05-Sein Wort in uns

Modul 1 / Thema 5: Sein Wort in uns
© Michael Dörnbrack
Thema 5: Sein Wort in uns
Einleitung
In unserem ersten Thema haben wir aus dem Gleichnis vom Weinstock und den
Reben 10 Merkmale wahrer Jüngerschaft entdeckt. Eines davon war, dass Jünger
Jesu mit und nach Gottes Wort leben. Jesus sagte: „Wenn ihr in mir bleibt und meine
Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch
widerfahren.“ (Johannes 15,7) Gottes Wort in uns – das ist die Quelle unserer
Gemeinschaft mit Gott!
Überlege einmal! Was bedeutet es, Gottes Wort in uns zu haben?
Gott Wort in
uns heißt …
Wir haben Gottes Wort in uns, wenn es in unserem Leben eine zentrale Rolle spielt,
wir es regelmäßig lesen, darüber nachdenken und beten und unser Leben danach
ausrichten. Aber ein wichtiger Punkt gehört noch dazu: das Auswendiglernen von
Bibeltexten. In diesem Jüngerschaftskurs werden wir uns intensiv mit Gottes Wort
beschäftigen und in jeder Lektion einen Bibelvers auswendig lernen. Dieses Thema
möchte dir zeigen, warum das wichtig ist und dir wichtige Tipps und Werkzeuge
mitgeben, wie du dein Gedächtnis mit Gottes Wort füllen kannst.
Das Auswendiglernen von Bibeltexten ist irgendwie aus der Mode gekommen.
Früher hat es eine ganz wichtige Rolle gespielt. Die Schulbildung der Juden bestand
zu einem wichtigen Teil darin, Gottes Wort auswendig zu lernen. Von den
Waldensern wissen wir, dass sie große Teile der Bibel auswendig gelernt haben.
Ellen White schreibt über sie:
Zitat #1
„Ernstlich versuchten sie, diese Grundsätze den Herzen der Jugend einzuprägen. Von
frühester Kindheit an wurden die Kinder in der Heiligen Schrift unterwiesen und
gelehrt, die Forderungen des Gesetzes Gottes unverbrüchlich zu achten. Da es nur
wenige Abschriften der Bibel gab, wurden ihre köstlichen Worte dem Gedächtnis
eingeprägt, und viele Waldenser kannten große Teile des Alten und Neuen
Testaments auswendig.“ (Der große Kampf, S. 67)
Geistliche
Giganten
Kein Wunder, dass diese Männer, Frauen, Kinder und Jugendlichen Gottes geistliche
Giganten waren. Es war Gottes Wort, in Herz und Verstand eingeprägt, das ihnen die
Kraft gab, treu zu bleiben! Gott ruft auch heute nach Menschen, die sich so von ihm
füllen und gebrauchen lassen. Wenn wir uns umschauen, sehen wir, dass heute noch
viele Moslems und Juden große Teile ihrer heiligen Schriften auswendig lernen. Und
wie gehen wir als Adventisten mit Gottes Wort um? Es wird Zeit, diese Kraftquelle
wieder neu zu beleben! Ohne sie werden wir die Erweckung, nach der wir uns
sehnen, nicht erleben!
2 Fragen
In diesem Thema wollen wir uns 2 Fragen stellen. Erstens: Warum ist es wichtig,
Bibeltexte auswendig zu lernen? Wir werden dazu 8 biblische Gründe kennen
lernen. Und zweitens: Wie können wir Bibeltexte auswendig lernen, so dass sie fest
in unserem Langzeitgedächtnis verankert sind und wir sie nicht mehr verlieren?
Beginnen wir mit der ersten Frage!
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1. Grund
Gott hat es gesagt!
Dieser Grund allein sollte uns schon genügen. Gott hat uns ausdrücklich gesagt, dass
wir sein Wort nicht nur lesen, sondern es uns einprägen sollen. Bitte lies die
folgenden Bibeltexte dazu und schreibe dir die Aussagen heraus, die das deutlich
machen!
