Exemplar für erstellt am 13.05.2015

Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
Ausgangssituation
Die Ratsversammlung hat den Oberbürgermeister mit Beschluss Nr. RBV-2026/14 beauftragt, ein
stadträumliches Gesamtkonzept zu erarbeiten, um Partnerstädte, die derzeit noch nicht mit einer
Benennung im Stadtbild vertreten sind, im öffentlichen Raum zu verankern, und die Benennung
nach Addis Abeba anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft vorrangig zu
realisieren.
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Die Stadt Leipzig unterhält gegenwärtig mit 14 Städten Städtepartnerschaften: Addis Abeba
(Äthiopien), Birmingham (Großbritannien), Bologna (Italien), Brno (Tschechische Republik),
Frankfurt am Main (Deutschland), Hannover (Deutschland), Herzliya (Israel), Houston (USA), Kiew
(Ukraine), Kraków (Polen), Lyon (Frankreich), Nanjing (China), Thessaloniki (Griechenland) und
Travnik (Bosnien-Herzegowina). Darüber hinaus bestehen zwei Stadtteilpartnerschaften mit
Althen-des-Paluds und Les Epesses (beide Frankreich).
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Sieben Partnerstädte sind derzeit mit einer Straßenbenennung im Leipziger Stadtbild verankert:
Brünner Straße (verläuft in den Ortsteilen Grünau-Ost, Kleinzschocher und Neulindenau),
Hannoversche Straße (Gohlis-Nord), Kiewer Straße (Grünau-Mitte, Grünau-Nord, GrünauSiedlung und Schönau), Krakauer Straße (Grünau-Siedlung und Lausen-Grünau), Les-EpessesStraße (Liebertwolkwitz), Lyoner Straße (Schönau) und Travniker Straße (Möckern und Wahren).
Jahr der Begründung / Jahr der
der Erneuerung der
Straßenbenennung
Partnerschaft
Kiew
Ukraine
Bologna
Italien
Kraków (Krakau)
Polen
am
Staat
1977
1962/1997
‒
1973/1995
1977 (1992 Änderung
der Schreibweise des
Straßennamens )
Brno (Brünn)
Tschechische Republik 1973/1999
1977 (1992 Änderung
der Schreibweise des
Straßennamens)
Lyon
Frankreich
1981
1993
Thessaloniki
Griechenland
1984/2008
‒
Deutschland
1987
1933
China
1988
‒
Frankfurt am Main
Deutschland
1990
‒
Birmingham
Großbritannien
1992
‒
Houston
USA
1993
‒
Les Epesses
Frankreich
1997
2001
Althen-des-Paluds
Frankreich
2000
‒
Travnik
Bosnien-Herzegowina
2003
2011
Addis Abeba
Äthiopien
2004
‒
Herzliya
Israel
2011
‒
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1961/1992
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Stadt
Nanjing
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Hannover
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Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
Grundsätze für Benennungen nach Partnerstädten
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Da Benennungen im öffentlichen Raum üblicherweise jahrzehnte- bis jahrhundertelang Bestand
haben und bei Straßenbenennungen zudem die Dauerhaftigkeit der Adressen für die Nutzer zu
gewährleisten ist, sind bei der Namenswahl hohe Maßstäbe an die Benennungseignung
anzulegen. Bei personenbezogenen Benennungen wird daher von der Verwendung von Namen
lebender Persönlichkeiten abgesehen, um das Schaffen und das Lebenswerk der betroffenen
Person abschließend und umfassend würdigen zu können. Ebenso sind ereignisbezogene
Benennungen stets an Geschehnisse in der Vergangenheit mit einer hinreichend bekannten
historischen Bedeutung angelehnt (Beispiele: Straße des 18. Oktober, Platz des 20. Juli 1944,
Straße der 53, Straße des 17. Juni).
