet. Wer
keine Lust auf Hüttengaudi hat, bekommt im Hotel ein Kulturprogramm geboten. Für Romantiker empfiehlt sich
eine Nacht in der Wetterhorn-Suite mit
Balkon und Blick auf die Berner Alpen.
― www.wetterhorn-hasliberg.ch
Landgasthof Lueg, Kaltacker
Wer es originell und gleichzeitig erschwinglich mag, kommt um den Landgasthof Lueg nicht herum. Wo sonst findet man schon 19 Themenzimmer mit
Namen wie «Schwinger-», «Kavallerie-»
oder «James-Bond-Zimmer»? Die Küche ist auf traditionelle Emmentaler Gerichte spezialisiert, und Zigarrenliebhaber werden am begehbaren Humidor
ihre Freude haben. Der Wellnessbereich
bietet neben Saunen und Eisbrunnen
auch eine Ämmitaler Dampfstube.
― www.lueg.ch
Romantik-Iglu,
Kemmeriboden-Bad
Verbringen Sie mit Ihrem Herzblatt
eine unvergessliche Nacht im
­Romantik-Iglu. Diese Pauschale
­be­inhaltet eine Übernachtung im
Romantik-Iglu, inklusive reichhal­
tigen Frühstücks vom Buffet, eines
­Käsefondues im Iglu mit Trockenfleischplättli, Kartoffeln, Essig­
gemüse und Tee. Weiter können
die Gäste Schneeschuhe oder den
Billardtisch kostenlos benutzen
und sich in der Wellness-Ecke mit
Sauna, Dampfdusche sowie Badeholzfass erholen.
Gültigkeit: 27. Dezember 2015
bis 15. März 2016
Preis: ab 249 Franken
madeinbern.com/romantik-iglu
Romantische Momente am See
Die Berg- und Seenwelt der Ferienregion Interlaken ist der ideale Ort
für romantische Zweisamkeit und
nachhaltige Entspannung. Diese
Pauschale beinhaltet zwei oder drei
Übernachtungen im Doppelzimmer, inklusive Frühstück, eines
Wellness-Vouchers sowie eines
3-Gang-Romantik-Diners im Res­
taurant & Hotel Schlossberg Thun,
im Schloss Schadau, im Restaurant Schloss Oberhofen oder im Le
Belair des Hotels Wellness & Spa
Beatus (exkl. Getränke).
Gültigkeit: bis 30. April 2016
Preis: ab 250 Franken
madeinbern.com/
romantische-momente
Wellness-Destination Gstaad
Gstaad verführt in eine Erlebniswelt voller Wellness-Oasen. Die
Pauschale beinhaltet zwei oder
mehrere Übernach­tungen in einem
Wellness-Hotel in Gstaad, inkl.
Frühstück sowie der Benutzung
der Wellness-Infrastruktur.
Gültigkeit: Dieses Angebot
ist ganzjährig gültig
Preis: ab 265 Franken
madeinbern.com/
wellness-gstaad
Berner Oberland
88
8. November 2015 | sonntagszeitung.ch
Fondue aus
dem Rucksack
und der längste
Silvester
der Schweiz
Kambly Weihnachtsmarkt,
Trubschachen
Regionales Kunsthandwerk und
feinste Emmentaler Spezialitäten
27. bis 29. November und
4. bis 6. Dezember 2015
Weihnachtsmarkt,
Thun
Kerzenziehen und Eselreiten
mitten in der Altstadt
11. bis 24. Dezember 2015
Winterzauber,
Gstaad
Shows und Attraktionen auf
dem Eisbahnareal
17. Dezember bis 9. Januar
Weihnachtsmarkt,
Interlaken
Ein sinnliches Einkaufserlebnis
mitten in der Stadt
19. bis 26. Dezember 2015
Längster Silvester der Schweiz
Erleben Sie den längsten Silvester
der Schweiz in Interlaken, und feiern Sie das dreitägige Ereignis der
Superlative. Diese Pauschale beinhaltet zwei Übernachtungen inkl.
