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Fertigstellung Graz Hauptbahnhof
Ein Großprojekt – viele Partner
Wie geht man an ein solches Jahrhundertprojekt heran?
Eine professionelle Vorbereitung und
Planung ist bei einem Projekt dieser
Größe natürlich von enormer Bedeutung. Bis man zu bauen beginnen kann,
gehen viele Jahre ins Land, in denen
jedes Detail durchdacht werden muss
und Abstimmungen mit allen beteiligten
Partnern intern und extern erfolgen
müssen, damit die Umsetzung dann reibungslos verläuft.
Interview mit ÖBB-Projektleiter
Klaus Schneider, der von Anfang an
den Ausbau Graz Hauptbahnhof geleitet hat und mit dem Mega-Projekt
Koralmbahn auch in den nächsten
Jahren für die Steiermark und ­
Kärnten baut.
Wer hat besonders zu dem Gelingen
des Umbaus beigetragen?
Viele hunderte Menschen haben einen
wesentlichen Beitrag für dieses Projekt
geleistet. Mein Dank gilt natürlich besonders unseren Projektpartnern, der
Stadt Graz und der Holding Graz, aber
auch dem Land Steiermark sowie den
am Bau beteiligten Baufirmen. Mein Projektteam und alle ÖBB-Kolleginnen und
Kollegen haben Großes geleistet, wir
sind zeitlich und budgetär voll im Plan
geblieben. Unsere Kundinnen und Kunden haben manchmal schwierige Phasen
mit großen und auch lauten Baustellen
erlebt. Der Umbau bei vollem Bahnbetrieb stellte eine besonders große Herausforderung dar. Wenn man sich aber
die Rückmeldungen aller Beteiligten,
Fahrgäste sowie Anrainerinnen und An-
rainer ansieht, so bin ich überzeugt, dass
wir die Aufgabe gemeinsam erfolgreich
bewältigt haben.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden –
auf welchen Aspekt sind Sie besonders
stolz?
Natürlich sind die neuen markanten Bauten wie Golden Eye und Wellendach
etwas Besonderes. Letztlich ist aber die
schönste Bestätigung, dass sich die
­Frequenz an Fahrgästen und Kunden in
Graz gegenüber 2009 deutlich erhöht
hat: auf 15 Millionen pro Jahr. Die Bahn
wird auch in der Steiermark immer attraktiver, und das ist natürlich unser
wichtigstes Ziel.
Stichwort Koralmbahn: Sie sind auch
Projektleiter des Baus dieser neuen
Strecke von Graz nach Klagenfurt. Wie
ist der Stand der Arbeiten?
Wir sind bei der Koralmbahn im Zeitplan
und werden aus heutiger Sicht 2023 mit
der neuen Strecke in Betrieb gehen können. Damit wird der Standort Graz weiter aufgewertet, und die Verbindung
Richtung Klagenfurt wird dann äußerst
attraktiv sein – mit einer Fahrzeit von nur
45 Minuten von Graz nach Klagenfurt.