Jahresheft Nr. 31 (2015)

VE R
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Verein
Ehemaliger Einbecker
Realgymnasiasten
Der Ehemaligen-Verein der
Einbecker Goetheschüler
Jahresheft Nr. 31 (2015)
Nr. 31
2015
Herausgeber:
VE²R Verein Ehemaliger Einbecker
Realgymnasiasten / Goetheschüler e. V.
E-Mail: [email protected]
Internet: www.veer-einbeck.de
Vorstand:
Frank Bertram (1. Vorsitzender)
Hohe Münsterstr. 24 b, 37574 Einbeck
Tel. 05561 – 927 567
E-mail: [email protected]
Edmund Gräfenhahn (2. Vorsitzender)
Hardenbergstr. 2, 37574 Einbeck
Tel. 05561 – 37 37
E-mail: [email protected]
Ilka Beyer-Pohl (Schriftführerin)
Birkenweg 19, 37574 Einbeck
Tel. 05561 – 3 139 994
E-mail: [email protected]
Kontoverbindung des VE²R bei der Sparkasse Einbeck:
IBAN DE16262514250001035823
BIC NOLADE21EIN
Gläubigeridentifikationsnummer des VE²R:
DE65ZZZ00000570420
VE²R Inhaltsverzeichnis
Jahresheft Nr. 31 (2015)
Liebe Mitglieder,
Grußwort des Vorstandes
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Protokoll der Mitgliederversammlung 2015
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Kassenprüfungsbericht für das Jahr 2014
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Vitrinen-Sanierung gesponsert
10
CD zeigt Schulleben im Jahr 1983
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Feuerzangenbowle 2015 im Deli-Kino
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Schulsportassistenten der Goetheschule
20
Alter Münsterfriedhof
22
Entlassungsfeier der Abiturienten 2015
26
Einbecker Jahresrückblick in Themen
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Veränderungen im Kollegium
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Abiturientinnen und Abiturienten 2015
51
Abitur-Jubilare 60 Jahre, 50 Jahre, 25 Jahre
54
Nachruf: Ulrich Peetz
57
Berichte ehemaliger Abitur-Jahrgänge
59
Mai-Wanderung und Spargelessen 2015
74
Der VE²R trauert um Mitglieder
76
Einladung zur Mitgliederversammlung 2015
77
Einladung zur Grünkohlwanderung 2015
78
und wieder ist ein Jahr vorüber, höchste Zeit für das aktuelle
VE²R-Jahresheft. Wir grüßen alle Ehemaligen und Freunde der
Goetheschule Einbeck sehr herzlich. Am 28. November findet
unsere traditionelle Grünkohlwanderung statt, Anmeldungen
erbitten wir umgehend (siehe Seite 78). Die nächste ordentliche
Mitgliederversammlung findet am Sonnabend, 9. Januar 2016,
um 18 Uhr in der Mensa der Goetheschule statt. Die Tagesordnung finden Sie in diesem Heft. Es stehen unter anderem Wahlen des Vorstandes an.
Über das Vereinsleben berichten wir in diesem Heft ebenso
wieder wie wir aktuelle Nachrichten und Berichte aus Einbeck
veröffentlichen. Aktuelle Fotos von Veranstaltungen des Vereins sind auf der Internetseite des VE²R zu finden, die unter
www.veer-einbeck.de angeklickt werden kann. Auch in diesem
Jahr gilt: Wer etwas gegen die Veröffentlichung eines Fotos auf
der Internetseite haben sollte, melde sich bitte beim Vorstand,
dann wird das entsprechende Bild entfernt. Außerdem möchten wir auf unsere Seite beim Social-Media-Netzwerk Facebook
hinweisen. Dort sind wir unter „VE2R“ zu finden.
Im vergangenen Heft hatten wir eine aktuelle Mitgliederliste
des VE²R abgedruckt. Daraufhin gab es mehrere Hinweise auf
Adressänderungen und andere Veränderungen. Dafür ist der
Vorstand dankbar. Eine aktuelle Mitgliederliste auch inklusive
der Postadressen soll wieder im nächsten Heft veröffentlicht
werden, wenn es dazu keinen Widerspruch gibt. Wie schon
mehrfach erwähnt: Nachforschungen nicht mehr gültiger Postadressen sind nicht nur zeitaufwändig, sondern sie verursachen
auch hohe Kosten, da die meisten Kommunen mittlerweile Melderegisterauskünfte nur noch gegen Gebühr (bis zu 10 Euro pro
Adresse) erteilen.
Der Vorstand
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Protokoll der Mitgliederversammlung
des VE²R am 10. Januar 2015
18 Uhr, Isabelle Grupe und Helena Mengert (beide Jahrgang 12)
tragen drei Musikstücke (Geige und Klavier) vor.
Beginn: 18.15 Uhr Ende: 19.30 Uhr
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit
Der 1. Vorsitzende stellt fest, dass mit der fristgerechten Einladung aller Mitglieder durch das Anschreiben im Jahresheft Nr.
30 (Dezember 2014) und der Anzeige in der „Einbecker Morgenpost“ vom 29.12.2014 - jeweils mit Angabe der Tagesordnung - gemäß der Satzung die Beschlussfähigkeit der Versammlung gegeben ist. Weiterhin begrüßt er alle Anwesenden.
Der 1. Vorsitzende spricht seinen VorstandskollegInnen für engagierte Zusammenarbeit, Lutz-H. Hesse für die Hilfe bei der
Kassenführung sowie beiden Kassenprüfern seinen Dank aus.
TOP 2: Bericht des Vorstandes über das Jahr 2014
Mitglieder: Zum 31.12.2014 waren 359 Mitglieder gemeldet,
etwas weniger als 2013. Im Jahr 2014 gab es 2 Beitritte, 7 Austritte und 4 Todesfälle.
Günter Flotho (†2014), Abitur 1952
Gisela Meyhöfer (†18.6.2014), Abitur 1956
Dr. Ekhard Pohle (†12.8.2014), Abitur 1954
Bereits 2013 starb, aber erst im vergangenen Jahr bekannt wurde der Tod von Norbert Lindemann (†2013), Abitur 1950
Die Idee zur Werbung neuer Mitglieder, den jeweiligen Abiturientinnen und Abiturienten eine kostenlose Mitgliedschaft
inkl. Jahresheft als pdf-Dokument zur Verfügung zu stellen, erwies sich als schwierig, da die Abiturjahrgänge im Zeitalter von
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
WhatsApp über keine Mailadresse mehr verfügen bzw. für einen Jahrgang kein geschlossener Mailverteiler mehr existiert.
•
Versand des 30. Jahresheftes des VEER zum Ende 2014,
nach Schuljahresende 2013/14.
Den Vorstand erreichten Meinungen mit positiver Kritik zum
aktuellen Jahresheft. Inhaltliche Beiträge, die von Ehemaligen
beigesteuert wurden, wurden dankbar angenommen. Auf das
Mitgliederverzeichnis wurde positiv reagiert, indem veränderte
Adressen, die oft eine teure Anschriftenermittlung bei Städten
und Gemeinden zur Folge haben, dem Vorstand mitgeteilt wurden.
•
Maiwanderung: Im Mai 2014 spazierten ca. 35 Erwachsene samt Jugendlichen um den Eselsteich bei Hunnesrück. Das
Spargelessen in Hunnesrück „Zum kühlen Grunde“ war gut.
•
Grünkohlwanderung: An der Grünkohlwanderung (wie
immer am Sonnabend vor dem 1. Advent) nahmen ca. 30 Freunde und Mitglieder des VEER teil, die von Vogelbeck nach Ahlshausen und wieder retour wanderten. Das Essen in Ahlshausen
im Gasthaus Ludwig Ernst war hervorragend. Grünkohlkönigin
wurde in Abwesenheit Antje Bach.
•
Abiturjahrgang 2014: Das Abifoto des Jahrgangs 2014
inklusive Rahmen für die „Ahnengalerie“ wurde an den Abiturjahrgang auf der Entlassungsfeier im Wilhelm-Bendow-Theater
übergeben. Für besonderes Engagement im „Schulischen Leben“ konnte dieses Jahr leider niemand mit Buch-Gutscheinen
ausgezeichnet werden.
•
Die angedachte Aula-Fenster-Illumination des Landkreises (von außen), die der VEER finanziell unterstützen wollte,
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
konnte weder geplant noch verwirklicht werden, da bereits nur
für die Planung -laut Architektin des Landkreises- eine fünfstellige Summe zur Verfügung stehen müsse (Berücksichtigung vieler Gesetze wie Denkmalschutz etc.).
Stand zum 01.01.2014: Giro 3,95 €, Sparbuch 11.530,76 €,
Stand zum 31.12.2014: Giro 12,64 €, Sparbuch 9.593,33 €.
Im Anschluss stellt sie den Antrag auf Entlastung des Vorstandes.
•
Der Schulwaldpavillon hat einen wetterfesten Anstrich
bekommen. Den drei „Malern“ Klaus Kühne, Peter Fritze und
seiner Ehefrau sei herzlich gedankt.
TOP 4: Entlastung des Vorstandes
Der Antrag auf Entlastung des Vorstandes wird ohne Gegenstimme, einstimmig mit drei Enthaltungen genehmigt.
•
Zum Filmabend der „Feuerzangenbowle“ luden der
VEER und das Netzwerk Einbeck gemeinsam in der Vorweihnachtszeit 2014 ein. Das Deli-Kino war ausverkauft und jeder
konnte im Foyer „einen winzigen Schlock“ echter Feuerzangenbowle zu sich nehmen. Der Beginn einer Tradition? Nicht ausgeschlossen! Der Überschuss von 600 EUR wurde zu gleichen
Teilen an den Tierschutzverein Villa Wuff e.V. und den Förderverein des Einbecker Bürgerspitals e.V. gespendet.
TOP 5: Verschiedenes
•
Für insgesamt ca. 3700 EUR wurden neue hochwertige
Pauken für das Schulorchester gemeinsam mit dem Fördererverein (1000 EUR) und weiterer Spenden (ca. 200 EUR) angeschafft. Sie kommen fortan bei jeder Probe, auf jedem Konzert,
besonders zum Weihnachtskonzert, das an der Goetheschule
etabliert werden soll, zum Einsatz. Ein Schild/Hinweis mit dem
VEER-Logo soll zukünftig viele Schülergenerationen an den
VEER beim „Pauken und Trompeten“ erinnern. Dieses soll noch
angefertigt werden.
TOP 3: Bericht der Kassenprüfer
Frau Dr. Beckendorf stellt den Kassenprüfbericht vom
09.01.2015 (s. Anlage des Protokolls) vor. Die Kasse wurde einwandfrei geführt.
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Das Lehrer-/Schülerverzeichnis soll 2015 aktualisiert/ergänzt
werden. Der Vorstand fragt bei der Einbecker Morgenpost und
bei Matthias Koß an, ob noch digitale Daten zur Verfügung stehen.
Eine Vitrine, die in der Biologiesammlung genutzt wurde, soll
2015 überarbeitet, gestrichen, mit Beleuchtung und einem
Holz-Unterbau versehen werden, so dass diese endlich als Auslagevitrine für Goetheshop-Artikel genutzt werden kann. Die
Kosten für die Instandsetzung und Modernisierung trägt der
VEER.
Auf der nächsten Jahreshauptversammlung im Januar 2016 soll
darüber entschieden werden, ob der VEER gemeinnützig werden soll. Bis dahin sollen sich die Mitglieder über Voraussetzungen und Bestimmungen einer Gemeinnützigkeit informieren.
Im Januar 2016 steht eine Neuwahl des 1. Vorsitzenden an.
Frank Bertram steht für eine Wiederwahl aus persönlichen
Gründen nicht mehr zur Verfügung. Nachfolge gesucht!
Die nächste Mai-Wanderung findet am 02.05.2015 ab 16 Uhr
(18 Uhr Essen) in der „Sollinghöhe“ (Carsten Macke) in Silberborn statt. Gewandert wird durchs Moor Mecklenbruch. Der
Abiturjahrgang von 1990 (Antje Bach) hat silbernes Jubiläum
und möchte an diesem Programmpunkt teilnehmen. Als Ausweichvariante bei Nichtbuchung soll Ernst in Ahlshausen (Wan7
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
derung von Salzderhelden oder in Ahlshausen) dienen.
Die Grünkohlwanderung findet erneut in Ahlshausen im Gasthaus Ernst am 28.11.15 statt (11 Uhr wandern, 13 Uhr essen).
Dieser Termin ist bereits gebucht.
Die Abiturentlassung, auf der das Foto und eventuelle Buchpreise übergeben werden, ist am 03.07.2015.
Eine mögliche Wiederholung der „Feuerzangenbowle“ könnte
am 04.12.15 sein.
Gerd Bücker regt an, die Wahl der Grünkohlkönigin/des –königs zukünftig zu ersetzen durch die Wahl einer Person, die eine
geistreiche Beigabe, den Vortrag eines Gedichts etwa, beisteuert. Schließlich waren die meisten „aktiven Wanderer“ schon
einmal Majestäten. Frau Bach erklärt sich bereit, sowohl „Hochprozentiges“ als auch „Geistreiches“ zur Wanderung im November 2015 mitzubringen.
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Kassenprüfungsbericht für das Jahr 2014
Am 09.01.2015 haben Dr. Ursula Beckendorf und Jürgen Herbst
die Kasse des VE²R für das Geschäftsjahr 2014 im „Einbecker
Hof“ in Einbeck geprüft.
Sämtliche Einnahmen und Ausgaben konnten durch Buchungsbelege des Vereins belegt werden.
Dabei haben sich keinerlei Beanstandungen ergeben.
Die Konten eröffneten mit den Beständen:
Girokonto €
3,95
Sparbuch € 11530,76
Einnahmen im Jahr 2014:
Mitgliedsbeiträge (inkl. Gebühren für Rücklastschriften)
€ 4809,42
Zinsen bis 31.12.14 € 12,51
Ausgaben im Jahr 2014:
Vereinsausgaben
€ 6750,67
Die Konten wurden am 31.12.2014 mit folgenden Beständen
geschlossen.
Girokonto
€
12,64
Sparbuch
€ 9593,33
Der Verein verfügt zum Stichtag über ein Vermögen in Höhe von
€ 9605,07.
