Predigt vom 2

Martin Keller, Kradolfstrasse 26, 8583 Sulgen, 071 642 44 38, [email protected]
„Als versöhnti Mensche diened mir GOTT und DIR!“
In der Kraft des Heiligen Geistes hinterlassen wir Spuren in unserem Umfeld.
Wir leben unsere Geistesgaben. Wir erwarten und erbeten Gottes mächtiges Eingreifen.
Predigt 06. September 2015 FEG Sulgen
Apostelgeschichte 3, 1-10
Beflügelt leben 1
Mutig im Namen Jesu!
Eines Tages geschah Folgendes: Gegen drei Uhr, zur Zeit des Nachmittagsgebets, gingen Petrus und Johannes zum Tempel hinauf. 2 Um dieselbe Zeit brachte man einen
Mann, der von Geburt an gelähmt war, zu dem Tor des Tempels, das die »Schöne Pforte«
genannt wurde. Wie jeden Tag liess der Gelähmte sich dort hinsetzen, um von den Tempelbesuchern eine Gabe zu erbitten. 3 Als er nun Petrus und Johannes sah, die eben
durch das Tor gehen wollten, bat er sie, ihm etwas zu geben. 4 Die beiden blickten ihn
aufmerksam an, und Petrus sagte: »Sieh uns an!« 5 Der Mann sah erwartungsvoll zu
ihnen auf; er hoffte, etwas von ihnen zu bekommen. 6 Da sagte Petrus zu ihm: »Silber
habe ich nicht, und Gold habe ich nicht; doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen
von Jesus Christus aus Nazaret - steh auf und geh umher!« 7 Mit diesen Worten fasste er
ihn bei der rechten Hand und half ihm, sich aufzurichten. Im selben Augenblick kam Kraft
in die Füsse des Gelähmten, und seine Gelenke wurden fest. 8 Er sprang auf, und tatsächlich: Seine Beine trugen ihn; er konnte gehen! Der Mann folgte Petrus und Johannes
in den inneren Tempelvorhof, und immerfort lief er hin und her, hüpfte vor Freude und
pries Gott. 9 Die ganze Menschenmenge, die sich dort aufhielt, wurde auf ihn aufmerksam. 10 Als die Leute begriffen, dass der, der da hin- und hersprang und Gott lobte, niemand anders war als der Bettler, der sonst immer an der Schönen Pforte des Tempels
gesessen hatte, waren sie ausser sich vor Staunen über das, was mit ihm geschehen
war.
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Wir starten heute in die Predigtserie mit dem Titel: Beflügelt leben! Und zwar vom Heiligen
Geist beflügelt leben! Wir schauen dazu in die Apostelgeschichte. Viele von uns kennen die
Begebenheiten aus Kapitel 1 und 2. Jesus kehrt zu seinem Vater in den Himmel zurück. Ein
neuer 12. Apostel wird nachgewählt. Das Pfingstfest in Jerusalem wird gefeiert. Die Heilige
Geist wird ausgegossen. Petrus predigt. 3000 Menschen lassen sich taufen und aus ihnen entsteht die erste Gemeinde Jesu.
Gigantisch was da geschehen ist. Erweckung pur. Petrus hat am Pfingstmorgen wohl weder
daran gedacht noch davon zu träumen gewagt, dass er bis am Abend 3000 Menschen taufen
wird. Dass die Gemeinschaft der Jünger bis zum Ende dieses Tages von 120 Personen auf das
Fünfundzwanzigfache anwächst.
Meine lieben Freunde und Geschwister im Glauben - DAS WÜNSCHE ICH MIR! DAS MÖCHTE
ICH AUCH ERLEBEN!! BEI SO ETWAS WILL ICH MIT DABEI SEIN!!!
Und zwar nicht um eine Mega-Church zu erleben – dazu kann ich auch nach Amerika oder
Südkorea reisen. Auch nicht um ein grosses Auditorium für den Gottesdienst bauen zu können.
Ich möchte das erleben, weil ich die Dynamik spüren möchte! Die Kraft des Geistes. Was abgeht, wenn so viele Menschen zutiefst vom Evangelium ergriffen sind. Wenn der Geist Gottes
so gigantisch wirkt, in dem er Menschen die Augen für ihre Sünden öffnet und diese darauf reagieren. Wenn menschliche Bedürftigkeit offenbar wird und sich Massen taufen lassen als Zeichen, dass sie die Herrschaft über ihr Leben komplett an den Herrscher von Himmel und Erde
abgegeben haben!
HALLELUJA!
1
Schon in Apostelgeschichte 3 kehrt dann die Normalität wieder ein. Lukas berichtet von Begebenheiten aus dem ganz normalen christlichen Alltag. Und genau da setzt diese Predigtserie
an. Vom Heiligen Geist beflügelt leben. Im ganz normalen Alltag. In den täglichen Herausforderungen. Da wo wir sind und leben.
