des Evaluationsberichts

Evaluation des
Sportclub Heuchelhof e.V.
Ergebnisse der Elternbefragung
im Herbst 2014
Sabrina Böck I Franziska Seemann
Elisa Stroppa I Natalie Touma
Auftraggeber
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung N. Touma ..................................................................................................... 3
2. Aktueller Forschungsstand........................................................................................... 7
2.1 Zufriedenheitsforschung F. Seemann ........................................................................ 7
2.2 Vereinsforschung E. Stroppa .................................................................................. 14
2.3 Kindliche Entwicklung im Sportverein N. Touma .................................................. 20
2.4 Kritische Reflexion des Forschungsstandes E. Stroppa .......................................... 28
2.5 Angestrebter Erkenntnisgewinn N. Touma ............................................................. 31
3. Theoretischer Rahmen ................................................................................................ 40
3.1 Zufriedenheit F. Seemann ....................................................................................... 40
3.2. Sportverein E. Stroppa ........................................................................................... 47
3.3 Kindliche Entwicklung S. Böck ............................................................................... 50
3.4 Theoretisches Modell F. Seemann .......................................................................... 59
4. Untersuchungsdesign und Methoden ........................................................................ 67
4.1 Evaluationsdesign S. Böck....................................................................................... 67
4.2 Erhebungsmethode N. Touma ................................................................................. 68
4.3 Auswertungsstrategien F. Seemann ........................................................................ 69
4.4 Stichprobe der Untersuchung E. Stroppa ................................................................ 70
4.5 Operationalisierung der Konstrukte S. Böck ........................................................... 72
5. Ergebnisse .................................................................................................................... 89
5.1 Deskriptive Statistik E. Stroppa .............................................................................. 89
5.2 Inferenzstatistik S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma............................... 100
6. Diskussion und Ausblick ........................................................................................... 109
6.1 Bedeutung der Ergebnisse für den SC Heuchelhof N. Touma .............................. 109
6.2 Bezug zu Forschungsstand und Theorie S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma
..................................................................................................................................... 116
6.3 Grenzen der Untersuchung S. Böck ....................................................................... 126
6.4 Ausblick S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma .......................................... 129
6.5 Fazit N. Touma ...................................................................................................... 131
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. 137
Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... 137
Selbstständigkeitserklärung ......................................................................................... 139
Anhang ........................................................................................................................... 140
1
Abstract S. Böck
Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Mitglieder in Sportvereinen,
weshalb diese neben Familie und Schule als wichtige Sozialisationsinstanz
betrachtet werden können. Der Sportverein ist demnach ein Raum für kindliche
Entwicklung, Ort des informellen Lernens und der Förderung motorischer und
sozialer
Kompetenzen.
Elternzufriedenheit
mit
Die
einem
vorliegende
Untersuchung
Würzburger
Sportverein,
hat
dem
zum
Ziel,
Sportclub
Heuchelhof e.V., zu überprüfen.
Um die elterliche Zufriedenheit mit den Strukturen und der kindlichen
Entwicklung im Sportverein zu evaluieren, wurde eine Querschnittstudie in Form
einer schriftlichen Befragung aller Eltern der Mitglieder des SC Heuchelhof
vorgenommen. Im Rahmen der Auswertung wurde eine hohe Elternzufriedenheit
mit dem SC Heuchelhof festgestellt. So sind die Eltern mit den Strukturen wie
beispielsweise der Trainingseinheit, der Trainingszeit und dem Außengelände
zufrieden, aber auch mit der sozialen und emotionalen Entwicklung des Kindes.
Das Verhältnis zu anderen Teammitgliedern, zum/zur TrainerIn/ÜbungsleiterIn
sowie zum eigenen Körper ist durch den Sport am SC Heuchelhof sehr positiv
bewertet worden.
Die festgestellten Ergebnisse bestärken die Qualität des SC Heuchelhof, wodurch
erstens eine Förderung des Sportvereins aufgrund seiner guten Bewertung der
Strukturen und seinen guten Leistungen im Bereich des informellen Lernens für
Kinder und Jugendliche nichts im Wege stehen sollte und zweitens durch die
positive Bewertung der kindlichen Entwicklung die pädagogische Relevanz des
Sportvereins bestätigt wird.
2
1. Einleitung N. Touma
Mit einer Anzahl von über 90.000 und etwa 28 Millionen Mitgliedern sind
Sportvereine der größte Sportanbieter Deutschlands, insbesondere für die
Jüngeren: rund 24 % der Mitglieder in Sportvereinen sind jünger als 18
Jahre1(Deutscher Olympischer Sportbund, 2014, S. 8-9., ebd., S. 13). Sportvereine
bieten Spiel und Spaß, die Möglichkeit für Freundschaften und sind geprägt vom
Miteinander unterschiedlicher Generationen; darüber hinaus tragen sie wie keine
andere Sozialisationsinstanz neben Familie und Schule zur Vergesellschaftung bei
(Gerlach & Brettschneider, 2013; Deutscher Olympischer Sportbund, 2014).
Dabei stehen die Vereine im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen vor
zahlreichen
Herausforderungen, beispielsweise der wachsenden schulischen
Einbindung ihrer jungen Mitglieder oder dem demographischen Wandel (ebd.);
gleichzeitig lässt sich erst in den letzten Jahren ein zunehmendes Gewahr-Werden
der Potentiale der Vereine und ein Erkennen des Sportvereins als Ort informellen
Lernens konstatieren (Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp 2010).
Der 1974 gegründete Sportclub Heuchelhof e.V. zählt mit den Bereichen
Basketball, Ju-Jutsu, Jungenfußball, Mädchenfußball, Tischtennis, Turnen und
Gymnastik und Volleyball zu den Breitensport-Vereinen. Für sein Engagement,
sein Innovationspotential und seine Nachwuchsarbeit wurde der SC Heuchelhof
mehrfach ausgezeichnet. So wurde er 2012 zum ausgewählten Ort des
Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ ernannt und erhielt für sein
Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus den Julius-Hirsch-Preis 2013.
Für die Förderung von Mädchen mit Migrationshintergrund im Sport wurde er mit
dem Deutschen Fußball-Kulturpreis® 2013 sowie dem Integrationspreis der
Regierung Unterfranken für das Projekt „M4all-Migranten-Mädchen machen mit
im Alltagssport“ (Sportclub Heuchelhof, 2015) prämiert. Daneben ist der SC
Heuchelhof Preisträger der Auszeichnung "Quantensprung 2020" des Bayerischen
Landessport-Verbands für innovative Vereinsarbeit. Dies unterstreicht die
sportliche, lokale und integrative Bedeutung des SC Heuchelhof und zeigt seinen
1bei
einem Anteil von 15,3 % der Gesamtbevölkerung (Deutscher Olympischer Sportbund, 2014,
S. 13).
3
Einsatz für Qualität im Verein, welchen das Forschungsteam von „Der beste
Verein der Welt“ im Rahmen eines Forschungsprojekts des Lehrstuhls für
empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg unterstützen möchte.
Für gelingende Vereinsarbeit ist die Zufriedenheit der Vereinsmitglieder
maßgeblich. Wie geschildert, sind etwa ein Viertel der Mitglieder in deutschen
Spotvereinen jünger als 18 Jahre. Um ihre Einschätzung des Vereins und ihr
Wohlbefinden im SC Heuchelhof festzustellen, ist die Befragung der Eltern ein
zentraler Indikator. So wird zum einen die aktuelle Zufriedenheit der Eltern sowie
der Kinder durch ihre Eltern eruiert; zum anderen lassen sich Anhaltspunkte und
Anregungen zur Verbesserung der Vereinsarbeit herausfinden. Dies hat sich das
Forschungsprojekt „Der beste Verein der Welt“ vorgenommen.
Im Folgenden soll die Untersuchung der Zufriedenheit von Eltern aktiver
Mitglieder des Sportclubs Heuchelhof dargestellt werden, welche von April 2014
bis März 2015 erfolgte. Die inhaltliche Struktur der vorliegenden Arbeit beginnt
mit einer kurzen Hinführung an das Thema, worauf die Darstellung des aktuellen
Forschungsstandes und der zugrundeliegenden theoretischen Annahmen folgt
(Kapitel 2 und 3). Um sich dem weiten Feld der Zufriedenheit anzunähern, wird
die Untersuchung von Beginn an in drei, aus der Literatur generierte theoretische
Stränge unterteilt: erstens die Zufriedenheit, insbesondere die Elternzufriedenheit
(Kap. 2.1), welche die Grundlage der Untersuchung darstellt, zweitens die
Vereinsforschung (Kap. 2.2) und drittens
dem Themengebiet der kindlichen
Entwicklung (Kap. 2.3), welches sich in körperliche Entwicklung und den Aspekt
der Sozialisation gliedert. Nach einer kritischen Reflexion des Forschungsstandes
(Kap. 2.4) erfolgt die Darlegung der Ziele, die die Untersuchung verfolgt, im
Rahmen des angestrebten Erkenntnisgewinns (Kap. 2.5).
Der dritte Abschnitt dieses Portfolios umfasst die theoretischen Überlegungen zu
den drei Teilbereichen Zufriedenheit (Kap. 3.1), Vereinsforschung (Kap. 3.2) und
kindliche Entwicklung (Kap. 3.3). Diese werden dann in einem theoretischen
Modell zusammengefasst (Kap. 3.4). Dieses dient als Überleitung zum
empirischen Bereich des Portfolios und verbindet die einzelnen Fragestellungen
der Untersuchung.
4
Basierend auf den theoretischen Überlegungen zu dem Themenkomplex
Elternzufriedenheit
erfolgte
die
Untersuchung
als
Erhebung
von
Teilzufriedenheiten. Diese setzen sich zusammen aus einem sogenannten
Familienprofil, welches elterliche Merkmale und Motivation der Mitgliedschaft
umfasst. Daneben, aus der Vereinsforschung generiert, die Teilzufriedenheit mit
den Strukturen des SC Heuchelhof. Und drittens der Teilaspekt der Förderung der
kindlichen Entwicklung.
Eine dreiteilige Struktur liegt dem vorliegenden Portfolio zugrunde und wird, wie
geschildert, auch in der Bildung der Erhebungsmethode des Fragebogens und
dessen Auswertung beibehalten, welche in Kapitel 4 zum Untersuchungsdesign
und Kapitel 5 zu Ergebnissen thematisiert werden.
Anschließend erfolgt die Diskussion der Ergebnisse. Diese werden zum einen in
Bezug auf den vorhandenen Forschungsstand und den theoretischen Rahmen, zum
anderen in ihrer Bedeutung für den SC Heuchelhof reflektiert (Kapitel 6.1 und
6.2). Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit den Grenzen der Untersuchung
erfolgt ein abschließendes Fazit (Kap. 6.3 und 6.4).
Da
die
Elternzufriedenheit
mit
Sportvereinen
als
solche
noch
nicht
wissenschaftlich untersucht wurde, ist das Vorgehen des Projekts „Der beste
Verein der Welt“ explorativ. Es kann zumeist auf keine vorhandenen validen und
reliablen Skalen zurückgegriffen werden. Daher wird erst eine breite theoretische
Grundlage geschaffen, um theoriegeleitet induktiv eigene Skalen zu generieren
oder in der Praxis erprobte Skalen zu modifizieren. Daher liegt der Schwerpunkt
des Forschungsprojekts neben der Messung der aktuellen elterlichen Zufriedenheit
auf der Entwicklung eines Erhebungsinstruments, das auch zukünftigen
Untersuchungen der Elternzufriedenheit zugrunde liegen kann.
5
Literatur
Deutscher Olympischer Sportbund (2014). DOSB| Situation und Zukunft der
Sportvereine.
Zugriff
am
16.6.2014
unterhttp://www.dosb.de/de/sportentwicklung/strategieentwicklunggrundsatzfragen/sportentwicklungsbericht/2011-2012/.
Gerlach, E. &Brettschneider, W.-D. (2013). Aufwachsen mit Sport. Befunde einer 10jährigen Längsschnittstudie zwischen Kindheit und Adoleszenz. Aachen: Meyer & Meyer.
Neuber, N., Breuer, M., Derecik, A., Golenia, M. & Wienkamp, F. (2010).
Kompetenzerwerb im Sportverein. Empirische Studie zum informellen Lernen im
Jugendalter. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Sportclub Heuchelhof (2015). Auszeichnungen für den SC Heuchelhof. Zugriff am
17.2.2015 unter http://www.sc-heuchelhof.de/.
6
2. Aktueller Forschungsstand
Um die elterliche Zufriedenheit mit dem Sportverein des eigenen Kindes erheben
zu können, ist es von zentraler Bedeutung danach zu fragen, inwieweit die eigene
Untersuchung an bisherige Forschungsergebnisse, beispielsweise aus dem Bereich
der (Sozial-)Pädagogik, Soziologie oder Psychologie, anknüpfen kann. Da
relevante Ergebnisse für das eigene Forschungsprojekt herausgearbeitet werden
sollen, wird der Forschungsstand in Elternzufriedenheit, Sportvereinsforschung
und kindliche Entwicklung gegliedert und entsprechend analysiert.
2.1 Zufriedenheitsforschung F. Seemann
Der Forschungskontext über eine Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung
des eigenen Kindes an einen Sportverein weist bisher keine zuverlässigen
Untersuchungen oder Referenzstudien auf und soll daher im Folgenden von
angrenzenden Bereichen der Zufriedenheitsforschung beleuchtet werden.
Entwicklung Zufriedenheitsforschung
Die Zufriedenheitsforschung fußt seit über 65 Jahren auf den Strukturen der
Arbeitszufriedenheitsforschung, welche über Jahre hinweg hauptsächlich in der
Organisationspsychologie Anwendung fand (Schütz, 2009). Dabei richtete sie sich
Anfang des 20. Jahrhunderts auf den einzelnen Arbeiter „als Produktionsfaktor,
der das schwächste Glied in der Produktionskette darstellt“ (Schütz, 2009, S. 28).
Eine Zufriedenheitsforschung in diesem Sinne orientierte sich an den Arbeiten
von Taylor (1911), der in seiner Forschung zwischen körperlicher und geistiger
Arbeit
unterschied.
Weiterführend
begründete
Münsterberg
(1912)
die
Psychotechnik, die ebenso der Psychologie entstammt und mit welcher neben den
unterschiedlichen Gegebenheiten von Arbeitern die Ökonomisierung von
Arbeitsschritten untersucht wurde. Diese Herangehensweise stellte sich mit der
Zeit jedoch als begrenzt heraus und wurde in den 1930ern durch die HawthorneExperimente erweitert, die den einzelnen Arbeiter erstmals als Bestandteil einer
vielschichtigen Organisationsstruktur betrachteten (Ulich, 2011). Aufgrund ihrer
7
neuartigen Betrachtung psychischer Abläufe bei Arbeitern, das heißt die
Berücksichtigung individueller Erlebnisse, Werte, Normen sowie vorhandener
Emotionen, gelten die Hawthorne-Experimente als offizieller Beginn der
weltweiten
Zufriedenheitsforschung.
Getragen
wurden
die
Hawthorne-
Experimente von der Human-Relations-Bewegung, die seit den 1920ern
individuelle und berufsgruppenspezifische Interessen und Anliegen von Arbeitern
stärker in den Fokus stellte (Ulich, 2011).
Im weiteren Verlauf wurden etwaige Studien 1950 durch die Annahme ergänzt,
dass eine Arbeitszufriedenheit die Effektivität am Arbeitsplatz steigere (Schütz
2009). Im Jahr 1964 wurde ein derartiger Zusammenhang jedoch durch Vroom
widerlegt, wodurch Forschungsarbeiten im Kontext der Arbeitszufriedenheit in
Nordamerika einen enormen Anstieg erfuhren (Vroom 1964; zitiert nach Schütz,
2009, S. 29).
In Deutschland legten v. Friedeburg (1963), Pirkner et al. (1955) und v. Ferber
(1959) die Grundsteine der Zufriedenheitsforschung und v. Friedeburg setzte 1963
dabei den Schwerpunkt auf das Betriebsklima, wodurch auf die Kontexte
Kollegschaft, ArbeitgeberInnen, Gehalt, Sicherheit am Arbeitsplatz sowie
allgemeiner Arbeitsalltag abgezielt wurde. Aufgrund dieser Pointierung zählt ihre
Studie heute zu den bekanntesten deutschen Zufriedenheitsforschungen und wird
häufig als Grundlage für ähnliche Studien herangezogen.
Zufriedenheitsforschung und Pädagogik
Um von den psychologisch basierten Studien zur Zufriedenheit eine Brücke zum
pädagogischen Bereich zu schlagen, konzentrierte sich Neuberger (1985) auf die
Arbeitszufriedenheit in schulischen Betrieben. Befragungen von MitarbeiterInnen
aus
dem
schulischen
Sektor
mündeten
in
Ergebnissen,
die
eine
Arbeitszufriedenheit bis zu 80 % aufzeigten (Neuberger, 1985, S. 179). Die
kritischen Schlussfolgerungen Neubergers führten zu einer notwendigen
Erweiterung der Betrachtung von Einflüssen hinsichtlich der Aussagen von
Befragten sowie der Ergebnisse zur Arbeitszufriedenheit. Da beispielsweise
herausgestellt werden konnte, dass äußerst unzufriedene MitarbeiterInnen eine
geringe Motivation besitzen, einen Fragebogen bezüglich der Thematik
8
"Zufriedenheit" auszufüllen, erscheinen die als positiv zu deutenden Ergebnisse
der Befragten einseitig (Neuberger, 1985).
Es bleibt festzuhalten, dass die Zufriedenheitsforschung in Anbetracht der bis dato
in Deutschland vorliegenden Untersuchungen eher rückständig ist (Weinert,
1992). Autoren wie Gawellek bezweifeln daher sogar eine Repräsentativität
hinsichtlich des anwendbaren Nutzens derartiger Studien (Gawellek, 1978).
Gawelleks Skepsis gründet beispielsweise auf der Schlussfolgerung, dass „die
Einstellung zur Arbeitszufriedenheit (…) erst durch den Meßvorgang erzeugt“
(Gawellek, 1987, S. 46) wird. Dies stellt generell ein Problem der
Sozialwissenschaft dar. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Aussagen
der Befragten Einflüssen personaler Empfindungen ausgesetzt sind, die
bestimmten Faktoren, wie beispielsweise der „sozialen Erwünschtheit“ (Schütz,
2009, S. 78) unterliegen und die Ergebnisse einer Zufriedenheitsmessung
entscheidend verfälschen können (Gawellek, 1978).
Diese allgemein vorherrschende Problematik im Bereich der Sozialwissenschaft
sowie der entscheidende Faktor der sozialen Erwünschtheit, werden auch in
Anbetracht der anstehenden Untersuchung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der
Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein eine Herausforderung
darstellen und für die methodische Messung der Zufriedenheit
nicht
unerheblichen Einfluss haben.
Mitgliederzufriedenheit in Sportvereinen
Im Folgenden soll nun der Blick, Bezug nehmend auf das in dieser Forschung
untersuchte Feld, auf die Mitgliederzufriedenheit im Sportverein gerichtet werden.
Die Zufriedenheitsforschung im Rahmen von Sportvereinen stützte sich bislang
auf
Methoden
aus
Kundenzufriedenheit.
der
Marketingforschung
Zudem
fanden
Aspekte
und
aus
der
der
Ermittlung
von
Arbeits-
und
Organisationspsychologie Anwendung (Dürr, 2008). Besonders hervorzuheben
sind dabei die Qualitätsdimensionen des SERVQUAL von Parasuraman, Zeithaml
und Berry (1988) aus der Marketing- und Kundenforschung, die auf umfangreiche
Dienstleistungsaspekte abzielten. Aufgrund der weit verzweigten Dimensionen
traten im Laufe der Forschung vermehrt empirische Problematiken auf, denen
9
wissenschaftlich begegnet werden sollte (Dürr, 2008). Bruhn (2004) hat
dementsprechend die Qualitätsdimensionen von Dienstleistungen reduziert und
auf
drei
wesentliche
Zwischenmenschlichkeit.
beschränkt:
Unter
Sachlichkeit,
sachliche
Persönlichkeit
Rahmenbedingungen
und
fallen
beispielsweise Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, unter personale Faktoren
Ehrlichkeit und Freundlichkeit und zwischenmenschliche Werte werden unter
anderem durch Fairness und Empathie definiert.
Die
Zufriedenheitsforschung
widmete
sich
alsbald
auch
dem
Dienstleistungssektor von Vereinen. Dies war mit dem Ziel verknüpft, die
Zufriedenheit inmitten der pädagogischen Institution Sportverein zu bestimmen
und auszubauen (Müller, 2013). Vor diesem Hintergrund haben Nagel,
Conzelmann und Gabler (2004) in ihrer Untersuchung zur Mitgliederzufriedenheit
festgestellt, dass
wesentliche Komponenten
wie ÜbungsleiterInnen, die
Vereinsführung und das Preis-Leistungsverhältnis, wesentliche Einflüsse auf die
Zufriedenheit haben. Die Studie von Nagel et al. (2004) wurde allerdings
aufgrund der Verwendung eines 2-Komponenten-Ansatzes umstritten diskutiert
(Dürr, 2008). Eine Befragung mittels des 2-Komponenten-Ansatzes enthält eine
kontinuierliche Verknüpfung von Wichtigkeit und Zufriedenheit in den
Aussagemöglichkeiten und kann nach Meffert und Schwetje (1998) somit bereits
Verfälschungen
aufgrund
möglicher
Konzentrations-
und
Müdigkeitserscheinungen der Probanden mit sich bringen. Somit kann die
Untersuchung
von
Nagel
lediglich
eine
Tendenz
der
eruierten
Mitgliederzufriedenheit aufzeigen (Dürr, 2008).
Parallel zu Nagel et al. (2004) hat Dürr (2008) in seiner qualitativen sowie
quantitativen Mitgliederzufriedenheitsforschung festgestellt, dass sich die
Vereinsführung
sowie
die
Vereinskultur,
welche
neben
Personal-
und
Beitragsaspekten auch die Atmosphäre und das Engagement des Sportvereins
prägen, entscheidend auf eine Zufriedenheit der Mitglieder auswirken. An dieser
Stelle kann geschlussfolgert werden, dass sich jene Aspekte, die also vorwiegend
einer Qualitätssicherung dienen, zugleich auch auf die elterliche Zufriedenheit
hinsichtlich des Sportvereins ihres Kindes niederschlagen können.
10
Um in diesem Zusammenhang die vielfältigen Einflussfaktoren und ihre mögliche
Wirkung auf die Zufriedenheit der Mitglieder bestmöglich berücksichtigen zu
können, empfiehlt Dürr (2008) die Befragung auf Subdimensionen und/oder
Teilzufriedenheiten auszudehnen. Bei einer solchen mehrdimensionalen Methodik
wäre es darüber hinaus sinnvoll, durch konkrete Fragekonstruktionen eine
Abfrageunterteilung
in
Erwartungs-
oder
Einstellungskomponente
und
wahrgenommene Zufriedenheitskomponente im Sinne des 2-KomponentenModells zu vermeiden, um mögliche Ermüdungserscheinungen von Befragten zu
umgehen. Gleichzeitig sollte, so Dürr, im Hinblick auf die Erfassung
unzufriedener Mitglieder, bei der Interpretation der Ergebnisse eine Verfälschung
durch die bereits angeführte vorläufige Selektion hinsichtlich der an der
Befragung teilnehmenden Mitglieder nicht außer Acht gelassen werden.
Elternzufriedenheit
Es hat sich in der geschichtlichen Entwicklung sowie im aktuellen
Forschungsbereich
zur
Zufriedenheit
bereits
deutlich
gezeigt,
dass
Zufriedenheitsuntersuchungen tendenziell weniger im Fachbereich der Pädagogik
als vielmehr in dem der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie des
Marketings zu verorten sind. Wie steht es jedoch um eine pädagogische
Zufriedenheitsforschung in Deutschland, die den Fokus konkret auf die Sicht von
Eltern legt, deren Kinder Mitglieder einer Einrichtung beziehungsweise eines
Vereins sind? Bestehende Untersuchungen, die auf eine Befragung von Eltern
abzielen, sind bis heute hauptsächlich im Bereich des Schulwesens oder der
frühkindlichen Bildung angesiedelt. Die Ursprünge dieser Forschungsrichtung
liegen maßgeblich in sozialpsychologischen Einstellungsuntersuchungen, welche
unter anderem durch die Modellversuche von Integrationsvorhaben aus den
1980ern
Anwendung
fanden
(Müller,
2013).
Innerhalb
dieses
Untersuchungskontextes wurden vorwiegend die Einstellungsunterschiede von
Eltern in Verbindung mit dem sozialen Status, differenten Normen und Werten
sowie einer integrationsbasierten Erfahrung betrachtet (Kanders, 2004; Merkel,
Wippermann, Henry-Huthmacher & Borchard, 2008; Müller, 2006; Rolff, Bauer
& Klemm, 1990). Der Faktor der Zufriedenheit spielte dabei jedoch keine
entscheidende Rolle, was eine differenzierte und begründete Auseinandersetzung
11
mit Teilzufriedenheiten der Eltern überwiegend vermissen ließ. Auch in der
Folgezeit lassen sich nur wenige Untersuchungen finden, die den Faktor
Zufriedenheit mit Perspektiven und Einstellungen sowie konkreten Erfahrungen
von Eltern verknüpfen (Müller, 2013).
In internationalen Studien dagegen fand das Thema der Elternzufriedenheit
stärkere Berücksichtigung. In entsprechenden Untersuchungen wurde etwa der
Einbezug von Eltern sowie deren Kontakt zur Schule ihres Kindes erforscht
(Fantuzzo, Perry & Childs, 2006). Die Befragung ergab, dass dies aufgrund
familiärer Konstellation und beruflicher Tätigkeit der Eltern sehr different ausfällt.
Alleinerziehende Elternteile waren beispielsweise oftmals unzufriedener als
Eltern, die in einer Partnerschaft leben. Weiterhin konnte eine tendenziell
gestiegene
Unzufriedenheit
bei
Vollzeitbeschäftigten
im
Vergleich
zu
Teilzeitbeschäftigten und/oder erwerbslosen Elternteilen aufgezeigt werden. In
einer Studie von 1997 erstellte Griffith anhand der Befragung zu schulischer
Einbindung
sowie
den
Lernerfolgen
des
eigenen
Kindes,
eine
Gesamtzufriedenheitsskala hinsichtlich der Elternaussagen und ermittelte, dass ein
vorherrschendes Schulklima, die Informationsweitergabe seitens der Schule an die
Eltern sowie das Einbinden der Eltern in schulische Aktivitäten die Zufriedenheit
der Eltern entscheidend prägen.
In einer qualitativen sowie quantitativen Untersuchung von Elternzufriedenheit
hinsichtlich einer integrativen Schulgestaltung, kam Müller 2013 zu dem
Ergebnis, dass die Faktoren des Schulklimas (Müller, 2006), des Wohlbefindens
des eigenen Kindes (Preuss-Lausitz, 1997) und des fachlich-pädagogischen
Umgangs mit den Kindern (Griffith, 1997), zu den ausschlaggebendsten Indizien
für eine hohe Elternzufriedenheit zählen. Zudem konnte die Studie aufzeigen, dass
sich eine höhere Zufriedenheit der Eltern einstellt, sofern sie sich bewusst für eine
Schule ihres Kindes entschieden haben (Lowenbraun, Madge & Affleck, 1990;
Müller, 2006, 2013) und engagiert sowie aktiv das Schul- beziehungsweise
Klassenleben mitgestalten (Müller, 2013; Rosenbladt & Thebis, 2003).
Im Kontext der sportlichen Aktivität hat Kuhn 2009 in seiner InauguralDissertation das Sportengagement von Kindern und Jugendlichen untersucht.
12
Mittels einer Längsschnittstudie konnte er aufzeigen, dass sich ein allgemeines
Sportinteresse der Eltern, das elterliche Modellverhalten sowie damit verknüpfte
sportbezogene elterliche Erwartungen an das eigene Kind, nachhaltig auf die
Motivation und die Aufrechterhaltung der sportlichen Aktivität (im Alter von 10 –
20 Jahren) als auch auf Normen und Werte ihres Kindes auswirken. Burmann
(2005), Greendorfer und Ewing (1981), Gottlieb und Chen (1985), Sallis,
Grossmann, Pinski et al. (1987) und Bandura (1979) belegen in ihren Studien
ebenso, dass elterliche Einstellungen und Aktivitätsmuster entscheidenden
Einfluss auf Werte und Verhalten des eigenen Kindes haben. Eccles und Harold
(1991) ermitteln darüber hinaus, dass dadurch zudem die sportlichen Fähigkeiten
des Kindes bedingt werden und anhand von Burmann (2005) kann eine
Verbindung
zwischen
sportmotivierende
Elternunterstützung
und
eine
Vereinsmitgliedschaft von den Jugendlichen hergestellt werden.
Aufgrund dieser und anderer Untersuchungen folgert Kuhn (2009), dass
„Familien daher sehr wahrscheinlich den wichtigsten Anknüpfungspunkt für den
Aufbau regelmäßiger Sportaktivitäten im Kindes- und Jugendalter darstellen“
(Kuhn, 2009, S. 42).
Die Ergebnisse der aufgeführten Studien legen dar, dass sich eine Anbindung des
eigenen Kindes an eine Schule maßgeblich auf das elterliche Interesse auswirkt
und in der Zufriedenheit der Eltern niederschlägt. Hinsichtlich der verschiedenen
Studien zur Bedeutung familiärer Aspekte für die sportliche Aktivität von Kindern
und Jugendlichen, kann aufgrund einer Auswirkung elterlicher Aktivitäten und
Interessen auf die Fähigkeiten, die Motivation an sportlicher Aktivität sowie
Normen und Werte des eigenen Kindes im Umkehrschluss angenommen werden,
dass sich die Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein wiederum in
der Elternzufriedenheit abzeichnet.
Es
bleibt
festzuhalten,
dass
sich
die
anstehende
Untersuchung
zur
Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen
Sportverein großen Herausforderungen gegenüber sieht, da dieser Bereich bis dato
nur wenig empirisch erforscht ist und Studien und Methoden aus angrenzenden
Disziplinen pädagogischer Zufriedenheitsforschung sowie der Forschung zur
13
Arbeits-, Mitglieder- und Kundenzufriedenheit nur begrenzt herangezogen werden
können.
Im Hinblick auf die noch folgende Zusammenfassung innerhalb des theoretischen
Teils dieser Untersuchung, sollen die Ergebnisse aus den bereits angeführten
Studien zur Elternzufriedenheit in Form eines „Familienprofils“ Berücksichtigung
finden. Zudem werden Methoden und Ansätze aus den Studien zur
Operationalisierung eines Fragebogens herangezogen.
2.2 Vereinsforschung E. Stroppa
Nun sollen wichtige empirische Ergebnisse der Vereinsforschung näher beleuchtet
werden, um die aktuelle Situation der Sportvereine adäquat erfassen zu können.
Dazu werden zunächst die Entwicklungsberichte des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) analysiert und wichtige Strukturmerkmale vorgestellt.
Welche
Forschungsergebnisse
zu
den
Mitgliederinteressen
und
zum
Integrationspotential von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in
Vereinen vorliegen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Es muss jedoch
berücksichtigt werden, dass es sich im Folgenden um Vereinsforschung handelt,
die sich an Vereine, Verantwortliche oder Mitglieder richtet – nicht an Eltern,
deren Kinder über eine Mitgliedschaft in Sportvereinen verfügen. Dennoch
werden die Erkenntnisse im Rahmen des eigenen Forschungsprojekts als relevant
betrachtet.
Strukturmerkmale von Sportvereinen
Einen
wichtigen
Bestandteil
der
Vereinsforschung
bilden
die
Sportentwicklungsberichte des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die
„Analysen zur Situation des Sports in Deutschland“ durchführen. Methodisches
Vorgehen ist hierbei ein Paneldesign; das bedeutet, dass die gleichen
Sportvereine, mithilfe eines Online-Fragebogens, in einem Turnus von zwei
Jahren befragt werden (DOSB, o.J.). Eruiert werden dabei systematische
Informationen, die einen Überblick über die Entwicklung der Sportvereine in ganz
14
Deutschland liefern sollen. Allgemein sind unter dem Dach des Deutschen
Olympischen Sportbundes 90.784 Sportvereine mit rund 27.9 Millionen
Mitgliedern, davon 10 Millionen Kinder, vereint (Siegel et al., 2014, S. 17).
Deshalb sind sie mit großem Abstand die Nr. 1 der Sportanbieter in Deutschland
und übernehmen vielfältige, gesellschaftspolitisch bedeutsame Aufgaben. Die
Auswertung ergibt einen durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag für Kinder von zwei
bis drei Euro und für Erwachsenen von sechs Euro, also sind sie sehr preiswert
(Breuer & Feiler, 2013, S. 5). Auf Vorstandsebene gibt es rund 0,75 Mio.
ehrenamtliche Personen, insgesamt engagieren sich 8,8 Millionen Menschen in
Vereinen (Siegel, 2013, S. 17). Die Mitarbeiter verfügen über eine gute formale
Qualifizierung: 41,6 % Trainer mit DOSB-Lizenz und 36,6 % Übungsleiter mit
DOSB-Lizenz (Siegel et al., 2014, S. 12). Probleme gibt es vor allem bei der
Bindung und Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträgern, jugendlichen
Leistungsträgern, Übungsleitern und Trainern, Schieds- und Kampfrichtern und
Mitgliedern (Siegel et al., 2014).
Im Sportentwicklungsbericht (2011/12) formulieren die Sportvereine folgende
Ziele, die einen guten Einblick in ihr Selbstverständnis ermöglichen: Den
Vereinen ist erstens die Vermittlung von Werten, beispielsweise Fairplay und
Toleranz, zweitens ein günstiges Sportangebot und drittens die Integration von
Menschen mit Migrationshintergrund besonders wichtig (Breuer & Feiler, 2013).
Darüber hinaus liegt der Fokus auf Gemeinschaft und auf dem Engagement für
gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern (ebd.).
Die demokratischen Entscheidungsstrukturen ermöglichen den Mitgliedern, die
Ziele des Vereins und ihre eigenen Interessen möglichst gut zu verwirklichen.
Deshalb spricht man von einer Solidargemeinschaft, das heißt von der
Bereitschaft füreinander einzutreten (Nagel et al., 2004).
Mitgliederinteressen und -bindung
Hinsichtlich der Mitgliederinteressen und -bindung soll auf die WLSBVereinsstudie (Württembergische Landessportbund) sowie die Studie von Emrich,
Pitsch & Papathanassiou (2001) Bezug genommen werden. In der WLSBVereinsstudie werden einerseits wichtige Strukturdaten der Vereine selbst
15
erhoben, wozu unter anderem Vereins- und Abteilungsstrukturen, Finanzen,
Angebot, Anlagen bis hin zu Vereinszielen zählen. Des Weiteren enthält die
Studie Gruppeninterviews mit wichtigen FunktionsträgerInnen sowie eine
Mitgliederbefragung (Nagel & Conzelmann & Gabler, 2004). Da es sich es um
einen
zwei-Komponenten
Ansatz
handelt
und
damit
Wichtigkeit
und
Zufriedenheit in den Antwortmöglichkeiten verknüpft werden, lässt sich jedoch
gemäß
Dürr
(2008)
lediglich
von
einer
Tendenz
der
erhobenen
Mitgliederzufriedenheit sprechen. Zu den wichtigen Erkenntnissen der Studie
zählt die Erhebung der Mitgliederinteressen, die zu sechs Faktoren mit 15 Items
zusammengefasst
werden:
„Leistungssport“,
„Vereinsführung“,
„Breites
Angebot“, „Anlagen“, „Preis/Leistung“ sowie „Trainer/Übungsleiter“ (Nagel et
al., 2004). Besonderes Interesse der Mitglieder gilt dabei der Qualität der
TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sowie dem Wunsch nach einer kompetenten
Vereinsführung – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, oder Karrieretyp
(Nagel et al., 2004). Im Vergleich von Vereinszielen und Mitgliederinteressen
gibt es Überschneidungen in vielen Merkmalen, wobei Vereine stärker auf eine
gute finanzielle Lage und Ansehen in der Öffentlichkeit, und Mitglieder auf
gesundheitsorientierten Sport und günstigen Mitgliedsbeitrag achten (Nagel et al.,
2004). Die etwas ältere Studie von Emrich, Pitsch & Papathanassiou (2001)
erforscht ebenfalls die Situation von Sportvereinen, wobei unter anderem
Angebots-, Mitglieder- sowie Mitarbeiterstruktur untersucht werden (Emrich et
al., 2001). Hinsichtlich der Mitgliedererwartung werden vier Faktoren:
„Innovative
Breiten-
Wettkampfsport“,
und
Freizeitsportanbieter“,
„Gemeinwohlorientierung“
und
„Leistungs-
und
„Solidaritätsdenken“
unterschieden (Emrich et al., 2001, S. 297). Besonders wichtig ist den
Vereinsmitgliedern der Faktor Solidaritätsdenken, der sich im Wunsch nach
Geselligkeit und Gemeinschaft im Verein zeigt (ebd.). Im Vergleich zu der
Selbstwahrnehmung des Sportvereins werden weitgehend Übereinstimmungen
festgestellt,
sodass
man
davon
ausgehen
kann,
dass
Vereine
die
Erwartungshaltung der Mitglieder im Blick haben (Emrich et al., 2001).
Ein
weiterer
wichtiger
Bestandteil
der
Vereinsforschung
betrifft
die
Mitgliedergewinnung und -bindung. Auf Basis der empirischen Befunde von
16
Nagel et al. (2004) lässt sich feststellen, dass „vereinspolitisch engagierte
Mitglieder in relativ hohem Maße verbunden sind und sich für die soziale
Gemeinschaft engagieren“(Nagel, 2006, S. 52) und infolgedessen ein sehr
geringes Austrittsrisiko haben. Herausforderungen bestehen demnach bei passiven
Mitgliedern, weil sie weniger in die Vereinsgemeinschaft eingebunden sind; sie
weisen ein größeres Austrittsrisiko auf. Jedoch können hierbei auch eine hohe
Identifikation und Verbundenheit mit dem Verein die fortführende Mitgliedschaft
garantieren (Nagel, 2006). Für eine dauerhafte Mitgliedschaft spielen sowohl
ökonomisch orientierte Nutzenüberlegung als auch solidargemeinschaftliche
Handlungsorientierung und Werte in Bezug auf die emotionale und soziale
Einbindung eine wichtige Rolle (Nagel, 2006, S. 35).
Hinsichtlich der Teilnahmebereitschaft der Mitglieder besteht eine relativ große
Streuung, die auf ein unterschiedliches Selbstverständnis im Hinblick auf die
Mitgliedschaft
hinweist.
Verbundenheit“,
Durch
die
„gemeinschaftliches
Faktoren
„soziale
Interesse
und
und
emotionale
Engagement“,
„Eigeninteresse“ sowie „Bereitschaft für Beitragserhöhung“ lassen sich die
Handlungsorientierungen der Mitglieder charakterisieren (Nagel et al., 2004, S.