Dem Vorstand kann daher eine sparsame und umsichtige Haushaltsführung bescheinigt werden.
Aus diesem Grund schlagen wir der Jahreshauptversammlung am 10.01.2015 vor, dem Vorstand für das
abgelaufene
Geschäftsjahr
Entlastung
zu
erteilen.
Dr. Ursula Beckendorf, Jürgen Herbst
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VE²R sponsert Vitrinen-Sanierung
für den Goethe-Shop
Der VE²R hat die Sanierung
einer vorhandenen Vitrine
inklusive Unterschrank finanziert. Der gläserne Schrank
wird für die Präsentation von
Produkten des Goethe-Shops
verwendet und steht im Flur
direkt vor dem Lehrerzimmer
im Altbau. Die Vitrine ist neben den im vergangenen gesponserten Pauken auch der
erste Gegenstand, der mit einem speziellen Sponsor-Aufkleber (rechts) entsprechend
gekennzeichnet ist.
Diese Vitrine hat der VE²R instandsetzen lassen und gesponsert,
in ihr werden in Zukunft Produkte des Goethe-Shop präsentiert.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Neu: Vier rollbare Spiegelelemente
Der VE²R hat wesentlich mitgeholfen, vier rollbare Spiegelelemente zu erwerben.
Sie können im Darstellenden
Spiel auf der Theaterbühne
ebenso eingesetzt werden wie
bei Musik-Aufführungen oder
(siehe Fotos) bei der musikalischen Begleitung der KunstAusstellung.
Foto: fb
VE²R lässt alten Schulfilm der Foto-AG
aus dem Jahr 1983 auf CD pressen
Wie sah es in der Goetheschule Einbeck im Jahre
1983 aus? Wie verlief damals ein typischer Tag am
Gymnasium? Das zeigt ein
Film, den die damalige
Foto-Arbeitsgemeinschaft
mit dem zu der damaligen
Zeit noch jungen Medium
Video erstellt hat. Der Ehemaligen-Verein der Goetheschüler, der VE²R, hat den 22-minütigen Film jetzt digitalisieren lassen. Die CD/DVD ist zum Preis von 10 Euro im Sekretariat
der Goetheschule erhältlich.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Aktuelle Nachrichten aus der Schule:
www.goetheschule-einbeck.de
In der Goetheschule: das David Orlowsky Trio. Foto: Bertram
David Orlowsky Trio: Klezmer-Konzert
und Fragerunde mit Schülern
Die Website der Goetheschule bringt immer aktuelle Informationen aus dem Schulalltag des Einbecker Gymnasiums. Mehrere
Texte in diesem Heft sind mit Erlaubnis übernommen.
Zur Taubenabwehr sind
die Sandsteinreliefs am
Altbau mit Edelstahlgeflecht geschützt worden. Laut Schulträger
haben die aggressiven
Hinterlassenschaften zu
Schäden geführt, die Reliefs waren erst kürzlich
saniert worden.
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Die Weltklasse-Musiker des David Orlowsky Trios waren an der
Goetheschule zu Gast, präsentierten Klezmer-Musik und kamen mit Schülern des Schulorchesters unter Leitung von Malte
Splittgerber ins Gespräch. Im Rahmen des Programms „Rapsody in School“ - einem ehrenamtlichen Musikvermittlungsprogramm von Künstlern für Schüler - haben sich die drei Musiker
David Orlowsky (Klarinette), Jens-Uwe Popp (Gitarre) und Florian Dohrmann (Kontrabass) nach ihrem Gastspiel in Einbeck
während der Niedersächsischen Musiktage der Sparkassenstiftung in der Schulbibliothek den Fragen der Schüler gestellt. Dabei kamen sie miteinander ins Gespräch über den Alltag von Berufsmusikern, über Proben und den Weg zur Musik. Wer Musik
beruflich betreiben möchte, müsse das wirklich wollen, lautete
der Ratschlag der Profis. Wichtig sei auch immer ein guter Musiklehrer. Wegen der guten Resonanz ist 2016 eine Begegnung
zwischen Jugendlichen und dem dann in Einbeck auftretenden
Percussionisten Martin Grubinger geplant.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Jeder nur einen winzigen Schlock...
Feuerzangenbowle wieder im Kino
Nach der erfolgreichen
Premiere zeigen das
XING-Netzwerk Einbeck
und der EhemaligenVerein der Goetheschüler VE²R am Freitag, 4.
Dezember 2015, um
20 Uhr im Deli-Kino
in Einbeck wieder den
Klassiker der Schulzeit
schlechthin: „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz
Rühmann. Viele können komplette Textpassagen mitsprechen,
lassen an passenden Filmstellen einen Wecker klingeln und
leuchten mit der Taschenlampe auf die Leinwand. Längst zur
Redewendung geworden ist „nur ein winziger Schlock“. Der
94-minütige Schwarzweiß-Spielfilm aus dem Jahre 1944 von
Helmut Weiss nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich
Spoerl, den wohl jeder Goetheschüler schon einmal gesehen
und mit seiner eigenen „Penne“ in Verbindung gebracht hat, ist
ein Loblied auf die Schule, „aber es ist möglich, dass die Schule es nicht merkt“, wie es in einem Zitat zu Beginn des Films
heißt. Der erfolgreiche junge Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, gespielt von Heinz Rühmann („Pfeiffer mit drei f“), beneidet
seine Freunde um den Spaß, den sie während ihrer Schulzeit
hatten. Weil er von einem Hauslehrer erzogen wurde, blieben
Pfeiffer solche Streiche versagt. Seine Freunde, bei einer Feuerzangenbowle zusammensitzend, animieren ihn, sich als Schüler
zu verkleiden und für ein paar Wochen eine „richtige“ Schule
zu besuchen. Was Pfeiffer tut, inklusive alkoholischer Gärung...
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Vernissage „Einblicke - Ausblicke“:
Kunst macht Spaß
Unter dem Titel „Einblicke –
Ausblicke“ hatte die Fachgruppe Kunst zur Vernissage geladen. Sie bewies eindrucksvoll,
was aus einem leeren Blatt
Papier werden kann. Ausgestellt wurden im Neubau der
Goetheschule rund 30 beeindruckende Schülerarbeiten der Kunst in der Schule.
vergangenen zwei Schuljahre.
In ihrer Einführung in die Ausstellung wiesen die Kunstlehrerinnen Claudia Ilse und Katrin Mitzinneck auf die Charakteristika
der Kunstwerke mit ihrem Gespür für Farben und Komposition
hin. Kunst kann Spaß machen, ist aber auch Arbeit. Unterstützer
der Kunst an der Goetheschule seien der VE²R, der Fördererverein, Bettina Scheerbarth von der Firma Hahnemühle FineArt sowie die Unternehmen Einbecker Blaudruck und Fotogen. Es gab
durch die Ausstellung auch wieder neue Motive von Postkarten
der „edition goethe“, die bei Fotogen erhältlich sind.
Die Ausstellung selbst erstreckte sich über die drei Etagen des
Neubaus. Gezeigt wurde eine große Vielfalt verschiedener Bilder und Objekte: Die Palette reichte von der Zeichnung Einbecker Stadtansichten über Landschafts- und Tierdarstellung bis
hin zur Fotografie und Comiczeichnung. Die Kunstwerke verleiteten die Besucher zum Schmunzeln, genauen Hinschauen,
Staunen, Nachdenken. Die Kunstlehrerinnen ermutigten ihre
Schüler, nicht bloße Abbilder zu erzeugen, sondern die Wahrnehmung zu schulen. Der Einblick wird zum Ausblick.
Die musikalische Umrahmung der Vernissage wurde gestaltet
von Isabell Haase, Carolin Kliem, Laura Kensy und Lea Niehoff.
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Nicht nur Bilder, sondern auch Objekte waren zu sehen.
Die Kunstwerke stießen auf großes Interesse. Fotos: Bertram
Neue Motive bot die Ausstellung für die Postkarten-Edition.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Dora Köhler berichtet über freiwilliges
Jahr bei Association of Jewish Refugees
Ekki Drost berichtete in der Goetheschule über Palästina.
Ekki Drost berichtet über seinen
Friedensdienst in Palästina
„Ein interessanter Vortrag, dem ich wegen des lebendigen Vortragsstils sehr gut folgen konnte“, so die Reaktion einer Schülerin nach dem Besuch von Ekki Drost in zwei Politikkursen des
Jahrgangs 12. Der ehemalige Goetheschullehrer berichtete mit
Hilfe vieler Fotos anschaulich und authentisch von seinem Friedensdienst mit EAPPI (ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel vom ÖRK), den er zweimal für je drei Monate in
den vergangenen Jahren in Palästina leistete. Gleich zu Beginn
stellte er klar, dass es eine einseitige Betrachtungsweise werde.
Er zeige nur die palästinensische Sicht des Nahost-Konflikts, die
er hautnah erlebt habe. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler vieles über den zum Teil menschenunwürdigen Alltag an den
Checkpoints, über Gerichtsverfahren und unhaltbare Haftbedingungen von Jugendlichen und über die Siedlungspolitik der
ultraorthodoxen Israelis. Allerdings wies Ekki Drost auch auf die
Friedensbemühungen von israelischen Aktivisten hin und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern die Aussichten für
eine Friedenslösung in Israel/Palästina.
18
Auf Anregung und mit Unterstützung des Fördervereins
Alte Synagoge in Einbeck e.V.
hat Dora Köhler in der Goetheschule über ihre Zeit in
London bei der „Association
of Jewish Refugees“ berichtet. Die 19-Jährige studiert
in Mannheim Politikwissenschaften und hatte ihre Erlebnisse im Januar 2015 bereits
im Einbecker Stadtmuseum Dora Köhler in der Goetheschule.
geschildert. Zu dem Freiwilligen Sozialen Jahr ist Köhler über die Organisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste gekommen. Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entstehung der Organisation schilderte
Dora Köhler den Schülern der 11. Jahrgangsstufe lebhaft ihre
Eindrücke während ihrer Arbeit mit jüdischen Flüchtlingen, die
aus Deutschland oder Tschechien in den 1940-er Jahren nach
London kamen. Die „Association of Jewish Refugees“ kümmert
sich um Holocaust-Überlebende und Flüchtlinge in England.
Ihre älteste Interviewpartnerin sei 104 Jahre alt gewesen, berichtete Dora Köhler. Viele habe sie einmal wöchentlich besucht
und sich mit ihnen zum Teil sehr eng angefreundet. Sie habe
aber auch überlebende „Kinder“ der Kindertransporte von damals und ihren Retter Sir Nicolas Winton kennengelernt. Dora
Köhler schloss ihren Vortrag mit Literaturhinweisen für die Jugendlichen, die nach der Schule eventuell auch ein FSJ machen
möchten (www.asf-ev.de ).
www.ajr.org.uk
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Schulsportassistenten: Engagierter
Einsatz an der Goetheschule
Sportassistenten lernen in der Ausbildung Grundlagen der Planung und Durchführung von Sportstunden sowie der Eventorganisation kennen. Im Rahmen einer AG haben 17 Schüler der
Goetheschule die Ausbildung absolviert. Verbunden mit Anerkennung händigten Elisabeth Kaiser, stellvertretende Schulleiterin, Lehrer und AG-Leiter Markus Luster und Kirsten Heibey,
Sportreferentin beim Kreissportbund Northeim-Einbeck, jetzt
die Urkunden aus.
Zum dritten Mal wurde an der Goetheschule - und das ist nicht
an allen Schulen üblich - die Schulsportassistentenausbildung in
Form einer AG angeboten. 40 Unterrichtseinheiten liegen hinter
Jule Nennmann, Amelie Ehmann, Celina Haupt, Davis Nguyen,
Justus Cortnum, Nick Wessel, Joris Schwarzer, Gerrit Hennecke,
Dorothea Lodder (alle 8d), Lena Grütz (8c), Christian Zaeh, Alexander Lade, Esther Grewe (alle 9d), Jimmy Huynh, Onur Atav,
Olivier Mouane und Vitus Dettendorfer (alle 8b). Sie sind nun
gerüstet, Assistenzaufgaben beim Schulsport zu übernehmen,
kennen Bewegungsfelder im Sportbereich und können sportliche Veranstaltungen organisieren. Nicht nur im Schulsport können sie Lehrer unterstützen, sondern auch im Sportverein.
Markus Luster, Leiter der AG, lobte, dass die 13- bis 15-Jährigen
in einem »sehr lobenswerten Maß« die Schule bei Sportveranstaltungen unterstützt haben - beispielsweise beim SmileyballTurnier und anderen schulischen Wettkämpfen. Darüber hinaus
seien die Jugendlichen auch selbst aktiv gewesen: »Euer sportliches Engagement ist sehr schön.«
Luster dankte den Kollegen, die diese praxisorientierte Ausbildung unterstützt hätten. Schließlich haben die Schüler bereits
Teilsegmente unterrichten können. Er hoffte. dass die Schulsportassistenten auch für die Arbeit im Verein viel gelernt hät20
Im Rahmen einer AG wurden 17 Goetheschüler durch Lehrer
Markus Luster zu Sportassistenten ausgebildet. Ihnen wurden
jetzt von Elisabeth Kaiser, stellvertretende Schulleiterin, und
im Beisein von Kirsten Heibey vom KSB die Zertifikate übergeben. Foto: Stöckemann/Einbecker Morgenpost
ten und dass sie die erworbenen Kompetenzen auch nutzen.
Die AG an der Goetheschule lobte die KSB-Sportreferentin Kirsten Heibey, denn das gebe es nicht an jeder Schule. Sie gratulierte den Sportassistenten und hoffte, dass sie auch im organisierten Sport aktiv seien. Die Umsetzung von Theorie in die Praxis hat den Sportassistenten viel Spaß gemacht, aber auch, wenn die Organisation einer
Veranstaltung geglückt ist. Elisabeth Kaiser, stellvertretende
Schulleiterin, dankte den Sportassistenten für ihren Einsatz beispielsweise bei den Smileyball-Turnieren.