Aufmerksame Leser, Hörer oder Bibelkenner, könnten hier aufhorchen und einräumen: „Was,
ganz normaler Alltag. Da wird ein Gelähmter geheilt!?“ Das stimmt, aber lasst uns mal den Text
betrachten. Schon der erste Vers spricht davon, dass Petrus und Johannes zurück zur Tagesordnung gegangen sind. Sie sind ganz normal, zur neunten Stunde … also zum Nachmittagsgebet um drei Uhr … in den Tempel gegangen. Die Juden hatten drei fixe Gebetszeiten pro
Tag. Morgens um neun. Nachmittags um drei und abends bei Sonnenuntergang. Fromme Juden versammelten sich zu diesen Zeiten zum Gebet. Das war eine Gewohnheit. Nichts Besonderes. Alltag eben.
Um dieselbe Zeit brachte man einen Mann, der von Geburt an gelähmt war, zu dem Tor
des Tempels, das die »Schöne Pforte« genannt wurde. Wie jeden Tag liess der Gelähmte
sich dort hinsetzen, um von den Tempelbesuchern eine Gabe zu erbitten. Wie jeden Tag.
Gewohnheit. Jüdischer Alltag. Petrus und Johannes gingen, wohl mit vielen anderen Juden zusammen, zum Nachmittagsgebet. Der Bettler sass da und bettelte für seinen Lebensunterhalt.
3 Als er nun Petrus und Johannes sah, die eben durch das Tor gehen wollten, bat er sie,
ihm etwas zu geben. 4 Die beiden blickten ihn aufmerksam an, und Petrus sagte: »Sieh
uns an!« Die beiden haben angehalten. Sie sind nicht einfach am Bettler vorbei gelaufen. Haben keinen Bogen um ihn herum gemacht oder sind absichtlich auf der anderen Strassenseite
vorbeigehuscht. Vom Heiligen Geist beflügelt leben heisst, mit offenen Augen, Ohren und einem weiten Herzen durchs Leben gehen. Nicht auf der Flucht. Nicht am Rande. Nicht unter
dem Radar. Sondern mutig und bewusst, im Namen Jesu ( siehe auch „Der Barmherzige Samariter“ Lk
10,25-37). Die beiden Jünger nahmen sich Zeit. Sie schenkten dem Bettler ihre Aufmerksamkeit.
Das war wohl eher ungewöhnlich. In den meisten Fällen gingen die Leute vorbei. Im besten Fall
warfen sie eine Münze in den Sammelbecher. Aber anhalten … ernst nehmen … Wertschätzung zeigen … selten! Nie! Wir wissen nicht, wie sich der Bettler bemerkbar gemacht hat. Ob er
mit Worten um Almosen bat oder einfach einen traurigen Eindruck an den Tag legte oder ob er
mit dem Becher klimperte. Aber als Petrus und Johannes anhielten und sagten: »Sieh uns
an!«, wurde er wohl ziemlich plötzlich aus seiner alltäglichen Doppelhaltung von gewohnheitsmässiger Dringlichkeit - denn er brauchte ja das Geld - und der stets auf Enttäuschung gefassten Gleichgültigkeit - denn zu oft hat er schon nichts bekommen - herausgerissen. 5 Der Mann
sah erwartungsvoll zu ihnen auf; er hoffte, etwas von ihnen zu bekommen. Wenn sie
schon anhalten … wird es wohl auch etwas geben. Vielleicht suchen sie grad noch ihr Portemonnaie. Oder kramen in ihrer Handtasche herum. Was springt dabei wohl für mich dabei heraus?! 6 Da sagte Petrus zu ihm: »Silber habe ich nicht, und Gold habe ich nicht; doch was
ich habe, das gebe ich dir: Im Namen von Jesus Christus aus Nazaret - steh auf und geh
umher!«
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Als ich mich für die Predigt ganz neu auf diesen Text eingelassen habe, drängte sich mir eine
Frage auf. Was hat Petrus dem Bettler gegeben? Silber hatte er keines. Gold auch nicht. Was
er hat das gibt er ihm. Aber was hat er denn? Was hat er dem Bettler gegeben?
Petrus hat nichts … aber mit JESUS hat er ALLES!
Materiell konnte er nichts bieten … aber er hatte, beflügelt vom Heiligen Geist und im Namen
Jesu, in diesem Augenblick die Vollmacht zu heilen. »Im Namen von Jesus Christus aus Nazaret - steh auf und geh umher!« 7 Mit diesen Worten fasste er ihn bei der rechten Hand
und half ihm, sich aufzurichten. Im selben Augenblick kam Kraft in die Füsse des Gelähmten, und seine Gelenke wurden fest.