152). Des Weiteren können Aussagen zur Sportvereinskultur wichtige Hinweise
zur
Zufriedenheit
Kommunikation
liefern.
sowie
der
Die
Atmosphäre,
Umgang
mit
die
zwischenmenschliche
Konflikten
sind
in
diesem
Zusammenhang zu nennen (Nagel et al., 2004). Somit lässt sich schlussfolgern,
dass die Art und Weise der Mitgliedschaftsbeziehungen und Orientierungen
maßgebliche Basis der Organisationskultur in Sportvereinen sind (ebd.).
Integrationsleistung von Sportvereinen
Den Sportvereinen kommt ferner eine große Bedeutung zu, wenn es um die
Bindung von Migrantinnen und Migranten in den organisierten Sport geht
(Schmidt & Eichhorn, 2007). Bisher sind Migrantinnen und Migranten jedoch in
Sportvereinen noch unterrepräsentiert. Geschlechtsspezifische Unterschiede
verstärken sich bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund:
Während Jungen Mannschafts- und Spielsportarten bevorzugen und insgesamt
öfter Sport treiben, wählen Mädchen eher Individualsportarten in kommerziellen
17
Einrichtungen.
Zudem
ist
die
sportliche
Motivation
von
Jungen
an
Leistungsorientierung und Freude am Wettkampf geknüpft (Schmidt & Eichhorn,
2007). Aus der empirischen Datenlage ergibt sich demzufolge die Notwendigkeit,
zielgruppenspezifische Angebote zu gestalten, die sich beispielsweise explizit an
Mädchen
mit
muslimischem
Religionshintergrund
richten.
Denn
wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine integrationsfördernde
Wirkung bestehen kann, aber lediglich die Teilnahme an sich nicht genügt,
sondern eine notwendige Voraussetzung ist.
Zur
Unterstützung
des
Integrationsprozesses
von
Menschen
mit
Migrationshintergrund in Sportvereinen gibt es seit 20 Jahren das bundesweite
Programm „Integration durch Sport“. Der Sportverein SC Heuchelhof ist seit
2013 aktiver Stützpunktverein des Programms. Das bedeutet, dass die Angebote
so gestaltet sind, Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund den
Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen (SC Heuchelhof, 2015c). Das
Bundesministerium des Innern fördert in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge das Programm, welches es durch den Deutschen
Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und von den Landessportbünden und
Sportverein vor Ort umgesetzt wird (BMI, 2014). Das Angebot reicht von
Integrationsarbeit, neuen integrativen Sportgruppen bis hin zu mehrtägigen
Maßnahmen, beispielsweise in Form von Ferienlagern (Burrmann, 2009).
Begleitet wird das Projekt durch fortlaufende Evaluation, deren zentrale Befunde
im Folgenden vorgestellt werden. Generell werden hierbei die normative, die
strategische und die operative Ebene unterschieden (Baur, 2009). Auf normativer
Ebene können assimilative von pluralistischen Integrationskonzepten abgegrenzt
werden. Anders als bei assimilativen Konzepten steht bei letzteren eher die
Förderung eines multikulturellen Nebeneinanders im Vordergrund. Auf der
strategischen Ebene sind spezielle Maßnahmen und Programme zur Integration in
und durch den Sport zu unterscheiden. Unter Integration in den Sport versteht
man den Anspruch, die sportliche Leistung zu fördern und Menschen mit
Migrationshintergrund an den Sport heranzuführen (Burrmann, 2009). Integration
durch den Sport bezieht sich auf die soziale Integration – und damit auf Kontakte,
Beziehungen und Bindungen, die alltagskulturelle, die alltagspolitische sowie die
18
sozialstrukturelle
Integration.
Die
alltagskulturelle
Integration
beinhaltet
Kulturtechniken und kulturelle Kompetenzen. Soziostrukturelle Integration
bezieht sich auf informelle Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzvermittlung
und die alltagspolitische Integration auf die Mitsprache beziehungsweise
politische Mitwirkung (ebd.). Diese Zieldimensionen helfen dabei, die
Integrationsziele durch den Sport genauer zu definieren. Auf der operativen Ebene
werden die förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingen in der sozialen Praxis
näher betrachtet. Es wird hervorgehoben, dass die jeweiligen Dimensionen
miteinander verflochten sind und erst im Zusammenspiel dazu beitragen,
realistische und praxisrelevante Ziele erreichen zu können (ebd.). Aus der Studie
(2009) von Integration durch Sport (IdS) geht hervor, dass das vielseitige
Integrationsprogramm durchaus erfolgreich ist, jedoch kontinuierliche Arbeit,
beispielsweise in der Weiterqualifikation der Mitarbeiter, nötig ist (Burrmann,
2009). Die Evaluationsergebnisse von 2013 weisen darauf hin, dass die Bedarfe
der Stützpunktvereine nunmehr stärker in der Programmkonzeption berücksichtigt
werden (Burrmann et al., 2013). Nachhaltigkeit zählt zu den neuen
Schlüsselbegriffen
und
außersportliche
Zusatzangebote,
zum
Beispiel
Qualifizierungs- und Bildungsangebote, werden als sehr wichtig erachtet (ebd.).
Bisher lässt sich jedoch bezüglich des Schaffens einer interkulturellen Öffnung
keine klare Linie erkennen. Das IdS-Programm erfährt zunehmend auch außerhalb
der Sportorganisation Wertschätzung und sorgt damit für eine verbesserte
Zusammenarbeit und gemeinsame Erfolge – bei den Verantwortlichen und bei den
TeilnehmerInnen der Programme (Burrmann et al., 2013).
Zusammenfassend lässt sich hinsichtlich der Sportvereinsforschung sagen, dass
Sportvereine mit circa 28 Millionen Mitgliedern, einschließlich 10 Millionen
Kindern, eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe in Deutschland erfüllen
(Siegel et al., 2014, S. 17). Verankert ist dieser Auftrag in den Statuten der
Vereinsphilosophie,
welche
von
einer
Wertevermittlung
bis
hin
zur
Chancengleichheit reichen. Insbesondere die Aufnahme und Abstimmung auf
integrative
und
intergenerative
Herausforderungen
ist
im
Zuge
des
demographischen Wandels unerlässlich. Betrachtet man die integrative Funktion
von Sportvereinen wird offensichtlich, dass zielgruppenspezifische Angebote, die
19
auf freiwilliger Basis wahrgenommen werden, wichtig sind. Durch die
Forschungsergebnisse des Programms „Integration durch Sport“ machen indes
darauf aufmerksam, dass kein einheitlicher Weg hinsichtlich einer interkulturellen
Öffnung sichtbar wird. Beispielsweise können assimilative und pluralistische
Integrationsmodelle voneinander abgegrenzt werden. Des Weiteren kann die
Mitgliedschaftsanalyse von Nagel et al. (2004, 2006) Kriterien liefern, die den
Verbleib
im
Verein
transparent
machen:
die soziale und emotionale
Verbundenheit, Engagement im Verein sowie eine solidargemeinschaftliche
Handlungsorientierung tragen unter anderem dazu bei. Wichtige Ansatzpunkte zur
Zufriedenheit von Mitgliedern zeigen sich auch in der Wahrnehmung der
Atmosphäre, der zwischenmenschlichen Kommunikation sowie dem Umgang mit
Konflikten (Nagel et al., 2004). Diese empirischen Erkenntnisse bilden zusammen
mit dem theoretischen Hintergrund zum Sportverein die Basis des theoretischen
Modells: Strukturen des Vereins.
2.3 Kindliche Entwicklung im Sportverein N. Touma
Wie im vorhergehenden Kapitel geschildert, spielt der Sportverein im Leben der
meisten Kinder und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Insbesondere unter
veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, wie dem sich wandelnden Bild des
Kindes als aktivem (Mit-) Gestalter seines Aufwachsens, wachsendem
Termindruck und zunehmendem Medienkonsum sieht sich der Sportverein als
bedeutende Instanz im Leben der meisten Kinder und Jugendlichen vor neue
Herausforderungen gestellt (Brettschneider & Gerlach, 2004). Umso erstaunlicher
ist das Forschungsdefizit, auf das man bei der wissenschaftlichen Untersuchung
der Entwicklungsförderung im Verein stößt. Obgleich der kindlichen Entwicklung
in den vergangenen Jahren stetig mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde, findet
sich Forschung vor allem im Bereich der frühkindlichen Bildung oder der Schule
(Brettschneider & Gerlach, 2004; Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp,
2010); ein Bewusstsein für das Bildung- und Entwicklungspotential, das
Sportvereine beinhalten, entsteht erst langsam.
20
Untersuchungen zum Sportverein als Ort informeller Bildung und seiner
Bedeutung als Sozialisationsinstanz sollen in diesem Kapitel skizziert werden.
Dafür werden im Folgenden Ergebnisse von Studien vorgestellt, die einen
wesentlichen Beitrag zur Untersuchung der Elternzufriedenheit mit der
Entwicklung ihrer Kinder im SC Heuchelhof leisten.
Dabei wird zunächst auf Forschungen zum Sportverein als Sozialisationsinstanz
eingegangen, bevor Studienergebnisse zur Förderung der physischen, psychischen
und gesundheitlichen Entwicklung im Sportverein dargelegt werden. Die
kindliche Entwicklung ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren,
sodass anzumerken ist, dass die Bereiche nicht immer trennscharf zueinander
sind.
Der Sportverein als Sozialisationsinstanz
Die Frage, inwieweit Sportvereine als Sozialisationsinstanz bewertet werden
können, war Thema mehrerer empirischer Untersuchungen; sie konnten jedoch
seine pädagogische Bedeutung nicht immer untermauern (Hoffman, 2008).
Die 2002 erhobene Studie zur Jugendarbeit in Sportvereinen von Brettschneider
& Kleine hat ergeben, dass in Sportvereinen zwar pädagogisches Handeln erfolgt,
welches einen Rahmen bietet, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre
Entwicklungsaufgaben besser bewältigen können. Jedoch lassen sich keine
signifikanten Unterschiede zwischen Jugendlichen, die Mitglied im Sportverein
sind, und Nicht-Mitgliedern in Bezug auf ihre Persönlichkeitsentwicklung
feststellen (siehe dazu auch Grupe & Krüger, 32007). Durch das Sporttreiben im
Verein scheinen einerseits Kompetenzen wie soziales Handeln, Kooperation und
normkonformes Verhalten und die daraus resultierende Herausbildung der
eigenen Identität verstärkt zu werden. Andererseits lassen sich jedoch negative
Einflüsse des Vereinssports aufführen, wie zum Beispiel Regelbruch und
Erfolgszentrierung. Nach Schwier (2003) ist zu konstatieren, dass der positive
Einfluss des Vereinssports auf den Sozialisationsprozess nur in Zusammenhang
mit der pädagogischen Handlungsfähigkeit des jeweiligen Trainers gesehen
werden kann.
21
Die genannten negativen Tendenzen wie unsoziales und unfaires Verhalten treten
insbesondere im Wettkampfsport auf. Pilz (1995, 2005) hat in Studien
herausgefunden, dass mit zunehmender Erfolgsorientierung der Stellenwert des
Fairness-Gedanken nachlässt. Des Weiteren hat eine Befragung von Bockrath &
Balke (1996) ergeben, dass die allgemeine Wertehaltung und moralische
Urteilsfähigkeit von Sportlern und Nicht-Sportlern sich nicht voneinander
unterscheiden. Somit hat das professionelle Sporttreiben keine erkennbaren
Sozialisationseffekte im Bereich der allgemeinen Wertehaltung (Hoffman, 2008).
Nur wenn die Sportart intensiv und längerfristig betrieben wird, so Hoffman
(2008) weiter, kann sie unter anderem zu Normkonformität, Fairness,
Frustrationstoleranz,
Ich-Stärke,
Solidarität,
Demokratieverständnis,
Gewaltprävention sozialisieren und hat damit einen positiven Einfluss auf
Selbstbild und Körpergefühl (ebd.).
Andere Studien analysieren vordergründig den Zugang zu Sportvereinen und
dessen Integrationsfunktion. Beispielweise gibt es die sportwissenschaftliche
Geschlechterforschung, welche seit den achtziger und neunziger Jahren
differenziert das weibliche Geschlecht im Sportalltag betrachtet (Süßenbach,
2003). Süßenbach (2003) untersucht, inwieweit Fähigkeits-Selbstkonzepte von
Frauen von deren sportlichen Leistungen abhängig sind. In ihrer Dissertation wird
deutlich, dass die Identitätsentwicklung von adoleszenten Mädchen durch das
Sportspiel vorangetrieben werden kann, wenn diese in ihrer weiblichen
Geschlechtsentwicklung unterstützt und anerkannt werden. Des Weiteren stellt
Süßenbach (2003) fest, dass im Verein Normen und Regeln weitergegeben
werden, welche Orientierung geben und auch außerhalb des Vereinslebens nötig
sind. Damit begünstigt der Sportverein die Identitätsentwicklung und die
Herausbildung des Selbstkonzeptes (Süßenbach, 2003).
Auch Brettschneider & Gerlach (2004) bestätigen, dass sportlich engagierte
Mädchen in ihrer Entwicklung ganz besonders von der Mitgliedschaft im
Sportverein profitieren. Sie schneiden in Brettschneider & Gerlachs Evaluation
des Paderborner Talentmodells (2004) in mehreren Facetten der kindlichen
Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsparametern besser ab. Dies gilt
sowohl im Vergleich mit weniger begabten Mädchen als auch mit Jungen.
22
Baur, Burrmann & Krymanski (2001) haben ebenso die Sportbeteiligung von
Mädchen analysiert und unabhängig desGeschlechtskonstatiert, dass die
Sportbeteiligungsquote aller Kinder und Jugendlichen sehr hoch ist und somit der
Sportverein innerhalb des Sozialisationsprozesses stärkere Berücksichtigung
finden sollte. Die Ergebnisse zeigen dabei einen starken Unterschied zwischen
Jungen und Mädchen auf. Wie in Kapitel 2.2 geschildert sind Jungen häufig mehr
in Sportaktivitäten eingebunden als Mädchen. Auch die regionalen Infrastrukturen
beeinflussen die Sportaktivität beziehungsweise die Vereinszugehörigkeit.
Insbesondere Mädchen in städtischen Regionen haben mehr Wahlmöglichkeiten
zwischen Sportvereinen und Sportarten; dadurch sind sie aktiver als Mädchen aus
ländlicheren Regionen. Neben den Faktoren Geschlecht und Region spielt auch
das Elternhaus eine zentrale Rolle. Kinder von Eltern mit höherem
Bildungsabschluss sind aktiver im Sportverein als Kinder aus bildungsferneren
Familien. Daraus lässt sich, wie im Kapitel 2.1 angesprochen schließen, dass die
Erziehung durch die Eltern und somit deren sportliches Interesse und Motivation
von großer Bedeutung für die Sportaktivität der Kinder sind (Baur et al., 2001).
Für die Vereinsarbeit bedeutet das laut Baur et al. (2001), dass die weiterhin
bestehenden Ungleichheiten, welche den Zugang zu einem Sportverein betreffen,
gezielt aufgehoben werden müssen. Von einem „Sportverein für alle“ kann nicht
die Rede sein, wenn mehr Jungen, eher Jugendliche aus Städten und vor allem
bildungsnahe Jugendliche dort aktiv sind (ebd.).
Die Studie von Hansen (2008) nimmt das informelle Lernen im Sportverein und
damit dessen pädagogische Funktion in den Blick. Hansen geht davon aus, dass
der Sportverein unterschiedliche Kompetenzen erfahrbar und folglich auch
erlernbar macht. Zum einen kommt er zu dem Ergebnis, dass im Verein
gesellschaftlicher Lerninhalt vermittelt wird, indem die freiwillig engagierten
Mitglieder durch den Sportverein mit Menschen mit Migrationshintergrund und
aus verschiedenen sozialen Milieus zusammenkommen. Die Vereinsmitglieder
setzen sich dadurch mit dieser gesellschaftlichen Thematik und den damit
einhergehenden politischen Problemen auseinander (Hansen, 2008). Der Verein
bietet daher, so Hansen, einen Ort der Interaktion und Kommunikation zwischen
verschiedenen Milieus; die daraus gewonnen Kenntnisse werden in den
23
Lebensalltag der Vereinsmitglieder integriert (ebd.). Zum anderen untersucht
Hansen in der Studie das Erlernen sozialer Kompetenz im Sportverein und kann
dieses bestätigen: soziale Kompetenzen werden im Sportverein durch die aktive
Teilnahme am Sport selbst und am Vereinsleben eingeübt, gestärkt und positiv
erlebbar gemacht (ebd.). Neben der Studie von Hansen (2008) befassen sich
mehrere Untersuchungen mit dem Sportverein als Ort informellen Lernens, so
wurde im Jahr 2009 von der Deutschen Sportjugend der Forschungsverbund
„Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit im Sport“ initiiert; darüber
hinaus forscht auch Neuber (Neuber, 2008; Neuber, Breuer, Derecik, Golenia &
Wienkamp
2010;
Neuber,
Golenin,
Krüger
&
Pfitzner,
2013)
zum
Kompetenzerwerb im Sportverein. 2010 führte er dazu eine qualitative Studie
durch, deren Ergebnisse zeigen, dass Bildungsprozesse im Sinne eines
informellen Lernens bei Jugendlichen im Sportverein stattfinden. Die befragten
Jugendlichen äußern vor allem einen Zugewinn an personenbezogenen, hier
hauptsächlich sozialen, und personalen Kompetenzen (Neuber et al., 2010). Diese
ergeben sich insbesondere im Sportvereinsalltag (ebd.). Rolff (2008) weist
darüber hinaus darauf hin, dass speziell im Mannschaftssport ein hohes Potential
zur Förderung der Life Skills vorliegt, die über Individuums-bezogene
Kompetenzen hinaus auch soziale enthalten(siehe dazu Kapitel 3.3).
Sportvereine und das kindliche Verhältnis zum Körper – und Gesundheit?
Neben dem sozialen Lernen ist die körperliche Entwicklung eine bedeutende
Entwicklungsaufgabe des Kindes- und Jugendalters. Die Zeit der Präadoleszenz
ist dabei die, in der sich Sport am förderlichsten für die kindliche Entwicklung
erweist (Schmidt, 22009). Insbesondere die Einschätzung der eigenen körperlichen
Leistungsfähigkeit nimmt einen zentralen Wert im globalen Selbst- und
Körperkonzept von Kindern und Jugendlichen ein (ebd.). Der Forschungsstand zu
diesem Aspekt erweist sich jedoch als besonders gering und ambivalent.
Neuber
(2008)
zufolge
kann
der
Sportverein
unterstützend
bei
der
körperbezogenen Entwicklungsaufgabe wirken. In einer repräsentativen Studie
zum Freizeit-, Sport- und Gesundheitsverhalten Jugendlicher in der Stadt Herne
zeigten sich Jugendliche, die im Verein aktiv sind, zufriedener mit dem eigenen
24
Körperbild und Körpererleben. Sie stufen darüber hinaus ihre psychophysischen
Voraussetzungen besser ein (Neuber, 2008).
Demgegenüber stellen Brettschneider & Kleine (2002) fest, dass der Sportverein
eher „als ‚Bewahrer‘ der motorischen und sportlichen Potentiale seiner
jugendlichen Mitglieder, nicht jedoch als ‚Förderer‘“(ebd., S. 204) einzuschätzen
ist. In ihrer Evaluationsstudie zur Jugendarbeit in Sportvereinen zeigt sich, dass
die Vereinsmitgliedschaft keine Garantie für eine überdurchschnittliche
Leistungsentwicklung darstellt (ebd.). Auch hinsichtlich der psychosozialen
Entwicklung Jugendlicher konstatieren Brettschneider & Kleine (2002), dass es
keinen nachweisbaren günstigen Einfluss der Mitgliedschaft im Sportverein auf
das Selbstkonzept gibt – vielmehr halten sich im Sportverein vermehrt diejenigen
Jugendlichen auf, welche sich von ihrem Engagement eine Bestätigung der
eigenen Kompetenz erwarten, so Brettschneider & Kleine (2002) weiter.
Brettschneider & Gerlach (2004) zeigen in ihrer Evaluation des Paderborner
Talentmodells, dass der Einfluss des Sportes und der Vereinsmitgliedschaft auf
die kindliche Entwicklung vor allem eine Frage der Begabung ist. So sind Kinder
mit zunehmendem sportlichem Talent zufriedener und besser in ihr soziales
Gefüge eingebunden. Sie geben weniger psychosomatische Beschwerden an und
verfügen über ein höheres Selbstwertgefühl (ebd.).
Demgegenüber
finden
Gerlach
&
Brettschneider
(2013)
in
einer
Längsschnittstudie heraus, dass einige der Annahmen, die über die Effekte einer
Mitgliedschaft im Sportverein bestehen, verworfen werden müssen, dabei vor
allem die generalisierte Annahme, sportliche Aktivität per se habe positive
Effekte auf die Gesundheit und motorische Entwicklung (Gerlach &
Brettschneider,
2013;
Brettschneider
&
Gerlach,
2004).
Auf
Forschungsergebnisse zum Thema Gesundheit wird nun vertiefter eingegangen.
Im ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht stellen Sygusch, Brehm &
Ungerer-Röhrich (2003) fest, dass die Häufigkeit des Sporttreibens unbestreitbar
einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat und dass aktive Sportler über einen
wesentlich besseren Gesundheitszustand berichten (siehe dazu auch Schmidt,
2
2009). Auch Schmidt & Eichhorn (2007) konstatieren, dass sportliche
25
Beteiligung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu psychischer Stärke,
Zufriedenheit und weniger Beschwerden führe.
Demgegenüber ergab sich in einer der wenigen explizit sportvereinsbezogenen
Studien, einer fast 20 Jahre zurückliegenden Untersuchung der NordrheinWestfälischen Jugend, dass sportliche Aktivität selbst keinen unmittelbaren Effekt
auf die Gesundheit Jugendlicher hat. So halten sich Spottreibende zwar oft für
besonders gesund, sind es aber nach Kriterien physischer, psychosomatischer und
psychischer Gesundheit nicht (Sack, 1996).
In einer Längsschnittstudie konnte auch Gerlach (2008) keine durchgängige
Wirkung des Engagements im Sportverein für die psychosoziale Gesundheit
Heranwachsender feststellen.
Brettschneider & Gerlach (2013) kommen anhand der Befunde einer 10-jährigen
Längsschnittstudie zwischen Kindheit und Adoleszenz zu dem, wie sie selbst
schildern, „ernüchternde[m] Ergebnis“ (Brettschneider & Gerlach, 2013, S. 152),
dass selbst eine stabile, langjährige Vereinsmitgliedschaft von über zehn Jahren
kaum eine nachhaltige Wirkung auf die physische und psychische Gesundheit
ausübt. Auch die Entwicklung eines gesteigerten Wohlbefindens und positive
Effekte auf die Persönlichkeitsbildung lassen sich demnach nicht nachweisen
(ebd.). So seien es vor allem Kinder, die von Haus aus über positive
Persönlichkeits- und Gesundheitsdispositionen verfügen, die ihren Weg in den
Verein fänden und die selektiven Mechanismen, die dort wirkten, erfolgreich
durchlaufen. Auch hinsichtlich der Prävention von Übergewicht und Adipositas
spielt der Sportverein nach Gerlach & Brettschneider (2013) eine untergeordnete
Rolle, als entscheidend erweist sich hier die soziale Herkunft. In der
Längsschnittstudie wird des Weiteren der Sportverein als protektive oder
präventive Zone für jugendliches Risikoverhalten untersucht. Dabei zeigt sich,
dass Jugendliche, die Mitglied im Verein sind, zwar weniger rauchen, dafür aber
mehr Alkohol konsumieren als gleichaltrige Nicht-Mitglieder. Auch zur
Prävention psychischer und physischer Gewalt kann der Sportverein keinen
nennenswerten Beitrag leisten (ebd.; Brettschneider & Gerlach, 2004).
26
Die gesundheitlichen Effekte der Vereinsmitgliedschaft sind also strittig: ob das
Sporttreiben im Verein tatsächlich positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat,
ist empirisch nicht gesichert.
So lässt sich zusammenfassend bemerken, dass der Sport im Allgemeinen und
unabhängig vom Geschlecht eine wichtige Instanz im Leben Heranwachsender
darstellt (Brettschneider & Kleine, 2002). Empirisch lassen sich in Bezug auf die
Sozialisation der Kinder und Jugendlichen keine Unterschiede zwischen
Sportvereinsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern feststellen. Dies lässt sich unter
anderem darauf zurückführen, dass auch außerhalb von Vereinen Sport betrieben
und die damit einhergehenden Sozialisationsprozesse angestoßen werden (Grupe
& Krüger, 32007). Die positiven Effekte durch das Sporttreiben im Sportverein für
den Sozialisationsprozess sind vor allem von dem Lebensumwelt und dem Talent
des Kindes abhängig. Der Transfer der erlernbaren Fähigkeiten auf andere
Lebensbereiche wird zwar angenommen, kann aber bisher nur differenziert in
Studien nachgewiesen werden (Hoffman, 2008). Auch hinsichtlich der Förderung
der
motorischen,
psychosozialen
und
gesundheitlichen
Entwicklung im
Sportverein erweist sich der Forschungsstand als dürftig. Es wird zwar ein
positiver Einfluss auf die genannten Bereiche durch die Mitgliedschaft im
Sportverein angenommen, dieser kann jedoch nur in einzelnen Studien und für
bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen bestätigt werden; im Gros
muss er verworfen werden (Brettschneider & Kleine, 2002; Brettschneider &
Gerlach, 2004; Gerlach, 2008; Gerlach & Brettschneider, 2013). Die genannten
Ergebnisse können im Rahmen der Evaluation der Elternzufriedenheit mit dem
SC Heuchelhof dazu dienen, die elterliche Einschätzung der Entwicklung der
sozialen und motorischen Kompetenzen der Kindes im Verein abzubilden und
damit einen Beitrag zur Forschung der Entwicklungsförderung im Sportverein
leisten.
27
2.4 Kritische Reflexion des Forschungsstandes E. Stroppa
An dieser Stelle soll der Forschungsstand kritisch reflektiert werden, um Klarheit
darüber zu erlangen, auf welche Weise sich das eigene Forschungsprojekt in den
wissenschaftlichen Kontext einfügt. Es zeigt sich, dass die elterliche Zufriedenheit
mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes im Sportverein und den damit
verbundenen Vorstellungen, Wünschen und Erwartungen in Bezug auf die
Entwicklung des Kindes bisher kaum empirisch untersucht wird.
Deshalb weitet sich die Suche nach empirischen Forschungsergebnissen auf
angrenzende
Disziplinen
Zufriedenheitsforschung
und
auf
Sachverhalte
die
Schule
aus,
oder
beispielsweise
auf
das
in
der
Arbeits-
und
Kundenverhältnis. Mögliche Schwierigkeiten bestehen vor allem darin, dass sich
gegebenenfalls unzufriedene Eltern nicht an der Zufriedenheitserhebung
beteiligen (Neuberger, 1985) und dass der Faktor der „sozialen Erwünschtheit“
(Schütz, 2009) die Ergebnisse verfälscht. Nur wenn es gelingt, unterschiedliche
Teilzufriedenheiten zu erheben, lässt sich zudem ein möglichst breit gefächertes
Zufriedenheitsbild der Eltern erstellen (Dürr, 2008). Untersuchungen von Eltern
im Zusammenhang mit der Schule offenbaren, dass die elterliche Zufriedenheit
mit der Schule auch von den eigenen Lebensumständen, beispielsweise von
Beziehungsstatus oder Erwerbstätigkeit der Eltern, beeinflusst wird (Fantuzzo,
2006). Wichtig scheint den Eltern hinsichtlich der Schule neben dem Klima, dem
Wohlbefinden des eigenen Kindes und dem fachlich-pädagogischen Umgang der
Aspekt des direkten Kontaktes und die damit verbundene Informationsweitergabe
und Einbindung seitens der Institution (Griffith, 1997). Auch die bewusste
Entscheidung für eine bestimmte Schule, elterliches Engagement und aktives
Mitgestalten des Schullebens wirken sich auf die Zufriedenheit aus (Müller, 2013;
Rosenbladt & Thebis, 2003). Die Möglichkeit elterliche Mitgestaltung am
Vereinsleben zu fördern, ist demnach äußerst zentral. In Bezug auf die sportlichen
Aktivitäten von Kindern lässt sich zudem empirisch nachweisen, dass sich
sportbezogene elterliche Erwartungen auf die Motivation und die Kontinuität der
sportlichen Aktivität des eigenen Kindes auswirken (Kuhn, 2009). Deshalb lässt
sich davon ausgehen, dass auch das Sporttreiben in einem Verein von
28
sportbegeisterten Eltern befürwortet wird und sich positiv auf die elterliche
Zufriedenheit auswirkt. Der Forschungsstand zur Elternzufriedenheit setzt sich
demnach aus vielfältigen Teilzufriedenheiten zusammen; deshalb sollen sowohl
die elterlichen Einstellungen, die Vereinsstrukturen als auch die Entwicklung des
Kindes in die Konzeption des eigenen Fragebogens zur Elternzufriedenheit
einfließen.
Im Rahmen der Sportvereinsforschung wird zwar die Zufriedenheit von
Mitgliedern untersucht, jedoch nicht die Mitgliedschaft von Kindern und
Jugendlichen per se. Das hängt natürlich auch mit den speziellen Merkmalen von
Kindern zusammen, die nicht unbedingt durch standardisierte Methoden befragt
werden können. Strukturmerkmale, beispielsweise der Anteil an Kindern mit
Migrationshintergrund in Sportvereinen oder die Verteilung von Jungen und
Mädchen im Vereinssport werden stattdessen abgebildet. Darüber hinaus werden
Eltern, deren Kinder über eine Mitgliedschaft verfügen, nicht berücksichtigt.
Deshalb stellt die Annahme, dass Eltern die Mitgliedschaft der Kinder anhand
bestimmter Kriterien genauso bewerten wie Mitglieder selbst, im eigentlichen
Sinn eine Transferleistung dar, wobei sich Parallelen zur Zufriedenheitsforschung
finden lassen, wenn man beispielsweise die Kriterien der sozialen und
emotionalen Verbundenheit oder dem Engagement und dem wahrgenommenen
Klima berücksichtigt. Zudem besteht ein besonderes Interesse der Mitglieder an
der Qualität der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sowie dem Wunsch nach
einer kompetenten Vereinsführung (Nagel et al., 2004). Dass die deutschen
Sportvereine mit rund 29 Millionen Mitgliedern, davon circa 10 Millionen Kinder
(Siegel et al., 2014, S. 17), beherbergen, zeigt, über welche gesellschaftliche
Reichweite sie verfügen. Deshalb erscheint es sinnvoll, die Zufriedenheit der
Kinder in Sportvereinen zu erfassen; auf die erziehungsberechtigten Eltern als
Referenz für die kindliche Zufriedenheit im Sportverein zurückzugreifen, kann
vielleicht einen wertvollen Beitrag zur Einschätzung der Mitgliederzufriedenheit
von Kindern liefern.
Wenn man den Einflussfaktor Sportverein auf die kindliche Entwicklung
betrachtet, offenbart sich eine Ambivalenz, da im Sportverein einerseits ein
29
unterstützender Rahmen für die kindlichen Entwicklungsaufgaben geboten
werden kann; andererseits kann die Mitgliedschaft auch negative Aspekte,
beispielsweise eine Erfolgszentrierung, mit sich führen (Brettschneider & Kleine,
2002). Die pädagogische Bedeutung des Sportvereins lässt sich dadurch nicht
allgemein gültig festigen, allerdings können Sozialisationsprozesse durchaus bei
pädagogisch handelndem Trainingspersonal stattfinden (Schwier, 2003). Gerade
Sportvereine, deren Mitglieder aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen
und einen Migrationshintergrund haben, können informelle Lernprozesse und
soziale Kompetenzen fördern (Hansen, 2008), ein Umstand, welcher bei einem
integrativ arbeitenden Sportverein wie dem SC Heuchelhof sehr wichtig erscheint.
Auch die Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit durch das
Sporttreiben
im
Sportverein
fallen
ambivalent
aus.
Als
individuelle
Einflussfaktoren sind insbesondere die soziale Herkunft (Brettschneider &
Gerlach, 2013) sowie sportliche Begabung (Brettschneider & Gerlach, 2004) zu
nennen. Gerlach (2008) und Gerlach & Brettschneider (2013) zeigen des Weiteren
auf, dass kaum eine nachhaltige Wirkung auf Gesundheit, Wohlbefinden und
Persönlichkeit empirisch nachzuweisen ist, wohingegen Schmidt (2009) einen
besseren Gesundheitszustand und Schmidt & Eichhorn (2007) für Jugendliche mit
Migrationshintergrund eine positiv gestärkte psychische Verfassung und eine
erhöhte Zufriedenheit nachweisen können. Das stärkt zumindest das Bewusstsein
dafür, wie sinnvoll es ist, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in
den organisierten Sport einzubinden. Obwohl die Forschung in Bezug auf die
Bedeutung des Sportvereins als Sozialisationsort und dem Entwicklungspotential
des Sportvereins hinsichtlich des Kindes differenziert ausfällt, liefert die
sportpädagogische
Forschung
neben
der
Vereinsforschung
Zufriedenheitsforschung wichtige Hinweise zur Gestaltung des
und
der
eigenen
Fragebogens.
30
2.5 Angestrebter Erkenntnisgewinn N. Touma
Wie
in
den
vorangegangenen
Kapiteln
gezeigt,
ist
das
Thema
der
Elternzufriedenheit mit dem Sportverein ein komplexes Feld. Es wurde
geschildert, dass die Zufriedenheit von Eltern aktiver Mitglieder mit
Sportvereinen und damit verbundene elterliche Motivation, Einstellungen und
Erwartungen bisher kaum Thema empirischer Forschung sind. Wenn diese
untersucht werden, so finden sich Studien und Untersuchungsmethoden nicht in
der empirischen Bildungsforschung selbst, sondern zumeist in angrenzenden
Disziplinen.
Die
vorliegende
Studie
dient
also
nicht
nur
der
Zufriedenheitsforschung, sondern auch zu deren Verortung und Thematisierung
als pädagogischem Aspekt. Das Projekt „Der beste Verein der Welt“ möchte
einen Beitrag zur pädagogischen Vereinsforschung leisten; dabei stehen die im
Folgenden genannten Ziele im Zentrum.
Zum einen ist es Bestrebung des Projektteams, den SC Heuchelhof in seiner
Mitgliederarbeit zu unterstützen. Durch die Befragung werden die Eltern in die
Belange des Vereins mit eingebunden und erhalten somit die wertvolle
Möglichkeit der Mitgestaltung, deren Bedeutung in den Kapiteln 2.1 und 2.2
thematisiert wird. Die Studie ermöglicht einerseits eine Aussage darüber, mit
welchen Bereichen des Vereinslebens Eltern zufrieden sind; andererseits erhält
der Verein Hinweise darauf, welche Aspekte der Verbesserung benötigen. Durch
die Befragung der Eltern als Referenz für die Zufriedenheit der Kinder kann ein
aktuelles Bild der Mitgliederzufriedenheit eruiert werden, welches zur
Verbesserung der Vereinsstrukturen und des Angebotsbeitragen kann. Somit
schaffen die Ergebnisse der Studie Transparenz hinsichtlich der Kenntnis von
Sport- und Förderangeboten des Vereins und leisten einen wichtigen Beitrag zur
Mitgliederbindung und Qualitätssicherung des SC Heuchelhof.
Zum anderen werden in den genannten Teilbereichen Forschungsdefizite
konstatiert. Es zeigt sich im Bereich der Zufriedenheitsforschung und der
Entwicklungsförderung, dass Sportvereine und deren Bedeutung im kindlichen
und jugendlichen Lebensvollzug nicht annähernd ausreichend erforscht sind. Das
ist insofern relevant, weil sich im Themenkomplex der kindlichen Entwicklung,
31
insbesondere in der Bewertung des Sportvereins als Ort des informellen Lernens,
in den letzten Jahren positive Entwicklungen abzeichnen. Die Forschungslücken
in den genannten Bereichen können und sollen selbstverständlich durch die
vorliegende Studie nicht geschlossen werden, dennoch ist die gemeinsame
Untersuchung
der
Komponenten
elterliche
Zufriedenheit
hinsichtlich
Vereinsstrukturen und der kindlichen Entwicklung ein explorativer Schritt hin zu
einer vertieften Vereinsforschung.
Ziel ist es dabei, die Teilzufriedenheiten, aus denen sich die Elternzufriedenheit
wie geschildert zusammensetzt, durch die Entwicklung eines Fragebogens zu
erfassen und somit zu verbinden. Der Fokus der Untersuchung liegt in der
Identifikation
von
Zufriedenheitskomponenten
im
Bereich
der
Vereinsmitgliedschaft. Dadurch wird von der vorliegenden Untersuchung ein
Mehrwert für Sportvereine insgesamt angestrebt. Es kann ein wertvoller Beitrag
zur Bildung eines Messinstruments der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen an
sich geleistet werden. Daher wird im Forschungsprojekt „Der beste Verein der
Welt“ besonders Wert gelegt auf die Entwicklung des Fragebogen selbst, um
Anhaltspunkte
für
die
Weiterführung
hin
zu
einem
validen
Untersuchungsinstrument der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen zu schaffen.
32
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3. Theoretischer Rahmen
Im Anschluss an den dargestellten Forschungsstand folgen nun die theoretischen
Grundlagen entsprechend der drei zentralen Schwerpunkte der Zufriedenheit, des
Sportvereins und der kindlichen Entwicklung im Sportverein.
3.1 Zufriedenheit F. Seemann
In diesem Kapitel erfolgt eine theoretische Aufarbeitung der Begrifflichkeit von
Zufriedenheit. Dazu werden verschiedene Versuche der Definition herangezogen
und
anschließend
entsprechende
theoretische
Modelle
dargestellt.
Eine
wesentliche Rolle spielt dabei der mit der Zufriedenheit verbundene
Themenbereich "Einstellungen", anhand dessen die gegenseitige Einflussnahme
kurz beleuchtet werden soll. Im Anschluss daran soll ein Einblick in die
Messbarkeit von Zufriedenheit sowie die Grenzen dessen gegeben werden. Darauf
aufbauend wird eine theoretische Annäherung an den speziellen Kontext der
Elternzufriedenheit angestrebt und wesentliche Berücksichtigungen innerhalb des
genannten Forschungsfeldes dargestellt.
Konstrukt der Zufriedenheit
Im Forschungsstand wurde bereits sichtbar, dass das Konstrukt der Zufriedenheit
ein schwierig zu definierendes und zu messendes Phänomen darstellt. Während
der Begriff Zufriedenheit im allgemeinen Sprachgebrauch eher positiv als
„innerlich ausgeglichen, sich mit den Gegebenheiten in Einklang befindend und
keine Veränderungen der Umstände wünschend“ (Duden, 2010, S. 1128) definiert
wird, finden sich im wissenschaftlichen Kontext vielseitigere Bestimmungen.
Eine begrenzte Definition von Zufriedenheit ist demnach nicht ohne weiteres
möglich.
