Im Supermarkt - FORUM Umweltbildung

„Im Supermarkt“ von Beate Massmann
Der Text „Im Supermarkt“ von Beate Massmann wurde im Jahre 2009 veröffentlicht. Er
handelt von Obst, welches aus fernen Ländern zu uns transportiert wurde, da es bei uns zu
dieser Jahreszeit solche Obstsorten nicht gibt. Sehr viele Konsumenten können der
Versuchung jedoch nicht wiederstehen und werden durch das Stehen vor dem Obstregal
zum Kaufen solcher Produkte verleitet. Die wenigsten denken daran, welcher Schaden
dadurch der Umwelt zugefügt wird, nur damit wir zum Beispiel im Winter Erdbeeren aus
fernen Ländern genießen können.
Für die Arbeit mit diesem Text in der Schule gibt es eine mehrere Themen, welche damit
bearbeitet werden können. Dazu gehören Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit,
welche in den Gegenständen Deutsch, Landwirtschaft, Geografie und Wirtschaftskunde,
Ernährung aber auch Mathematik behandelt werden können.
Die Schüler/innen sollen bei der Arbeit mit diesem Text Recherchen betreiben, den Text
verstehen, reflektieren, einen Reisebereicht einer Obst- oder Gemüsesorte verfassen sowie
diese Berichte präsentieren und die Reisewege grafisch darstellen.
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Themenbereiche
Altersgruppe
Verwendete
Methoden
Eignung für
folgende Fächer
Dauer
Materialien
Links und
weiterführende
Informationen
Nachhaltigkeit, Regionalität, kreatives Schreiben,
15+
Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Lehrausgang, Literaturkaffee, Ausstellung,
Deutsch, Geografie und Wirtschaftskunde, Landwirtschaft, Mathematik,
Ernährung
4-5 Einheiten a´50 min
Text „Im Supermarkt“, Forum Umweltbildung,
Lesebuch Nachhaltigkeit Seite 58
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Ernaehrung/
http://virtuelleschule.bmukk.gv.at/uploads/media/B_REG_IB_LehrerInn
en.pdf
http://www.bmlfuw.gv.at/lebensmittel/qslebensmittel/lebensmittelpolitik-oe/lebensmittelmodell.html
Ablauf in Phasen
Phase 1
Text lesen, verstehen und reflektieren
Lernziele
Die Schüler/innen sollen den Text verstehen und bei einem
Gruppengespräch für sie wichtige Aspekte verschriftlichen.
Dauer
30 min
Beschreibung
Die Schülerinnen und Schüler sollen in Einzelarbeit den Text durchlesen
und danach in Gruppen (3-4 Personen) besprechen. Für sie wichtige
Informationen sollen sie schriftlich festhalten
Mögliche Impulsfragen dazu:
− Spricht dich dieser Text an?
− Welche Bilder entstehen bei dir zu diesem Text im Kopf?
− Achtest du beim Einkaufen bewusst auf die Herkunft der
Lebensmittel?
− Achten deine Familie und du beim Einkauf auf Saisonalität?
− Welche Gedanken kommen mir als erstes, wenn du diesen Text
liest?
Literatur
Text „Im Supermarkt“ - Lesebuch Nachhaltigkeit S. 58
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/ernaehr
ung-saisonkalender-HK.html
Phase 2
Supermarktbesuch
Lernziele
Die Schüler/innen sollen durch den Supermarktbesuch einen Bezug zu
Regionalität und Saisonalität herstellen können.
Die Schüler/innen sollen einen Einblick beim Thema Gütesiegel
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bekommen.
Die Schüler/innen sollen einen Einblick darin bekommen, wie viele
Lebensmittel importiert werden.
Dauer
60 min
Beschreibung
Um den Jugendlichen zu zeigen, wie viele Produkte eigentlich aus fernen
Ländern zu uns importiert werden, bietet sich die Möglichkeit, dass mit
der Klasse ein Supermarkt besucht wird.
Hierbei gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten, dies zu
organisieren:
1. Die gesamte Klasse besucht mit der Lehrperson gemeinsam einen
Supermarkt (ev. einen Großmarkt wie Metro oder AGM) und
bittet auch um ein Gespräch mit den Angestellten bzw. dem
Supermarktleiter. Sollte nur ein kleiner Supermarkt besucht
werden, so sollten große Klassen ev. geteilt werden.