Frühstück in einem Hotel nach
Wahl, Galadinner am 31. Dezember, Champagner auf dem Zimmer,
eine Kutschenfahrt und einen Eintritt ins «Top of Europe Ice Magic».
Gültigkeit: 31. Dezember 2015
bis 2. Januar 2016
Preis: ab 399 Franken
madeinbern.com/silvester
Fondueland Gstaad
Bereiten Sie sich im riesigen Caquelon bestes Gstaader Fondue
direkt aus dem Rucksack zu, und
geniessen Sie dabei ein unvergleichliches Panorama. Diese
­Pauschale beinhaltet ein sämiges
Klassik- oder ein aromatisches
Trüffelfondue der Molkerei Schönried mit knusprigem Fonduebrot
der Bäckerei Wehren, Gewürze, ein
Caquelon, Rechaud mit Brenn­paste
sowie Teller und Gabeln.
Gültigkeit: Dieses Angebot
ist ganzjährig gültig
Preis: ab 18 Franken
madeinbern.com/fondueland
Alles Käse – und wie!
Hören, schmecken, riechen und
geniessen – das Erlebnis rund um
den Käse in der Emmentaler
Schaukäserei! Entdecken Sie die
Geheimnisse des Geschmacks dieses einzigartigen Emmentaler AOP.
Die Pauschale beinhaltet einen
Rundgang mit dem Audioguide sowie ein Käsegericht nach Wunsch.
Weiter gehts, indem Sie selbst
Frischkäse mit Frischkäseherz zubereiten, und mit einer SchaukäseKostprobe.
Gültigkeit: Dieses Angebot ist
ganzjährig gültig
Preis: ab 49 Franken
madeinbern.com/kaese
Magic Box «Eiger, Mönch
und Jungfrau»
Ob Snowboarden in Grindelwald,
Kultur in Ballenberg oder Wellness
in Wengen – das Berner Oberland
kann man mit diesem Erlebnisgutschein von seinen besten Seiten erleben. Am Fusse von Eiger,
Mönch und Jungfrau locken packende Erlebnisse in der Natur und
zahlreiche Wohlfühlmomente für
beste Erholung mit toller Aussicht.
Gültigkeit: Der Erlebnisgutschein
ist fünf Jahre lang gültig
Preis: 299 Franken für zwei
Personen
madeinbern.com/magic-box
Zauberhafte Adventsstimmung: Der traditionelle Weihnachtsmarkt in Thun bietet eine wunderbare Einstimmung in die Weihnachtszeit
Weihnachtszauber von Huttwil
bis zum Blausee
Die Weihnachtsmärkte im Kanton Bern gehören zu den sinnlichsten der Schweiz
Wenn die Tage immer kürzer und die
Nächte länger werden, wenn Lebkuchenduft in der Luft liegt und die ersten, zaghaften Schneeflocken fallen,
dann ist die Zeit gekommen für die
Weihnachtsmärkte. Fast jedes Dorf in
der Schweiz verfügt inzwischen während der Adventszeit über seinen eigenen, individuellen Markt, wo Selbstgemachtes, regionale Produkte, Glühwein
und Grittibänze angeboten werden. Oft
aber auch viel Ramsch und Kitsch. Ganz
besonders schön sind jedoch die zahlreichen Weihnachtsmärkte im Kanton
Bern, von denen die meisten auf eine
lange Tradition zurückblicken und bei
denen nicht das Shoppingerlebnis, sondern das traditionelle Handwerk im
Mittelpunkt steht.
weitaus grösste und beliebteste im ganzen Mittelland. Bereits zum zwanzigsten Mal bieten über hundert Aussteller
in der malerischen Altstadt ihre kunstvollen Produkte an. Kitsch sucht man
in dieser Region, die geprägt ist von verschiedenen Designfirmen, vergebens.