Schütz (2009) umfasst Zufriedenheit als eine sehr individuelle Vorstellung von
etwas oder von einer Situation, als ein „(…) psychisches Innenleben eines
Menschen (…)“ (S. 35). Müller geht über eine psychisch-individuelle Auffassung
hinaus und bezieht Zufriedenheit auf die Beurteilung eines Objekts (Müller,
40
2013). Anhand dieser Definition wird offensichtlich, dass Zufriedenheit aus einer
Zusammensetzung individueller Wahrnehmung, eigenen Vorstellungen sowie
Bewertungen von Objekten, Erfahrungen und Ereignissen resultiert. Demnach
basiert Zufriedenheit auf
facettenreichen und vielfältigen Merkmalen eines
Menschen, welche detailliert nur schwer beobachtet und empirisch gemessen
werden können. Nach Westbrook und Oliver (1991) kann Zufriedenheit im
Umkehrschluss einen „erfahrungsbasierten Einstellungswandel“ (Müller, 2013, S.
371) implizieren: „In fact, satisfaction has been established as a key causal agent
responsible for experienced-based attitued change“ (Westbrook & Oliver, 1991;
zitiert nach Oliver, 1980). Zufriedenheit steht somit in Wechselwirkung mit
individuellen Einstellungen, da sie auf Einstellungen beruht und wiederum zur
Veränderung dieser Einstellungen führen kann. Diese Wechselwirkung zeichnet
sich in vielen Bereichen der Forschung ab. Müller beschreibt Zufriedenheit
daher auch als eine „(…) besondere Form der Einstellung“ (Müller 2013, S. 50),
welche sich sowohl auf „kognitiv-evaluativen“ (Schütz, 2009, S. 41) als auch auf
„emotionalen Bewertungen“ (ebd.) konzentriert. Individuelle Bewertungen stehen
aufgrund unmittelbarer Erfahrungen in einem Vergleichsprozess zwischen einer
wahrgenommenen Realität und den eigenen Erwartungen. Nach Schwetje (1999)
ist Zufriedenheit das „Ergebnis eines psychischen Soll-Ist-Vergleichs“ (S. 12),
wobei die Soll-Komponente subjektive Einstellungen anhand von Werten,
Erwartungen, Ansprüchen sowie Bedürfnissen und die Ist-Komponente die
individuelle Beurteilung eines Objekts oder einer Situation kennzeichnet. Diese
Herangehensweise an Zufriedenheit ist innerhalb der Zufriedenheitsforschung
richtungsweisend und findet vorwiegend im Bereich zur Ermittlung von
Kundenzufriedenheit Anwendung.
Neben den angeführten Definitionen, die hauptsächlich aus dem Bereich der
Arbeits- und Organisationspsychologie stammen, soll folgend kurz das
„Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma“ von Burmann (1991) Anklang
finden, mittels dessen in der Kundenzufriedenheitsforschung versucht wird, den
psychischen Ist-Soll-Vergleich zu veranschaulichen, um Zufriedenheit bestimmen
zu können (Dürr, 2008; Müller, 2013).
Das Modell von Burmann (1991) konzentriert sich auf die gegenseitige
41
Einflussnahme von wahrgenommener Leistung eines Produktes oder einer
Dienstleistung und den Erwartungen basierend auf eigenen Einstellungen. Werden
die Einstellungserwartungen von den individuell wahrgenommenen Leistungen
überschritten, setzt eine potenzierte Zufriedenheit ein (positive Diskonfirmation).
Sind
die
Einstellungserwartungen
wahrgenommene
Leistung,
wiederum
resultiert
dies
höher
in
als
die
individuell
Unzufriedenheit
(negative
Diskonfirmation). Besteht dagegen eine Balance zwischen diesen Komponenten,
setzt eine neutrale Zufriedenheit ein (Konfirmation) (siehe Abbildung 1).
Ausschlaggebend
sind
Einstellungskomponenten
dabei
sowie
individuelle
Auffassungen
und
Erwartungs-
sowie
Wahrnehmungen
der
Leistungen. Das Modell entspricht der oben angeführten Definition Müllers, dass
Zufriedenheit eine Bewertung eines Produktes sowie eine unmittelbare und
konkrete Erfahrung kennzeichnet (Müller, 2013).
Abbildung 1: Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma in Anlehnung an Burmann
(1991)
Einstellungen
Wie aus den Definitionen und dem Modell hervorgeht, spielen hinsichtlich der
Bestimmung von Zufriedenheit die Erhebung von Einstellungen eine gewichtige
Rolle. Daher soll an dieser Stelle eine theoretische Darstellung von Einstellungen
erfolgen, um deren Wirkungsbereiche detaillierter aufzeigen zu können.
42
Einstellungen weisen ebenso wie Zufriedenheit ein breites Spektrum an
Definitionen auf. Krech, Crutchfield und Ballachey (1962) fassen Einstellungen
als „enduring systems of positive or negative evaluations, emotional feelings, and
pro or con action tendencies with respect to a social objects“ (Krech et al., 1962,
S. 139).
Dabei werden drei zentrale Aspekte einer Einstellungsdefinition deutlich: die
Verbindung zum Einstellungsobjekt, das Drei-Komponenten-Modell und die
Stabilität von Einstellungen.
Wesentlich hinsichtlich eines Einstellungsobjekts ist, dass es sowohl Reize,
Begriffe als auch Verhaltensweisen symbolisiert (Herkner, 1991). Selbst wenn es
einmalig und unvergleichlich ist, erscheint es in einer Komplexität, durch die es
vom wahrnehmenden Subjekt nicht nur durch eine Einstellung, sondern durch
eine
große
Anzahl
vernetzter
Einstellungen
dargestellt
wird.
Ein
Einstellungsobjekt impliziert demnach mehrere Aspekte und ist intra- wie auch
interpersonell durch
ein „komplexes variierendes System von Einstellungen“
(Müller, 2013, S. 47) gekennzeichnet.
Hinsichtlich der angeführten Einstellungsdefinition ist zudem ersichtlich, dass
Einstellungen nicht ausschließlich auf rationalen Urteilen basieren, sondern
weiterführende Dimensionen umfassen. Diese Vielfältigkeit von Dimensionen
wird anhand des Drei-Komponenten-Modells als „[a] Cognitive, [b] Affective, [c]
Behavioral Components of Attitudes“ (S. 1-14) nach Rosenberg und Hovland
(1960) vertieft.
(a) Diese Komponente impliziert Ansichten und Meinungen bezüglich des
Einstellungsgegenstandes.
(b) Diese Komponente beinhaltet verschiedene Ausprägungen der Gefühle
sowie subjektive Urteile hinsichtlich des Einstellungsgegenstandes.
(c) Diese Komponente umfasst Handlungsweisen sowie – neigungen
bezüglich des Einstellungsgegenstandes.
Neben der kognitiven Komponente, basieren Einstellungen demnach zusätzlich
auf einer affektiven und einer konativen Komponente, welche sich gegenseitig
bedingen und Einstellungen modifizieren und/oder äußerst verfestigen können
43
(Knop, 2002). Die Einstellungen erscheinen solide und einheitlich, sofern alle
Komponenten hinsichtlich eines Einstellungsobjektes gleich gewichtet sind. Ist
eine Komponente stärker ausgeprägt, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines
unbeständigen Einstellungssystems (Güttler, 2003).
Mithilfe des Drei-Komponenten-Modells kann ein großzügiger Einblick in das
komplexe System von Einstellungen eines wahrnehmenden Subjekts ermöglicht
werden kann. Vor dem Hintergrund der Forschung zur Elternzufriedenheit
hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein sollen die
Bestandteile des Modells daher in der Konstruktion eines Fragebogens besondere
Berücksichtigung finden.
Bezüglich der einzelnen Komponenten sowie der Verfestigung von Einstellungen,
spielen nach Bohner zudem die Selektivität subjektiver Aufmerksamkeit und die
damit einhergehende Beeinflussung von Wahrnehmungen eine wichtige Rolle
(Bohner, 2002). Bohner unterscheidet dabei zwischen konsonanten Informationen,
welche mit den eigenen Einstellungen übereinstimmen und dissonanten
Informationen,
welche
den
eigenen
Einstellungen
zuwiderlaufen.
Dem
entsprechend determinieren eigene Einstellungen die Wahrnehmung eines
Einstellungsobjektes, seiner Reize und Begriffe und können sich wiederum durch
diese selektierten Eindrücke bestätigen und verfestigen. Basieren Einstellungen
ferner auf Erfahrungen, so kann dies die Stabilität ihrer selbst noch steigern
(Müller, 2013). Die Prozesse der Informationsverarbeitung beeinflussen zudem
die Beurteilung des Einstellungsobjektes, indem zum Beispiel dissonante
Informationen häufiger negativ eingestuft werden als konsonante Informationen.
Darüber hinaus können sich stabile Einstellungen auf die subjektive
Erwartungshaltung hinsichtlich des Einstellungsobjektes (Oliver, 2010) sowie auf
die Handlungstendenz des Subjektes auswirken.
In der Betrachtung von Einstellungen und Zufriedenheit wird offensichtlich, dass
beide die Beurteilung eines Objektes darstellen. Indem Einstellungen sowohl die
selektive Wahrnehmung als auch die Erwartungshaltung prägen, bedingen sie die
Zufriedenheit. Im Umkehrschluss kann Zufriedenheit modifizierend auf
Einstellungen wirken und, sofern sie auf eigenen Erfahrungen beruht,
44
Einstellungen sogar verfestigen (siehe Abbildung 2).
Einstellungen und Zufriedenheit weichen insofern voneinander ab, dass
Zufriedenheit, im Gegensatz zu Einstellungen, von geringerer Beständigkeit
geprägt ist. Dieser Unterschied ist insbesondere abhängig von Erfahrungen, die
eine Wirkung auf Einstellungen sowie Zufriedenheit haben (Müller, 2013).
Einstellungen
erfahrungsbasierend
modifizierend /
verfestigend
Selektive
Wahrnehmung,
Erwartungshaltung
Zufriedenheit
Abbildung 2: Wechselwirkung von Einstellungen und Zufriedenheit
Messbarkeit von Zufriedenheit
Um das latente Merkmal der Zufriedenheit messen zu können, ist grundsätzlich
festzuhalten, dass es bisher keine bestimmte Methode gibt (Siebeck, 2006). Das
liegt vorwiegend daran, dass Zufriedenheit nicht direkt beobachtbar ist, sondern
vorerst lediglich eine Beurteilung eines Objektes durch ein wahrnehmendes
Subjekt darstellt.
Der Schwerpunkt zur Messung von Zufriedenheit liegt mehrfach auf Strukturen
von schriftlichen Befragungen, also auf reaktiven Verfahren, wobei die
Beobachtung der Befragten ergänzend zur Zufriedenheitserhebung beiträgt
(Siebeck, 2006).
Es existieren verschiedene theoretische Herangehensweisen, die vor allem aus
dem Bereich der Arbeits- und Kundenzufriedenheit stammen. Siebeck weist
darauf hin, „dass sich trotz aller Differenzen im Begriffsverständnis bislang keine
45
der unterschiedlichen Methoden als richtig beziehungsweise falsch erwiesen hat.“
(Siebeck, 2006, S. 82) Es ist vielmehr festzuhalten, dass die verschiedenen
Methoden
nicht
in
Konkurrenz
zueinander
stehen,
sondern
sich
in
unterschiedlichen Untersuchungen ergänzen und bedingen können (Siebeck,
2006). Da die Modelle jedoch eine enorme Variabilität aufweisen, sind die
Vergleiche zwischen den Ergebnissen aus den unterschiedlichen Untersuchungen
kritisch vorzunehmen (Siebeck, 2006).
Betreffend der Forschung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des
eigenen Kindes an einen Sportverein wird ein reaktives Verfahren zur Erhebung
angestrebt, welches Zufriedenheit nach Müller (2013) als vielfältiges Konstrukt
von sich bedingenden Teilzufriedenheiten betrachtet.
Elternzufriedenheit
Nachdem nun Zufriedenheit mittels Definitionsversuchen und Abgrenzungen
dargestellt wurde, ist für diese Forschung relevant, den Begriff der
Elternzufriedenheit herauszustellen. Bezüglich der empirischen Erhebung von
Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen
Sportverein, stehen die Eltern der sporttreibenden Kinder als wahrnehmende
Subjekte
hinsichtlich
ihrer
individuellen
Wahrnehmung,
der
eigenen
Vorstellungen und Beurteilung von Objekten, ihrer Einstellungen, Erwartungen
und Erfahrungen im Fokus der Betrachtung. Da die Eltern nicht zwangsläufig
Mitglied im SC Heuchelhof sind, wird ihre Zufriedenheit, in Abhängigkeit von
ihren Einstellungen, vorwiegend von der Wahrnehmung der Erfahrungen ihrer
Kinder hinsichtlich der sportlichen Aktivität und/ oder der Vereinstätigkeit des SC
Hechelhof bestimmt. Sofern die Eltern engagiert und aktiv am SC Heuchelhof
partizipieren, basieren ihre Einstellungen besonders auf direkten Erfahrungen
betreffs des Einstellungsobjektes. Der SC Heuchelhof als Einstellungsobjekt
impliziert verschiedenartige Reize und Begriffe, die bei den Eltern ein System von
Einstellungen hervorrufen kann. Dabei beziehen sich die elterlichen Einstellungen
beispielsweise auf Rahmenbedingungen des Vereins, auf die ÜbungeleiterInnen
und deren Verhalten und auf die Entwicklung ihrer Kinder innerhalb des Vereins.
Relevant ist zudem die Erwartungshaltung der Eltern und inwiefern diese vom SC
46
Heuchelhof erfüllt wird.
Die verschiedenen Aspekte der Mitgliedschaft der Kinder im SC Heuchelhof,
wirken in unterschiedlicher Art und Weise auf die Wahrnehmungen und
Einstellungen der Eltern dieser Kinder, was sich wiederum intra- sowie
interpersonell different in den Zufriedenheiten der Eltern abzeichnen wird. Eine
nicht unbedeutende Rolle könnte dabei die wechselseitige Beeinflussung der
jeweiligen Zufriedenheit von Eltern und Kindern einnehmen.
An dieser Stelle soll zudem darauf hingewiesen werden, dass die Messbarkeit der
Elternzufriedenheit ferner einer gesellschaftlichen Variable ausgesetzt ist.
„Zufriedenheit muss nicht nur als ein individuell wünschenswerter Zustand,
sondern auch als eine gesellschaftliche Normvorstellung gesehen werden.“
(Siebeck, 2006, S. 87) Ipsen (1978) erkennt im Massenphänomen Zufriedenheit
dahingehend sogar einen gesellschaftlichen Anpassungsdruck. Demnach wäre zu
berücksichtigen,
dass
die
Eltern
dem
entsprechend
einem
gewissen
gesellschaftlichen Erwartungsdruck unterliegen, der sich, gekoppelt an soziale
Erwünschtheit
in
empirischen
Untersuchungen
zur
Elternzufriedenheit
niederschlagen könnte.
3.2. Sportverein E. Stroppa
Sportverein und Sportvereinskultur
„Die Sportvereine leisten einen bemerkenswerten Beitrag zum Gemeinwohl in
Deutschland. Mit über 91.000 Vereinen bieten sie eine enorme Trägerfunktion für
die Bereiche des Leistungs-, Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssports.“ (Breuer
&Feiler, 2013, S. 6)
Turn- und Sportvereine und Sportverbände zählen zu den ältesten, größten und
wichtigsten Organisationen des Sports in Deutschland. Dabei handelt es sich bei
Sportvereinen um „typisch deutsche Institutionen“, die von Turnvater Jahn
Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet werden (Nagel et al., 2004, S.7). Turnund Sportvereine haben anfänglich eine stark politische Ausrichtung; zu Beginn
des 20. Jahrhunderts werden die Ziele der Sportvereine jedoch „sportlicher“
(Krüger, 2011, S.99). Ab den 1980er Jahre entsteht neben dem staatlich
47
verantworteten Schulsport und den gemeinnützigen Sportvereinen eine weitere
Sparte des Sporttreibens: Sport als Dienstleistungs- und Konsumgegenstand
(Krüger, 2011). Sie zeigt sich vor allem in Form von Fitnessstudios, Betreibern
von diversen Sporthallen, dem kommerziellen Zuschauersport oder der
Bewerbung und Vertrieb von Sportwaren- und Sportmodeartikeln. Zwar gibt es
den Zuschauersport schon seit der römischen Antike, aber durch die
Kommerzialisierung und Medialisierung des Sports ist er heutzutage weitaus
präsenter (ebd.). Einerseits trägt diese Entwicklung dazu bei, Werte und
Bildungsmöglichkeiten des Sports populär zu machen. Andererseits führen
Konkurrenz, Doping und Betrug oder übertriebene mediale Aufbereitung dazu,
dass der Sport teilweise einen Wertewandel erlebt (ebd.).
Klassische
Sportvereine
verfolgen
als
non-profit
Organisationen
keine
Gewinnziele; allerdings sollen durchaus ideelle Werte, wie Jugendarbeit,
Geselligkeit und soziale Gemeinschaft, vermittelt werden (Baur & Braun, 2003).
Die Vereinskultur offenbart sich in Handlungsorientierungen, gemeinsam
geteilten Überzeugungen und Werten, welche beispielsweise in der Identifikation
mit dem Verein oder dem gemeinschaftlichen Interesse sichtbar werden (Nagel,
2006). Diese bilden sich durch soziale Interaktionen heraus und formieren sich im
Wechselspiel von eigenen Einstellungen und der Vereinskultur. In Form von
speziellen Ritualen, beispielsweise in Ehrungen für langjährige Mitglieder oder
den vorherrschenden Umgangsformen werden diese Strukturen bestätigt und
gefördert (Nagel et al., 2004). Es wird betont, dass man in den Verein
„hineinwachsen“ muss, um mit der Kultur vertraut zu werden. Freundschaftliche
und kameradschaftliche Umgangsformen sind dabei Kennzeichen für eine offene
und familiäre Atmosphäre (Nagel et al., 2004).
Sportverein und Integration
Ein wichtiger Bestandteil der Vereinskultur ist, einen Ort für kulturelle Vielfalt zu
schaffen.
Der deutsche olympische Sportbund versteht
Integration als
langfristigen Prozess, welcher über eine gemeinsame Grundlage, den Sport, das
Zusammenleben und Miteinander gestaltet (DOSB, 2010). Unter dem Motto:
48
„Vielfalt ist Reichtum“ soll die Pluralität der Gesellschaft im Hinblick auf
Potentiale, Erfahrungen sowie Kompetenzen gefördert werden (ebd.).
Dass Sportvereine gesundheitsfördernd wirken sollen und dem allgemeinen
Bewegungsmangel mit den Folgen der Fettleibigkeit vorbeugen oder zur
Prävention von Drogen- und Suchtproblematiken eingesetzt werden können, ist
bekannt (Baur, 2009). Integrationsbotschaften gesellen sich nunmehr dazu, da sie
gegen den Trend der weitreichenden Individualisierungsprozesse wirken.
Intergenerationale Arbeit und der Versuch des Abbaus von Fremden- und
Ausländerfeindlichkeit können als Ziele benannt werden (ebd.). Wenn man das
Potential der Sportvereine für die soziale Integration betrachtet, stellt man fest,
dass Sportvereine vielfältige Integrationsfunktionen erfüllen können – für
Mitglieder, wie auch teilweise für Nichtmitglieder (Ritter & Breuer, 2000).
Integration von Migranten kann demnach erstens „als Teilhabe an den materiellen
und kulturellen Gütern einer Gesellschaft“ und zweitens „als Zugehörigkeit zu
einem gesellschaftlichen Kollektiv“ definiert werden (Ritter & Breuer, 2000, S.
69).
Ritter
und
Breuer
(2000)
gehen
davon
aus,
dass
Sport
als
kulturübergreifendes Phänomen verstanden werden kann, wodurch religiöse,
schichtenspezifische oder ethische Merkmale in das sportliche Miteinander
integriert werden können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration ist, dass
adäquate Angebote generiert werden, die auf kulturelle Besonderheiten
abgestimmt sind und dass die Teilhabe und Zugehörigkeit zu einem Sportverein
mit Anerkennung verbunden sind (ebd.). Nicht zuletzt zählt dazu auch der
Umstand, dass man sich auf freiwilliger Basis integriert (ebd.).
Gerade Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund können von der
Mitgliedschaft in Sportvereinen profitieren, was im Folgenden vorgestellt werden
soll. Da sich Jugendliche mit Migrationshintergrund in Sportvereinen genauso
häufig an Wettkämpfen beteiligen, können schnell enge und freundschaftliche
Kontakte entstehen (Schmidt & Eichhorn, 2007). Die sportliche Leistung steht
hier im Vordergrund und ermöglicht eine Akzeptanz, die positive soziale
Erfahrungen ermöglicht. Im Wettkampfsport treffen sich Jugendliche meist
mehrfach in der Woche zum gemeinsamen Training (ebd.). Das kann zu einer
starken Bindung einerseits zu den anderen Mitgliedern und andererseits zum
49
Trainer führen. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit auf
körperliche Aktivität gerichtet ist, wodurch verbale Defizite weniger stark
auffallen (ebd.). Darüber hinaus kann sich ehrenamtliches Engagement positiv auf
die sozialen Kompetenzen auswirken.
3.3 Kindliche Entwicklung S. Böck
Allgemeines zur pädagogischen Wirksamkeit des Sportvereins
Neben dem hohen Spaßfaktor und der Leistungsorientierung innerhalb der
Sportkultur besteht in der sozialwissenschaftlichen Forschung die Annahme, dass
der Sportverein, ebenso wie die anderen Lebensbereichen der Kinder wie Familie
und Schule, eine wichtige Sozialisationsinstanz darstellt und einen Raum zur
Entwicklung der Kinder bietet (Brettschneider & Kleine, 2002, S. 7 f.).
Jedes Kind bewältigt innerhalb seiner Sozialisation Entwicklungsaufgaben.2Dazu
gehören unter anderen der Aufbau eines Freundeskreises, die Akzeptanz des
eigenen Körpers, das erwartete gesellschaftliche Verhalten, die Loslösung vom
Elternhaus, die Entwicklung eigener Werte und Ziele im Leben. Dabei soll, so
Brettschneider & Kleine (2002),der Sportverein als moderierender Ressource im
Kontext
adoleszenter
Entwicklungs-
und
Problembewältigung
dienen
(Brettschneider & Kleine, 2002). Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund der
Anforderungen im Sport Möglichkeiten zur Stärkung entsprechender Ressourcen
geschaffen werden, welche in den Alltag der Kinder und Jugendlichen übertragen
werden können.
Die im Sportverein erwerbbaren Kompetenzen wie sozial-kooperatives Handeln,
motorisches Geschick und ein stabiles Selbstbild, werden durch das Sporttreiben
erlernt und können auch in anderen Situationen angewendet werden. Sie leisten
einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von Alltagssituationen (Sygusch, 2007).
Des Weiteren bietet er ein Bildungsangebot für alle Altersklassen, sozialen
Schichten, Geschlechter etc. und bildet somit ein integratives und inklusives
Element in der Gesellschaft. Neben sportlichen verfolgt der Sportverein auch
2Sozialisation
bezeichnet einen Prozess in dessen Verlauf sich eine Person zu einer körperlich,
psychisch und sozial handlungsfähigen Persönlichkeit entwickelt (Hurrelmann, 2002).
50
pädagogische Ziele, indem er einen Raum für Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten
bereitstellt(Grupe & Krüger, 32007).
Einflussfaktoren des Sportvereins
Es lassen sich drei Einflussfaktoren des Sportvereins als Raum der kindlichen
Entwicklung herausarbeiten. Zum einen wendet sich eine befugte Person, der/die
TrainerIn, dem Kind zu, indem er es betreut, berät und trainiert (Grupe &
Krüger,32007). Des Weiteren wirken die Strukturen des Vereins als Einflussfaktor
(ebd.). Und zuletzt spielt das Team, also das soziale Umfeld eine beeinflussende
Rolle im Sozialisationsprozess des Kindes (ebd.).
Der/die TrainerIn
Im Sportverein werden die Kinder in die Obhut des/der TrainerIn gegeben. Er/sie
stellt die Bezugsperson der Kinder im Sportverein dar und nimmt somit Einfluss
auf deren Entwicklung (Grupe & Krüger, 32007), denn er/sie verkörpert, nach
Familienmitgliedern, eine/n wichtige/n GesprächspartnerIn für persönliche
Themen und fungiert als einflussreiches Vorbild (Hoffman, 2008). Er/Sie
beeinflusst zum einen das soziale Verhalten der Kinder, indem soziales Lernen
und normkonformes Verhalten gefördert und vorgelebt werden. Darüber hinaus
beinhaltet die Funktion von TrainerInnenauch die Förderung der sportlichen bzw.
motorischen Entwicklung der Kinder. Das sind die Aufgaben jedes/r TrainerIn
und sollte er/sie seinen/ihren Aufgaben nicht nachkommen, wird auch dies
erzieherische Folgen haben, da es dann an der Förderung in diesen Bereichen
fehlt, weshalb die Kinder Defizite entwickeln können(Grupe & Krüger,32007).
Die Strukturen des Sportvereins
Die
Vereinsstrukturen
wirken
als
weiterer
Einflussfaktor
auf
den
Sozialisationsprozess des Kindes, denn die Strukturen von Institutionen wie
Sportvereinen bedingen das Handeln von Personen, welche innerhalb dieser tätig
sind (Grupe& Krüger, 32007). Sie begünstigen Verhaltensweisen und bringen
bestimmte Handlungsmuster hervor, welche ihrem Selbstverständnis, ihrer
Tradition und ihren Zielen naheliegen. In einer demokratisch organisierten
51
Gesellschaft sind dies Strukturen und Normen wie Mitbestimmung im Verein,
freiwilliges Engagement und die Übernahme von Verantwortung. Die Funktion
der Vereinsmitglieder als mitbestimmenden Akteuren bezeichnet eine wichtig
demokratische Struktur, die im Verein erprobt werden kann, bevor das Kind als
Erwachsener innerhalb des politischen und gesellschaftlichen Systems die
Erlaubnis zur Mitbestimmung erhält. Des Weiteren begünstigt der Sportverein
freiwilliges
Engagement.
Das
bedeutet, Jugendliche können
nicht
nur
mitbestimmen, sondern beispielsweise auch selbst Trainingseinheiten leiten und
somit Verantwortung übernehmen. Der Sportverein bietet hier den Raum für
Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Dennoch können durch diese Strukturen auch
nicht wünschenswerte Folgen entstehen, wenn beispielsweise die Mitbestimmung
an ihre Grenzen stößt und das Kind daraufhin in seiner Selbstwirksamkeit negativ
beeinflusst wird. Die Strukturen des Vereins erziehen folglich funktional und
stellen daher einen weiteren Einflussfaktor im Sozialisationsprozess dar (ebd.).
Die Peers
Der Sportverein ist neben der Schule ein bedeutender Sozialisationsraum, da er
die Möglichkeit bietet, mit Peers in Kontakt zu kommen und gemeinsame
Freizeitaktivitäten
auszuüben
(Süßenbach,
2003).
Studien
der
Entwicklungspsychologie und Sozialisationstheorie haben gezeigt, dass PeerGroups die Entwicklung der Jugendlichen sehr unterstützen. Die Jugendlichen
lösen sich vom Elternhaus und entwickeln ihre eigene Identität in der Interaktion
mit anderen Gleichaltrigen. Ein gegenseitiger Sozialisationsprozess findet statt
(Fussan, 2007). Die Peers werden als soziales Netzwerk mit der Funktion der
sozialen Unterstützung im Entwicklungsprozess gesehen (Brettschneider&
Kleine, 2002). Da Sporttreiben zum Alltag der Jugendlichen gehört, ist der Verein
ein übliches Setting um Freundschaften zu knüpfen (Fussan, 2007). Die Kinder
bauen sich im Verein einen Freundeskreis auf, sie treten in Interaktion und
Kommunikation mit Kindern verschiedenen Alters, sozialer Schichten und
kultureller Herkunft und machen soziale Erfahrungen in der Gruppe und im Spiel
(Grupe& Krüger, 32007).
52
Die
neuen
Bezugspersonen,
also
die
Peer-Group,
unterstützen
die
Eigenständigkeit der Kinder und ihre emotionale Entwicklung, wodurch die
Verortung in gesellschaftlichen Strukturen vorangetrieben wird (Süßenbach,
2003). Zum einen stärkt die Zugehörigkeit zu einer Gruppe das Gefühl der
Anerkennung, welches wiederum positiven Einfluss auf die Selbstwirksamkeit,
das
psychische
Wohlbefinden
sowie
die
Entwicklung
eines
Verantwortungsgefühls hat. Zum anderen stehen die Kinder innerhalb ihrer PeerGroup
unter
einer
sozialen
Kontrolle,
indem
soziale
Normen
und
Verhaltensmodelle weitergegeben und kontrolliert werden (ebd.). Der Wunsch
nach sozialen Kontakten in der Jugendphase ist groß, weshalb mit dem Eintritt in
einen Sportverein neben anderen Absichten oft auch das Ziel verfolgt wird,
Freunde zu finden (Brettschneider & Kleine, 2002). Brettschneider und Kleine
(2002) betonen allerdings, dass der Sportverein diese soziale Unterstützung durch
Peer-Freundschaften nur bewirken kann, wenn eine kontinuierliche Mitgliedschaft
vorliegt. Ansonsten können sich nur oberflächliche Bekanntschaften herausbilden,
welche keinen großen Einfluss auf die persönliche Entwicklung und den
Sozialisationsprozess nehmen(ebd.). Der Sportverein kann folglich zwar wieder
einen Raum für soziale Kontakte und Unterstützung bieten, diese allerdings nicht
garantieren.
Soziales Lernen im Sportverein
Im Sportverein wird gelernt. Lernen meint das relativ konstante und längerfristige
Können von etwas. Dieses Können oder Gelernte kann dennoch auch wieder
verlernt oder umgelernt werden. In der Sportpädagogik wird Lernen auch als
Aufgabe interpretiert. Gelerntes muss durch Üben und Trainieren gefestigt
werden. Mit Sport kann das Lernen gelernt werden (Grupe& Krüger,32007, S. 106
f.), da der Sport von Kindern und Jugendlichen geschätzt wird und in diesem
Sinne gerne gelernt wird (ebd.). Lernen im Sportverein basiert auf das Machen
von Erfahrungen undliefert so die Grundlage für non-formale Erziehung und
Bildung (ebd.). Der Sportverein als Sozialisationsraum besagt, dass im
53
Sportverein soziales Lernen, aber auch alle sozialen Prozesse, Handlungen und
Einflüsse, die darüber hinausgehen, stattfinden.3
Sport kann als idealtypisches Lernfeld für soziales Lernen betrachtet werden. Es
stellt sich jedoch die Frage, ob die Sozialisationsinhalte des Sports auf andere
Lebensbereiche übertragbar sind. Erfahrungen, die im Sport gemacht werden sind
zwar gesellschaftsfähig, da Sport ein Lebensbereich von vielen Kindern und
Jugendlichen ist bzw. eine soziale Umwelt für sie darstellt, doch ob diese
Erfahrungen genutzt werden, bleibt der individuellen Konstruktion des Subjekts
überlassen (ebd.).
Neben motorischem Geschick und Konzentrationsfähigkeiten sind soziale und
emotionale Kompetenzen vonnöten, um erfolgreich als Team miteinander zu
spielen und Sport zu treiben. Somit hat der Sportverein, indem er die Möglichkeit
des Teamsports bietet, Einfluss auf die motorischen Lernprozesse der Kinder, aber
auch auf deren kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten (Grupe & Krüger,
3
2007). Auf die motorische und kognitive Förderung durch Sportvereine wird im
weiteren Verlauf eingegangen. Nun soll es um das soziale Lernen gehen.
Die sozialen Komponenten, die der Teamsport beinhaltet, sind der Umgang mit
Mitspielern und Gegnern, Fairness, Aggressionsumgang, Sieg und Niederlage,
Enttäuschung und Zorn. Diese und andere sozialen Umgangsweisen werden im
Sportverein gelernt und als wichtig für das ganze Leben erachtet (ebd.).
Es gibt keine empirisch gesicherten Ergebnisse dafür, dass sozial Gelerntes im
Sport wie zum Beispiel Fairness, übertragbar auf nicht-sportliche Situationen ist.
Es konnte noch nicht gemessen werden, welche sozialisierenden Wirkungen Sport
haben kann. Deshalb ist es wichtig, soziales Lernen im Sport zu betonen, sodass
im Sportverein neben motorischen Kompetenzen auch die sozialen Kompetenzen
gewinnbringend gefördert werden. Denn soziales Rollenlernen kann im Sport und
in Spielen eingeübt werden. Erfolg und Misserfolg hängen weniger vom Sport als
3
Das soziale Lernen bezeichnet wie sich ein Mensch innerhalb einer Gemeinschaft zurechtfindet
und Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Einstellungen und Techniken übernommen werden.
Regeln, Normen und Werte werden weitergegeben, damit ein Zusammenleben funktioniert. Die
Sozialisation hat eine kulturspezifische und historische Dimension. Demnach ist eine gelungene
Sozialisation die Bilanz zwischen normativer Konformität, ich-Stärke, Ich-Identität und Solidarität
(ebd.).
54
vom Engagement der Einzelnen ab. Das Ziel und die Aufgabe jedes Sportvereins
sollte somit sein, soziales Lernen zu fördern, indem er neue Situationen schafft,
welche neue Herausforderungen darstellen und dadurch das soziale Lernen und
die soziale Kompetenz der Mitglieder erweitern (ebd.).
Motorische und kognitive Entwicklung im Sportverein
Das Entwicklungspotenzial, das der Sportverein für seine Mitglieder darstellt, ist
vielfältig und betrifft neben den oben genannten sozialen Fähigkeiten auch
motorische Kompetenzen sowie „Life Skills“, also Fähigkeiten, die unterstützend
bei der Lebensbewältigung wirken (Rolff, 2008; Brettschneider & Kleine, 2002;
Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp,
2010; dsj, 2013). Explizit
herausgestellt wurde das Potential von Bewegung, Spiel und Sport im zwölften
Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, wo dem Sport insgesamt eine
„maßgebliche Bildungswirksamkeit“(BMFSFJ, 2005, S. 376) zugesprochen wird,
die über die unmittelbare leibliche Erfahrung hinausgeht. Da der Begriff der
Bildung insgesamt schwer zu fassen und zu erfragen ist, wird im Folgenden von
Entwicklung oder Kompetenzen gesprochen.4
Sport und Bewegung sind wichtige Elemente eines gesunden Aufwachsens. So
tragen Spiel, Bewegung und Sport zur Ausbildung motorischer Kompetenzen bei
und helfen Kindern bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben (Neuber,
Golenin, Krüger & Pfitzner, 2013).5 Entwicklungsaufgaben des Kindesalters sind
zum Beispiel der Aufbau emotionalen Grundvertrauens, die Entwicklung der
Intelligenz, sprachlicher und motorischer Fähigkeiten und grundlegender sozialer
Kompetenzen. Im Jugendalter hat sich das Körperthema, also die körperbezogene
Entwicklungsaufgabe, als besonders bedeutsam erwiesen (Neuber, 2008).
Die Annahme, dass Sporttreiben Gesundheit fördert oder Gesundheit erhält, ist
weit verbreitet. Daher ist eines der Anliegen von Eltern, die ihr Kind im
4Kompetenzen
allgemein werden dabei nach Weinert definiert als „die bei Individuen verfügbaren
oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu
lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und
Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll
nutzen zu können“ (Weinert zit. n. Rolff 2008, S. 2).
5Dabei sind Entwicklungsaufgaben „bestimmte Anforderungen, die sich dem Individuum im
Übergang von dem einen zum nächsten Entwicklungsabschnitt stellen bzw. die sich ein
Individuum selbst stellt“ (Neuber et al., 2013, S. 417).
55
Sportverein anmelden, die Unterstützung der physischen und psychischen
Gesundheit (Sack, 1996). Dabei ist jedoch festzustellen, dass der Zusammenhang
zwischen der Mitgliedschaft im Sportverein und besserer Gesundheit empirisch
nicht nachzuweisen ist, was in Kapitel 2.3 zum Forschungsstand deutlich wurde.
Kinder und Jugendliche, die im Sportverein sind, haben Spaß am Sport und zeigen
den Wunsch nach Verbesserung ihrer sportlichen Fähigkeiten (Brettschneider &
Kleine, 2002). Dass diese durch die aktive Mitgliedschaft im Sportverein
tatsächlich verbessert werden, gilt weithin als gegeben.
Förderung psychischer Ressourcen im Sport
Selbstkonzept
Das Selbstkonzept ist ein in der Kindheits- und Jugendforschung viel diskutiertes
Thema. Es gibt dabei jedoch unterschiedliche Begriffsbestimmungen und
Betrachtungsweisen darüber, was das Selbstkonzept genau ist und wie es wirkt
(Gerlach, 2008). Im Folgenden soll daher das Verständnis, auf dem die
Untersuchung der Förderung des Selbstkonzeptes im Sportverein basiert,
geschildert werden.
Aufgrund der Erfahrungen, die ein Mensch macht, deren Bewertung und
Interpretation bilden sich Vorstellungen über eigene Fähigkeiten, angemessenes
Verhalten und Handlungsmöglichkeiten (Sygusch, 2007). Diese Vorstellungen
ermöglichen eine Theorie des Menschen über sich selbst: das Selbstkonzept
(ebd.). Es kann als Basis und Motor der Persönlichkeitsentwicklung gesehen
werden (Gerlach, 2008) und trägt zur Bewältigung von Herausforderungen und
Belastungen bei Sygusch (2007) differenziert das Selbstkonzeptweiter in
verschiedene Teilkonzepte, die hierarchisch strukturiert sind. Auf der obersten
Ebene findet sich das globale Selbstkonzept, welches die Gesamtheit
selbstbezogener Vorstellungen beinhaltet. Sygusch (2007) zufolge wird es häufig
mit dem Selbstwertgefühl gleichgesetzt. Auf der darunter liegenden Ebene
befinden sich das kognitive, das körperliche, das soziale und das emotionale
Selbstkonzept, welche sich in weitere Subkonzepte ausdifferenzieren.
56
Das Selbstkonzept insgesamt entwickelt sich dynamisch, es entsteht also durch
eine permanente Auseinandersetzung einer Person mit ihrer Umwelt. So wird es
im Laufe der Zeit durch Erfahrung, soziale Vergleiche und Feedback anderer
immer weiter ausdifferenziert und in vorhandene Subkonzepte eingearbeitet.
Seine Funktionen liegen insbesondere in der Einordnung und Verarbeitung von
selbstbezogenen Informationen und Steuerung des Verhaltens (ebd.); damit ist es
eine „wichtige Ressource für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben,
Alltagsanforderungen und Belastungen“ (ebd., S. 56).
Sygusch (2007) weist auf die Bedeutung des Körperkonzeptes für Kinder und
Jugendliche insbesondere hin. Dieses bezeichnet die Gesamtheit der Annahmen
und Bewertungen, die ein Individuum im Hinblick auf den eigenen Körper sowie
dessen Können und Funktionen entwickelt. Das Körperkonzept besteht zum einen
aus dem Subkonzept der sportlichen Leistungsfähigkeit, zum anderen aus dem der
körperlichen Attraktivität. Diese Subkonzepte differenzieren sich ihrerseits noch
weiter aus, zum Beispiel in die motorische Leistungsfähigkeit und in die
sportartspezifische Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus beinhaltet der Sport, wie
im vorhergehenden Abschnitt zur Sozialisation im Sportverein genannt, auch ein
soziales Selbstkonzept, welches das Selbstbild sozialen Rückhalts und sozialer
Kompetenzen beinhaltet. Als Quellen des Selbstkonzeptes nennt Sygusch (2007)
Selbstbewertung, direkte und indirekte Rückmeldungen und den sozialen
Vergleich. Hier wird die Bedeutung des Sportvereins für das Selbstkonzept
ersichtlich, der einen Raum für die drei Faktoren darstellt.