2. Die Schülerinnen und Schüler teilen sich in Kleingruppen (bis
max. 5 Personen) ein und besuchen selbst einen Supermarkt.
3. Die Jugendlichen besuchen jeder für sich selbst einen Supermarkt
in ihrer Nähe.
Die Lernenden bekommen dafür einen konkreten Arbeitsauftrag
(Arbeitsblatt).
Mögliche Fragen des Arbeitsblattes könnten sein:
− Wie hoch ist der Anteil des Obst- und Gemüsesortiments in
Prozent, welches importiert wird?
− Wie hoch ist der prozentuelle Anteil von heimischem Obst und
Gemüse?
− Wie viele Transportkilometer hat das am weitesten gereiste Obst
hinter sich und aus welchem Land stammt es?
− Mit welchen Gütesiegeln sind die Obst- und Gemüsesorten
gekennzeichnet?
Literatur
http://www.slk.at/ama-guetesiegel-lizenznehmer-obst-gemuesespeisekartoffel.html
http://www.ama-marketing.at/home/groups/16/AMAGuetesiegel_Richtlinie_OGK_Version_Maerz11.pdf
Phase 3
Reisebericht verfassen
Lernziele
Die Schüler/innen können die Textsorte verfassen.
Die Schüler/innen können sich in eine Obst- oder Gemüsesorte
hineinversetzen und einen Reisebericht verfassen.
Die Schüler/innen bekommen ein Gespür dafür, welchen Weg das
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Obst/Gemüse schon hinter sich hat.
Dauer
60 min
Beschreibung
Die Jugendlichen sollen nun einen Reisebericht aus Sicht des
ausgewählten Lebensmittels verfassen. Es sollen möglichst alle ein
anderes Lebensmittel bzw. eine andere Herkunft des Lebensmittels
haben.
Hierbei gibt es verschiedene Methoden zur Zuteilung dieser:
1. Die Lehrperson bringt einen Korb mit verschiedenen
Lebensmitteln und deren Herkunftskennzeichnung mit. Jede
Schülerin/jeder Schüler darf sich dann ein Stück auswählen.
2. Die Lehrkraft teilt jedem Lernenden ein Bild eines Lebensmittels
+ Herkunftskennzeichnung aus bzw. lässt die Schülerinnen und
Schüler aus einem Topf ziehen.
3. Die Jugendlichen dürfen sich ihr Obst bzw. Gemüse beim
Supermarktbesuch selbst auswählen, indem sie sich ein Stück bei
der Exkursion kaufen und dieses in den Unterricht mitbringen.
Wenn jede Schülerin/jeder Schüler ein Lebensmittel zugeteilt bzw.
ausgewählt hat, soll nun ein Reisebericht darüber verfasst werden.
Beachtet werden sollte bei diesem Bericht jedoch die Herkunft des
Lebensmittels.
Mögliche Anfangssätze des Berichtes wären:
•
•
•
Als ich vor einer Woche vom Baum geerntet wurde begann
meine lange Reise.
Ich wurde gerade von meiner Familie und meinen Freunden
getrennt und begebe mich nun auf eine lange Reise.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich in einer Kiste
neben vielen fremden Kollegen und Kolleginnen, welche sich mit
mir gemeinsam auf die Reise begeben.
Literatur
http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/content/
contentWindow?action=2&viewmode=content&contentid=10007.690141
Phase 4
Präsentation der Reiseberichte
Lernziele
Die Schüler/innen können vor Publikum sprechen.
Dauer
30-60 min
Beschreibung
Hierbei gibt es verschiedene Methoden, wie diese Berichte präsentiert
werden können.
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1. Ausstellung der Lebensmittel im Schulgebäude
Die Lebensmittel werden hierbei im Schulgebäude aufgestellt
und die Reiseberichte als „Geschichte“ dazu gegeben. Dadurch
werden die anderen Schülerinnen und Schüler ebenfalls auf
Regionalität und Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht. Um die
Ausstellung leichter sichtbar zu machen sollten die
verschiedenen Lebensmittel einheitlich gekennzeichnet werden.
2. Literaturkaffee in der Schule
Hierbei kann über einen gewissen Zeitraum jede Woche eine
andere Klasse dazu eingeladen werden und jeweils werden ein
paar Reiseberichte der Lebensmittel vorgestellt.