(Quelle: Einbecker Morgenpost, 24.06.2015)
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Alter Münsterfriedhof: Ein Juwel, das
als Stiefkind behandelt wird
Der alte Münsterfriedhof am Hubeweg sei eigentlich eine »kleine Oase unweit des Einbecker Stadtzentrums«, rückt Jobst Ernst
die Parkanlage ins Bewusstsein. Hier finden sich historische
Grabmäler von Bürgern, die sich um die Stadt verdient gemacht
haben. Jobst Ernst aus Bodenwerder kümmert sich hier um die
Grabstätten seiner Vorfahren, die der Patrizierfamilie Ernst zuzurechnen sind. Der Park liegt Ernst am Herzen – die Vielfalt der
verschiedenen Baumarten. Der alte Baumbestand sorge für einen reichen Tierbestand. Die Erholungswirkung bei einem Spaziergang durch den Park werde erst deutlich, wenn man bedenke, welch enorme Leistung die Bäume erbringen: Eine 100 Jahre
alte Buche verarbeite mit durchschnittlich 600.000 Blättern und
Lamellen an einem Sonnentag 18 Kilogramm Kohlendioxyd,
so Ernst. Das sei der durchschnittliche Kohlendioxydabfall von
zweieinhalb Einfamilienhäusern. Zudem würden gleichzeitig
Bakterien, Pilzsporen und weitere Stoffe gefiltert, so dass dieser
Baum wesentlich zur Luftreinigung beitrage. Gleichzeitig werde
die Luft angefeuchtet. Etwa 400 Liter Wasser verbrauche und
verdunste der Baum am Tag. Dabei entstünden 13 Kilogramm
Sauerstoff – diese Menge decke den Bedarf von etwa zehn Menschen. Im Zusammenspiel mit anderen Bäumen würden zudem
Temperaturschwankungen ausgeglichen. All diese Leistungen
des Baumbestandes führten zu einer gereinigten Luft – ideal für
die Naherholung in nächster Umgebung.
Was aber gehe im Besucher vor, wenn er den Blick nach unten richte, fragt Ernst. Dort registriert er statt einer gepflegten
Rasenfläche Wildwuchs. »Meterhohes Kerbelkraut und eine
Vielzahl von Wildkräutern« bedeckten den Boden, selbst der
Rundweg sei überwuchert. Der Park sei eine Gedenkstätte mit
historischen Grabmälern von Bürgern, die sich um die Stadt
22
Alte Gräber auf dem Münsterfriedhof. Fotos: fb Frank Bertram
verdient gemacht haben, so Ernst – beispielsweise vom Geschichtsschreiber Harland oder dem Stadtarchivar Georg Ernst.
Ein Denkmal ist Erbgräbnisstätte der ehemaligen Einbecker Patrizierfamilie Ernst. Hier sind etwa zehn historische Grabmäler zu
finden, überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Die letzte Beisetzung war im Januar 1985 die von Georg Ernst, dem Initiator
des heutigen Museums.
Die Nachkommen der Familie Ernst griffen zur Selbsthilfe:
Jobst Ernst und sein Freund Christoph Fuß säuberten in einem
ganztägigen Einsatz etwa 200 Quadratmeter Fläche und legten
überwucherte Grabdenkmäler wieder frei. Dabei kam ihnen
der Gedanke, eine Petition an die Stadt zu richten mit dem Vorschlag, ein Projekt »Friedhof-Park Hubeweg« ins Leben zu rufen. Ziel müsse sein, eine Um- beziehungsweise Neugestaltung
dieser wertvollen Parkanlage zu erreichen. Denkbar wäre eine
Kooperation des Bauamtes mit dem Naturschutzbund und dem
Bauhof. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Jobcenters,
meint Ernst, könnte unterstützend tätig sein. Der Park müsse
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
besucherfreundlich, übersichtlich und durchschaubar gestaltet
werden. Dazu gehörten auch mehr Sitzgelegenheiten und einladende Nischen. Ein kurz gehaltener Schattenrasen unter den
Bäumen mache die Parkfläche ansehnlich. Eine klar abgegrenzte Wegführung dürfe auch nicht fehlen. Um dieses Projekt zu
finanzieren, sollte man eine Stiftung erwägen. »Wir brauchen
für unsere Stadt eine Lobby von engagierten Bürgern, die diese
wunderschöne und so wertvolle Parkanlage nicht nur zum täglichen Hundespaziergang nutzen. Denn schließlich sei es nicht
schön, ansehen zu müssen, wie ein »Juwel wie ein Stiefkind behandelt wird«, so Jobst Ernst aus Bodenwerder.
(Quelle: Einbecker Morgenpost, 25.06.2015)
Der Münsterfriedhof am Hubeweg in Einbeck.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Robotik-Arbeitsgemeinschaft an
der Goetheschule eingerichtet
Die Goetheschule in Einbeck bietet im nächsten
Schuljahr 2015/16 eine
Robotik-Arbeitsgemeinschaft an, um die MINTFächer an der Schule zu
stärken und den Schülern
einen Zugang zu technischen Themen zu ermöglichen. Technik und
Informatik kommt in vie- Neu an der Goetheschule ist eine
len Schulen zu kurz, da Robotik-AG.
sie im Stoffplan wenig
berücksichtigt werden. Die Arbeitsgemeinschaft bietet die Gelegenheit, Schüler an Berufe wie Ingenieur oder Informatiker
heranzuführen.
Die AG richtet sich bevorzugt an die Jahrgänge 5 und 6. Die
Schüler werden zunächst anhand von Anleitungen verschiedene Robotermodelle auf der Basis von LEGO Mindstorms bauen.
Dabei werden die Feinmotorik und das Verständnis von Anleitungen geschult. Anschließend werden sie spielerisch an die
Programmierung herangeführt, indem sie die Bewegungen der
Roboter steuern. Das beginnt mit einfachen Aufgaben wie dem
Zurücklegen einer bestimmten Strecke, dem Fahren einer Kurve und dem Abfahren einer bestimmten Figur. Später können
die Robotermodelle modifiziert oder sogar eigene Roboter entwickelt werden. Die Schüler arbeiten in kleinen Gruppen, um
Teamfähigkeit und Kommunikation untereinander zu stärken.
Auf Wunsch der Schüler ist eine Teilnahme an Roboterwettbewerben wie der First Lego League oder einem Robocup möglich.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Entlassungsfeier der Abiturienten 2015:
27 Mal eine Eins vor dem Komma
27 von 86 Abiturprüfungen an der Goetheschule haben in diesem Jahr eine Eins vor dem Komma. Das entspricht einem Prozentsatz von knapp 30 Prozent. Der Abiturdurchschnitt liegt bei
2,37. Mit 1,0 legten Christopher Klammt, Hendrik Lechte und
Niklas Beumer mit jeweils einem Abiturdurchschnitt von 1,0
das beste Abitur ab. 883 von 900 erreichbaren Punkten hat Niklas Beumer erzielt. »Das ist das im Verhältnis von erreichten zu
erreichbaren Punkten das beste Abiturergebnis, das ich in meinen 15 Jahren hier an der Goetheschule gesehen habe«, stellte
Schulleiter Hartmut Bertram fest. Aber auch die weiteren Abiturnoten seien »spitze«: 1,1 für Pia Lutat, 1,2 für Jan Rosenbauer und 1,3 für Tilla Clara Folttmann, Marica Hundertmark und
Isabelle Grupe. Hester Schwerin, André Korzun und Madeleine
Jäger haben einen Schnitt von 1,4 und Lisa Marie Räker 1,5.
Im Sommer 2007 haben die Abiturienten ihren Schulalltag hier
an der Goetheschule aufgenommen, stellte Schulleiter Bertram
fest. Sie seien der fünfte Jahrgang an der Goetheschule sowie
landesweit in Niedersachsen, der das Abitur nach zwölf Schuljahren ablegt. Vier weitere Jahrgänge werden folgen, und dann
gibt es in Niedersachsen wieder das Abitur nach 13 Jahren.
Der Abiturschnitt liegt 2015 bei 2,37 und damit am Anfang des
Spektrums der letzten elf Jahre von 2,36 bis 2,69. In diesem
Zeitraum konnten an der Goetheschule 208 Einsen vor dem
Komma von insgesamt 979 Abiturprüfungen verzeichnen – das
entspricht 23,66 Prozent. »Hier hat ihr Jahrgang ein überragendes Ergebnis erzielt«, lobte Bertram. Die Mädchen haben mit
2,34 im Abiturdurchschnitt und 17 Einsen vor dem Komma gegenüber den Jungen mit 2,42 und zehn Einsen vor dem Komma
besser abgeschnitten als die Jungen. Fast überall hätten sich die
Abiturnoten in den vergangenen Jahren verbessert. »Sie sind
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
hier in einem sehr guten Abiturjahrgang«, meinte Bertram.
Bertram gratulierte den Abiturienten, mit dem Zeugnis werde
ihnen die Reife bescheinigt, Verantwortung zu übernehmen.
Anlehnend an den Philosophen Jean Paul Sartre hoffte der
Schulleiter, dass die Abiturienten das Tragen der Verantwortung für das eigene Sein zugleich als Verantwortung für das
Sein des Anderen verstünden. Er wünschte den Schülern die
Kraft, um auch mal gegen den Strom zu schwimmen. »Halten
Sie das Ruder weiter fest in der Hand, lernen Sie weiter - ein
Leben lang. Dann gehört Ihnen die Zukunft.« Die Gesellschaft
brauche die Neugier der Abiturienten, ihre Ideen, ihre Kreativität, ihre Beharrlichkeit, ihre Zielstrebigkeit, ihre Bereitschaft
zu Neuem, ihr Wissen, ihre Kompetenzen und ihre Bereitschaft
zum Handeln zur Erhaltung des Wohlstandes. Das sichere den
wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft und damit Arbeitsplätze. Er rief die Abiturienten auf, Verantwortung wahrzunehmen
und die Zukunft zu gestalten. »Bleiben Sie Individualisten, dann
können sie ihre unverwechselbaren Anlagen zum Wohle Aller
entfalten.«
Als stellvertretende Bürgermeisterin zollte Cornelia Lechte den
Abiturienten Anerkennung. Schüler, Eltern und Lehrer seien
gemeinsam den Weg zum Abitur gegangen, und das sei in der
Zeit der Bildungsferne nicht selbstverständlich. Sie wünschte,
dass die Abiturienten ihre Ziele erreichen und glücklich werden.
»Gestalten Sie aktiv unsere Zukunft«, forderte sie die Abiturienten auf, und »engagieren Sie sich«.
Die Jahrgangssprecher des elften Jahrgangs, Mareike Bayer
und Nina Stahlmann, hatten einen gepackten Koffer dabei, mit
dessen Inhalt sie die Abiturienten verabschiedeten. Entdeckergeist, Mut zum Risiko, Gesundheit, Intelligenz, Eigenständigkeit,
Geld, Sonne, Gemütlichkeit und gute Freunde wünschte der elfte Jahrgang.
Frank Bertram, Vorsitzender des VE2R, gratulierte ebenfalls und
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
warb für das Netzwerk des VE2R. Den Abiturienten schenkte er
eine Schnuppermitgliedschaft für acht Jahre und das Jahrgangsbild. Er zeichnete fünf engagierte Abiturienten aus mit einem
Gutschein: Jan Rosenbauer, Henrik Lechte und Finn Kröß für
technische sowie Lea Niehoff und Leonie Veit für musikalische
Unterstützung.
Die Abiturrede seitens der Lehrer hielt dieses Jahr Eva-Maria
Friedemann, die mit trockenem Humor die Stärken und die
Schwächen des Abiturjahrgangs pointiert in den Fokus rückte.
Zunächst verwies sie - und das sei symptomatisch - auf die recht
kurzfristige Bitte an sie, die Abiturrede zu halten. In den letzten drei Jahren habe sie sich oft gefragt, was sie bloß mit den
Abiturienten machen solle. Ein Vergleich des Jahrgangs 2015
mit der Tierwelt führe Friedemann zum Affenhaus des Leipziger
Zoos: Manche Affen zögen am Seil, um Erdnüsse zu bekommen,
andere hingegen würden nur daneben sitzen. Dieses Bild aber
werde dem Jahrgang nicht ganz gerecht, räumte sie ein.
In der Schule wie im Leben sollte man sein Bestes geben, fuhr
sie fort. Die Aussage, dass die Luftfeuchtigkeit unter Wasser
sehr hoch sei, und die Waschmaschine zur bedeutendsten Erfindung der Mediengesellschaft gehöre, deuteten allerdings
nicht auf 100prozentige Leistungsbereitschaft hin. Nicht immer habe der Jahrgang sein Bestes gegeben. Erwiesen sei, dass
wenn nur bequemlichkeitsbedingte 80 Prozent erbracht würden, die Leistung auch nicht schlechter sei: Der Jahrgang sei
dafür der lebende Beweis gewesen. Allerdings könne man nun
Bier in zwei Sprachen bestellen, das Volumen von Bier ausrechnen oder biochemisch die Kopfschmerzen am Tag nach dem
Biergenuss erklären.
Die Abiturienten aber hätten vor allem gelernt, ihren Verstand
zu benutzen. Entscheidend sei es zu diskutieren, so Friedemann, die den Abiturienten eine letzte Langzeithausaufgabe
mit auf den Weg gab: »Habt den Mut, euch eures Verstandes
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zu bedienen. Nur wenn Ihr erkennt, was die Welt im Innersten
zusammenhält, könnt Ihr unabhängig entscheiden.«
Dr. Marion Villmar-Doebeling, Vorsitzende des Schulelternrates, gratulierte auch im Namen des Fördervereins. Anhand von
Lessings Drama »Nathan der Weise« forderte sie die Abiturienten auf, Toleranz ins eigene Leben einzuflechten.
Mit Harry Potters Hogwarts verglichen Madeleine Jaeger und
Leonie Veit die Schulzeit der Abiturienten. Auch wenn die Klasen im fünften Jahrgang nicht in Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin eingeteilt wurden, hat doch jede Klasse ihre Eigenheiten
entwickelt: verrückt und chaotisch, bunt, mit guter Klassengemeinschaft, konzentriert auf ein Referendarabwehrsystem oder
kollektiv unlustig, darunter Nervensägen und »schlaue Hirne«.
Jaeger und Veit erinnerten an den Kampf der Klassen bei den
Smiley-Ball-Turnieren und die Jahrgangsstärke, die bei Sportfesten gefragt war. In den letzte zwei Jahren mussten sich die Abiturienten den »Totessern« stellen und ihr Können zeigen. Der
Eulenfest-Losverkauf in den roten Overalls werde aber ebenso
in Erinnerung bleiben wie die legendären Abi-Partys. Jetzt wolle
man den Abi-Ball zusammen genießen.
