Gossau 11 regio.ch, Donnerstag, 28. Januar 2016 GOSSAU Vortrag über Friedensdorf in Nahost Ein Bild aus besseren Zeiten: die Skimeisterschaft 2010 in Tschiertschen. Bild: zvg Skimeisterschaft ist abgesagt GOSSAU Über 50 Jahre lang war die Skimeisterschaft Gossau fester Bestandteil des Jahresprogramms der Gemeinde. Nun wurde der Anlass abgesagt. Grund ist mangelndes Interesse. Annette Saloma Es war jeweils ein Riesengaudi. Über hundert Leute, die in Gossau wohnen oder arbeiten, reisten jeden Winter in die Berge, um sich bei einem Plausch-Skirennen zu messen. «Vom Kindergärtler bis zum über 70-jährigen Senior waren alle dabei», erzählt Martin Keller. Der Alt-Gemeinderat hat die Skimeisterschaft Gossau in den letzten zehn Jahren mitorganisiert. «Skifahrerisches Können wurde nicht vorausgesetzt; jeder, der mindestens den Hang herunterrutschte, hat etwas bekommen.» Absage mangels Teilnehmer Doch dieses Jahr hat das Organisationskomitee die Skimeisterschaft abgesagt. «Schweren Herzens», wie auf der Website steht. Nur gerade zehn Personen hatten sich bis am 12. Januar angemeldet. In anderen Jahren waren es über 150 Teilnehmer. «Schon bei der letzten Durchführung verzeichneten wir eine deutliche Abnahme der Teilnehmerzahlen», sagt Keller. «Deshalb legten wir die Mindestteilnehmerzahl auf 80 fest. Dieses Jahr haben wir nicht mal dies erreicht.» Keller gibt in erster Linie dem späten Schneefall die Schuld. «Wenn es im Unterland keinen Schnee hat, dann meldet sich keiner an.» Zum Jubiläum wollte man dieses Jahr den Kindern das Startgeld von 10 Franken erlassen. «Doch das hat überhaupt nicht gewirkt.» Ebenso wenig wie die Aussicht auf Medaillen, einen Wanderpokal und den riesigen Gabentisch, den das Gossauer Gewerbe jeweils mit finanzierte. Nicht einmal eine Namensplakette am Sesseli für die Gossauer Skimeister nach dem Vorbild des HahnenkammRennens in Kitzbühel vermochte dieses Jahr genügend Leute zu begeistern. 10 Jahre in Tschiertschen Die Skimeisterschaft Gossau gibt es seit über 50 Jahren. In den Anfangszeiten fand der Anlass am Ottiker Bühl statt, dann im Atzmännig, später im Toggenburg. «Aus Gründen der Schneesicherheit mussten wir immer höher hinauf. Die letzten zehn Jahre waren wir im bündnerischen Tschiertschen, weil eines der OK-Mitglieder gute Beziehungen zu diesem Ski gebiet hat.» Der Anlass musste bis jetzt erst einmal abgesagt werden: 2007 wegen zu wenig Schnee. «Tschiertschen ist ein kleines, überschaubares und familiäres Skigebiet. Man ist nicht in der Lage, komplette Pisten künstlich «Natürlich zu beschneien. sind wir Aber die enttäuscht.» Leute vor Ort zeigten immer Martin Keller vollen Einsatz, um rennfähige Pisten zur Verfügung zu stellen.» Weiterführung ungewiss Martin Keller findet es schade, dass man nicht mehr Teilnehmer für das Skirennen am Samstag, 30. Januar gewinnen konnte. «Wir waren wie eine grosse Gossauer Ski familie, die sich alljährlich zum Rennen traf. Auch die konnten wir dieses Jahr nicht motivieren. Natürlich sind wir enttäuscht. Aber gegen das Wetter können wir nichts machen.» Ob die Skimeisterschaft Gossau überhaupt je wieder stattfindet, ist unklar. «Es gibt Leute im Organisationskomitee, die künftig nicht mehr mitmachen können oder wollen», sagt Keller. «Wir werden auch nicht jünger. Wir müssen noch besprechen, wie es weitergehen soll.» www.ski-gossau.ch Die mit einem Palästinenser verheiratete Jüdin Evi Guggenheim spricht am Montag, 1. Februar, um 20 Uhr im katholischen Pfarreizentrum Gossau zum Thema «Frieden ist möglich». Am Vortrag zeigt sie auf, wie im Friedensdorf Neve Shalom/Wahat al-Salam in Israel Christen und Moslems, Israeli und Palästinenser trotz Nahostkonflikt friedlich zusammen leben. Guggenheim, vor 60 Jahren in Zürich geboren, ist Mutter von drei erwachsenen Töchtern, Psychotherapeutin und eine der ersten Bewohnerinnen des Friedensdorfes Neve Shalom / Wahat al-Salam. Dort leben seit über 40 Jahren Juden, Moslems und Christen zusammen. Sie erziehen ihre Kinder in verschiedenen Sprachen, leben und lernen in verschieden Kulturen, teilen Land, Macht, Alltag und Administration und beweisen dabei täglich, dass ein fried liches Zusammenleben auch unter schwierigsten Bedingungen wohl nicht immer einfach, aber möglich ist. Am Anlass gibt es eine Diskussionsrunde. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte. (reg) Erzählcafé zum Thema «Frühjahrsputz» Am Mittwoch, 17. Februar, findet von 9.30 bis 11 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus ein Erzählcafé zum Thema «Frühjahrsputz» mit Ruth Meili-Huber aus Gossau statt. Anmeldung unter 044 935 30 69. (reg) Reklame
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