Petrus ist mutig. Mutig im Namen Jesu! Er selber hatte nichts zu bieten aber mit JESUS hatte er
ALLES was er brauchte. Und genau das ist für mich der springende Punkt aus dieser Predigt.
Das ist der Gedanke den ich heute in dein Herz und in dein Denken pflanzen will. Aus dir selbst
heraus hast du nichts … aber mit JESUS hast du ALLES! Dabei geht es nicht um die Gabe und
Vollmacht zum heilen … es geht um Jesus. JESUS IST ALLES – Punkt!
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Nun, könnte es sein, dass wir Christen in der Schweiz daran kranken, mit den Dingen zu glauben, zu arbeiten und zu evangelisieren die wir haben und können? Wir überlegen uns sehr viel
was wir haben. Und was wir können. Wenn wir über einen Neubau nachdenken, sind unsere
Gedanken schnell bei dem was wir haben. Wenn wir eine Anfrage für eine Aufgabe oder einen
Dienst bekommen, denken wir schnell darüber nach was wir können. Versteht mich bitte nicht
falsch. Solche Gedanken sind nicht grundsätzlich schlecht. Die gehören absolut dazu. Gabenorientiertes Dienen in der Gemeinde und verantwortungsvolle Haushalterschaft sind überaus
notwendig. Aber was, wenn uns der Teufel gerade an diesen Punkten überlistet und wir genau
in den Bereichen Gefahr laufen, falsche Schlüsse zu ziehen? Was ist, wenn das was wir haben
und das was wir können … oder das was wir nicht haben und das was wir nicht können … auf
einmal mehr Raum einnimmt und mehr Gewicht bekommt als JESUS CHRISTUS IN UNS!?
Petrus hatte nichts … aber mit JESUS hatte er ALLES!
Beflügelt vom Heiligen Geist leben und im ganz normalen Alltag, im Namen Jesu mutig sein
heisst, dass wir unser Vertrauen auf IHN ALLEINE setzen und nicht auf unsere Möglichkeiten.
Das heisst, verantwortungsvoll zu leben und mit dem Übernatürlichen zu rechnen. Das heisst,
mit offenem Herzen, offenen Ohren und offenen Augen durch den Tag zu gehen und dort wo es
im Namen Jesu etwas zu reden oder zu tun gibt, es mutig zu sagen und anzupacken! So dürfen
wir das verstehen. Denn der grösste Teil unseres Lebens spielt sich im Alltag ab. Im Gewohnten. Und genau darin sind wir Gottes Geschöpfe. Menschen. Die Krönung der Schöpfung mit
einem ganz klaren Auftrag (1.Mo1,28). Mit einem Verstand. Mit einem freien Willen. Und dadurch
mit Verantwortung. Das ist unsere Identität in Christus.
Es gibt viele Christen, die leiden in diesem Zusammenhang an einem Syndrom. Ich nenne es
das „Zweite-Sohn-Syndrom“. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32) ist die Rede von
zwei Söhnen. Nimm dir die nächste Woche doch bitte einmal etwas Zeit, lies die Gleichnisse
vom Barmherzigen Samariter und dem Verlorenen Sohn und lass Jesus dadurch zu dir reden.
Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sagte der zweite, ältere Sohn zu seinem Vater: 29 So viele
Jahre diene ich dir jetzt schon und habe mich nie deinen Anordnungen widersetzt. Und
doch hast du mir nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, sodass ich mit meinen Freunden hätte feiern können! 30 Und nun kommt dieser Mensch da zurück, dein Sohn, der
dein Vermögen mit Huren durchgebracht hat, und du lässt das Mastkalb für ihn schlachten! - 31 Kind, sagte der Vater zu ihm, du bist immer bei mir, und alles, was mir gehört,
gehört auch dir. 32 Aber jetzt konnten wir doch nicht anders als zu feiern und uns zu
freuen; denn dieser hier, dein Bruder, war tot, und nun lebt er wieder; er war verloren,
und nun ist er wiedergefunden.
Ist es dir nicht auch schon so ergangen oder lebst du vielleicht gerade jetzt in diesem Muster?
Du tust alles, was du kannst, um dem Vater zu gefallen. Du kennst ihn. Nennst ihn deinen Vater
im Himmel. Hältst seine Gebote und arbeitest auf seinen Feldern und für seinen Betrieb. Aber
du bist nicht zufrieden. Dein Herz ist nicht ruhig. Vielmehr ist es aufgewühlt, durcheinander und
alle um dich herum, die sich nicht mindestens so fest für den Vater einsetzen wie du oder zumindest bei dir wertschätzen wie gut du das machst … alle die nehmen die Sache nicht so ernst
wie du. Und dann feiern die auch noch. Gottesdienst. Singen Lobpreislieder oder schmeissen
eine Party im Namen des Herrn!? Lebst du gerade jetzt mit dem „Zweiten-Sohn-Syndrom“?
