Egal ob im Sommer oder Winter – auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Regensburg herrscht meistens Hochbetrieb. Fotos: MZ-Archiv Landkreis sammelt künftig Bioabfall ENTSORGUNG Der Umweltaus- seit Jahren die Möglichkeit besteht, sich über gewerbliche Unternehmen eine freiwillige Biotonne anzuschaffen. Nach diesen Ausführungen stimmten die Mitglieder des Umweltausschusses einstimmig für die Einführung eines Bringsystems für Bioabfall auf den Wertstoffhöfen im Landkreis. Darüber hinaus beauftragten sie die Verwaltung mit der Kostenermittlung für eine landkreisweite freiwillige Biotonne. Die Ergebnisse sollen in der nächsten Ausschusssitzung vorgestellt werden. schuss des Kreistags fasste den Beschluss und setzt damit das neue Gesetz um. Die Biotonne soll landkreisweit freiwillig angeboten werden. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON CLAUDIA KREISSL, MZ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● HAINSACKER. Auf den 39 Wertstoffhöfen des Landkreises Regensburg wird demnächst auch Bioabfall gesammelt. Diesen Beschluss fasste der Umweltausschuss des Kreistages, der diesmal ausnahmsweise im Sitzungssaal der Entsorgungsfirma Meindl in Hainsacker tagte. Der Landkreis entspricht mit dieser Entscheidung dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist und vorschreibt, dass Bioabfälle, Garten-, Nahrungs- und Küchenabfälle gesondert getrennt und entsorgt werden müssen. Wie Bioabfälle, die von den Bürgern nicht selbst kompostiert werden, künftig auf den Wertstoffhöfen erfasst werden könnten, darüber informierte Landrätin Tanja Schweiger das Gremium. Demnach stehen für Bioabfälle Behältnisse zwischen 240 und 1100 Liter zur Verfügung. Die Entleerung könnte wöchentlich erfolgen. Darüber hinaus sei in Intervallen eine umfassende Reinigung der Behälter durch das Entsorgungsunternehmen erforderlich. Kosten: 228 000 Euro jährlich Wie die gesammelten Abfälle anschließend verwertet werden können, hängt im Wesentlichen von der Eignung der Bioabfälle und den Kosten ab. Für die Verwertung von Küchenabfällen sei aufgrund ihrer Struktur und Zusammensetzung (hohe Feuchtigkeit, leicht abbaubare Substanz) eine Vergärung anzustreben. In der Restmüllanalyse des bifaUmweltinstituts, die dem Umweltausschuss im OktoLandrätin Tanja Schweiger setzt auf das Bringsystem. Neue Zufahrt zum Kompostplatz Wer Gemüseabfälle aus der Küche nicht kompostieren kann, darf seinen BioabFoto: dpa fälle bald in die Wertstoffhöfe im Landkreis bringen. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● DIE BIOTONNE ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Entsorgung: In die Biotonne dürfen u.a. pflanzliche Abfälle, Obst- und Gemüsereste, Brot, Getreideprodukte, Eierschalen und Blätter. Nicht in die Tonne dürfen z.B. Speisereste, tierische Abfälle, Fleisch, Wurst, Fisch oder Knochen. ➤ Kosten: Die Bio- und Garten-Tonne kann ganzjährig oder nur während der Pflanz- und Gartenzeit von April bis Oktober genutzt werden. Die Kosten für eine Standardtonne (240 Liter) betragen 17,90 Euro pro Monat, für eine Kleinmengentonne (120 Liter) 15,90 Euro. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Unternehmen : Private Biotonnen können beispielsweise über das Entsorgungsunternehmen Meindl bezogen werden, informierte Geschäftsführer Richard Meindl. Die Standard-Tonne umfasst 240 Liter. Für Kleinmengen oder beengte Platzverhältnisse steht auch eine 120-Liter-Tonne zur Verfügung. Die Entleerung der Tonne erfolgt 14-tätig nach einem festen Tourenplan. (lck) !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ➜ Weitere Informationen unter www.meindl-entsorgung.de ● ber 2014 vorgestellt wurde, wurde bei guter Abschöpfung mögliche organische Wertstoffe im Restmüll von ca. 12,8 Kilogramm je Einwohner pro Jahr bzw. 2349 Tonnen ermittelt. Für ein Bringsystem über die Wertstoffhöfe geht die Verwaltung des Landratsamtes von daraus maximal 50 Prozent, also ca. 1200 Tonnen organischer Abfälle aus, die energetisch und stofflich verwertet werden können. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die Abfallwirtschaft des Landkreises rechnet mit jährlichen Kosten von rund 168 000 Euro (Vergärung) und 60 000 Euro (Kompostierung) durch die Einführung des neuen Bringsystems. Zur bequemen und hygienischen Sammlung könnte jedem Haushalt als unterstützende Maßnahme gegen eine Gebühr oder kostenfrei ein kleines Vorsortiergefäß sowie eine entsprechendes Kontingent an biologisch abbaubaren Biobeutel zur Verfügung gestellt werden. Die Landrätin wies abschließend darauf hin, dass im Landkreis schon Fahrzeuge, die sich vor dem Kompostplatz in Regenstauf bis auf die Kreisstraße zurückstauen, sollen bald der Vergangenheit angehören. Die Mitglieder des Umweltausschusses gaben grünes Licht für den Bau einer neuen Zufahrt zum Kompostplatz über einen nördlich gelegenen, derzeit nur teilweise befestigten Feld- und Waldweg. Bislang erfolgt sämtlicher Zu- und Abfahrtsverkehr zum Kompostplatz von der Kreisstraße R 21. Gerade zu den Hauptschnittzeiten kommt es deshalb immer wieder vor, dass sich auf der Kreisstraße in beiden Fahrtrichtungen schon vor der Öffnung des Kompostplatzes die Autos anstauen. Nach der Fertigstellung der neuen Zufahrtsstraße soll die bisherige Zu- und Ausfahrt lediglich noch als reine Ausfahrt aus dem Kompostplatz dienen. Die geschätzten Kosten der Baumaßnahme bezifferte Landrätin Schweiger auf rund 150 000 Euro. Ausweitung der Öffnungszeiten Ebenfalls ohne Gegenstimmen verabschiedete das Gremium eine von der Verwaltung vorgeschlagene Ausweitung der Öffnungszeiten auf den landkreiseigenen Kompostplätzen. Demnach gelten auf den Kompostplätzen in Regenstauf und Beratzhausen künftig folgende Öffnungszeiten während der Sommerzeit: mittwochs von 14 bis 18 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr. Die Ausweitung der Öffnungszeiten insgesamt um etwa sechs Stunden wöchentlich zieht Mehrkosten in Höhe von rund 8300 Euro jährlich für den Landkreis Regensburg nach sich.
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