Aber nicht nur das Angebot ist einzigartig, auch das Rahmenprogramm bietet ganz besondere und sinnliche Erlebnisse. Etwa die Lesungen bei Kerzenlicht und weihnächtlicher Musik, die
Konzerte der Alphorngruppe und des
Jodlerclubs, die Turmmusik mit dem
Posaunenquartett Glissando und der
Botschaft des Huttwiler Weihnachtsengels oder das gemeinsame Singen
von Advents- und Weihnachtsliedern
in der reformierten Kirche. Dazu gibts
Märchenlesungen für Kinder, eine Bastelwerkstatt, Drehorgelmusik und eine
grosse Krippenausstellung im Keller des
Hotels Kleiner Prinz. Der Huttwiler
Weihnachtsmarkt findet vom 25. bis
29. November statt, geöffnet ist er jeweils von 13 bis 22 Uhr, am Samstag
bereits ab 10 Uhr und am Sonntag nur
bis 18 Uhr.
Romantisch und idyllisch – der
Weihnachtsmarkt am Blausee
Noch relativ jung ist der märchenhafte
Weihnachtsmarkt am Blausee, nur ein
paar Kilometer vor Kandersteg im Kandertal gelegen. Vom Parkplatz gehts zuerst ein paar Minuten zu Fuss durch den
verschneiten Wald, vorbei an stimmungsvoll beleuchteten Felsen, bevor
Bern verfügt gleich über zwei
traditionelle Weihnachtsmärkte
In der Hauptstadt laden gleich zwei
Plätze zu einem romantischen Bummel
vor der einmaligen Kulisse historischer
Gebäude ein. Während auf dem Waisenhausplatz vor allem gängige Marktartikel angeboten werden, steht beim
Weihnachtsmarkt am Münsterplatz das
Kunsthandwerk im Mittelpunkt. Von
mundgeblasenen Christbaumkugeln
bis zu edlen Holzschnitzereien findet
hier jeder ein passendes Geschenk für
unter den Weihnachtsbaum. Selbstverständlich wird bei beiden Märkten auch
für das leibliche Wohl mit warmen Speisen und Getränken gesorgt. Und auch
der Samichlaus taucht hin und wieder
zwischen den kunstvoll dekorierten
Ständen auf. Geöffnet sind die Märkte
täglich ab dem 28. November bis Ende
Dezember.
Huttwil bietet den grössten
Weihnachtsmarkt im Mittelland
Mit bis zu 50 000 Besuchern und Besucherinnen ist der Weihnachtsmarkt im
Oberaargauer «Blumenstädtchen» der
Lichtzauber am Bundeshaus
Bereits zum fünften Mal wird das Bundeshaus durch eine spektakuläre Licht- und
Tonshow verzaubert. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto «Das Juwel der Berge» und zeigt mit dem Matterhorn im Mittelpunkt eine Zeitreise von der Entstehung
der Alpen bis zur Neuzeit. Die Show ist bis zum 29. November täglich um 19 und 20
Uhr zu sehen. Am 18., 22. und 23. November finden keine Vorstellungen statt.
man eintaucht in die weihnächtliche
Zauberwelt. Erst vor zwei Jahren wurde der Markt ins Leben gerufen. Doch
schon im ersten Jahr waren es über 3000
Besucher, die sich an den rund vierzig
Ständen mitten in dieser einzigartigen
Naturlandschaft erfreuten. Romantik
statt Rummel heisst jedoch das Motto.
Und so soll der Markt nicht noch weiter wachsen, sondern sein einzigartiges
Ambiente, diese andächtige Ruhe und
Gemütlichkeit behalten. Der BlauseeWeihnachtszauber findet am Samstag
und am Sonntag, 12. und 13. Dezember 2015, statt. Geöffnet ist er von 14
bis 21 Uhr, am Sonntag von 10 bis 16
Uhr. Jeweils am Nachmittag stattet zudem der Samichlaus dem Blausee einen
Besuch ab. Und am Sonntag um 15 Uhr
gibts Weihnachtsgeschichten für Kinder mit der bekannten Märchenerzählerin Regula Tanner.
