Luzerner KIRCHENSCHIFF Das Informationsmagazin der katholischen Kirche im Kanton Luzern Juli 2015 / Nr. 6 EINHAKEN 2 EINMISCHEN 3 EINSINGEN 4 EINGREIFEN Kirchliche Gassenarbeit Sigi Schmid, Menzberg Umwelthandbuch Seine Zuversicht lässt er 30 Jahre Gassenarbeit in Es fehle an zeitgemässer Die Bewahrung der Schöp- sich nicht nehmen. «Aber Luzern: Die Kirche müsse deutscher Gesangsliteratur fung nicht nur predigen, meine Geduld wird oft sich einmischen und aktiv für die Liturgie, findet Sigi sondern auch danach strapaziert», sagt Priester engagieren, sagte damals Schmid. Also hat er sich ans handeln: Dazu gibt jetzt Willi Hofstetter. Gründer Sepp Riedener. Komponieren gemacht. ein Handbuch viele Tipps. AZB 6000 Luzern 6 Retouren bitte an: Sekretariat Landeskirche Abendweg 1 Postfach 6000 Luzern 6 Chance Kirchenberufe (6) 8 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 01 Kirchenberufe bieten Chancen: So tritt die Kampagne «Chance Kirchenberufe» in Erscheinung. Berufe in der katholischen Kirche – eine Serie (VI) CHANCE KIRCHENBERUFE « NICHT RESIGNIEREN. HANDELN. GEDULD HABEN «Chance Kirchenberufe» heisst die Kampagne der Deutschschweizer Bistümer, die bis 2017 dauert. Wir nehmen sie 2015 auf und geben in der Kirche oder im kirchlichen Umfeld tätigen Personen das Wort. In dieser Ausgabe: Willi Hofstetter, Priester, wohnhaft in Horw. Ich bin in einem Alter, in dem man aufräumt, was sich in 73 Jahren angesammelt hat. Da kommt mir eine alte Nummer der ‹Jungmannschaft› vom April 1965 in die Hände. Zusammen mit sieben weiteren Theologiestudenten wurde ich gefragt: ‹Warum wollen Sie Priester werden?› (Wir waren damals 18 Neupriester!). Ich kann zu meiner damaligen Aussagen immer noch stehen, obwohl sich seither viel verändert hat, auch mein Gottes- und Kirchenbild. Jetzt bin ich froh um die Zeit der Pensionierung, in der ich die intensive und spannende Zeit als Vikar und Pfarrer reflektieren, verdauen und vieles in neuem Licht sehen kann. Oft sieht man vor lauter Aktivismus den ‹Erfolg› der Arbeit nicht. Doch später kommt vieles zurück. Kontakte weit zurück beweisen das und machen mich dankbar. STRUKTURREFORMEN MACHEN MENSCHEN HEIMATLOS Ich leiste häufig in sog. priesterlosen Pfarreien Aushilfe. Nicht um den Problemstau hinauszuschieben, sondern meinen Kollegen im Amt und den Gläubigen zuliebe. Wenn man das Früher mit dem Heute vergleicht, könnte leicht Resignation und Zukunftsangst aufkommen: Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung verhält sich distanziert zum Glauben. Individualisierung und Konsumorientierung sind oft verbunden mit Kirchenaustritt. Die Liturgie hat ein Sprachproblem, oft fehlt der Bezug zum Leben. Die ‹offizielle› Kirche macht mit ihren Strukturreformen (zum Beispiel Pastoralräume) die Menschen heimatlos (Seelsorge = Beziehung!), wenn sie nicht den Mut hat, den Laien als Getauften und Gefirmten eine weitgehende Verantwortung zu übergeben (Reform von unten!). Die klerikale Kirche mit ihren Machtansprüchen ist am Verschwinden. Die Zukunft der Kirche liegt bei den Gläubigen selbst. Bei meinen Aushilfen spüre ich dieses Potenzial immer wieder. Wichtig ist mir eine Reform nicht der oberflächlichen Anpassung, sondern eine Reform in die Tiefe: Treue zum Wort und «Meine Geduld wird oft strapaziert»: Willi Hofstetter vor der Längacher-Kapelle in Horw. mutiges Handeln im Geiste Jesu. Es geht um unsere Glaubwürdigkeit. Gerade was die Jugendlichen betrifft, die heute in der Kirche fehlen, aber nicht areligiös sind, sondern Suchende, bin ich zuversichtlich (lies Joh 1,35ff). Jugendliche haben ein feines