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Neben Personen und Ereignissen werden auch die Namen auswärtiger Städte und Gemeinden für
Benennungen genutzt, wobei zweckmäßigerweise oft richtungsweisende Namen gewählt werden
(Beispiele: Hallesche Straße, Merseburger Straße, Lützner Straße, Prager Straße). Grundsätzlich
sind auch die Namen von Partnerstädten aufgrund des gegebenen Bezugs zur Stadt Leipzig für
Benennungen geeignet, jedoch steht dabei üblicherweise nicht die überörtliche Orientierungsfunktion im Vordergrund, sondern das Bestreben der Initiatoren, das Bestehen der Städtepartnerschaft im öffentlichen Raum einzuprägen und die Partnerstadt auf diese Weise wertzuschätzen. Dem Anspruch, bei der Namenswahl eine dauerhafte Benennungseignung, d. h. eine
gefestigte und verlässliche Bedeutung des Namens, zu gewährleisten, kann bei Partnerstadtbenennungen allerdings nicht entsprochen werden, da gelebte Städtepartnerschaften eben keine
abgeschlossenen, sondern laufende Ereignisse darstellen. Insofern sind zumindest die Dauer des
Bestehens der Partnerschaft sowie die Intensität und die Stabilität der partnerschaftlichen
Aktivitäten in die Abwägung einzubeziehen.
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Dementsprechend wird vorgeschlagen, die Benennung von Flächen im öffentlichen Raum nach
Partnerstädten an den folgenden Grundsätzen auszurichten:
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1. Die Städtepartnerschaft besteht seit mindestens zehn Jahren, wobei partnerschaftliche
Aktivitäten vor der offiziellen Begründung der Städtepartnerschaft angerechnet werden
können. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Partnerschaft kontinuierlich mit Aktivitäten der
Bürgerschaft, der Städtepartnerschaftsvereine und der Stadtverwaltung „gelebt“ worden
ist. Das Referat Internationale Zusammenarbeit gibt eine entsprechende Bewertung ab.
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2. Die Initiative für eine konkrete Benennung geht vom betreffenden Partnerschaftsverein
aus.
3. Erforderlichenfalls ist die Benennung mit einer gestalterischen Aufwertung der betreffenden
Fläche zu verbinden. Die jeweilige Partnerstadt und der Partnerschaftsverein können und
sollen sich dabei aktiv in die Gestaltung und Pflege „ihrer“ Fläche einbringen. Für die
Gestaltung kommen z. B. gärtnerische und/oder künstlerische Elemente in Betracht.
4. Nach Prüfung der vorgeschlagenen Benennung, der Auswahl der zu benennenden Fläche
und der Klärung der Finanzierung entsprechend der gewählten Gestaltungsvariante
erarbeitet die Verwaltung eine entsprechende Beschlussvorlage für die Ratsversammlung.
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Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
Stadträumliches Gestaltungskonzept
Zwecks Umsetzung des o. a. Ratsbeschlusses hat die Verwaltung verschiedene Gestaltungs- und
Benennungsvarianten geprüft, darunter Komplexbenennungen in einem räumlich konzentrierten
Gebiet und die Gestaltung eines zentral gelegenen Platzes oder Parks als gemeinsamer „Platz
der Partnerstädte“.
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Nach Abwägung hat die Verwaltung entschieden, die Namen der Partnerstädte in die Gestaltung
einer zentral gelegenen Fläche einzubeziehen und dafür den Vorplatz des Neuen Rathauses zu
nutzen, dessen Neugestaltung derzeit geplant wird. Dabei ist vorgesehen, einzelne Bodenplatten
mit den Namen der Partnerstädte in deutscher Schreibweise und in Originalsprache in den
Natursteinbelag einzulassen. Weil bei den Partnerstädten jederzeit mit Änderungen zu rechnen ist,
wird die Anordnung der Platten so gewählt, dass ein Austausch der Platten unkompliziert möglich
ist. Frühestmöglicher Baubeginn ist 2016. Eine Benennung als „Platz der Partnerstädte“ ist in
diesem Zusammenhang nicht vorgesehen.
