Newsletter 04/2016 - Rosa-Luxemburg

Newsletter 04/2016
Mecklenburg-Vorpommern
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
Geld regiert die Welt – aber wer regiert das Geld? Woher kommt es und was gibt
ihm seinen Wert? Wie sind Banken entstanden und warum sind sie so mächtig
geworden? Und wie kann die `marktkonforme´ Demokratie zu einem System
werden, das seinen Bürgern dient? Denn mittlerweile scheint es egal zu sein, welche
Regierung ein Volk wählt, wenn doch in letzter Instanz die Gläubiger entscheiden.
Über unseren ganzjährig laufenden Rostocker Lesezyklus zum „Blick hinter die
Kulissen der Marktwirtschaft“ widmen wir uns im April diesem Thema besonders: Julia Friedrichs
schildert beim „Boltenhagener Bücherfrühling“ und in der Stadtbibliothek Wismar anhand von MillionenErben „Was Geld mit den Menschen macht“, in Greifswald stellt Paul Schreyer sein neues Buch „Wer
regiert das Geld? Banken, Demokratie und Täuschung“ und in Waren Joachim Bischoff seine
Analyse zum „Finanzkapital im 21. Jahrhundert“ vor. Mit Geld hängt auch zusammen, ob wir dem
Wachstum weiter hinterherhecheln oder ob wir unseren Ressourcenverbrauch mindern und trotzdem ein
gutes Leben führen können. Darüber referiert Prof. Niko Paech im Rahmen von „Rostock philosophiert:
Was ist ein gutes Leben?“
Was würde passieren, wenn die europäischen Staaten untereinander Krieg führen und Europäer
in den Nahen Osten fliehen würden? Dieses Sujet ist Gegenstand eines Klassenzimmertheaters der
dänischen Autorin Janne Teller, deren vom Greifswalder Theater inszeniertes Stück wir gemeinsam mit
Tacheles an Schulen in Ueckermünde zeigen und diskutieren werden. Im Greifswalder Ikuwo führt die
Bühne für Menschenrechte ihr Stück „Asyl-Dialoge“ auf, es erzählt von Begegnungen, die Menschen
verändern, von gemeinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten. Im Neubrandenburger
Jugendzentrum liest Ismail Küpeli aus dem Sammelband „Kampf um Kobane“ und in Stralsund wird es
einen Weiterbildungsworkshop zu den Themen Flucht und Asyl „Regionales Handeln für Demokratie,
Diversität und Partizipation“ geben, eine Kooperation von Soziale Bildung, RLS MV und Rock
gegen rechts.
Geschichte für Jugendliche erlebbar machen wollen wir durch die Förderung der Ausstellung
„Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ im Rostocker Freizeitzentrum, wo jugendliche Guides
Schulkassen begleiten werden sowie mit einer gemeinsam mit Tacheles e.V. organisierten Exkursion von
Schülerinnen aus Penkun ins Anne-Frank-Zentrum Berlin und ein Schul-Konzert mit der AuschwitzÜberlebenden Esther Bejarano und der Microphone Mafia in Wismar
Zu diesen Veranstaltungen finden sich nähere Informationen in diesem Newsletter. Eine
Übersicht über alle bisher feststehenden Veranstaltungen im April/Mai findet sich im beigefügten Flyer.
Wie immer sind Sie herzlich eingeladen.
Dr. Michael Herms
Geschäftsführer
Prof. Dr. Werner Pade
Vorsitzender
04.04. Schwerin, 19.30 Uhr
Lese- und Diskussionskreis
Denken & Verstehen
Moderation: Dr. Jörg Schröder/Rainer Trotz
Buntes Q, Lübecker Str. 180
► Weiterer Termin im April: 11.04.2016
-------------------------------06.04. Rostock, 19.30 Uhr
Lesezyklus zum Kapital
Marktwirtschaft – Blick hinter die
Kulissen
Moderation: Dr. J. Schröder / Dr. Chr. Bigalke
Ulmenstr. 69, Haus 3, SR 228
►Weitere Apriltermine: 13.04., 20.04. 27.04.
►Beide Lesekreise sind offen für alle Interessent/
innen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
-------------------------------05.04. Rostock, 18 Uhr
sonntags von 15 bis 18 Uhr zum Besuch der
Ausstellung ein. Der Eintritt ist kostenfrei. Am 25.,
26. und 28. April 2016 werden am Abend im Rahmen
der Regiopolis und der „Lange Nacht der
Wissenschaft“ kostenfreie Führungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger angeboten.
Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm gibt es auf der Webseite von Sobi e.V.
www.soziale-bildung.org
-------------------------------06.04. Penkun/Berlin
Schüler/innenexkursion
Anne-Frank-Zentrum Berlin
Gemeinsam mit Tacheles e.V.
-------------------------------06.04. Schwerin, 19 Uhr
Vortrag und Diskussion
Die Vereinigung von KPD und SPD zur SED
Ausstellungseröffnung
mit Prof. Dr. Günter Benser
Haus der Kultur, Arsenalstr.
Rostocker Freizeitzentrum, Kuphalstr. 77
Gefördert von der LpB, der RLS u. a.
„Erklärungsversuche jenseits von Jubel und Verdammnis“ lautet der Untertitel eines von Prof.
Benser 2006 veröffentlichten Beitrags über den
„Zusammenschluss von KPD und SPD 1946“.
(Hefte zur ddr-geschichte 27). Im April 1946
entstand
in
der
Sowjetischen
Zone
und in Berlin die SED,
die auf An-hieb mehr
als
eine
Million
Mitglieder
der
bisherigen KPD und
SPD in ihren Reihen
zählte. „Jubel“ erlebte
die DDR-Öffentlichkeit
aus diesem Anlass
regelmäßig,
„Verdammnis“
die
gesamtdeutsche Öffentlichkeit seit 25 Jahren.
▲
„Deine Anne –
Ein Mädchen schreibt Geschichte“
Vom 07. bis 29. April 2016 wird die Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt
Geschichte“ vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Soziale
Bildung e.V., dem Rostocker Freizeitzentrum, der
Jugendkunstschule ArtHus und der Theatergruppe
„Freigeister Rostock“ im Rostocker Freizeitzentrum
präsentiert.
Das Tagebuch des jüdischen Mädchens
(1929-1945) ist Symbol für den Völker-mord an den
Juden durch die Nationalsozialisten und intimes
Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer
jungen Schriftstellerin. In der Ausstellung erzählen
große Bildwände von ihrem Leben und ihrer Zeit: von
den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der
Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in
Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit
im Versteck – bis zu den letzten schrecklichen sieben
Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und
Bergen-Belsen. Viele private Fotos erlauben einen
ganz intimen Einblick in das Leben der Familie Frank
und ihrer Freunde. Die persönliche Geschichte Anne
Franks wird verbunden mit der Geschichte der
Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der
Judenverfolgung, des Holocaust und des Zweiten
Weltkriegs. Neben der Perspektive der Verfolgten
und ihrer Helfer wird die Perspektive von Mitläufern
und Tätern dargestellt.
Die Ausstellung wird durch ein Rahmenprogramm für Schulen, Jugendgruppen und interessierte Besucherinnen und Besucher begleitet.
Neben Führungen für Schulen und Jugendgruppen
am Vormittag laden die Veranstalter mittwochs bis
07.04. Greifswald, 19 Uhr
Vortrag und Diskussion
Vor 70 Jahren: Die Gründung der SED
mit Prof. Dr. Günter Benser, Berlin
Galerie von St. Spiritus
-------------------------------08.04. Greifswald, 19 Uhr
Salon de la critique
„Asyl-Dialoge“
mit der Bühne für Menschenrechte
IkuWo, Goethestr. 1
Gemeinsam mit Defiant Greifswald
Es ist, als ob das Schauspiel-Ensemble das
Publikum direkt anspricht, ihnen die Hand reicht und
sie reinzieht in eine Welt, die sie von nun an nicht
mehr kalt lassen wird: verwickelt, verschlungen,
verbunden und vernetzt mit den Heldinnen und
Helden der ASYL-DIALOGE.
Nach dem Erfolg der ASYL-MONOLOGE jetzt
die 2. Produktion der Bühne für Menschenrechte:
Die ASYL-DIALOGE erzählen von Begegnungen, die
Menschen verändern, von gemeinsamen Kämpfen in
unerwarteten Momenten – eine dieser Geschichten
spielt in Osnabrück, wo seit März 2014 ein breites
Bündnis solidarischer Menschen bereits 30
Abschiebungen verhindern konnte und somit für
viele bundesweit zum Vorbild wurde...