Sprüche 7,1-3:
5. Mose 11,18-19:
Zitat #2
„Mehrmals am Tag sollten wertvolle Augenblicke dem Gebet und Bibelstudium
gewidmet werden — und wenn man nur einen Text auswendig lernt —, um das
geistliche Leben zu fördern.“ (Christus kommt bald, S. 49)
Zitat #3
„Gottes wertvolles Wort ist die Richtschnur für die Jugend, die dem König des
Himmels nachfolgen möchte. Die jungen Leute sollen die Heilige Schrift studieren,
Text für Text im Gedächtnis einprägen und sich so ein Wissen von dem aneignen,
was der Herr gesagt hat. (Christus kommt bald, S. 49.50)
Zitat #4
„Prägt euch die wertvollen Worte Christi fest im Gedächtnis ein. Sie sind weit mehr
wert als Silber oder Gold.“ (Christus kommt bald, S. 50)
Zitat #5
„Habt bei der Arbeit eine Taschenbibel dabei, und nutzt jede Gelegenheit, um euch
die wertvollen biblischen Verheißungen einzuprägen.“ (Christus kommt bald, S. 50)
2. Grund
Wir können Gott mehr lieben, wenn wir sein Wort auswendig lernen.
Als Jesus gefragt wurde, welches das höchste Gebot sei, antwortete er mit 5. Mose
6,4.5. Das macht dieses Wort für uns so besonders. In Zusammenhang mit diesen
Worten stehen die Verse 6-9. Welche Hinweise findest du hier darauf, dass wir uns
Gottes Wort einprägen sollen?
5. Mose 6,4-9:
Zwischen der Aufforderung, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all
unserer Kraft zu lieben und dem Gebot, dass wir uns Gottes Wort einprägen sollen,
besteht ein enger Zusammenhang. Schon in Johannes 15 bringt Jesus unsere
Gemeinschaft mit ihm und den Gedanken, dass sein Wort in uns sein soll, in
Zusammenhang. (Johannes 15,7) Nicht dass die Methode des Auswendiglernens von
Bibeltexten diese Liebe zu Gott in uns schafft. Nein, das wäre ein schwacher
menschlicher Versuch, die Liebe zu produzieren, die Gott allein durch den Heiligen
Geist in unsere Herzen geben kann. (Römer 5,5) Aber trotzdem wächst unsere Liebe
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zu Gott, wenn wir aus Liebe zu ihm und seinem Wort seine Aussagen so ernst
nehmen, dass wir sie uns einprägen und darüber nachdenken. Denn dann haben wir
„den Herrn allezeit vor Augen.“ (Psalm 16,8) Und dieser Aufblick zu Gott, das
Nachdenken über sein Wort im Alltag, lässt unsere Liebe zu Gott wachsen.
Und noch etwas fällt hier auf. Mose sagte: „Und du sollst sie binden zum Zeichen auf
deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein.“ (Vers
8). Das erinnert an das Siegel Gottes, das in der Offenbarung als das Zeichen der
Treue in der Endzeit beschrieben wird. Es ist kein äußerlich sichtbares Zeichen an der
Stirn, sondern symbolisiert viel mehr die Gesinnung der Gläubigen, in der sie Jesus
nachfolgen. Das Siegel auf der Stirn meint letztlich das gleiche wie Gottes Gesetz im
Herzen. Wenn wir uns Gottes Wort einprägen, machen wir es ihm leichter, uns sein
Gesetz in unser Herz zu schreiben und uns am Ende zu versiegeln.
3. Grund
Gottes Wort wirkt in uns und verändert uns.
Alles, was wir durch unsere Sinne aufnehmen, prägt uns. Das gilt im Guten und im
Schlechten. Wenn wir uns Gottes Wort einprägen, dann ist es keine passive
Information, die irgendwo in unserem Gedächtnis abgespeichert ist. Nein, dieses
Wort wirkt in uns und verändert uns. So wie eine Brausetablette ihre Wirkstoffe an
das Wasser abgibt, so gibt Gottes Wort ständig seine „Wirkstoffe“ an unser Denken
und unsere Gefühle ab, mit dem einzigen Unterschied, dass es sich niemals auflöst.
Die Bibel ist nicht einfach nur Information. Sie ist das lebendige Wort Gottes, das
Leben schafft.
Wie bringen die folgenden Verse diesen Gedanken zum Ausdruck?
Hebräer 4,12:
1. Thessalonicher 2,13:
1. Petrus 1,23:
Wenn Gott uns durch den Heiligen Geist verändert, benutzt er dazu Gottes Wort.
