Newsletter 04/2016 Mecklenburg-Vorpommern Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, Geld regiert die Welt – aber wer regiert das Geld? Woher kommt es und was gibt ihm seinen Wert? Wie sind Banken entstanden und warum sind sie so mächtig geworden? Und wie kann die `marktkonforme´ Demokratie zu einem System werden, das seinen Bürgern dient? Denn mittlerweile scheint es egal zu sein, welche Regierung ein Volk wählt, wenn doch in letzter Instanz die Gläubiger entscheiden. Über unseren ganzjährig laufenden Rostocker Lesezyklus zum „Blick hinter die Kulissen der Marktwirtschaft“ widmen wir uns im April diesem Thema besonders: Julia Friedrichs schildert beim „Boltenhagener Bücherfrühling“ und in der Stadtbibliothek Wismar anhand von MillionenErben „Was Geld mit den Menschen macht“, in Greifswald stellt Paul Schreyer sein neues Buch „Wer regiert das Geld? Banken, Demokratie und Täuschung“ und in Waren Joachim Bischoff seine Analyse zum „Finanzkapital im 21. Jahrhundert“ vor. Mit Geld hängt auch zusammen, ob wir dem Wachstum weiter hinterherhecheln oder ob wir unseren Ressourcenverbrauch mindern und trotzdem ein gutes Leben führen können. Darüber referiert Prof. Niko Paech im Rahmen von „Rostock philosophiert: Was ist ein gutes Leben?“ Was würde passieren, wenn die europäischen Staaten untereinander Krieg führen und Europäer in den Nahen Osten fliehen würden? Dieses Sujet ist Gegenstand eines Klassenzimmertheaters der dänischen Autorin Janne Teller, deren vom Greifswalder Theater inszeniertes Stück wir gemeinsam mit Tacheles an Schulen in Ueckermünde zeigen und diskutieren werden. Im Greifswalder Ikuwo führt die Bühne für Menschenrechte ihr Stück „Asyl-Dialoge“ auf, es erzählt von Begegnungen, die Menschen verändern, von gemeinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten. Im Neubrandenburger Jugendzentrum liest Ismail Küpeli aus dem Sammelband „Kampf um Kobane“ und in Stralsund wird es einen Weiterbildungsworkshop zu den Themen Flucht und Asyl „Regionales Handeln für Demokratie, Diversität und Partizipation“ geben, eine Kooperation von Soziale Bildung, RLS MV und Rock gegen rechts. Geschichte für Jugendliche erlebbar machen wollen wir durch die Förderung der Ausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ im Rostocker Freizeitzentrum, wo jugendliche Guides Schulkassen begleiten werden sowie mit einer gemeinsam mit Tacheles e.V. organisierten Exkursion von Schülerinnen aus Penkun ins Anne-Frank-Zentrum Berlin und ein Schul-Konzert mit der AuschwitzÜberlebenden Esther Bejarano und der Microphone Mafia in Wismar Zu diesen Veranstaltungen finden sich nähere Informationen in diesem Newsletter. Eine Übersicht über alle bisher feststehenden Veranstaltungen im April/Mai findet sich im beigefügten Flyer. Wie immer sind Sie herzlich eingeladen. Dr. Michael Herms Geschäftsführer Prof. Dr. Werner Pade Vorsitzender 04.04. Schwerin, 19.30 Uhr Lese- und Diskussionskreis Denken & Verstehen Moderation: Dr. Jörg Schröder/Rainer Trotz Buntes Q, Lübecker Str. 180 ► Weiterer Termin im April: 11.04.2016 -------------------------------06.04. Rostock, 19.30 Uhr Lesezyklus zum Kapital Marktwirtschaft – Blick hinter die Kulissen Moderation: Dr. J. Schröder / Dr. Chr. Bigalke Ulmenstr. 69, Haus 3, SR 228 ►Weitere Apriltermine: 13.04., 20.04. 27.04. ►Beide Lesekreise sind offen für alle Interessent/ innen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. -------------------------------05.04. Rostock, 18 Uhr sonntags von 15 bis 18 Uhr zum Besuch der Ausstellung ein. Der Eintritt ist kostenfrei. Am 25., 26. und 28. April 2016 werden am Abend im Rahmen der Regiopolis und der „Lange Nacht der Wissenschaft“ kostenfreie Führungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger angeboten. Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm gibt es auf der Webseite von Sobi e.V. www.soziale-bildung.org -------------------------------06.04. Penkun/Berlin Schüler/innenexkursion Anne-Frank-Zentrum Berlin Gemeinsam mit Tacheles e.V. -------------------------------06.04. Schwerin, 19 Uhr Vortrag und Diskussion Die Vereinigung von KPD und SPD zur SED Ausstellungseröffnung mit Prof. Dr. Günter Benser Haus der Kultur, Arsenalstr. Rostocker Freizeitzentrum, Kuphalstr. 77 Gefördert von der LpB, der RLS u. a. „Erklärungsversuche jenseits von Jubel und Verdammnis“ lautet der Untertitel eines von Prof. Benser 2006 veröffentlichten Beitrags über den „Zusammenschluss von KPD und SPD 1946“. (Hefte zur ddr-geschichte 27). Im April 1946 entstand in der Sowjetischen Zone und in Berlin die SED, die auf An-hieb mehr als eine Million Mitglieder der bisherigen KPD und SPD in ihren Reihen zählte. „Jubel“ erlebte die DDR-Öffentlichkeit aus diesem Anlass regelmäßig, „Verdammnis“ die gesamtdeutsche Öffentlichkeit seit 25 Jahren. ▲ „Deine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“ Vom 07. bis 29. April 2016 wird die Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Soziale Bildung e.V., dem Rostocker Freizeitzentrum, der Jugendkunstschule ArtHus und der Theatergruppe „Freigeister Rostock“ im Rostocker Freizeitzentrum präsentiert. Das Tagebuch des jüdischen Mädchens (1929-1945) ist Symbol für den Völker-mord an den Juden durch die Nationalsozialisten und intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin. In der Ausstellung erzählen große Bildwände von ihrem Leben und ihrer Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis zu den letzten schrecklichen sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Viele private Fotos erlauben einen ganz intimen Einblick in das Leben der Familie Frank und ihrer Freunde. Die persönliche Geschichte Anne Franks wird verbunden mit der Geschichte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs. Neben der Perspektive der Verfolgten und ihrer Helfer wird die Perspektive von Mitläufern und Tätern dargestellt. Die Ausstellung wird durch ein Rahmenprogramm für Schulen, Jugendgruppen und interessierte Besucherinnen und Besucher begleitet. Neben Führungen für Schulen und Jugendgruppen am Vormittag laden die Veranstalter mittwochs bis 07.04. Greifswald, 19 Uhr Vortrag und Diskussion Vor 70 Jahren: Die Gründung der SED mit Prof. Dr. Günter Benser, Berlin Galerie von St. Spiritus -------------------------------08.04. Greifswald, 19 Uhr Salon de la critique „Asyl-Dialoge“ mit der Bühne für Menschenrechte IkuWo, Goethestr. 1 Gemeinsam mit Defiant Greifswald Es ist, als ob das Schauspiel-Ensemble das Publikum direkt anspricht, ihnen die Hand reicht und sie reinzieht in eine Welt, die sie von nun an nicht mehr kalt lassen wird: verwickelt, verschlungen, verbunden und vernetzt mit den Heldinnen und Helden der ASYL-DIALOGE. Nach dem Erfolg der ASYL-MONOLOGE jetzt die 2. Produktion der Bühne für Menschenrechte: Die ASYL-DIALOGE erzählen von Begegnungen, die Menschen verändern, von gemeinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten – eine dieser Geschichten spielt in Osnabrück, wo seit März 2014 ein breites Bündnis solidarischer Menschen bereits 30 Abschiebungen verhindern konnte und somit für viele bundesweit zum Vorbild wurde... Wir hören diese Geschichte aus erster Hand, aus der Perspektive zweier junger Aktivist*innen, die gezwungen sind, sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei zu liefern. Die Geschichte konfrontiert uns mit der