IQSH-Newsletter 08/2015 Begabungsförderung ist gelebte Inklusion

IQSH-Newsletter 08/2015
07. Juli 2015
Begabungsförderung ist gelebte Inklusion –
20 Schulen aus 11 Kreisen wurde in einer
Feierstunde das SHiB-Zertifikat für inklusive
Begabtenförderung verliehen
lichen‘ vorbildlich umsetzen“, sagte
Petra Fojut. Alle Schulen hätten
sich über mehrere Jahre intensiv
mit dem Thema Begabten- und
Begabungsförderung auseinandergesetzt, ihre Lehrkräfte weitergebildet, je Schule zwei Lehrkräfte in
einem 35 Stunden umfassenden
Zertifikatskurs zur Beratungslehrkraft Begabtenförderung qualifiziert, ein inklusives Konzept für ihre
Petra Fojut freute sich
Schule
entwickelt und es im Schulüber die positive
Resonanz
programm verankert. „Ich freue
mich, dass sich mit den heute zertifizierten 20 Schulen seit dem Start des Projekts im
Schuljahr 2011/2012 nun insgesamt 23 Grundschulen,
20 Schulen in der Sekundarstufe I und II sowie zwei
Förderzentren auf vielfältige und unterschiedliche Weise
um die Begabungs- und Begabtenförderung ihrer Schülerinnen und Schüler kümmern“, sagte Fojut. Mit den 45
SHiB-Schulen und den bereits bestehenden 16 Kompetenzzentren (11 weiterführende Schulen und 5 Tandems
aus Kita und Grundschule) verfüge Schleswig-Holstein
mit insgesamt 61 Schulen nun über ein gutes Netzwerk
für die Begabten- und Begabungsförderung, in dem sich
die Schulen austauschen und voneinander lernen könnten. „Wir werden dieses Netzwerk vonseiten des IQSH
weiterhin mit Fortbildungen zum Beispiel zur Diagnostik
und Unterrichtsentwicklung sowie mit einer begleitenden
Beratung vor Ort weiter unterstützen“, so Fojut.
KIEL. Wie können Lehrkräfte Begabungen von Kindern und Jugendlichen erkennen und diese im Unterricht, aber auch unterrichtsbegleitend fördern? 20
Schulen aus 11 Kreisen haben auf vielfältige Weise
gezeigt, wie das erfolgreich gehen kann. Dafür bekamen sie am 26. Juni 2015 in einer Feierstunde in
der Sparkassenakademie in Kiel das SHiB-Zertifikat
(Schleswig-Holstein inklusive Begabtenförderung)
von Petra Fojut, Abteilungsleiterin Fort- und Weiterbildung des Instituts für Qualitätsentwicklung an
Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), Maren Stolte,
Koordinatorin Begabten- und Begabungsförderung
sowie Gesamtprojektleiterin SHiB (IQSH), sowie Gudrun Schröder und Ulrike Martens, Projektleiterinnen
für die SHiB-Grundschulen (IQSH), überreicht.
Maren Stolte ist davon überzeugt,
dass SHiB dazu beigetragen hat, die
Expertise der Lehrkräfte in der Begabungsförderung deutlich zu erhöhen.
„Je länger die Kolleginnen und Kollegen an dem Projekt arbeiteten, desto
deutlicher wurde ihnen, dass jedes
Kind spezifische und besondere Begabungen mitbringt, die es zu erken-
Zuvor präsentierten die Schulen in beeindruckender
Weise ihre Arbeit. Zu sehen waren inspirierende Ideen
wie das Drehtürmodell, bei dem Schülerinnen und Schüler zeitweise den Unterricht verlassen dürfen, um an
eigenen Projekten zu arbeiten oder an Unterricht in anderen Klassen(-stufen) teilzunehmen, wie vier plus eins,
wo die Schülerinnen und Schüler regelmäßig an einem
Tag in der Woche nicht am Regelunterricht teilnehmen,
sondern eigene Projekte erarbeiten, oder wie Beispiele
für herausfordernde Aufgaben und Fragebögen zur
Selbsteinschätzung. Lebendige Einblicke in den pädagogischen Alltag ermöglichten Präsentationen von Schülerinnen und Schülern, Arbeitsergebnisse und kleine Filme.
nen und zu fördern gilt“, so Stolte. Der
Blick auf die Schülerinnen und Schüler
hat sich bei vielen Lehrkräften grundlegend gewandelt und auch die eigene Rolle wurde aus
einem neuen Blickwinkel reflektiert. „Es zeigte sich zudem, dass die erweiterten Kompetenzen der Lehrkräfte
nicht nur den hochbegabten Kindern zugutekommen,
sondern dass alle Kinder davon profitieren“, freute sich
Stolte. „Begabungsförderung ist umgesetzte Inklusion“,
davon ist Stolte überzeugt.