Wir hören diese Geschichte aus erster
Hand, aus der Perspektive zweier junger Aktivist*innen, die gezwungen sind, sich ein Katz- und
Mausspiel mit der Polizei zu liefern. Die Geschichte
konfrontiert uns mit der Frage, wie viel Mut wir
entwickeln können, wenn aus zunächst lose verbundenen politischen Akteur*innen gute Freund*innen werden.
Auch die ASYL-DIALOGE entstanden durch
ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne
sprachliche Veränderungen: dokumentarisches,
wortgetreues Theater.
-------------------------------07.04. Waren, 18.30 Uhr
Lesung
Ausgeleuchtet
Ein Krimi aus dem Berlin
der Weimarer Zeit
mit Gunnar Kunz,
Haus des Gastes, Neuer Markt 21
In Mecklenburg-Vorpommern sollen die
Hürden für Volksbegehren gesenkt werden. In unserer Region führte in den 1920er Jahren ein Volksentscheid zu einer (teilweisen) Enteignung fürstlichen Besitztümer. Über damalige Geschehnisse
schreibt Gunnar Kunz in seinem fünften historischen
Roman über die Weimarer Republik.
Berlin, 1926. Enthüllungen über Putschpläne und Fememorde erschüttern die Republik, der
Streit über die Enteignung der Fürsten spaltet das
Land. Im Deutschen Theater wird eine Schauspielerin
ermordet. Doch galt der Anschlag wirklich ihr oder
ihrer Kollegin? Deren Noch-Ehemann käme ein Tod
seiner Frau nur allzu gelegen. Und was ist mit ihrer
Konkurrentin und ihrem abgewiesenen Verehrer?
Shakespeares Sommernachtstraum wird
geprobt, und Hendrik Lilienthal und seine Schwägerin Diana, die gemeinsam mit Hendriks Bruder
Gregor den Fall untersuchen, können sich des
Eindrucks nicht erwehren, dass der Liebeswahn auf
der Bühne seine Parallelen im wirklichen Leben hat.
Schließlich wird ein weiterer Anschlag verübt, und
die Ermittler begreifen: Sie müssen sich beeilen,
wenn sie nicht noch einen Mord beklagen wollen.
Gunnar Kunz, der selbst vierzehn Jahre am
Theater gearbeitet hat, schildert nicht nur das
Theatermilieu mit seinen Höhen und Tiefen, sondern
lässt auch die spannende Zeit der Zwanzigerjahre
wiederaufleben.
Das Buch erscheint im März 2016.
-------------------------------07.04. Rostock, 19 Uhr
Lesung/Gespräch
Deutschpop: Halt´s Maul!
mit Frank Apunkt Schneider
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21
Gemeinsam mit dem Literaturhaus Rostock
Die Frage nach den Texten und
Gesinnungen in aktueller deutscher Rock- und
Popmusik: Im Wind-schatten englischer Texte
entstand eine neue Generation, die endlich ganz
unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar
oder Klee sangen (noch…) nicht für Deutschland,
aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passt gut
zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik.
An das, was dafür aufgegeben wurde, vom
„Fremdwerden in der eigenen Sprache“ (NDW), von
der Material-ästhetik der Verkrampfung (Hamburger
Schule), von der unglaublich seltsamen Unmöglichkeit deutscher Popaffirmation (Schlager) erinnert
der Autor und wir werden mit ihm unsere
Erfahrungen diskutieren.
Frank Apunkt Schneider ist unfreier
Künstler, Autor und selbsternannter Poptheoretiker,
Mitherausgeber der Testcard, Redakteur bei Skug
und außerdem der deutsche Außenposten der
Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at).
Aktuelle Veröffentlichung: Deutschpop halt’s Maul!
Für eine Ästhetik der Verkrampfung (Ventil Verlag
2015).
------------------------------08.04. Gadebusch, 18 Uhr
Vortrag und Diskussion
Hexen – Unschuldige oder Terroristen der
Frühen Neuzeit?
