«Es ist mir eine Herzensangelegenheit»

Aus der Region
Seite 8
9. Juli 2015
«Es ist mir eine Herzensangelegenheit»
Nachgefragt
WEINFELDEN Die im März eröffnete Schule für jugendliche Asylbewerber verzeichnet Fortschritte
Eine in Weinfelden gegründete
Schule soll minderjährigen
Asylsuchenden (UMA) mehr
Tagesstruktur und einen besseren Zugang zu späterer Bildung und Integration ermöglichen.
Edina Krizevac-Medic braucht
nicht lange nach einer Antwort auf
die Frage zu suchen, weshalb sie
sich als Projektleiterin der UMASchule engagiert. «Es ist mir eine
echte Herzensangelegenheit», sagt
die Bosnierin, die einst mit ihren
Eltern vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat floh und deshalb genau
weiss, wovon sie spricht. Die Pädagogin unterrichtet gemeinsam
mit ihrer Kollegin Eunice Silva und
einem Zivildienstleistenden zwölf
Schülerinnen und Schüler während insgesamt 26 Lektionen pro
Woche, vornehmlich in Deutsch
und Mathematik. Nach den Sommerferien starten acht weitere Jugendliche an der UMA-Schule – ein
klares Signal, dass die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden weiter zunimmt. Die
Schülerinnen und Schüler ver-
Bild: z. V. g.
Eunice Silva unterrichtet die jugendlichen Asylsuchenden in Weinfelden.
bringen die Zeit für den Unterricht sowie das gemeinsame Kochen und Mittagessen in Weinfelden, zu Hause sind sie in den
Durchgangsheimen Weinfelden,
Arbon und Frauenfeld. Herkunftsland der UMA ist fast durchwegs Eritrea, das als «Nordkorea
Afrikas» gilt. Entsprechend sind
viele der Halbwüchsigen bei ihrem
Eintritt in die UMA-Schule nicht auf
einem altersgerechten Bildungsstand und auf Grund ihrer oft traumatisierenden Erfahrungen auf ei-
TRAUERANZEIGE
É mancato all’affetto dei suoi cari
Cosimo Caruso
11.10.1933 – 15.06.2015
Ne danno il triste annuncio la moglie Francesca, i figli, nuora,
genero e nipoti.
I funerali si terranno il 10.07.2015 alle ore 09.30 nella chiesa
St. Ulrich à Kreuzlingen.
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ne individuelle Betreuung angewiesen. Viele seien jahrelang unterwegs auf der Flucht nach Europa gewesen, hätten in ihrer Heimat Feldarbeiten verrichtet oder
sich in Städten versteckt, um nicht
in den Militärdienst ohne absehbares Ende gezwungen zu werden,
erklärt Edina Krizevac-Medic. Immerhin kann sie bereits ein positives Fazit ziehen: «Wir haben die
Schule am 30. März dieses Jahres
eröffnet, viele haben schon grosse
Fortschritte erzielt.»
Chance auf Selbständigkeit
Die UMA-Schule hat auf den ersten Blick einen Nachteil: Eines der
zentralen Ziele der vom Kanton
Thurgau finanzierten PeregrinaStiftung, die vom Kanton und den
beiden Landeskirchen getragen
wird, ist die Integration von Asylsuchenden. Eine eigene Schule
scheint ein Widerspruch dazu zu
sein. Doch Susanne Höllwarth, Gesamtleiterin
Peregrina-Stiftung,
winkt ab: Alle Asylsuchenden im
schulpflichtigen Alter besuchen die
öffentliche Schule in den Gemeinden ihres Durchgangsheims.
Für unbegleitete minderjährige
Asylsuchende, die bei ihrer Ankunft wegen ihres Alters nicht in
die Volksschule eintreten können,
gibt es bloss zwei Möglichkeiten:
keine Schule – oder die UMA-Schule, die die Perspektive auf sprachliche, berufliche und gesellschaftliche Integration öffnet. Das bietet
die Chance, Selbständigkeit, finanzielle Unabhängigkeit und Anschluss an unsere Gesellschaft zu
erlangen, was präzise den Zielen
der Peregrina Stiftung und des Kantons Thurgau entspricht. pd/rab
Dorfmarkt in Altnau
Während den Sommerferien
findet auf dem Raiffeisenplatz
samstags wieder der beliebte
Dorfmarkt statt.