Frage, wie viel Mut wir entwickeln können, wenn aus zunächst lose verbundenen politischen Akteur*innen gute Freund*innen werden. Auch die ASYL-DIALOGE entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen: dokumentarisches, wortgetreues Theater. -------------------------------07.04. Waren, 18.30 Uhr Lesung Ausgeleuchtet Ein Krimi aus dem Berlin der Weimarer Zeit mit Gunnar Kunz, Haus des Gastes, Neuer Markt 21 In Mecklenburg-Vorpommern sollen die Hürden für Volksbegehren gesenkt werden. In unserer Region führte in den 1920er Jahren ein Volksentscheid zu einer (teilweisen) Enteignung fürstlichen Besitztümer. Über damalige Geschehnisse schreibt Gunnar Kunz in seinem fünften historischen Roman über die Weimarer Republik. Berlin, 1926. Enthüllungen über Putschpläne und Fememorde erschüttern die Republik, der Streit über die Enteignung der Fürsten spaltet das Land. Im Deutschen Theater wird eine Schauspielerin ermordet. Doch galt der Anschlag wirklich ihr oder ihrer Kollegin? Deren Noch-Ehemann käme ein Tod seiner Frau nur allzu gelegen. Und was ist mit ihrer Konkurrentin und ihrem abgewiesenen Verehrer? Shakespeares Sommernachtstraum wird geprobt, und Hendrik Lilienthal und seine Schwägerin Diana, die gemeinsam mit Hendriks Bruder Gregor den Fall untersuchen, können sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Liebeswahn auf der Bühne seine Parallelen im wirklichen Leben hat. Schließlich wird ein weiterer Anschlag verübt, und die Ermittler begreifen: Sie müssen sich beeilen, wenn sie nicht noch einen Mord beklagen wollen. Gunnar Kunz, der selbst vierzehn Jahre am Theater gearbeitet hat, schildert nicht nur das Theatermilieu mit seinen Höhen und Tiefen, sondern lässt auch die spannende Zeit der Zwanzigerjahre wiederaufleben. Das Buch erscheint im März 2016. -------------------------------07.04. Rostock, 19 Uhr Lesung/Gespräch Deutschpop: Halt´s Maul! mit Frank Apunkt Schneider Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21 Gemeinsam mit dem Literaturhaus Rostock Die Frage nach den Texten und Gesinnungen in aktueller deutscher Rock- und Popmusik: Im Wind-schatten englischer Texte entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch…) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passt gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik. An das, was dafür aufgegeben wurde, vom „Fremdwerden in der eigenen Sprache“ (NDW), von der Material-ästhetik der Verkrampfung (Hamburger Schule), von der unglaublich seltsamen Unmöglichkeit deutscher Popaffirmation (Schlager) erinnert der Autor und wir werden mit ihm unsere Erfahrungen diskutieren. Frank Apunkt Schneider ist unfreier Künstler, Autor und selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der Testcard, Redakteur bei Skug und außerdem der deutsche Außenposten der Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at). Aktuelle Veröffentlichung: Deutschpop halt’s Maul! Für eine Ästhetik der Verkrampfung (Ventil Verlag 2015). ------------------------------08.04. Gadebusch, 18 Uhr Vortrag und Diskussion Hexen – Unschuldige oder Terroristen der Frühen Neuzeit? Eine Mahnung zu Toleranz und Menschlichkeit für uns Nachgeborene mit Prof. Dr. Karin Möller, Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg Rathaus Gadebusch Seit der evangelische Pastor Hartmut Hegeler intensive Bemühungen zur Rehabilitierung von Hexen anstrengt, steht eine Gemeinde nach der anderen vor der Frage, wie mit solchen Bedürfnissen umzugehen ist. Sollte man die heute anerkannt Unschuldigen als Hexen und Hexer verbrannten Menschen rehabilitieren? Kann man nachträglich eigentlich Recht sprechen oder auch moralische Urteile über eine Zeit fällen, in