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Benennung nach Addis Abeba und Herzliya
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Die Möglichkeit der Benennung einer Straße oder eines Platzes nach einer Partnerschaft bleibt
unabhängig von der beschriebenen Platzgestaltung am Neuen Rathaus vorbehalten. Dabei sind
die o. a. Grundsätze zu beachten. In Würdigung des 10-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit
Addis Abeba und des 50-jährigen Bestehens deutsch-israelischer diplomatischer Beziehungen
wird aktuell vorgeschlagen, zwei Plätze nach den Leipziger Partnerstädten Addis Abeba und
Herzliya zu benennen.
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Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
Neubenennung von Plätzen
Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Südost
Die Stadt Leipzig unterhält seit dem Jahr 2004 eine Städtepartnerstadt mit Addis Abeba in Äthiopien.
In Würdigung des 10-jährigen Bestehens der Partnerschaft wird vorgeschlagen, die Grünfläche
zwischen Leplay-, Jablonowski-, Brüder- und Windmühlenstraße wie folgt zu benennen:
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Addis Abeba (auf amharisch: neue Blume)
Hauptstadt von Äthopien und liegt nahezu im Mittelpunkt des Landes
1886 Gründung der Stadt, als Kaiser Menelik II. seinen Regierungssitz dorthin
verlegte
•
Sitz der UN-Wirtschaftskommission für Afrika und des Hauptquartiers der
Afrikanischen Union
•
Fläche: ca. 530 km²
•
Einwohner: 3.230.771 (2009)
•
Verwaltungsstruktur: 10 Stadtbezirke, 99 Kebels (Verwaltungsbezirk, mehrere
Verwaltungsbezirke bilden einen Woreda (Distrikt, Stadtbezirk), Verwaltung
eines Kebele wird durch Ortsräte organisiert
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Erläuterung:
ca. 4770°m2
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Neubenennung
Fläche:
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Addis-Abeba-Platz
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Deutsch-äthiopische Beziehungen bestehen bereits seit 110 Jahren. So wurde im
Jahr 1905 ein Freundschaftsvertrag zwischen dem deutschen und dem
äthiopischen Kaiserreich geschlossen. Der Partnerschaftsvertrag zwischen Addis
Abeba und Leipzig wurde im Jahr 2004 für vorerst 5 Jahre abgeschlossen und
2010 unbefristet verlängert. In den vergangenen Jahren hat sich zwischen den
beiden Städten eine intensive Zusammenarbeit auf den Gebieten von Kultur und
Bildung, Wirtschaft und Politik entwickelt:
•
2002 wurde der Verein Städtepartnerschaft Leipzig – Addis Abeba gegründet.
•
Seit 2002 werden äthiopische Ärzte bei der Facharztausbildung in Leipzig
unterstützt (Kooperation der Universität Leipzig mit der Universität Gondar).
•
Seit 2004 wird zwischen dem Leipziger Friedrich-Schiller-Gymnasium und den
Menelik-Schulen in Addis Abeba eine Schulpartnerschaft gepflegt.
•
2006 wurde das Fairhandelsprojekt "Der Leipziger - Partnerschaftskaffee aus
Äthiopien" umgesetzt, der seitdem in Leipzig Einzelhandelsgeschäften verkauft
wird.
•
2007 und 2011 fanden Bürgerreisen nach Addis Abeba statt.
•
Im März 2010 wurde im Stadtteil Kirkos, Unterbezirk Aware, von Addis Abeba
der Leipzig Square eingeweiht. Die auf dem Platz aufgestellten 14 Lichtstelen
symbolisieren das Leipziger City-Hochhaus am Augustusplatz.