Gespür. Von ihnen erwarte ich einen Wertewandel: Der Durst nach Lebenssinn, Tiefe und wahren Werten wird nicht vergehen. Wo finden Jugendliche Antworten auf ihre Fragen? Ich bin nicht pessimistisch. Aber meine Geduld wird oft strapaziert. Die Kirche ist für mich wie ein riesiger Ozeandampfer. Er braucht lange, bis er in Fahrt ist – und wenn er bremsen oder die Richtung ändern muss, fährt er noch lange geradeaus weiter. Papst Franziskus hat eine wichtige Kursänderung eingeleitet. Hoffen wir, dass er noch lange das Steuer in Händen halten kann. » Willi Hofstetter, pensionierter Pfarrer NACHRICHTEN Landeswallfahrt ZU BRUDER KLAUS PILGERN Die Landeswallfahrt nach Sachseln Flüeli-Ranft findet dieses Jahr erstmals im Herbst statt – am Mittwoch, 2. Sep02 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 tember. Der Pilgergottesdienst in der Pfarrkirche Sachseln beginnt um 9 Uhr, der Bittgottesdienst auf dem Flüeli um 11.15 Uhr, die Schlussfeier in Sachseln um 14.30 Uhr. Im Bild/Titelbild: Marcel Bucher Pilgergottesdienst predigt Jakob Zemp (Schüpfheim) zum Thema «Friede ist allweg in Gott!». Pilgerleiter ist Diakon Hans Schelbert (Oberkirch). www.luzerner-landeswallfahrt.ch Sepp Riedener (links) hat die Gassenarbeit in Luzern aufgebaut, Fridolin Wyss (Mitte) ist seit 2008 sein Nachfolger als Geschäftsleiter des Trägervereins, Franz Zemp ab diesem Sommer als Seelsorger. Bild: Jutta Vogel 30 Jahre kirchliche Gassenarbeit in Luzern GASSENARBEIT EIN ORT, AN DEM DIE KIRCHE SICH EINMISCHT Gassenarbeit: Darum kümmern sich in Luzern die Kirchen. 30 Jahre, nachdem Sepp Riedener dafür die Initiative ergriffen hatte, zieht der heutige Geschäftsleiter Fridolin Wyss Bilanz. Er freut sich über die grosse Akzeptanz der Gassechuchi und deren Klientel in der Stadt. 30 Jahre kirchliche Gassenarbeit Luzern: ein Grund, zu feiern? Fridolin Wyss: Sicher. Was vor 30 Jahren begann, ist heute noch wichtig. Es gab zuvor an der Eisengasse die offene Drogenszene wie am Letten in Zürich. Sepp Riedener war der Pionier. Er wollte, dass die Kirche sich einmische und aktiv engagiere. Die Arbeit ist uns seither nicht ausgegangen. Wir begannen damals mit 50 Stellenprozenten, heute haben wir rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Verändert sich die Gassenküche-Kundschaft? Unter den jungen Leuten gibt es viele Secondos. Die über 40-Jährigen sind vorwiegend Schweizerinnen und Schweizer. Ich frage mich, ob die Integration der Secondos in unsere Gesellschaft gelungen ist. Gassenküche und Fixerraum sind heute am gleichen Ort. Ja. Dass dies so bleiben soll, ist die Meinung der ganzen Interessengemeinschaft Überlebenshilfe mit Jobdach, Drop-In FEST AM 29. AUGUST Unter dem Motto «ausser Rand und Stand» steht das Jubiläum 30 Jahre Gassenarbeit Luzern am 29. August im Lukaszentrum (Morgartenstrasse 6, Luzern). Im Festakt um 10 Uhr spricht Ueli Mäder, Professor für Soziologie in Basel. Weiter im Programm: Ausstellung «Kunst von der Gasse», Podiumsgespräch (14 Uhr), Film (16 Uhr), Märchenzauber mit Jolanda Steiner, Konzert (20 Uhr). Ganz nach Gassenarbeit-Art können alle Besucherinnen und Besucher mit dem GasseChuchi-Bon ihr Essen bezahlen. www.gassenarbeit.ch und Sozialamt der Stadt Luzern. Zudem hat Sepp Riedener in Zusammenarbeit mit den Spitalschwestern die Stutzegg an der Baselstrasse auf die Beine gestellt, damit es einen Ort gibt, wo sich Nicht-Drogenkonsumierende weiter aufhalten können. Gibt es offene Fragen für die Zukunft? Mich beschäftigt die nächtliche Klubszene in der Stadt. Der Konsum von Kokain nimmt zu, vorwiegend bei jungen Leuten, die noch nichts