Selbstwirksamkeit
Die Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung, durch eigene Kompetenzen
eine Anforderung zu bewältigen und die erlernten Fähigkeiten gekonnt
anzuwenden, selbst bei schwierigen Herausforderungen (Sygusch, 2007); es kann
als „situationsspezifisches Selbstbewusstsein“ bezeichnet werden (ebd., S. 62).
Sportliche Selbstwirksamkeit meint dabei die Fähigkeit, auch in schwierigen
Situationen das eigene Können richtig einzusetzen und einzuschätzen (ebd.). Sie
steht in engem Zusammenhang zum Selbstkonzept, da sie auf dessen Annahmen
des Individuums über sich selbst aufbaut. Der Sportverein stellt dabei eine ideale
57
Fördermöglichkeit der Selbstwirksamkeit dar, zum einen der individuellen, zum
anderen der kollektiven. Besonders in Mannschaftssportarten ist das Wir-Gefühl
von Bedeutung, da es die kollektive Selbstwirksamkeit bedingt (Sygusch, 2007).
Sport und Life-Skills
Neben
den
kognitiven
Kompetenzen
Weltgesundheitsorganisation,
zehn
werden
„Life-Skills“,
von
also
der
WHO,
der
Lebenskompetenzen
genannt, die Kinder dazu befähigen sollen, altersadäquate Herausforderungen zu
meistern und Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen. Die WHO benennt
die folgenden zehn inter- und intrapersonalen Kernkompetenzen (Core Life
Skills): Entscheidungsfähigkeit, Problemlösen, kreatives Denken, kritisches
Denken,
kommunikative
Fähigkeiten,
zwischenmenschliche
Beziehungen,
Selbstwahrnehmung, Empathie, Stressbewältigung und den Umgang mit
Emotionen (Rolff, 2008). Sport und Kompetenzentwicklung, zum einen der
kognitive Kompetenzen, zum anderen der Life Skills, hängen zusammen (ebd.).
Auch Neuber et al. (2010) beziehen in ihrer qualitativen Studie zum
Kompetenzerwerb die Life Skills mit ein, benennen diese jedoch nicht als solche,
sondern unterstreichen den Charakter des informellen Lernens im Sportverein,
also den Erwerb von Kompetenzen im Sportverein, ohne dazu konkrete Anleitung
von Erwachsenen erhalten zu haben.
Der Sportverein stellt also einen Ort des Kompetenzerwerbs dar, der über formelle
und angeleitete Lerninhalte hinausgeht (ebd.). Dabei wird dieses Potential durch
die Freiwilligkeit und das Interesse am Sport zusätzlich unterstützt. Soziale,
motorische, emotionale und kognitive Kompetenzen können hier informell und
mit Spaß an der Sache entwickelt werden. In diesem Aspekt liegt eines der
größten Potenziale des Sportvereins.
58
3.4 Theoretisches Modell F. Seemann
Die verschiedenen Teilbereiche der theoretischen Aufbereitung sollen nun in
Form eines theoretischen Modells zusammengefasst werden und als Hinführung
zur Operationalisierung der vorliegenden Evaluation dienen.
Familienprofil
Strukturen
des Vereins
Entwicklung
des Kindes
Abbildung 3: Theoretisches Modell der Elternzufriedenheitserhebung des SC
Heuchelhof
Das theoretische Modell der Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des
eigenen Kindes an den SC Heuchelhof besteht aus drei wesentlichen, latenten
Merkmalen: a) das Familienprofil, b) die elterliche Zufriedenheit mit den
Strukturen des SC Heuchelhof, c) die elterliche Zufriedenheit mit der
Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof.
Diese Merkmale stehen im theoretischen Modell nebeneinander (siehe Abbildung
3), wodurch die thematischen Schwerpunkte dieser Untersuchung und zugleich
die verschiedenen Teilzufriedenheiten ersichtlich werden. Dabei dient das
Familienprofil der Kenntnis- und Einstellungsermittlung der Eltern vom SC
Heuchelhof. Die elterliche Zufriedenheit wird daraufhin anhand der Merkmale b)
und c) ermittelt.
Die theoriegeleiteten und -generierten Inhalte und Modelle dienen dabei als Basis
der eigenen Konstruktion der Merkmale, welche im Folgenden vorgestellt
werden.
59
Das Familienprofil ist ein komplexes Merkmal, welches sich zum einen aus
Angaben über die Familie und der Kenntnisse der Eltern über den SC Heuchelhof
zusammensetzt. Zum anderen beinhaltet es das Engagement sowie die Motivation
der Eltern an sportlichen Aktivitäten des eigenen Kindes und am Vereinsleben.
Das Familienprofil knüpft an vielfältige Theorien hinsichtlich der Zufriedenheitsund Einstellungsdimensionen an und impliziert somit die Bewertung einer
Dienstleistung aufgrund unmittelbarer Erfahrungen. Der Einfluss solcher
Erfahrungen auf die Einstellungen sowie auf die Zufriedenheit mit dem SC
Heuchelhof bildet die Grundlage der gesamten Untersuchung. In diesem
Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass die Einstellungen der Eltern, ihre
Erwartungen sowie ihre Motivation und Aktivitätsmuster im Hinblick auf das
eigene Sporttreiben und das Sporttreiben des Kindes die elterliche Zufriedenheit
bedingen. Darüber hinaus können auch Denk- und Verhaltensmuster des Kindes
auf die elterliche Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof wirken. Um derart
wechselseitige Einflüsse herausstellen zu können, sollen die Komponenten des
Drei-Komponenten-Modells in der Befragung der Eltern Berücksichtigung finden.
Das Familienprofil stellt folglich ein zentrales Merkmal dar, mittels dessen
einerseits das elterliche Interesse und Engagement hinsichtlich des Themas Sport
sowie am Verein SC Heuchelhof untersucht werden kann. Andererseits bietet es
eine theoriegeleitete Grundlage für den weiteren Verlauf der Untersuchung
betreffend der Einflussnahme von Zufriedenheits- und Einstellungsdimensionen
sowie
eine
Befragung
der
Eltern
hinsichtlich
unterschiedlicher
Teilzufriedenheiten.
Die elterliche Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof stellt das
zweite latente Merkmal der Elternzufriedenheit dar. Auf Basis empirischer
Forschungen und theoretischem
Wissen über die
Funktion und dem
Selbstverständnis von Sportvereinen wird ersichtlich, dass sich die Strukturen und
Rahmenbedingungen eines Vereins bedeutend auf die Mitgliederzufriedenheit
auswirken.
Den Sportverein zeichnet neben seinem Bildungspotenzial die Vereinskultur aus,
welche vorwiegend aus gemeinsamen Interessen, familiärer Atmosphäre und
60
Identifikation mit den Einstellungen und Werten des Vereins besteht. Die
Eindrücke der Atmosphäre im Verein und der kulturellen Vielfalt werden im SC
Heuchelhof im Hinblick auf die Stellung des SC Heuchelhof als einem integrativ
tätigen Verein ebenfalls berücksichtigt. Darüber hinaus umfasst dieses latente
Merkmal der Befragung die materiellen sowie personalen Gegebenheiten des SC
Heuchelhof sowie die Inhalte der Trainingseinheiten, wodurch wichtige Hinweise
zum Erleben der Vereinsstrukturen erhoben werden.
Die elterliche Zufriedenheit mit diesen Faktoren sowie der Wahrnehmung der
Kommunikationsstrukturen des SC Heuchelhof bilden demzufolge einen
wesentlichen Bestandteil der Befragung.
Die elterliche Zufriedenheit mit der Entwicklung des eigenen Kindes im SC
Heuchelhof stellt das dritte latente Merkmal dar, welches den Schwerpunkt der
vorliegenden Untersuchung der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof
darstellt.
Die theoretische Aufbereitung offenbart das Potenzial des Sportvereins als
Sozialisationsinstanz und pädagogischer Entwicklungsort. Dieses latente Merkmal
umfasst
zum
einen
das
sozial-emotionale
Lernen
und
Handeln
als
Sozialisationsprozess und zum anderen die Kompetenzentwicklung des Kindes
bezüglich verschiedener Teilkompetenzen. Die soziale Ebene nimmt dabei einen
sehr großen Bereich ein, weil sie neben dem sozialen Lernen zudem das Selbstund das Körperkonzept sowie die Selbstwirksamkeit des Kindes beinhaltet.
Innerhalb dessen umfasst das Lernen kognitive, affektive und konative
Dimensionen, welche unter anderem durch die drei wesentlichen Einflussfaktoren
im Verein (TrainerIn, Strukturen des Vereins, das Team als soziales Umfeld)
bedingt und innerhalb der Erhebung berücksichtigt werden sollen.
Die Lern- und Bildungsmöglichkeiten eines Sportvereins sollen demnach einen
wesentlichen Bestandteil hinsichtlich der Erhebung zur Elternzufriedenheit
einnehmen.
Diese
drei
komplexen
Merkmale
bilden
somit
die
Basis
der
Elternzufriedenheiterhebung des SC Heuchelhof.
61
Daraus ergibt sich für den empirischen Bereich der Evaluation folgende
Forschungsfrage:
(a)“Wie zufrieden sind die Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes im
SC Heuchelhof?”
Diese Forschungsfrage unterteilt sich als eine Evaluation von Teilzufriedenheiten
der Eltern einerseits hinsichtlich der Strukturen des SC Heuchelhof und
andererseits der Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof. Somit
beinhaltet die Forschungsfrage zwei weitere Fragen:
(b)„Wie zufrieden sind die Eltern mit den Strukturen des SC Heuchelhof?“ und
(c)„Wie zufrieden sind die Eltern mit der Entwicklung des eigenen Kindes im SC
Heuchelhof?“.
Diese Forschungsfragen dienen als Orientierung für die empirische Ermittlung der
Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof. Im Anschluss werden die zuvor
dargestellten
latenten
Merkmale
entsprechend
für
die
Elternbefragung
operationalisiert.
62
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66
4. Untersuchungsdesign und Methoden
4.1 Evaluationsdesign S. Böck
Das Design der Studie zur Evaluation der Elternzufriedenheit mit dem SC
Heuchelhof wird eine einmalige Erhebung sein und stellt somit eine
Momentaufnahme dar. Es handelt sich folglich um eine Querschnittsstudie.
Zum einen wird die Zufriedenheit mit den strukturellen Rahmenbedingungen des
Vereins untersucht, welches einer Input-Evaluation entspricht und zum anderen
wird auch der Output, das heißt die Zufriedenheit der Eltern mit dem Einfluss des
Sportvereins auf ihr Kind gemessen. Das heißt die Evaluation ist weder eine reine
Untersuchung eines Inputs, oder die Untersuchung eines Prozesses, noch eine
ausschließliche Output-Evaluation, sondern diese Querschnittsuntersuchung stellt
eine Mischform der zu untersuchenden Ebenen dar (Reinders, 2010).
Das Forschungsdesgin beinhaltet zum einen explorative Komponenten und zum
anderen deskriptive Komponenten (Becker, 1993), denn die Elternzufriedenheit
wird nicht mit einem bereits bestehenden Fragebogen oder ausschließlich mit
bereits vorhandenen Skalen gemessen, da es noch nicht viele Studien zur
Zufriedenheit zu Sportvereinen gibt. Deshalb werden die Skalen und Items zum
einen aus verschiedenen Studien übernommen jedoch auch zum anderen neue
Skalen generiert, weshalb das Forschungsdesign explorative Komponenten
enthält, aber auch einem deskriptives Forschungsdesign entspricht, da keine
Hypothesen aufgestellt werden können sondern mit Hilfe des Fragebogens ein
deskriptives Bild über die Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof
erstellt werden soll.
Auf Grund theoretischer Literaturrecherche werden allerdings bereits Ziele der
Forschung formuliert und versucht Zusammenhänge und Vorannahmen zu treffen,
soweit dies die Ergebnisse zulassen.
Des Weiteren kann zwischen prospektiver und retrospektiver Evaluation nicht
unterschieden werden, da die Untersuchung zum einen zur Beurteilung im
Vorhinein für mögliche Sponsoren genutzt werden soll (prospektive Evaluation),
zum anderen arbeitet der SC Heuchelhof aber schon seit vielen Jahren in dieser
Form, das heißt seine bereits geleistete Arbeit und Beschaffenheit wird
67
rückblickend bzw. gegenwärtig von den Eltern beurteilt (retrospektive
Evaluation). Zudem kann die Evaluation, wenn die Zufriedenheit mit dem SC
Heuchelhof wie eine Produktzufriedenheit analysiert werden soll, als eine
summative Evaluation betrachtet werden, da eine einmalige Erhebung, als
Bestandsaufnahme, festgelegt wurde. Die Eltern beurteilen somit den Verein, da
ihre Zufriedenheit mit dem Verein das Forschungsinteresse der Evaluatoren
darstellt (Reinders, 2010). Die summative Evaluation dient folglich der
Qualitätskontrolle, welche von der Forschungsprojektgruppe des Lehrstuhls der
Empirischen Bildungsforschung als unabhängigem Evaluator vorgenommen wird
(Schücker, Senske, Tietjens & Strauß, 2010).
4.2 Erhebungsmethode N. Touma
Da die Untersuchung der Elternzufriedenheit wie in den vorangehenden Kapiteln
geschildert einen Querschnitt der aktuellen Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof
darstellt, wurde das wissenschaftliche Instrument des Fragebogens gewählt, „bei
dem Personen durch eine Sammlung von Fragen oder Stimuli zu Antworten
angeregt werden, mit dem Ziel der systematischen Erfassung von Sachverhalten“
(Reinders 2011, S. 54). Der Fragebogen ermöglicht es, die Zielgruppe zu
verschiedenen Themen in kurzer Zeit zu befragen.
Es wurde daher ein standardisierter Fragebogen mit zumeist geschlossenen
Indikatoren entwickelt, der auf dem in Kapitel 3.4 ausgeführten theoretischen
Modell basiert. Zusätzlich gab es im Einstiegsteil des Fragebogens halboffene,
teilstandardisierte Fragen.
Der erste Teil des Fragebogens bestand aus einer knappen Beschreibung des
Untersuchungsgegenstandes,
Instruktionen
zum
Ausfüllen
und
Kotaktinformationen für Rückfragen. Die Eltern erhielten den Fragebogen von
den TrainerInnen und/oder ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof entweder nach
dem Training ihrer Kinder oder aber durch ihre Kinder selbst, die diese vom
Training mit nach Hause brachten. Somit war der Aspekt der Freiwilligkeit
gegeben und der direkte Bezug zwischen Vereinsleben und Fragebogen
gewährleistet. Darüber hinaus hatten die Eltern dadurch die Gelegenheit, ihn zu
68
Hause ohne Zeitdruck und gemeinsam mit ihren Kindern zu bearbeiten. Um die
Compliance und die Motivation der Eltern zur Mitgestaltung gegebenenfalls noch
zu steigern, wurden unter den Teilnehmenden drei Sport-Gutscheine im Wert von
je € 50,- verlost. Bei der Formulierung der Items wurde soweit wie möglich
darauf geachtet, in einfacher Sprache und mit Subjekt-Prädikat-Objekt-Struktur
vorzugehen. Dies geschah mit der Absicht, auch Eltern mit geringeren DeutschKenntnissen die Evaluation zugänglich zu machen.
4.3 Auswertungsstrategien F. Seemann
Wie zuvor dargestellt, handelt es sich um eine quantitative Erhebung in Form
eines Fragebogens, welche im Anschluss daran durch deskriptive und
inferenzstatistische Auswertungsstrategien Ergebnisse liefern soll. Der Fokus wird
bei der vorliegenden Untersuchung auf den deskriptiven Verfahren liegen, sodass
die Fragestellung der Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof
angemessen beantwortet werden kann.
In Anbetracht dessen sowie des explorativen, theoriegeleiteten sowie induktiven
Charakters diese Untersuchung entfiel die Möglichkeit, Hypothesen aufzustellen.
Die deskriptive Statistik soll hierbei über die Stichprobenbeschreibung hinaus
einen Überblick einerseits über das Familienprofil und andererseits über die
Elternzufriedenheit mit den Strukturen des Vereins sowie mit der kindlichen
Entwicklung im Verein geben. Mit den Verfahren der deskriptiven Statistik
können somit die Merkmalsverteilungen der Variablen dieser Stichprobe
veranschaulicht werden (Reinders & Gniewosz, 2011).
Anhand des Schwerpunkts der deskriptiven Statistik und somit der Darstellung
der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof soll die Qualitätssicherung
überprüft und gegebenenfalls entsprechend Aspekte für eine potenzierte
Elternzufriedenheit herausgestellt werden.
Die Inferenzstatistik dient dazu, über die Fragestellung der Zufriedenheit der
Eltern des SC Heuchelhof hinaus Zusammenhänge zwischen Skalen, insbesondere
zwischen dem Familienprofil und der Zufriedenheit mit den Strukturen des
Vereins sowie mit der kindlichen Entwicklung im Verein, explorativ zu ermitteln.
69
Folglich sollen nicht nur Pearson-Korrelationen, sondern auch Verfahren der
Regression verwendet werden, um mögliche Vorhersagen hinsichtlich der
Elternzufriedenheit treffen zu können. Dabei fallen Korrelationswerte ab .3 unter
moderate Korrelationen. Dagegen gelten Korrelationswerte ab .5 als starke
Korrelationen. Die nachfolgenden Regressionsanalysen sollen vornehmlich mit
den Variablen stattfinden, die starke Korrelationen aufweisen. Dabei gelten
Signifikanzniveaus von α= 5 % bis zu α= 1 %. Anhand dessen können
wesentliche
Zusammenhänge
und
Einflüsse
von
Faktoren
auf
die
Elternzufriedenheit ermittelt werden und diese als mögliche Anknüpfungspunkte
für weiterführende Studien und Forschungen dienen.
Diese parametrischen Verfahren werden genutzt, da die Mehrheit der Variablen
(e11 bis e29) intervall- oder verhältnisskaliert ist. Dabei sollen diese Verfahren
dazu dienen, Schlussfolgerungen der vorliegenden Untersuchung auf die gesamte
Population der Eltern des SC Heuchelhof zu schließen (Reinders & Gniewosz,
2011). Dies geschieht letztlich, in Anbetracht der Interpretation der Ergebnisse
dieser Studie, in Kapitel 6.
Anhand der quantitativen Auswertungsstrategien ist es möglich große
Stichprobengrößen, in der vorliegenden Untersuchung n= 77, zu untersuchen und
die Gültigkeit des Forschungsstandes und des theoretischen Rahmens zu
überprüfen. Dabei ist es wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass dieser
Analysevorgang Gefahren einer Reduktion komplexer Theorien beinhaltet,
welche innerhalb der Interpretation der Ergebnisse besondere Berücksichtigung
finden wird(Reinders & Gniewosz, 2011).
4.4 Stichprobe der Untersuchung E. Stroppa
Im Rahmen der empirischen Erhebung können 77 von insgesamt 400 verteilten
Fragebögen ausgewertet werden; damit beträgt der Rücklauf der Stichprobe am
SC Heuchelhof 19,25 Prozent. Im Folgenden sollen Merkmale der Stichprobe
dargestellt werden.
Bei den ausfüllenden Elternteilen(n= 77) handelt es sich zu 71,05 Prozent um
Mütter, zu 26,3 Prozent um Väter und jeweils einmal um die beiden Elternpaare
70
zusammen und um ein Elternpaar mit Kind. Die Herkunft der Elternteile wird in
Abbildung 4 und 5 anhand eines Kreisdiagrammes graphisch veranschaulicht. Die
Mütter stammen zu 64,47 Prozent aus Deutschland und am zweithäufigsten,
insgesamt zu 17,11 Prozent, aus Russland. Neben Rumänien (3,95 %), Kasachstan
(6,58 %) und Polen (1,32 %) verteilen sich die Herkunftsländer je einmal auf
Österreich, Kirgisistan, Brasilien, Niederlande sowie Kroatien (Abbildung 4). Die
Väter stammen zu 65,79 Prozent aus Deutschland und ebenso wie bei den
weiblichen Erziehungsberechtigten am zweithäufigsten aus Russland mit 13,16
Prozent. Neben den Herkunftsländern Rumänien (3,95 %), Kasachstan (5,26 %)
und
Polen
(1,32
%)
werden
Afrika
6
,
Usbekistan,
Äthiopien
und
Kroatien/Bosnien/Herzegowina genannt (Abbildung 5).
Herkunft Mutter
Deutschland: 64,47 %
Russland: 17,11 %
Rumänien: 3,95 %
Kasachstan: 6,58 %
Polen: 1,32 %
Andere Länder: 6,58 %
Abbildung 4: Herkunft der Mutter
6
Angabe der ausfüllenden Person
71
Herkunft Vater
Deutschland: 65,79 %
Russland: 13,16 %
Rumänien: 3,95 %
Kasachstan: 5,26 %
Polen: 1,32 %
Andere Länder: 10,53 %
Abbildung 5: Herkunft des Vaters
In der Stichprobe wird ersichtlich, dass die Herkunftsländer der Eltern nahezu
deckungsgleich sind, wobei circa 35 Prozent der Mütter und circa 34 Prozent der
Väter einen Migrationshintergrund aufweisen.
4.5 Operationalisierung der Konstrukte S. Böck
Aufgrund des Mangels an Studien zur Elternzufriedenheit in Bezug auf
Sportvereine,
dienen
angrenzenden
Studien
als
Orientierung
für
die
Operationalisierung der Konstrukte. Es stehen lediglich Skalen zur Verfügung,
welche nicht die Elternzufriedenheit mit einem Sportverein, sondern nur ähnliche
Aspekte abbilden, sodass sie nur in modifizierter Form verwendbar für die
Untersuchung sind. Daraus folgt der explorative Charakter der Skalenbildung. Es
werden vorhandene Skalen aus dem Bereich der Kundenzufriedenheit,
Mitgliederzufriedenheit in Vereinen, Elternzufriedenheit (vor allem in Bezug auf
Schulen
und
Kindergärten),
Vereinsbefragungen
sowie
Skalen
zur
Kompetenzentwicklung in Sportvereinen verwendet und aus der bestehenden
Theorie weitere Skalen gebildet.
72
Die einzelnen Konstrukte mit den entsprechenden Skalen werden in der weiteren
Forschungsarbeit
angemessen
modifiziert
und
verknüpft,
sodass
die
Elternzufriedenheit, in Verbindung mit den Einstellungen der Eltern zum SC
Heuchelhof, adäquat evaluiert werden kann. Dabei werden die Schwerpunkte auf
die
Vereinsstruktur,
die
Kompetenzentwicklung
des
Kindes
und
den
Sozialisationsfaktor des Sportvereins gelegt. In Anbetracht des theoretischen
Modells werden folgende drei latente Merkmale operationalisiert: zum einen das
Familienprofil als Einstellungsermittlung der Familie zum Thema Sport und dem
SC Heuchelhof, zum anderen die Zufriedenheit mit den Vereinsstrukturen sowie
die Zufriedenheit mit der Entwicklung und Förderung des Kindes.
Familienprofil
Elternzufriedenheit
Zufriedenheit
mit den
Strukturen
des SC
Heuchelhof
Zufriedenheit
mit der
Entwicklung
des Kindes
Abbildung 6: Elternzufriedenheit und die latenten Merkmale
Jedes latente Merkmal wird dann durch verschiedene theoretische Konstrukte
abgebildet, die im Folgenden ausgeführt werden.
Das Familienprofil
Das Familienprofil bildet die Basis des Fragebogens für die Erfassung der
Elternzufriedenheit. Die Operationalisierung des latenten Merkmals des
Familienprofils orientiert sich vorwiegend an der empirischen Methodik von
Müller (2013), der qualitativ und quantitativ die Zufriedenheit von Eltern im
Kontext einer integrativen Schulgestaltung untersuchte. Die Methodik wird
73
weiterführend, in Anlehnung an Kuhn (2009) und Nagel, Conzelmann und Gabler
(2004), durch Seemann (2014) modifiziert, um ein Familienprofil für diese
Untersuchung adäquat abfragen zu können.
In den ersten beiden Skalen zum Familienprofil werden Angaben zur Familie
sowie zu den Kenntnissen und dem Einblick der Eltern in das Angebot des SC
Heuchelhof (siehe Abbildung 7) abgefragt. Diese Fragen dienen unter anderem als
Warm-up-Fragen, um einen angemessenen Einstieg zur Befragung der Eltern
gestalten zu können. Im weiteren Verlauf soll mittels zwei weiterer Skalen zum
Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof und zur Motivation der Eltern für die
Mitgliedschaft des eigenen Kindes (siehe ebenso Abbildung 7) das Interesse und
die Aktivität der Eltern am Sport sowie an den Aktivitäten des SC Heuchelhof
ermittelt werden.
Kenntnisse
und
Einblick
der Eltern
Motivation
der Eltern
Familien
-profil
Angaben
zur Familie
Mitwirken
der Eltern
Abbildung 7: Skalen zum Familienprofil
Die Skala zu Angaben zur Familie (e01 - e05) beinhaltet zum einen Fragen, die
auf das den Fragebogen ausfüllende Elternteil sowie die Herkunft der Eltern und
zum anderen auf das Alter, die Klassenstufe und das Geschlecht des Kindes
abzielen. In der daran anschließenden Skala zu Kenntnissen und Einblicken der
Eltern in das Angebot des SC Heuchelhof (e06 – e10)stehen unter anderem
Aussagen der Eltern über die eigene Mitgliedschaft sowie die des Kindes und den
Erstkontakt mit dem SC Heuchelhof im Fokus der Befragung.
74
In der dritten Skala zum Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof (e16) wird zum
einen die Anwesenheit der Eltern am Training des eigenen Kindes beleuchtet.
Zum
anderen
soll
damit
der
Kontakt
zwischen
Eltern
und
TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen, die Berücksichtigung der Eltern durch Letztere
sowie der Informationsfluss seitens der TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen betrachtet
werden.
Die Skalen zur Erfassung des Familienprofils schließen mit der Erhebung der
Motivation der Eltern an der Mitgliedschaft des eigenen Kindes (e17) ab. Items
zum allgemeinen sportlichen Interesse der Familie, zur Wichtigkeit der
Zugehörigkeit sowie des Images des SC Heuchelhof, zur Bewusstheit der
Entscheidung der Familie für einen Beitritt zum SC Heuchelhof und zu den
Möglichkeiten des Kennenlernens anderer Mitglieder sollen dafür detaillierte
Einblicke bieten.
Insgesamt dienen die einzelnen Items dazu, ein möglichst vielfältiges
Familienprofil zu entwerfen, um eine Basis für die darauf aufbauenden
Zufriedenheitsbefragungen hinsichtlich der Strukturen des SC Heuchelhof sowie
der Entwicklung des eigenen Kindes zu schaffen.
Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof
Die Erfassung des latenten Merkmals Zufriedenheit mit den Strukturen des SC
Heuchelhof stellt ebenfalls einen relevanten Bestandteil der Erhebung dar. Die
empirische Basis liefern die Vereinsforschung von Nagel et al. (2004, 2006)
sowie die Evaluationsergebnisse des Programms „Integration durch Sport“ von
Burrmann et al. (2009). Dabei wird dieses latente Merkmal in die Konstrukte
Vereinsort, Mitgliedsbeitrag, Trainingszeiten und Inhalten der Übungsstunden
methodisch unterteilt. Des Weiteren werden Fragen zur Vereinsführung und
Übungsleitern sowie abrundend zur zwischenmenschlichen Kommunikation und
zur kulturellen Vielfalt erstellt. Die untere Abbildung veranschaulicht dabei die
Faktoren der Zufriedenheitserhebung hinsichtlich der Strukturen des SC
75
Heuchelhof,
welche
in
insgesamt
sechs
Skalen
für
den
Fragebogen
operationalisiert wird.
Außenwirkung
und Image
Kulturelle
Vielfalt
Trainingseinheit
Zufriedenheit
mit den
Strukturen des
SC Heuchelhof
Vereinsort und
Mitgliedsbeitrag
Umgangston und
Kommunikation
TrainerInnen,
ÜbungsleiterInne
n und
Vereinsführung
Abbildung 8: Skalen zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof
Die Skala zur Zufriedenheit mit den TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen und
Vereinsführung setzt sich einerseits aus Items von Nagel et al. (2004, 2006) über
Kompetenz und Engagement der Verantwortlichen des Sportvereins zusammen
und wird andererseits durch die Items der optimalen Förderung des Kindes im
Sport, den angemessenen Umgangston sowie der Vorbildfunktion des Trainers
ergänzt (Stroppa, 2014).
Die Skala zur Zufriedenheit mit Vereinsort und Mitgliedsbeitrag besteht aus den
Items: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sportanlagen, dem Vereinsgelände,
dem Mitgliedsbeitrag sowie der guten Ausstattung an Trainingsgeräten. Es
handelt es sich bei dieser Skala um empirisch bewährte Items, da diese auf der
Vereinsforschung von Nagel et al. (2004, 2006) basieren. Bei der Skala zur
76
Zufriedenheit mit der Trainingseinheit wird das Item zur flexiblen Trainingszeit
von Nagel et al. (2004) modifiziert und als Items zur angemessenen Länge der
Trainings- und Übungsstunden sowie zur angemessenen Trainingszeit geformt
(Stroppa, 2014). Auch das Item der angemessenen Herausforderung der
Übungsstunde wird neu gestaltet (Stroppa, 2014); wohingegen das Item zur
angemessenen Größe der Gruppe von Nagel (2004) übernommen wird.
Die nächste Skala soll die Außenwirkung und das Image des SC Heuchelhof
auswerten. Hierfür werden auch die Items aus Nagel et al. (2006) und Müller
(2013) verwendet und modifiziert.
Bei den letzten Skalen handelt es sich um die Annahme, dass eine positive
Bewertung des kulturellen Miteinanders und einer offenen Kommunikation
Kriterien für Zufriedenheit sind. Die Skala zur kulturellen Vielfalt umfasst das
übernommene Item der Einschätzung, ob jeder willkommen ist (Nagel, 2004). In
Anlehnung an Burrmann (2009) werden die folgenden Items ergänzt: Die
Einschätzung über die Bereicherung des Kindes durch die kulturelle Vielfalt der
Vereinsmitglieder, der positive Einfluss des kulturellen Austausches, sowie der
Meinung darüber, wie wichtig das Auskommen des Kindes mit den
Vereinsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft ist (Stroppa, 2014). Die Skala zum
Umgangston/Kommunikation besteht aus Items zur Kommunikation bei
Problemen, der Zusammenarbeit und dem freundschaftlichen Umgang zwischen
Eltern und Trainingspersonal; wichtig ist ferner die Wahrnehmung einer guten
Atmosphäre (Nagel et al. 2004). Der Bezug zwischen Eltern, TrainerInnenoder
ÜbungsleiterInnen wird neu herausgearbeitet (Stroppa, 2014).
Die Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung
Die Zufriedenheit der Eltern mit der Entwicklung des Kindes ist ein weiteres
latentes Merkmal des Fragebogens und stellt einen besonders wichtigen und
großen Teil der Untersuchung dar, da es den SC Heuchelhof als einen
pädagogischen Ort zur Unterstützung der motorischen, gesundheitlichen sowie
sozialen Entwicklung des Kindes zu identifizieren vermag.
77
Die untere Abbildung macht deutlich, dass zu der kindlichen Entwicklung im
Sportverein das Wohlbefinden des Kindes, welches durch das Erleben des Kindes
vor und nach dem Training ersichtlich wird, das soziale Lernen sowie die
motorische und gesundheitliche Förderung des Kindes im Sportverein zählen.
Förderung des
sozialen
Lernens des
Kindes
Wohlbefinden
des Kindes
Temperamen
t des Kindes
Erleben des
Kindes vor
dem Training
Freiwilliges
Engagement
des Kindes
Freundschaften
des Kindes
Zufriedenheit
mit der
klindlichen
Entwicklung
Erleben des
Kindes nach
dem Training
Sportliche
Entwicklung
des Kindes
Verhältnis des
Kindes
zum/zur
TrainerIn
Verhältnis des
Kindes zu
seinem Körper
Sportliche
Förderung des
Kindes
Abbildung 9: Skala der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung mit
Unterkategorien/ -skalen
Wie bereits im theoretischen Teil zur Sozialisation des Kindes im Sportverein
näher beschrieben, stellt der Sportverein neben Familie und Schule einen weiteren
Sozialisationsraum des Kindes dar (Brettschneider & Kleine, 2002). Es handelt
sich folglich um einen pädagogischen Ort, der sich an Menschen aller
Altersklassen richtet und dessen Aufgabe darin besteht, das Wohlbefinden, die
Geselligkeit, die Gesundheit, die Lebensfreude, sowie die Leistungsbereitschaft
der Mitglieder zu fördern (Grupe & Krüger, 32007). Darüber hinaus wird er als
Ort des informellen Lernens bewertet (Neuber, Breuer, Derecik, Golenia &
Wienkamp, 2010).
78
Um erfragen zu können, inwieweit die Eltern sich mit der motorischen Förderung
ihrer Kinder im SC Heuchelhof zufrieden zeigen, wurden Skalen zum
allgemeinen Wohlbefinden des Kindes im Sportverein sowie Skalen zum Erleben
des Kindes vor und nach dem Training erarbeitet. Dabei wird davon ausgegangen,
dass das kindliche Wohlfühlen, verbunden mit dem elterlichen Erleben eines
glücklichen Kindes, sich positiv auf die Zufriedenheit der Eltern auswirkt.
Weiterhin dienen diese Skalen auch dazu, einen Einstieg in die Thematik des
Sportvereins als Ort der kindlichen Entwicklung zu erleichtern. Die Skala zum
Wohlbefinden des Kindes wurde von Reinders (2008) übernommen und
modifiziert. Die Items zu dem Erleben des Kindes vor und nach dem Training
wurden von Touma und Böck generiert. Dabei wurde Bezug genommen auf die
Ergebnisse von Brettschneider & Gerlach (2004), Gerlach (2008) und Gerlach &
Brettschneider (2013), welche zeigen, dass Vereinssport sowohl positive als auch
negative Effekte auf das Befinden haben kann.
Zwischen den Skalen zum kindlichen Befinden vor und nach der Trainingseinheit
wird die elterliche Einschätzung des sportlichen Entwicklungsstandes gefordert.
Die
Items
wurden
aus
dem
DevelopmentalCoordinationDisorderQuestionnaire
DCDQ-G,
–
German,
dem
übernommen.
Dieser ist ein Elternfragebogen, welcher in seiner originären Funktion zwar als
Messinstrument
zur
Erkennung
umschriebener
Entwicklungsstörungen
motorischer Funktionen dient, darüber hinaus aber auch eine standardisierte
Methode darstellt, um die motorische Koordination eines Kindes in seinen
täglichen Aktivitäten zu erfassen (Kennedy-Behr, Wilson, Rodger, & Mickan,
2013).
Die Skala zur elterlichen Zufriedenheit mit der sportlichen Förderung im Verein
sowie der Einschätzung des Verhältnisses des Kindes zu seinem Körper wurden
induktiv generiert. Hinsichtlich der sportlichen Förderung wird hier Bezug
genommen auf die Ausführungen von Brettschneider & Kleine (2002), denen
zufolge aktive Vereinsmitglieder signifikant bessere Werte in sportmotorischen
Fähigkeiten aufwiesen als Nicht-Mitglieder (siehe Kapitel 2.3). Darüber hinaus
dienen auch hier die Untersuchungen von Brettschneider & Gerlach (2004),
79
Gerlach (2008) und Gerlach & Brettschneider (2013) als theoretisches
Fundament.
In welcher Art und Weise, bzw. wer genau Einfluss auf die Entwicklung des
Kindes innerhalb des Sportvereins ausübt, behandeln Grupe & Krüger (32007).
Nach ihnen sind es drei Instanzen, welche auf die Entwicklung des Kindes
wirken: erstens der Trainer, zweitens die Peers und drittens die Strukturen des
Sportvereins.
Aufgrund dessen wurden die Skalen Verhältnis des Kindes zum/r TrainerIn,
Einschätzung der Freundschaften des Kindes im Sportverein, sowie die Skala
zum Freiwilligen Engagement des Kindes im Sportverein erstellt. Sie sollen
sowohl messen, wie gut das Verhältnis zum Trainer und den Peers ist, als auch
das Ausmaß des freiwilligen Engagement des Kindes feststellen, an welchem
eingeschätzt werden kann inwieweit gemeinwohlorientierte und demokratische
Strukturen des Sportvereins übernommen werden.
Die Items der Skala des Verhältnis zum/r TrainerIn wurden aus einer Skala zum
Einfluss der Trainers aus der MagglingerSportenjoymentSkalen (MSES)
entnommen und des Weiteren weitere Items von Böck modifiziert und erstellt
(Birrer & Stirnimann, 2009). Die Skala zur Erfassung der Freundschaften im
Sportverein wurde ebenfalls aus der MagglingerSportenjoyment Untersuchung
(Birrer & Stirnimann, 2009) übernommen als auch Items von Reinders, Flunger &
Wittek (2008) hinzugefügt. Die Items der Skala zum Freiwilligen Engagement
des Kindessind von Böck nach Grupe & Krüger (32007) abgeleitet worden.
Des Weiteren nehmen Grupe & Krüger (32007) eine große Wirkung des
Sportvereins auf das Erlernen sozialer Kompetenzen und Verhaltensnormen an,
welche über den Sport eingeübt und gefördert werden. Die Skala zur Förderung
des sozialen Lernens im Sportverein soll diese Wirkung messen. Auch diese Skala
musste von Touma & Böck (2014) neu erarbeitet werden, wobei Bezug
genommen wurde auf Gerlach & Brettschneider (2004).
Da innerhalb dieser Evaluation von dem Sportverein als pädagogische Instanz und
Sozialisationsort ausgegangen wird, wird eine hohe elterliche Bewertung in diesen
Skalen als Zufriedenheit mit der Entwicklung der sozialen Kompetenzen des
Kindes angenommen (Grupe & Krüger, 32007).
80
Ergebnisse der Reliabilitätsanalyse
Zu Beginn wird die Reliabilitätsanalyse bei den Skalen zum Familienprofil
angewendet, deren Ergebnisse in der folgenden Tabelle systematisiert werden.
Tabelle 1: Übersicht und Kennwerte der Skalen des Familienprofils7
Variable
e16
Mitwirken
e17
Motivation
Mitgliedschaft
k
M
SD
α
c) Ich helfe beim SC
Heuchelhof mit,
wenn es etwas zu
tun gibt. +
4
3.21
.59
.79
c) Die Zugehörigkeit
zum SC
Heuchelhof ist mir
wichtig. ***
7
2.79
.73
.82
Beispiel-Item
Die Skala e16 Mitwirken der Eltern wird modifiziert. Item e16a und Item e16b
werden entfernt da das Cronbachs Alpha ohne sie höher wird. Zudem liegt der
Trennschärfe-Koeffizient von Item e16a nicht im Akzeptanzbereich (rit= 11).
Daraufhin hat die Skala mit vier Items ein Cronbachs Alpha von (α= .79) und
misst somit zuverlässig.