Wenn wir uns Gottes Wort einprägen, dann ist es wie ein Samen, der in uns
eingepflanzt wird, wächst und Frucht bringt. Jesus bringt diesen Gedanken in vielen
Gleichnissen zum Ausdruck, in denen er das Wort Gottes mit der Saat und das
menschliche Herz mit dem Acker vergleicht. (z.B. Matthäus 13,1-9.18-23)
4. Grund
Gottes Wort in uns gibt uns Kraft zum Gehorsam und hilft uns, Versuchungen zu
widerstehen.
Wenn Gottes Wort uns verändert, dann befähigt es uns zum Gehorsam. Gott gibt
uns dadurch Kraft, ihm wirklich von Herzen gern gehorsam zu sein und
Versuchungen zu widerstehen. Lies dazu die folgenden Bibeltexte und schreibe dir
auf, wie sie diesen Gedanken ausdrücken!
5. Mose 30,14:
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Psalm 17,3-5:
Psalm 40,9:
Psalm 119,11.16.93:
Matthäus 4,1-11:
Sprüche 6,20-23:
Als Jesus von Satan versucht wurde, hatte er keine Zeit, die passenden Antworten
mit einer Konkordanz herauszusuchen. Er hatte sich so viele biblische Aussagen
eingeprägt, dass er sofort auf die Versuchungen reagieren konnte. Meist kommen
Versuchungen nicht so, dass wir viel Zeit zum Nachdenken und Studieren haben. Wir
brauchen Gottes Wort in Sekundenschnelle. Das geht nur, wenn wir uns Bibeltexte
eingeprägt haben. Nur dann kann uns der Heilige Geist an das erinnern, was Jesus
gesagt hat. (Johannes 14,26)
Auswendig gelernte Bibeltexte sind auch eine Waffe gegen negative Gedanken. Wir
können diese nur dann loswerden, wenn wir sie durch neue, positive Gedanken
ersetzen. Wenn wir uns mit der Zeit, in der wir versucht sind, negativen Gedanken
nachzugehen, Verheißungen aus Gottes Wort bewusst machen, sie uns aufsagen,
darüber nachdenken und Gott dafür danken, dann können sich die negativen
Gedanken nicht halten.
Zitat #6
„Umgib dich mit einer Mauer von Schriftstellen, und du wirst sehen, dass die Welt
sie nicht niederreißen kann. Lerne Bibeltexte auswendig, und halte sie Satan
entgegen, wenn er mit seinen Versuchungen daherkommt: „Es steht geschrieben.“
Dies ist die Art, wie unser Herr den Versuchungen Satans begegnete und ihnen
widerstand.“ (Christus kommt bald, S. 50)
5. Grund
Wir können Gottes Willen besser erkennen.
Wenn wir uns biblische Aussagen einprägen, können wir besser Gottes Willen für
unser Leben erkennen. Lies dazu die folgenden Bibeltexte!
Psalm 25,4.5:
Psalm 119,105:
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Jesaja 30,21:
6. Grund
Gott kann uns besser gebrauchen, Menschen zu ermutigen und zu Christus zu
führen.
Wozu fordert uns Petrus auf?
1. Petrus 3,15:
Petrus sagt, dass wir allezeit bereit sein sollen, den Grund für unsere Hoffnung zu
erklären. Das meint auch die Zeiten, in denen wir gerade keine Bibel dabei haben.
Oder die Gelegenheiten, bei denen wir mit den Freunden die Bibel studieren und
dabei Fragen aufkommen, bei denen wir passende Antworten geben müssen, um sie
zu ermutigen und sie zur Entscheidung zu führen.
Schaut euch die klassischen Predigten von Jesus, Paulus oder Petrus an. Sie haben
ständig Aussagen der Heiligen Schrift zitiert, ohne die verschiedenen Schriftrollen
parat zu haben. Es wäre auch viel zu umständlich gewesen, jeden Text aufzurollen,
abzulesen, zusammenzurollen, um beim nächsten Bibeltext das gleiche mit der
nächsten Rolle zu machen. Nein, sie hatten Gottes Wort im Kopf. Das befähigte sie,
vollmächtig und authentisch zu predigen. Ob es jetzt um eine Predigt, eine
Bibelstunde, ein Hauskreisthema oder einfach um ein Gespräch über den Glauben
geht. Gott kann uns besser und vollmächtiger gebrauchen, wenn wir uns biblische
Aussagen eingeprägt haben.