Zwar habe man massenhaft Zaubersprüche gelernt, aber keine
Ahnung, wie man Kartoffeln kocht, räumten die Abiturientinnen ein. Jetzt nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand und vergessen dabei nicht, bei einer Bruchlandung mit dem Besen wieder aufzustehen und sich vom Wind weiter wehen zu lassen.
Der Dank der Abiturienten ging an die Schulleitung mit Hartmut
Bertram und Elisabeth Kaiser und die beiden Koordinatorinnen
Annett Steinberg und Ilka Beyer-Pohl.
(Quelle: Einbecker Morgenpost, 4.7.2015)
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Was gibt‘s Neues aus Einbeck?
Der Rückblick auf das vergangene Jahr
Immer wieder etwas Neues bietet der PS-Speicher im alten
Kornhaus seit einem Jahr in Einbeck.
PS-Pfad enthüllt (v.l.): Karl-Heinz Rehkopf, Holger Eilers und Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek lüfteten bei einem der Edelstahl-Schilder das Tuch. Fotos: fb Frank Bertram
Oldtimer-Ausstellung PS-Speicher boomt
und belebt Einbeck
Am ersten Geburtstag des PS-Speichers ist im Juli 2015 der neue
PS-Pfad durch Einbeck eröffnet worden: Edelstahl-Schilder mit
Stadtplänen und Informationen zur Geschichte der Bier- und
Fachwerkstadt weisen den Weg vom Tiedexer Tor zum Marktplatz. Bevor Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit Karl-Heinz
Rehkopf und Holger Eilers, dem Vorstand der Kulturstiftung Kornhaus, an der Marktkirche eine der Tafeln des PS-Pfades enthüllte, stimmte sie mit den umstehenden Besuchern ein Ständchen
zum Geburtstag an und wünschte dem PS-Speicher viel Glück.
Der PS-Pfad lasse Stadt und Speicher näher zusammen rücken.
Der Pfad möge Einbeck-Besuchern den richtigen Weg weisen,
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meinte Eilers. Beim Geburtstagsfest des PS-Speichers rund um
das Einbecker Kornhaus im Juli 2015 nutzten viele Besucher
die Gelegenheit, eine Parkplatz-Runde mit den rund 20 historischen Depot-Fahrzeugen zu drehen. Echte Hingucker waren ein
roter Borgward-Transporter B 1250, aber auch ein Tuk-Tuk-Taxi
aus Thailand. Ganz genau hinschauen mussten die Besucher bei
einer Allrad-Ente Citroën 2CV 4x4 „Sahara“, Baujahr 1966, mit
zwei Motoren – einer ist vorne, einer hinten. Sieben Personen
können im Adler Diplomat-Cabrio aus den 1930-er Jahren Platz
nehmen – das taten viele Autofreunde. Auch ein britischer Radpanzer der UN-Truppen war bei der Geburtstagsschau dabei.
Die Oldtimer waren zuvor in einem Korso vom Marktplatz zum
PS-Speicher am Tiedexer Tor gefahren und hatten viele Schaulustige an die Straße gelockt.
Mehr als 75.000 Menschen haben bereits die Oldtimer-Ausstellung in Einbeck besucht. „Vor einem Jahr hatte ich ganz schön
Bammel“, gibt Karl-Heinz Rehkopf heute offen zu. Schließlich
habe er vorher noch nie ein Museum eröffnet – und einen PS31
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Speicher schon einmal gar nicht, sagte der Gründer der Kulturstiftung Kornhaus beim ersten Geburtstag der Erlebnisausstellung über die Geschichte individueller Mobilität auf Rädern.
50.000 Besucher im ersten Jahr habe er mit seinem Team erhofft. „Wenn mir jemand vor zwölf Monaten etwas von 75.000
Besuchern erzählt hätte, wäre ich zu einem Facharzt gegangen – einem, der sich mit Pferdestärken auskennt“, sagte der
78-Jährige augenzwinkernd.
Neues Hotel Freigeist am PS-Speicher startet
Das neue Hotel Freigeist am PS-Speicher eröffnet am 1. November 2015. Das Hotel am Tiedexer Tor ergänzt das Ensemble rund
um den PS-Speicher, aber nicht nur Ausstellungsbesucher sollen künftig in direkter Nähe übernachten und Autos und Motorräder rund um die Uhr erleben können. Familien, Design-Fans,
Paare, Freundesgruppen, Tagungsgäste und Automobil- und
Motorradliebhaber sind die Zielgruppe für ein außergewöhnliches Zuhause auf Zeit: Ein lässiges Wohnerlebnis mit reduzierter Architektur und viel Raum für Inspiration in 63 Zimmern, der
Sauna, dem Fitnessraum, dem Fatboy-Ruheraum, der Hotelbar
mit Bar-Garage und der Dachterrasse mit Chill-out-Bereich,
Sandstrand und Blick über die Dächer Einbecks.
Wer mit seinem zwei-, drei- oder vierrädrigen Begleiter anreist,
findet über 60 Parkplätze und vier große Garagen für besondere Oldtimer-Schätze vor.
www.freigeist-einbeck.de
Videos vom PS-Speicher:
www.youtube.de/user/
einbeckaktuell
Der PS-Speicher ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
geöffnet.
www.ps-speicher.de
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Besuch im PS-Speicher: Niedersachsens Wirtschaftsminister
Olaf Lies (2.v.r.) mit Stifter Karl-Heinz Rehkopf (rechts).
Gunhild Liljequist, einstige VW-Designerin unter anderem des
samtroten Käfers, war 2015 nur einer der prominenten Gäste
der Attraktion PS-Speicher in Einbeck. Fotos: fb Frank Bertram
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Hunderte Besucher begrüßten die historischen Lkw vor dem
ehemaligen Kornhaus in Einbeck. Foto: fb Frank Bertram
Historische Lkw ziehen im Korso von
Sittensen nach Einbeck um
Selbst Nieselregen konnte echte Oldtimer-Fans nicht erschüttern: Hunderte Menschen standen zur Begrüßung des Lkw-Korso entlang der Straßen und am PS-Speicher. Sie begrüßten die
45 historischen Lkw, Transporter und Feuerwehrfahrzeuge, die
im Konvoi von Sittensen nach Einbeck gefahren waren. Und die
dabei schneller als gedacht unterwegs waren: Schon um 17.30
Uhr und damit eine halbe Stunde früher als gedacht bahnten
sich die ersten schweren Lkw den Weg durch die Schaulustigen.
Mit den 45 Fahrzeugen rollte etwa ein Drittel der Sammlung
aus dem Mobilen Nutzfahrzeugmuseum Sittensen auf eigener
Achse die 219 Kilometer bis nach Einbeck. Das Team des PSSpeichers hatte dafür rund 70 Fahrer rekrutiert, die die schweren Kolosse sicher quer durch Niedersachsen steuerten. Der
jüngste Fahrer war 27, der älteste Teilnehmer „auf dem Bock“
79 Jahre alt: Es war der langjährige Einbecker Stadtbrandmeis34
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
ter Friedel Oppermann. Die Kulturstiftung Kornhaus als Trägerin
des PS-Speichers will in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeiten, wie die Nutzfahrzeuge künftig der Öffentlichkeit präsentiert werden können, beispielsweise im Rahmen von Depotführungen, hieß es dazu von der Kulturstiftung.
Der 1,5 Kilometer lange Korso hat in Eystrup und auf dem Hanomag-Gelände in Hannover Zwischenstopps eingelegt. Bei diesen beiden Pausen waren die betagten Lkw immer dicht von
Schaulustigen umlagert. Die Kulturstiftung Kornhaus spricht
von mehreren tausend begeisterten Zuschauern am Straßenrand, die teilweise an Böschungen, auf Brücken oder in Bushaltestellen ihre Kamerastative aufgebaut hatten, um die besten
Film- und Fotomöglichkeiten zu erhaschen. Mit selbstgemalten
Transparenten und am Straßenrand geparkten Oldtimern sei
der Tross auf seiner ganzen Strecke begrüßt worden.
Die Fahrzeuge fuhren ausschließlich über Landes- und Bundesstraßen, um so möglichst vielen Menschen die Gelegenheit zum
Zuschauen zu geben. Über Scheeßel, Nienburg, Neustadt und
Hannover ging es dann über die Bundesstraße 3 bis nach Naensen, wo die Einbecker Polizei den Korso bereits erwartete und
mit zwei Motorrädern in die Stadt eskortierte.
Unterstützt wurde der gesamte Transport vom Verein Förderfreunde PS-Speicher, der nicht nur die Kosten für die TÜVAbnahme, die Zulassung der Fahrzeuge und deren Betankung
sicherstellte, sondern auch für die Unterbringung und Verpflegung der Fahrer und Helfer sorgte.
Ein Video über den Lkw-Korso ist über diesen QR-Code abrufbar. Der Film ist neben
weiteren auf dem Youtube-Kanal „Einbeck
aktuell“ unter www.youtube.de/user/einbeckaktuell zu finden.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Ortsbürgermeisterin Eunice Schenitzki (SPD) vor einem Stromverteilerkasten mit Bienenmotiv. Fotos: fb Frank Bertram
Kunst an Kästen: Hullersen macht es vor,
andere Ortschaften folgen nach
Grau ist alle Theorie. Sagt das Sprichwort. Grau sind auch die
Stromkästen, die an der Straße stehen. Aber Theorie ist nicht
viel notwendig. Eher eine handfeste, praktische Begabung und
der Wille, konkret anzupacken und nicht nur Konzepte ausarbeiten zu lassen. Hullersen hat jetzt vorgemacht, wie es geht.
Schon 2013 hatte Ortsbürgermeisterin Eunice Schenitzki erste Kontakte zum Stromversorger Eon aufgenommen und das
Projekt initiiert. Nach vielen Gesprächen, auch mit den Berufsbildenden Schulen Einbeck, konnte es in diesem Jahr konkret
werden: Rund 20 Schülerinnen und Schüler der BBS Einbeck
im Berufsvorbereitungsjahr-Farbtechnik aus den Klassen von
Karin Beinsen und Thorsten Espe haben seit Ende Mai 2015
mehrmals in der Woche die grauen Kästen verschönert. Richtige Kunstwerke sind entstanden. „Das habt ihr toll gemacht“,
dankte heute Eunice Schenitzki den Schülerinnen und Schülern
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
für ihren Einsatz. “Von jedem,
der hier mitgemalt hat, ist das
Selbstbewusstsein um mindestens 20 Zentimeter gewachsen”,
sagte Beinsen. Alle von den BBSSchülern gemalten Bildmotive
auf den Stromkästen haben einen Bezug zur Umgebung, in der
die Stromkästen im Dorf steht.
Auch die Anwohner wurden in
das Projekt mit einbezogen. Neben der Imkerei sind Bienen,
neben einer Ferienwohnung bei- Kunst-Kasten in Hullersen.
spielsweise ist eine Weltkugel zu
sehen, neben der alten Amtsmühle ein Müller-Motiv, neben der
Feuerwache ein auf dem Schlauch stehender Feuerwehrmann.
Der Kulturausschuss hat sich mittlerweile auf die weitere Vorgehensweise beim Projekt “Kunst an Kästen” geeinigt. Die Ortsräte und der Kernstadtausschuss sollen, wenn dieses jeweils auch
gewollt ist, die Federführung für die künstlerische Gestaltung
der in ihrem Zuständigkeitsbereich liegenden Verteilerkästen
der Telekom und der Stadtwerke übernehmen. Allein die Stadtwerke haben mehr als 1000 Kästen. Durch die Federführung der
Ortsräte komme Vielfalt in die Angelegenheit, sie müsse nicht
zentral gesteuert oder vorgegeben werden, sagte Ratsherr
Klaus-Rainer Schütte (SPD). Die Finanzierung der notwendigen Arbeitsmittel soll aus vorhandenen Ortschaftsmitteln oder
durch Sach- und Geldspenden erfolgen, heißt es. Ratsmitglied
Heidrun Hoffmann-Taufall (CDU) dankte der Verwaltung, dass
diese den Antrag ihrer Fraktion nach einem Konzept so schnell
auf den Weg gebracht habe. Sie hoffe, dass es nun nicht wieder
Jahre dauere, bis die Ortsräte tätig würden.
Mehr aktuell im www.einbecker-politikblog.de
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Begrüßung des neuen Geschäftsführers der Einbeck Marketing
GmbH, Florian Geldmacher (2. v. r.), durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Koch, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und
den Vorsitzenden der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft,
Christoph Bajohr (v.l.). Foto: fb Frank Bertram
Florian Geldmacher neuer EinbeckMarketing-Geschäftsführer
Florian Geldmacher ist seit September 2015 neuer Geschäftsführer der Einbeck Marketing GmbH. „Ich konnte es kaum abwarten, meine Ideen wurden immer mehr“, sagt der 29-Jährige. Ende Juli 2015 hatten sich der Aufsichtsrat der GmbH und
der Verwaltungsausschuss des Stadtrates einstimmig für Geldmacher ausgesprochen. „Wir freuen uns auch, dass es endlich
losgeht“, begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Koch den
neuen Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Veranstaltungs- und Tourismusservice im
Eicke‘schen Haus. Florian Geldmacher war in den vergangenen
zwei Jahren Wirtschaftsförderer bei der Weserumschlagstel38
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
le Hann.Münden Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing
GmbH (WWS). Bis zu seiner Hochzeit Ende Juli 2015 in Göttingen, bei der er den Namen seiner Frau angenommen hat, hieß
er Florian Wieske. Die Einbeck Marketing GmbH beschäftigt neben dem Geschäftsführer zehn Mitarbeiter im Eicke‘schen Haus
an der Marktstraße und hat zwei Gesellschafter: 51 Prozent der
GmbH hält die Stadt Einbeck, die übrigen 49 Prozent der aus
Einzelhandel, Dienstleistung und Industrie bestehende Verein
Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft.
Möglichst schnell soll Geldmacher ins Tagesgeschäft einsteigen,
wünscht sich Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Koch. Florian
Geldmacher sieht sich als Teamspieler - als Mann einer offenen
Gesprächskultur in einem starken, gut abgestimmten Team, das
er mit hoher Transparenz führen möchte, wie er sagte.