Auch die Skala e17 Motivation für eine Mitgliedschaft wurde verändert. Es
wurden die Items e17a und e17b aus der Skala genommen, da auch hier die
Reliabilität der Skala ohne diesen Items deutlich höher ist (α= .82)
Da es sich nur um zwei Skalen handelt, welche das Familienprofil abbilden,
konnte für das gesamte Konstrukt Familienprofil keine Reliabilitätsanalyse
gemacht werden.
7
* = Müller (2013), S. 416-425 + modifiziert nach Seemann(2014)
** = Müller(2013), S. 416-425
*** = modifiziert nach Seemann(2014)
+
= Kuhn (2009), S. 269 f. + modifiziert nach Seemann(2014)
++ = Kuhn (2009), S. 269 f.
´
= Nagel (2004), S. 109 + modifiziert nach Seemann(2014)
´´ = Nagel(2004), S. 109
*+ = modifiziert nach Seemann/ Reinders(2014)
81
Im nächsten Schritt wurden die Skalen zu den Strukturen des Vereins auf
Reliabilität geprüft.
Tabelle 2: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur Zufriedenheit mit den
Strukturen des SC Heuchelhof8
k
M
SD
α
a) Der Verein hat eine
kompetente
Vereinsführung. *
7
3.58
.41
.79
a) Die Sportanlagen sind
in einem
guten Zustand. *
3
3.45
.57
.84
a) Die Länge der
Trainings- und
Übungsstunden der
Kinder & Jugendlichen
ist angemessen. */+
4
3.61
.48
.79
6
3.02
.65
.83
Außenwirkung/Image
b) Der SC Heuchelhof ist
durch Werbung und in
der Presse gut
vertreten.
e27
a)
4
3.62
.39
.66
4
3.58
.55
.87
Variable
e11
Verantwortliche
e12
Vereinsort
e13
Trainingseinheit
e14
Beispiel-Item
KulturelleVielfalt
e29
Kommunikation
Ich habe das Gefühl,
dass im SC
Heuchelhof jeder
willkommen ist. *
a) Bei auftretenden
Problemen kann man
offen mit
ÜbungsleiterInnen/
TrainerInnen sprechen.
*/+
An der Skala e11 Verantwortliche wurde nichts geändert, da sie mit sieben Items
eine hohe Reliabilität aufweist (α= .79).
8
* = Nagel et al. (2004, 2006)
** = Anlehnung an Burrmann (2009)
*/+ = Nagel et al. (2004, 2006) modifiziert
+ = Stroppa (2014)
82
Die Skala e12 Vereinsort des SC Heuchelhof wurde in Folge der
Reliabilitätsanalyse modifiziert, da das Item e12dnicht zum Konstrukt passte und
demnach weggelassen werden muss, um die Reliabilität der Skala zu erhöhen. Da
die Variable nur durch drei Items abgebildet wird, ist das Cronbachs Alpha (α=
.84) akzeptabel.
Die Skala e13Trainingseinheit wurde unverändert angenommen. Das Cronbachs
Alpha liegt in einem guten Bereich (α= .79), bei einer größeren Anzahl an Items
müsste der Wert des Cronbachs Alpha höher liegen.
Das Item e14a wurde in der Skala Außenwirkung/Image entfernt, da die
Reliabilitätsanalyse ergeben hat, dass der Verzicht auf dieses Item die
Messgenauigkeit verbessert (α= .83)
Da die Skala e27 Kulturelle Vielfalt nur durch vier Items abgebildet wird, ist das
relativ niedrige Cronbachs Alpha (α= .66) immer noch im Akzeptanzbereich, auch
die Trennschärfe zwischen den vier Items ist annehmbar.
Auch bei der Skala e29 Kommunikation sind keine Modifizierungen notwendig,
die Reliabilität ist sehr gut bei der eher niedrigen Anzahl an Items (α= .87).
Im Anschluss an die Reliabilitätsanalyse der einzelnen Skalen zur Zufriedenheit
mit den Strukturen des SC Heuchelhof wurde die Reliabilität dieses gesamten
Konstrukts Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof gemessen. Das
Cronbachs Alphaliegt bei .70, demnach bilden die einzelnen Skalen das gesamte
Konstrukt gut ab.
Zuletzt werden die Skalen zur kindlichen Entwicklung auf Reliabilität getestet.
83
Tabelle 3: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur kindlichen Entwicklung9
Variable
k M
SD
α
a) fühlt sich dort sehr
wohl.*
4 3.64
.38
.67
a) freut sich aufs
Training/das Spiel.
4 3.56
.54
.82
a) Mein Kind wird
immer besser in der
Sportart, die es beim
SC Heuchelhof
ausübt.
6 3.44
.48
.8
a) Mein Kind kann
seine eigenen
Fähigkeiten durch
das Training besser
einschätzen.“
5 3.33
.56
.8
a) Durch das Feedback
des/der
Trainers/Trainerin ist
mein Kind sicherer
geworden. **
4 3.3
.75
.91
a) Mein Kind hat ein
gutes Verhältnis zu
den anderen Kindern
aus dem Training.**
a) Mein Kind engagiert
sich ehrenamtlich im
Verein. +
5 3.07
.7
.83
5 2.04
.81
.85
a) entwickelt ein
Verständnis von
Fairness im
Verein.++
5 3.55
.51
.82
Beispiel-Item
e15
Wohlbefinden Kind
e18
Erleben Kind vor Training
e21
Sportliche Förderung Kind
e22
Verhältnis Kind Körper
e23
Verhältnis Kind TrainerIn
e25
Freundschaften
e26
Freiwilliges Engagement
Kind
e28
Soziales Lernen
9
**= Birrer & Stirnimann (2009)
*= Reinders, Flunger & Wittek (2008)
+= Böck (2014)
++= Böck & Touma (2014)
´ = Kennedy-Behr, Wilson, Rodger& Mickan (2011), modifiziert nach Touma(2014)
“= Touma (2014)
84
An der Skala e15 Wohlbefinden Kind muss nichts modifiziert werden. Das
Cronbachs Alpha (α= .67) ist zwar vergleichsweise niedrig, was jedoch durch die
geringe Anzahl von nur vier Items relativiert wird.
Die Items e18c und e18d wurden erst rekodiert, um daraufhin die
Reliabilitätsanalyse durchzuführen. Ein Cronbachs Alpha von α= .82 ist sehr gut,
weshalb die Skala mit den rekodierten Items so beibehalten werden kann.
Die Skala e19 Fitness Kind wird auch nach dem Rekodieren des Items e19d aus
der Auswertung entfernt. Die Reliabilität ohne Item e19dre wäre zwar in Ordnung,
doch der Trennschärfekoeffizient von Item e19c (rit= .18) liegt nicht im
Akzeptanzbereich. Somit darf dieses Item auch nicht gewertet werden, sodass es
nur noch zwei Items wären, welche die Skala abbilden würden. Diese Anzahl
reicht allerdings nicht aus, da mindesten drei Items benötigt werden um eine
Variable messen zu können. Dies ist insbesondere spannend, da die Items der
Skala
e19
aus
dem
DevelopmentalCoordinationDisorderQuestionnaire
–
DCDQ-G,
dem
German
entnommen
wurden.
E20 Erleben Kind nach Training und e24 Temperament sind Skalen welche nicht
auf Reliabilität getestet werden können, da sie unterschiedliche Emotionen und
Merkmalsausprägungen
abfragen.
In
ihrem
Fall
müssen
nachfolgende
Auswertungsmethoden mit den Einzelitems durchgeführt werden.
Die Skala e21 Sportliche Förderung hat eine gute Reliabilität (α= .8)wird deshalb
nicht modifiziert.
Auch die Skale e22 Verhältnis Körper verzeichnet gute Werte (α= .8), sodass sie
beibehalten und ausgewertet werden kann.
Das rekodierte Item e23ere darf nicht mit gemessen werden, da sich das Cronbachs
Alpha ohne dieses Item stark erhöht (α= .91) sowie sein Trennschärfe-Koeffizient
nicht im Akzeptanzbereich liegt (rit= .031).Somit messen nur noch vier Items die
Variable e23 Verhältnis Kind TrainerIn.
Die anfänglichen sechs Items der Skala e25 Freundschaften mussten auf fünf
Items reduziert werden, da auch nachdem Item e25fre kodiert wurde, die
Reliabilität durch dieses Item geschwächt wurde. Der Wert des Cronbachs Alpha
liegt nun bei α= .83.
85
Die Skala e26 Freiwilliges Engagement ist reliabel (α= .85) und musste demnach
nicht verändert werden.
Auch die letzte Skala e28 Soziales Lernendes latenten Merkmals kindlichen
Entwicklung wurde unverändert angenommen da sie eine hohe Reliablität (α=
.82) aufweist.
Auch für das gesamte Konstrukt Zufriedenheit mit der kindliche Entwicklung
wurde die Reliabilität gemessen, das heißt eine Skala aus den Skalen zur
kindlichen Entwicklung gebildet. Diese ergibt ein Cronbachs Alpha von .85.
Somit messen auch die Variablen die Zufriedenheit mit der kindlichen
Entwicklung zuverlässig.
86
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88
5. Ergebnisse
5.1 Deskriptive Statistik E. Stroppa
Die deskriptive Statistik der vorliegenden Untersuchung wird in die Überpunkte
Familienprofil, Strukturen des Vereins sowie kindliche Entwicklung gegliedert.
Das Familienprofil setzt sich aus Angaben der Eltern und ihrer Kinder zusammen.
Ferner gehören zu dem Elternprofil zwei intervallskalierte Skalen, welche sich
direkt an das Erleben der Eltern hinsichtlich des SC Heuchelhof richten.
Bei den latenten Merkmalen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung,
welche zugleich die Teilzufriedenheiten der Untersuchung darstellen, bilden
jeweils ausschließlich intervallskalierte Skalen die Basis. Durch die Maße der
zentralen Tendenz lässt sich somit auch die zentrale Fragestellung des
Forschungsprojekts, wie zufrieden Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen
Kindes im SC Heuchelhof sind, erfassen. Die Skalen des jeweiligen Konstrukts
werden hinsichtlich des Ausmaßes der Zufriedenheit geordnet und nicht
entsprechend der Nummerierung des Fragebogens. Sofern möglich werden
Gesamtmittelwerte formuliert.
Familienprofil
Die Eltern
Hinsichtlich der Mitgliedschaft der Eltern im Sportverein SC Heuchelhof zeigt
sich, dass ein Großteil der Elternteile (85,53 %) kein Mitglied des SC Heuchelhof
ist; nur 11 Elternteile (14,47 %) sind Vereinsmitglieder. Auf welche Weise die
Eltern auf den SC Heuchelhof aufmerksam geworden sind, soll an dieser Stelle
vorgestellt werden; dabei sind Mehrfachnennungen möglich.
Die mit Abstand höchste Anzahl – mit über 41 Mal – an Zustimmungen ist die
Nennung, über Freunde (53,25 %) auf den Verein aufmerksam geworden zu sein.
Über die Schule (16,88 %), die Nachbarschaft (14,29 %) und das Internet (11,69
%) wird ebenfalls reger Kontakt hergestellt. Während über die Kita AG (5,19 %)
und die Gemeinde (3,9 %) auch einige Eltern auf den SC Heuchelhof aufmerksam
werden, werden die Eltern lediglich einmal über Werbung und Schul-AG (je 1,3
89
%), keinmal über Flyer erreicht. Zu der Kategorie Sonstiges, mit 12
Gesamtnennungen zählen unter anderem Eigene Mitgliedschaft (3,9 %),
Spielgemeinschaft ETSV (2,6 %), oder Eigeninitiative (1,3 %). Die untere Grafik
veranschaulicht die Verteilung, wobei die häufigsten Nennungen dargestellt
werden und die weniger häufigen als „Diverses“ vermerkt sind (Frage e10 Zugang
zum Verein& e10 Zugang Sonstiges).
Zugang zum Verein
Internet: 8,65 %
Eigene Mitgliedschaft: 2,88 %
Gemeinde: 2,88 %
Nachbarschaft: 10,58 %
Internet: 8,65 %
Kita AG: 3,85 %
Schule: 12,5 %
Freunde: 39,42 %
Diverses: 10,58 %
Abbildung 10: Zugang zum Verein
Auf Grundlage der Frage (e6a-k) nach der Kenntnis der Sportangebote kann
erhoben werden, inwieweit die Eltern mit dem Angebot des SC Heuchelhof
vertraut sind (siehe Abbildung 10). Während die Sportarten Basketball,
Volleyball, Tischtennis und Jungen- und Mädchenfußball zu über 50 Prozent
bekannt sind, kennen Eltern beispielsweise die Sportarten Ju-Jutsu und Boxen nur
zu jeweils 26,67 und 21,67 Prozent. Auch die Zusatzangebote, Schuhbörse
(Bekanntheit 25,81 %; Teilnahme 4,84 %) und Hausaufgabenbetreuung
(Bekanntheit 32,26 %; Teilnahme 3,23 %) sind den Eltern nur in Maßen bekannt
und werden eher selten genutzt. Bei der Beantwortung der Frage nach der
Teilnahme der Kinder am Sportangebot offenbart sich eine leichte Abweichung
zur Frage nach der Ausübung der Sportart: 10 Kinder spielen Basketball, 20
90
Mädchen (im Vergleich zu 22 Mädchen aus Frage e08) und 20 Jungen spielen
Fußball und 30 Kinder turnen.
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Bekannt
Unbekannt
Teilnahme
Abbildung 11: Kenntnis Sportarten und Teilnahme
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Bekannt
Unbekannt
Abbildung 12: Kenntnis Sportarten ohne Teilnahme
91
45
40
35
30
25
Bekannt
20
Unbekannt
15
Teilnahme
10
5
0
Schuhbörse
Hausaufgabenbetreuung (n=
60)
Abbildung 13: Kenntnis und Teilnahme von Zusatzangeboten
Die intervallskalierten Fragen runden das Elternprofil ab und sollen im Folgenden
etwas genauer beleuchtet werden. Die Skala Mitwirken der Eltern im SC
Heuchelhof (e16c-e16f) erreicht einen durchschnittlichen Mittelwert von M= 3.21,
SD= .59. Zum einen kann festgestellt werden, dass Eltern sich eher bereit
erklären, mitzuhelfen (e16c) (M= 2.7, SD= 1.01); zum anderen sind sie sehr
zufrieden mit den ÜbungsleiterInnen, hinsichtlich der Gesprächsbereitschaft und
Erreichbarkeit (M= 3.51, SD= .72). Bei der Skala Motivation für eine
Mitgliedschaft des eigenen Kindes (e17c-i) kann einen Mittelwert von M = 2.75,
SD = .73 erhoben werden. Der höchste Wert erreicht diesbezüglich das Item, dass
der Verein im persönlichen Umfeld sehr beliebt ist (M= 2.99, SD= .85). Die
Zugehörigkeit (e17c, e17d) und bewusste Entscheidung (e17g, e17h) des Kindes
und des Elternteils zum SC Heuchelhof, werden ebenfalls mit „eher zufrieden“
bewertet. Allein die Tatsache, mit anderen Eltern nach Abschluss des Trainings
gesellig zusammen sitzen wird mit „kaum zutreffend“ bewertet (e17e) (M= 2.3,
SD= 1.09), obwohl die Eltern andere Leute durchaus kennengelernt haben (e17f)
(M= 2.79, SD= 1.01).
92
Tabelle 4: Skala e16 Mitwirken
e16c
e16d
e16e
e16f
Gesamt Skala
Mittelwert
2.70
3.11
2.41
3.51
3.21
SD
1.01
.65
.64
.72
.73
Median
3
3
3
4
3.25
Range
3
3
2
3
2.75
n
75
64
64
75
62
NA
2
13
13
2
15
Range
3
3
3
3
3
3
3
2.71
n
73
73
76
76
75
75
74
69
NA
4
4
1
1
2
2
3
8
Tabelle 5: Skala e17 Motivation für Mitgliedschaft
Mittelwert
2.58
2.78
2.30
2.79
2.96
2.65
2.99
2.75
e17c
e17d
e17e
e17f
e17g
e17h
e17i
Gesamt Skala
SD
.98
1.12
1.09
1.01
1.07
1.25
.85
.73
Median
3
3
2
3
3
3
3
2.86
Die Kinder
Bei den Kindern handelt es sich um 35 Mädchen (46,67 %) und 40 Jungen (53,33
%) (n= 75). Die meisten Kinder sind sieben, acht oder elf Jahre alt zu je 10,96
Prozent. Über die Hälfte der Kinder (52,11 %) sind ein Jahr oder weniger im
Verein aktiv (n= 71).
Tabelle 6: Verteilung der Altersstufen der Kinder (n= 73)
Alter
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Anzahl f abs:
4
9
3
7
7
8
8
4
1
8
7
5
2
in Prozent f rel:
5,48
12,33
4,11
9,59
9,59
10,96
10,96
5,48
1,37
10,96
9,59
6,85
2,74
Tabelle 7: Dauer der Mitgliedschaft der Kinder (n= 71)
Mitgliedschaft
bis zu…
Ein Jahr
Zwei Jahre Drei Jahre
Vier Jahre
Fünf Jahre
Anzahl f abs:
Prozentzahl f rel:
37
52,11
11
15,49
14
19,92
3
4, 23
6
8,45
93
Bei der Verteilung des Schulbesuchs muss berücksichtigt werden, dass einige
Kinder noch zu jung sind, um die Schule zu besuchen (siehe Tabelle 6). Die
schulpflichtigen Kinder sind am häufigsten in der siebten (22,45 %) und am
zweithäufigsten in der zweiten Klasse (20,41 %).
Tabelle 8: Verteilung der Schulklassen der Kinder (n=49)
Schulklasse
Anzahl f abs
Prozentzahl f rel
1
6
12,24
2
10
20,41
3
9
18,37
5
3
6,12
6
6
12,24
7
11
22,45
8
4
8,16
Gemäß der Auswertung verteilen sich die Kinder folgendermaßen auf die
Angebote des SC Heuchelhof: Es gibt 30 Kinder, die turnen (38,69 %), 22
Mädchenfußballerinnen (28,57 %), 20 Fußballspieler (25,97 %) und 10 Kinder,
die Basketball spielen (12,99 %). Damit beläuft sich die Angebotsnutzung auf
insgesamt 82 Angaben; das impliziert, dass die Kinder entweder mehrfach die
Angebote des Sportvereins nutzen, oder die Eltern gegebenenfalls für weitere
Kinder, die auch im Verein aktiv sind, den Fragebogen ausgefüllt haben.
Zusammenfassend lässt sich über die Kinder des SC Heuchelhof aussagen, dass es
sich um eine große Altersspanne handelt, die hier abgebildet wird: von 2- bis 14Jährigen, welche, sofern sie schon eingeschult sind, sich auf die erste bis achte
Schulklasse verteilen; vier verschiedene Sportarten werden dabei von ihnen
ausgeübt.
Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof
Aufgrund der Tatsache, dass die Skalen ein Cronbachs Alpha von α= .70
aufweisen, lässt sich aus allen gestalteten Skalen ein Gesamtmittelwert von M=
3.51, SD= .31 errechnen. Die weitere Vorstellung der Skalen wird zur größeren
Übersichtlichkeit in absteigender Bewertung gegliedert, wobei aufgrund des
Umfangs des Fragebogens nicht alle Skalen, sondern lediglich eine Auswahl
dargestellt wird. Alle Skalen sind jedoch im Anhang verfügbar.
94
Tabelle 9: Konstrukt Strukturen des Vereins
Konstrukt
Skalen: 11, 12,
13, 14, 27, 29
Mittelwert
SD
Median
Range
n
NA
3.51
.31
3.48
1.44
48
29
Dass die Eltern mit den Verantwortlichen (e11a-g) (M= 3.58, SD= .41) sehr
zufrieden sind, zeigt sich deutlich bei der Bewertung der TrainerInnen und
ÜbungsleiterInnen, die sie sowohl als kompetent (e11c) (M= 3.74, SD= .60) und
engagiert (e11d) (M= 3.70, SD= .57) erleben. Ebenso lässt sich bei der Skala
Trainingseinheit (e13a-d) (M= 3.60, SD= .48), kulturelle Vielfalt (e27a-d) (M=
3.62, SD= .38) sowie bei der Skala zur Kommunikation (e29a-d) (M= 3.58, SD=
.55) die für dieses Konstrukt die höchste Zufriedenheit feststellen (Skala 27 und
Skala 29 siehe Anhang).
Tabelle 10: Skala e11 Verantwortliche
e11a
e11b
e11c
e11d
e11e
e11f
e11g
Gesamt Skala
Mittelwert
3.39
3.46
3.74
3.70
3.75
3.63
3.49
3.58
SD
.66
.61
.60
.57
.44
.56
.75
.41
Median
3
4
4
4
4
4
4
3.71
Range
3
2
3
2
1
2
2
1.57
n
62
65
76
76
75
76
71
60
NA
15
12
1
1
2
1
6
17
Median
4
4
4
4
3.75
Range
2
2
2
3
2
n
76
76
76
75
74
NA
1
1
1
1
3
Tabelle 11: Skala e13 Trainingseinheit
e13a
e13b
e13c
e13d
Gesamt Skala
Mittelwert
3.68
3.66
3.67
3.37
3.60
SD
.55
.56
.50
.83
.48
Die Skalen zum Vereinsort (e12a-c) (M= 3.45, SD= .57) und zur
Außenwirkung/Image (e14b-g) (M= 3.02, SD= .65) werden dabei mit „eher
zutreffend“ bewertet. Wobei die Eltern dennoch bezüglich der Tatsache, dass der
95
SC Heuchelhof an Wettbewerben teilnimmt (e14c) sehr zufrieden sind (M= 3.56,
SD= .60).
Tabelle 12: Skala e12 Vereinsort
e12a
e12b
e12c
Gesamt Skala
Mittelwert
3.36
3.50
3.46
3.44
SD
.69
.53
.71
.57
Median
3
4
4
3.67
Range
3
2
3
2
n
76
72
74
71
NA
1
5
3
6
Tabelle 13: Skala e14 Außenwirkung/Image
e14b
e14c
e14d
e14e
e14f
e14g
Gesamt Skala
Mittelwert
SD
Median
Range
n
NA
2.54
3.56
3.16
2.18
3.19
3.18
3.02
1.00
.60
.90
1.13
.60
.79
.65
2.5
4
3
2
3
3
3
3
2
3
3
2
3
2,67
68
71
76
74
69
73
63
9
6
1
3
8
4
14
Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung
Bei der Gestaltung des Konstrukts kindliche Entwicklung eignen sich, anders als
bei dem Konstrukt Strukturen des Vereins, nicht alle Skalen. Daher werden
zunächst die Skalen vorgestellt, welche einen wichtigen Beitrag zum Verständnis
liefern, jedoch kein Bestandteil des latenten Merkmals sind.
Einerseits betrifft es die Skalen Erleben nach dem Training (e20a-f) sowie dem
Temperament (e24a-d), da eine individuelle Einschätzung des Kindes im Fokus
steht; kurzum es handelt sich um Einzelitems, aus denen sich keine Skalen bilden
lassen. Das latente Merkmal Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung soll
zudem im Hinblick auf das Wirken des Trainings zurückgeführt werden, weshalb
die Skala Erleben vor dem Training (e18a-d) ebenfalls nicht für die Bildung des
latenten Merkmals berücksichtigt wird; dadurch steigt die Reliabilität von α= .81.
auf α= .83.
96
Bei der Skala Erleben vor dem Training (e18a-d) wird deutlich, dass sich die
Kinder auf das Training freuen, beziehungsweise gut gelaunt sind, wenn sie ans
Training/Spiel denken (M= 3.56, SD= .54). Nach dem Training sind die Kinder
am ehesten fröhlich (e20d), mit einem Mittelwert von M= 3.42, SD= .59, und
ausgeglichen (e20a) (M= 3.30, SD= .73). Am wenigsten fühlen sich die Kinder
traurig (e20e) (M= 1.09, SD= .34). Ferner wird das Temperament des Kindes von
den Eltern mit der größten Zustimmung als gesellig (M= 3.46, SD= .69)
eingestuft.
Tabelle 14: Skala e18 Erleben vor dem Training
.e18cre
.e18dre
e18a
e18b
Gesamt Skala
Mittelwert
3.17
3.63
3.74
3.69
3.56
SD
.84
.75
.50
.57
.54
Median
3
4
4
4
3.75
Range
3
3
2
3
2.5
n
76
76
77
77
76
NA
1
1
0
0
1
Median
3
1
1
3
1
3
Range
3
3
3
3
3
3
n
75
75
75
76
75
74
NA
2
2
2
1
2
3
Median
1
1
1
4
Range
3
2
3
3
n
74
74
73
74
NA
3
3
3
4
Tabelle 15: Skala e20 Erleben nach dem Training
e20a
e20b
e20c
e20d
e20e
e20f
Mittelwert
3.30
1.35
1.16
3.42
1.09
2.61
SD
.73
.65
.49
.59
.34
.87
Tabelle 16: Skala e24 Temperament
e24a
e24b
e24c
e24d
Mittelwert
1.35
1.66
1.48
3.46
SD
.73
.82
.87
.69
Ein Cronbachs Alpha von α= .83 stellt die Basis des latenten Merkmals kindliche
Entwicklung dar, das im Folgenden vorgestellt werden soll. Dabei erreicht das
Konstrukt einen Mittelwert von M= 3.18, SD= .47. Wiederrum werden die Skalen
anhand der Bewertung in absteigender Reihenfolge geordnet.
97
Tabelle 17: Konstrukt kindliche Entwicklung
Konstrukt
Mittelwert
Skalen: 15, 21,
22, 23, 25, 26, 3.18
28
SD
Median
Range
n
NA
.47
3.25
1.59
50
27
Die Skalen zum Wohlbefinden des Kindes (e15a-d) (M= 3.64, SD= .38) sowie
zum Sozialen Lernen (e28a-e) (M= 3.55, SD= .51) weisen sehr gute Bewertungen
auf. Beim Wohlbefinden werden die höchsten Zustimmungen mit den Aussagen,
dass die Kinder nachmittags gern dorthin gehen (e15c) (M= 3.71, SD= .49) und
mit den anderen Kindern gern zusammen sind (e15d) (M= 3.79, SD= .47),
erreicht. Zu lernen, auf andere zu achten, wird von den Eltern mit der höchsten
Zufriedenheit bei der Skala Soziales Lernen versehen (e28d) (M= 3.69, SD= .49).
Tabelle 18: Skala e15 Wohlbefinden Kind
e15a
e15b
e15c
e15d
Gesamt Skala
Mittelwert
3.62
3.43
3.71
3.79
3.64
SD
.51
.66
.49
.47
.38
Median
4
4
4
4
3.75
Range
2
2
2
2
1.5
n
77
74
75
76
73
NA
0
3
2
1
4
Median
4
4
4
4
4
3.80
Range
3
3
3
2
2
1.60
n
71
75
76
75
75
70
NA
6
2
1
2
2
7
Tabelle 19: Skala e26 Soziales Lernen
e28a
e28b
e28c
e28d
e28e
Gesamt Skala
Mittelwert
3.44
3.63
3.45
3.69
3.44
3.55
SD
.67
.56
.84
.49
.68
.51
Die Bewertungen der Skalen zur sportlichen Förderung (M= 3.44, SD= .63),
Verhältnis zum Körper (M= 3.33, SD= .56), Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn
(M= 3.33, SD= .75) und der Freundschaften (M= 3.07, SD= .70) zählen noch in
den zufriedenen Bereich. Hinsichtlich der Skala zur sportlichen Förderung zeigen
sich die Eltern allerdings sehr zufrieden mit den Fortschritten des Kindes in der
Sportart (e21a) (M= 3.53, SD= .63) und der Auswirkung auf seine sportlichen
98
Fähigkeiten (e21b) (M= 3.61, SD= .59); auch das Können kann zur Geltung
kommen (e21f) (M= 3.55, SD= .72). Der Umstand, dass das Sporttreiben dem
Kind gut tut (e21e) stimmt die Eltern ebenfalls sehr zufrieden (M= 3.84, SD= .37).
Allein die Skala freiwilliges Engagement des Kindes (e26a-e) stellt in der
Zufriedenheitserhebung die Skala mit dem niedrigsten Wert dar (M= 2.04, SD=
.81) Dass sich das aus den Merkmalen der Kinder erklären lässt, soll in der
Diskussion näher erläutert werden (Skala 22, 23 und Skala 25 siehe Anhang).
Tabelle 20: Skala e21 Sportliche Förderung
e21a
e21b
e21c
e21d
e21e
e21f
Gesamt Skala
Mittelwert
3.53
3.61
3.18
2.85
3.84
3.55
3.44
SD
.63
.59
.84
.98
.37
.72
.48
Median
4
4
3
3
4
4
3.50
Range
2
2
3
3
1
2
1.5
n
73
76
73
75
76
74
70
NA
4
1
4
2
1
3
7
Tabelle 21: Skala e26 Freiwilliges Engagement des Kindes
e26a
e26b
e26c
e26d
e26e
Gesamt Skala
Mittelwert
1.51
2.42
2.87
1.84
1.79
2.04
SD
.89
1.11
1.12
.94
.95
.81
Median
1
2
3
2
2
2.60
Range
3
2
2
3
3
1.45
n
71
74
69
73
67
60
NA
6
3
8
4
10
17
Zusammenfassend lässt sich bei der der Erhebung der Maße der zentralen
Tendenz bezüglich der Strukturen des Vereins feststellen, dass die Eltern am
zufriedensten mit den Kernelementen, das heißt den Verantwortlichen (e11a-g)
und der Trainingseinheit (e13a-d) sind. Auch die kulturelle Vielfalt (e27a-d) des
SC Heuchelhof und die zwischenmenschliche Kommunikation (e29a-d) werden
sehr gut bewertet.
Bei der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung können vor allem die
Skalen zum Wohlbefinden des Kindes (e15a-d) sowie zum Sozialen Lernen (e28a-
99
e) punkten. Eine hohe Zufriedenheit zeigt sich auch in der Skala Erleben des
Kindes vor dem Training (18a-18dre).
5.2 Inferenzstatistik S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma
Die Inferenzstatistik wird nun, auf Basis der bisherigen theoretischen und
empirischen
Forschung,
Korrelationen
sowie
Regressionen
zwischen
Familienprofil und Strukturen des Vereins sowie der kindlichen Entwicklung im
Verein darstellen. Darüber hinaus werden die Zusammenhänge zwischen den
Strukturen des Vereins mit der kindlichen Entwicklung im Verein, sowie innerhalb
der latenten Merkmale betrachtet.
Familienprofil und Strukturen des Vereins
Das Familienprofilbesteht aus zwei Variablen, welche untereinander einen
Zusammenhang von r= .44** aufweisen (siehe Tabelle 22), welche mit dem
latenten Merkmal der Strukturen des Vereins im Hinblick auf vorhandene
Zusammenhänge getestet wurde. Die Skala Mitwirkender Eltern im Verein
korreliert mit allen Skalen von den Vereinsstrukturen, wie in Tabelle 23
veranschaulicht wird. Dabei bestehen sehr starke Korrelationen mit den Skalen
der Verantwortlichen (r= .57**), der Trainingseinheit (r= .55**) sowie der
Kommunikation/Umgangston im Verein (r= .72**).
Die Skala Motivation für eine Mitgliedschaft weist signifikante Korrelationen
hingegen nur mit der Skala Verantwortliche (r= .32**) auf sowie eine sehr starke
Korrelation mit der Skala Außenwirkung und das Image des Vereins (r= .55**).
Tabelle 22: Korrelation Familienprofil
e17
Motivation Mitgliedschaft
e16
.44**
Mitwirken
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
100
Tabelle 23: Korrelationen Familienprofil und Strukturen des Vereins
e16
e11
e12
e13
e14
e27
e29
Verantwortli
che
Vereinsgeländ
e
Trainingseinhei
t
Außenwirk
ung/Image
Kulturelle
Vielfalt
Kommunik
ation
.57**
.37**
.37**
.33**
.27**
.72**
.22
.55**
.16
.21
Mitwirken
e17
.32**
.15
Motivation
Mitgliedsc
haft
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
Aufbauend auf den Ergebnissen der Korrelation werden explorativ und induktiv
multiple Regressionen durchgeführt und die Ergebnisse in Tabelle 24 dargestellt.
Tabelle 24: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins
UV
AV
Korrigiertes R2
e16 Mitwirken
e11 Verantwortliche
.31**
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e13 Trainingseinheit
.28**
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e14
.33**
e17 Motivation
Außenwirkung/Image
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e29
.51**
e17 Motivation
Kommunikation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
.39**
Strukturen des Vereins
e17 Motivation
Mitgliedschaft
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
β
.55
.06
.53
.05
.16
.52
.77
-.10
.58
.18
Die Skalen des Familienprofils klären die Varianz der Skala Verantwortliche im
Verein zu 31 % auf, die Varianz der Skala Trainingseinheit zu 28 %, die Varianz
der Skala Außenwirkung/Image zu 33 % sowie die Varianz der Skala
Kommunikation zu 29 % auf. Insgesamt kann die Varianz der Variablen zu den
Strukturen des Vereins zu 39 % durch die Skalen des Familienprofils aufgeklärt
werden.
101
Tabelle 25: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil
UV
AV
Korrigiertes R2
β
e11 Verantwortliche
e16 Mitwirken
.61**
.18
e13 Trainingseinheit
.20
e29 Kommunikation
.56
e11 Verantwortliche
e17 Motivation
.24**
.14
e14 Außenwirkung/
Mitgliedschaft
.47
Image
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
Die Skalen Verantwortliche, Trainingseinheit und Kommunikation klären die
Varianz der Skala Mitwirkender Eltern im Verein zu 61 % auf.
Die Varianz der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft wird zu 24 % durch die
Skalen der Verantwortlichen, der Außenwirkung sowie das Image des Vereins
aufgeklärt (siehe Tabelle 25).
Familienprofil und kindliche Entwicklung
Die Skalen zum Familienprofil weisen vorwiegend signifikante Zusammenhänge
mit den Skalen zur kindlichen Entwicklung auf.
Die Skala Mitwirkender Eltern im Verein korreliert mit allen Skalen zur
kindlichen Entwicklung. Sehr starke Korrelationen bestehen mit den Skalen
Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn (r= .59**), Freiwilliges Engagement des
Kindes (r= .58**) sowie Soziales Lernen (r= .54**).
Die Skala Motivation für eine Mitgliedschaft weist sehr starke Zusammenhänge
mit den Skalen Freundschaften (r= .53**) und des Freiwilligen Engagements des
Kindes (r= .52**) auf. In Tabelle 26 werden die genannten Ergebnisse
verdeutlicht.
102
Tabelle 26: Korrelationen Familienprofil und kindliche Entwicklung
e15
Wohlbef
inden
Kind
e18
Erleben
Kind vor
Training
e21
Sportlich
e
Förderun
g
.50**
e16
.44**
.37**
Mitwirken
e17
.30**
-.08
.44**
Motivation
Mitgliedschaft
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
e22
Verhältn
is Kind
Körper
e25
Freundschaften
.38**
e23
Verhältn
is Kind
TrainerI
n
.59**
e28
Soziales
Lernen
.37**
e26
Freiwilli
ges
Engage
ment
.58**
.24*
.27*
.53**
.52**
.43**
In Anbetracht der dargestellten Korrelationen sowie inhaltlichen Komponenten
wurden folgende Regressionen statistisch berechnet (siehe Tabelle 27).
Tabelle 27: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes R2
e16 Mitwirken
e21 Sportliche
.29**
e17 Motivation
Förderung
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e23 Verhältnis Kind .35**
e17 Motivation
TrainerIn
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e25 Freundschaften .30**
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e26
.39**
e17 Motivation
Freiwilliges
Mitgliedschaft
Engagement
e16 Mitwirken
e28 Soziales Lernen .33**
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
.4**
Kindliche
e17 Motivation
Entwicklung
Mitgliedschaft
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
β
.38
.28
.57
.07
.15
.49
.45
.31
.42
.28
.47
.30
Die Skalen des Familienprofils klären die Varianz der Skala der Sportlichen
Förderung im Verein zu 29 % auf, die Varianz der Skala Verhältnis Kind zum/r
TrainerIn zu 35 %, die Varianz der Skala Freundschaften zu 30 %, die Varianz
der Skala des Freiwilligen Engagements des Kindes zu 39 % sowie die Varianz
103
.54**
der Skala des Sozialen Lernens zu 33 % auf. Insgesamt kann die Varianz der
Variablen zu der kindlichen Entwicklung zu 40 % durch die Skalen des
Familienprofils aufgeklärt werden.
Tabelle 28: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil
UV
AV
Korrigiertes R2
e23Verhältnis Kind
e16
.38**
TrainerIn
Mitwirken
e26 Freiwilliges
Engagement
e28 Soziales Lernen
e25 Freundschaften
e17 Motivation
.30**
e26 Freiwilliges
Mitgliedschaft
Engagement
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
β
.27
.30
.17
.34
.31
Wie in Tabelle 28 dargestellt wird, klären die Skalen Verhältnis Kind zum/r
TrainerIn, Freiwillige Engagement des Kindes sowie Soziales Lernen zu 38 % die
Varianz der Skala Mitwirken der Eltern auf.
Die Varianz der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft wird zu 30 % durch die
Skalen Freundschaften und des Freiwillige Engagement des Kindes vorhergesagt.
Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
Zusammenhänge zwischen den latenten Merkmalen der Strukturen des Vereins
und der kindlichen Entwicklung können anhand folgender Tabelle 29 abgelesen
werden. Sehr starke und signifikante Korrelationen bestehen dabei erstens
zwischen den Skalen des Freiwilligen Engagements des Kindes und der
Außenwirkung/Image des Vereins (r= .52**). Zweitens bestehen sehr starke
Zusammenhänge zwischen der Skala Kommunikation/Umgangston im Verein mit
den Skalen Verhältnis des Kindes mit TrainerIn (r= .55**) sowie der Skala
Soziales Lernen (r= .66**).
104
Tabelle 29: Korrelationen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
e23
Verhältnis Kind
TrainerIn
.48**
e25
Freundschaften
e28
Soziales Lernen
.07
e26
Freiwilliges
Engagement
.33*
e12
Vereinsgelände
.34**
.33**
.33**
.21
e13
Trainingseinheit
.40**
.22
.36**
.40**
e14
Außenwirkung/
Image
e27
Kulturelle
Vielfalt
e29
Kommunikation
.47**
.45**
.52**
.31*
.34**
.29*
.43**
.45**
.55**
.23
.45**
.66**
e11
Verantwortliche
.46**
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
Anhand dieser Korrelationen und inhaltlichen Aspekten ergeben sich, wie in
Tabelle 30 veranschaulicht wird, folgende Varianzaufklärungen zwischen den
Variablen.
Die Skala Kommunikation im Verein und der Verantwortlichen klären die Varianz
der Skala Verhältnis Kind und TrainerIn zu 29 % auf. Die Varianz der Skala
Soziales Lernen wird zu 44 % durch die Skalen Verantwortliche, Kulturelle
Vielfalt und Kommunikation aufgeklärt.
Die Skalen Außenwirkung/Image des Vereins, kulturelle Vielfalt sowie der
Kommunikation/Umgangston im Verein klären die Varianz der Skala des
Freiwilligen Engagements des Kindes zu 37 % voraus.