Kennst du solche oder ähnliche Gedanken? Dann hör jetzt genau hin, was der himmlische Vater dir zu sagen hat. Er meint damit genau dich. Er sagt das zu dir. Du, sein geliebtes Kind. Und
du darfst wissen, es kommt aus seinem tiefsten göttlichen Vaterherzen wenn er zu dir sagt:
Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mir gehört, gehört auch dir.
Petrus hatte nichts … aber mit JESUS hatte er ALLES! Und genau auf das vertraute er in seinem ganz normalen Alltag. In dieser Abhängigkeit war er mutig und heilte im Namen Jesu den
Gelähmten. Achtung, die Lösung ist JESUS! Nicht irgendeine übernatürliche Begabung. Nicht
die Vollmacht zu heilen oder in Zungen zu beten oder prophetisch reden zu können. JESUS ist
alles was Petrus hatte. Genau so dürfen wir uns von ihm erfüllen und beschenken lassen und
immer mehr erforschen, verstehen und erfahren, was JESUS CHRISTUS IN UNS bedeutet!
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8 Der Gelähmte sprang auf, und tatsächlich: Seine Beine trugen ihn; er konnte gehen!
Der Mann folgte Petrus und Johannes in den inneren Tempelvorhof, und immerfort lief er
hin und her, hüpfte vor Freude und pries Gott. 9 Die ganze Menschenmenge, die sich dort
aufhielt, wurde auf ihn aufmerksam. 10 Als die Leute begriffen, dass der, der da hin- und
hersprang und Gott lobte, niemand anders war als der Bettler, der sonst immer an der
Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte, waren sie ausser sich vor Staunen über
das, was mit ihm geschehen war.
Vom Heiligen Geist beflügelt leben bedeutet, dass in allem was wir sind und tun, die Ehre Jesus
gehört. Nicht Petrus war der Held in der Geschichte. Selbst der Bettler hat erkannt, dass es
nicht Petrus war, der ihn geheilt hatte. Er hat kapiert, dass im Namen Jesu der lebendige Gott
der Heiler ist. Alles, wozu uns der Heilige Geist beflügelt, erfüllt und befähigt … soll zum Lob
und zur Anbetung Jesu Christi führen. Zum Lob Gottes unseres Herrn. Der Name Jesu steht
über allem. Paulus schreibt den Philippern: Weil Jesus diesen Namen trägt, werden sich
einmal alle vor ihm auf die Knie werfen, alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der
Erde sind. Alle werden anerkennen, dass Jesus Christus der Herr ist, und werden damit
Gott, dem Vater, die Ehre geben (Phil2,10f). Wir, seine Jünger, seine Nachfolger, wir Gläubigen
und wir als Gemeinde Jesu, seine Braut, dürfen und sollen jetzt schon damit anfangen. Wir, die
wir selber so begeistert sind von ihm, der uns gerettet hat von all unserer Schuld und die gewaltige Mach des Heiligen Geistes in uns ausgegossen hat, wir dürfen aus tiefer Überzeugung im
ganz normalen Alltag mutig leben. Im Namen Jesu. Und dadurch zum Lob Gottes beitragen.
Durch unser Leben. So werden andere Menschen davon angesteckt, erleben Heilung und fangen auch an den dreieinigen Gott zu loben und zu preisen.
Vom Heiligen Geist beflügelt leben heisst:
 Im ganz normalen Alltag mutig zu sein!
 Im Namen von Jesus aus Nazaret!
 Zum Wohl von Menschen!
 Zur Anbetung Gottes!
AMEN
FRAGEN und ANREGUNGEN für die LEBENSGRUPPE
 Lest gemeinsam oder als Vorbereitung Apostelgeschichte 3, 1-10 / Lukas 10, 25-37 / 15, 11-32
 Was heisst es für dich, „im Namen Jesu mutig zu sein“ in deinem Alltag?
Erzählt einander auch von euren Erfahrungen…
 Offene Augen, Ohren und ein offenes Herz … wo siehst du Handlungsbedarf?
 Denkst du mehr daran was du hast/kannst … als an CHRISTUS IN DIR!? Wie könnte sich oder wie
könntest du das ändern … verändern lassen?
 Gott sagt: Was mir ist, das ist auch dir! … wir wird das in deinem Alltag greifbar?
 BETET für einander … um MUT im NAMEN JESU … und um heilige Gelassenheit ER ist ALLES!
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