Knigge und Kommunikation

Knigge und Kommunikation
Sie betreut ihr eigenes Kundenportefeuille und wirkt gleichzeitig als
stellvertretende Geschäftsstellenleiterin der UBS-Filiale in Muri: Melanie Mair.
Sie ist 27 Jahre jung und Privatkundenberaterin Individual.
Von Madeleine Stäubli-Roduner
Melanie Mair
Alter 27 Jahre
Funktion Privatkundenberaterin, stellvertretende Filialleiterin UBS
Ausbildung Kaufmännische Grundausbildung M-Profil, Höhere Fachschule Banking
und Finance
Fachgebiete Liegenschaftsfinanzierungen
sowie Anlage- und Vorsorgeberatungen
Höhere Fachschule Banking
und Finance von AKAD
Die Höhere Fachschule Bank und Finanz
(HFBF) bietet als einzige Höhere Fachschule der Schweiz den Studiengang
Bankwirtschafter HF an. Trägerin der HFBF
ist die Schweizerische Bankiervereinigung.
Der Studiengang richtet sich an beruflich
ambitionierte Banktalente mit Interesse für
Gesamtzusammenhänge. Das Studium ist
ausgerichtet auf den Erwerb sach- und praxisorientierter Handlungskompetenzen. Die
Ausbildung ist eine hervorragende Basis für
den Einstieg in die Karriere im Bankwesen.
www.akad.ch/Banking-Finance
Ihr fachspezifisches Know-how und ihre Sozial­
kompetenzen hat Melanie Mair kürzlich an
der Höheren Fachschule Banking und Finance der
AKAD (HFBF) erweitert. «Seit acht Jahren bin
ich an der Kundenfront tätig», berichtet Mair. Mein
Aufgabenbereich gefällt mir sehr gut, und mit Begeisterung setze ich mein gelerntes Wissen
von der HFBF im Alltag um.» Als grössten Nutzen
dieser Weiterbildung nennt die Kundenberaterin
die Praxisnähe. Der Lehrgang ist so gestaltet, dass
die Absolventen komplexe Abläufe sowie
rechtliche und organisatorische Hintergründe
nachvollziehen können. «Das Verständnis für
die Zusammenhänge in der Bankenwelt wird
dadurch gefördert», sagt Mair. Als wertvoll
erachtet sie auch das Fach «Kundengespräch
führen», in dem unter anderem die Geschick­
lichkeit im Umgang mit Kunden erprobt wird.
Erfahrungen mit Privatkunden brachte Melanie
Mair reichlich mit: Seit ihrem 16. Lebensjahr
arbeitet sie bei UBS. Nach ihrem KV-Lehrabschluss
wirkte sie sechs Jahre als Assistentin im Privat­
kundenbereich sowie als Privatkundenberaterin
in der Betreuung von Poolkunden. Im Sommer
2013 erhielt sie das Angebot, zur Geschäftsstelle
Muri zu wechseln und dort ihr eigenes Kunden­
portefeuille sowie die Aufgabe der stellvertreten­
den Geschäftsstellenleiterin zu übernehmen.
«Die Chance für eine berufliche Veränderung
folgte schneller als gedacht», blickt sie zurück.
Mit einigen Jahren Praxiserfahrung und nach
längerer schulischer Pause sah sie die Zeit als
reif an für eine spezifische Weiterbildung.
Intensiv befasste sich Mair mit verschiedenen
Möglichkeiten und entschied sich schliesslich
für die Höhere Fachschule Banking und Finance
von AKAD, da sie ihre Zukunft klar im Banken­
sektor sieht. Diese Wahl wurde ihr auch von ehe­maligen Absolventen und internen Füh­
rungs­kräften empfohlen. «Das breite Aus­bildungs­
programm sowie die Refer­enzen waren
ausschlagge­bend für die Entscheidung für die
AKAD.» Sie reduzierte ihr Pensum auf 80 Prozent
und stieg im Herbst 2012 ein.
Breite Fach- und Sozialkompetenzen
Die dreijährige Weiterbildung deckt laut der Fi­
nanzexpertin sämtliche für Bankmitarbeiter
wichtigen Themen ab, unabhängig davon, in
welchem Bereich man tätig ist. Somit eigne
sich die Schulung nicht nur für Kundenberater,
sondern auch für Backoffice-Mitarbeiter. Die
Themenblöcke umfassen zahlenlastige Fächer
wie Rechnungswesen und Mathematik, dann
Volkswirtschaftslehre, Compliance und Bankstra­
tegie, aber auch komplexe Gebiete wie Portfo­
liomanagement, Investment Banking und Finanz­
Professional excellence
Insight
Praxis-Relevanz
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Schweizer Bank53
Januar 2016
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Arbeitszeiterfassung
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Silberstreifen oder mehr?