der ganz andere Wissenskulturen existierten? Die Frage führt erst einmal zu Informationsbedürfnissen. Warum wurde in der Frühen Neuzeit (nicht wie oft behauptet im Mittelalter) eigentlich jemand wegen Hexerei angeklagt? Allein in Gadebusch wurden laut einem Auszug aus dem Hexenmuseum Penzlin 37 Menschen angeklagt, verurteilt und sogar hingerichtet. Diskutieren Sie mit über die richtigen Formen des Gedenkens. Was zeichnete die Prozesse in Gadebusch und Umgebung aus? Vor allem: Was führte Menschen dazu, ihre Nachbarn überhaupt wegen Hexerei zu verdächtigen? Kurz gefasst, waren es die Ängste von Menschen, deren Welt in einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Krise aus den Fugen geriet. Das macht die Hexenverfolgungen heute zu einem höchst aktuellen Thema! Die Stadt Gadebusch, so im Antrag der LINKEN Antrag an die Stadtvertretung zur öffentlichen Rehabilitierung der „Hexen“, könnte damit auch ein Signal gegen jede Form menschenverachtender Vorurteile, Diskriminierung und Ausgrenzung in Gegenwart und Zukunft setzen. Im Dezember beschloss die Stadtvertretung das Aufstellen einer Gedenktafel im Luther-Jahr 2017. 14.04. Neustrelitz, 18.30 Uhr Gespräch Kultur neu denken – Ideen und Vorschläge für ein Kulturförderungsgesetz in MV mit Torsten Koplin, MdL DIE LINKE, Thomas Kowarik, Kunsthaus Neustrelitz und Marco Zabel, Direktor des Fritz-ReuterLiteraturmuseums Kunsthaus Neustrelitz, Schlossstr. 2 -------------------------------16.04. Stralsund, 11 bis 18 Uhr „We come together“ Regionales Handeln für Demokratie, Diversität und Partizipation Weiterbildung zu den Themen Asyl, Flucht für zivilgesellschaftlich Engagierte und pädagogische Fachkräften Volkshochschule Veranstaltet von Soziale Bildung e.V. in Kooperation mit der RLS und Rock gegen Rechts Leitfragen des Workshops sind: • Was tun, wenn diskriminierende und rassistische Parolen in Schule, an Stammtischen oder im Web geäußert und verbreitet werden? • Wie können wir mit ausgrenzenden bis rassistischen Äußerungen und Beschimpfungen im beruflichen Alltag und im sozialen Umfeld umgehen? • Welche Strategien können wie angewendet werden? • Wann ist eindeutiger Widerspruch unumgänglich? • Wo liegen die Grenzen in der Argumentation? Mit Informationen, aber auch mit Übungen/Rollenübungen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden die Teilnehmenden für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden, rechtspopulistischen und rassistischen Äußerungen gestärkt. Geübt wird, die eigene Position argumentativ – auch gegen Widerstände – zu vertreten und die eigenen Erfahrungen und Umgangsformen mit rechten Parolen zu reflektieren. Referent/innen: Soziale Bildung / LOBBI Teilnahmegebühr: 8 € TeilnehmerInnenzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich an bis zum 02.04.2016: [email protected] oder telefonisch: 0381-1273363 Dr. Katrin Moeller studierte und promovierte an der Universität Rostock. Seit 2002 ist sie wiss. Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle, heute Leiterin des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalt am Institut für Geschichte der MLU. 2002 verteidigte sie ihre Dissertation zur Hexenverfolgung im Mecklenburg der Frühen Neuzeit. Koordination Claudia Lübcke und Christoph Schützler Soziale Bildung e.V. (SoBi) Staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung anerkannter Träger d. freien Jugendhilfe Doberaner Straße 21 / 18057 Rostock Web: www.soziale-bildung.org Facebook: ModellprojektWecometogether 17.04. Boltenhagen, 19.30 Uhr 20. 