Das Angebot reicht von Kulinarischem
über
Kunsthandwerk,
Handarbeiten, Schmuck und Büchern bis zu Geschenk- und Flohmarktartikeln. Jeder Markttag
steht unter einem speziellen Motto. Am 4. Juli waren bereits die Samariter mit ihrer HELP-Gruppe,
also den Jugendlichen Mitgliedern, zu Gast. Sie zeigten, wie man
richtig Verbände anlegt und liessen Kinder auch ausprobieren. Am
11. Juli sind, auf Einladung der
Raiffeisen Bank, wieder die Alpenstadel Musikanten zu Gast. Ein
Muss für Oberkrainer- und Schlagerfans! Die Bienen stehen im
Zentrum des dritten Marktes am 18.
Juli. Die Altnauer Imkerin Vreni
Ehrbar erteilt Auskunft über die
fleissigen Helfer der Natur und präsentiert ihre Produkte. Am 25. Ju-
Bild: z. V. g.
Das Marktbeizli lädt zum Einkehren ein.
li heisst es in Altnau «Chrüz und
quer durchs Öpfeldorf». Der Dorfmarkt ist natürlich mit dabei. An
diesem Termin speziell wieder mit
einer Ausstellung von Oldtimer
Traktoren. Am 8. August, zum Saisonschluss mit dem «Milchtag» gibt
es gratis Shakes und ein Treffen mit
Kuh Lovely. Wer will, darf melken.
Der Dorfmarkt dauert jeweils von
9 bis 13 Uhr. Für die Besucher, die
vom Campingplatz oder vom
Bahnhof her anreisen steht ein
Shuttelbus zur Verfügung. pd/rab
Entweder oder mit ...
Teresa Andrès, Primalehrerin
Wehrli Schulhaus, Kreuzlingen
Turn- oder Tanzschuhe? Ich
fühl mich in der Welt der Tanzschuhe Zuhause. Ich habe zwar
aus vielen Tanzrichtungen
Schuhe anprobiert, meine Flamencoschuhe und ich sind aber
unzertrennlich.
Strand- oder Schneeurlaub? Als
südlicher Typ mag ich es gern
warm, sonnig und salzig.
Restaurant oder selber kochen? Ich lass mich gerne verwöhnen und probiere Neues aus,
Zuhause und im Restaurant.
Hotel oder Zelt? Als meine
Tochter klein war das Zelt, heute gerne ein familiäres Hotel.
Rock, Pop oder Klassik? Klassik zum Entspannen, Pop zum
Mitsingen und Lateinamerikanische Musik zum Abtanzen.
Stadt
oder
Land?
Die
(Klein)Stadt für den Alltag, das
Land zum Auftanken in der Freizeit.
ÖV, Auto oder Velo? Ich bin am
liebsten mit dem Fahrrad unterwegs,
Wein oder Bier? Weisswein zum
Anstossen, Rotwein zu einem
guten Essen mit Freunden.
Kino, Theater oder TV? Kino
und Theater so oft ich kann
Bratwurst oder Salat? Ich könnte mich allein von Salat in allen
Variationen ernähren, aber ich
mag als Abwechslung auch mal
gerne eine Bratwurst dazu
Was ist besonders an Kreuzlingen? Kreuzlingen besitzt
durch seinen Standort die Vorzüge einer (Klein)Stadt, hat aber
trotzdem viel Grün und Wasser
rundherum zu bieten.
Was fehlt Ihnen in der Stadt? Etwas mehr Bewegung und Leben
Wen sollen wir als nächstes befragen? Sonny Walterspiel vom
Tanzzentrum Kreuzlingen
Nachgefragt hat:
Angelina Rabener
Doris Leuthard am
CVP-Fest
WEINFELDEN Bundesrätin Doris Leuthard besuchte am 2. Juli ein Fest der CVP in Weinfelden. Die Verkehrsministerin
mischte sich unters Volk, diskutierte mit Fluglärmgegnern
und nahm auch Komplimente
entgegen. Moderiert wurde der
Anlass von Mario Testa.
Bilder: Antonia Hochstrasser
Für Sie zusammengestellt von: Angelina Rabener