mit uns zu tun haben. Es fragt sich, ob diese Menschen gesellschaftlich integriert bleiben oder schliesslich auf der Gasse landen? Damit werden wir uns befassen müssen. Haben Sie Wünsche an die Stadtbewohner und -bewohnerinnen, an die Stadt als Behörde? Ich bin erstaunt, dass wir in einer Stadt mit 70 000 Einwohnern die Gassenzeitung mit einer Auflage von 10 000 Exemplaren verkaufen können. Das ist Zeichen für eine sehr grosse Akzeptanz gegenüber diesen Menschen. Ich wünsche, dass dies so bleibt. Die Zusammenarbeit mit Behörden und Polizei ist sehr gut. Ich hoffe, dass die Stadt ihr soziales Engagement trotz Finanzproblemen weiterführen wird. Interview: René Regenass Lesen Sie das ausführliche Interview auf www.lukath.ch Die kirchliche Gassenarbeit in Luzern geht auf eine Initiative der katholischen Kirchgemeinde Luzern zurück. Sie wird heute von einem ökumenischen Verein getragen. Die Landeskirche unterstützt die Gassenarbeit und Seelsorge für Randständige mit jährlich gut 50 000 Franken, aus der katholischen Kirche Stadt Luzern fliessen dieses Jahr 374 000 Franken. Synodalrätin Renata Asal-Steger präsidiert den Trägerverein. Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 03 Ein Menzberger Urgestein mit Seetaler Wurzeln: Sigi Schmid, Zeit seines Berufslebens Primarschullehrer im Bergdorf, Organist und Chorleiter. Sigi Schmid hat die «Menzberger Messe» komponiert SERIE: GUTE IDEE (XXI) NEUE NOTEN FÜR HEUTIGE KIRCHENCHÖRE Es fehle an zeitgemässer deutscher Gesangsliteratur für die Liturgie, findet der langjährige Menzberger Lehrer und Musiker Sigi Schmid. Nach seiner Pensionierung hat er deshalb die «Menzberger Messe» komponiert – bodenständige, leicht singbare Lieder mit dem einen und anderen Jodel. « Seit 45 Jahren leite ich nun unseren Kirchenchor. Mit seinen 18 Mitgliedern ist er noch gut aufgestellt. Als Chorleiter weiss ich, dass neue deutsche und vor allem singbare Messen kaum zu finden sind. Es gibt zwar Jodelmessen, aber das passt nicht immer, und Spirituals oder Lateinisches sind halt nicht jedermanns Sache. Also habe ich mich ans Komponieren gemacht – seit meiner Pensionierung vor neun Jahren habe ich ja Zeit. So ist die ‹Menzberger Messe› entstanden, acht liturgische Gesänge, zwei Lieder zu Ehren unserer Kirchenpatrone Theodul und Agatha sowie der Cantus ‹Maria zum Schnee›. Als Dreingabe gibts das ‹Willisauer Ringli› – ein richtiges Gassenhauerli, das der Kirchenchor gut auch zum Apéro nach der Messe singen könnte... Die «Menzberger Messe» von Sigi Schmid gibts auf einer CD, dazu die EINE VERCHWORENE GEMEINSCHAFT Unsere Kirchenchöre sind ein wichtiges Kulturgut. Aber es droht zu verarmen, wenn der Gottesdienstbesuch weiter abnimmt. Die neuen Projektchöre sind ja eine gute Sache, aber kein Ersatz, wenn es um die gesangliche Begleitung des Pfarreialltags geht. Es ist deshalb wichtig, dass es zeitgemässe Literatur für Kirchenchöre gibt. Die Proben und Aufnahmen für die ‹Menzberger Messe› wurden zu meinem bisher schönsten musikalischen Erlebnis. Ich konnte zehn Gastsängerinnen aus anderen Chören finden, die während eines Jahres zu uns auf den Menzberg an die Proben kamen und sich auf die drei Aufnahmetage vorbereiteten –und zwar bei Wind und Wetter. Wir finden solche Heldinnen und Helden tatsächlich noch! Eine richtige verschworene Gemeinschaft sind wir geworden. Die Kompositionen auf der nun fertigen CD – am 5. Juli haben wir sie eingeweiht – sind in den Bereich Volksmusik einzureihen; es hat auch den einen und anderen Jodel drauf. Alle Stücke sind leicht singbar. Wohlklingend seien sie, heisst es. Die teilweise