Holzschnitzereien am
Brienzer Weihnachtsmarkt
Erlebnis-Weihnachtsmarkt nennt sich
der seit 15 Jahren bestehende AdventsEvent im malerischen Ort am Brienzersee. In neunzig Markthäuschen im historischen, festlich geschmückten Dorfteil werden regionale Produkte, kunstvolle Weihnachtsdekorationen und edle
Holzschnitzereien angeboten. Zudem
lässt sich den durch ihre Krippenfiguren weltberühmten Holzschnitzern
über die Schultern schauen. Es gibt
Live-Schnitzen von der Schule für Holzbildhauerei und eine grosse Ausstellung. Zudem zeigen Geigenbauer, wie
viel Kunst und Können es braucht, um
dieses wertvolle Instrument in Handarbeit herzustellen. Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt Brienz ist geöffnet am
Samstag, 28. November, von 12 bis 21
Uhr, und am 29. November von 10 bis
19 Uhr. Verbinden kann man den Besuch mit einer romantischen Schifffahrt
von Interlaken her.
Berner Oberland89
sonntagszeitung.ch | 8. November 2015
«Ich muss nicht allen gefallen!»
Sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Schweiz und geniesst auch im Ausland Star-Status.
Francine Jordi über ihre Heimat Bern, die harte Kritik zur neuen «Stadlshow» und den Umgang mit Erfolg
Vor einem Monat ist Ihr neues
Album «Wir» erschienen. Ihre
letzte Veröffentlichung «Verliebt geliebt» liegt zweieinhalb
Jahre zurück. Entspricht dieser
Abstand Ihrem Rhythmus?
Marius Leutenegger
Sie kamen in Worb zur Welt,
sangen als Zehnjährige im
«Spycher» in Interlaken und
wurden ein Aushängeschild für
Bern. Was verbindet Sie heute
noch mit Ihrem Heimatkanton?
Ja, ich möchte nicht häufiger neue
Alben veröffentlichen. Ich lasse
mir lieber genug Zeit für ein Album, als etwas auf den Markt zu
bringen, hinter dem ich nicht voll
stehen kann.
Bern ist und bleibt mein Daheim.
Ich lege jährlich 80 000 Kilometer
mit dem Auto zurück, und immer
wenn ich übers Grauholz fahre und
Bern ins Blickfeld rückt, fühlt sich
das extrem gut an. Ich wohne immer noch in der Region, und Bern
ist meine Insel. Hier kann ich mich
erholen und auftanken.
Wie entstehen Ihre Alben?
Fällt irgendwann der Entscheid:
Jetzt starte ich nächste
Projekt? Oder ist das ein
rollender Prozess?
Die Arbeit hört eigentlich nie auf.
Jetzt beginne ich bereits damit, Material für mein nächstes Album zusammenzutragen. Dann treffe ich
mich mit dem Komponistenteam,
und wir arbeiten zusammen an den
Songs und tauschen Ideen aus.
Acht Lieder auf «Wir» sind so entstanden. Und es ist schon sehr
spannend, wenn man bei der Entstehung eines Liedes von Anfang
an dabei sein kann. Wobei die
Songs auf meinen Alben nicht unbedingt von mir selber sein müssen. Sie müssen mich aber berühren, ein Thema behandeln, das
mich beschäftigt.
Gibt es etwas, das Bern für Sie
besonders auszeichnet?
Wir Bernerinnen und Berner sind
wohl durch unseren Dialekt etwas
gemütlicher als andere, und das
schätze ich sehr. Ich sage aber immer: Wir sind nicht langsamer –
wir geniessen einfach mehr!
In Interviews bezeichnen Sie
die Schweiz gern als Paradies.
Machen Sie hier auch Ferien?
Ja, sehr gern. Unsere Hausberge
Niesen oder Stockhorn, aber auch
die Jungfrauregion sind einfach
wahnsinnig schön. Ich fahre hier
Snowboard und Ski, etwa in Grindelwald, Lenk oder Adelboden.
Können Sie am Skilift anstehen,
ohne belästigt zu werden?
Die exklusive Schweizer Edition
enthält fünf zusätzliche Songs
auf Berndeutsch. Sie wirken
dort sehr authentisch. Fühlen
Sie sich in Mundart wohler?
Das kann ich, aber erkannt werde
ich schon. Früher dachte ich, Skifahren wirst du weiterhin problemlos können – mit Helm und Skibrille erkennt dich sowieso keiner!