„Ich bin froh, dass wir die Übergangsphase so gut gemanagt haben“, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Gemeinsam
mit Rainer Koch und Christoph Bajohr, dem Vorsitzenden der
InitiativGemeinschaft, dankte sie Birgit Rosenbauer, die seit
März 2015 übergangsweise die Geschäfte der Einbeck Marketing GmbH geführt hatte. Dank gelte auch Dr. Florian Schröder,
dem Fachbereichsleiter für Wirtschaftsförderung im Rathaus.
Der Aufsichtsrat hatte entschieden, das Arbeitsverhältnis mit
dem bisherigen Geschäftsführer Frank Hagemann einvernehmlich zum 1. März 2015 aufzulösen. Hagemann war seit dem 1.
Juni 2012 Geschäftsführer.
Florian Geldmacher sieht die Geschäftsführung der Einbeck
Marketing GmbH als große Herausforderung für sich: „Ich freue
mich darauf.“ Der 29-Jährige stammt aus Brandenburg, südlich
von Berlin. In Eberswalde hat er seinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre gemacht, bevor er 2013 sein Studium mit dem
Master in Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an
der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
in Göttingen abgeschlossen hat.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek begrüßte Frithjof Look in
seinem Büro als Bauamtsleiter im Einbecker Rathaus.
Fotos: fb Frank Bertram
Frithjof Look ist neuer Bauamtsleiter
im Einbecker Rathaus
In der Stadtverwaltung in Einbeck gibt es seit dem 1. Mai 2015
wieder einen Bauamtsleiter: Frithjof Look hat die Stelle des
Fachbereichsleiters für Bauen, Planen und Umwelt im Rathaus
angetreten. Seit November 2014 war die Position seit der Pensionierung von Gerald Strohmeier unbesetzt.
Auf den 28-Jährigen warten einige offene Baustellen. Bei vielen
Projekten seien aber schon wesentliche Vorarbeiten geleistet
worden, weiß Look: „Da braucht es jetzt nur noch eines kleinen
Anstoßes oder einer Nachjustierung.“ Bei aktuellen städtebaulichen Projekten ist der neue Baurat nach eigener Einschätzung
schon gut im Thema, seit der Stellenzusage im Januar hat sich
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Look einlesen und viele Gespräche führen können. Die ersten
Tage im Rathaus nutzte er nun
dazu, seine Informationen über
planerisch zu entwickelnde Projekte zu vertiefen: „Planung
braucht Zeit – gut Planung vor
allem.“
Bürgermeisterin Dr. Sabine
Michalek hat Frithjof Look in
der Runde der Fachbereichsleiter begrüßt: „Er hat uns fachlich
und durch seine Persönlichkeit Frithjof Look.
überzeugt“, erinnerte die Rathauschefin an die einstimmige Entscheidung des Verwaltungsausschusses für den Berufsanfänger. Look hatte Ende April 2015
seine letzte Prüfung bestanden. Auch mit erst 28 Jahren habe
er in Studium und Referendariat schon einige Erfahrungen sammeln können, sagte Look. Und er sei für diese Leitungsposition
ausgebildet worden.
Geboren auf Rügen und aufgewachsen im ostwestfälischen
Bünde hat Frithjof Look 2012 in Hamburg seinen Master of Science in Stadtplanung an der HafenCity-Universität absolviert.
Während des Verwaltungsreferendariats mit Staatsprüfung
zum Bauassessor hat er bei der Stadt Frankfurt/Main ebenso
gearbeitet wie beim Landkreis Harburg und bei der Hansestadt
Hamburg.
Mit seiner Bewerbung um die Stelle habe er sich bewusst gegen
die anonyme Großstadt entschieden, sagt er. Privat wohnt Look
mitten in der Einbecker City. In einer Stadt vergleichbarer Größe
sei er aufgewachsen, die kurzen Wege seien Lebensqualität für
ihn. Er sei selbstverständlich ansprechbar für die Bürger: „Aber
ich habe natürlich nicht für alles sofort eine Lösung.“
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Einbeck hat jetzt seine eigene App
Einbeck hat vieles zu bieten.
Jetzt auch eine eigene App. Und
die zeigt, was Einbeck alles bieten kann. Das kleine Programm
für Smartphone oder Tablet ist
für Touristen wie Einheimische
gleichermaßen praktisch: Gäste
können sich beispielsweise über
Stadtführungen
informieren
und sich zum Hotel navigieren
lassen. Einbecker haben Zugriff auf Öffnungzeiten vieler lokaler Einrichtungen, erfahren welche Apotheke gerade Notdienst
hat und profitieren vom Service, durch eine Erinnerungsfunktion am richtigen Tag die passende Mülltonne heraus zustellen.
Ermöglicht wurde die Einbeck-App durch das Engagement der
Stadtwerke Einbeck. Die App steht für Android und iOS in den
jeweiligen Stores zum kostenfreien Download bereit.
Die Stadtwerke haben die App im Rahmen ihres Jubiläums 150
Jahre Gasversorgung und 125 Jahre Wasserversorgung in Einbeck der Stadt zum Geschenk gemacht.
Wer den nächsten Geldautomaten, einen Parkplatz oder öffentliche Toiletten sucht - die Einbeck-App weist auf dem Handy den
Weg. Sie informiert über Ausflugsziele und Freizeitmöglichkeiten. Wer hungrig die nächstgelegene Möglichkeit zu einem Imbiss, Vier-Gänge-Menü oder Kaffee und Kuchen sucht, erfährt
mit der Einbeck-App, was fußläufig erreichbar ist. Mobil ist die
App immer zur Hand.
Entwickler und Betreiber der App ist die Werbeagentur alto.de, die bereits an weiteren Ausbaustufen und Optimierungen des App-Angebotes
arbeitet.
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Wo kann ich was am Besten sehen? Das zeigt eine neue Internetseite, die Thomas Spieker, Stefan Munzinger und Michael
Büchting (v.l.) präsentieren. Foto: fb Frank Bertram
Behutsames Beobachten: Neue
Website zum Naturerlebnis Leinepolder
Die neue Internetseite will ein Bewusstsein für behutsames
Beobachten wecken. Unter www.naturerlebnis-leinepolder.de
finden Interessierte detaillierte Informationen und interaktive
Karten über das EU-Vogelschutzgebiet zwischen Northeim und
Salzderhelden, die dort vorkommenden Arten, aber auch über
die Wasserwirtschaft zum Hochwasserschutz. Besonderes Augenmerk gilt den Verhaltensregeln für Besucher. „Wir wollen
den Schutz des Gebietes verbessern“, sagen Naturscouts-Vorsitzender Thomas Spieker und Stefan Munzinger von Naturgucker.
de „Nur wer Informationen zu den Hintergründen hat, versteht
auch die notwendigen Schutzmaßnahmen und Betretungsverbote.“ Entstanden ist die Seite durch die Zusammenarbeit der
Naturscouts Leinetal und der Naturgucker-Genossenschaft: 23
Naturscouts bieten zurzeit Führungen an, auf der Seite Naturgucker.de mit 25.000 aktiven Nutzern gibt es aktuelle Beobachtungen, welche Vögel gerade wo gesehen wurden. Finanziell
gefördert wird das Projekt von der AKB-Stiftung aus Einbeck.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Martin Deutsch (r.) übernimmt von Walter Schmidt die Vertriebsund Marketingaktivitäten im Vorstand. Foto: fb Frank Bertram
Einbecker Brauhaus AG: Martin Deutsch
folgt Walter Schmidt im Vorstand
Der Staffelstab ist übergeben – und bei einer Brauerei ist ein
geeigneter Staffelstab natürlich eine gefüllte Flasche besten
Bieres. Und so hat Martin Deutsch im Vorstand der Brauhaus
AG am 1. Oktober 2015 den Posten für Vertrieb und Marketing
von Walter Schmidt übernommen. Der 64-Jährige geht in den
Ruhestand, den er seiner Frau eigentlich schon mit 63 versprochen hatte – doch bei den jüngsten 15-Millionen-Investitionen
der Einbecker Brauhaus AG am Standort Einbeck wollte der gebürtige Einbecker noch die ersten Früchte dieser Arbeit sehen,
unter anderem die neue Logistik-Verladehalle und die neuen
Flaschen- und Fassabfüllungen. “Das Feld ist gut bestellt”, sagt
Walter Schmidt. Mit dem Kapitel Einbecker hatte er eigentlich
schon abgeschlossen, als ihn vor vier Jahren in Schleswig-Hol44
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
stein zwei Anrufe ereilten. Und Walter Schmidt zum Vorstand
der Einbecker bestellt wurde, “weil hier die Luft gebrannt hat”,
die Brauerei in erhebliche Schieflage geraten war. “Es ist uns
gelungen, die Kurve zu kriegen”, stellt Walter Schmidt zufrieden
fest und blickt dabei auf seinen Vorstandskollegen Lothar Gauß.
Gemeinsam habe man es als Vorstand geschafft, mit Fokussierung auf den regionalen Markt, Erweiterung des Biersortiments,
einem verbesserten Markenauftritt und vor allem dem starken
Engagement für den Standort Einbeck. Und ein Quäntchen Fortune zur richtigen Zeit am richtigen Ort sei auch hilfreich gewesen. Der Turn-Around ist gelungen, 2015 konnte die Aktiengesellschaft erstmals seit 2008 wieder eine, wenn auch kleine,
Dividende an die Anteilseigner ausschütten. Walter Schmidt
hatte zwischen 1974 und 1993 schon einmal für die Einbecker
Brauerei gearbeitet, bevor er 18 Jahre als Geschäftsführer der
Hasseröder Brauerei in Wernigerode und der Dithmarscher Privatbrauerei tätig war – und dann kamen 1993 die Anrufe aus
Einbeck, erst von seinem späteren Vorstandskollegen Lothar
Gauß, mit dem er bereits 1989 bis 1993 im Brauhaus zusammengearbeitet hatte, dann vom Aufsichtsratschef. “Wir hatten
gerade ein Haus gekauft und den letzten Nagel in der Wand”,
schmunzelt Schmidt. Jetzt zieht es den Ruheständler nach 41
Berufsjahren in der Bierbranche wieder mit ein bisschen Wehmut wegen vieler guter Kontakte in Einbeck dorthin, er bleibe
aber Teilzeit-Einbecker. Dass er nochmal gut vier Jahre für ein
Unternehmen habe tätig sein dürfen, das den Namen der Stadt
trage, in der er geboren wurde, sei zwar nicht planbar gewesen,
runde aber ein positives Berufsleben ab.
Acht Wochen vor seinem Start zum 1. Oktober 2015 hat sich
Nachfolger Martin Deutsch in einer Übergangsphase schon ein
wenig einarbeiten können. “Die Marke Einbecker reizt mich
sehr”, sagt der 50-Jährige. Trotz bestellten Feldes sieht Deutsch
viele Hände voll Arbeit. Der Diplom-Braumeister und Diplom45
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Ökonom hat zuvor in leitenden Positionen wichtige Vertriebserfahrungen in der Getränkebranche erworben: Als Verkaufsleiter bei Appollinaris & Schweppes, Verkaufsdirektor bei der
Paulaner Brauerei und als Geschäftsführer Vertrieb/Marketing
bei Schneider Weisse in München. Er will gemeinsam mit Lothar Gauß die Erfolgsgeschichte des Unternehmens weiter
schreiben; das Bockbier und seine 700-jährige Tradition noch
stärker in Deutschland außerhalb des bisherigen Kernmarktes
zu vermarkten, vielleicht sogar auch im Ausland, sieht Martin
Deutsch als eine Möglichkeit. Als Biersommelier kennt er natürlich die Brautradition aus Einbeck, schon in der Berufsschule
habe er gelernt, dass das Bockbier in Einbeck erfunden wurde
und die Münchener einst im 17. Jahrhundert den Braumeister
aus Einbeck abgeworben haben, sagt der gebürtige Fürstenfeldbrucker. Gleich mehrfach schließt sich ein Kreis: Studiert hat
Martin Deutsch in Weihenstephan, diese Biersorte hat der neue
Brauhaus-Vorstand jetzt wieder als Handelsmarke im Portfolio.
Auf eine große Verabschiedungsfeier hat Walter Schmidt bewusst verzichtet. Stattdessen hat das Brauhaus 3000 Euro an
das Einbecker Bürgerspital gespendet, wo das Geld in das Projekt Betten-Erneuerung fließt. “Das ist sinnvoller als einmalig
eine große Sause zu machen”, sagt Schmidt. Das Krankenhaus
will die rund 100 mehr als 40 Jahre alten Klinikbetten innerhalb
der nächsten drei Jahre komplett gegen moderne KrankenhausBetten austauschen; die Investition in Höhe von rund 250.000
Euro soll durch Spenden gestemmt werden. Zehn Prozent der
Summe habe man schon beisammen, berichtete die Krankenhaus-Geschäftsführung bei der offiziellen Spendenübergabe.
„Wir freuen uns, wenn wir Ihnen damit helfen können und uns
andere folgen“, sagte Walter Schmidt.
Mehr über das Einbecker Bier:
www.einbecker-bierblog.de
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Rebecca Siemoneit-Barum, frisch zurück auf dem RTL-Dschungelcamp, hat den Bierorden 2015 der Karnevalsfreunde und der
Einbecker Brauhaus AG erhalten. Foto: fb Frank Bertram
Einbecker Bierorden 2015 für ZirkusTochter Rebecca Siemoneit-Barum
Sie wechselte aus dem Dschungelcamp quasi direkt in die Bütt:
In der Rathaushalle ist der Schauspielerin und Zirkus-Tochter
Rebecca Siemoneit-Barum der Einbecker Bierorden der Gesellschaft der Karnevalsfreunde und der Einbecker Brauhaus AG
verliehen worden. Da war die 37-Jährige erst wenige Stunden
zurück aus Australien, wo sie bei der RTL-Sendung „Ich bin ein
Star, holt mich hier raus“ dabei war, dort allerdings früh ausschied. Und so hatte sie auch noch ihren Dschungel-Hut dabei,
den Rebecca Siemoneit-Barum zugunsten des Einbecker Bürgerspitals versteigern ließ, 1600 Euro kamen da zusammen.
Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek würdigte die
20. Bierorden-Trägerin in ihrer Laudatio als „überzeugende
Botschafterin Einbecks und des Einbecker Bieres in der Welt“.
Rebecca Siemoneit-Barum engagiere sich für andere und zeige
immer wieder Herzblut für ihre Heimat. Ins Dschungelcamp sei
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
die Einbeckerin extra in einem grünen Kleid eingezogen, um die
Hausfarbe der Einbecker Brauerei zu zeigen – bis es die „Anstaltskleidung“ für die Teilnehmer gab. Und auch bei der Bierordenverleihung war “Becky” ganz in Grün gewandet…
„Ich freue mich sehr, wieder zuhause zu sein“, sagte die in Einbeck lebende Schauspielerin. „Meine Familie und ich gehören
zu Einbeck wie der Marktplatz, wie das Einbecker Bier und das
Eulenfest“, erklärte die 37-Jährige bei der Ordensverleihung.
„Kein Ort der Welt ist mir derzeit lieber, glauben Sie mir.“ Im
australischen Dschungel mit seiner Durchschnittstemperatur
von 30 Grad sei das Durchschnittsverlangen nach einem Bier
„100 Prozent“ gewesen, berichtete die Bierorden-Trägerin. Mit
der Sehnsucht am Lagerfeuer nach einem Einbecker Brauherren Pils habe sie ihrem Camp-Kollegen Benjamin Boyce zugeflüstert, „dass ich meine verdammte Seele verkaufen würde,
wenn mich jemand auf ein Bier hier raus holen würde“. Dieser
habe nur geantwortet: „Becky, Du hast Deine Seele schon verkauft. An RTL.“ Zwischen den täglichen Plagen von Blutegeln,
Dauerregen und Affenhitze hätten sich die Stars einfach blendend verstanden – „und wir wurden so für den Zuschauer zum
langweiligsten Dschungel-Ensemble ever, ever, ever“. Siemoneit-Barum: „Sich mit lauter Verrückten auf engstem Raum herumzuschlagen, war mir vom Zirkus nicht unbekannt.“
In ihren launigen Dankesworten in der Narren-Bütt enthüllte die
neue Bierorden-Trägerin auch Begebenheiten aus dem Urwald:
“Als am zweiten Dschungelmorgen ein älterer TV-Moderator
bzw. zukünftiger Bundespräsident unten ohne an meiner Pritsche stand, wurde mir klar, warum ein weißes, zwangsjackenähnliches Nachthemd ebenfalls zu unserer Anstaltskleidung
gehörte…”
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Veränderungen im Kollegium
Neue Lehrer per 01.08.2014
Olivia Schauwienold Ref´ Spanisch, Englisch
Birte Kiehl
Ref´ Deutsch, Sport
Stephan Filor Ref Mathematik, Physik
Neue Lehrer per 01.02.2015
Benjamin Rode
Ref´ Bio, Chemie
Katharina Kuczynski Ref´ Deutsch, Biologie
Neue Lehrer per 01.08.2015
Judith Krawelitzki
Ref´ Latein, ev. Religion
Zurück aus Elternzeit 2015
Hanna Schwenke
StR´
Carolin Müller
StR´
Deutsch, Spanisch
Französisch, Sport
Hinein in Elternzeit 2015
Sabrina König
StR´
PW, WuN, DS
Ausgeschieden 2015
Anett Sebbah Dirk Bautzmann
Alina Klett
Ulrike Voß-Volger
Karin Reinert
Dr. Dieter Bentmann
Englisch, Französisch
Chemie, Mathematik
Biologie, Chemie
Sport
Sport
Mathematik/Chemie
StR´
Ref
Ref´
LiA
LiA
OStR
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Abiturientinnen und Abiturienten 2015
Adolf
Bartols
Beumer
Biedefeld
Bode
Bohlen
Botelho Ferreira
Buchhage
Buschbeck
Demir
Diercks
Dreyer
Eisermann
Ermoneit
Fleischer
Folttmann
Göbel
Grond
Grupe
Hanelt
Hattenbach
Heisig
Hellmann
Holy
Homann
Hundertmark
Jaeger
Jörn
Kahnert
Kappey
Kappey
50
Foto: Fotogen
Mandy
Tabea Isabell
Niklas
Pascal
Magnus
Marlene
Juliana
Tim
Louis
Nazdar
Mareike
Oskar Tiberius
Lisa
Viktoria Elisabeth
Lara
Tilla Clara
Tom
Denise Jessica
Isabelle
Maren
Katharina
Florian
Kyra
Natalie
Dominik
Marica
Madeleine
Logan
Sean Ray
Clemens
Steffen
51
VE²R Klammt
Koch
Koch
Korzun
Kröß
Kröß
Lade
Lechte
Leitolf
Liebscher
Lüdeke
Lutat
Mädge
Meiritz
Mengert
Messerschmidt
Meyer
Michalek
Nagel
Nägele
Neddenriep
Nguyen
Niehoff
Nußbaum
Olesch
Pflugmacher
Placzek
Prenzler
Räker
Ritterbusch
Rosenbauer
Schnepel
Schultz
52
Jahresheft Nr. 31 (2015)
Christopher
Louisa
Annalena
André
Finn
Lena
Christopher
Henrik
Mia Carolin
Dirk Florian
Svenja
Pia
Johannes
Pascal
Helena
Jana
Julian
Lorenz
André
Laura
Marie
Diem My-Lisa
Lea
Daria
Marciel
Lea
Ann- Kristin
Jacqueline
Lisa-Marie
Nadine
Jan
Laura-Elise
Hendrik Christian
VE²R Schwerin
Schwerin
Seidel
Seifer
Seiffert
Sindram
Sivanandarajah
Sowa
Spellerberg
Stahnke
Stolzenbach
Strohmeier
Tröger
Veit
Voß
Vu
Wack
Warnecke
Wedmann
Wenzig
Wiedermann
Worm
Jahresheft Nr. 31 (2015)
Hester
Lea
Amelie
Piera
Ariana
Meike
Sarunja
Franziska
Lena Maria
Janek
Sophia
Nils
Lukas
Leonie
Fabian
Tanja Gia Han
Yannik
Jonas
Christoph Paul
Jason
Sascha
Dennis-Richard
53
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Jubilare Abitur 1956 (60 Jahre)
Klasse 13sg
Ammermann, Otto
Bescht, Helga
Bode, Horst
Bohrisch, Alexander
Brandt, Gisela
Eggers, Manfred
Fette, Klaus
Fricke, Reinhild
Fritz, Wolfgang
Garbe, Klaus
Henze, Dieter
Homann, Winfrid
Horn, Hans-Georg
Hühne, Dieter
Hullmann, Dorothea
Mascher, Berthold
Meinecke, Helmut
Paul, Johanne
Restorff, Hans-Peter von
Schlösser, Eike
Schwerin, Ingrid
Siefke, Wolfgang
Six, Manfred
Wille, Herbert
54
Klasse 13s
Buttler, Mechthild
Dörner, Irene
Gebauer, Ursula
Grahneis, Klaus
Grimmelmann, Wolfgang
Grunow, Marga
Haasper, Peter
Hesse, Gisela
Pape, Liesel
Pfennig, Edith
Riechers, Christian
Schroeder, GiselaMarianne
Wendt, Winnifred
Sommer 1956
Czeschelski, Günter
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Jubilare Abitur 1966 (50 Jahre)
Ostern
Klasse 13m
Bär, Reinhard
Bienert, Ute
Degener, Hans-Jürgen
Dohms, Klaus-Dieter
Everlien, Karl-Friedrich
Hausa, Ulrich
Kimpel, Klaus
Nowak, Gero
Popp, Wolfgang
Schmidt, Hans-Joachim
Srock, Günther
Klasse 13n
Appel, Michael
Beckendorf, Ursula
Bigott, Barbara
Creydt, Detlef
Diekötter, Oda
Ellmer, Eckhard
Garbelmann, Uta
Hennecke, Kriemhild
Jungmann, Helga
Kamphausen, Karl-Friedrich
Koch, Hanneli
Matthes, Wolf-Detlef
Meineke, Wolf-Kersten
Ristau, Horst
Schwerin, Christian
Semmler, Gerhard
Stieger, Karla
Traupe-Lampe, Wolfgang
Welte, Manfred
Zöberlein, Gisela
Herbst
Klasse 13m
Andras, Reinhard
Beyer, Meyno
Ebrecht, Peter
Eicke, Hans-Jürgen
Gehrke, Wilhelm
Hazivar, Emmerich
Hennecke, Manfred
Horst, Falk
Kettler, Kurt
Kusserow, Raimund
Mehlhop, Eckhard
Muhs, Manfred
Riemenschneider, CarlAugust
Ristau, Jörg
Vollmer, Renate
Zöberlein, Hans-Joachim
Klasse 13n
Almstadt, Eva-Maria
Baumann, Sabine
Germeyer, Ulrike
Hühold, Ruth
Jünke, Renate
Lages, Brigitte
Reichenbach, Brigitte
Schaper, Ulrike
Schleicher, Karin
Schlepper, Burkhard
Schneider, Barbara
Widlack, Herwig
Wittram, Sigrid
Züchner, Annemarie
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Jubilare Abitur 1991 (25 Jahre)
Bertram, Frank
Beyer, Andy
Brandt, Florian
Brunckhorst, Christiane
Coors, Eric
Effner, Bettina
Elster, Sandra
Fahlbusch, Carmen
Fischer, Jörg-Heiner
Goltsche, Lars
Gottlöber, Katrin
Hansen, Christine
Hartje, Ronald
Heise, Thomas
Helmbrecht, Diane
Helmke, Britta
Henkemeier, Hans-Peter
Henschel, Katrin
Hergersberg, Stefan
Hundertmark, André
Jagonak, Martin
Jahns, Karsten
Jentsch, Marco
Jeschin, Petra
Jordan, Karin
Knieriem, Kirsten
Koentopp, Dirk
Körber, Elske
Kuchenbecker, Mark
Kullmann, Moritz
Lackmann, Lars
56
Laue, Frank-Michael
Lüdeke, Katrin
Lufft, Natascha
Möhle, Inga
Ohst, Stephan
Okrassa, Nina
Peckmann, Britta
Plum, Claudia
Puscz, Daniela
Rindlisbacher, Lars
Rocha, Pascal da
Schaper, Kristina
Schröter, Frank
Schuch, Stephanie
Sölter, Annette
Sommerlatte, Katrin
Talke, Stephan
Weinrich, Bettina
Wiesner, Oliver
Wille, Helgrit
Zarbis, Panagiota
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Nachruf: Ulrich Peetz (1924-2015)
Am 11. April 2015 verstarb nach längerer schwerer Krankheit im Alter von
fast 91 Jahren der in Einbeck gebürtige und wohnhafte Bau-Ingenieur Ulrich Peetz.
1924 wurde Ulrich Peetz in Einbeck
geboren. Sein Vater war der Kaufmann Rudolf Peetz, der sich nicht nur
in seinem Beruf als Schokoladenfachmann, sondern besonders durch seinen Einsatz für das Technische Hilfswerk in Einbeck und darüber hinaus einen guten Ruf erwarb.
Seine Mutter Paula war die Tochter des königlichen EisenbahnLokomotivführers Fritz Seele, der nach seiner Pensionierung
im Magistrat der Stadt Einbeck als Senator wirkte. Der bittere
Ernst des Zweiten Weltkrieges ereilte Ulrich Peetz in 1942. Nach
dem damals gezwungener Weise abgelegten Notabitur kam in
schneller Folge der Reichsarbeitsdienst, die Rekrutenzeit bei
der bespannten Artillerie und 1943 sein erster Fronteinsatz in
Russland. Später kämpfte er im Südwesten Europas. Im Oktober 1944 geriet er in Gefangenschaft und verbrachte diese
in Amerika und in England. Im Februar 1948 kehrte er glücklich nach Einbeck zurück. Als fast 24-Jähriger begann er seine
Maurerlehre bei F. C. Schramm und nahm nach Erhalt seines
Gesellenbriefes das Studium in der Staatsbauschule in Holzminden auf. 1953 bestand er das Ingenieur-Staatsexamen (Hochbau). Im Sommer 1955 heiratete er die als Säuglingsschwester
im Einbecker Krankenhaus tätige, beliebte Erika Schröder. Erika ist nach Kriegsende mit ihren Eltern und Geschwistern von
Reetz/Pommern nach Salzderhelden geflüchtet. Aus der Ehe
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
stammen zwei Söhne, einer ist Gastronomie-Fachmann und der
andere Tierarzt; beide sind außerhalb von Einbeck tätig. Ulrich
Peetz arbeitete als angestellter Bau-Ingenieur und Architekt im
Wesentlichen im westfälischen Arnsberg/Sauerland. Er erwarb
sich aufgrund seines enormen Fachwissens und seiner Einsatzfreude großen Respekt. Neben Wohn- und Industriebauten war
er auch für den Bau einer Kirche verantwortlich. Nach seiner
Pensionierung in 1987 kehrte er mit seiner Frau nach Einbeck
zurück und zog in das Haus seiner verstorbenen Eltern in der
Grimsehlstraße. Ulrich Peetz fühlte sich mit seiner Heimatstadt Einbeck stets eng verbunden. Aber auch der Kontakt zu
den anderen aus Reetz geflüchteten Bekannten wurde intensiv gepflegt. Stammtisch und gemeinsame Aktionen mit Klassenkameraden aus der Goetheschule gehörten ebenso zu den
Passionen wie Wandern in den Alpen, die Jagd und die große
Verbundenheit zur Natur. Der Garten hinter dem Haus ist ein
Biotop. Frösche haben einen angemessenen Teich und seltene
Orchideen stecken ihre Köpfe aus dem Gras. Ulrich Peetz war
Mitglied im Einbecker Geschichtsverein und seine schriftlich
kommentierte Bildersammlung von Einbeck und Umgebung
kann sich sehen lassen. Der Verstorbene erzählte nur zu gern
Geschichten aus der Geschichte der Stadt Einbeck, wie er sie
erlebt hat. Vieles hat er schriftlich in kleinen Aufsätzen festgehalten. Er war immer hilfsbereit und zusammen mit seiner Frau
Erika ein großzügiger Gastgeber mit stets gefülltem Weinkeller.