vierstimmigen Partituren der zwölf Lieder. Melodien sind mir leicht eingefallen, manchmal auch mitten in der Nacht. Die Texte hingegen waren schon eine Knochenarbeit. Manche sind in Schriftsprache, andere in Dialekt – den Menzbergern muss man es buuretüütsch sagen, dachte ich. Ich mache jetzt seit 90 Jahren Musik im Menzberg: je 45 mit dem Jodlerklub und dem Kirchenchor. Die Jodler habe ich nun abgegeben, aber den Kirchenchor behalte ich. Über all die Jahre haben wir nun Werke von fremden Komponisten eingeübt. Jetzt einmal etwas eigenes zu singen und zu spüren, wie es klingt, ist eine grosse Freude für mich. Sigfried Schmid, Menzberg 04 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 St. Martin in Entlebuch und der Friedhofmauer zugute. Die Arbeiten sind zurzeit im Gang. Die Kosten dafür belaufen sich auf fast 1.2 Millionen Franken – ein grosser » CD und Partituren bei Sigi Schmid, Menzberg, 041 493 15 81, [email protected] AUF IDEENSUCHE? Neugierig darauf, wie andere ein Pfarreiprojekt angepackt haben? In dieser Serie geben Frauen und Männer, die in der Kirche tätig sind, Tipps weiter und schildern, wie sie vorgegangen sind. NACHRICHTEN Kollekte vom 15. August FÜR DIE ENTLEBUCHER KIRCHE Die Kollekte von Maria Himmelfahrt, 15. August, kommt im Kanton Luzern der Aussensanierung der Kirche Bilder: do Betrag für die Kirchgemeinde. Der heutige Kirchenbau geht auf die Zeit um 1780 zurück und wurde letztmals 1968/70 restauriert. www.kirche-entlebuch.ch Aus Sicht der Bistumsregionalleitung FORUM ZEUGNISSE – WÄGEN FÜR DIE EWIGKEIT? «Ruedi bereitet die Schule grosse Freude. Das Rechnen Wer bin ich, wer kennt mich? Im Psalm 139 wird über Gott zählt zu seinen Lieblingsfächern. Leider steht er mit den ausgesagt: «Herr, Du hast mich erforscht und Du kennst Zahlen und den Buchstaben noch auf Kriegsfuss.» – So mich. Du bist vertraut mit all meinen Wegen.» Dies ist steht es, festgehalten für alle Ewigkeit, in meinem al- eine Zusage, die wir uns immer wieder selber zusprechen lerersten Schulzeugnis vom März 1974. Was mich heute sollen. Wir sind mehr als nur das, was wir zu leisten ver- schmunzeln lässt, war damals Anlass, mich stundenlang mögen. Mehr als nur das, was wir wissen. Mehr als nur der im Schönschreiben zu versuchen. Nicht aus Überzeugung oder die, welche(r) von anderen bewertet und qualifiziert oder Einsicht, sondern auf elterlichen Druck hin. wird. Der Psalm ist eine Zusage Gottes an uns, die uns «Wir sind mehr als nur das, was wir zu leisten vermögen und wissen.» Auch wenn Zeugnisse nicht das Wägen für die Ewigkeit ermutigen und stärken will. – Die für die meisten etwas ru- sind, so entscheiden sie für nicht wenige in diesen Tagen higeren nächsten Wochen laden uns ein, uns darauf zu be- und Wochen ganz entscheidend über die unmittelbare sinnen, wer wir wirklich sind. Was mich im Kern ausmacht: und nächste Zukunft. Überhaupt haben Zeugnisse und als Mensch und als ganz konkrete Person. Und gleichzeitig Qualifikationen, die ich für wichtig halte, einen hohen mögen sie uns auch etwas zurückhaltender werden lassen, Stellenwert, weil sie als relativ objektive Einschätzung wenn wir in der Versuchung stehen, über uns selber oder und Bewertung zu einem bestimmten Zeitpunkt gelten. häufiger wohl über andere zu hart zu urteilen. Schulübertritte, Berufsausbildungen, nicht selten auch Wertschätzung und Förderung sind damit verbunden. «Er steht mit den Zahlen und Buchstaben auf Kriegsfuss.» Und das ist wohl auch gut so. – All denen, deren tägliche Arbeit es ist, über andere Wertungen abzugeben und andere beurteilen zu müssen, Aber Zeugnisse