Also montierte ich brav alles bereits im Auto, ging gut vermummt
zur Kasse, bestellte zwei Tageskarten. Und da sagte mir die Frau hinter dem Schalter: «Frau Jordi, das
ist aber schön, dass Sie bei uns
sind!» Und in der Mittelstation
wurde mir zugewinkt, weil alle bereits wussten, dass ich da bin.
Beim Berndeutschen ist der Stimmsitz viel weiter hinten als im Hochdeutschen, daher kann es schon
sein, dass die Lieder anders wirken. Mir sind aber beide Sprachen
ans Herz gewachsen. Vom Gefühl
her gibt es hier keinen Unterschied.
Sie sind klassisch ausgebildet
und gaben 2007 im Kultur­
casino Bern Ihr Operndebüt
als Papagena in Mozarts
­«Zauberflöte». Werden Sie
wieder klassisch singen?
Ist das nicht lästig?
Überhaupt nicht! Die Leute sind
immer sehr nett. Dass sie sich freuen, wenn ich da bin, hat ja vor allem mit dem Interesse an meiner
Musik zu tun. Und dafür muss
man doch einfach dankbar sein.
Ich machte nach der «Zauberflöte» noch verschiedenen Liederabende, aber ich habe einfach keine Zeit, alles zu tun, was ich gerne
tun möchte. Ich kann neben dem
Schlager, in dem ich mich voll und
ganz daheim fühle, nicht noch eine
zweite Karriere verfolgen.
Im Oktober moderierten Sie
zum ersten Mal die neue «Stadlshow». Und es gab viele böse
Kritiken.
Man darf nicht vergessen, dass die
Reaktionen im Internet oder in den
Medien von einer kleinen Gruppe
von Leuten stammen, die zum
grossen Teil keine Fans der Volksmusik und des Schlagers sind. Die
Sendung wurde von etwa dreieinhalb Millionen Menschen gesehen,
die offenbar nicht alle negativ
dachten. Auf der Strasse oder an
Konzerten erhielt ich jedenfalls nur
positive Reaktionen. Die Leute sagten zu mir: Lasst dich von den
Medien nicht unterkriegen!
Schmerzt es nicht, wenn ein
Projekt derart zerfetzt wird?
Der «Musikantenstadl» war stets
eine beliebte Zielscheibe. Und so
haben wir auch nicht erwartet, dass
sich das bei der Nachfolgesendung
ändern würde. Bei Kritiken versuche ich grundsätzlich aber immer
zu unterscheiden zwischen konstruktiven und unfairen, bei denen
man merkt, dass sich hier jemand
einfach austoben will. Die konstruktiven Kritiken hingegen interessieren mich, weil ich wissen
will, wie etwas von aussen aussieht.
Unfaire Kritiken darf man aber
nicht zu ernst nehmen. Zum Teil
amüsieren sie mich sogar – manche Journalisten werden sehr kreativ, wenn sie etwas verreissen.
Was hören Sie selber?
«Wir Berner sind nicht langsamer – wir geniessen einfach mehr.» Schlagersängerin Francine Jordi
Sind Sie wirklich so cool, wie
das jetzt klingt? Als Künstlerin
wollen Sie doch gefallen.
Ich muss nicht allen gefallen! Was
ich tue, werden immer einige gut
finden und einige nicht. Dass die
einen oft etwas lauter schreien als
die anderen, das ist doch normal.
Wichtig bleibt, dass man nicht jede
Kritik an sich heranlässt. Nicht,
weil man arrogant wäre, sondern,
weil man sich auch schützen muss.
Abgesehen davon habe ich ja auch
eine gewisse Selbsteinschätzung.
Ich arbeite seit 18 Jahren in diesem
Business und weiss: Bei dieser Sendung war nicht alles schlecht.
Überhaupt nicht.
Würden Sie im Nachhinein
etwas anders machen?
Nein, so etwas gibt es nie. Wenn
ich etwas mache, dann zu hundert
Prozent und mit ganzem Herzen.