Nun ist Ulrich Peetz für immer gegangen. Er wird als großartiger Mensch unvergessen bleiben.
Walter-Wilhelm Funcke, als Freund
(Quelle: Einbecker Morgenpost, 15.05.2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Treffen Abitur-Jahrgang 1957
Zum Klassentreffen kamen jetzt die Mitglieder des Abschlussjahrgangs 1957 des Einbecker Gymnasiums mit ihren Partnerinnen in Einbeck zusammen. Alle zwei Jahre sehe man sich wieder
– nicht nur in Einbeck –, erklärte Peter Kodala. Der ehemalige
Klassensprecher organisiert die Treffen, die in den vergangenen
Jahren auch schon in Duderstadt oder Silberborn stattfanden. In
zwei Jahren ist zum 60-jährigen Jubiläum des Schulabschlusses
ein Treffen in Bad Gandersheim angedacht. Ein guter Kontakt bestehe untereinander, alle kommen immer gern zum Klassentreffen, betonte Kodala. Neben gemeinsamer Zeit zum Austausch
und Spaziergängen durch die alte Heimat stand auch eine Brauereibesichtigung an. Albert Eggers (links) erzählte den Teilnehmern viel über die Geschichte des Brauens und des Einbecker
Brauhauses. Interessiert nahmen die Gäste die Informationen
zum Brauvorgang auf, und sie waren von der Flaschen- und Fassabfüllanlage sowie dem modernisierten Ur-Bock-Keller, in dem
sie im Anschluss gemütliche Stunden verbrachten, begeistert.
Die Gymnasiasten freuen sich schon darauf, sich in zwei Jahren
zum 60-jährigen Schulabschluss wiederzutreffen.
Text&Foto: Rudloff/Einbecker Morgenpost
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
„Ein gutes Gefühl“
Wie sich die Abiturklasse 13a von 1958 zu einem
Freundeskreis entwickelt hat
Bei ungeübten Rednern gibt es ja den Moment, in dem sie sich
vergaloppieren, und den Zuhörern stockt vor Schreck der Atem.
Bei Günter Hülse schien es soweit, als er den Gastgebern unseres Klassentreffens am 10. Juni letzten Jahres in Hof an der Saale bescheinigte: „In einer Hinsicht habt ihr eine katastrophale
Fehlplanung hingelegt.“
Nur: wer den Klassensenior Günter richtig kennt, den alten
Adjunkt der Großen Berufsschule im schwedischen Linköping,
musste sich keine Sorgen machen. Das dreitägige lausige Wetter, mit Regen, Kälte und Wind, zeige, so fuhr er fort, dass die
Gastgeber den Draht zu Petrus hätten schleifen lassen – er hatte sich mit dem rhetorischen Schreckschuss nur einen Spaß gemacht.
Die Gastgeber waren Johannes Mackensen, unser Mitabiturient von 1958, und seine reizende Frau Elisabeth. Das Paar hatte
sich bei Klassikfestivals und Musikworkshops kennengelernt, er
Tuba, sie Cello, und hatte gerade fünf Jahre vor dem Klassentreffen geheiratet. Johannes, pensionierter Oberschulrat in Berlin mit besonderer Liebe zur Schulmusik, hatte seinen Witwersitz nach insgesamt 47 Jahren in der Stadt aufgelöst und war zu
Elisabeth in ihr wunderschön geruhsames Haus mit prächtigem
Garten gezogen.
Und da waren wir nun, in einer oberfränkischen Mittelstadt,
mitten im Glück – acht ehemalige Einbecker Abiturienten, vier
Damen und vier Herren, sechs von ihnen mit Partner/in. Unzweifelhaft eine Gruppe von Freunden, die sich, je älter, umso
mehr miteinander verbunden fühlt. Brigitte Jungmann bringt
es wieder auf den Begriff: „Es ist erstaunlich, wie sehr wir uns alle mögen, nur weil wir mal in einer Klasse zusammengessen
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Auf der Orgelempore: Johannes Mackensen.
In der „Kirche mit dem Knick“ v.l. Ulrich Bubel, Helga Wagner
(Cohrs), Ute Bubel, Saga und Günter Hülse, Gerda Diekmann,
Maria Weiß von Restorff.
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
haben.“
Johannes hatte das richtige Gespür, als er uns eine gemeinsame
Hotelunterkunft vorschlug. Wir wohnten im Hotel Falter und
konnten jederzeit, wenn uns das – sowohl pädagogisch dicht
als auch persönlich-liebevoll gestaltete – Programm Zeit ließ,
zusammenflattern. Die Stadtführung nach dem ersten Frühstück war ein obligatorischer, über zweistündiger Selbstläufer
– obwohl: Der Neubürger Johannes hat längst einen gesunden
Lokalpatriotismus entwickelt, den er schon vor dem Meeting
schriftlich bekundete: „Ich sage nicht zuviel, wenn ich behaupte: Hof hat was.“
Hof ist in mancher Hinsicht – kein rhetorischer Schreckschuss
– eine Stadt im Präteritum. Hier war ein Clarissenkloster, da
der frühere Endbahnhof der ersten Eisenbahn Nürnberg-Fürth,
und dort die Bürgerhäuser, dem Stadtbrand 1823 zum Opfer gefallen, wurden mit den Traufseiten zur Straße wiederaufgebaut
wie nach dem Stadtbrand 1540 in Einbeck, nur verständlicherweise nicht im alten Zuckerbäcker-Barock-Fachwerkstil. Ganz
bei sich aber ist die Stadt in den „typischen Hofer Kneipen“ (Johannes) wie der „Meinels Bas“, Meinels Base, in der wir Mittagspause machten. Hier stimmte alles, vom Spezialbier bis zum
Sudhausbraten.
Geradezu im Futur lebte die Stadt freilich im Oktober 1989, als
sie den Tag der deutschen Einheit um ein Jahr vorwegerlebte.
Damals erreichten in Hof, nach einer aufregenden letzten Fahrt
durch die DDR, die ersten Sonderzüge voller glücklicher Botschaftsflüchtlinge aus Prag den freien Westen – gemäß HansDietrich Genschers Versprechen, „...um Ihnen Ihre Ausreise...“
(Jubel).
Etwa 12 Kilometer nördlich von Hof ist die Teilung museal konserviert worden. Das 50-Einwohner-Dorf Mödlareuth wurde
durch die Staatsgrenze mit Todesstreifen, elektrischem Drahtverhau und Selbstschussanlagen zerschnitten – wie die große
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Schwester Berlin durch die Mauer. Man lässt das alles, stromlos, von ehemaligen DDR-Grenzern erklären. Anderswo wurden
entmachtete Eliten zu Terrroristen; wie gut, dass niemand auf
die Idee kam, aus der DDR ein Kalifat zu machen. Die schwere
Armierung des winzigen Tannbachs, den zu überspringen sich
unsere Apothekerin Gerda Diekmann noch ohne weiteres zutraute, jedenfalls mit Anlauf, verdeutlicht die Absurdität des
Grenzregimes. Einige Teilnehmer waren durch den Augenschein
der brutal wirkenden Anlagen, die in den 40 Jahren DDR nur ein
einziger Flüchtling überwand, fast so schockiert, als erlebten sie
die Realität der deutsch-deutschen Teilung noch einmal nach.
Am zweiten vollen Besuchstag, Mittwoch, ging‘s zur Führung
in die Jakobuskirche nach Oberkotzau, die Johannes von den
vielen Kirchen, in denen er als Organist wirkt, die liebste ist. In
das Kirchenschiff wurde, um den Altar nach dem Beginn der
Bauarbeiten in westlicher Richtung unterbringen zu können,
ein Rechtsknick zum Chorraum eingebaut, architektonisch einzigartig. Johannes interessieren der Klang und die Bespielbarkeit der Orgel, an der er uns einige schöne Stücke von Bach und
Buxtehude spielte.
Und schon ging’s weiter im Programm und viel höher hinauf als
auf eine Orgelempore. Wir fuhren ins Fichtelgebirge, das wie
ein richtiges Riesengebirge wirkt. Dort, am Großen Waldstein,
kommt eine besondere Art der Verwitterung von kantengerundeten Steinblöcken vor, die Formen wie übereinander gestapelte sogenannte Wollsäcke aufweisen, früher verwendete,
wollegefüllte Säcke. Die Wollsackverwitterung türmt die mächtigen Felsen um eine kesselartige Vertiefung auf: genannt die
Schüssel.
Sieben von uns gelang es, über das grobe Felsgestein eine seit
über 160 Jahren existierende Aussichtsplattform zu erreichen.
Johannes und Elisabeth waren gut gerüstet, sie gingen vierbeinig mit je zwei Wanderstäben in die Schüssel. Von Rüdiger Weiß
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Kleiner Scherz am Rande: Werner und Irma Dähnhardt.
ist der Ruf vom Felsen an seine Frau überliefert: „Maria, das
ist nichts für dich!“ Weil die an sich standfeste Maria Weiß von
Restorff schon die auf glatten Sohlen rutschende Apothekerin
Gerda stützen musste, kehrten beide zu den Dagebliebenen
auf die Terrasse des Waldsteinhauses zurück. Auf der Höhe von
877m über dem Meeresspiegel versammelten sich in der Wollsack-Schüssel die Pensionäre und Rentner Ulrich Bubel mit Frau
Ute, Brigitte Jungmann, Günter Hülse, Rüdiger Weiss sowie die
Gastgeber. Helga Wagner (Cohrs) und ihr Ehemann Günter waren eben abgereist.
Am Abend – es war der gelungene Schreckschussabend zum
Abschied bei den Mackensens – kehrte besinnliche Ruhe ein in
die Reihen der Ausflügler. Im Gespräch über ihre musikalischen
Aktivitäten, Elisabeth bläst nun auch ein Baritonhorn, ergab
sich, dass fast jeder von uns in der engsten Verwandtschaft, in
Vätern, Ehemann, Tante oder Sohn, über ähnliche musikalische
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Relationen verfügt, allesamt ausgebildete Kantoren und Organisten. Schon der im Krieg gestorbene Vater von Johannes war,
wie später er selber, Organist und Kantor gewesen. Das von ihm
ins Leben gerufene norwegisch-deutscheProjekt „Grieg in der
Schule“ belohnte König Harald V. in Oslo mit der Verleihung des
Norwegischen Rtterordens an den West-Berliner Oberschulrat
Johannes M.
Abendfüllend und berührend wurde die Unterhaltung, als die
Rede auf den Krieg kam und dabei gleiche oder ähnliche Schicksale sichtbar wurden, von denen die Schicksalsgenossen bis dahin gar nichts ahnten, etwa Fluchterlebnisse von Maria, Marianne und Ulrich im Treck unter Tieffliegern an denselben Tagen
auf derselben Landstraße in Mecklenburg. „Es ist“, so sagt es
Maria, „ein gutes Gefühl, dass wir uns endlich in dem hohen
Alter, in dem wir uns nun befinden, so nahe sind, dass wir über
diese persönlichen Dinge sprechen können.“
Vergessen war die Kälte draußen. Und der Spruch des Taxifahrers, der bei der Ankunft erzählt hatte, die Stadt, ein Kältepol
im Land, gelte als „Sibirien Deutschlands“, schreckte uns nicht
mehr.
Dokumentation – Maria Weiß von Restorff und Marianne Halden (Meyer) lieferten mir freundlicherweise Textbausteine, die
ich summarisch, teils auch im Detail verwerten konnte.
Werner Dähnhardt
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Klassentreffen Klasse 13a, Abitur 1959
Von oben: Klaus Ahrens, Ilse Pods (*Proffen), Sigrid Prange
(*Schlicke),
Renate
Zolkiewicz (*Diegner),
Heide Buttler, Peter Gade, Hannelore
Fay (*Diegner), Ute
Ahrens (*Schultze),
Ingrid Pohlent (*Laurinat), Anke Zoch
(*Nowak),
Maria
Brommundt
(*Ammermann), Margret
Tuczek (*Schwedes),
Helga Gade, Lothar
Prange, Ulrich Unselt,
Eberhard Buttler
66
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Bei unserer letzten Zusammenkunft im Jahr 2013 auf der Insel Sylt war als Ort für das nächste Klassentreffen im Jahr 2015
München bestimmt worden. So kam den dort beheimateten
Ilse Pods und Ulrich Unselt die Aufgabe zu, dieses Treffen für
Mitte Mai zu organisieren.
Krankheitsbedingt oder aus familiären Gründen mussten bedauerlicherweise einige der potentiellen Teilnehmer absagen.
Eine Teilnehmerin war per Flugzeug aus den USA angereist. Die
anderen, die kamen, reisten fast ausnahmslos mit der Bahn an,
was zu einigen Komplikationen führte, da der Anreisetag der
letzte Streiktag der Lokführer war, wodurch viele, oft lange im
Voraus geplante Reisepläne über den Haufen geworfen werden
mussten. Letztlich waren dann aber doch alle zum ersten gemeinsamen Abendessen pünktlich zur Stelle. Auch an den folgenden Abenden versammelten wir uns in einem jeweils anderen Restaurant, um dort zusammen zu Abend zu essen.
Das Programm für die drei folgenden Tage bot allen Teilnehmern ausreichend Zeit, auch eigenen Interessen nachzugehen,
um beispielsweise Museen zu besuchen oder zuvor vereinbarte
Termine mit Verwandten oder Bekannten wahrzunehmen.
Am Vormittag des ersten Tages stand eine Stadtrundfahrt auf
dem offenen Oberdeck eines Rundfahrtbusses auf dem Programm, die uns an die interessantesten Punkte der Stadt führte
verbunden mit entsprechenden Anekdoten und Hinweisen auf
historische Hintergründe.
Für den nächsten Tag war ein ganztägiger Ausflug in das „Buchheim-Museum der Phantasie“ in Bernried am Starnberger See
angesetzt. Mit der S-Bahn und dem Linienschiff erreichten wir
bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen unser Ziel. Jeder hatte hier genügend Zeit, sich die Exponate
zum Thema Expressionismus aus den Sammlungen von LotharGünther Buchheim und Henri Nannen anzuschauen. Vor der
Rückfahrt traf man sich zum Mittagessen bzw. Kaffee und Ku67
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
Noch gut beieinander: Die 13 m von 1960! Vorne von links:
Hans Johannsen, Peter Sckuhr, Eckard Prinz, Peter Skamel,
dahinter von links: Jürgen Rohde, Helmut Herborg, Peter Fritze, Horst Heine, Horst Kemmann, Christa Schiewe, geb. Krüger,
Hans-Wolfgang Lesch. Foto: fb Frank Bertram
„Einbeck macht sich“
Das Abstimmungsergebnis für das nächste Treffen 2017.
chen auf der Terrasse der zum Museum gehörenden Cafeteria,
von wo man einen herrlichen Blick über den See hat.