Eine Mahnung zu Toleranz und Menschlichkeit für
uns Nachgeborene
mit Prof. Dr. Karin Möller,
Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg
Rathaus Gadebusch
Seit der evangelische Pastor Hartmut
Hegeler intensive Bemühungen zur Rehabilitierung
von Hexen anstrengt, steht eine Gemeinde nach der
anderen vor der Frage, wie mit solchen Bedürfnissen
umzugehen ist. Sollte man die heute anerkannt
Unschuldigen als Hexen und Hexer verbrannten
Menschen rehabilitieren? Kann man nachträglich
eigentlich Recht sprechen oder auch moralische
Urteile über eine Zeit fällen, in der ganz andere
Wissenskulturen existierten? Die Frage führt erst
einmal zu Informationsbedürfnissen. Warum wurde
in der Frühen Neuzeit (nicht wie oft behauptet im
Mittelalter) eigentlich jemand wegen Hexerei
angeklagt? Allein in Gadebusch wurden laut einem
Auszug aus dem Hexenmuseum Penzlin 37 Menschen angeklagt, verurteilt und sogar hingerichtet.
Diskutieren Sie mit über die richtigen Formen des
Gedenkens.
Was zeichnete die Prozesse in Gadebusch
und Umgebung aus? Vor allem: Was führte Menschen dazu, ihre Nachbarn überhaupt wegen Hexerei
zu verdächtigen? Kurz gefasst, waren es die Ängste
von Menschen, deren Welt in einer tiefgreifenden
gesellschaftlichen Krise aus den Fugen geriet. Das
macht die Hexenverfolgungen heute zu einem
höchst aktuellen Thema! Die Stadt Gadebusch, so im
Antrag der LINKEN Antrag an die Stadtvertretung zur
öffentlichen Rehabilitierung der „Hexen“, könnte
damit auch ein Signal gegen jede Form menschenverachtender Vorurteile, Diskriminierung und Ausgrenzung in Gegenwart und Zukunft setzen.
Im Dezember beschloss die Stadtvertretung das
Aufstellen einer Gedenktafel im Luther-Jahr 2017.
14.04. Neustrelitz, 18.30 Uhr
Gespräch
Kultur neu denken – Ideen und Vorschläge
für ein Kulturförderungsgesetz in MV
mit Torsten Koplin, MdL DIE LINKE,
Thomas Kowarik, Kunsthaus Neustrelitz
und Marco Zabel, Direktor des Fritz-ReuterLiteraturmuseums
Kunsthaus Neustrelitz, Schlossstr. 2
-------------------------------16.04. Stralsund, 11 bis 18 Uhr
„We come together“
Regionales Handeln für Demokratie,
Diversität und Partizipation
Weiterbildung zu den Themen Asyl, Flucht
für zivilgesellschaftlich Engagierte
und pädagogische Fachkräften
Volkshochschule
Veranstaltet von Soziale Bildung e.V. in
Kooperation mit der RLS und Rock gegen Rechts
Leitfragen des Workshops sind:
• Was tun, wenn diskriminierende und rassistische
Parolen in Schule, an Stammtischen oder im Web
geäußert und verbreitet werden?
• Wie können wir mit ausgrenzenden bis rassistischen Äußerungen und Beschimpfungen im
beruflichen Alltag und im sozialen Umfeld umgehen?
• Welche Strategien können wie angewendet
werden?
• Wann ist eindeutiger Widerspruch unumgänglich?
• Wo liegen die Grenzen in der Argumentation?
Mit Informationen, aber auch mit
Übungen/Rollenübungen und Auswertungen zu
Argumentationsstrategien werden die Teilnehmenden für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden, rechtspopulistischen und rassistischen
Äußerungen gestärkt. Geübt wird, die eigene
Position argumentativ – auch gegen Widerstände –
zu vertreten und die eigenen Erfahrungen und
Umgangsformen mit rechten Parolen zu reflektieren.
Referent/innen: Soziale Bildung / LOBBI
Teilnahmegebühr: 8 €
TeilnehmerInnenzahl ist auf 20 Personen begrenzt.
Bitte melden Sie sich an bis zum 02.04.2016:
[email protected] oder telefonisch:
0381-1273363
Dr. Katrin Moeller studierte und promovierte an der
Universität Rostock. Seit 2002 ist sie wiss.
Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle,
heute Leiterin des Historischen Datenzentrums
Sachsen-Anhalt am Institut für Geschichte der MLU.
2002 verteidigte sie ihre Dissertation zur
Hexenverfolgung im Mecklenburg der Frühen
Neuzeit.
Koordination Claudia Lübcke und Christoph Schützler
Soziale Bildung e.V. (SoBi)
Staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung
anerkannter Träger d. freien Jugendhilfe
Doberaner Straße 21 / 18057 Rostock
Web:
www.soziale-bildung.org
Facebook: ModellprojektWecometogether
17.04. Boltenhagen, 19.30 Uhr
20. 04. Greifswald, 15 Uhr
XVIII. Boltenhagener Bücherfrühling
Lesung und Gespräch mit Paul Schreyer
Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht
Wer regiert das Geld?