Sie machen keine Kompromisse,
Nicht nur Schlagerstar
Francine Jordi wurde 1977 in eine
musikbegeisterte Familie hineingeboren. Als sie zehn Jahre alt war,
bildete sie mit ihren Eltern und ihren Schwestern Nicole und Tanja
eine Gesangsgruppe, die Touristen
in Interlaken unterhielt. Später studierte sie Gesang und Klavier am
Konservatorium Neuenburg. Der
Start zu ihrer internationalen Karriere erfolgte 1998, als sie den
deutschen Grand Prix der Volksmusik mit dem Lied «Das Feuer der
Sehnsucht» gewann. Zu ihren grossen Erfolgen zählt auch das Lied
«Träne», gesungen im Duett mit
ihrem damaligen Freund Florian
­
Ast. Francine Jordi hat neben vielen Schlager-CDs auch eine SwingCD veröffentlicht und ist mit
­klassischer Musik aufgetreten.
Foto: Daniel Winkler/13 Photo
etwa, weil ein Projekt gut für Ihre
Karriere wäre?
Bekanntsein, dass man auch
Nachteile in Kauf nimmt?
So vorzugehen wäre ein Fehler. Bin
ich von einem Projekt nicht überzeugt, wird es auch kein Erfolg.
Das Bekanntsein finde ich nicht
schön, sondern das Singen auf der
Bühne. Das könnte ich nicht in diesem Ausmass machen, wenn ich
nicht bekannt wäre. Dann könnte
ich nicht vom Singen leben.
Ihr Privatleben ist ebenfalls
sehr exponiert. Gibt es nie
Momente, in denen Sie sich
wünschen, ein ganz gewöhnliches Berner Meitschi zu sein?
Das meiste, was über mich geschrieben wird, lese ich gar nicht.
Vieles ist ja schlicht und einfach
erfunden. Und auch hier muss ich
sagen: Es gehört dazu, dass das Private zum öffentlichen Thema werden kann. Aber man hat schon die
Möglichkeit, Bereiche seines Privatlebens zu schützen, indem man
lernt, nicht mehr viel darüber öffentlich zu erzählen.
Sie sagen immer wieder: «Das
gehört dazu.» Was ist denn
eigentlich das Schöne am
Aber das Berühmtsein gibt
Ihnen doch sicher auch einen
Ego-Kitzel und macht per se
Freude!
Für mich nicht. Ich finde es schön,
wenn die Leute strahlend auf mich
zukommen und sagen: Deine
Musik ist toll, das Konzert hat mir
gefallen. Aber ich mache meinen
Beruf nicht deshalb, weil ich mein
Foto in einer Zeitung sehen will.
Ich mache ihn, weil ich gern singe,
weil es mir Spass macht, Leute zu
unterhalten. Wenn ich in irgendwo bin und mich niemand erkennt,
stört mich das wirklich nicht.
Querbeet. Volksmusik, Schlager,
Pop, Rock, Klassik, je nach Stimmung. Ich würde für mich daheim
wohl nicht Metal hören, aber wenn
es um Live-Musik geht, sieht das
schon wieder anders aus. Ich bin
sehr offen und finde, es gibt keine
gute oder schlechte Musik, sondern nur gut und schlecht gemachte Musik.
Ein Lied auf «Wir» heisst «Träumerin». Wovon träumen Sie
noch als Künstlerin, wo Sie
doch schon so vieles erreicht
und erlebt haben?
Ich träume von nichts und nehme
immer alles als Geschenk. Ich habe
nie davon geträumt, beim Grand
Prix der Volksmusik zu gewinnen.
Ich wollte immer nur singen, und
das öffnete mir alle Türen.
Haben Sie ein berndeutsches
Lieblingswort?
Ich finde «Glungge» heiss, das
berndeutsche Wort für Pfütze. Ich
wusste gar nicht, dass man das
nicht in der ganzen Schweiz kennt.
Und «ärfele» gefällt mir auch sehr.
Was ist ärfele?
Wenn du jemand chli häbelisch.
Dann ärfelet man ihn.
Schätzele?
Nein, nein! Das ist nicht dasselbe.
Ärfele eben!
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