bergen in sich auch die Versuchung und wünsche ich eine gute und verlässliche Hand. Eine Hand die Gefahr, dass Menschen auf diese wenigen messbaren und einen Blick, die geleitet werden vom Auftrag des Faktoren reduziert werden. Eine schlichte Zahl versucht Psalmisten an uns heute, Andere in ihrem Sein wachsen eine Person in ihrer ganzen Komplexität festzuhalten – zu lassen und darin zu fördern. und lässt diese manchmal glauben, dass das die ganze Wirklichkeit und Wahrheit sei. Man versucht, sich zu ver- Ruedi Heim, Bischofsvikar stellen, jemand anderes zu werden, etwas vorzuspielen, setzt sich eine Maske auf – nur um ja nicht auf etwas re- AUF DER SEITE FORUM schreiben abwechselnd Mitglieder der Bistumsregio- duziert zu werden, was man nicht ist oder nicht sein will. nalleitung und des Synodalrats zu einem selbst gewählten Thema. Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 05 NAMEN, ÄMTER, STELLEN Die Migrantenseelsorge der Landeskirche hat seit 1. Juni einen neuen Präsidenten: Cornelio Zgraggen hat mit diesem Datum die Nachfolge von Willy Blättler angetreten, der dieses Amt rund 20 Jahre lang ausübte. Cornelio Zgraggen wurde an der Synodesession vom 6. Mai gewählt. Der 28-jährige ist Rechtsanwalt und lebt in Luzern. Beromünster SPENDENLAUF ZU DON BOSCOS 200. GEBURTSTAG Die Salesianer Don Boscos, der zweitgrösste Orden weltweit, feiern dieses Jahr den 200. Geburtstag ihres Gründers Giovanni Bosco (1815–1888). Am 23. August findet aus diesem Anlass in Beromünster, dem Zentrum der Salesianer in der Schweiz, ab 10 Uhr der Bosco-200-Run statt, ein Spendenlauf, dessen Erlös benachteiligten Jugendlichen in Südafrika, Kolumbien und Papua-Neuguinea zugute kommt. Damit verbunden ist ein Unterhaltungsprogramm, unter anderem mit einem Auftritt der Luzerner Mundart-Folkband Kunz. Der Bosco-200-Run ist ein Projekt der Boscoarena, einer Online-Plattform, über welche die «Jugendhilfe Weltweit» der Salesianer kreative Sammelaktionen durchführt. www.donbosco.ch | www.boscoarena.ch 6 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 AGENDA / KURSE Kursangebot des Fachbereichs Pastoral KRANKENKOMMUNION – KOMMUNION ZU HAUSE Es ist ein Geschenk, den Gottesdienst in der eigenen Pfarrkirche mitfeiern zu können. Für manche Menschen ist dies aber nicht mehr möglich. Deshalb wird ihnen die Kommunion nach Hause gebracht. Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer unterstützen in einigen Pfarreien die Seelsorgenden in diesem wichtigen «Dienst am Nächsten». Sie gestalten einen kurzen Gottesdienst, überbringen das Allerheiligste und leben so die Verbindung zur Gemeinde, pflegen Gemeinschaft. Dieser Kurs richtet sich an beauftragte Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer, die diesen Dienst im Namen der Pfarreileitung neu übernehmen oder an jene, die dies schon länger tun. Sie können sich mit anderen austauschen und neue Impulse zur Gestaltung erhalten. Datum und Ort: Freitag, 18. September, 9 – 12.30 Uhr Leitung: Thomas Villiger-Brun, Fachbereich Pastoral - Pfarreientwicklung und Diakonie Kosten: Fr. 50.- (Teilnehmende aus anderen Kantonen Fr. 80.