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Der Schweizerische Bankpersonal­
verband, der Kaufmännische Verband
Schweiz und Arbeitgeber Banken
haben sich auf einen Kompromiss in
der Arbeitszeiterfassung geeinigt
(siehe SB 12/2015). «Es handelt sich
um einen wichtigen, wenn auch
längst überfälligen Schritt», kommen­
tierte Barend Fruithof, Präsident
von Arbeitgeber Banken, dem Arbeit­
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Karriere-Relevanz
Meine Bewertung der Höheren Fachschule
Bank und Finanz (HFBF)
Vielfältige Beratungsbereiche
Ihren Job als Privatkundenberaterin findet Melanie
Mair «sehr vielseitig und abwechslungsreich».
Jedes Gespräch gestalte sich anders, jeder Kunde
habe andere Anliegen. Indem sie in ihrer Funktion
sämtliche finanziellen Bereiche wie Basisprodukte,
Hypotheken, Vorsorge, Anla­gen und Pensionierun­
gen abdecke, gewinne ihr Alltag stark an Vielfalt.
«Ich schätze das Aufei­n­andertreffen mit den
unterschiedlichen Per­sönlichkeiten», sagt sie.
Stets beziehe sie auch die private Situation des
Kunden in die Überlegungen ein, um ihn zielorien­
tiert zu beraten. Als stellvertretende Geschäfts­
stellenleiterin habe sie zudem eine «tolle Zu­
satzfunktion» übernommen. «Die damit
verbundene grössere Verantwortung gefällt mir
sehr gut und gibt mir die Mög­­lichkeit, die an
der HFBF erworbenen Lea­der­ship-Kenntnisse in
der Praxis umzusetzen.» Ihre beruflichen Ambi­
tionen? In Zukunft kann sie sich einen Wechsel
in das Wealth Management oder die Übernahme
einer Führungsfunktion vorstellen. Interessie­
ren würde sie auch die Tätigkeit in einer Fachstelle
wie beispielsweise Product Management.
«Silberstreifen
gibt Hoffnung»:
Barend Fruithof,
Präsident Arbeit­
geber Banken.
Bild: ZVG
planung. Was Melanie Mair besonders schätzt:
«Nebst der Fachkompetenz wird in der Führungs­
lehre und in der Persönlichkeitsentwicklung auch
die Sozialkompetenz stark thematisiert. Die drei
Ausbildungsjahre werden ergänzend durch das
Kick-off-, Kommunikations- und Knigge-Seminar
abwechslungsreich und interessant gestaltet.»
Was sie von der im September abgeschlossenen
Höheren Fachschule persönlich mitnimmt? Als
bereichernd hat sie den Austausch mit anderen
Absolventen erlebt. «Daraus sind auch Freund­
schaften entstanden.» Mit einer Klassenkollegin
bricht sie Ende Jahr zum Sprachenlernen und
Reisen nach Hawaii und Australien auf. Und:
«Durch den Besuch einer solchen Weiter­
bildung wird auch das berufliche Netzwerk er­
weitert», ist sie überzeugt.
geberverband der Banken. Viele
Angestellte verfügten inzwischen über
eine Autonomie bei der Gestaltung
ihrer Arbeit und ihrer Arbeitszeit.
«Die vom Bundesrat beschlossenen
Massnahmen sind aber weit davon
entfernt, den Schub zur Entbürokra­
tisierung zu leisten, den die Wirt­
schaft erwartet», kritisiert Fruithof.
Sein Verband sieht die Verordnungs­
revision als «ersten Schritt», der
für viele Branchen eine pragmati­
sche und rasch umsetzbare Zwi­
schenlösung bringe. Teil des Kom­
promisses sind Bedingungen für
die Befrei­ung von der Erfassungs­
pflicht. Es sind dies ein Jahresbasis­
salär von mindestens 120 000
Franken, der Nachweis der Arbeits­
zeitautonomie sowie Mass­nahmen
zum Gesundheitsschutz.(jjs)
Women's World Banking Award
Preis geht in den Libanon
Der diesjährige Preis für Excellence
in Leadership erhält die libane­
sische Entwicklungsorganisation Al
Maj­moua für den Einsatz des
Mi­krokreditgebers für Frauen mit
niedrigem Einkommen. Al
Majmoua bietet in insgesamt 22
Niederlassungen im Libanon
Finanzdienstleistungen sowie weitere
Dienste an. Im Libanon leben der­zeit
gegen zwei Millionen Flüchtlinge aus
Syrien. Verliehen wurde der Preis in
Berlin von der Non-Profit-Organisa­
tion Women's World Banking sowie
von der Managementberatung Oliver
Wyman. (jjs)
Swiss Finance Institut (SFI)
Ein Doppeljubiläum
Ende 2015 hat die Kaderschmiede
des Finanzplatzes Schweiz, das Swiss
Finance Institute (SFI), gleich zwei
Jubiläen feiern können: Zum einen
fand im SIX Convention Point in
Zürich das zehnte Jahrestreffen mit
dem Themenfokus Asset Manage­
ment statt. Zum anderen konnte eines
der Kernprogramme des SFI,
nämlich das Advanced-ExecutiveProgramm, sein 20-jähriges
Jubiläum vermelden. Das Programm
wurde seit 1996 mit insgesamt über
550 Teilnehmenden ununterbrochen
durchgeführt, und über 600
Gastreferenten bestritten über 4000
Unterrichtsstunden. (jjs)
10
das SFI lud zum 10.
Annual Meeting.