105
Tabelle 30: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
UV
AV
β
Korrigiertes R2
e11 Verantwortliche
e23 Verhältnis
.29**
e29 Kommunikation
Kind TrainerIn
e11 Verantwortliche
e28 Soziales
.44**
e27 Kulturelle Vielfalt
Lernen
e29 Kommunikation
e14 Außenwirkung/ Image e26
.37**
e27 Kulturelle Vielfalt
Freiwilliges
e29 Kommunikation
Engagement
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
.16
.45
.18
.25
.44
.41
.19
.29
Tabelle 31: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes R2
β
Strukturen des Vereins
Kindliche
.40**
0.65
Entwicklung
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
Die Variablen zu den Strukturen des Vereins klären insgesamt 40 % der Varianz
der Variablen der kindlichen Entwicklung auf (siehe Tabelle 31).
Kindliche Entwicklung
Im Hinblick auf die Schwerpunktsetzung der vorliegenden Untersuchung auf die
Entwicklung des Kindes im SC Heuchelhof, werden nun die Korrelationen
innerhalb dieses latenten Merkmals betrachtet. Dabei lässt sich feststellen, dass
insgesamt alle Variablen untereinander korrelieren. Besonders starke und
signifikante Zusammenhänge sind in Tabelle 32 und 33 blau unterlegt.
Beispielsweise besteht eine starke Korrelation zwischen der Variable Verhältnis
Kind zum Körper zum einen mit Sportlicher Förderung (r= .58**) sowie
Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn (r= .72**) und zum anderen mit
Freundschaften (r= .53**) und Soziales Lernen (r= .55**).
106
Tabelle 32: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung Teil 1
e15 Wohlbefinden
Kind
e15 Wohlbefinden
Kind
e18 Erleben Kind
vor Training
e21 Sportliche
Förderung
e22 Verhältnis
Kind Körper
.56**
.36**
.49**
.08
.29*
e18 Erleben Kind
vor Training
.56**
e21 Sportliche
Förderung
.36**
.08
e22 Verhältnis
Kind Körper
.49**
.29*
.58**
e23 Verhältnis
Kind TrainerIn
.50**
.13
.53**
.72**
e25
Freundschaften
.49**
.12
.46**
.53**
e26 Freiwilliges
Engagement
.50**
.16
.42**
.60**
e28 Soziales
Lernen
.25*
.14
.64**
.55**
.58**
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
Tabelle 33: Korrelationen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung Teil 2
e23 Verhältnis
Kind TrainerIn
e25
Freundschaften
e26 Freiwilliges
Engagement
e28 Soziales
Lernen
e15 Wohlbefinden
Kind
.50**
.49**
.50**
.25*
e18 Erleben Kind
vor Training
.13
.12
.16
.14
e21 Sportliche
Förderung
.53**
.46**
.43**
.64**
e22 Verhältnis
Kind Körper
.72**
.53**
.61**
.55**
.48**
.62**
.53**
.56**
.48**
e23 Verhältnis
Kind TrainerIn
e25
Freundschaften
.48**
e26 Freiwilliges
Engagement
.62**
.56**
e28 Soziales
Lernen
.53**
.48**
.56**
.56**
Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01
107
Darauf aufbauend werden nun wesentliche Regressionen innerhalb des latenten
Merkmals, wie in Tabelle 34 veranschaulicht wird, dargestellt.
Die Varianz der Skala des Sozialen Lernens wird zu 45 % durch die Skalen
Sportliche Förderung, Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn sowie durch die
Freundschaften im Verein aufgeklärt.
Die Varianz der Skala zum Verhältnis Kind zum Körper wird ebenfalls durch die
Skalen Sportliche Förderung, Verhältnis Kind zum/r TrainerIn sowie durch die
Freundschaften im Verein zu 56 % aufgeklärt.
Die Varianz der Skala zum Wohlbefinden des Kindes im Verein wird zu 30 %
durch die Skalen der Freundschaften und des Freiwilligen Engagements des
Kindes aufgeklärt.
Tabelle 34: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes R2
β
e21Sportliche
e28
.45**
.14
Förderung
Soziales
.17
e23 Verhältnis Kind
Lernen
.49
TrainerIn
e25 Freundschaften
e21Sportliche
e22
.56**
.21
Förderung e23
Verhältnis
.47
Verhältnis Kind
Kind Körper
.23
TrainerIn
e25 Freundschaften
e25 Freundschaften
e15
.30**
.28
e26 Freiwilliges
Wohlbefind
.36
Engagement
en Kind
Anmerkungen: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient
Diese explorative sowie induktive Herangehensweise der Verfahren einer
Korrelations- beziehungsweise einer Regressionsanalyse soll nicht nur der
nachstehenden Interpretation der Ergebnisse dienen, sondern zugleich auch
mögliche Anknüpfungspunkte für weiterführende Studien innerhalb von
Elternzufriedenheitsuntersuchung in Sportvereinen bieten.
108
6. Diskussion und Ausblick
Die
dargestellten
deskriptiven
und
inferenzstatistischen
Ergebnisse
der
Elternzufriedenheitsuntersuchung werden erstens hinsichtlich der zentralen
Fragestellung und der Bedeutung für den SC Heuchelhof interpretiert und
diskutiert. Im Anschluss daran werden zweitens die Ergebnisse anhand der
gegliederten Forschungs- und Theoriebausteine betrachtet sowie auf das
theoretische Modell rückbezogen. Drittens werden die methodischen Grenzen der
Studie dargestellt und daran anknüpfend viertens ein Ausblick für angrenzende
Studien gegeben. Abschließend werden im Fazit wesentliche Aspekte der
vorliegenden Erhebung zusammengefasst.
6.1 Bedeutung der Ergebnisse für den SC Heuchelhof N. Touma
Nachdem im vorangegangenen Kapitel die Ergebnisse der deskriptiven und der
Inferenz-Statistik dargestellt wurden, wird nun die eigentliche Forschungsfrage
nach der aktuellen Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof beantwortet.
Wie in Kapitel 5.1 dargelegt, ergibt die Auswertung des Fragebogens, dass die
Eltern insgesamt eher bis sehr zufrieden mit den Vereinsstrukturen und der
sportlichen und sozialen Förderung ihrer Kinder sind. An dieser Stelle werden nun
diejenigen Ergebnisse diskutiert und interpretiert, welche als besonders relevant
für die Aussage über die Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof erachtet
werden.
Zugang zum Verein, Mitgliederstruktur und Familienprofil
Von den teilnehmenden Elternteilen geben jeweils etwa 65 % der Eltern an, aus
Deutschland zu stammen. Auch andere Nationalitäten sind im SC Heuchelhof,
wie in Kapitel 4.4 in der Beschreibung der Stichprobe geschildert, zahlreich
vertreten, was dem „interkulturellem Selbstverständnis“ (Sportclub Heuchelhof,
2015a) des Vereins entspricht. Diese kulturelle Vielfalt im Vereinsleben bestärkt
die Relevanz von Projekten zur Integration und das Engagement als
Stützpunktverein des Projektes Integration durch Sport.
109
Hinsichtlich des Zugangs zum Verein lässt sich feststellen, dass bewährte Kanäle
wie Freunde (53,25 %), Nachbarschaft (14,29 %) und Schule (16,88 %) am
stärksten wirken. Verbunden mit der Mitgliederfluktuation und der immer
früheren Abkehr vom Verein (Schmidt, 22009) zeigt dies, dass niederschwellige
Projekte wie zum Beispiel Nightkick, ein offenes Sportangebot für Jugendliche,
das im Frühjahr 2015 beginnt, einen guten Zugang zum Verein ermöglichen
können (Sportclub Heuchelhof, 2015b).
Ferner eignet sich auch die Betrachtung der Öffentlichkeitsarbeit. Bemerkenswert
diesbezüglich ist die relativ hohe Angabe, über das Internet (11,69 %) auf den
Sportverein aufmerksam geworden zu sein; wohingegen Werbung nur einmal und
keinmal Flyer den Weg zum Verein ebnen können. Daher scheint die bisherige
Internetpräsenz wirksam und lässt sich gegebenenfalls noch ausbauen,
insbesondere im Hinblick auf weniger bekannte Angebote wie Ju-Jutsu oder
Boxen. Auch die Bekanntheit und Teilnahme an den Zusatzangeboten Schuhbörse
und Hausaufgabenbetreuung ließe sich dadurch noch steigern. Des Weiteren
können schon genutzte Zugänge wie zum Beispiel Kita-AGs (5,19 %) oder
Gemeinde-Aktivitäten (3,9 %) durch Kooperationen intensiviert werden.
Zum Familienprofil lässt sich weiterhin feststellen, dass das Mitwirken der Eltern
im SC Heuchelhof gut funktioniert (Skala e16: M= 3.21; SD = .59). Bei der
Betrachtung der einzelnen Fragenergibt die Auswertung, dass einige der Eltern
mithelfen, wenn beim SC Heuchelhof etwas anliegt (e16c: M= 2.69; SD= 1.01).
Sie fühlen sich wahrgenommen, was die Umsetzung ihrer Vorschläge betrifft
(e16d: M= 3.11; SD= .65) und schätzen darüber hinaus ihre Kommunikation mit
TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen als gut ein (e16f: M= 3.51; SD= .72).
Auch die Motivation der Eltern für eine Mitgliedschaft weist mittlere bis hohe
Werte auf (Skala e17: M= 2.75; SD= .73). Diese Skala wird im Folgenden
differenzierter betrachtet. Einige der Eltern sehen den SC Heuchelhof als
Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen (e17f: M= 2.79; SD= 1.01). Die Frage nach
dem Zusammensein in geselliger Rundeergibt einen Mittelwert von 2.29 (SD=
1.09). Dieser Wert kann durch die kurze Dauer der Mitgliedschaft der Kinder
bedingt sein; gegebenenfalls ließe sich die Motivation dafür durch eine Stärkung
110
der Einbindung steigern. Der Fragebogen erfasst auch, wie wichtig den Eltern die
Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist. Dabei ergibt sich eine geringfügig höhere
Zugehörigkeit auf Seiten der Kinder (e17c: M= 2.56; SD= .99; e17d: M= 2.78;
SD= 1.12). Mit einem Mittelwert von 2.96 (SD= 1.07) haben sich die Eltern eher
bewusst für den Verein entschieden. Hier nimmt auch der genannte Faktor des
Zugangs wieder Einfluss, da, wie oben ausgeführt, die Mitgliedschaft oft aufgrund
von örtlicher Nähe und Freundschaften eingegangen wird. Die Eltern schätzen
den SC Heuchelhof mit einem Mittelwert von 2.99 (SD= .85) als beliebt in ihrem
Umfeld ein. Dieser Aspekt wird im folgenden Abschnitt zu den Vereinsstrukturen
vertieft.
Die Vereinsstrukturen
Mit den Verantwortlichen (Skala e11) ergibt sich eine mittlere bis hohe
Zufriedenheit (M= 3.58, SD= .41), wobei die Eltern sehr zufrieden mit den
TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen (M= 3.66, SD= .40) und eher zufrieden mit
der Vereinsführung des Sportclubs sind (M= 3.42, SD= .60). Bei der
Vereinsführung fällt die hohe Anzahl an 15 Nicht-Angaben auf. Eine mögliche
Erklärung dafür ist, dass die Eltern bisher keinen Kontakt zu den
Verantwortlichen hatten; wie beschrieben, sind über die Hälfte der Kinder (52,11
%) seit einem Jahr oder kürzer Mitglied des SC Heuchelhof. Im Sinne der
Transparenz, Mitgestaltung und Mitgliederbindung liegt hierin Potential zur
Verbesserung, insbesondere, wenn man den Rückbezug zu Zufriedenheitstheorien
in Kapitel 3.2 schafft (siehe dazu auch Kapitel 6.2).
Die Außenwirkung und das Image des SC Heuchelhof werden von den Eltern
überwiegend als gut eingestuft (Skala e14: M= 3.02; SD= .65). Dabei erreichen
interessanterweise die Items e14b (M= 2.55; SD= 1.00) und e14e (M= 2.19; SD=
1.13) die niedrigsten Werte. Diese beziehen sich auf die Informationen, die der
Verein nach außen trägt. Hier ist eine bessere Kommunikation zwischen
Vereinsverantwortlichen und Eltern indiziert. Besser bewertet sind die Fragen zur
Bekanntheit (M= 3.16; SD= .90), Beliebtheit (e14f: M= 3.19; SD= .60) und der
Identifikation des Kindes mit dem Verein (e14g: M= 3.18; SD= .79).
111
Mit einem Mittelwert von M= 3.68 (SD= .55) äußern die Eltern eine sehr hohe
Zufriedenheit mit der Trainingseinheit (Skala e13). Sowohl Zeitpunkt (e13b: M=
3.66; SD= .56) und Dauer (e13a: M= 3.68; SD= .55) als auch Gruppengröße
(e13d: M= 3.37; SD= .84) und Anforderungen, die das Training an das Kind stellt
(e13c: M= 3.67; SD= .50), werden durchweg als gut bis sehr gut beurteilt. Dies
hebt die Bedeutung der Qualität des jeweiligen Sportangebots hervor, die am SC
Heuchelhof über alle erfassten Sportarten hinweg gesichert ist.
Auch die oben erwähnte kulturelle Vielfalt wurde in der Erfragung der
Teilzufriedenheit mit den Vereinsstrukturen berücksichtigt. So geben die Eltern
bei Skala e27 zu kultureller Vielfalt an, dass sie das Gefühl haben, dass im SC
Heuchelhof jeder willkommen ist (M= 3.74; SD= .44). Die Auswertung der Items
zu kultureller Vielfalt als Bereicherung(e27b: M= 3.74; SD= .63), zum
multinationalen Austausch als Ressource für das Kind (e27c: M= 3.37; SD= .76)
und zur Bedeutung, die die Eltern dieser Vielfalt zuschreiben (e27d: M= 3.77;
SD= .46) deuten mit ihren hohen bis sehr hohen Ergebnissen darauf hin, dass das
Miteinander der Nationen im SC Heuchelhof nicht nur akzeptiert, sondern von
den Eltern als Gewinn geschätzt wird.
Die Kommunikation (e29: M= 5.58; SD= .55) wird durchgehend sehr gut beurteilt.
Die Eltern können selbst bei Konflikten offen mit TrainerInnen und
ÜbungsleiterInnen sprechen (e29a: M= 3.61; SD= .64; e29c: M= 3.58; SD= .60)
und beschreiben eine gute, freundschaftliche Zusammenarbeit und Atmosphäre (e
29b: M= 3.51; SD= .73; e 29d: M= 3.55; SD= .62).
Die Ergebnisse der Teilzufriedenheit mit den Strukturen des Vereins in
Verbindung mit dem Familienprofil weisen, wie in der inferenzstatistischen
Auswertung in Kapitel 5.2 ermittelt, darauf hin, dass ein signifikanter
Zusammenhang zwischen der Skala Mitwirken der Eltern im Verein mit den
Skalen Verantwortlichen, Trainingseinheit und Kommunikation besteht. Diese
können das Mitwirken der Eltern zu 61 % vorhersagen. Daraus kann man in
Bezug zur deskriptiven Auswertung schließen, dass die Mitgliederbindung durch
einen stärkeren Einbezug und Informationsfluss zu den Eltern noch gesteigert
werden könnte. Darüber hinaus wird durch das Mitwirken und die Motivation der
112
Mitgliedschaft der Eltern die Varianz der Teilzufriedenheit mit den Strukturen zu
39 % und der kindlichen Entwicklung zu 40 % aufgeklärt. Das elterliche
Engagement
erweist
sich
also
als
wichtiger
Faktor
hinsichtlich
der
Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof (siehe Kapitel 5.2; Kapitel 6.2).
Die kindliche Entwicklung
Im Bereich der Förderung der kindlichen Entwicklung wird der SC Heuchelhof
von den Eltern als gut bis sehr gut bewertet. Die Skala e21 zur sportlichen
Förderung weist mit einem Mittelwert von M= 3.44 (SD= .48) darauf hin, dass
die Eltern mit der Talentförderung und der Unterstützung der motorischen
Entwicklung ihrer Kinder im SC Heuchelhof durchaus zufrieden sind. Sie geben
an, dass ihr Kind immer besser in der Sportart wird, die es am SC Heuchelhof
trainiert (e21a: M= 3.53; SD= .63), konstatieren mehrheitlich positive
Auswirkungen auf die sportlichen Fähigkeiten des Kindes (e21b: M= 3.61; SD=
.83) und seine Sportlichkeit insgesamt (e21c: M= 3.18; SD= .84) sowie einen
Effekt auf das Wohlbefinden ihres Kindes (e21e: M= 3.84; SD= .37). Einzig das
Item zu einem gesünderen Lebensstil durch die Mitgliedschaft fällt aus diesen
hohen bis sehr hohen Ergebnissen mit einem Mittelwert von 2.85 (SD= .98)
heraus, was dem Forschungsstand zu diesem Feld eher entspricht (siehe dazu
Kapitel 6.2).
Die TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof loben (e22d: M=
3.47; SD= .71; e23c: M= 3.43; SD= .77) und ermutigen die Kinder zur Steigerung
der eigenen Leistung (e22e: M= 3.53; SD= .62). Die Eltern stellen darüber hinaus
eine Steigerung im Selbstbewusstsein ihres Kindes fest (e22c: M= 3.16; SD= .84).
Dies lässt sich verbinden mit der Unterstützung durch TrainerInnen (e23b: M=
3.33; SD= .77) und der Sicherheit, die die Kinder aus dem Feedback von
TrainerIn und/oder ÜbunsleiterIn gewinnen (e23a: M= 3.18; SD= .85) Interessant
ist in diesen Ergebnissen auch die ähnliche Bewertung der Einschätzung des
Verhältnisses vom Kind zu seinem eigenen Körper (Skala e22: M= 3.33; SD= .56)
und des Verhältnisses zwischen Kind zum/r TrainerIn (Skala e23: M= 3.33; SD=
.75). Diese beiden Skalen weisen darüber hinaus hohe Korrelationswerte auf (e22,
e23: r= .72**). Somit liegt die Vermutung nahe, dass TrainerInnen und
113
ÜbungsleiterInnen durch ein gutes Verhältnis zu ihren Schützlingen diese auch
bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben unterstützen können.
Für die elterliche Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung sprechen auch die
Ergebnisse der Skala zum Erlebendes Kindes vor dem Training (e18), in welcher
sich ergibt, dass die jungen Mitglieder des SC Heuchelhof sich auf das Training
freuen (M= 3,74; SD= .50). Ferner schätzen die Eltern ihre Kinder nach dem
Training als fröhlich (e20d: M= 3.42; SD= .59) und ausgeglichen (e20a: M= 3.30;
SD= .73) ein. Diese Ergebnisse unterstreichen erneut die elterliche Wertschätzung
und Qualität der Trainingseinheit.
Die Skalen Freundschaften und freiwilliges Engagement des Kindes (e25 und
e26) weisen eher eine mäßige bis unterdurchschnittliche Zufriedenheit mit dem
SC Heuchelhof auf und bilden somit das Schlusslicht innerhalb der Befragung.
Die Skala zu Freundschaften zeigt mit einem Mittelwert von 3.07 (SD= .70), dass
die Eltern mit dem SC Heuchelhof als Ort, um Freundschaften zu knüpfen, eher
zufrieden sind. Dieser Wert könnte aus der teilweise kurzen Mitgliedschaftsdauer
der Kinder und deren oft jungem Alter resultieren. Dies ist auch der Grund für das
niedrige Ergebnis des latenten Merkmals des freiwilligen Engagements des
Kindes (e26: M= 2.04; SD= .81). Junge Kinder sind beispielsweise im Hinblick
auf ihre körperliche Kraft noch nicht in der Lage, aktiv beim Trainingsauf- und abbau mitzuhelfen (e26b: M= 2.42; SD= 1.11); genauso scheinen Aussagen
darüber verfrüht, ob die Kinder später selbst einmal eine Sportgruppe leiten
möchten oder nicht (e26e: M= 1.79; SD= .95). Hier könnte der SC Heuchelhof
zwar Maßnahmen ergreifen, um auch jüngere Mitglieder stärker einzubinden, aber
es erscheint eher sinnvoll, einen altersgestuften Fragebogen zu entwickeln (siehe
dazu Kapitel 6.3), in welchem das kindliche Engagement erst ab einer höheren
Altersstufe berücksichtigt wird.
Hinsichtlich des sozialen Lernens im Verein (Skala e28) kann eine sehr hohe
Zufriedenheit der Eltern mit dem Sportclub konstatiert werden (M= 3.55; SD=
.51). Die Kinder entwickeln im SC Heuchelhof ein Verständnis von Fairness
(e28a: M= 3.44; SD= .67), lernen, sich an Regeln zu halten (e28b: M= 3.63; SD=
.56) und im Team zu agieren (e28c: M= 3.45; SD= .84); sie erwerben darüber
114
hinaus die Fähigkeit, auf andere zu achten (e28d: M= 3.69; SD= .49) und auch
Kompromisse einzugehen (e28e: M= 3.44; SD= 0.68). Die durchweg positiven
Resultate dieser Skala zeigen zum einen, dass es den TrainerInnen und
ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof gelingt, den Verein zu einem
pädagogischen Ort zu machen. Zum anderen wird dadurch die Bedeutung des
Sportvereins als Sozialisationsstätte im Allgemeinen und des SC Heuchelhof im
Besonderen unterstrichen. Auch die Inferenzstatistik beweist das komplexe
Zusammenspiel zwischen sozialem Lernen und förderlichen Bedingungen im
Sportverein; so wird die Skala des Sozialen Lernens (e28) durch die Skalen zur
sportlichen Förderung (e21), das Verhältnis Kind zum/r TrainerIn (e23) und
Freundschaften (e25) im Verein zu 45 % aufgeklärt. Eine Varianz von 44 % für
Skala e28 zum sozialen Lernen ergibt sich durch die Aspekte Verantwortliche
(e11), kulturelle Vielfalt (e27) und Kommunikation (e29) (siehe Kapitel 5.2). Der
SC Heuchelhof ist, so lassen die Ergebnisse schließen, für seine jungen Mitglieder
und deren Eltern nicht ausschließlich Sport-, sondern auch Sozialisationsstätte.
Dies hängt jedoch nicht nur vom Training selbst ab, sondern wird auch dadurch
bestimmt, was informell um dieses herum geschieht.
Es lässt sich insgesamt feststellen, dass die Eltern der Mitglieder des SC
Heuchelhof zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Verein sind. Die Erhebung des
Familienprofils und der beiden Teilzufriedenheiten zu Strukturen des Vereins und
der kindlichen Förderung im Verein haben sich als adäquate Methode erwiesen,
um elterliche Zufriedenheit mit dem Sportverein zu erfassen. Dabei kann die im
theoretischen Modell gestellte, übergeordnete Frage “Wie zufrieden sind die
Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes an den SC Heuchelhof?”anhand
der beiden anderen Fragen „Wie zufrieden sind die Eltern mit den Strukturen des
SC Heuchelhof?“ und „Wie zufrieden sind die Eltern mit der Entwicklungen des
eignen Kindes im SC Heuchelhof?“ beantwortet werden: die Eltern sind in allen
erfassten Teilbereichen eher bis sehr zufrieden. Darüber hinaus kann der vom
Forschungsteam entwickelte Fragebogen zur Unterstützung weiterer Forschungen
im Feld der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen herangezogen werden. Dazu
befasst sich das folgende Kapitel mit der Deutung der Ergebnisse in Rückbezug
auf Forschungsstand und theoretische Grundlagen.
115
6.2 Bezug zu Forschungsstand und Theorie S. Böck, F. Seemann, E.
Stroppa, N. Touma
Zufriedenheit
Die
Ergebnisse
der
vorliegenden
Untersuchung
zur
Elternzufriedenheit
hinsichtlich des SC Heuchelhof fallen insgesamt positiv aus.
Es konnte herausgestellt werden, dass die Eltern eher bis sehr zufrieden mit einer
Mitgliedschaft des eigenen Kindes im SC Heuchelhof sind (Strukturen des Vereins
(M= 3.51; SD= .31); kindliche Entwicklung im Verein (M= 3.18; SD= .47).
Diese Tendenz hoher Zufriedenheitswerte zeigt sich auch innerhalb der
Auseinandersetzung von Zufriedenheitsuntersuchungen bei Neuberger (1985),
Siebeck (2006) sowie Schütz (2009). Sie führen dieses Phänomen unter anderem
auf den personalen und gesellschaftlichen Erwartungsdruck zurück, welcher in der
vorliegenden Untersuchung zwar als Indikator bedacht wird, jedoch nicht als
alleinige Begründung dienen soll. Dabei ist Elternzufriedenheit nicht nur abhängig
von personalen und gesellschaftlichen Einstellungen (Siebeck, 2006), sondern
ebenso von der Wahrnehmung der Erfahrungen des eigenen Kindes (Kuhn, 2009).
Es kann im Umkehrschluss demzufolge angenommen werden, dass auch bei den
Kindern eine eher bis stark ausgeprägte Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof
vorherrscht.
Innerhalb des Familienprofils wurde versucht, die Einstellungen der Eltern durch
die Skalen e16 Mitwirken der Eltern und e17 Motivation für eine Mitgliedschaft
zu erheben. Um eine größtmögliche Vielseitigkeit der Einstellungen zu erreichen,
fanden dabei affektive, kognitive sowie konative Einstellungskomponenten
(Rosenberg & Hovland, 1960) Berücksichtigung.
Wie im theoretischen Teil dieser Untersuchung wird auch in den Ergebnissen der
Einfluss der Einstellungen sowie Handlungstendenzen auf die Elternzufriedenheit
(Müller, 2013) deutlich. Dies zeichnet sich in eher bis sehr zutreffenden Werten
zur beispielsweise bewussten Entscheidung für den SC Heuchelhof (e17g: M=
2.96; SD= 1.07), der Mithilfe der Eltern (e16c: M= 2.70; SD= 1.01) sowie der
Interaktion der Eltern mit den ÜbungsleiterInnen (e16d: M = 3.11; SD = .65),
(e16f: M= 3.51; SD= .72) ab. Die Ergebnisse repräsentieren eher engagierte
Eltern, die sich eher bewusst für den Verein entschieden haben (e16: M= 3.21;
116
SD= .73; e17: M= 2.75; SD= .73). Die Resultate zeigen zudem auf, dass nahezu
alle Variablen der Teilzufriedenheiten mit den Einstellungen der Eltern (e16, e17)
korrelieren, was auf einen deutlichen Zusammenhang von engagierten Eltern,
einer
bewussten
Entscheidung
zur
Mitgliedschaft
und
hohen
Zufriedenheitsbewertungen bezüglich des SC Heuchelhof aufzeigt.
Keine signifikanten Korrelationen bestehen ausschließlich zwischen der Skala e17
Motivation für eine Mitgliedschaft und den Skalen e12 Vereinsort, e13
Trainingseinheit, e18 Erleben Kind vor Training, e27 Kulturelle Vielfalt und e29
Kommunikation. Es kann angenommen werden, dass dies auf den zeitlichen
Aspekt zurückzuführen ist, indem die Motivation für eine Mitgliedschaft dem
elterlichen Erleben und Bewerten des Vereinsgeschehens vorgelagert ist.
Es bleibt festzuhalten, dass ein signifikanter Zusammenhang (r= .44**) zwischen
den Skalen e16 und e17 existiert, was darauf hinweist, dass beide Skalen ein das
latente Merkmal Familienprofil zuverlässig abbilden.
Insgesamt wird die Varianz der Skalen zu den Strukturen des Vereins zu 39 % von
den Skalen des Familienprofils aufgeklärt. Ein ähnliches Ergebnis (40 %) besteht
bei der Varianzaufklärung der Skalen zur kindlichen Entwicklung durch die
Skalen des Familienprofils. Diese Ergebnisse sprechen für eine Tendenz der
Einflüsse der Einstellungen der Eltern auf die Zufriedenheit mit den Strukturen
(Nagel et. al, 2004) und mit der kindlichen Entwicklung (Müller, 2013) im SC
Heuchelhof.
Die
theoretisch
dargestellte
Einflussnahme
von
Einstellungskomponenten (Müller, 2013), wie beispielsweise e16 Mitwirken der
Eltern im Verein, auf die Gesamtzufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof
findet demnach Bestätigung.
Der Einfluss der Einstellungen der Eltern auf Werte und Normen der Kinder, kann
in Anlehnung an Kuhn (2009) ebenfalls bestätigt werden, da die Varianz der Skala
zum Freiwilligen Engagement des Kindes durch die Skalen des Familienprofils zu
39 % aufgeklärt werden konnte. Zudem liegt die Annahme nahe, dass dieser
Zusammenhang wiederum positive Auswirkungen auf die Elternzufriedenheit mit
sich bringt.
117
Nicht evaluiert wurde dagegen ein konkreter Ist-Soll-Vergleich (Burmann, 1991;
Schwetje, 1999) von Erwartungshaltungen und Einstellungen der Eltern zu
einzelnen Aspekten wie Strukturen des Vereins oder kindlicher Entwicklung. Vor
dem Hintergrund möglicher Ermüdungserscheinungen aufgrund einer 2Komponenten-Abfrage
(Meffert
&
Schwetje,
1998)
mit
Hinblick
auf
wünschenswerte und wahrgenommene Leistungen, wurde auf eine Abfrage
einzelner Items zum Vergleichsprozess von Ist- und Soll-Komponenten verzichtet.
Anklang in dieser Untersuchung fanden zudem einige zentrale, aus angrenzenden
Studien beispielsweise zur Schule, angewendete Aspekte, die teilweise
übernommen und auf den Verein angewandt wurden (Fantuzzo, Perry & Childs,
2006; Griffith, 1997; Lowenbraun, Madge & Affleck, 1990; Müller, 2013; PreussLausitz, 1997). Anhand der Faktoren aus dem theoretischen Teil dieser
Untersuchung, treten im Hinblick auf die Skalen zum Wohlbefinden des Kindes
(e15: M= 3.64; SD= .38), zur bewussten Entscheidung (e17g: M= 2.96; SD= 1.07)
für den Verein, zum Mitgestalten der Eltern (e16c: M= 2.70; SD= 1.01) sowie zu
kompetenten Trainingseinheiten (e13: M= 3.60; SD= .48) und zu TrainerInnen
und Verantwortlichen (e11: M= 3.58; SD= .41) zufriedenstellende Werte auf,
wodurch herangezogene theoretische Ansätze bestätigt werden. Folglich stellen
auch
diese
Aspekte
wesentliche
Indikatoren
für
eine
Erhebung
von
Elternzufriedenheit im Sportverein dar.
An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass diese Untersuchung
aufgrund der gewählten Konstruktion des Familienprofils nur eingeschränkt die
Möglichkeit zur Erhebung signifikanter Wechselwirkungen von Einstellungen und
Elternzufriedenheit bietet, jedoch als Grundlage für weiterführende Studien
herangezogen werden kann. Dieser Aspekt soll nachfolgend im Rückbezug auf
das theoretische Modell nochmals detaillierter diskutiert werden.
Strukturen des Vereins
Insgesamt zeigt sich, dass die Eltern mit den Strukturen des Vereins sehr
zufrieden sind (M= 3.51; SD= .31). Aus der Vereinsforschung (Nagel et al., 2004,
2006) lässt sich insbesondere feststellen, wie wichtig Mitgliedern die Qualität der
118
Verantwortlichen ist, weshalb die Ergebnisse sehr zufriedenstellend sind (e11: M=
3.58; SD= .41). Es handelt sich demzufolge um ein wichtiges Qualitätskriterium,
das auch für Eltern hinsichtlich der Tatsache relevant sein dürfte, dass die Kinder
auf möglichst hohem Niveau betreut werden. Es zeigt sich ferner, dass die
höchsten Korrelationen zu den Skalen Verhältnis Kind zum/r TrainerIn (e11, e23:
r= .48**) sowie Sozialem Lernen (e11, e28: r= .46**) bestehen, wodurch wichtige
Zusammenhänge aufgezeigt werden können. Betreffs der Trainingseinheit (e13:
M= 3.60; SD= .48) kann die höchste Korrelation zur Skala sportliche Förderung
nachgewiesen werden (e13, e21: r= .45**), wodurch sich die Aussagekraft der
Skala zu bestätigen scheint.
Aus Sicht der Sportvereine ist auch der Aspekt der Mitgliederbindung und gewinnung interessant. Insbesondere vereinspolitisch engagierte Mitglieder
bleiben dem Verein verbunden (Nagel, 2006). Nachdem man die Mitglieder nicht
unmittelbar über ihren Verbleib im Verein befragen kann, lässt sich über das
Engagement Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen. Doch welche Faktoren,
sorgen dafür, dass die Eltern sich im Verein engagieren? Die lineare multiple
Regression mit dem Kriterium Mitwirken der Eltern im Verein klärt diesbezüglich
durch die Prädiktoren Verantwortliche (e16, e11: r= .57**), Trainingseinheit
(e16, e13: r= .55**) und Kommunikation (e16, e29: r= .72**) fast 61 % der
Varianz auf. Demnach können diese Skalen als zentrale Elemente hinsichtlich der
Strukturen des Vereins ausgemacht werden.
In der Vereinsforschung wird betont, dass das Ansehen des Sportvereins in der
Öffentlichkeit ebenso wie die finanzielle Lage eher aus der Perspektive der
Sportvereine relevant ist (Nagel et al., 2004). Mitglieder achten hierbei mehr auf
gesundheitsorientierten Sport und einen günstigen Mitgliedsbeitrag. Ein deutlicher
Zusammenhang zwischen der Skala Ansehen/Image des Vereins mit der Skala
Motivation für eine Mitgliedschaft lässt allerdings vermuten, dass Mitglieder und
gegebenenfalls zukünftige Mitglieder durchaus auf das Image eines Vereins
achten (e14, e16: r= .55**).
Es liegt auch im Interesse der Mitglieder, dass die Anlagen in einem guten
Zustand sind (Nagel et al., 2004). Die Bewertung des Vereinsortes (e12: M= 3.45;
119
SD= .57) kann allerdings unter dem Aspekt kritisch gesehen werden, dass die
Eltern oftmals keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Nicht in der vorliegenden
Untersuchung enthalten sind Skalen bezüglich dem Angebot per se, also ob aus
Sicht der Eltern ein vielfältiges Angebot besteht, was auf die Bedarfe der
Jugendlichen zugeschnitten ist (Nagel et al. 2004). Darauf wird allerdings
verzichtet genauer einzugehen, da der SC Heuchelhof über ein breitgefächertes
Sportangebot verfügt. Der Fokus liegt daher vielmehr darauf, wie sich empirisch
durch die Auswertung der Frage e06zeigt, die Bekanntheit bezüglich aller zehn
Sportangebote und der Zusatzangebote zu steigern.
Die Faktoren Solidaritätsdenken und der Wunsch nach Geselligkeit und
Gemeinschaft haben für die Mitglieder ebenfalls eine wichtige Bedeutung
(Emrich, Pitsch & Papathanassiou, 2001). Im Hinblick auf die Sportvereinskultur
offenbart sich die Zufriedenheit in der Wahrnehmung einer guten Atmosphäre
(e27a: M= 3.74; SD=.44) der zwischenmenschlichen Kommunikation (29c: M=
3.58; SD= .60; 11f: M= 3.63; SD= .56) sowie dem Umgang mit Konflikten (e29a:
M= 3.61; SD= .64) (Nagel et al., 2004). Somit lässt sich schlussfolgern, dass die
Art und Weise der Mitgliedschaftsbeziehungen und Orientierungen maßgebliche
Basis der Organisationskultur in Sportvereinen sind und es im engen
Zusammenhang mit dem Erleben des Miteinanders steht. Demnach können in
Bezug auf den SC Heuchelhof, die Skalen, welche die Kommunikation (e29: M=
3.58; SD= .55), Möglichkeiten zum Mitwirken (e16: M= 3.21; SD= .59), oder
auch zur Bewertung der kulturellen Vielfalt abbilden (e27: M= 3.62; SD= .38), als
Einschätzung des Gemeinschaftserlebens dienen. Hierbei ließe sich ein neues
latente Merkmal, die Sportvereinskultur, berechnen, welche sich aus den Skalen
e11, e16, e27 und e29 zusammensetzt (α= .77). Diesbezüglich sind die Eltern
ebenfalls sehr zufrieden (M= 3.50, SD= .39) (Anm.: Skala im Anhang).
Bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
ergibt sich die Notwendigkeit, zielgruppenspezifische Angebote zu gestalten;
daher sollten Sportangebote, gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund,
beispielsweise explizit an Mädchen ausgerichtet sein (Schmidt & Eichhorn,
2007). Dass in der Stichprobe die Kinder fast zur Hälfte Mädchen (46,67 %) sind,
120
ist bei dem Migrationsanteil von circa 35 % ein gutes Zeichen. Gerade sportliche
Angebote, wie zum Beispiel den Mädchenfußballgruppen, den „Heuchelhof
dragons“ (SC Heuchelhof, 2015c) können als zielgruppenspezifisches Vorgehen
bewertet werden. Es zeigt sich auch, dass die Eltern mit der kulturellen Vielfalt
(e27: M= 3.62, SD= .38) sehr zufrieden sind. Diesbezüglich wäre es sinnvoll, die
Verantwortlichen am Verein zu befragen, um dann einen Einblick über das
Selbstverständnis zu erlangen. Die positive Bewertung der kulturellen Vielfalt am
SC Heuchelhof setzt jedoch ein erfreuliches Signal. Im Rahmen der
Reliabilitätsanalyse wurde zwar deutlich, dass die Skala e27 kulturelle Vielfaltin
Anbetracht der geringen Menge an Items reliabel misst, aber um den großen
Themenkomplex der Internationalität und dem Miteinander der Kulturen in
Sportvereinen zu erfassen, eine Modifikation der Art und Anzahl der Items zur
kulturellen Vielfalt in Sportvereinen vorgenommen werden sollte.
Kindliche Entwicklung
Es geht aus den Ergebnissen der Evaluation der Elternzufriedenheit deutlich
hervor, dass die Eltern der jungen Mitglieder des SC Heuchelhof auch mit der
Entwicklung und Förderung ihrer Kinder zufrieden bis sehr zufrieden sind.
In Bezug auf bereits vorhandene Forschungsergebnisse sowie theoretische
Annahmen zum Sozialisationseffekt von Sportvereinen lässt sich herausstellen,
dass bei dieser Befragung vor allem viele Eltern junger Kinder (52 % der Kinder
sind ein bis sieben Jahre alt) befragt wurden, weshalb das Engagement der Kinder
und Jugendlichen sowie die engen Freundschaften, welche über den Sportverein
entstehen können, eher weniger bestehen. Diese Annahme wurde im theoretischen
Teil schon betont (siehe Kapitel 3.3); der wichtige Einfluss der Peers kann erst mit
einer länger anhaltenden Mitgliedschaft entstehen und somit auf die soziale
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wirken (Brettschneider & Kleine,
2002). Ebenso begünstigen die Strukturen des Sportvereins das soziale
Engagement der Kinder erst nach einer gewissen Dauer der Mitgliedschaft und
dem Erreichen eines gewissen Alters (Hoffman, 2008); da allerdings 52 % der
Kinder erst seit einem Jahr oder kürzer Mitglied am SC Heuchelhof sind, passt
121
das geringe freiwillige Engagement (e26: M= 2.04; SD= .81), zu den Ergebnissen
Hoffmans. In diesem jungen Alter der Kinder spielen Spaß und Wohlbefinden
eine vorrangige Rolle, was auch die positiven Ergebnisse zur Skala Erleben des
Kindes vor dem Training veranschaulichen. Viele Eltern geben an, dass ihre
Kindervor dem Training ausgeglichen und fröhlich sind (e20a: M= 3.3; SD= .73;
e20d: M= 3.42; SD= .59). Zudem zeigt die Auswertung der Skala zum
Wohlbefinden des Kindes im Verein, wie in Kapitel 6.1 thematisiert, ebenso, wie
zufrieden die Eltern mit diesem sind (e15: M= 3.64; SD= .38).