3. Gastauftritt bei einer Veranstaltung zu Regionalität und
Nachhaltigkeit
Sollte in der Umgebung bzw. im Bundesland eine solche
Veranstaltung stattfinden, gäbe es die Möglichkeit, dass einige
Schülerinnen und Schüler hier ihre Reiseberichte der
Lebensmittel präsentieren.
4. Eine Möglichkeit zur Präsentation der Texte besteht sicherlich
auch noch beim Erntedankfest.
Phase 5
kreative Darstellung der Reiseberichte
Lernziele
Die Schüler/innen können sich kreativ betätigen.
Die Schüler/innen können Kalkulationsrechnungen durchführen.
Die Schüler/innen Prozentrechnungen durchführen.
Die Schüler/innen können im Internet recherchieren.
Dauer
100 min
Beschreibung
Die Schüler/innen sollen auf einem großen Plakat (mind. 4m x 1m) eine
Weltkarte aufzeichnen. Auf dieser Karte sollen dann die Obst- und
Gemüsesorten in ihrem jeweiligen Herkunftsland eingezeichnet werden.
Vom Schulstandort aus sollen dann die Distanzen zum Herkunftsland
mittels Fäden gespannt werden. Diese Distanzen sollen dann
ausgerechnet werden (Recherche im Internet).
Mit den ausgerechneten Strecken kann dann ein Bezug zu regionalen
und saisonalen Lebensmittel hergestellt. Hier können dann die
Reisekilometer der heimischen Obst- und Gemüsesorten berechnet
werden und mit den importierten Sorten verglichen werden. Dabei
bietet sich an, dass man die Reisekilometer der heimischen Sorten
prozentuell den importierten Sorten gegenüber stellt.
Weiters kann auch noch ein „km-Ständer“ (wie auf Wanderrouten) mit
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den Lernenden gebaut werden, wo für die ausgewählten Sorten jeweils
ein Schild mit den Reisekilometern angebracht wird. Dieser Ständer kann
dann in der Schule aufgestellt werden.
http://www.ama-marketing.at/produktgruppen/obst-gemuese-und-erdaepfel/
Literatur
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/land_und_forstwirtschaft/
preise_bilanzen/versorgungsbilanzen/
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Beispiel für einen Reisebericht
Reisebericht einer Banane
Ich bin eine Banane und stamme aus den Tropen, genauer gesagt aus Costa Rica,
wo es das ganze Jahr über gleichmäßig warm und feucht ist. Gewachsen bin ich in
einer Plantage, wo ich vor ca. zwei Wochen von einigen meiner Kollegen und
Kolleginnen getrennt wurde.
Als mich jemand von der Plantage geerntet hat, war ich noch völlig grün und nicht
gelb. Ich wurde dann gewaschen und gemeinsam mit ein paar anderen grünen
Bananen in einem Karton verpackt. Schließlich wurden wir dann in diesen Kartons
auf ein großes Schiff verladen und unsere Reise nach Österreich hat begonnen.
Die Fahrt über das Meer dauerte zwei Wochen und als ich vom Schiff abgeladen
wurde, befand ich mich in Deutschland. Nun wurde mein Weg in einem großen LKW
in Richtung Österreich fortgesetzt. Da dies ein weiter Weg war, musste das Fahrzeug
ein paar Stopps einlegen.
Als ich nun in Österreich, genauer gesagt in Wien, ankam, wurde ich in einen
Reiferaum geschleppt und verbrachte dort ein wenig Zeit, bis ich eine schöne gelbe
Farbe hatte und nicht mehr grün war. Hier raus gekommen, wurde ich in ein
Kühlhaus überstellt, wo ich nun warten musste, bis mich jemand holte und in den
Supermarkt brachte.
Dies geschah nach etwa zwei Tagen. Im Supermarkt angekommen, waren sehr viele
Leute da, welche mich oft ansahen, jedoch nicht kauften. Als ich dann einen Tag
später auf einmal auf der Waage war, wusste ich, dass nun das baldige Ende meiner
Reise kommen wird.
Ich fuhr in einem Einkaufswagen durch den Supermarkt, musste über die Kasse und
wurde dann in einem Auto im Einkaufskorb verstaut. Heute, einen Tag nach dem
Einkauf, bin ich hier auf dem Tisch warte bis ich gegessen oder in der heutigen
Konsumwelt weggeworfen werde und frage mich, warum ich nach so einer langen
Reise eigentlich nur so wenig koste?
Quelle: http://www.bananen-seite.de/Bananen/unterwegs.html
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