04. Greifswald, 15 Uhr XVIII. Boltenhagener Bücherfrühling Lesung und Gespräch mit Paul Schreyer Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht Wer regiert das Geld? Banken, Demokratie und Täuschung Lesung mit Julia Friedrichs Haus Seeschlösschen, Strandpromenade 53 Gem. mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband MV Julia Friedrichs, Jg. 1979, arbeitet seit ihrem Journalistik-Studium als freie Autorin von TV-Reportagen und Magazinbeiträgen, die sie v.a. den sozialen Themen unserer Gesellschaft widmet. Mehr zur Autorin hier: http://juliafriedrichs.de/. 2015 erschien ihr viertes Buch: Wir Erben – Was Geld mit Menschen macht. Darin zeichnet die Autorin ein sensibles Psychogramm Deutschlands. Sie entdeckt ein Land, das wie kaum ein anderes Erben begünstigt und Arbeit belastet. Warum gibt es kaum Debatten um diese Ungleichheit? Und was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn vor allem der ein sorgenfreies Leben führt, der in die richtige Familie hineingeboren wird, und nicht der, der Engagement und Ideen einsetzt? Diese u. a. Fragen werden Mittelpunkt ihrer Lesung am 18. April um 19.00 Uhr im Zeughaus sein. Eintrittskarten gibt es ab sofort in der Bibliothek zum Preis von 5,00 Euro im Vorverkauf, eventuelle Restkarten an der Abendkasse für 7,00 Euro. Vorbestellungen unter 03841 251 4020 oder [email protected]. Aktivzentrum „Boddenhus“, K.-Liebknecht-Ring 1 „Geld regiert die Welt – aber wer regiert das Geld? Woher kommt es und was gibt ihm seinen Wert? Warum sind Banken so mächtig geworden? Wie sind sie überhaupt entstanden? Und wie kann die „marktkonforme“ Demokratie zu einem System werden, das seinen Bürgern dient? Denn mittlerweile scheint es egal zu sein, welche Regierung ein Volk wählt, wenn doch in letzter Instanz die Gläubiger entscheiden. Von alters her hat derjenige die Macht im Staate, der das Geld schöpft und in Umlauf bringt. Was früher allein römische Herrscher und Könige durften, findet heute weitgehend unter der Kontrolle privater Großbanken statt, die eng mit Zentralbanken wie der EZB verknüpft sind. Heute erschaffen Banken das Geld und lenken die Finanzströme nach ihren Bedürfnissen. Doch es geht auch anders. Geld kann von der Gemeinschaft geschöpft werden, einfach und direkt mittels öffentlicher Ausgaben – für Zwecke, welche die Mehrheit wünscht und über die sie demokratisch entscheidet. Wie können wir einen solchen Weg einschlagen?“ (Verlagstext) Paul Schreyer ist freier Journalist, unter anderem für die Magazine „Telepolis“ und „Global Research“. Das Buch erscheint im März 2016 im Westend Verlag, 224 S. brosch, 17,99 €, ISBN-10: 3864891256 Gemeinschaftsveranstaltung der verdi-Senioren Greifswald/ Usedom, des Bücherfreunde Greifswald e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV -------------------------------21.04. Schwerin, 19 Uhr Vortrag und Diskussion Kuba in Gefahr? Zu den Beziehungen zwischen den USA und Kuba in Vergangenheit und Gegenwart mit Miriam Näther und Jörg Rückmann Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr. 12 ▲ 18.04. 23966 Wismar, 19 Uhr Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht Lesung mit Julia Friedrichs Stadtbibliothek, Ulmenstr. 15 Gemeinsame Veranstaltung mit der Stadtbibliothek Wismar Am 17. Dezember 2014 verkündeten Kuba und die USA, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessern sollen. Die USA gestanden ein, dass ihre über 50 Jahre andauernde konfronta-tive Politik gegenüber Kuba gescheitert ist. Die USA haben Kuba von ihrer Liste der Terror unter-stützenden Staaten gestrichen und seit Mitte 2015 gibt es wieder Botschaften in beiden Hauptstädten. Dennoch bestehen grundlegende Hindernisse fort: Die US-Blockade ist nach wie vor in Kraft, das Territorium der US-Militärbasis in Guantánamo ist weiterhin besetzt, die