Matthias Müller stellt seine nächsten Schritte für

Nachrichten
Wolfsburg, 28.10.2015
Matthias Müller stellt seine nächsten Schritte für den Volkswagen Konzern vor
• Unterstützung für Kunden hat oberste Priorität
• Volkswagen richtet Blick über die aktuelle Krise hinaus
• Neue Strategie soll 2016 vorgestellt werden
Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Matthias Müller, hat die fünf
wichtigsten Schritte zur Neuaufstellung des Konzerns angekündigt. „Wir müssen den Blick
über die aktuelle Lage hinaus richten und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich
Volkswagen erfolgreich weiterentwickeln kann“, sagte Müller am Mittwoch in Wolfsburg. Er
stellte einen Fünf-Punkte-Plan vor. Mit dessen Hilfe wolle er dafür sorgen, dass Volkswagen
auch in Zukunft zu den besten Automobilherstellern der Welt gehöre. Müller zeigte sich
zuversichtlich: „Volkswagen wird aus der aktuellen Situation stärker als zuvor hervorgehen.“
Er kündigte an, im kommenden Jahr Eckpfeiler einer „Strategie 2025“ vorzustellen.
Der Vorstandsvorsitzende erklärte die Hilfe für Kunden, die von der Dieselthematik betroffen
sind, zu seiner wichtigsten Priorität. „Unsere Kunden sind das Herz von allem, was unsere
600.000 Mitarbeiter in der ganzen Welt leisten“, sagte er. Volkswagen arbeite intensiv an
effektiven technischen Lösungen. Die Umsetzung beginne in Abstimmung mit dem
Kraftfahrt-Bundesamt im Januar 2016.
Die zweite Priorität seien Fortführung und Abschluss der Aufklärung der Ereignisse in aller
Konsequenz. „Wir müssen die Wahrheit herausfinden und daraus lernen“, erklärte Müller.
Volkswagen sei dabei sehr sorgfältig in der Analyse. Darum sei zusätzlich zu den schon
bekannten Schritten die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zur Unterstützung engagiert
worden. Die Verantwortlichen für die Vorgänge müssen laut Müller mit harten Folgen
rechnen.
Die dritte Priorität sei die Einführung neuer Strukturen im Volkswagen Konzern. „Der
Kernpunkt ist: Unser Konzern wird künftig dezentraler geführt“, sagte Müller. Marken und
Regionen bekämen mehr Eigenständigkeit. Der Vorstand werde sich unter anderem um
markenübergreifende Strategien kümmern, um das Heben von Synergien und um den
effektiven Einsatz der Ressourcen der Gruppe. „Wir werden uns das aktuelle Portfolio von
mehr als 300 Modellen genau ansehen. Und wir werden den Ergebnisbeitrag jedes einzelnen
Modells genau untersuchen.“
Matthias Müller treibt als vierte Priorität die Neuausrichtung der Kultur und des
Führungsverhaltens voran. Das Streben nach Perfektion, die Einsatzbereitschaft der
Mitarbeiter und die soziale Verantwortung im Volkswagen Konzern müssten erhalten bleiben.
Aber es seien Veränderungen notwendig bei der Art der Kommunikation und des Umgangs
mit Fehlern: „Wir brauchen eine Kultur der Offenheit und der Kooperation.“ Müller forderte im
kollegialen Umgang miteinander zudem mehr Mut, mehr Kreativität und mehr
Unternehmertum.
Als fünfte Priorität kündigte Müller eine Weiterentwicklung der Strategie 2018 hin zu einer
Strategie 2025 an. „Viele außerhalb von Volkswagen, aber zum Teil auch bei uns, haben
nicht richtig verstanden, dass es bei der Strategie 2018 um viel mehr geht als um
Stückzahlen. Dem ,Höher, Schneller, Weiter‘ wurde vieles untergeordnet, vor allem die
Umsatzrendite.“ Es gehe aber nicht darum, 100.000 Fahrzeuge mehr oder weniger als ein
großer Wettbewerber zu verkaufen. Es gehe vielmehr um qualitatives Wachstum, so Müller.
In den kommenden Monaten werde an den Eckpfeilern einer „Strategie 2025“ gearbeitet, die
der Konzern dann Mitte kommenden Jahres vorstellen werde.