Zitat #7
„Einige, welche die gegenwärtige Wahrheit lehren, sind nicht mit ihrer Bibel
vertraut. Sie sind so mangelhaft in ihrer Bibelkenntnis, dass es schwer für sie ist,
einen Bibeltext korrekt aus dem Gedächtnis zu zitieren. Indem sie so in ihrer
stümperhaften, unbeholfenen Art umherstolpern, sündigen sie gegen Gott. Sie
vergewaltigen die Schrift und lassen die Bibel Dinge sagen, die nicht darin
geschrieben stehen.“ (Zeugnisse, Bd. 2, S. 338)
7. Grund
Wenn wir Gottes Wort auswendig gelernt haben, haben wir es immer noch, wenn
wir ohne Bibel sind.
Das kann Situationen des Alltags betreffen, in denen wir gerade keine Bibel dabei
haben. Es kann aber auch eine Zeit der Verfolgung sein, in der man uns die Bibel
wegnehmen wird. Die Bibel berichtet uns von vielen Begebenheiten, in denen
Gottes Nachfolger ins Gefängnis geworfen wurden. Denken wir an Jeremia, der
mehrfach eingesperrt wurde. Wodurch hat er immer wieder Kraft gewonnen?
Jeremia 15,16:
Wie viele Christen wurden wegen ihres Glaubens eingesperrt, ohne dass sie zu
Zugang zur Bibel hatten! Und heute noch sitzen sehr viele Christen in Gefängnissen
und Internierungslagern. Wie viel Kraft können diejenigen aus Gottes Wort
schöpfen, die es sich eingeprägt haben? Und wie vielen anderen Christen können sie
auf diese Weise Gottes Wort immer noch weitersagen!
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Zitat #8
„Die Zeit wird kommen, da viele das geschriebene Wort nicht mehr haben werden.
Aber wenn dieses Wort ins Gedächtnis geprägt ist, kann es uns keiner mehr
wegnehmen.“ (Christus kommt bald, S. 50)
Zitat #9
„Studiert das Wort Gottes. Prägt euch seine wertvollen Verheißungen ins Gedächtnis
ein, so dass wir, wenn wir einmal keine Bibel mehr haben können, immer noch im
Besitz des Wortes Gottes sind.“ (Christus kommt bald, S. 50)
8. Grund
Wenn wir Gottes Wort auswendig lernen, nehmen unsere intellektuellen
Fähigkeiten in jedem Gebiet zu.
Wer sich systematisch Bibeltexte einprägt und darüber nachdenkt, wird erleben,
dass sich seine Fähigkeit, sich Dinge zu merken und Zusammenhänge zu erfassen,
verbessern wird, und zwar auf jedem Wissensgebiet. Was bewirkte das Nachdenken
über Gottes Wort im Leben von David?
Psalm 119,99:
Zitat #10
„Gott will, dass der Mensch seine Verstandeskraft übt; das Suchen in der Schrift wird
den Geist so stärken und heben wie kein anderes Studium.“ (Intellekt, Charakter und
Persönlichkeit, Bd. 1, S. 105)
Zitat #11
„Wenn wir die Bibel studieren, um uns zu informieren, werden unsere
intellektuellen Fähigkeiten zunehmen. Beim Schriftstudium nimmt das Wissen zu
und der Geist wird ausgeglichener, als wenn er sich Informationen aus Büchern holt,
die nicht die geringste Beziehung zur Bibel haben. Keine Erkenntnis hat so
weitreichende Folgen und ist so sicher und beständig, wie das Wissen, das man sich
aus der Bibel aneignet. Sie ist die Grundlage allen Wissens.“ (Intellekt, Charakter und
Persönlichkeit, Bd. 1, S. 111)
Aber wie?
Die Bibel beschreibt uns also an vielen Stellen, dass wir uns Gottes Wort einprägen
sollen und gibt uns viele gute Gründe dafür. Die Frage ist nun: Wie können wir uns
Bibeltexte so einprägen, dass wir sie nicht gleich nach ein paar Tagen oder Wochen
wieder verlieren, sondern sie tief in unserem Langzeitgedächtnis verankert sind? Es
gibt einen Weg, das zu erreichen. Entdecken wir diesen Weg!