millionenschweren Destabilisierungsprogramme der USA gegen Kuba laufen weiter und die USA haben bislang nicht für die Folgen der Blockade entschädigt. Die Hintergründe dieser spannungsgeladenen Beziehung, der Hegemonieanspruch der USA in Lateinamerika und der Karibik wie auch die aktuellen Entwicklungen, Chancen und Risiken für Kuba stehen im Fokus der Veranstaltung. Miriam Näther (Jg. 1980) und Jörg Rückmann (Jg. 1961), sind durch ihr mehrjähriges haupt- und ehrenamtliches Engagement sowie Aufenthalte auf Kuba mit der Thematik mehr als vertraut. Rückmann ist zudem Chefredakteur der Zeitschrift „Revista“. -------------------------------27.04. Neubrandenburg, 19 Uhr Lesung Kampf um Kobane die politischen Ereignisse in der Region prägen, sowohl den „Friedensprozess“ zwischen der Türkei und der PKK als auch den Bürgerkrieg in Syrien. Der Konflikt bietet Anlass, zentrale politische Auseinandersetzungen neu aufzugreifen, wie etwa die Frage nach Gewalt als Mittel der Politik und nach dem Entwurf einer neuen Gesellschaftsordnung. Anders gesagt: Lässt sich eine basisdemokratische Gesellschaft durch Krieg verteidigen oder ist eine militärische Auseinandersetzung der Tod für jegliches emanzipatorische Projekt? Ismail Küpeli, Hrsg. des Sammelbands „Kampf um Kobane, Kampf um die Zukunft des Nahen Ostens“, wird die Beiträge über die Situation in Rojava, die politische Lage in der Türkei, den blutigen Bürger-krieg in Syrien und den „Islamischen Staat“ darstellen und die Überlegungen der AutorInnen zur Diskussion stellen. -------------------------------27.04. Ueckermünde Krieg. Stell dir vor er wäre hier mit Ismail Küpeli Alternatives Jugendzentrum, Seestr. 12 Gemeinsam mit dem AJZ Klassenzimmerstück von Janne Teller Theater Greifswald Regionale Schule Gemeinsam mit Tacheles e.V. Der Kampf um Kobanê und Rojava ist eine zentrale Auseinandersetzung im Nahen und Mittleren Osten, in der alle relevanten Akteure auf die eine oder andere Weise involviert sind. Kobanê wird weiterhin Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, im Irak oder in Afghanistan, sondern hier, in Europa, mitten unter uns. Die demokratischen Staaten sind zusammengebrochen und faschistische Diktaturen entstanden. Seit Jahren bekämpfen sich Franzosen, Deutsche, Italiener und Griechen. Die Städte sind zerstört, die Wirtschaft liegt brach und nirgends ist es sicher. Es regieren Angst, Kälte und Hunger in Europa. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist dieser Geschichte, der aus Deutschland stammt. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versuchen er und seine Familie, ein neues Leben zu beginnen. Doch die Versorgungslage ist schlecht, das Lagerleben zermürbend und er wird von Flüchtlingskindern aus anderen Ländern gemobbt. Weil seine Familie keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Mensch dritter Klasse, erfährt Ausgrenzung und Fremdenhass. Jeden Tag sehnt er sich danach zurückzukehren, nach Hause. Doch wo ist das? Das Stück erzählt in eindrucksvoller Klarheit von den Schrecken des Krieges, von Flucht und Vertreibung. Durch einen einfachen Perspektivwechsel veranschaulicht es unser Privileg, in Sicherheit und Wohlstand zu leben und fordert auf zu Verständnis, Empathie und Solidarität für Flüchtlinge, Migranten und Verfolgte. © Carl Hanser Verlag München 2011 28.04. Wismar, 13 Uhr 29.04. Rostock, 19 Uhr Schüler_innen-Konzert Vortrag und Diskussion Esther Bejarano und Microfone Mafia Lebensstil unter Bedingungen der Postwachstumsökonomie Aula der Großen Stadtschule, Schulstr. 