Banken, Demokratie und Täuschung
Lesung mit Julia Friedrichs
Haus Seeschlösschen, Strandpromenade 53
Gem. mit dem Blinden- und
Sehbehindertenverband MV
Julia Friedrichs, Jg. 1979, arbeitet seit ihrem
Journalistik-Studium als freie Autorin von TV-Reportagen und Magazinbeiträgen, die sie v.a. den
sozialen Themen unserer Gesellschaft widmet. Mehr
zur Autorin hier: http://juliafriedrichs.de/.
2015 erschien ihr viertes Buch: Wir Erben –
Was Geld mit Menschen macht. Darin zeichnet die
Autorin ein sensibles Psychogramm Deutschlands.
Sie entdeckt ein Land, das wie kaum ein anderes
Erben begünstigt und Arbeit belastet. Warum gibt es
kaum Debatten um diese Ungleichheit? Und was
bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn vor allem
der ein sorgenfreies Leben führt, der in die richtige
Familie hineingeboren wird, und nicht der, der
Engagement und Ideen einsetzt? Diese u. a. Fragen
werden Mittelpunkt ihrer Lesung am 18. April um
19.00 Uhr im Zeughaus sein.
Eintrittskarten gibt es ab sofort in der Bibliothek zum
Preis von 5,00 Euro im Vorverkauf, eventuelle
Restkarten an der Abendkasse für 7,00 Euro.
Vorbestellungen unter 03841 251 4020 oder
[email protected].
Aktivzentrum „Boddenhus“, K.-Liebknecht-Ring 1
„Geld regiert die Welt – aber wer regiert das Geld?
Woher kommt es und was gibt ihm seinen Wert?
Warum sind Banken so mächtig geworden? Wie sind
sie überhaupt entstanden? Und wie kann die
„marktkonforme“ Demokratie zu einem System
werden, das seinen Bürgern dient? Denn mittlerweile scheint es egal zu sein, welche Regierung ein
Volk wählt, wenn doch in letzter Instanz die
Gläubiger
entscheiden.
Von alters her hat derjenige die Macht im Staate, der
das Geld schöpft und in Umlauf bringt. Was früher
allein römische Herrscher und Könige durften, findet
heute weitgehend unter der Kontrolle privater
Großbanken statt, die eng mit Zentralbanken wie der
EZB verknüpft sind. Heute erschaffen Banken das
Geld und lenken die Finanzströme nach ihren
Bedürfnissen. Doch es geht auch anders. Geld kann
von der Gemeinschaft geschöpft werden, einfach
und direkt mittels öffentlicher Ausgaben – für
Zwecke, welche die Mehrheit wünscht und über die
sie demokratisch entscheidet. Wie können wir einen
solchen Weg einschlagen?“ (Verlagstext)
Paul Schreyer ist freier Journalist, unter anderem für
die Magazine „Telepolis“ und „Global Research“.
Das Buch erscheint im März 2016 im Westend
Verlag, 224 S. brosch, 17,99 €, ISBN-10: 3864891256
Gemeinschaftsveranstaltung der verdi-Senioren
Greifswald/ Usedom, des Bücherfreunde Greifswald
e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV
-------------------------------21.04. Schwerin, 19 Uhr
Vortrag und Diskussion
Kuba in Gefahr?
Zu den Beziehungen zwischen den USA und
Kuba in Vergangenheit und Gegenwart
mit Miriam Näther und Jörg Rückmann
Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr. 12
▲
18.04. 23966 Wismar, 19 Uhr
Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht
Lesung mit Julia Friedrichs
Stadtbibliothek, Ulmenstr. 15
Gemeinsame Veranstaltung
mit der Stadtbibliothek Wismar
Am 17. Dezember 2014 verkündeten Kuba
und die USA, dass sich die Beziehungen zwischen
beiden Ländern verbessern sollen. Die USA gestanden ein, dass ihre über 50 Jahre andauernde
konfronta-tive Politik gegenüber Kuba gescheitert
ist. Die USA haben Kuba von ihrer Liste der Terror
unter-stützenden Staaten gestrichen und seit Mitte
2015 gibt es wieder Botschaften in beiden
Hauptstädten.