Der letzte Tag stand jedem mehr oder minder zur freien Verfügung. Am späten Nachmittag trafen wir uns dann in einem traditionellen Biergarten, wo wir dann auch unser gemeinsames
abschließendes Abendessen zu uns nahmen. Selbstverständlich
musste hier auch der Ort für unser nächstes Treffen beschlossen werden. In freier, jedoch nicht geheimer Wahl wurde Lübeck als der Versammlungsort für das Jahr 2017 bestimmt.
Ulrich Unselt
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Die 13 m von 1960 besucht die Stadt und ihre „alte Penne“
Vom 25. bis 27. September war es wieder soweit: Die Klasse 13
m des Abijahrgangs 1960 traf sich nach fünf Jahren erneut in
Einbeck, um hier ihr 55-jähriges Abiturjubiläum zu feiern. Peter Fritze, nach vielen Jahren mit seiner Familie aus Luxemburg
zurückgekehrt und als einziger in Einbeck wohnend, hatte ein
ebenso pralles wie informatives Programm zusammengestellt,
das sich vom frühen Freitagnachmittag bis zum Sonntagmittag
erstreckte, vielerlei Interessen bediente und keinerlei Wünsche
offen ließ.
Noch nicht ganz vollzählig – bis zum Abend des 25. September
trudelten schließlich 18 Ehemalige inclusive ihrer Partnerinnen
ein – begann das Treffen vor der Tür der ehemaligen Ratsschule,
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VE²R Jahresheft Nr. 31 (2015)
genauer gesagt am Tor der Brauerei, um in einer ausgedehnten
Führung mit dem aktuellen Stand des Einbecker Brauwesens
vertraut gemacht zu werden. Der ist beeindruckend, wenn man
bedenkt, mit welchen Schwierigkeiten kleinere Brauereien zu
kämpfen haben, um sich im Konzert der großen Konzerne zu
behaupten. Natürlich blieb es nicht bei der Besichtigung; den
Abschluss bildete der Besuch im Brauereikeller mit großzügiger
und dankbar vermerkter Bewirtung der Teilnehmer.
Die dehnte sich so aus, dass die nächste „Etappe“ sich unmittelbar anschloss: der Besuch der Einbecker Senfmühle in der
Knochenhauerstraße. Was den Teilnehmenden hier an Informationen durch Herrn Kappey als einem der Miteigentümer geboten wurde, war für viele Neuland und ein absoluter Zugewinn
an Kenntnissen und Erfahrungen. Gewürzt wurde das mehr als
zweistündige Programm durch einen Senfcappuccino als Abschiedstrunk – eine sicher einmalige Köstlichkeit.
Bedingt durch die Ausdehnung des Nachmittagsprogramms
begann das abendliche „Wiedersehensfest“ im „Hasenjäger“
mit einstündiger Verspätung, was aber der guten Laune aller
inzwischen Eingetroffenen keinen Abbruch tat. Traditionell geht
es am ersten Abend unserer Klassentreffen immer um das
gegenseitige Informieren über die Veränderungen in Familien
und Partnerschaften, über Tun und Lassen während der letzten
zwölf Monate, denn seit vielen Jahren schon trifft sich die 13
m jährlich, zuletzt 2014 in Neubrandenburg-Neustrelitz. Auch
wenn zwei Klassenkameraden aufgrund von Erkrankungen,
zwei weitere aufgrund der ihrer Partnerinnen nicht am Treffen
teilnehmen konnten, so war doch erfreulich, dass die Zahl unserer Klassenmitglieder seit 2011 konstant geblieben ist. Es wurde, wie nicht betont werden muss, ein langer Abend.
Der Samstag begann mit einem von allen erwarteten Höhepunkt, der Besichtigung unserer „Alma mater“, die wir das
letzte Mal vor fünf Jahren besucht hatten. Der Leiter der Goe70
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theschule, Herr OSTD Bertram, nahm sich viel Zeit, um uns die
inzwischen vorgenommenen Veränderungen vorzuführen und
zu erläutern. Das bezog sich vor allem auf die gewachsene Zahl
der Funktionsräume, die die Naturwissenschaftler in unseren
Reihen beeindruckten. Für alle war aber der Besuch unseres
alten Klassenraumes auf dem Dachboden oben links mit den
beiden Erkern zur Bahn und zur Stadt hin ein bisschen wie ein
Nachhausekommen. Der Raum, seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und nur noch Abstellraum, regte unsere Phantasie derart
an, dass wir Herrn Bertram vorgeschlagen haben, unser altes
Klassenzimmer im Zustand von 1960 wieder herzustellen und
daraus ein „Schulmuseum im Kleinen“ zu machen, das auch anderen Besuchern gezeigt werden kann. Wir sind gespannt, ob
unsere Idee auf fruchtbaren Boden fällt. (Anmerkung der Redaktion: Den Wunsch hat der VE²R bekräftigt und begrüßt, der
zuständige Schulträger Landkreis Northeim soll in Kürze darüber informiert werden.)
Da sich der Besuch in der Goetheschule, auch bedingt durch ein
langes Verweilen in der Aula und die Einladung des Schulleiters
zum „Abschied mit Sekt“ in der ehemaligen Turnhalle und heutigen Mensa sehr ausgedehnt hatte, schloss sich das Mittagsbuffet im Restaurant des PS-Speichers unmittelbar an. Das war
auch gut so, denn die anschließende Führung durch Einbecks
neueste Errungenschaft, den PS-Speicher, der sich auch an diesem Samstag als wahrer Touristenmagnet erwies, erforderte
Stehvermögen. Kein Zweifel, dass mit dem Umbau des alten
Kornhauses und seiner Neugestaltung der Stadt Einbeck und
den Gesellschaftern ein ganz großer Wurf gelungen ist.
Waren die beiden Tage bis dahin vor allem wirtschaftlich-technisch-architektonisch ausgerichtet, so erwartete die Teilnehmenden am Abend im „Einbecker Hof“ ein literarisches „Highlight“. Peter Fritze und Hans-Wolfgang Lesch hatten nämlich
Frau Dr. Christine Wittrock eingeladen und sie gebeten, aus ih71
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rer für Einbeck so bedeutenden historischen Chronik von 1900
bis 1950 zu lesen: „Idylle und Abgründe“. Peter Fritze stellte die
in Einbeck aufgewachsene und jetzt auf La Palma lebende Autorin vor und Hans-Wolfgang Lesch, seit Mai selbst mit Pitschmanns „Erziehung eines Helden“ auf Lesereise durch Deutschland, moderierte die Lesung, die Christine Wittrock dreigeteilt
hatte, so dass zwischenzeitlich genügend Gelegenheit zum Gespräch blieb. Für die meisten der Mitschüler mit einer Einbecker Vergangenheit und auch für deren Partnerinnen brachte
diese eindrucksvolle Lesung eine neue, zum Teil sehr betroffen
machende Begegnung mit der Einbecker und der eigenen Geschichte mit sich. Nach der überwiegenden Meinung der Teilnehmer sollte eigentlich jeder in Einbeck Ansässige sich mit
„Idylle und Abgründe“ auseinandergesetzt haben. Nach dem
gemeinsamen Essen, an dem auch Christine Wittrock teilnahm,
gab es anschließend weitere Zeit zum Austausch. Es versteht
sich von selbst, dass der weitgehend der schulischen Vergangenheit gewidmet war.
Und damit zum Sonntag. Peter Fritze hatte, natürlich auf freiwilliger Basis, zum Gottesdienstbesuch in die Münsterkirche
eingeladen. Erstaunlich und erfreulich zugleich, dass die meisten Klassenkameraden nebst Partnerinnen daran teilnahmen.
Sie erlebten eine außergewöhnliche „Engelpredigt mit Bildern“,
im Wechsel vorgetragen von Pastor Daniel Konnerth und Lektorin Dorothea Borchert. Und unsere beiden Katholiken, die
dabei waren, „lernten“ an diesem Sonntag, dass ihr Glaubensbekenntnis und das der „Evangelischen“ nur in einem Wort abweicht: statt „die heilige katholische Kirche“ heißt es „die heilige christliche Kirche“. Wer hätte vermutet, dass das für uns
nach so vielen Jahren zum Gesprächsthema werden würde?!
Dann hieß es Abschiednehmen! Peter Fritze hatte dafür das
„Panorama“ ausgesucht – eine hervorragende Wahl. Die vorzüglichen Menus rundeten zwei volle Tage des Zusammenseins
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bestens ab, und es bot sich die Gelegenheit, Peter Fritze noch
einmal für seine umfangreiche Vorarbeit und großartige Organisation dieses „55jährigen“ zu danken. Dabei soll es nicht bleiben. Hans und Anne Johannsen werden im kommenden Jahr
nach Haren an der Ems und nach Lingen einladen, und für 2017
sind Eisenach mit der Wartburg und Weimar ins Auge gefasst.
Bleibt die Hoffnung, dass möglichst viele von uns sich in den
kommenden Jahren wiedersehn!
Hans-Wolfgang Lesch
Die 13 m mit Partnern und Schulleiter Hartmut Bertram (rechts).
Zu Besuch im PS-Speicher und in der Genusswerkstatt.
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Mai-Wanderung und Spargelessen 2015
Herrlichstes Frühlingswetter und der Termin der Maiwanderung
trafen zusammen - da war eine gelungene Veranstaltung nicht
schwer. Fast 50 Mitglieder und Freunde des Vereins ehemaliger
Einbecker Realgymnasiasten und Goetheschüler (VE²R) trafen
sich zur traditionellen Wanderung mit anschließendem Spargelessen. Mit dabei waren auch zahlreiche Absolventen des Abiturjahrgangs 1990, die an dem Maiwochenende ihr 25-jähriges
Abijubiläum in Einbeck feierten. In diesem Jahr war als Wandergebiet das Hochmoor Mecklenbruch bei Silberborn im Solling
ausgewählt, was sich als Glücksgriff herausstellte. Informative
Erläuterungen zum Moor und seiner Flora und Fauna gab Christoph Fuß der VE²R-Wandergruppe. Den kulinarischen Abschluss
der Maiveranstaltung bildete ein gemeinsames Spargelessen
im Landhaus Sollinghöhe in Silberborn bei Carsten Macke und
seinem Team: 1a-Spargel, Schnitzel, Lachs, roher und gekochter
Schinken mundeten hervorragend. fb
Viele Informationen über das Hochmoor gab Christoph Fuß (r.).
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Die Wandergruppe am Parkplatz zum Hochmoor.
Die Wanderung durch das Moor war gut frequentiert.
Fotos: fb Frank Bertram
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Einladung zur Mitgliederversammlung
Liebe Mitglieder,
der Vorstand des VE²R lädt zur ordentlichen jährlichen Mitgliederversammlung des VE²R ein. Sie wird stattfinden am
Sonnabend, 9. Januar 2016,
um 18 Uhr
in der Mensa (ehem. Turnhalle) der Goetheschule.
Tagesordnung
Der VE²R trauert um folgende Mitglieder
Günter Flotho (+2014), Abitur 1952
Frank Wedekind (+29.10.2014), Abitur 1950
Irmgard Münkner geb. Oeßel, (+März 2015), Abitur 1951
Ulrich Peetz (+11.04.2015), Abitur 1942
Eike Unselt (+06.07.2015), Abitur 1961
1.) Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2.) Bericht des Vorstandes über das Jahr 2015
3.) Bericht der Kassenprüfer
4.) Entlastung des Vorstandes
5.) Wahl des Vorstandes
6.) Wahl der Kassenprüfer
7.) Verschiedenes
Nach der Mitgliederversammlung wird es wieder einen kleinen
Imbiss geben, und auch für Getränke wird gesorgt sein.
Der Vorstand freut sich auf die Teilnahme von vielen Mitgliedern. Ein vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Einladung mit Tagesordnung wird satzungsgemäß auch
noch einmal durch Anzeige in der „Einbecker Morgenpost“ bekannt gemacht.
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Einladung zur Grünkohlwanderung 2015
Anmeldung zur Grünkohlwanderung
Liebe Mitglieder,
An der Grünkohlwanderung des VE²R am 28.11.15 mit anschließendem Essen nehme ich verbindlich teil
der Vorstand des VE²R lädt zur traditionell am Sonnabend vor
dem ersten Advent stattfindenden Wanderung mit anschließendem Grünkohlessen ein.
mit ______ Personen
Sie wird stattfinden am
Sonnabend, 28. November 2015.
Name: _______________________________________
Treffpunkt: 11 Uhr
vor dem Gasthaus Ludwig Ernst in Einbeck-Ahlshausen, Telefon
05553 / 786.
Wir wandern dann eine Strecke rund um Ahlshausen.
Wir würden uns freuen, wenn wieder viele Ehemalige, gerne
auch mit ihren Partnern/Freunden, teilnehmen könnten.
Wer nicht mitwandern kann oder möchte, aber dennoch beim
Grünkohlessen dabei sein möchte, sollte um 12.30 Uhr im Gasthaus Ludwig Ernst in Ahlshausen, Ahlshäuser Endestraße 13,
eintreffen.
Eine verbindliche Anmeldung ist in jedem Fall notwendig.
Anmeldungen unter Telefon 05561/927567 oder E-Mail:
[email protected]
Einen entsprechenden Coupon für die verbindliche Anmeldung
finden Sie auf nebenstehender Seite 79.
Telefon ________________________
Datum:_________________
Unterschrift______________________________________
Antwort an die Postanschrift:
Frank Bertram, VE²R
Hohe Münsterstraße 24 b
37574 Einbeck
Oder E-Mail: [email protected]
Anmeldeschluss ist der 23.11.2015
Anmeldeschluss ist der 23.11.2015.
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Das Aula-Fenster in der Goetheschule Einbeck.
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