NORDENHAM Mit 65 000 Päckchen nach Osteuropa gereist

MITTWOCH, 23. DEZEMBER 2015
NORDENHAM
Mit 65 000 Päckchen
nach Osteuropa gereist
Fünf Nordenhamer helfen beim
Verteilen der Geschenke in Rumänien und der Ukraine
WEIHNACHTSPÄCKCHENKONVOI
NR.299 | NORDWEST-ZEITUNG | SEITE 35
c
LEUTE VON HEUTE
Blutspende
und Schach
Heinrich
von Minden
(rechts) gratulierte Lothar Dierksen zur
100. Blutspende und
bedankte
sich mit
einem Geschenk.
D
ie Feuerwehr Abbehausen freut sich über die
gute Beteiligung an ihrer
jüngsten Blutspende-Aktion.
Gemeinsam mit dem Blutspendedienst des Deutschen
Roten Kreuzes hatte die Ortswehr zum Aderlass in die
ehemalige Hauptschule gebeten. Und wie der Pressewart Jens Büsing mitteilt,
war die Resonanz wieder
sehr gut. Zu den Teilnehmern gehörte auch ein Jubilar. Lothar Dierksen spendete zum 100. Mal. Als Dankeschön dafür bekam er von
Heinrich von Minden einen
Einkaufsgutschein
geschenkt.
D
ie Schach-Saison hat
auch für den Schachverein Butjadingen mit Sitz in
Nordenham begonnen. Nach
BILD: JENS BÜSING
dem freiwilligen Abstieg aus
der Bezirksklasse geht es nun
in der Kreisliga Jade-Weser
um Punkte. Erster Gegner in
Bad Zwischenahn war der SC
Ammerland 4. Das Spiel gewannen die Nordenhamer 3:1.
Die Punkte holten Björn
Alich, Hans- Werner Pump
und Martin Gadow. Helmut
Wetjen verlor leider. Der
Rückzug aus der Bezirksliga
erfolgte aufgrund einer zu
dünnen Spielerdecke. Ab
dem kommenden will der
Verein immer donnerstags
Schnupperabende im Restaurant Akropolis anbieten,
teilt Vorsitzender Gerd Alich
mit. Dazu sind alle Interessierten herzlich willkommen.
Beginn ist um 18 Uhr.
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Wir wünschen allen Kunden,
Freunden und Bekannten
Von Kindern gemalte Bilder haben (von links) Kirsten Malle, Britta Veit, Helmut Sickart, Hella
Bessel und Jan Wachtendorf von ihrer Reise mitgebracht.
BILD: JENS MILDE
chen, das sich vor Freude
überschlug – weil es Haargummis in ihrem Päckchen
entdeckte. Jan Wachtendorf
berichtete von der überwältigenden Gastfreundschaft, die
er erlebte, obwohl in vielen
Familien bitterste Armut
herrscht. Ein gutes Beispiel
dafür ist der Besuch von Kirsten Malle und Britta Veit bei
einer Familie. Hier lebten
Mutter, Vater, Opa und vier
Kinder in einem dreimal vier
Meter großen Zimmer. Ein
Raum zum Schlafen, Kochen
und Wohnen, der von einer
einzigen,
altersschwachen
Funzel erleuchtet wurde.
Die Aktion von Round
Table und Ladies’ Circle
war wieder ein großer
Erfolg. Lohn für die Ehrenamtlichen war die
Dankbarkeit der Kinder.
VON JENS MILDE
NORDENHAM – Die Eindrücke,
die sie bei ihrer Reise bekommen haben, werden sicherlich
noch lange Zeit nachwirken.
Davon sind Kirsten Malle,
Britta Veit, Jan Wachtendorf
und Hella Bessel überzeugt.
Sieben Tage lang waren sie in
den ärmsten Regionen Osteuropas unterwegs, um Geschenke an Kinder zu verteilen, die ansonsten zu Weihnachten vermutlich leer ausgehen würden. Sie haben die
fast schon überschwängliche
Freude der Kinder erlebt, aber
auch die Armut, in der die
Jungen und Mädchen aufwachsen müssen.
Nützliche Dinge
Jahr für Jahr organisieren
die Serviceclubs Round Table
und Ladies’ Circle den so genannten
Weihnachtspäckchenkonvoi. In ganz Deutschland werden Geschenke gepackt, die überwiegend nützliche Dingen enthalten: Mützen, Handschuhe, Mal- und
Schreibutensilien, Zahnbürsten und Schultaschen, aber
auch Spielzeug und Süßigkeiten. Auch in der Wesermarsch
wurde fleißig gesammelt, vor
allem in Schulen und Kindergärten. Allein in Nordenham
sind 1100 Päckchen zusammengekommen.
Der Weihnachtspäckchenkonvoi startete in Hanau. Von
Ein rumänischer Junge freut
sich über das Weihnachtspäckchen aus Deutschland.
dort ging es in Richtung Osten. Kirsten Malle, Britta Veit
und Jan Wachtendorf fuhren
mit nach Rumänien. Für Hella
Bessel und Jürgen Sickart ging
es in die Ukraine. Insgesamt
65 000 Päckchen gingen auf
die Reise. Der Konvoi bestand
aus 29 Lastwagen, hinzu kamen Busse und Begleitfahrzeuge. Einige Päckchen gingen auch nach Moldawien
und Bulgarien.
Jan Wachtendorf half beim
Verteilen der Päckchen im rumänischen Alba Iulia. Britta
Veit und Kirsten Malle landeten in Miercurea Ciuc. Sie besuchten überwiegend Kinderheime. Beim Verteilen der Geschenke hatten sie Unterstützung von Dolmetschern. Die
Touren wurden von der Caritas organisiert.
Dass selbst eine Zahnbürste unbändige Freude auslösen
kann, erlebten die Nordenhamer mehr als einmal. Britta
Veit erzählt von einem Mäd-
frohe Weihnachten und
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Große Gastfreundschaft
Auch Hella Bessel und Jürgen Sickart, die in der Ukraine
in der Nähe der moldwaischen Grenze unterwegs waren, erlebten Gastfreundschaft und Dankbarkeit. „Ein
Junge hat mich vor Freude
umarmt, das werde ich nie
vergessen“, sagt Hella Bessel.
In allen Stationen, die die
Nordenhamer besuchten, bedankten sich die Kinder, indem sie Lieder sangen und
Gedichte aufsagten. Außerdem gaben ihnen die Kinder
Dankeskarten und unzählige
selbst gemalte Bilder mit.
Einen großen Stapel davon
haben die Reisenden mit nach
Nordenham gebracht. Eine
Idee ist es, diese Bilder in den
Kindergärten auszuhängen,
die sich an der Aktion beteiligt
hatten. Außerdem wollen
Kirsten Malle und Britta Veit
sie zu Vorträgen mitnehmen,
wenn sie im nächsten Jahr
über den Weihnachtspäckchenkonvoi berichten und die
Werbetrommel für die Aktion
rühren.
Hella Bessel (2.
von links)
bei einer
Familie in
der Ukraine: Auch
hier war
die Freude groß.
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