Des Weiteren ergab die Auswertung, dass eher fröhliche, gemeinschaftsorientierte
Kinder Mitglied im SC Heuchelhof sind. So schreiben die Elternihrem Kind bei
der Temperamentseinschätzung mit großer Überzahl einen geselligen Charakter
zu (e24d: M= 3.46; SD= .68). Dies kann insofern gedeutet werden, dass
möglicherweise bereits eine soziale Entwicklung stattfindet, was für die Theorien
Gruppe & Krügers (32007) spricht. Die Skala zum sozialen Lernen wird
auffallend positiv bewertet (e28: M= 3.50; SD= .55).Demnach sehen die Eltern
Fortschritte in der sozialen Entwicklung ihrer Kinder (Grupe & Krüger, 32007).
Wie im vorhergehenden Kapitel thematisiert, unterstreichen die Ergebnisse dieser
Skala die Bedeutung des Sportvereins als Sozialisationsinstanz.
Ebenso positiv fällt das Verhältnis der Kinder zu ihrem/ihrer TrainerIn auf. Auch
hier scheint der SC Heuchelhof den Erwartungen der Eltern zu entsprechen,
sodass die Kinder ein gutes Verhältnis zu ihrem/ihrer TrainerIn aufbauen können
(e23: M= 3.33; SD= .75), was wiederum, den theoretischen Annahmen zufolge,
einen positiven Einfluss auf die soziale und motorischen Entwicklung der Kinder
haben wird (e23, e21: r= .53**; e23, e28: r= .53**) (Grupe & Krüger, 32007;
Schwier, 2003). Wie der oben genannte Wert zeigt, hat der/die TrainerIn einen
Einfluss auf den Sozialisationsprozess der Kinder, was die Abhängigkeit der
Sozialisation von der pädagogischen Kompetenz von TrainerIn und/oder
ÜbungsleiterIn nach Schwier (2003) bestätigt. Daneben wirken sich auch die
Freundschaften (e25, e28: r= .48**) sowie die Strukturen des Vereins (e11, e27,
e29) mit einer Varianz von 44 % auf das soziale Lernen aus (Grupe & Krüger
3
2007). Diese Ergebnisse deuten sehr stark auf die Bestätigung der Annahme des
122
Sportvereins als bedeutende Sozialisationsstätte hin und zeigen gleichzeitig auf,
dass nicht nur pädagogische Handlungskompetenz des Trainers relevant sind,
sondern darüber hinaus die angesprochene Vereinskultur und Freundschaften im
Sinne eines Gemeinschaftsempfindens.
Neben der hohen Zufriedenheit mit dem sozialen Lernen sowie der sozialemotionalen Entwicklung der Kinder sind die Eltern auch mit der motorischen
Entwicklung im Sinne einer sportlichen Förderung ihrer Kinder sehr zufrieden
(e21: M= 3.33; SD= .48). Auch diesem Anspruch kann der SC Heuchelhof gerecht
werden. Aus der genauen Betrachtung der Ergebnisse der Skalen wird ersichtlich,
dass die Mitgliedschaft des Kindes im SC Heuchelhof die sportlichen Fähigkeiten
der Kinder positiv beeinflusst und den Kindern ganz allgemein gut tut.
Die Skala zum Körpergefühl des Kindes ist ebenfalls gut bis sehr gut bewertet
(e22: M= 3.33; SD= .56). Hier lassen sich positive Auswirkungen des
Sporttreibens im SC Heuchelhof auf das Körperkonzept der Kinder und
Jugendlichen feststellen. Dieses Ergebnis reiht sich in die ambivalenten Resultate
der Forschung ein. Eventuell bestätigt sich die These von Brettschneider &
Gerlach (2004), dass im Sportverein eher talentierte Kinder Mitglieder sind, die
sich eine Bestätigung der eigenen Fähigkeiten erwarten (siehe auch Brettschneider
& Kleine, 2002). Dies konnte jedoch im Rahmen des Fragebogens nicht
herausgefunden werden.
Die Resultate der Elternbefragung am SC Heuchelhof sprechen eher für die
Auswirkung einer Mitgliedschaft im Sportverein auf Körper – und Selbstkonzept.
Demnach widersprechen sie Gerlach & Brettschneider (2013), Brettschneider &
Gerlach (2004), die eine positivere körperliche und psychosoziale Entwicklung
von Kindern und Jugendlichen durch den Sportverein verwerfen. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, dass genannte Studien Längsschnittstudien sind, welche
selbstverständlich höhere Aussagekraft besitzen als Querschnittstudien, die, wie
geschildert, eine Momentaufnahme darstellen.
Das Item zur Gesundheit (e21d: M= 2.85; SD= .98)wird zwar gut bewertet, bildet
aber eher eine Ausnahme im Bereich der sonst sehr guten kindlichen
Entwicklung; Aussagen zum Bereich der gesundheitlichen Entwicklung können
123
durch eine Frage nicht getroffen werden, sodass zukünftige Untersuchungen
diesen Bereich stärker fokussieren müssen (Sack, 1996; Brettschneider &
Gerlach, 2013).
Die Variablen zur sozialen und der motorischen Entwicklung korrelieren in
hohem Maße (e21, e28: r= .64**). Daraus geht deutlich hervor, dass Sport und
Bewegung sich neben der Förderung motorischer Kompetenzen auch auf die
Entwicklung sozialer Kompetenzen auswirkt. Die These des Sportvereins als
informellem Lernort (Neuber et al., 2010; Neuber et al., 2013) kann also bestätigt
werden. Darüber hinaus zeigt Skala 28 zum sozialen Lernen auch Bezug zu den
von Rolff (2008) genannten Life-Skills.
Neben der direkten Rückmeldung von TrainerIn/ÜbungsleiterIn wirkt sich auch
die indirekte Rückmeldung durch den Vergleich mit anderen auf das
Selbstkonzept aus (Sygusch, 2007). Die sportliche Förderung, das Verhältnis des
Kindes zum/r TrainerIn sowie die Freundschaften klären 56 % des Verhältnisses
des Kindes zu seinem Körper auf. Da die Eltern mit dem Verhältnis ihres Kindes
zu seinem Körper, mit dem Verhältnis zum TrainerIn/ÜbungsleiterIn, mit der
sportliche Förderung und auch mit den Freundschaften ihrer Kinder im SC
Heuchelhof insgesamt zufrieden bis sehr zufrieden sind, lässt sich auch hier der
theoretisch positive Zusammenhang zwischen einer Mitgliedschaft in einem
Sportverein mit einem anregenden, förderndem Klima und der kindlichen
Entwicklung identifizieren. Gleichzeitig unterstützen die Ergebnisse der
Auswertung, wie weiter oben angedeutet die Annahme des Sportvereins als Ort
des informellen Kompetenzerwerbs (Neuber et al., 2010; Neuber et al., 2013;
Rolff, 2008).
Obgleich die Resultate der Auswertung nur eine Momentaufnahme der kindlichen
Entwicklung zeigen und sie sich eingliedern in eine Reihe ambivalenter
Forschungsergebnisse, kann die vorliegende Studie doch noch einmal die
Wichtigkeit des Sportvereines für das Aufwachsen von Kindern unterstreichen. So
lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass der SC Heuchelhof nicht nur als
Instanz der Sozialisation, sondern auch der ganzheitlichen Förderung sowohl
124
motorischer (e21: M= 3.44; SD= .48), sozialer (e28: M= 3.55; SD= .51) als auch
personaler (e22: M= 3.33; SD= .56)Kompetenzen gewertet werden kann.
Rückbezug auf theoretisches Modell
Die Erhebung von Elternzufriedenheit mit der Separierung in Teilzufriedenheiten
ermöglichte einen facettenreichen Einblick in die Elternzufriedenheit, im Sinne
von Müller (2013), Nagel et al. (2004), Dürr (2008), und potenzierte zugleich eine
Annäherung an ein komplexes Gesamtbild. Somit wurde hier ein Versuch
unternommen, dem Konstrukt der Zufriedenheit und der damit verbundenen
Schwierigkeit der theoretischen und methodischen Eingrenzung gerecht zu
werden.
Aufgrund induktiven Vorgehens gelang es, wesentliche Teilzufriedenheiten der
vorliegenden Elternbefragung zu erfassen und zu erheben. Die Ergebnisse der
Untersuchung konnten die zuverlässige Messbarkeit dieser latenten Merkmale der
Strukturen des Vereins (α= .70) und der kindlichen Entwicklung (α = .85) im
Verein bestätigen, sodass nur die Skala e19 Fitness Kind entfernt und die Skalen
e16 Mitwirken, e12 Vereinsgelände, e14 Außengelände/Image, e23 Verhältnis
Kind zum/zur TrainerIn modifiziert werden mussten.
Die Abfrage eines Familienprofils, für die Ermittlung von Kenntnissen und
Einstellungen ist ebenfalls gelungen, könnte allerdings noch etwas spezifischer
hinsichtlich der Erfassung der Kinder sein. Denn durch den Fragebogen lässt sich
beispielsweise nicht erheben, ob mehr als ein Kind der Eltern aktives Mitglied am
SC Heuchelhof ist. Ausbaufähige Aspekte liegen zum einen darin, dass nur zwei
intervallskalierte Variablen (e16 Mitwirken, e17 Motivation der Mitgliedschaft)
zum Familienprofil bestehen und dadurch Reliabilitätsanalysen dieses gesamten
latenten
Merkmales
entfallen.
Nichtsdestotrotz
konnte
ein
signifikanter
Zusammenhang zwischen diesen beiden Variablen festgestellt werden (e16, e17:
r= .44**), wodurch die Einstellungen der Eltern in gewissem Maße erfasst werden
können. Zum anderen besitzen die zwei intervallskalierte Variablen verschiedene
zeitliche Dimensionen. Die Skala e17 Motivation für eine Mitgliedschaft eruiert
125
Werte und Einstellungen der Eltern vor einer Mitgliedschaft und die Skala e16
Mitwirken der Eltern während einer Mitgliedschaft des eigenen Kindes.
Somit empfiehlt es sich das latente Merkmal des Familienprofils noch
auszudifferenzieren, sodass mindestens drei intervallskalierte Variablen gegeben
sind und die zeitliche Dimension Beachtung findet.
Die Fragestellungen, welche sich aus dem theoretischen Modell ergeben haben
konnten eingehend beantwortet werden und wurden detailliert in Kapitel 6.1
dargestellt.
Die Ergebnisse der Reliabilitätsanalysen, der deskriptiven sowie InferenzStatistik, wozu signifikante Korrelationen und Regressionen zwischen dem
Familienprofil
und
den
Teilzufriedenheiten
sowie
innerhalb
der
Teilzufriedenheiten zählen, weisen auf ein gelungenes theoretisches Modell für
die Erhebung einer Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof hin.
Um die Ergebnisse der vorliegenden Studie auch für zukünftige Untersuchungen
nutzbar zu machen, werden in den folgenden Kapiteln sowohl methodische als
auch inhaltliche Grenzen der Untersuchung aufgezeigt.
6.3 Grenzen der Untersuchung S. Böck
Die methodischen Grenzen dieser Untersuchung sind vielfältig unddienen als
Reflexion und Möglichkeit unterschiedliche Aspekte des Forschungsvorgehens
auszubauen und zu modifizieren.
In Bezug auf die erhobene Stichprobe ist darauf aufmerksam zu machen, dass der
Fragebogen an alle erreichbaren Eltern verteilt wurde und das Ausfüllen auf
Freiwilligkeit basierte. Demnach ist in Anlehnung an Bohner (2002) und Müller
(2013) anzunehmen, dass insbesondere bereits engagierte Eltern betrachtet
wurden, welche den SC Heuchelhof mit einer höheren Zufriedenheit bewerten, als
die Realität darstellt. Die Annahme einer Stichprobe von eher engagierten und
interessierten Eltern (e16, e17: M= 2.75) konnte anhand der Ergebnisse bestätigt
werden. Jedoch kann dieser Aspekt nicht als alleiniger Indikator für hohe
Zufriedenheitswerte betrachtet werden.
126
Ein weiterer zu beachtender Aspekt stellt die soziale Erwünschtheit (Siebeck,
2006) der Eltern dar. In Anbetracht der Theorie kann vermutet werden, dass die
Eltern aufgrund sozialer und personaler Wunschvorstellung den SC Heuchelhof
positiver bewertet haben. Vornehmlich kann dies bei der Bewertung in Bezug auf
die kindliche Entwicklung sowie der Frage zum Temperament des Kindes
Einfluss haben, da das gesellschaftliche Bild einer Elternfürsorge hinsichtlich der
kindlichen Entwicklung und der Normvorstellung eines geselligen Kindes
anzunehmen ist. Ebenso ist auch das Verhältnis zum/zur TrainerIn/ÜbungsleiterIn
auffällig gut ausgefallen, was daran liegen könnte, dass auch hier die Eltern
anhand eines wünschenswerten Zustandes urteilen, oder aber Bedenken haben,
diese Bewertung werde von TrainerInnen/ÜbungsleiterInnengelesen. Dies
könnten Aspekte einer Relativierung der durchweg hohen Zufriedenheitswerte
sein.
Eine weitere Varianzeinschränkung der Stichprobe kann auf die deutsche und
damit eventuell schwierige Sprache des Fragebogens zurückgeführt werden.
Eltern mit Migrationshintergrund, die der deutschen Sprache nicht im
ausreichenden Maße mächtig sind, hatten keine Möglichkeit ebenfalls ihre
Meinung adäquat mitzuteilen. Es wäre somit zu beachten, den Fragebogen
zukünftig in leichter Sprache und Schrift zu verfassen, um ihn allen Elternteilen
zugänglich zu machen.
Darüber hinaus kann die Verteilung der Fragebögen an die Eltern überdacht
werden. Diese wurden von den Verantwortlichen des SC Heuchelhof verteilt, was
aufgrund der vorhandenen Beziehung und Vertrautheit von Vorteil sein kann.
Jedoch wäre eine Vergabe der Fragebögen durch das Forschungsteam ebenfalls
möglich, um genaue Instruktionen hinsichtlich des Ausfüllens des Fragebogens zu
geben oder für mögliche Rückfragen zur Verfügung zu stehen.
Der Aufbau des Fragebogens muss anhand unterschiedlicher Kriterien
überarbeitet werden. Die verschiedenen Variablen zu einem latenten Merkmal
sind zwar vornehmlich zusammen abgefragt worden, doch die Stringenz des
theoretischen Modells wurde nicht konsequent beachtet. Daraus ergibt sich
127
beispielsweise die Fehlplatzierung der Frage e28 kulturelle Vielfalt und e29
Kommunikation im SC Heuchelhof, welche am Ende im Bereich der kindlichen
Entwicklung erfragt wurde.
Diese inhaltliche Struktur gilt es insofern zu bearbeiten, sodass die Probanden
strukturelle Einheitlichkeit erfahren.
Des Weiteren wurde ein großer Anteil von Eltern befragt, deren Kinder erst seit
weniger als einem Jahr Mitglied sind, weshalb ebenso die Aussagekraft dieser
Eltern in Frage gestellt werden könnte. Bei einer sehr kurzen Mitgliedschaft
fehlen vielfältige Erfahrungen für konkrete Beurteilungen, wie beispielsweise der
Vereinsführung.
Darüber
hinaus
sollte
über
eine
altersspezifische
Fragebogenkonstruktion nachgedacht werden, da beispielsweise das freiwillige
Engagement der Kinder im Verein von ihrem Alter abhängig ist. Dies muss bei
der Interpretation der Ergebnisse von Skala e26 Beachtung finden. Daraus ergibt
sich eine Modifikation hinsichtlich einer differenzierten Befragungen von Eltern
mit jüngeren und älteren Vereinsmitglieder und/oder nach Angaben der Dauer
einer Mitgliedschaft. Bei sehr jungen Kindern erscheint das Vorhaben allerdings
nicht sinnvoll. Das weist allerdings auch darauf hin, dass man von Kindern nicht
als
homogene
Gruppe
ausgehen
kann.
Altersspezifische
Betrachtungen
ermöglichen gegebenenfalls charakteristischere Rückmeldungen zu Zielen und
Wirkung des Trainings und somit auch zur Zufriedenheit.
Ob es künftig ausreichen wird, nur über die Eltern die Zufriedenheit der Kinder zu
erfragen, wird sich zeigen. Vielleicht können erst valide Aussagen dazu getroffen
werden, wenn tatsächlich Vergleichsstudien, welche die Zufriedenheit von
Kindern und die Zufriedenheit von Eltern erfassen, durchgeführt werden.
Die methodischen Grenzen der Erhebung der Elternzufriedenheit mit dem SC
Heuchelhof sind vielfältig und es bedarf einer detaillierten Überarbeitung
hinsichtlich des Aufbaus und der Struktur des Fragebogens. Darüber hinaus wird
unter anderem auf sozial und personal wünschenswerte Zustände von Eltern
aufmerksam gemacht, welche bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet
werden. Dies liegt jedoch nicht an der Zielgruppe der Eltern, sondern ist eine
128
generelle Herausforderung für die Zufriedenheitsforschung, welche im Kapitel 2.1
dargestellt wurde. Nachdem die Erfassung elterlicher Zufriedenheit mit der
Mitgliedschaft
des
eigenen
Kindes
allerdings
in
der
bisherigen
Forschungslandschaft ein Novum darstellt, kann dennoch ein wertvoller Beitrag
zu weiterer Forschung angeregt werden. Auftauchende Herausforderungen
können demnach von künftigen Erhebungen berücksichtigt und die Forschung
weiterentwickelt werden.
6.4 Ausblick S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma
Obwohl Theorie- und Forschungsstand umfassend aufbereitet wurden, zeigt sich
sowohl hinsichtlich der methodischen Grenzen als auch in Bezug auf die
Interpretation der Ergebnisse für den SC Heuchelhof, dass zukünftig an vieles
angeknüpft, aber auch einiges verbessert werden kann. Zugleich kann festgestellt
werden, dass anhand dieses theoretischen Modells das Konstrukt der
Zufriedenheit facettenreich eruiert und innerhalb dieser Evaluation insgesamt gut
umgesetzt werden kann.
Da es sich bei der Evaluation um eine einmalige Erhebung, also um eine
Querschnittsstudie handelt, besteht aufgrund dessen die Schwierigkeit kausale
Zusammenhänge abzuleiten; dafür müsste die Entwicklung der Kinder und
Jugendlichen im SC Heuchelhof im Rahmen einer Längsschnittstudie evaluiert
werden
(Cinar,
2009).
Jedoch
sollte
vordergründig
die
aktuelle
Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof gemessen werden, weshalb die
unzureichenden kausalen Zusammenhänge aufgrund der Querschnittevaluation
keinen Kritikpunkt, sondern allenfalls einen Hinweis für weiterführende Studien
darstellen.
Der Aufbau und die Struktur des Fragebogens sowie insbesondere die
Ausdifferenzierung des latenten Merkmals des Familienprofils bieten gute
Ansätze, um ein Gesamtbild zur Elternzufriedenheit zu erstellen. Jedoch sollte die
Erfassung des Elternprofils hinsichtlich der intervallskalierten Skalen noch
ausgebaut werden. Ob die Teilzufriedenheiten kindliche Entwicklung und
129
Strukturen des Vereins die Zufriedenheit voll abbilden, oder ob weitere latente
Merkmale hinzugezogen werden müssen, sollte ebenfalls künftig untersucht
werden. Demzufolge könnten zusätzliche latente Merkmale, zum Beispiel zur
Vereinskultur oder andere Kernelementen, beispielsweise der Einfluss des
Trainers, weitere wichtige Einblicke in das Potential von Sportvereinen liefern. Es
wäre weitergehend auch möglich, zukünftige Untersuchung anders zu
akzentuieren, zum Beispiel mit Fokus auf den Verein als informellen Lernort, das
heißt, kausale Zusammenhänge zwischen sportlicher Betätigung im Verein und
der kindlichen Entwicklung zu analysieren. Hierfür kann die vorliegende Studie
Hinweise, aber noch keine ausdifferenzierte Ergebnisse liefern.
Inhaltlich konnten wesentliche Faktoren und Indikatoren identifiziert werden, um
die Zufriedenheit von Eltern aktiver Mitglieder des Sportclubs Heuchelhof zu
erfragen. Darüber hinaus kann angenommen werden, dass die hohen
Zufriedenheitswerte der Eltern mit dem SC Heuchelhof Rückschlüsse auf die
ebenfalls hohe Zufriedenheit der Kinder bieten (siehe Kapitel 6.2). Ferner
erscheinen Studien, die zugleich die Bedarfe der Vereine berücksichtigen,
ebenfalls
als
gute
Möglichkeit,
Vergleiche
hinsichtlich
möglicher
unterschiedlicher Erwartungen zu erheben. Dass die Kooperation mit dem Verein
und den Verantwortlichen stärker ausgebaut wird, ist angesichts der Tatsache,
dass die Verantwortlichen einen zentralen Stellenwert einnehmen, durchaus
vorstellbar.
Diesbezüglich
wäre
interessant
herauszufinden,
welche
Herausforderungen und Schwierigkeiten TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen oder
auch die Vereinsführung im Hinblick auf Transparenz, Training oder den
Strukturen haben, um Einblicke in das konkrete Arbeitsfeld zu bekommen.
Die Ergebnisse dieser Studie sind innerhalb des Sportclubs Heuchelhof signifikant
und repräsentativ; der Rückschluss auf die gesamte Population der Eltern des SC
Heuchelhof, kann bei annähernd 20 % zwar gewährleistet werden, die Teilnahme
an sich könnte allerdings noch erhöht werden.
Über die Qualitätssicherung des SC Heuchelhof hinaus dient vorliegende
Erhebung insbesondere durch die Erarbeitung reliabler Skalen dazu, einen Beitrag
130
und Anknüpfungspunkt für weiterführende Zufriedenheitsuntersuchungen von
Eltern innerhalb der Vereinsforschung zu leisten.
6.5 Fazit N. Touma
Das vorliegende Forschungsprojekt hatte zum Ziel, zum einen die aktuelle
Zufriedenheit der Eltern aktiver Mitglieder des SC Heuchelhof festzustellen und
den Verein in seiner Qualitätssicherung zu unterstützen. Zum anderen sollten
Anhaltspunkte zur zukünftigen Erforschung von elterlicher Zufriedenheit mit dem
Sportverein identifiziert werden. Dazu wurde, nachdem ein breites theoretisches
Fundament geschaffen wurde, in dessen Rahmen die drei Komponenten
Familienprofil – Zufriedenheit mit den Strukturen des Vereins – Zufriedenheit mit
der kindlichen Entwicklung im Verein gebildet und ein Fragebogen entwickelt,
welcher von den TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen an die Eltern der Mitglieder
des SC Heuchelhof ausgehändigt wurde.
In der statistischen Auswertung zeigte sich, dass die Eltern zufrieden bis sehr
zufrieden mit dem SC Heuchelhof sind. Die Strukturen des SC Heuchelhof und
die Förderung der kindlichen Entwicklung im Verein wurden von den Eltern der
Mitglieder positiv bewertet. Darüber hinaus konnte dem Sportclub Heuchelhof
aber auch aufgezeigt werden, bei welchen Aspekten noch Potential zu besserer
Vereinsarbeit liegt. Hier fielen insbesondere das Mitwirken und elterliche
Engagement als zentrale Elemente auf, welche in Bezug zum theoretischen
Modell und die Auswirkungen von Einstellung auf Zufriedenheit gebracht werden
können. Im Bereich der Vereinsforschung ergab sich, dass die Eltern mit
Vereinsstrukturen im SC Heuchelhof zufrieden sind; es konnten Anhaltspunkte zu
einem latenten Merkmal der Sportvereinskulturidentifiziert werden. Hinsichtlich
der kindlichen Entwicklung konnte die vorliegende Untersuchung bestätigen, dass
im Verein sowohl motorische als auch soziale Kompetenzen gefördert werden,
was für verstärkte Forschung im Gebiet des Sportvereins als Sozialisationsstätte
und als Ort informellen Lernens spricht.
131
Dass der SC Heuchelhof ein von seinen Mitgliedern und deren Eltern geschätzter
Verein ist, zeigen die durchweg positiven, hohen Zufriedenheitswerte, die erzielt
wurden. Wie das explorative Vorgehen der Studie beweist, ist die Erhebung der
Elternzufriedenheit mit dem Sportverein des eigenen Kindes wenig untersucht,
weshalb das Projekt „Der beste Verein der Welt“ wichtige Impulse zu weiterer
Forschung setzen kann. Allein die Bereitschaft, eine Befragung der eigenen
Mitglieder durchzuführen, offenbart das große Interesse des Sportclubs
Heuchelhof an Innovation und dem Sicherstellen guter Qualität. Das vorliegende
Forschungsprojekt kann positiv zu dieser Qualitätssicherung beitragen. In diesem
Sinne leistet die hier durchgeführte Evaluation zur Elternzufriedenheit im
Sportclub Heuchelhof einen wertvollen Beitrag zur Zufriedenheitsforschung in
Sportvereinen.
132
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma in Anlehnung an Burmann
(1991) ................................................................................................................................ 42
Abbildung 2: Wechselwirkung von Einstellungen und Zufriedenheit .............................. 45
Abbildung 3: Theoretisches Modell der Elternzufriedenheitserhebung des SC Heuchelhof
........................................................................................................................................... 59
Abbildung 4: Herkunft der Mutter .................................................................................... 71
Abbildung 5: Herkunft des Vaters..................................................................................... 72
Abbildung 6: Elternzufriedenheit und die latenten Merkmale .......................................... 73
Abbildung 7: Skalen zum Familienprofil .......................................................................... 74
Abbildung 8: Skalen zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof .............. 76
Abbildung 9: Skala der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung mit
Unterkategorien/ -skalen ................................................................................................... 78
Abbildung 10: Zugang zum Verein ................................................................................... 90
Abbildung 11: Kenntnis Sportarten und Teilnahme .......................................................... 91
Abbildung 12: Kenntnis Sportarten ohne Teilnahme ........................................................ 91
Abbildung 13: Kenntnis und Teilnahme von Zusatzangeboten ........................................ 92
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht und Kennwerte der Skalen des Familienprofils ............................... 81
Tabelle 2: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur Zufriedenheit mit den Strukturen
des SC Heuchelhof ............................................................................................................ 82
Tabelle 3: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur kindlichen Entwicklung........... 84
Tabelle 4: Skala e16 Mitwirken ........................................................................................ 93
Tabelle 5: Skala e17 Motivation für Mitgliedschaft ......................................................... 93
Tabelle 6: Verteilung der Altersstufen der Kinder (n= 73) ............................................... 93
Tabelle 7: Dauer der Mitgliedschaft der Kinder (n= 71)................................................... 93
Tabelle 8: Verteilung der Schulklassen der Kinder (n=49) ............................................... 94
Tabelle 9: Konstrukt Strukturen des Vereins .................................................................... 95
Tabelle 10: Skala e11 Verantwortliche ............................................................................. 95
Tabelle 11: Skala e13 Trainingseinheit ............................................................................. 95
Tabelle 12: Skala e12 Vereinsort ...................................................................................... 96
Tabelle 13: Skala e14 Außenwirkung/Image .................................................................... 96
Tabelle 14: Skala e18 Erleben vor dem Training .............................................................. 97
Tabelle 15: Skala e20 Erleben nach dem Training............................................................ 97
Tabelle 16: Skala e24 Temperament ................................................................................. 97
Tabelle 17: Konstrukt kindliche Entwicklung ................................................................... 98
Tabelle 18: Skala e15 Wohlbefinden Kind ....................................................................... 98
Tabelle 19: Skala e26 Soziales Lernen.............................................................................. 98
Tabelle 20: Skala e21 Sportliche Förderung ..................................................................... 99
Tabelle 21: Skala e26 Freiwilliges Engagement des Kindes............................................. 99
Tabelle 22: Korrelation Familienprofil ........................................................................... 100
137
Tabelle 23: Korrelationen Familienprofil und Strukturen des Vereins ........................... 101
Tabelle 24: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins ............................ 101
Tabelle 25: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil ............................ 102
Tabelle 26: Korrelationen Familienprofil und kindliche Entwicklung ........................... 103
Tabelle 27: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung ............................ 103
Tabelle 28: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil ............................ 104
Tabelle 29: Korrelationen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .............. 105
Tabelle 30: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung............... 106
Tabelle 31: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .... 106
Tabelle 32: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung Teil 1 ........ 107
Tabelle 33: Korrelationen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung Teil 2 ....... 107
Tabelle 34: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung .................. 108
138
Selbstständigkeitserklärung
Hiermit
versichern
wir,
________________________,
___/___/___;________________________,
________________________,
geb.
geb.
am
am
geb.
am
___/___/___;
___/___/___;
________________________, geb. am ___/___/___, dass wir die vorliegende
Arbeit
mit
dem
Titel
________________________________________
eingereicht am ______________ selbstständig und ohne Nutzung anderer als der
angegebenen Hilfsmittel angefertigt haben. Alle Stellen, die wörtlich oder
sinngemäß aus veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Schriften entnommen
sind, haben wir in jedem einzelnen Fall unter genauer Angabe der Quelle deutlich
als Entlehnung kenntlich gemacht.
Die Arbeit wurde bisher oder wird gleichzeitig in gleicher oder ähnlicher Form
noch nicht als Prüfungsleistung eingereicht. Die elektronische Fassung der Arbeit
befindet sich auf der beigefügten CD-ROM und stimmt mit der gedruckten
Version überein.
Titel der Arbeit: _______________________________________
Abgabedatum: _______________________________________
_________________________
_________________________
Unterschrift
Unterschrift
_________________________
_________________________
Unterschrift
Unterschrift
139
Anhang
Fragebogen
Beginnen möchten wir mit einigen kurzen Fragen zu Ihnen und Ihrem Kind.
01
Wer füllt diesen Fragebogen aus?
Mutter
(1)
Vater
(2)
Erziehungsberechtige/r, nämlich________________________
(3)
02 Wie
03
alt ist Ihr Kind?
__________ Jahre
In welche Klasse geht Ihr Kind?
04 Ist
__________ Klasse
Ihr Kind ein …
Mädchen
Junge
welchem Land kommen Sie selbst ursprünglich?
Deutschland
a Die Mutter kommt aus ...
(1)
(2)
05 Aus
(1)
Rumänien
Russland
Italien
Kasachstan
Polen
(2)
(3)
(4)
Anderes Land:
(5)
(6)
__________________________
_(7)
b Der Vater kommt aus ...
Deutschland
Rumänien
Russland
Italien
Kasachstan
Polen
(1)
(2)
(3)
(4)
Anderes Land:
(5)
140
(6)
___________________________(7)
Nun möchten wir Ihnen einige Fragen zu der Mitgliedschaft Ihres Kindes im SC
Heuchelhof stellen.
06 Welche
der folgenden Angebote des SC Heuchelhof
kennen Sie?
Unbekannt
Kenne ich
Nimmt
mein Kind
teil
a
Basketball
(1)
(2)
(3)
b
Boxen
(1)
(2)
(3)
c
Gymnastik
(1)
(2)
(3)
d
Ju-Jutsu
(1)
(2)
(3)
e
Jungenfußball
(1)
(2)
(3)
f
Mädchenfußball
(1)
(2)
(3)
g
Tischtennis
(1)
(2)
(3)
h
Turnen
(1)
(2)
(3)
i
Volleyball
(1)
(2)
(3)
j
Hausaufgabenbetreuung
(1)
(2)
(3)
k
Schuhbörse
(1)
(2)
(3)
07Seit
wann ist Ihr Kind Mitglied im SC Heuchelhof?
08 Welche
aus?
Sportart/en übt Ihr Kind im SC Heuchelhof
____________
Jahre
Basketball
Boxen
Gymnastik
Ju-Jutsu
Jungenfußball
Mädchenfußball
Tischtennis
Turnen
Volleyball
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
141
(8)
(9)
09Sind
Sie selbst Mitglied im Verein SC Heuchelhof?
10Wie
sind Sie auf den SC Heuchelhof aufmerksam
geworden?
Ja
Nein
(1)
(2)
Schule
(1)
Gemeinde
(2)
Werbung
(3)
Schul-AGs
(4)
Kita-AGs
(5)
Freunde
(6)
Nachbarschaft
(7)
Internet
(8)
Flyer
(9)
Sonstiges:
__________________
11Wie
zufrieden sind Sie mit den TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sowie der
Vereinsführung?
Trifft
nicht zu
a Der
Verein hat eine kompetente
Vereinsführung.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
c Die
(1)
(2)
(3)
(4)
d Die
(1)
(2)
(3)
(4)
e Die
(1)
(2)
(3)
(4)
f.
(1)
(2)
(3)
(4)
b Der
Verein hat eine engagierte Vereinsführung.
TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind
engagiert.
TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind
kompetent.
TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen fördern
die Kinder & Jugendlichen im Sport optimal.
Die TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen haben
einen guten Umgangston mit den Kindern &
142
Jugendlichen.
Die TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind den
Kindern ein Vorbild.
g
(1)
(2)
(3)
(4)
12Wie
zufrieden sind Sie mit dem Vereinsort und dem Mitgliedsbeitrag des SC
Heuchelhof?
Trifft
nicht zu
a Die
Sportanlagen sind in einem guten Zustand.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
bEs
(1)
(2)
(3)
(4)
cDer
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
gibt eine gute Ausstattung an
Trainingsgeräten.
SC Heuchelhof hat ein ansprechendes
Vereinsgelände (Außenbereich).
dDer
Mitgliedsbeitrag ist günstig.
13Wie
zufrieden sind Sie mit den Trainingszeiten und dem Training allgemein?
Trifft
nicht zu
Länge der Trainings- und Übungsstunden
der Kinder & Jugendlichen ist angemessen.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
aDie
(1)
(2)
(3)
(4)
b Die
(1)
(2)
(3)
(4)
cDas
(1)
(2)
(3)
(4)
dDie
(1)
(2)
(3)
(4)
Trainingszeiten der Kinder und
Jugendlichen sind zeitlich gut gewählt.
Training bietet eine angemessene
Herausforderung für die Kinder.
Sportgruppen haben eine angemessene
Größe.
143
Im folgenden Abschnitt geht es darum, wie Sie den SC Heuchelhof
einschätzen.
14
Trifft
nicht zu
aDer
SC Heuchelhof ist für uns gut zu erreichen.
bDer
SC Heuchelhof ist durch Werbung und in
der Presse gut vertreten.
cIch
finde es gut, dass der SC Heuchelhof an
Wettbewerben teilnimmt.
dDer
SC Heuchelhof ist ein bekannter
Sportverein.
eIch
erhalte regelmäßig Informationen über den
Verein.
f
Der SC Heuchelhof ist ein beliebter Sportverein.
g Mein
Kind kann sich gut mit dem SC Heuchelhof
identifizieren.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
15Ganz
allgemein: denken Sie jetzt einmal daran, wie es Ihrem Kind im SC
Heuchelhof geht. Fühlt sich Ihr Kind im Verein wohl? Mein Kind…
Trifft
nicht zu
a fühlt
sich dort sehr wohl.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft
voll zu
(1)
(2)
(3)
(4)
b
ist auf seine Leistungen im Verein stolz.
(1)
(2)
(3)
(4)
c
geht nachmittags gern dorthin.
(1)
(2)
(3)
(4)
d
ist gern mit den anderen Kindern zusammen.
(1)
(2)
(3)
(4)
144
16
Jetzt interessiert uns Ihr Mitwirken und Engagement im Verein.
Trifft
nicht zu
a Ich
schaue oft beim Training meines Kindes zu.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
Ich helfe beim SC Heuchelhof mit, wenn es
etwas zu tun gibt.
(1)
(2)
(3)
(4)
Vorschläge der Eltern werden von den
ÜbungsleiterInnen/dem Verein berücksichtigt.
(1)
(2)
(3)
(4)
Mit den ÜbungsleiterInnen getroffene
Vereinbarungen werden durch die
ÜbungsleiterInnen zuverlässig umgesetzt.
(1)
(2)
(3)
(4)
Die ÜbungsleiterInnen sind gut erreichbar und
gesprächsbereit.
(1)
(2)
(3)
(4)
b
Ich bringe mein Kind oft zum Training.
c
d
e
f
Man meldet sein Kind aus verschiedenen Gründen im Sportverein an. Was
trifft auf Sie zu?
17
Trifft
nicht zu
a Sportliche
Aktivitäten sind meiner Familie
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
Mir ist es wichtig, dass mein Kind regelmäßig
Sport macht.
(1)
(2)
(3)
(4)
Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist mir
wichtig.
(1)
(2)
(3)
(4)
Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist
meinem Kind wichtig.
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
wichtig.
b
c
d
e Nach
oder während der Übungsstunde meines
Kindes, sitze ich oft mit anderen Eltern in
geselliger Runde.
145
Durch den SC Heuchelhof habe ich Leute
kennengelernt.
f
(1)
(2)
(3)
(4)
g
(1)
(2)
(3)
(4)
h Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
i Bei
(1)
(2)
(3)
(4)
Ich habe mich bewusst für den SC Heuchelhof
entschieden.
Kind hat sich bewusst für den SC
Heuchelhof entschieden.
meinem persönlichen Umfeld ist der Verein
sehr beliebt.
Überlegen Sie sich bitte, wie Ihr Kind sich vor dem Training oder Spielen des
SC Heuchelhof fühlt. Mein Kind…
18
Trifft
nicht zu
a
freut sich aufs Training/das Spiel.
ist gut gelaunt, wenn es an das Training/Spiel
denkt.
b
chat
manchmal keine Lust, zum Training oder
Spiel zu gehen.
d muss
von mir überredet werden, zum Training
zu gehen.
19
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
Wie schätzen Sie die Fitness und sportliche Entwicklung Ihres Kindes ein?
Trifft
nicht zu
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
Mein Kind wirft einen Ball kontrolliert und
genau.
(1)
(2)
(3)
(4)
Mein Kind springt ohne Probleme über
Hindernisse im Garten oder auf dem Spielplatz.
(1)
(2)
(3)
(4)
Mein Kind läuft genauso schnell wie die
anderen Kinder im gleichen Alter.
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
a
b
c
d
Mein Kind wirkt manchmal tollpatschig.
146
20 Bitte
denken Sie nun einmal daran, wie sich Ihr Kind nach dem Training
fühlt.
Wenn es nach Hause kommt, fühlt sich mein Kind…
Trifft
nicht zu
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
a
ausgeglichen.
(1)
(2)
(3)
(4)
b
schlecht gelaunt.
(1)
(2)
(3)
(4)
c
aggressiv.