–) Anmeldung: bis 18. August Neues Angebot im «Auszeithaus» in Beromünster BESINNUNGSTAGE IM STIFT FÜR PFARREIGRUPPEN Im «Auszeithaus» im Stift Beromünster gibt es ein neues Angebot. Jörg Gerber und Brigitte Drescher-Baumeler, die das Haus führen, laden Pfarreigruppen zu Besinnungstagen ein. Neben Einzelpersonen sind Menschen aus unterschiedlichen Gruppen angesprochen, zum Beispiel Seelsorge- und Katecheseteams, Pfarrei- und Kirchenräte, FMG-Gruppen, freiwillig Engagierte, Eltern der Erstkommunikanten, Trauernde, Menschen in Übergangssituationen, Jugendliche in der Fortsetzung eines Firmweges, ehemalige Teilnehmende von Exerzitien im Alltag usw. Aus dem Reichtum unseres christlichen Exerzitien- und Gebetsschatzes werden Besinnungszeiten gestaltet, die ermutigen sollen, aus der Liebe Gottes zu leben. Dauer: Eine Pfarrei kann jeweils eine Woche oder weniger Tage für Einzelpersonen oder Gruppen belegen. Weitere Informationen: www.auszeithaus.ch ANMELDUNGEN ZU ALLEN KURSEN DER LANDESKIRCHE... ...richten Sie an: Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern, Sekretariat Fachbereiche, Abendweg 1, Postfach, 6000 Luzern 6, 041 419 48 38, [email protected]. Sie können sich über www.lukath.ch Angebote/Hilfsmittel Bildung und Beratung Kurse Landeskirche auch online anmelden. Nähere Angaben zu den Kursen unter www.lukath.ch Mauern, die Menschen trennen: zwischen Israel und Palästina. Romerohaus Luzern DER HILFESCHREI DER CHRISTEN IN PALÄSTINA Wie kann die Not palästinensischer Christinnen und Christen gehört, wie ihrem Hilfeschrei gerecht getan werden? Mit dieser Frage befasst sich die öffentliche Tagung «Kairos Palästina» vom 5. September im Romerohaus Luzern. . «Die Zeit drängt», schreiben die Veranstalter, «es muss sich etwas ändern». Die Tagung verschafft diesem Ruf aus Palästina Gehör, reflektiert darüber und diskutiert Handlungsmöglichkeiten. Datum: Samstag, 5. September, 10 – 16.30 Uhr Kosten: Fr. 80.– inkl. Verpflegung (Studierende 40.–) Anmeldung: bis 19. Aug., www. romerohaus.ch, 058 854 11 00 Fachstelle elbe HILDEGARD PFÄFFLI MURER NEUE STELLENLEITERIN Die elbe – Fa c h s t e l l e für Lebensfragen in Luzern erhält eine neue Leitung. Hildegard Pfäffli Murer (56) wird Nachfolgerin von Claudia Wyrsch-Villiger, die pensioniert wird. Sie hat ihre neue Aufgabe am 1. Juli angetreten. wwww.elbe-luzern.ch Neue Ausstellung in den Räumen der Landeskirche LICHTBILDER: FOTOGEMÄLDE VON BRIGITTA M. ANDERMATT Die Fotokünstlerin Brigitta M. Andermatt bestreitet die nächste Ausstellung in den Räumen der Landeskirche am Abendweg 1 in Luzern. Ihre Lichtbilder – Fotogemälde – offenbaren eine mystische Welt voller Schönheit, Klang und Poesie. Im Zentrum steht das Licht mit seinen Farben und Kräften. Ausstellung: Haus St. Agnes, Abendweg 1, Luzern, 12. September bis 25. Oktober Vernissage mit Apéro: 12. September, 18 – 21 Uhr Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 – 17 Uhr (ausser 2. Oktober); die Künstlerin ist anwesend am 13. und 27. September, 2., 11., 18. und 25. Oktober jeweils 14 – 17 Uhr Die Bräuche in der katholischen Kirche neu entdecken WIDERSTAND GEGEN DIE RELIGION DES KAPITALISMUS Diakon Joseph Thali (er stammt aus Hitzkirch) legt ein Buch vor, das dazu beiträgt, die Bräuche in der katholischen Kirche neu zu beleben, JedeR ist Königin ihre befreiende Kraft zu entdecken und zu leben, die uns hilft, für eine Welt einzutreten, in der jeder Platz haben darf. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Beobachtung, dass seit den 1990er-Jahren die Werbung mit religiösen Symbolen überflutet wird. Religiös verankerte Figuren werden zu Lockvögeln für gewinnmaximierende Geschäfte eingesetzt. So wurde uns der christliche Kalender geraubt. Dieser Raub, so Joseph Thali, ist die Entwendung der Pausen. «Die Religion des Kapitalismus kennt keine Unterbrechung, keinen Sonntag. Alles ist jederzeit und überall zu haben.» Wie die Rückgewinnung geschehen kann, führt der Autor in 18 Kapiteln zu 18 Bräuchen vor. Jedes umfasst drei Schritte: die Erinnerung an die eigene Kindheit, eine befreiungstheologische