Korrosion in hydraulischen Gebäudesystemen kann deren Funktion und Haltbarkeit beeinträchtigen. Die Problematik soll jetzt mit einer Online-Befragung und einem Gebäude-Check erforscht werden. © eldadcarin - fotolia.com Hydraulische Systeme in Gebäuden 11.06.2015 Der Korrosion auf der Spur Auch in neu errichteten und energieeffizienten Gebäuden kann es zu Korrosion in Heizungssystemen kommen. Die Entwicklung ist nicht unmittelbar erkennbar. © Tiberius Gracchus - fotolia.com Korrosion kann das Leistungsvermögen wasserführender Heiz- oder Kühlsysteme beeinträchtigen oder deren Funktion komplett lahmlegen. In einem Forschungsprojekt soll die Problematik jetzt genauer untersucht werden. Eine hierfür entwickelte Online-Befragung richtet sich an Fachplaner und Betreiber. Im anschließenden Feldtest wollen die Wissenschaftler in mehreren Gebäuden die Korrosionsphänomene identifizieren und Abhilfemaßnahmen beispielhaft umsetzen. Hierfür suchen sie noch Referenzgebäude. Hydraulische Systeme sind die energetischen Versorgungsbahnen in Gebäuden, weil die Räume überwiegend über Warm- und Kaltwasserleitungen beheizt und gekühlt werden. Im Laufe der Zeit kann sich die Leistungsfähigkeit dieser Systeme jedoch verringern. Die Strömungsverhältnisse in Rohrleitungen und Ventilen, in Heizflächen und Kühldecken sowie der Wärmeübergang in Wärmetauschern können sich aufgrund von Verengung oder Verschlammung verschlechtern. Physikalische, chemische und biologische Verschmutzungseffekte sind Mit speziell entwickelten Verfahren zur Analyse der Wasserchemie und einem neuartigen dafür verantwortlich. Das schmälert die Energieeffizienz und den Komfort Monitoring soll Korrosion in hydraulischen von Gebäuden erheblich. Dies gilt besonders für die heute üblichen, fein Systemen aufgespürt werden. © Leuphana Universität Lüneburg einstellbaren Ventile und für moderne Pumpen. Auch neuartige Materialien in Flächenheizsystemen und Kühldecken sind gefährdet. Denn schon kleine Mengen an eindringendem Sauerstoff können dort Oxidationsreaktionen in Gang setzen und Spuren von organischen Substanzen fördern das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Der Prozess beginnt schleichend, erste Effizienz-Einbußen bleiben zumeist unbemerkt. Online-Befragung gestartet Das Braunschweiger Steinbeis-Innovationszentrum SIZ energie+ untersucht in einem Projekt der Forschungsinitiative EnOB gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg, wie groß die Schäden durch Korrosion in den Gebäuden tatsächlich sind. Im weiteren Projektverlauf wollen die Wissenschaftler an realen gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg, wie groß die Schäden durch Korrosion in den Gebäuden tatsächlich sind. Im weiteren Projektverlauf wollen die Wissenschaftler an realen Gebäuden testen, wie der Anlagenzustand zuverlässig überwacht werden kann, betroffene Anlagen wieder fit gemacht werden und welche Präventionsstrategien erfolgreich und sinnvoll sind. Dazu wird jetzt in einem ersten Schritt eine Online-Befragung durchgeführt, die sich vorrangig an Betreiber und Planer von Gebäuden richtet. Angestrebt wird eine möglichst breite Erhebung der Situation in Neubauten und Bestandsgebäuden – unabhängig davon, ob bereits Erfahrungen mit Korrosionsschäden vorliegen oder nicht. Referenzgebäude für Feldtest gesucht In einem zweiten Schritt soll die Korrosionsproblematik in mehreren Gebäuden nach wissenschaftlichen Kriterien analysiert werden. Hierfür werden noch Referenzgebäude für einen Feldtest gesucht, um die Schadensbilder genauer untersuchen zu können. Interessierte Gebäudebetreiber oder Fachplaner können ihre Bereitschaft im Zuge der Online-Befragung mitteilen. Die beteiligten Gebäude erhalten in einem Feldtest ein energetisches Monitoring und ergänzend ein spezielles Korrosions-Messsystem. Wissenschaftler der Leuphana Universität haben hierfür Methoden und Verfahren entwickelt, mit denen sich die gebäudetechnischen Anlagen im Betrieb überwachen und wasserchemische sowie mikrobiologische Probleme identifizieren lassen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen dann bei Bedarf Maßnahmen gegen Korrosionsschäden beispielhaft umgesetzt werden. Mit einem Leitfaden sollen die Projektergebnisse anschließend in praxisverwertbarer Form für Planer und Anwender veröffentlicht werden. Weiterhin wird es Praxisworkshops mit Betreibern, Planern und Herstellern geben. (jl)
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