7 Gefördert von der RLS MV -------------------------------28.04. Rostock, 15 Uhr Vortrag und Diskussion Finanzkapitalismus im 21. Jahrhundert mit Dr. Joachim Bischoff Mehrgenerationenhaus Evershagen, Maxim Gorki-Str. 52 Joachim Bischoff, Jg. 1944, Soziologe, Publizist und Politiker (Die Linke). Studium in WestBerlin, dort wiss. Mitarbeiter und 1976-1979 Lehrbeauftragter für das Fach Soziologie an der FU Berlin. Später Arbeit als Buchhändler in einem genossens-chaftlichen Betrieb, als Journalist und als Lektor. Seit 1974 lebt er in Hamburg-St. Georg. Bischoff war Mitglied der Falken, des SDS und der SPD, die er 1966 aus Protest gegen den Vietnamkrieg verließ. Anfang der 1980er-Jahre gehörte er den Demokratischen Sozialisten an. Bischoff war Mitglied der PDS und zählte 2004 zu den Gründungs-mitgliedern der WASG. Seit ihrer Gründung 2007 ist er Mitglied der Partei Die Linke. Bischoff hat zahlreiche Arbeiten zur Politischen Ökonomie des Kapitalismus veröffentlicht. Schwerpunkt seiner Arbeit waren Versuche, das Werk von Karl Marx – gegen die „marxistischleninistische Lesart“ – neu zu erschließen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus. Ferner gehört er zum Redaktionsbeirat der Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung Veröffentlichungen (Auswahl): Intellektuelle zwischen Fordismus und Postfordismus. Gemeinsam mit Alex Demirović u. a. Hamburg 2006, ISBN 3-89965-034-4 Tatort HSH Nordbank. Gemeinsam mit Knut Persson, Norbert Weber. VSA, Hamburg 2010, ISBN 3-89965-445-5 Europa im Schlepptau der Finanzmärkte. Gemeinsam mit Frank Deppe, Richard Detje, Hans-Jürgen Urban. VSA, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89965-482-0 Die „große Transformation“ des 21. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Christoph Liebers. VSA, Hamburg 2013, ISBN 978-3-89965-554-4 Finanzgetriebener Kapitalismus: Entstehung – Krise – Entwicklungstendenzen VSA Verlag, Hamburg ISBN 978-3-89965-599-5 mit Prof. Dr. Niko Paech, Univ. Oldenburg Aula der Universität Rostock „Rostock philosophiert - Was ist ein gutes Leben – Wie bitte geht das?“ ist das Motto für die 1. Philosophischen Tage vom 19. bis 30. April 2016 in Rostock mit einem breiten Angebotsspektrum an Vorträgen, Podiumsgesprächen, einer Denkwerkstatt, Buchpräsentationen, einem Philosophischen Frühschoppen sowie Kino, Theater und Ausstellungen zu Fragen der städtischen Lebenskultur, Lebensstile, zeitgemäße Werte, Toleranz und Anderssein. Niko Paech, Wirtschaftswissenschaftler, ist tätig als apl. Professor am Lehrstuhl Produktion und Umwelt an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Seine Arbeitsfelder und Forschungsschwerpunkte sind: Umweltökonomie, Ökologische Ökonomie und Nachhaltigkeitsforschung. Paech hat den Begriff „Postwachstumsökonomie“ eingeführt und bezeichnet damit ein Wirtschaftssystem, das nicht auf Wachstum angewiesen ist und sich durch dessen Rücknahme auszeichnet. Er wird in seinem Vortrag verdeutlichen, dass Ressourcenverbrauch den Menschen überfordert und seinen Lebensstil negativ beeinflusst. Paech sagt, dass „Konsumverstopfung“, „radikale Reduktion von Ansprüchen, welche der materiellen Selbstverwirklichung dienen, … sondern ein Gewinn“ sei und zeigt in seinem Vortrag Lösungswege dazu auf. Moderation: Uwe Dotzlaff Das Gesamtprogramm der Philosophischen Tage finden Sie unter: www.gescheit-es.de -------------------------------Impressum: Rosa-Luxemburg-Stiftung MV Augustenstr. 78, 18055 Rostock Tel. 0381 4900450 oder 0381 3754 8525 E-Mail: [email protected] Internet: www.mv.rosalux.de Weitere Informationen, Analysen & Dokumente finden Sie auf der Internetseite: www.rosalux.de Falls Sie unseren Newsletter nicht mehr empfangen wollen, bitte eine E-Mail senden.
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