Programm mit Zeiten

Ringelschwanz in der Praxis – so funktioniert´s – so funktioniert’s nicht
eine Veranstaltung für Tierärzte, Landwirte und Berater in der AVA
Termin: Freitag 06. November
Unsere Gesellschaft sieht Tierhaltung und Tierhaltungsverfahren im Rahmen des
Tierschutzes immer problematischer. Unter Tierschutz versteht man, was (rechtlich)
getan wird, um Schmerzen, Leiden und Schäden beim Tier zu vermeiden und das
Wohlbefinden zu sichern. Insbesondere die nichtkurativen Eingriffe bei Nutztieren
sollen zügig beendet werden. Eines ist ganz gewiss sicher: Das Kupieren der
Schweineschwänze wird über kurz oder lang über den politischen Weg
verboten werden. Dieser Herausforderung müssen sich Landwirtschaft und
Tiermedizin unverzüglich stellen, denn Politik, Verwaltung und Wirtschaft geben hier
den Weg vor. Natürlich ist allen bewusst, dass Caudophagien (Schwanzbeißen)
multifaktorielle Ursachen haben, für deren Vermeidung es keine allgemeingültigen
Lösungen geben wird. Jeder einzelne Tierhalter braucht also betriebsindividuelle
Lösungen zur Prophylaxe, aber auch Metaphylaxe der Oto- und Caudophagien
(Ohren- und Schwanzbeißen). Aus der Praxis wissen wir, dass unverzüglich
gehandelt werden muss, falls die Phagiesymptomatik im Stall auftritt.
Gerne wird Norwegen immer wieder als „Vorbildsland“ in Sachen Schweinehaltung
(auch Ringelschwanz) und Antibiotikagebrauch genannt. Wir haben 2 Fachleute aus
Norwegen eingeladen, die uns darüber berichten sollen. Ist Norwegen diesbezüglich
wirklich ein „Vorbildsland“? und können wir norwegische Erfahrungen übernehmen?
Lösungsfindungen sind gefragt, und natürlich denkt die Politik schon über Fristen und
messbare Schritte einer praktikablen Umsetzung nach. Die Lebensmittelindustrie
wird über kurz oder lang nur noch Tiere vermarkten, bei denen keine nichtkurativen
Eingriffe vorgenommen wurden.
Landwirte und Tierärzte sind unverzüglich gefragt, den Schweinebetrieben
Lösungsvorschläge und Lösungen anzubieten, um Caudophagien zu verhindern,
bzw. zu beenden.
Auf der AVA-Veranstaltung „Ringelschwanz in der Praxis – so funktioniert´s – so
funktioniert’s nicht“ wollen wir uns mit den unterschiedlichen Bund- und
Länderinitiativen zur Vermeidung
nichtkurativer Eingriffe beim Schwein (hier
Caudophagie) auseinandersetzen. Hierzu haben wir maßgebliche Referenten
gewinnen können, die federführend in diese Projekte involviert sind. Wir diskutieren
über die Risikoanalysen nicht kupierter Schwänze; werden Strategien und Konzepte
vorstellen, dieser Caudophagieproblematik „Herr“ zu werden. Tiersignale,
Thermoregulation der Tiere und Hitzestress sind Schlagwörter, die in dieser
Diskussion eine immense Bedeutung haben.
Praktische Erfahrungen zum „Ringelschwanz“ werden einfließen, um den
Teilnehmern, Tierärzten und Landwirten, direkt und praxisnah Handwerkszeug an die
Hand zu geben, Betriebe entsprechend erfolgreich beraten zu können. 2
Schweinepraktiker kommen zu Wort, die seit geraumer Zeit das Kupieren der
Schweineschwänze aus ihrem Betrieb verbannt haben. Was gerade diese
Betriebsleiter zur Sache zu sagen haben, sollten wir uns unbedingt anhören und
gemeinsam diskutieren. Können wir von den Norwegern in Sachen Kaudophagie
(und Antibiotikagebrauch) noch lernen? Die norwegischen Vorträge erwarten wir mit
großer Spannung. Ist da „alles besser“?
Denken Sie daran: Das Kupieren der Schweineschwänze wird über den
politischen Weg verboten werden.
Programm
09.30 – 09.45 Uhr
Ernst-Günther Hellwig, Horstmar-Leer
Begrüßung und Einführung
09.45 – 10.30 Uhr
Prof. Dr. Friedhelm Jaeger / Dr. Sarah Pütz, Düsseldorf
Heutige und zukünftige Anforderungen an Tierschutz, am Beispiel des
Ringelschwanzes
10.30 – 11.15 Uhr
Dr. Lars Schrader, Celle
Projekte und Strategien zum Ausstieg aus dem Schwänzekürzen in Deutschland
11.15 – 11.35 Uhr Kaffeepause
11.35 – 12.15 Uhr
Dr. Anja Eisenack, Nideggen
Ringelschwanzprojekt NRW und seine Folgen für die Praktiker
12.15 – 13.00 Uhr
Dr. Astrid vom Brocke, Landwirtschaftskammer NRW
Risikoanalyse Langschwanz: Strategie und Konzept zur Reduzierung der
Caudophagieproblematik
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 15.00 Uhr
Dipl.-Ing. agr. Mirjam Lechner, Herrieden
Tiersignale zur Thematik der Caudophagie
15.00 – 15.45 Uhr
Johannes Hofrogge, Spelle
Kupierverzicht in der Praxis – Ein Ferkelerzeuger berichtet
15.45 – 16.10 Uhr Kaffeepause
16.10 - 17.00 Uhr
Dipl.-Ing. agr. Mirjam Lechner, Herrieden
Thermoregulation und Hitzestress
17.00 – 18.00 Uhr
Andreas Burtscher, Österreich
Betriebsanleitung für Schweine mit Ringelschwanz – Ein Landwirt und Berater
berichtet über seine Erfahrungen
18.00 – 18.45 Uhr Pause mit Snack
18.45 – 19.45 Uhr
Dr. Torunn Aasmundstad, Topigs Norsvin (Norwegen)
Schweinezucht im Kontext gesellschaftlicher Ansprüche und Erwartungen – was
„läuft“ in Norwegen?
19.45 – 20.45 Uhr
Harald Bøhnsdalen, Farmer aus Norwegen
Praktische Erfahrungen bei der Umsetzung politischer und gesellschaftlicher
Vorgaben - Was funktioniert, was funktioniert nicht?
20.45 – 21.00 Uhr
Resümee der Veranstaltung
Ende 21.00 Uhr
Termin:
Zielgruppe:
ATF-Anerkennung:
Seminargebühr:
Freitag, 06. November 2015 ab 09.30 Uhr
Tierärzte, Landwirte und Berater
6 Stunden
155,00€ + MwSt. incl. bekannter AVA-Verpflegung
Ort:
Seminargebäude der Agrar- und Veterinär- Akademie
(AVA), Dorfstraße 5, 48612 Horstmar-Leer (Münsterland)
Tel.: (02551) 7878,
Fax: (02551) 834300,
Email: [email protected]
www.ava1.de