58/2015

Der StartWAHN-Report
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Nachtflug – Gericht entscheidet
Fast schon unnatürlich: Wir streiten vor
Gericht in Sachen Nachtflug und der
Flughafen stellt freiwillig einige seiner
Abendflüge ein. Aber Ende 2015 will
man ja richtig durchstarten.
Wir warten auf das Urteil in Sachen
Nachtflug, was noch 2015 kommen soll.
Flughafen schikaniert privaten
Parkplatzbetreiber in Unna
Konkurrenz belebt das Geschäft. Das
sieht der Flughafen aber anders und
„bekämpft“ den privaten Parkplatzanbieter in Unna. Dabei ist der Passagier mit
PKW nur konsequent, immerhin parkt es
sich in Unna hinter der Firma Zurbrüggen
viel billiger und der Transfer zum Airport
ist im Preis schon enthalten. Am Airport
Dortmund zahlt der Passagier für Parken
und Transfer. Wir sprachen mit dem
Betreiber der Parkanlage.
Jobs am Airport aber …
84,79 Stunden im Monat, exakt abgestimmt, nicht auf den Jobsucher, sondern
auf die Airlines. Warum sind eigentlich
alle offenen Jobs bis Ende Oktober 2015
befristet? Steht so auf der WEB-Seite des
Flughafens Dortmund.
Ein Jahr ist rum und nichts ist
in Brüssel geschehen
Der Flughafen benötigt in Brüssel einen
Sanierungsplan. Die Leitlinien der EU
aus April 2014 erzwingen massive
Kostenreduzierungen. Seitdem sind 12
Monate vergangen, ohne dass Brüssel das
Papier aus Dortmund abgesegnet hätte.
Ohne realistischen Sanierungsplan keine
weiteren Subventionen!
Mülleimer überflüssig
Die Mülleimer können verschwinden.
Flaschensammler haben das Flughafeninnere bereits unter sich aufgeteilt und
verteidigen ihre Reviere. Sie haben es auf
das Leergut abgesehen. Vielleicht sind
das die indirekten Arbeitsplätze am
Airport – so eines unserer Mitglieder.
Flughafen bricht seit Jahren
geltendes Recht
Das sollte sich der Bürger erlauben:
Der Flughafen benötigt für die
Preise, die er den Fluggesellschaften
einräumt, eine Genehmigung. Die
letzte Genehmigung stammt aus Okt.
2000! Genehmigt waren damals ca. 7
Euro für das Anfliegen, Starten und
Landen. Heute zahlt die WizzAir für
die gleiche Leistung nur 3 Euro.
Der Flughafen Dortmund verwandelte sich von einem ehemals Gewinn
produzierenden Unternehmen in ein
Millionengrab. Für die Dumpingpreise gibt es bis heute keine
notwendige Genehmigung. Und die
Behörde, die das hätte prüfen
müssen? Die hielt still und erhielt
erst im Herbst 2014 einen nachträglichen Antrag. Wie kann das sein?
Selbst diese Preise sind bis heute
nicht genehmigt. So schreibt es die
EU-Kommission.
Ausgabe 58
Mai 2015
Möglicherweise wäre dies das Todesurteil für
jedweden Ausbau. Die Kassen sind leer, der ein oder
andere Ratsvertreter der Stadt würde dann vielleicht
endlich ins Nachdenken kommen? Da macht es Sinn,
die Kapazitäten kurzerhand hochzuschrauben.
Flughafen fliegt nur 2. Klasse
Die Hoffnung auf den Landesentwicklungsplan NRW
(LEP) hat sich zerschlagen – es ist keine internationale
Aufwertung vorgesehen. Der Flughafen wehrt sich:
Die Zahlen aus Ende der 90er Jahre sind zu alt, man
möchte als „International“ anerkannt werden. Die
Zahlen, mit denen der Airport die direkten und
indirekten Jobs hochrechnet, stammen allerdings auch
aus dieser Zeit. Sie werden aber nicht in Frage
gestellt.
Flughafen will LEP umgehen
Was nicht passt wir eben
passend gemacht
Dortmund bleibt nach dem LEP das, was er immer
schon war, ein regionaler Anbieter. Damit erschwert
der LEP NRW weitere Ausbauplanungen, z. B. die
Verlängerung der Start- und Landebahn. Und genau
darum geht es auch. Nun soll der Bund die Weichen für
eine Aufwertung durch die Hintertür stellen.
Wie berichtet, wird der Flughafen jetzt einen derartigen
Antrag an das Bundesverkehrsministerium stellen.
Dortmund will ein „Flughafen im Bundesinteresse“
werden und damit die Zwänge des LEP umgehen.
Über Nacht erhöhte sich wie durch
Geisterhand die Kapazität der Abfertigungsinfrastruktur auf 3,5 Mio.
Passagiere am Flughafen Dortmund.
Wie kann das sein?
Sollte das dem Flughafen Dortmund gelingen, wird
umgehend der Ausbaubeschluss für die +300 m StartLandbahn in den Rat der Stadt Dortmund eingebracht.
Weitere Steuergelder werden dann in Luft aufgehen.
Dahinter steckt möglicherweise
taktisches Kalkül. Bisher waren es
ausweislich immer nur 2,5 bis 2,7
Mio. Passagiere pro Jahr, die
abgefertigt werden konnten. Bis 2023
würde diese Grenze nach den
Planungen des Flughafens geknackt.
Damit würden erhebliche Ausbauinvestitionen fällig. Nach den einschlägigen Unterlagen kostet dann
allein der Ausbau der Abfertigungsinfrastruktur 35 Mio. Euro.
Jetzt wird es eng zusammen mit dem
Kosten, die bereits er Ausbau der
Start- und Landbahn verschlingen
würde. Es sind dies ca. 70 Mio. Euro
und zusammen wären es dann 105
Mio. Euro. Das wird teuer.
Ausbau teuer und wirtschaftlich sinnlos
Nach dem jetzt genehmigten Nachtflug möchte man zu
gern die nächste Salamischeibe abschneiden. Die Startund Landebahn soll von 2.000 m auf 2.300 verlängert
werden. Kostenpunkt 70 Mio. Euro. Die vom Airport
bezahlten Gutachten empfehlen den Ausbau der Piste.
In einem Gutachten, das eigenartigerweise nicht mehr
auf den WEB-Seiten des Airport zu finden ist, liest sich
das aber anders. Demnach ist ein wirtschaftlicher
Betrieb nach einem Ausbau auf 2.300 m nur möglich,
wenn gleichzeitig die in Richtung Dortmund verlaufenden 2 Stromtrassen erdverlegt werden. Die 2 Trassen
schränken den Ausbau ein, daher die (nur!) +300 m!
Die geplanten +300 m sind wirtschaftlich sinnlos und
nur dem Problem der 2 Stromtrassen geschuldet. Die
zusätzlichen Kosten der Erdverlegung sind ungekannt.
Ob die Ratsmitglieder den Zusammenhang kennen?
Verantwortlich für diese Ausgabe: Johannes Kleinschnittger, Ursula Wirtz
Ihre SGF, Dortmund Kreis - Unna e.V., E-Mail: [email protected]