hattrick - SC Schöftland

SC SCHÖFTLAND
TOPSKORER-DUO
«NUR DER AUFSTIEG ZÄHLT»
DER SC SCHÖFTLAND HAT
SICH NACH EINEM KALTSTART
IM VERLAUFE DER HINRUNDE
MARKANT GESTEIGERT UND
ÜBERWINTERTE ALS TABELLENFÜHRER. IMMENSEN ANTEIL
AM ERFOLG DER MANNSCHAFT
VON TRAINER JÜRG WIDMER
HATTE DAS STURMDUO BASIL
GMÜR UND GEZIM ZEQIRAJ.
«AUFGRUND DER ENORMEN
STABILITÄT UNSERER HINTERMANNSCHAFT KÖNNEN WIR
UNS VORNE FREI ENTFALTEN»
Ein starkes Duo: Gezim Zeqiraj (l.) und Basil Gmür waren für über 80% der Schöftler Hinrunden-Tore verantwortlich.
BINDEGLIED ZWISCHEN
MANNSCHAFT UND TRAINER
„Mir lagen auch Angebote des FC Brugg
und des Erstligisten Black Stars aus Basel
vor“, betont Zeqiraj, „doch neben der professionellen Infrastruktur, die in der 2. Liga
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Für Trainer Widmer ist ein solches Sturmduo natürlich ein Glücksfall. „Sie sind
beide nicht die grossartigen Techniker“,
betont der 58-Jährige, „doch ihre Laufwege gehen meist direkt in die Tiefe, und
vor dem Tor sind sie eiskalt.“ Zeqirajs
Sturmpartner Gmür nennt noch einen
weiteren Grund, weshalb es den beiden
bislang so gut läuft: „Aufgrund der enormen Stabilität unserer Hintermannschaft
können wir uns vorne frei entfalten. Und
wie sagt man doch so schön? Offensiven
gewinnen Spiele, Defensiven gewinnen
Meisterschaften.“ Die Statistik gibt dem
Treffsicher: SCS-Captain Basil Gmür führt mit 14 Toren die aktuelle Torschützenliste der 2. Liga an.
TEXT: JONAS MANOUK
BILDER: GERRY FREI, GIANNI BARILE
Wir haben uns auf Anhieb
gut verstanden“, betont Basil
Gmür, als er vom ersten Treffen
mit seinem heutigen Sturmkollegen Gezim Zeqiraj während
des C-Diplom-Trainerkurses im Sommer
2015 erzählt. Zeqiraj, damals noch im
Dress des FC Othmarsingen gerade frisch
zum 2.-Liga-Torschützenkönig (28 Treffer) gekürt, schiebt nach: „Basil schwärmte nach seinen ersten vier Monaten derart
vom SC Schöftland und machte mir diesen
mehr und mehr schmackhaft, sodass eines
zum anderen führte.“ Der Zufall wollte es,
dass der Leiter des C-Diplom-Kurses Jürg
Widmer hiess, welcher bei den Schöftlern
nach dem Abstieg aus der 2. Liga interregional das Traineramt übernehmen sollte. Zusammen mit dem damaligen SCS-Sportchef
Andi Jurt und nach gelungener Vorarbeit
von Gmür lotste dieser Zeqiraj schliesslich
von Othmarsingen nach Schöftland.
11 SPIELE, 10 SIEGE, 1 REMIS
wohl ihresgleichen sucht, und dem tollen
Staff hat mich vor allem die Grundphilosophie des SC Schöftland, vermehrt auf Junge
zu setzen, überzeugt.“ Gleich 14 Spieler verliessen den Verein nach dem Abstieg in der
Sommerpause, ebenso viele kamen dazu. Da
die Neuen vornehmlich jünger sind, beläuft
sich das Durchschnittsalter der Suhrentaler
auf rund 20 Jahre. Der 30-jährige Zeqiraj
gehört zusammen mit Ibrahima Diaby (33)
zu den absoluten Team-Senioren. „Dank
meiner fast 25-jährigen Erfahrung als Fussballer möchte ich eine Leaderfigur sein und
die Jungen unterstützen, wo ich nur kann“,
betont der Kosovare und fügt an: „Hier in
Schöftland hat das Wort der ‚Älteren‘ auch
wirklich noch Gewicht, was man von anderen Vereinen leider nicht immer behaupten
kann.“ Dadurch könne er als eine Art Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer
Widmer fungieren.
