9. November: Gemeinsames Gedenken an Pogromnacht

5. November 2015
9. November: Gemeinsames Gedenken an
Pogromnacht
(bia) Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen
Der 09. November ist der Tag, an dem im Jahr 1938 die alte
Hauptsynagoge in Mainz in Brand gesteckt und geplündert wurde. Zur
Erinnerung an alle Opfer und zur Mahnung, dass solches Unrecht nie
wieder geschehe, laden Oberbürgermeister Michael Ebling und die
Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, Stella Schindler-Siegreich,
zu einer Stunde des Gedenkens am Montag, 09.11.2015, 16.00 Uhr, in
der Synagoge (Synagogenplatz 1) ein. Alle Bürgerinnen und Bürger sind
herzlich zu der Gedenkveranstaltung eingeladen. Texte über einzelne
Schicksale von jüdischen Geschäftsleuten und deren Enteignung durch
die
nationalsozialistischen
Machthaber
wird
Henner
Momann,
Schauspieler am Staatstheater Mainz, lesen. Die Cellistin Jana Gerhart
wird die Gedenkstunde musikalisch begleiten.
Oberbürgermeister Michael Ebling: „Auch in Mainz verloren damals
jüdische Bürgerinnen und Bürger ihr Hab und Gut, ihre Lebensgrundlage,
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ihre Heimat oder gar ihr Leben oder das ihrer Angehörigen. Gerade mit
den Bildern und Berichten des 9. November 1938 vor Augen können wir
nicht dulden, dass heute in unserem Land Flüchtlingsunterkünfte in
Brand gesetzt, Fensterscheiben eingeschlagen oder Asylsuchende,
Politiker oder Journalisten nicht nur in der vorgeblichen Anonymität des
Internets, sondern inzwischen auch ganz offen bedroht oder gar
angegriffen werden. Und wer Rechtsextremen und Ausländerfeinden
Gehör schenkt, wer sie gar einlädt in unsere Stadt, der muss wissen,
dass er damit willentlich Hass und Hetze Tor und Tür öffnet. Auch wenn
ich wie viele andere durchaus Verständnis habe für Verunsicherungen in
der Bevölkerung angesichts der vielen Asylsuchenden, auch wenn ich
zugebe, dass es hinsichtlich der Bewältigung dieser Herausforderung
immer noch viele offene Fragen gibt, so weiß ich eines doch gewiss:
Gerade jetzt müssen wir uns leiten lassen von Humanität, Toleranz und
Solidarität“.