Reflexion und eine biblische Besinnung. Da wird keine blosse intellektuelle «Nachdenkerei» zelebriert, sondern von erprobter Praxis erzählt. Ein Buch für Liturginnen, Liturgen und Liturgiegruppen. Lesenswert sind die 69 Seiten aber auch für Menschen auf der Suche nach einer geerdeten Spiritualität, die nicht esoterisch ortlos ist, sondern bei den Nöten der Menschen ansetzt. Joseph Thali Befreiende Rückgewinnung religiöser Zeichen im Jahreskalender Der Mietvertrag ist unterzeichnet (von links): Synodalverwalter Edi Wigger, Regula Liembd (Finanzverantwortliche SKF Luzern), Synodalratspräsident Thomas Trüeb und Agnes Hodel (Präsidentin SKF Luzern). Liegendschaft Abendweg 1 in Luzern FRAUENBUND LUZERN NEUER MIETER IM HAUS ST. AGNES Der Kantonalverband Luzern des Schweizerischen Katholische Frauenbunds (SKF Luzern) führt ab dem 1. Dezember 2015 seine Geschäftsstelle am Abendweg 1 in Luzern. Er wird damit neuer Untermieter der Landeskirche in der Liegenschaft, die dem Bistum Basel gehört. Der SKF Luzern hat seinen Geschäftssitz zurzeit an der Neustadtstrasse in Luzern. Er übernimmt im 3. Stock einen Teil der heutigen Räume des IFOK, des Instituts für kirchliche Weiterbildung. Dieses geht im neuen Theologisch-pastorale Bildungsinstitut der deutschschweizerischen Bistümer (TBI) auf. Das TBI übernimmt die Aufgaben von verschiedenen kirchlichen Bildungsinstitutionen der deutschsprachigen Schweiz. LUZERNER KIRCHENSCHIFF Jahreskalender», 69 Seiten, ISBN 978-3-033-04876-8, Fr. 20.– inkl. Versand, Bezug Caritas Luzern WAS WEGBEGLEITUNG HEISST Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleiten und Freiwillige, die sich hier engagieren wollen, dazu zu befähigen: Dies ist das Ziel von ökumenischen Wegbegleit-Gruppen. Mit einer Informationsveranstaltung zeigt die Caritas Luzern am Beispiel zweier Vereine aus dem Baselbiet Möglichkeiten und Wege, das Angebot «Wegbegleitung» auch im Kanton Luzern einzuführen. Datum und Ort: Mittwoch, 16. September, 19.15 Uhr, Lukaszentrum, Morgartenstrasse 16, Luzern Anmeldung: erwünscht bis 9. September an [email protected]. über [email protected] oder SMS an 079 303 99 81 www.wegbegleitung-luzern.ch Joseph Thali, «JedeR ist Königin. Befreiende Rückgewinnung religiöser Zeichen im Das Informationsmagazin für die Mitarbeitenden der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Luzern; erscheint zehnmal jährlich HERAUSGEBER Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern in Zusammenarbeit mit dem Bischofsvikariat St. Viktor REDAKTION Dominik Thali REDAKTIONSADRESSE Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern Kommunikation, Abendweg 1, Postfach 6000 Luzern 6 Telefon 041 419 48 24 [email protected] DRUCK Brunner AG Druck und Medien, Kriens Auflage: 2900 Ex. BESTELLUNGEN ADRESSÄNDERUNGEN Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern, Synodalverwaltung, Abendweg 1, Postfach, 6000 Luzern 6 Telefon 041 419 48 48 [email protected] Jahresabonnement: Fr. 20.– DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT MITTE SEPTEMBER 2015 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015 7 Die einfachste Energiespar massnahme: fleissig «z Chele» gehen... Die Cartoons sind dem «Umwelthandbuch für Kirchgemeinden» entnommen. Umwelthandbuch für Kirchgemeinden erschienen KIRCHE UND UMWELT ES WERDE GRÜN – UND ZWAR IN DER KIRCHE Die Kirchen soll die Bewahrung der Schöpfung nicht nur predigen, sondern auch danach handeln. Dazu liegt jetzt ein ökumenisches Handbuch mit einer Fülle von Tipps vor. Kirchen können ihre Umweltarbeit sogar mit einem Label auszeichnen lassen – dem «Grünen