Dennoch bestehen grundlegende Hindernisse fort: Die US-Blockade ist nach wie vor in Kraft,
das Territorium der US-Militärbasis in Guantánamo
ist weiterhin besetzt, die millionenschweren Destabilisierungsprogramme der USA gegen Kuba laufen
weiter und die USA haben bislang nicht für die Folgen der Blockade entschädigt. Die Hintergründe
dieser spannungsgeladenen Beziehung, der Hegemonieanspruch der USA in Lateinamerika und der
Karibik wie auch die aktuellen Entwicklungen, Chancen und Risiken für Kuba stehen im Fokus der
Veranstaltung.
Miriam Näther (Jg. 1980) und Jörg
Rückmann (Jg. 1961), sind durch ihr mehrjähriges
haupt- und ehrenamtliches Engagement sowie
Aufenthalte auf Kuba mit der Thematik mehr als
vertraut. Rückmann ist zudem Chefredakteur
der Zeitschrift „Revista“.
-------------------------------27.04. Neubrandenburg, 19 Uhr
Lesung
Kampf um Kobane
die politischen Ereignisse in der Region prägen,
sowohl den „Friedensprozess“ zwischen der Türkei
und der PKK als auch den Bürgerkrieg in Syrien. Der
Konflikt
bietet
Anlass,
zentrale politische
Auseinandersetzungen neu aufzugreifen, wie etwa
die Frage nach Gewalt als Mittel der Politik und nach
dem Entwurf einer neuen Gesellschaftsordnung.
Anders gesagt: Lässt sich eine basisdemokratische
Gesellschaft durch Krieg verteidigen oder ist eine
militärische Auseinandersetzung der Tod für
jegliches emanzipatorische Projekt?
Ismail Küpeli, Hrsg. des Sammelbands
„Kampf um Kobane, Kampf um die Zukunft des
Nahen Ostens“, wird die Beiträge über die Situation
in Rojava, die politische Lage in der Türkei, den
blutigen Bürger-krieg in Syrien und den „Islamischen
Staat“ darstellen und die Überlegungen der
AutorInnen zur Diskussion stellen.
-------------------------------27.04. Ueckermünde
Krieg. Stell dir vor er wäre hier
mit Ismail Küpeli
Alternatives Jugendzentrum, Seestr. 12
Gemeinsam mit dem AJZ
Klassenzimmerstück von Janne Teller
Theater Greifswald
Regionale Schule
Gemeinsam mit Tacheles e.V.
Der Kampf um Kobanê und Rojava ist eine zentrale
Auseinandersetzung im Nahen und Mittleren Osten,
in der alle relevanten Akteure auf die eine oder
andere Weise involviert sind. Kobanê wird weiterhin
Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg,
im Irak oder in Afghanistan, sondern hier, in Europa,
mitten unter uns. Die demokratischen Staaten sind
zusammengebrochen und faschistische Diktaturen
entstanden. Seit Jahren bekämpfen sich Franzosen,
Deutsche, Italiener und Griechen. Die Städte sind
zerstört, die Wirtschaft liegt brach und nirgends ist
es sicher. Es regieren Angst, Kälte und Hunger in
Europa. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie
der 14-jährige Protagonist dieser Geschichte, der aus
Deutschland stammt. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versuchen er und seine Familie, ein neues
Leben zu beginnen. Doch die Versorgungslage ist
schlecht, das Lagerleben zermürbend und er wird
von Flüchtlingskindern aus anderen Ländern
gemobbt. Weil seine Familie keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen,
kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt
sich als Mensch dritter Klasse, erfährt Ausgrenzung
und Fremdenhass. Jeden Tag sehnt er sich danach
zurückzukehren, nach Hause. Doch wo ist das? Das
Stück erzählt in eindrucksvoller Klarheit von den
Schrecken des Krieges, von Flucht und Vertreibung.
Durch einen einfachen Perspektivwechsel veranschaulicht es unser Privileg, in Sicherheit und
Wohlstand zu leben und fordert auf zu Verständnis,
Empathie und Solidarität für Flüchtlinge, Migranten
und Verfolgte.