Tipps zum
Auswendiglernen von
Bibeltexten
1.
Glaube, dass du Bibeltexte auswendig lernen kannst! Es mag am Anfang
ungewohnt und schwierig sein. Es braucht Disziplin und Durchhaltevermögen.
Aber es ist möglich, wenn du es wirklich willst. Du brauchst dafür nur ein paar
Minuten an jedem Tag.
2.
Nutze das richtige Werkzeug. So wie das richtige Werkzeug einem jeden
Handwerker hilft, seine Arbeit gut und effizient zu erledigen, brauchen wir auch
beim Auswendiglernen der Bibeltexte das richtige Werkzeug. Am besten ist ein
kleines Päckchen mit Kärtchen (A8-Format) geeignet, die du leicht mit dir
herumtragen kannst. Schreibe einfach auf die eine Seite die Versangabe und
auf die andere den Bibeltext zusammen mit der Versangabe. Hab dieses
Verspäckchen immer bei dir. Wenn du den Bibeltext auf ein Kärtchen schreibst,
markiere dir farblich die wichtigsten Worte.
3.
Wenn du einen Bibeltext lernst, mache dir bewusst, in welchem Kontext er
steht. Wir lernen leichter, wenn wir nicht nur einen isolierten Bibeltext lernen,
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sondern uns immer auch den Zusammenhang bewusst machen, in dem dieser
Bibeltext steht.
4.
Nutze freie Momente. Du kannst dir einen Bibelvers einprägen, wenn du
spazieren gehst, auf den Bus wartest oder sonst einen freien Moment hast, der
sonst einfach ungenutzt vergehen würde. Auf diese Weise wirst du sehr viele
Bibeltexte auswendig lernen können, ohne dass du dafür eine besondere Zeit
reservieren musst.
5.
Entscheide dich für eine wortgetreue Bibelübersetzung. Die Mühe, die du dir
machst, ist es wert, dass du Gottes Wort so genau wie nur möglich im Kopf
hast. Bibelübertragungen wie Hoffnung für alle oder die Gute Nachricht, haben
ihren Platz, sind aber zum Auswendiglernen von Bibeltexten nicht so gut
geeignet. Schließlich wollen wir möglichst genau wissen, was Gott gesagt hat.
6.
Lerne die Bibelverse wortgenau. Gottes Wort ist heilig. Darum sollten wir jedes
Wort ernst nehmen und nicht unabsichtlich etwas hinzufügen oder
wegnehmen. (siehe 5. Mose 4,2) Wir investieren wertvolle Zeit, um die
Bibelverse zu lernen. Es wäre so schade, wenn wir uns eine fehlerhafte Variante
einprägen würden! Also lerne den Bibeltext gleich beim ersten Mal richtig.
Denke daran! Es erfordert nicht mehr Mühe, einen Bibeltext richtig zu lernen,
als ihn sich falsch einzuprägen. Also, mach es dir zu einer Regel, die Bibeltexte
wortgenau zu lernen.
7.
Wenn du dir einen neuen Bibelvers einprägst, wiederhole den ersten Teil
solange, bis du ihn aus dem Gedächtnis aufsagen kannst. Dann füge den
nächsten Teil hinzu und zitiere beide Teile einige Male auswendig. Mache so
weiter, bis du den ganzen Text wortgenau auswendig aufsagen kannst.
8.
Präge dir auch die Stellenangabe gut ein. Beginne mit der Stellenangabe, zitiere
den Text und nenne nochmal die Stellenangabe. Auf diese Weise wirst du nicht
nur wissen, dass der Text irgendwo steht. Du wirst immer genau wissen, wo er
steht.
9.
Lerne zunächst nur kurze Abschnitte auswendig. Längere Abschnitte sind sehr
viel schwerer zu behalten und zu wiederholen. Wenn du mehr Übung
bekommen hast und das Auswendiglernen von Bibeltexten für dich ein
Lebensstil geworden ist, kannst du dich immer noch an längere Abschnitte
heranwagen.
10. Denke über die Bibelverse nach, die du lernst. Denke über die einzelnen Worte
nach, überlege, was sie bedeuten und frage dich, was Gott dir mit diesem Vers
sagen möchte.