Mit 14 Treffern aus 13 Hinrunden-Spielen
liegt Gmür, der mit seinen erst 20 Jahren
bereits das Captainamt innehat, alleine an
der Spitze des Torschützenklassements der
2. Liga, zwei Tore vor seinem Sturmpartner
Zeqiraj – das kongeniale Duo war bisher für
unglaubliche 26 der insgesamt 32 Schöftler
Tore verantwortlich. „Wir suchen uns stän-
dig auf dem Platz, spielen äusserst effizient
und haben das ‚Näschen‘, das ein Stürmer
braucht“, versucht der zehn Jahre ältere Zeqiraj die Harmonie zwischen den beiden zu
erklären. Er persönlich habe seinen Spielstil
im Vergleich zur Vorsaison etwas anpassen müssen, denn die Gegner würden einen
Torschützenkönig noch enger markieren.
„Trotzdem bin ich mit meinen zwölf Treffern
bisher ganz zufrieden“, schmunzelt Zeqiraj.
ehemaligen Aarau-Junior recht: Mit nur
elf Gegentreffern stellt der SCS aktuell
die beste Abwehr der Liga, wobei Torhüter Dominic Gautschi zwischenzeitlich
beeindruckende 819 Minuten oder über
neun Partien in Folge ohne Gegentreffer
blieb. Zu Beginn der Saison lief es dem SC
Schöftland mit zwei Auftakt-Niederlagen
jedoch überhaupt nicht nach Wunsch, sodass man bereits Schlimmeres befürchten
musste. Doch die junge, von Trainer Widmer neu zusammengestellte Mannschaft
konnte sich enorm steigern, holte aus den
verbleibenden elf Spielen bis zur Winterpause ganze zehn Siege und ein Remis bei
einem Torverhältnis von 29:3 (!) und überwinterte mit zwei Punkten Vorsprung auf
den ersten Verfolger Gränichen als Leader.
Gezim Zeqiraj: Dem Torschützenkönig der vergangenen Saison läuft es auch beim SC Schöftland rund.
DIE LOCKERHEIT DER GEJAGTEN
Stolz: Gezim Zeqiraj an der AFV-Gala 2015 mit dem
Award des Torschützenkönigs der Saison 2014/15.
„Für unsere junge, hungrige Mannschaft
gibt es nur eines: den Aufstieg“, gibt sich
Gmür forsch. Und auch für Zeqiraj ist
klar: „Bei einer solchen Ausgangslage
und dem Potenzial des Teams kann das
Ziel nur der Aufstieg sein. Für mich zählt
nichts anderes!“ Ist das nicht ein wenig
gar viel Druck, den sich die Mannschaft
selber auferlegt und der teilweise auch
von aussen auf sie einwirkt? „Die Jungs
gehen ziemlich locker damit um‚ die ‚Gejagten‘ zu sein, für sie ist das ihr ‚Kick‘“,
sagt Trainer Widmer und fügt lachend an:
„Sie gehen weitaus relaxter mit der Situation um als das Umfeld und ihr Trainer.“
Erfolgstrainer: Jürg Widmer hat die Schöftler auf die laufende Saison hin übernommen.
Einen internen Zweikampf um die Torjägerkrone tragen Gmür und Zeqiraj nach
eigener Aussage nicht aus. „Klar klopfen
wir immer mal wieder Sprüche“, sagt
der gebürtige Schöftler Gmür, „doch wir
konkurrenzieren uns nicht, denn letztlich
geht es einzig und alleine um das Wohl der
Mannschaft.“ Und auch Zeqiraj betont:
„Ich würde mich genauso freuen, wenn
Basil Torschützenkönig wird. Hauptsache,
einer von uns beiden holt die Krone.“
SC SCHÖFTLAND
Gründungsjahr1911
VereinsfarbenGelb/Rot
SportanlageRütimatten
Präsident
Roland Fischer
Anzahl Teams25
Besonderes: Am meisten Saisons in 2.
Liga (48) und am meisten 2.-Liga-Titel (7)
zusammen mit Brugg und Wohlen
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