© Carl Hanser Verlag München 2011
28.04. Wismar, 13 Uhr
29.04. Rostock, 19 Uhr
Schüler_innen-Konzert
Vortrag und Diskussion
Esther Bejarano und Microfone Mafia
Lebensstil unter Bedingungen der
Postwachstumsökonomie
Aula der Großen Stadtschule, Schulstr. 7
Gefördert von der RLS MV
-------------------------------28.04. Rostock, 15 Uhr
Vortrag und Diskussion
Finanzkapitalismus im 21. Jahrhundert
mit Dr. Joachim Bischoff
Mehrgenerationenhaus Evershagen,
Maxim Gorki-Str. 52
Joachim Bischoff, Jg. 1944, Soziologe,
Publizist und Politiker (Die Linke). Studium in WestBerlin, dort wiss. Mitarbeiter und 1976-1979
Lehrbeauftragter für das Fach Soziologie an der FU
Berlin. Später Arbeit als Buchhändler in einem
genossens-chaftlichen Betrieb, als Journalist und als
Lektor. Seit 1974 lebt er in Hamburg-St. Georg.
Bischoff war Mitglied der Falken, des SDS
und der SPD, die er 1966 aus Protest gegen den
Vietnamkrieg verließ. Anfang der 1980er-Jahre
gehörte er den Demokratischen Sozialisten an.
Bischoff war Mitglied der PDS und zählte 2004 zu
den Gründungs-mitgliedern der WASG. Seit ihrer
Gründung 2007 ist er Mitglied der Partei Die Linke.
Bischoff hat zahlreiche Arbeiten zur Politischen
Ökonomie
des
Kapitalismus
veröffentlicht.
Schwerpunkt seiner Arbeit waren Versuche, das
Werk von Karl Marx – gegen die „marxistischleninistische Lesart“ – neu zu erschließen. Er ist
Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus. Ferner
gehört er zum Redaktionsbeirat der Z. Zeitschrift
Marxistische Erneuerung
Veröffentlichungen (Auswahl):
Intellektuelle zwischen Fordismus und
Postfordismus. Gemeinsam mit Alex Demirović u. a.
Hamburg 2006, ISBN 3-89965-034-4
Tatort HSH Nordbank. Gemeinsam mit Knut Persson,
Norbert Weber. VSA,
Hamburg 2010, ISBN 3-89965-445-5
Europa im Schlepptau der Finanzmärkte. Gemeinsam
mit Frank Deppe, Richard Detje, Hans-Jürgen Urban.
VSA, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89965-482-0
Die „große Transformation“ des 21. Jahrhunderts.
Gemeinsam mit Christoph Liebers.
VSA, Hamburg 2013, ISBN 978-3-89965-554-4
Finanzgetriebener Kapitalismus: Entstehung – Krise –
Entwicklungstendenzen
VSA Verlag, Hamburg ISBN 978-3-89965-599-5
mit Prof. Dr. Niko Paech, Univ. Oldenburg
Aula der Universität Rostock
„Rostock philosophiert - Was ist ein gutes
Leben – Wie bitte geht das?“ ist das Motto für die 1.
Philosophischen Tage vom 19. bis 30. April 2016 in
Rostock mit einem breiten Angebotsspektrum an
Vorträgen, Podiumsgesprächen, einer Denkwerkstatt, Buchpräsentationen, einem Philosophischen
Frühschoppen sowie Kino, Theater und Ausstellungen zu Fragen der städtischen Lebenskultur,
Lebensstile, zeitgemäße Werte, Toleranz und
Anderssein.
Niko Paech, Wirtschaftswissenschaftler, ist
tätig als apl. Professor am Lehrstuhl Produktion und
Umwelt an der Carl-von-Ossietzky-Universität
Oldenburg. Seine Arbeitsfelder und Forschungsschwerpunkte sind: Umweltökonomie, Ökologische
Ökonomie und Nachhaltigkeitsforschung.
Paech hat den Begriff „Postwachstumsökonomie“ eingeführt und bezeichnet damit ein
Wirtschaftssystem, das nicht auf Wachstum
angewiesen ist und sich durch dessen Rücknahme
auszeichnet.
Er wird in seinem Vortrag verdeutlichen, dass Ressourcenverbrauch den Menschen überfordert und
seinen Lebensstil negativ beeinflusst. Paech sagt,
dass „Konsumverstopfung“, „radikale Reduktion von
Ansprüchen, welche der materiellen Selbstverwirklichung dienen, … sondern ein Gewinn“ sei und zeigt
in seinem Vortrag Lösungswege dazu auf.
Moderation: Uwe Dotzlaff
Das Gesamtprogramm der Philosophischen Tage
finden Sie unter:
www.gescheit-es.de
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