Maren Stolte begrüßt die
Teilnehmerinnen und
Teilnehmer
„Mit dem Schild ‚SHiB – Schule inklusive Begabtenförderung‘ können die Schulen nun der Öffentlichkeit zeigen,
dass sie das Projektmotto ‚erkennen, ermutigen, ermög-
Gastrednerin Annemarie von der Groeben hat als Gymnasiallehrerin langjährige Erfahrung in der binnendifferenzierenden Arbeit unter anderem an der Laborschule
Impressum: Petra Haars I Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) I Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Veröffentlichungen I Schreberweg 5, 24119 Kronshagen I
Tel. 0431 5403-103 I [email protected] I http://iqsh.schleswig-holstein.de
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Husum (Gymnasium), Klaus-Groth-Schule Husum mit
Außenstelle Schobüll (Grundschule)
Ostholstein: Gymnasium am Mühlenberg aus Bad
Schwartau (Diese Schule konnte wegen der Abiturdurchführung leider nicht an der Feier teilnehmen und bekommt das Zertifikat in den kommenden Wochen von der
Projektleitung persönlich überreicht.)
Rendsburg-Eckernförde: Claus-Rixen-Schule Altenholz
mit Außenstelle „Am Stifter Wald“ (Grundschule), GorchFock-Schule aus Eckernförde (Grundschule)
Pinneberg: Johann-Comenius-Schule Thesdorf aus Pinneberg (Gemeinschaftsschule)
Schleswig-Flensburg: Klaus-Harms-Schule aus Kappeln
(Gymnasium), Lornsenschule aus Schleswig (Gymnasium)
Segeberg: Gymnasium Harksheide aus Norderstedt,
Lessing-Gymnasium aus Norderstedt, Städtisches Gymnasium Segeberg aus Bad Segeberg, Grundschule Alveslohe aus Alveslohe, Grundschule Glashütte aus Norderstedt
Steinburg: Theodor-Mommsen-Schule aus Bad Oldesloe
(Gymnasium) (Diese Schule konnte wegen der Abiturdurchführung leider nicht an der Feier teilnehmen und
bekommt das Zertifikat in den kommenden Wochen von
der Projektleitung persönlich überreicht.)
Bielefeld. Davon zeugen zahlreiche Veröffentlichungen.
Sie plädierte in ihrem anregenden und zum Mitdenken
herausfordernden Festvortrag dafür, die Verschiedenheit
der Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Es sei ein großes Unrecht, Schülerinnen und
Schüler sowohl zu langweilen
und zu unterfordern, als auch
zu überfordern. Beides mache
traurig und aggressiv. Das Ziel,
alle Schülerinnen und Schüler
zu erreichen und zur persönlichen Bestleistung zu bringen
sei allerdings für Lehrkräfte eine
große Herausforderung. Das
Anwenden des Prinzips „nicht
Annemarie von der Groeben
animierte die Zuhörerinnen und
Kinder, sondern Aufgaben zu
Zuhörer zum Mitdenken
differenzieren“ erleichtere diese
Aufgabe.
,
Nachdem die Schulen sich in zwei Runden präsentiert
hatten, überbrachte Dr. Gabriele Romig die Grußworte
des Ministeriums für Schule und Berufsbildung. Anschließend wurden die beiden langjährigen Projektleiterinnen für die SHiB-Grundschulen Ulrike Martens und
Gudrun Schröder sowie die für die Schülerpaten zuständige Maike Schröder-Jans verabschiedet.
Im Schuljahr 2015/16 werden die Grundschule KnüttelAntonius-Schule aus Norderbrarup und die Schule am
Thorsberger Moor aus Süderbrarup (Kreis SchleswigFlensburg) sowie die Friedrich-Paulsen-Schule aus Niebüll (Kreis Nordfriesland) zertifiziert und komplettieren
damit den Kreis der SHiB-Schulen.
Kontakt
Koordinatorin Begabten- und
Maren Stolte, IQSH,
Tel. 0431 5403-136,
E-Mail: [email protected]
Begabungsförderung
Fotos
Hilke Hand, IQSH
Die Teams der zertifizierten Schulen
Freuten sich über das Erreichte: Ulrike Martens, Gudrun Schröder, Maike
Schröder-Jans (v. l. n. r.)
Die neuen SHiB-Schulen:
Dithmarschen: Grundschule Meldorf, Hansestadt
Lübeck: Katharineum zu Lübeck (Gymnasium)
Kiel: Kieler Gelehrtenschule (Gymnasium)
Neumünster: Gemeinschaftsschule NeumünsterBrachenfeld
Nordfriesland: Eilun Feer Skuul aus Wyk/Föhr (Gymnasium und Gemeinschaftsschule), Pestalozzi-Schule aus
Husum (Förderzentrum), Theodor-Storm-Schule aus
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