11. Damit wir die Bibelverse nicht schon nach ein paar Tagen wieder vergessen, ist
es wichtig, sie zu wiederholen. Wenn du einen Bibelvers wortgenau gelernt
hast, schreibe das Datum darauf und tue das Kärtchen in dein Verspäckchen,
das du ständig dabei hast. Wiederhole diesen Vers jeden Tag, 2 Monate lang.
Du brauchst nur ein paar Minuten jeden Tag, um deine Verse zu wiederholen.
Denke daran, die freien Momente zwischendurch zu nutzen! Wenn du anhand
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des Datums siehst, dass du einen Vers 2 Monate lang wiederholt hast, tue ihn in
eine kleine Box. Diese Verse wiederholst du nun 1x in der Woche. Später (etwa
nach weiteren 2 Monaten), wenn du diese Verse wirklich gut kennst, kannst du
sie in eine weitere Box wandern lassen. Die Verse in dieser Box wiederholst du
1x im Monat. Auf diese Weise bleiben deine gelernten Bibelverse im
Langzeitgedächtnis.
Verspäckchen
täglich 2
Monate lang
1. Box
1x pro Woche
2 Monate lang
2. Box
1x pro Monat
immer wieder
12. Entscheide dich, wie viele Bibeltexte du pro Woche lernen möchtest. Für den
Anfang nimm dir vor, 1 Bibelvers pro Woche zu lernen. Die Zahl deiner Kärtchen
im Verspäckchen wird ständig anwachsen: 1,2,3, … 8. Danach wandert der erste
Merkvers schon in die 1. Box. Jede Woche kommt nun ein neuer Merkvers
hinzu, und ein alter wandert in die 1. Box. Auf diese Weise hast du etwa 8
Bibelverse, die du jeden Tag wiederholen möchtest. Entscheide dich, dran zu
bleiben!
13. Beim Bibellesen werden dir immer wieder neue Bibelverse auffallen, die du dir
einprägend möchtest. Notiere dir diese Texte oder schreibe sie gleich auf die
Kärtchen. Wenn du wieder neue Verse lernen kannst, hast du freie Wahl. Bitte
Gott, dir die Bibelverse zu zeigen, durch die er gerade jetzt in deinem Leben
wirken möchte. Wenn dir ein neuer Vers besonders auf dem Herzen liegt, warte
nicht erst einige Wochen oder Monate, bevor du ihn lernst. Lerne ihn sofort
und tue ihn in dein Verspäckchen für die tägliche Wiederholung.
14. Suche dir jemanden, der mit dir zusammen die Bibelverse lernt. Gebt einander
Rechenschaft und sagt euch die Texte auf. Rechenschaft ist ein wichtiger
Schlüssel, um dranzubleiben.
Das Einprägen von Bibeltexten braucht wirklich Disziplin, Kontinuität und
Verbindlichkeit. Aber überlege, wie viele Bibelverse du in 1 Jahr auswendig lernen
kannst! Wenn du nur 1 Bibelvers pro Woche lernst, sind es über 50 pro Jahr. In 5
Jahren sind es über 250. Wenn du dran bleibst, wirst du dir einen enormen,
unbezahlbaren Schatz ansammeln. Schau dir nochmal die Gründe an, die dafür
sprechen, dass du diese Herausforderung annimmst. Reichen sie, um dich zu
motivieren? Möchtest du diese Herausforderung annehmen? Wie viele Verse pro
Woche möchtest du dir für den Anfang vornehmen? Halte deine Antwort hier fest!
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Was ist dir bei diesem Thema wichtig geworden? Was hat Gott dir bewusst
gemacht? Welche Entscheidung(en) möchtest du treffen? Was möchtest du Gott im
Gebet sagen?
Deine Aufgaben für dieses Thema
1.
2.
3.
4.
Bitte arbeite das Thema sorgfältig und unter Gebet durch, markiere die für dich
wichtigsten Aussagen und trage deine Antworten in die Leerzeilen ein.
Der Merkvers für dieses Thema ist Psalm 119,11. Bitte schreibe ihn wortgenau
auf ein neues Kärtchen und lerne ihn auswendig.
Beginne damit, dir eine Liste von Bibelversen zu erstellen, die dich besonders
ansprechen und die du auswendig lernen möchtest.
Sprich in den nächsten Tagen mit jemandem über einen Punkt aus diesem
Thema, der dich besonders angesprochen hat und zeige ihm, was du entdeckt
hast!
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