Güggel» «Es werde Licht» heisst es in der Schöpfungsgeschichte. Das «Umwelthandbuch für Kirchgemeinden» nimmt diese Bitte mit seinem Titel «Es werde grün» auf. Denn: «Kirchgemeinden vertreten die christliche Botschaft glaubwürdiger, wenn sie selbst mit der Schöpfung sorgsam umgehen», schreibt der Herausgeber, der ökumenische Verein «oeku Kirche und Umwelt». VOM GUTEN REDEN ZUM RICHTIGEN HANDELN Bei dieser Aufgabe ist das «Umwelthandbuch» eine praktische und kurzweilige Anleitung dazu. Lesefreundlich und mit vielen Beispielen angereichert, thematisiert es im ersten Teil den Umgang mit Energie in kirchlichen Gebäuden, die Gestaltung der Grünflächen, ökologisches Verhalten im Büro und die umweltfreundliche Gestaltung von Pfarreifesten. Im zweiten Teil wird das neue Label «Grüner Güggel» vorgestellt, eine Auszeichnung, mit dem Kirchgemeinden ihre Umweltanstrengungen zertifizieren lassen können. «Es braucht viele Kilowattstunden Strom, viele Kubikmeter Gas, Öl und Wasser, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten», heisst es in dem Ratgeber. Umweltmanagement führe «kontinuierlich vom guten Reden zum richtigen Handeln». Solches ist auf allen Stufen möglich – und grosse Ideen sollen nicht davon abhalten, auch kleine umzusetzen. Die Kirchgemeinde Luzern hat beispielsweise 2007 einen Fonds «Energie und Ökologie» mit einer Million Franken geäufnet und vor einem Jahr Leitlinien für die nachhaltige Beschaffung erlassen. Es hilft aber auch schon, Wasser mit einer angepassten WCSpülung zu sparen, auf Ökostrom zu setzen oder einmal den AKTION «SCHÖPFUNGSZEIT» UND UMWELTBERATUNG «oeku Kirche und Umwelt» ist ein ökumenischer Verein, der mit der jährlichen Aktion «SchöpfungsZeit» im September zu schöpfungstheologischem Lernen und Erfahren in der Kirche anregen will. Die oeku fördert schöpfungsgerechtes Verhalten durch Kurse und Veröffentlichungen und unterstützt Kirchgemeinden und Pfarreien im Umweltmanagement. Es werde grün. Umwelthandbuch für Kirchgemeinden» | Kurt Aufdereggen und andere, oeku Kirche und Umwelt, Rex-Verlag Luzern, 2015, Broschur A4, 152 Seiten, Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen haben auch auf (modernen) Kirchendächer Platz. Cartoons: Mix & Remix, Lausanne Stromverbrauch des Kopierers zu hinterfragen, der mal wieder die ganze Nacht gelaufen ist. Im Umwelthandbuch gibt es viele Checklisten, die helfen, die Energiebilanz zu verbessern. Viel zu bewirken gibt es auch im Garten: Igel und Schmetterling freuen sich mehr an einer Wildblumenwiese und einem Asthaufen als an englischem Rasen. Bei alledem gilt: Sakristan und Hauswart sind «Schlüsselpersonen», wie die Autoren schreiben. Umweltgerechtes Verhalten funktioniert nur, wenn sie in die Planung und Verantwortung einbezogen werden und selbst mit ihren Ideen gefragt sind. AUFTRAG DER ÖKUMENISCHEN SYNODE Die drei Luzerner Landeskirchen haben sich schon im Mai 2008 mit der Schlusserklärung der damaligen Ökumenischen Synode verpflichtet, ihren ökologischen Fussabdruck «auf ein verträgliches Mass zu bringen». Die katholische Landeskirche entrichtet seither zum Beispiel zusätzliche Baubeiträge, wenn eine Kirchgemeinde besonders energiesparend baut oder renoviert. «Wir fördern ökologisches Verhalten aber vor allem mit Informationen und dem Vermitteln von Fachleuten», sagt Synodalverwalter Edi Wigger. So wirkte beispielsweise am Bauseminar der Landeskirche vom November 2013 ein Energieberater mit. do ISBN 978-3-7252-0967, Fr. 34.80 www.oeku.ch | www.nachhaltigekirche.ch/ 08 Luzerner KIRCHENSCHIFF 06/2015
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