M.Sc. BIODIVERSITY BE PART of it. SEI EIN TEIL von Wissenschaft. So vielfältig die Wissenschaft der Biodiversität ist, so vielfältig können auch die Wissenschaftler selbst sein, die hinter den Forschungsprojekten stecken und neuen Hypothesen auf die Spur gehen. Normalerweise arbeiten in der Arbeitsgruppe „Geobotanik“ viele fleißige Studierende und Jungwissenschaftler in spannenden Forschungsprojekten zur Evolution und Phylogenie der Pilze, beschäftigen sich mit spezifischen Pflanze-Pilz Interaktionen oder den Mechanismen der Coevolution. Für das Forschungsvorhaben „BE PART of it“ spannt Prof. Dr. Dominik Begerow zurzeit jedoch nicht nur die Mitarbeiter seiner Arbeitsgruppe ein: Das Projekt ist ein „Citizen Science Projekt“ und lädt die Bochumer BürgerInnen zur aktiven Teilnahme an dem großangelegten Forschungsversuch ein. Die teilnehmenden „Bürger-Wissenschaftler“ müssen keine ausgebildeten Forscher sein, einen Studienabschluss haben oder sich besonders gut mit Pflanzen und Pilzen auskennen – was zählt ist ihr Interesse an der biologischen Fragestellung und ein forschender Blick auf die 650 Nelken-Zöglinge, die ihm Rahmen des Projektes auf der BlauPause Anfang Juni an mehr als 250 Besucher verteilt wurden. WAS zuvor geschah. Betreut wird das „Citizen Science Projekt“ von Sebastian Klenner, Masterstudent der Biologie an der RUB. In der Vorbereitung auf das Projekt „BE PART of it“ bereitete er mithilfe der Arbeitsgruppe die Anzucht von knapp 1000 Pflanzenzöglingen der Nelkenart Silene latifolia (Weiße Lichtnelke) als Modellsystem für das Forschungsprojekt vor. 7-10 Tage wurden die Samen in einem Nährmedium unter einer Lichtbank angezogen. Nach dem Keimen wurden die jungen Nelken mit einer Pilzart infiziert, die im Freiland besonders spezifisch auf dieser Nelkenart vorkommt und S. latifolia befällt (Microbotryum auf Silene latifolia A1a2). Bei einer Infektion der Weißen Lichtnelke befällt Microbotryum die gesamte Pflanze. Sichtbar wird der Pilzbefall der Nelken jedoch erst mit der Blütezeit, wenn sich die Sporen des Pilzes als „Antheren-Brand“ wie eine schwarze Rußschicht in den hellen Blüten der Pflanzen ausbilden - wo eigentlich die Staubgefäße zur Fortpflanzung der Nelke sein sollten. Anzucht der ca. 1000 weißen Lichtnelken in den Gewächshäusern der RUB für das Projekt „BE PART of it“. Alle Jungpflanzen sind bereits mit dem „Antheren-Brand-Pilz“ Microbotryum infiziert. M.Sc. BIODIVERSITY ZIEL des Projektes. Mit dem Forschungsprojekt„BE PART of it“ möchten Prof. Begerow und seine Mitarbeiter bisher noch ungeklärte Fragestellungen rund um die Brandpilzgattung Microbotryum lösen. Unerforscht ist derzeit z.B. noch, ob die Lichtnelke durch eine Erstinfektion eines spezifizierten Microbotryium-Pilzes soweit geschwächt wird, dass eine Zweitinfektion durch einen weniger angepassten Pilz der Gattung Microbotryum auftreten kann. Darüber hinaus soll das Projekt zeigen, ob es zwischen den beiden vorhandenen Pilzarten auf Silene latifolia auch zu Hybridbildungen kommt, die artifiziell im Labor bereits gezüchtet werden konnten und somit in der Natur ein breiteres Wirtsspektrum abdecken könnten. WIE es weitergeht. Im zweiten Schritt des Forschungsprojektes wurden die Nelken- Zöglinge auf der BlauPause am 06. Juni durch die forschenden Bürger mit einem ausgesuchten, weniger spezifischen Mycrobotrium-Pilz einer Zweitinfektion unterzogen. In den kommenden Wochen werden die zweifach infizierten Nelken-Pflänzchen von den BürgerInnen auf ihren Fensterbänken, Balkonen und in ihren Gärten großgezogen. Sobald die Pflanzen Blüten ansetzen, ist die gute Beobachtungsgabe der Hobbyforscher gefragt: Auf welcher der eigens großgezogenen Pflanzen zeigt Mycrobotrium einen rußig-schwarzen Antheren-Befall und wie viele Blüten einer Pflanze sind befallen? All diese Informationen sowie einige Exemplare der Zweifach infizierte Silene latifolia auf dem Balkon befallenen Blüten werden zur weiteren Analyse zurück in eines „Citizen Scientist“ in der Bochumer Innenstadt die Arbeitsgruppe geschickt, wo weitere genetische Untersuchungen Aufschluss über die noch offenen Fragestellungen geben sollten. Die Ergebnisse der groß angelegten Studie werden in einer Abschlussveranstaltung für alle Beteiligten „BürgerForscherInnen“ am Mittwoch, 09. September 2015 präsentiert. Verfolgen Sie das Projekt von Anfang www.facebook.com/AG Geobotanik RUB Blüte von Silene latifolia ohne AntherenBrand durch Microbotryum an unter
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