•
2012 wurde in Addis Abeba mit wissenschaftlicher Unterstützung durch
Mitarbeiter des Leipziger Zoos der Grundstein für eine neue Löwenanlage
gelegt.
•
2014 wurde in Kooperation mit der Deutschen Zentralbibliothek für Blinde eine
Landkarte von Äthiopien für Blinde entwickelt.
•
Das Jugendsinfonieorchester Leipzig weilte 2015 unter dem Motto „Musik im
Austausch“ zum zweiten Mal in Addis Abeba.
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Begründung:
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Die Benennung wird mit ihrer Bekanntgabe im Leipziger Amtsblatt wirksam.
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Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
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Lageplan:
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Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Süd
In Würdigung des 50-jährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und
Israel wird vorgeschlagen, die Innenfläche des Kreisverkehrs Karl-Tauchnitz-Straße / Anton-BrucknerAllee / Edvard-Grieg-Allee / Beethovenstraße wie folgt zu benennen:
Neubenennung
Fläche:
6:0
ca. 500°m2
Herzliya
Stadt im Staat Israel, Bezirk Tel Aviv
1924 durch Siedler gegründet und nach Theodor Herzl, den Begründer des
modernen Zionismus, benannt
•
wird auch die "weiße Perle des Mittelmeers" genannt
•
Fläche: 21.585°km2
•
Einwohner: ca. 97.000
•
eines der wichtigsten Technologiezentren des Landes
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Erläuterung:
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Herzliyaplatz
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Am 12. Mai 1965 wurde die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und Israel vereinbart. Seitdem unterhalten hunderte
deutscher Städte und Landkreise, Wissenschafts- und Kultureinrichtungen sowie
Schulen und Vereine Kooperations- und Austauschprojekte mit israelischen
Partnern.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann die Stadt Leipzig im Jahre
1992 ehemalige Leipziger jüdischer Herkunft in deren Geburtsstadt einzuladen. Im
November desselben Jahres kam eine erste Gruppe aus Israel, wo es seit 1953
den „Verband ehemaliger Leipziger in Israel“ gibt, nach Leipzig. In der folgenden
Zeit haben sich Bürger beider Städte bemüht, die Verbindungen zwischen Leipzig
und Israel in einer Städtepartnerschaft zu manifestieren. Am 18. September 2011
wurde der offizielle Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Leipzig und Herzliya
unterzeichnet.
Bereits zuvor bestanden insbesondere auf den Gebieten von Kultur, Bildung, Sport
und Verwaltung partnerschaftliche Aktivitäten. Ein intensiver Kulturaustausch
begann 2007. In den vergangenen Jahren hat sich zwischen den beiden Städten
eine intensive Zusammenarbeit entwickelt:
•
Offizielle Besucherreisen des Oberbürgermeisters nach Herzliya mit Vertretern
aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion fanden
in den Jahren 2007, 2008 und 2011 statt.
•
Im Jahr 2010 wurde eine Schulpartnerschaft zwischen dem Leipziger AntonPhilipp-Reclam-Gymnasium und der HaRishinim High School Herzliya
geschlossen.
•
Im Mai 2010 wurde der Städtepartnerschaftsverein Leipzig-Herzliya im
Ariowitsch-Haus im Rahmen der Feierlichkeiten zum 62. Jahrestag des
Staates Israel gegründet.
•
2011 und 2012 fanden Bürgerreisen nach Herzliya statt.
In Herzliya wird der Verkehr hauptsächlich über Kreisverkehre geregelt. Aus
diesem Grund möchte der Partnerschaftsverein die Gestaltung der Innenfläche
des neugebauten Kreisverkehrs übernehmen.
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Begründung
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•
•
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2.
Leipzig, März 2015
Die Benennung wird mit ihrer Bekanntgabe im Leipziger Amtsblatt wirksam.
Lageplan siehe Seite 7.
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Stadt Leipzig
Straßenbenennung 1/2015
Leipzig, März 2015
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