(1)
(2)
(3)
(4)
d
fröhlich.
(1)
(2)
(3)
(4)
e
traurig.
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
fmüde.
Inwieweit sind Sie mit der sportlichen Förderung Ihres Kindes im SC
Heuchelhof zufrieden?
21
Trifft
nicht zu
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
Mein Kind wird immer besser in der Sportart,
die es beim SC Heuchelhof ausübt.
(1)
(2)
(3)
(4)
Das Training hat positive Wirkungen auf seine
sportlichen Fähigkeiten.
(1)
(2)
(3)
(4)
Durch das Training beim SC Heuchelhof ist
mein Kind sportlicher geworden.
(1)
(2)
(3)
(4)
Durch das Training beim SC Heuchelhof lebt
mein Kind gesünder.
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
a
b
c
d
eDas
Sporttreiben und die Bewegung tun
meinem Kind gut.
fMein
Kind erhält beim SC Heuchelhof die
Möglichkeit, sein Können zu zeigen.
147
22 Bitte
schätzen Sie nun ein, inwieweit sich das Verhältnis Ihres Kindes zu
seinem Körper durch den Vereinssport verändert hat.
Trifft
nicht zu
Mein Kind kann seine eigenen Fähigkeiten
durch das Training besser einschätzen.
a
Mein Kind glaubt mehr an seine sportlichen
Fähigkeiten, als vor dem Training.
b
Mein Kind hat mehr Selbstbewusstsein durch
den Sport.
c
Die Trainer des SC Heuchelhof loben mein Kind
für seine sportlichen Fähigkeiten.
d
Die Trainer des SC Heuchelhof ermutigen mein
Kind dazu, seine Leistung zu steigern.
e
23Wie
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
ist das Verhältnis Ihres Kindes zu seinem/seiner TrainerIn?
Trifft
nicht zu
das Feedback des/der
Trainers/Trainerin ist mein Kind sicherer
geworden.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
aDurch
(1)
(2)
(3)
(4)
bMein
(1)
(2)
(3)
(4)
cIm
(1)
(2)
(3)
(4)
dMein
(1)
(2)
(3)
(4)
eMein
(1)
(2)
(3)
(4)
Kind wird sehr durch den/die TrainerIn
unterstützt.
Training wird mein Kind gelobt.
Kind spricht Zuhause sehr gut über
den/die TrainerIn.
Kind versteht die Anweisungen des/der
Trainers/Trainerin nur schwer.
148
24 Was
würden Sie sagen, was für ein Typ ist Ihr Kind am ehesten?
Trifft
nicht zu
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
a
Einzelgänger/in
(1)
(2)
(3)
(4)
b
Klassenkasper
(1)
(2)
(3)
(4)
c
Verschlossener Typ
(1)
(2)
(3)
(4)
d
Geselliger Typ
(1)
(2)
(3)
(4)
Nun interessieren uns die Freundschaften Ihres Kindes zu anderen Kindern
aus dem Training. Wie würden Sie diese einschätzen?
25
Trifft
nicht zu
a Mein
Kind hat ein gutes Verhältnis zu den
anderen Kindern aus dem Training.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
b
(1)
(2)
(3)
(4)
c Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
e
(1)
(2)
(3)
(4)
f Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
Mein Kind hat gute Freundschaften über den
Verein gefunden.
Kind hat auch außerhalb der
Trainingsstunden Kontakt zu Freunden aus dem
Verein.
Mein Kind erzählt oft freudig vom Training und
anderen Kindern aus dem Verein.
d
Mein Kind findet sehr leicht Kontakt zu
anderen Kindern.
Kind verbringt seine Zeit am liebsten
alleine.
26 Nun
kommen wir zu dem freiwilligen Engagement Ihres Kindes.
Trifft
nicht zu
Kind engagiert sich ehrenamtlich im
Verein.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
a Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
b Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
Kind übernimmt freiwillige Aufgaben/
kleine Dienste (Aufbauen, Aufräumen…) im
149
Verein.
c Mein
Kind nimmt gerne an Veranstaltungen
oder Festen des Vereins teil.
(1)
(2)
(3)
(4)
d Mein
(1)
(2)
(3)
(4)
eMein
(1)
(2)
(3)
(4)
Kind verbringt einen Großteil seiner
Freizeit im Verein.
Kind will später selbst eine Sportgruppe
trainieren.
27 Im
SC Heuchelhof sind viele Kinder unterschiedlichen Alters und Herkunft.
Wie bewerten Sie diese Vielfalt?
Trifft
nicht zu
habe das Gefühl, dass im SC Heuchelhof
jeder willkommen ist.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
a Ich
(1)
(2)
(3)
(4)
bDie
(1)
(2)
(3)
(4)
c Der
(1)
(2)
(3)
(4)
dMir
(1)
(2)
(3)
(4)
kulturelle Vielfalt der Vereinsmitglieder
stellt für mein Kind eine Bereicherung dar.
kulturelle Austausch mit anderen
Vereinsmitgliedern tut meinem Kind gut.
ist es wichtig, dass mein Kind mit
Vereinsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft
gut auskommt.
28 „Gemeinsam
sind wir stark!“ – dieses Motto hört man oft, wenn es um
Teamgeist im Sportverein geht. Mein Kind…
Trifft
nicht zu
a entwickelt
ein Verständnis von Fairness im
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
(1)
(2)
(3)
(4)
Verein.
b lernt
im Vereinssport, sich an Regeln zu halten.
c lernt
im Training, dass es wichtig ist, im Team
zusammen zu arbeiten
d lernt
e lernt
auf andere zu achten.
im SC Heuchelhof, auch mal Kompromisse
einzugehen.
150
29 Ein
wichtiger Aspekt ist die Kommunikation im SC Heuchelhof: Wie erleben
Sie den zwischenmenschlichen Umgang miteinander?
Trifft
nicht zu
auftretenden Problemen kann man offen
mit den ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen
sprechen.
Trifft
kaum zu
Trifft
eher zu
Trifft voll
zu
a Bei
(1)
(2)
(3)
(4)
b Auf
(1)
(2)
(3)
(4)
c Es
(1)
(2)
(3)
(4)
d In
(1)
(2)
(3)
(4)
eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern
und ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen wird viel
Wert gelegt.
gibt einen offenen und freundschaftlichen
Umgang zwischen Vereinsmitgliedern und
ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen.
den Sportgruppen des SC Heuchelhof
herrscht eine gute Atmosphäre.
Skalendokumentation
Reliabilitäten
Familienprofil
Tabelle 35: Familienprofil Reliabilität
Skala16 Mitwirken
Skala17 Motivation Mitgliedschaft
(ohne 16a & 16b)
Gesamt α= .79
(ohne 17a & 17b)
Gesamt α= .82
e16c α= .85
e17c
e17d
e17e
e17f
e17g
e17h
e17i
e1 e16d α= .69
e16e α= .73
e1 e16f α= .67
α= .77
α= .77
α= .83
α= .81
α= .77
α= .80
α= .82
151
Latente Merkmale
Tabelle 36: Latente Merkmale Reliabilitäten: Strukturen des Vereins und kindliche
Entwicklung
Latentes Merkmal: Strukturen des
Vereins
Latentes Merkmal: Kindliche
Entwicklung
(ohne die Skalen 18, 20 & 24)
Gesamt α= .70
Gesamt α= .87
Skala11 α= .68
Skala15 α= .88
Skala12 α= .65
Skala21 α= .86
Skala13 α= .62
Skala22 α= .84
Skala14 α= .68
Skala23 α= .85
Skala27 α= .68
Skala25 α= .85
Skala29 α= .65
Skala26 α= .84
Skala28 α= .86
Strukturen des Vereins
Tabelle 37: Strukturen des Vereins Reliabilität (I)
Skala11
Verantwortliche
Skala12
Vereinsort
Skala13
Trainingseinheit
Gesamt α= .79
(ohne 12d)
Gesamt α= .84
Gesamt α= .79
e11a α= .75
e12a α= .68
e11b α= .72
e1 e12b α= .85
e11c α= .73
e12c α= .80
e13a
e13b
e13c
e13d
α= .71
α= .72
α= .77
α= .75
e11d α= .73
e11e α= .77
e11f α= .80
e11g α= .78
152
Tabelle 38: Strukturen des Vereins Reliabilität (II)
Skala14
Außenwirkung/
Image (ohne 14a)
Gesamt α= .86
e14b
e14c
e14d
e14e
e14f
e14g
α= .84
α= .85
α= .81
α= .83
α= .84
α= .84
Skala27 kulturelle
Vielfalt
Gesamt α= .66
Skala29
Kommunikation/
Umgangston
Gesamt α= .87
e27a α= .63
e29a
e29b
e29c
e29d
e1 e27b α= .50
e27c α= .58
α= .87
α= .84
α= .80
α= .83
e1 e27d α= .64
Kindliche Entwicklung
Tabelle 39: Kindliche Entwicklung Reliabilität (I)
Skala15
Wohlfühlen
Gesamt α= .67
e15a
e15b
e15c
e15d
α= .55
α= .70
α= .44
α= .70
Skala18 Erleben
vor dem
Training
Gesamt α = .82
Skala19 Fitness
Kind
Gesamt α= .56
e18a α= .77
e18b α= .77
e18cre α= .77
e18dre α= .80
e19a α= .35
e19b α= .34
e19c α= .62
e19dre α= .59
 Skala wird
aussortiert
Skala21
Sportliche
Förderung
Gesamt α= .80
e21a
e1 e21b
e21c
e1 e21d
e21e
e1 e21f
α= .77
α= .70
α= .75
α= .80
α= .80
α= .77
Tabelle 40: Kindliche Entwicklung Reliabilität (II)
Skala22
Verhältnis Kind
Körper
Gesamt α= .80
e22a
e22b
e22c
e22d
e22e
α= .74
α= .72
α= .77
α= .78
α= .76
Skala23 Verhältnis
Kind TrainerIn
(ohne e23ere)
Gesamt α= .91
e23a
e1 e23b
e23c
e1 e23d
α= .88
α= .88
α= .87
α= .88
Skala25
Freundschaften
(ohne e25fre)
Gesamt α= .83
e25a
e25b
e25c
e25d
e25e
α= .78
α= .75
α= .79
α= .77
α= .86
Skala26
Freiwilliges
Engagement des
Kindes
Gesamt α= .85
e26a
e26b
e26c
e26d
e26f
α= .82
α= .81
α= .84
α= .82
α= .83
153
Tabelle 41: Kindliche Entwicklung Reliabilität (III)
Skala28 Soziales Lernen
Gesamt α= .82
e28a
e28b
e28c
e28d
e28e
α= .79
α= .79
α= .78
α= .82
α= .76
Darstellung Frage 1-10: Familienprofil
Tabelle 42: Elternteile
e01 Elternteile
fabs
frel
Prozent
(1) Mutter
54
71.05
71,05 %
(2) Vater
20
26.32
26,32 %
(4) Mutter_Vater
1
1.32
1,32 %
(5) Mutter_Vater_Kind
1
1.32
1,32 %
Tabelle 43: Kind Alter
e02 Kind Alter
fabs
frel
Prozent
2
4
5.48
5,48 %
3
9
12.33
12,33 %
4
3
4.11
4,11 %
5
7
9.59
9,59
6
7
9.59
9,59 %
7
8
10.96
10,96 %
8
8
10.96
10,96 %
9
4
5.48
5,48 %
10
1
1.37
1,37 %
11
8
10.96
10,96 %
12
7
9.59
9,59 %
13
5
6.85
6,85 %
14
2
2.74
2,74 %
154
Tabelle 44: Kind Klasse
e03 Kind Klasse
fabs
frel
Prozent
1
6
12.24
12,24 %
2
10
20.41
20,41 %
3
9
18.37
18,37 %
5
3
6.12
6,12 %
6
6
12.24
12,24 %
7
11
22.45
22,45 %
8
4
8.16
8,16 %
Tabelle 45: Kind Geschlecht
e04 Kind
Geschlecht
(1) Mädchen
fabs
frel
Prozent
35
46.67
46,67 %
(2) Junge
40
53.33
53,33 %
Tabelle 46: Herkunft Mutter
e05a Herkunft
Mutter
(1) Deutschland
fabs
frel
Prozent
49
64.47
64,47 %
(2) Rumänien
3
3.95
3,95 %
(3) Russland
13
17.11
17,11 %
(4) Italien
0
0
0%
(5) Kasachstan
5
6.58
6,58 %
(6) Polen
1
1.32
1,32 %
Nein (siehe Sonstige)
5
6.58
6,58 %
155
Tabelle 47: Herkunft Mutter Sonstige
e05a Herkunft
Mutter Sonstige
Österreich
fabs
frel
Prozent
1
1.32
1,32 %
Kirgisistan
1
1.32
1,32 %
Brasilien
1
1.32
1,32 %
Niederlande
1
1.32
1,32 %
Kroatien
1
1.32
1,32 %
Nein
71
93.42
93,42 %
Tabelle 48: Herkunft Vater
e05b Herkunft
Vater
(1) Deutschland
fabs
frel
Prozent
50
65.79
65,79 %
(2) Rumänien
3
3.95
3,95 %
(3) Russland
10
13.16
13,16 %
(4) Italien
0
0
0%
(5) Kasachstan
4
5.26
5,26 %
(6) Polen
1
1.32
1,32 %
Nein (siehe Sonstige)
8
10.53
10,53 %
Tabelle 49: Herkunft Vater Sonstige
e05b Herkunft
Vater Sonstige
Afrika
fabs
frel
Prozent
1
1.33
1,33 %
Usbekistan
2
2.67
2,67 %
Brasilien
1
1.33
1,33 %
Äthiopien
2
2.67
2,67 %
Kroatien & BosnienHerzegowina
Nein
1
1.33
1,33 %
68
90.67
90,67 %
156
Tabelle 50: Kenntnis Angebote
e06 Kenntnis Angebote
fabs
frel
Prozent
(1) a Basketball unbekannt
19
29.69
29,69 %
(2) a Basketball bekannt
35
54.69
54,69 %
(3) a Basketball Teilnahme
10
15.62
15,62 %
(1) b Boxen unbekannt
47
78.33
78,33 %
(2) b Boxen bekannt
13
21.67
21,67 %
(3) b Boxen Teilnahme
0
0.00
0,00 %
(1) c Gymnastik unbekannt
33
53.23
53,23 %
(2) c Gymnastik bekannt
29
46.77
46,77 %
(3) c Gymnastik Teilnahme
0
0.00
0,00 %
(1) d Ju-Jutsu unbekannt
44
77.33
77,33 %
(2) d Ju-Jutsu bekannt
16
26.67
26,67 %
(3) d Ju-Jutsu Teilnahme
0
0.00
0,00 %
(1) e Jungenfußball unbekannt
9
13.24
13,24 %
(2) e Jungenfußball bekannt
39
57.35
57,35 %
(3) e Jungenfußball Teilnahme
20
29.41
29,41 %
(1) f Mädchenfußball unbekannt
13
18.57
18,57 %
(2) f Mädchenfußball bekannt
37
52.86
52,86 %
(3) f Mädchenfußball Teilnahme
20
28.57
28,57 %
(1) g Tischtennis unbekannt
27
43.55
43,55 %
(2) g Tischtennis bekannt
35
56.45
56,45 %
(3) g Tischtennis Teilnahme
0
0.00
0,00 %
(2) h Turnen unbekannt
17
24.29
24,29 %
(2) h Turnen bekannt
23
32.86
32,86 %
(3) h Turnen Teilnahme
30
42.86
42,86 %
(1) i Volleyball unbekannt
24
38.71
38,71 %
(2) i Volleyball bekannt
38
61.29
61,29 %
(3) i Volleyball Teilnahme
0
0.00
0,00 %
(1) j Hausaufgabenbetreuung unbekannt
40
64.52
64,52 %
157
(2) j Hausaufgabenbetreuung bekannt
20
32.26
32,26 %
(3) j Hausaufgabenbetreuung Teilnahme
2
3.23
3,23 %
(1) k Schuhbörse unbekannt
43
69.35
69,35 %
(2) k Schuhbörse bekannt
16
25.81
25,81 %
(3) k Schuhbörse Teilnahme
3
4.84
4,84 %
Tabelle 51: Kind Mitglied Dauer
e07 Kind Mitglied Dauer
fabs
frel
Prozent
bis 1 Jahr
37
52.11
52,11 %
bis 2 Jahre
11
15.49
15,49 %
bis 3 Jahre
6
8.45
8,45 %
bis 4 Jahre
14
19.72
19,72 %
bis 5 Jahre
3
4.23
4,23 %
Tabelle 52: Sportart Kind
e08 Sportart Kind
fabs
frel
Prozent
(1) Basketball
10
12.99
12,99 %
(2) Boxen
0
0.00
0,00 %
(3) Gymnastik
0
0.00
0,00 %
(4) Ju-Jutsu
0
0.00
0,00 %
(5) Jungenfußball
20
25.97
25,97 %
(6) Mädchenfußball
22
28.57
28,57 %
(7) Tischtennis
0
0.00
0,00 %
(8) Turnen
30
38.96
38,96 %
(9) Volleyball
0
0.00
0,00 %
158
Tabelle 53: Eltern Mitglied
e09 Eltern Mitglied
fabs
frel
Prozent
(1) Ja
11
14.47
14,47 %
(2) Nein
65
85.53
85,53 %
Tabelle 54: Zugang zum Verein
e10 Zugang zum
Verein
(1) Schule
fabs
frel
Prozent
13
16.88
16,88 %
(2) Gemeinde
3
3.9
3,9 %
(3) Werbung
1
1.3
1,3 %
(4) Schul-AGs
1
1.3
1,3 %
(5) Kita-AGs
4
5.19
5,19 %
(6) Freunde
41
53.25
53,25 %
(7) Nachbarschaft
11
14.29
14,29 %
(8) Internet
9
11.69
11,69 %
(9) Flyer
0
0.00
0,00 %
Tabelle 55: Zugang zum Verein Sonstiges
e10 Zugang zum Verein Sonstiges
fabs
frel
Prozent
Spielgemeinschaft ETSV
2
2.60
2,60 %
Stützpunkttraining Uni
1
1.30
1,30 %
Privatperson
1
1.30
1,30 %
TrainerIn
1
1.30
1,30 %
Eigeninitiative
1
1.30
1,30 %
Fußballcamp
1
1.30
1,30 %
Fitnessstudio
1
1.30
1,30 %
Eigene Mitgliedschaft
3
3.90
3,90 %
Familie
1
1.30
1,30 %
159
Maße der zentralen Tendenz
Tabelle 56: Familienprofil
Variable
e16
Items
a) Ich schaue oft beim
rit
M
SD
Median
Range
NA
-
3.17
1.03
4
3
2
-
3.38
.99
4
3
1
.38
2.69
1.01
3
3
2
.67
3.11
.65
3
3
13
.58
3.41
.64
3
2
13
.72
3.51
.72
4
3
2
-
3.21
.73
3.25
2.75
15
-
3.64
.58
4
2
0
-
3.84
.37
4
1
2
.71
2.56
.99
3
3
4
Training meines
Mitwirken
Kindes zu.*
b) Ich bringe mein Kind
oft zum Training.*
c) Ich helfe beim SC
Heuchelhof mit,
wenn es etwas zu tun
gibt. +
d) Vorschläge der
Eltern werden von
den
ÜbungsleiterInnen/d
em Verein
berücksichtigt.**
e) Mit den
ÜbungsleiterInnen
getroffene
Vereinbarungen
werden durch die
ÜbungsleiterInnen
zuverlässig
umgesetzt.**
f) Die
ÜbungsleiterInnen
sind gut erreichbar
und
gesprächsbereit.**
Gesamt
e17
Motivation
Mitgliedschaft
Sportliche
Aktivitäten sind
meiner Familie
wichtig.+
b) Mir ist es wichtig,
dass mein Kind
regelmäßig Sport
macht.+
c) Die Zugehörigkeit
zum SC Heuchelhof
ist mir wichtig.***
a)
160
d) Die Zugehörigkeit
zum SC Heuchelhof
ist meinem Kind
wichtig.***
e) Nach oder während
der Übungsstunde
meines Kindes, sitze
ich oft mit anderen
Eltern in geselliger
Runde. ´
f) Durch den SC
Heuchelhof habe ich
Leute
kennengelernt.***
g) Ich habe mich
bewusst für den SC
Heuchelhof
entschieden.*
h) Mein Kind hat sich
bewusst für den SC
Heuchelhof
entschieden.*
i) Bei meinem
persönlichen Umfeld
ist der Verein sehr
beliebt.***
Gesamt
.73
2.78
1.12
3
3
4
.32
2.29
1.09
2
3
1
.50
2.79
1.01
3
3
1
.74
2.96
1.07
3
3
2
.56
2.65
1.25
3
3
2
.42
2.99
.85
3
3
3
2.75
.73
2.86
2.71
8
* = Müller, 2013, S. 416-425 + modifiziert nach Seemann, 2014
** = Müller, 2013, S. 416-425
*** = modifiziert nach Seemann, 2014
+ = Kuhn, 2009, S. 269 f. + modifiziert nach Seemann, 2014
++ = Kuhn, 2009, S. 269 f.
´ = Nagel, 2004, S. 109 + modifiziert nach Seemann, 2014
´´ = Nagel, 2004, S. 109
*+ = modifiziert nach Seemann/ Reinders, 2014
161
Tabelle 57: Strukturen des Vereins
Variable
e11
Verantwortliche
Items
rit
M
SD
Median
Range
NA
.55
3.39
.66
3
3
15
.7
3.46
.61
4
2
12
.64
3.74
.6
4
3
1
.67
3.7
.57
4
2
1
.43
3.75
.44
4
1
2
.26
3.63
.56
4
3
1
.38
3.49
.75
5
3
6
-
3.58
.41
3.71
1.57
17
a) Die Sportanlagen sind in.80
einem 3.36
guten Zustand. *
.69
3
3
1
b) Es gibt eine gute
Ausstattung an
.53
4
2
5
a) Der Verein hat
eine kompetente
Vereinsführung.
*
b) Der Verein hat
eine engagierte
Vereinsführung.
*
c) Die
TrainerInnen/
ÜbungsleiterInne
n sind engagiert.
*
d) Die
TrainerInnen/
ÜbungsleiterInne
n sind
kompetent. *
e) Die
TrainerInnen/
ÜbungsleiterInne
n fördern die
Kinder &
Jugendlichen im
Sport optimal. +
f) Die
TrainerInnen/
ÜbungsleiterInne
n haben einen
guten
Umgangston mit
den Kinder &
Jugendlichen. +
g) Die
TrainerInnen/
ÜbungsleiterInne
n sind den
Kindern ein
Vorbild. +
Gesamt
e12
Vereinsort
.63
3.5
162
Trainingsgeräten. *
Gesamt
e13
Trainingseinheit
c) Der SC Heuchelhof
.70
hat ein ansprechendes
Vereinsgelände. *
d) Der Mitgliedsbeitrag ist günstig. *
-
3.46
.71
4
3
3
3.41
.70
3.5
3
3
3.44
.57
3.67
2
6
a) Die Länge der
Trainings- und
Übungsstunden der
Kinder &
Jugendlichen ist
angemessen. */+
b) Die Trainingszeiten
der Kinder &
Jugendlichen sind
zeitlich gut gewählt.
*/+
c) Das Training bietet
eine angemessene
Herausforderung für
die Kinder. +
d) Die Sportgruppen
haben eine
angemessene Größe.
*
.66
3.68
.55
4
2
1
.61
3.66
.56
4
2
1
.53
3.67
.5
4
2
1
.57
3.37
.84
4
3
2
-
3.6
.48
3.75
2
3
a) Der SC Heuchelhof
ist gut für uns zu
erreichen.
b) Der SC Heuchelhof
ist durch
Werbung und in der
Presse gut vertreten.
-
3.5
.87
4
3
1
.67
2.55
1.0
2.5
3
9
c) Ich finde es gut, dass
der SC Heuchelhof
an Wettbewerben
teilnimmt.
d) Der SC Heuchelhof
ist ein bekannter
Sportverein:
e) Ich erhalte
regelmäßig
Informationen über
den Verein.
f) Der SC Heuchelhof
ist ein beliebter
.55
3.56
.60
4
2
6
.76
3.16
.9
3
3
1
.70
2.19
1.13
2
3
3
.63
3.19
.60
3
2
8
Gesamt
e14
Außenwir
kung/
Image
163
Sportverein.
g) Mein Kind kann sich
gut mit dem SC
Heuchelhof
identifizieren.
Gesamt
e27
b) Ich habe das Gefühl,
.59
3.18
.79
3
3
4
-
3.02
.65
3
2.67
14
.36
3.74
.44
4
1
0
.62
3.47
.63
4
2
4
.49
3.37
.76
3
3
4
.34
3.77
.46
5
2
3
-
3.62
.38
3.75
2.67
6
.64
3.61
.64
4
3
3
.72
3.51
.73
4
3
3
.8
3.58
.6
4
3
5
dass im SC
Heuchelhof jeder
willkommen ist. *
Kulturelle
Vielfalt
Die kulturelle
Vielfalt der
Vereinsmitglieder
stellt für mein Kind
eine Bereicherung
dar. **
d) Der kulturelle
Austausch mit
anderen
Vereinsmitgliedern
tut meinem Kind gut.
**
e) Mir ist es wichtig,
dass mein Kind mit
Vereinsmitgliedern
unterschiedlicher
Herkunft gut
auskommt. **
c)
Gesamt
e29
Kommunikation
b) Bei auftretenden
Problemen kann man
offen mit
ÜbungsleiterInnen/
TrainerInnen
sprechen. */+
c) Auf eine gute
Zusammenarbeit
zwischen Eltern und
ÜbungsleiterInnen/T
rainerInnen wird viel
Wert gelegt. */+
d) Es gibt einen offenen
und
freundschaftlichen
Umgang zwischen
Vereinsmitgliedern
164
und
ÜbungsleiterInnen/T
rainerInnen. */+
e) In den Sportgruppen
des SC Heuchelhofs
herrscht eine gute
Atmosphäre. *
Gesamt
.75
3.55
.62
4
3
2
-
3.58
.55
3.25
2.75
7
= Nagel et al. (2004, 2006)
** = Anlehnung an Burrmann (2009)
*/+ = Nagel et al. (2004, 2006) modifiziert
+ = Elisa Stroppa
Tabelle 58: Konstrukt Strukturen des Vereins
Konstrukt
Mittelwert
SD
Median
Range
N
NA
3.51
.31
3.48
1.44
48
29
(α = .70)
Skalen:
11, 12, 13, 14, 27,
29
Tabelle 59: Kindliche Entwicklung
Variable
e15
Wohlbefin
den Kind
Items
b) fühlt sich dort sehr
wohl.*
c) ist auf seine
Leistungen im
Verein stolz.*
d) geht nachmittags
gerne dorthin.*
e) ist gern mit den
anderen Kindern
zusammen.*
Gesamt
e18
Erleben
Kind vor
Training
a) freut sich aufs
Training/das Spiel.
b) ist gut gelaunt, wenn
es an das Training/
Spiel denkt.
c) hat manchmal keine
Lust, zum
rit
M
SD
Median
Range
NA
.52
3.62
.51
4
2
0
.31
3.43
.66
4
2
3
.69
3.71
.49
4
2
2
.3
3.79
.47
4
2
1
-
3.64
.38
3.75
2.5
4
.62
3.74
.5
4
2
0
.61
3.69
.57
4
3
0
.7
1.83
.84
2
3
1
165
Training oder Spiel
zu gehen.
d) muss von mir
überredet werden,
zum Training zu
gehen.
Gesamt
e19 Fitness
Kind
a) Mein Kind wirft
einen Ball
kontrolliert und
genau. `
b) Mein Kind springt
ohne Probleme über
Hindernisse im
Garten oder auf dem
Spielplatz.`
c) Mein Kind läuft
genauso schnell wie
die anderen Kinder
im gleichen Alter.`
d) Mein Kind wirkt
manchmal
tollpatschig.`
Gesamt
.64
1.37
.75
1
3
1
-
3.56
.54
3.75
2.5
1
.55
3.33
.82
3.5
3
1
.57
3.59
.72
4
3
1
.18
3.78
.48
4
2
0
.20
1.58
.80
1
3
5
-
-
-
-
-
-
e20
a) ausgeglichen.
-
3.31
.74
3
3
2
Erleben
b) schlecht gelaunt.
-
1.36
.64
1
3
2
Kind nach
c) aggressiv.
-
1.16
.49
1
3
2
Training
d) fröhlich.
-
3.42
.6
3
3
1
e) traurig.
-
1.09
.34
1
3
2
f) müde.
-
2.61
.87
3
3
3
.52
3.53
.63
4
2
4
.78
3.61
.834
4
2
1
.67
3.18
.84
3
3
4
.42
2.85
.98
3
3
2
e21
SportlicheFörderung
a) Mein Kind wird
immer besser in der
Sportart, die es beim
SC Heuchelhof
ausübt.“
b) Das Training hat
positive Wirkungen
auf seine sportlichen
Fähigkeiten.“
c) Durch das Training
beim SC
Heuchelhof ist mein
Kind sportlicher
geworden.“
d) Durch das Training
beim SC
Heuchelhof lebt
mein Kind
166
gesünder.“
e) Das Sporttreiben
und die Bewegung
tun meinem Kind
gut.“
f) Mein Kind erhält
beim SC
Heuchelhof die
Möglichkeit, sein
Können zu zeigen.“
.41
3.84
.37
4
1
1
.49
3.55
.72
4
3
3
-
3.44
.48
3.5
1.5
7
.63
3.20
.68
3
3
3
.7
3.17
.87
3
3
5
d) Mein Kind hat mehr
Selbstbewusstsein
durch den
Sport.“
.55
3.16
.84
3
3
3
e) Die Trainer des SC
Heuchelhof
loben mein Kind für
seine sportlichen
Fähigkeiten.“
.46
3.47
.71
4
3
5
.55
3.53
.62
4
2
3
-
3.33
.56
3.4
2
9
.79
3.18
.85
3
3
6
.78
3.33
.77
3
3
4
Gesamt
e22
Verhältnis
Kind
Körper
b) Mein Kind kann
seine eigenen
Fähigkeiten durch
das Training besser
einschätzen.“
c) Mein Kind glaubt
mehr an seine
sportlichen
Fähigkeiten, als vor
dem Training.“
f) Die Trainer des SC
Heuchelhof
ermutigen mein Kind
dazu, seine Leistung
zu steigern.“
Gesamt
e23
Verhältnis
Kind
TrainerIn
b) Durch das Feedback
des/der
Trainers/Trainerin ist
mein Kind sicherer
geworden. **
c) Mein Kind wird sehr
durch den/die
TrainerIn
167
unterstützt.**
d) Im Training wird
mein Kind gelobt.**
.81
3.43
.77
4
3
2
e) Mein Kind spricht
Zuhause sehr gut
über den/die
TrainerIn.+
.77
3.16
1.00
3.5
3
7
f) Mein Kind versteht
die Anweisungen
des/der
Trainers/Trainerin
nur schwer.+
-
1.43
.77
1
3
2
-
3.30
.75
3.5
2.75
10
Gesamt
e24
a) Einzelgänger/in*
1.35
.73
1
3
3
Temperam
b) Klassenkasper*
1.66
.82
1
2
3
ent
c) Verschlossener Typ*
1.48
.87
1
3
4
d) Geselliger Typ*
3.46
.69
4
3
3
.67
3.45
.66
4
3
1
.79
2.69
.98
3
3
3
.64
2.84
1.06
3
3
1
.69
3.01
.97
3
3
3
.36
3.27
.84
3
3
2
e25
Freundschaften
b) Mein Kind hat ein
gutes Verhältnis zu
den anderen Kindern
aus dem Training.**
c) Mein Kind hat gute
Freundschaften über
den Verein
gefunden.**
d) Mein Kind hat auch
außerhalb der
Trainingsstunden
Kontakt zu Freunden
aus dem Verein.**
e) Mein Kind erzählt
oft freudig vom
Training und anderen
Kindern aus dem
Verein.**
f) Mein Kind findet
sehr leicht Kontakt
zu anderen
Kindern.*
168
Gesamt
e26
Freiwillige
sEngagement
g) Mein Kind verbringt seine Zeitam liebsten
alleine.*
-
1.36
.71
1
3
2
3.07
.7
3.2
2.6
6
.67
1.51
.89
1
3
6
.74
2.42
1.11
2
3
3
.61
2.87
1.12
3
3
8
.66
1.84
.94
2
3
4
.64
1.79
.95
2
3
10
-
2.04
.81
2.6
1.45
17
b) entwickelt ein
Verständnis von
Fairness im Verein.++
c) lernt im Vereinssport,
sich an Regeln zu
halten.++
d) lernt im Training, dass
es wichtig ist, im
Team zusammen zu
arbeiten.++
e) lernt auf andere zu
achten.++
.60
3.44
.67
4
3
6
.63
3.63
.56
4
3
2
.68
3.45
.84
4
3
1
.48
3.69
.49
4
2
2
f) lernt im SC
Heuchelhof, auch mal
Kompromisse
einzugehen.++
.72
3.44
.68
4
2
2
-
3.55
.51
3.8
1.6
7
a) Mein Kind engagiert
sich ehrenamtlich im
Verein. +
b) Mein Kind
übernimmt
freiwillige
Aufgaben/ kleine
Dienste (Aufbauen,
Aufräumen…) im
Verein.+
c) Mein Kind nimmt
gerne an
Veranstaltungen oder
Festen des Vereins
teil.+
d) Mein Kind verbringt
einen Großteil seiner
Freizeit im Verein.+
e) Mein Kind will später
selbst eine
Sportgruppe trainieren
Gesamt
e28
Soziales
Lernen
Gesamt
**= MagglingerSportenjoyment Skala
*= Reinders
+= Sabrina Böck
169
++= Sabrina Böck& Nathalie Touma
´ = Kennedy-Behr, Wilson, Rodger & Mickan (2011), modifiziert nach Touma (2014)
“= Touma (2014)
Grün = rekodiert
Rot = entfernt, da nicht reliabel
Tabelle 60: Konstrukt kindliche Entwicklung
Konstrukt
Mittelwert
SD
Median
Range
n
NA
3.18
.47
3.25
1.59
50
27
(α= .87)
Skalen:
15, 21, 22, 23, 25,
26, 28
Tabelle 61: mögliches weiteres Konstrukt Sportvereinskultur
Konstrukt
Mittelwert
SD
Median
Range
n
NA
3.50
.39
3.5
3
53
24
(α= .77).
Skalen:
11, 16, 27, 29
Korrelationzsmatrizen nach Pearson
Korrelationzsmatrizen nach Pearson
Tabelle 62: Korrelation Familienprofil: Mitwirken (x) und Motivation (y)
y
e17
Motivation Mitgliedschaft
x
e16
r= .44
Mitwirken
p= .0004115
170
Tabelle 63: Korrelationen Familienprofil (x) und Strukturen des Vereins (y)
e11
Verantwort
-liche
e12
Vereinsort
e13
Trainingsein
heit
e14
Außenwirk
ung/Image
e27
kulturelle
Vielfalt
e29
Kommunik
ation/Umga
ngston
e16 Mitwirken
r= .57
r= .37
r= .55
r= .33
r= .27
r= .72
p= 7.017e06
p= .003489
p= 4.664e-06
p= .01075
p= .01075
p= 3.803e11
e17
Motivatio
n
r= .32
r= .15
r= .22
r= .55
r= .16
r= .21
p= .01365
p= .2243
p= .06873
p= 4.417e06
p= .2053
p= .09421
y
x
Tabelle 64: Korrelationen Familienprofil (x) und kindliche Entwicklung (y)
e15
Wohlfühen
e18
Kind
vor
Training
e21
sportliche
Förderu
ng
e22
Verhäl
t-nis
Kind
Körper
e23
Verhältn
is Kind
TrainerI
n
e25
Freundschaften
e26
freiwilliges
Engagem
ent Kind
e28
Soziales
Lernen
e16 Mitwirken
r= .44
r= .37
r= .50
r= .38
r= .59
r= .37
r= .58
r= .54
p=
.00036
74
p=
.003244
p=
5.702e05
p=
.00248
6
p=
1.348e06
p=
.003323
p=
4.348e-06
p= 8.27e06
e17
r= .30
r= -.08
r= .44
r= .24
r= .27
r= .53
r= .52
r= .43
Motivatio
n
p=
.01456
p=
.5112
p=
.000220
5
p=
.05004
p=
.03335
p=
7.037e06
p= 3.21e05
p=
.0003636
y
x
Tabelle 65: Korrelationen Strukturen des Vereins (x) und kindliche Entwicklung (y)
y
e15
Wohlfühen
e18
Kind
vor
Traini
ng
e21
sportliche
Förderu
ng
e22
Verhältnis Kind
Körper
e23
Verhältnis Kind
TrainerI
n
e25
Freundschaften
e26
freiwilliges
Engagem
ent Kind
e28
Soziales
Lernen
r= .32
r= .26
r= .26
r= .31
r= .48
r= .07
r= .33
r= .46
p=
.01361
p=
.04177
p=
.04962
p=
.02124
p=
.000205
p=
.5857
p= .018
p=
.000341
x
e11
Verantwortliche
171
e12
Vereinsor
t
r= .24
r= .21
r= .32
r= .41
r= .34
r= .33
r= .33
r= .21
p=
.04649
p=
.08007
p=
.009354
p=
.000733
9
p=
.006806
p=
.007475
p= .01439
p= .08742
e13
Trainings
einheit
r= .42
r= .22
r= .45
r= .21
r= .40
r= .22
r= .36
r= .40
p=
.00027
48
p=
.06448
p=
9.462e05
p=
.08317
p=
.001004
p=
.06869
p=
.006191
p=
.0008377
e14
Außenwir
kung/Ima
ge
r= .29
r= -.05
r= .25
r= .38
r= .47
r= .45
r= .52
r= .31
p=
.02309
p=
.7043
p=
.05779
p=
.003027
p=
.000216
p=
.000331
6
p=
7.817e-05
p= .01683
e27
kulturelle
Vielfalt
r= .35
r= .19
r= .41
r= .45
r= .34
r= .29
r= .43
r= .45
p=
.00303
2
p=
.1221
p=
.000566
8
p=
.000145
3
p=
.00677
p= .015
p=
.0006063
p=
.0001364
e29
Kommuni
kation
r= .34
r= .38
r= .47
r= .36
r= .55
r= .23
r= .45
r= .66
p=
.00448
7
p=
.00127
3
p=
5.513e05
p=
.003447
p=
2.704e06
p=
.05759
p=
.0005081
p=
2.151e-09
Tabelle 66: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung
y
e15
Wohlfühlen
x
e15
Wohlfühl
en
e18
Kind
vor
Traini
ng
e21
sportliche
Förderu
ng
e22
Verhältnis Kind
Körper
e23
e25
Verhältn Freundis Kind
schaften
TrainerI
n
e26
freiwilliges
Engagem
ent Kind
e28
Soziales
Lernen
r= .56
r= .36
r= .49
r= .50
r= .49
r= .50
r= .24
p=
2.185e
-07
p=
.002297
p=
.2.57e05
p=
3.083e05
p=
2.487e05
p=
5.457e-05
p=
.04438
r= .08
r= .29
r= .13
r= .12
r= .15
r= .14
p=
.4984
p=
.01839
p=
.3126
p= .32
p= .2385
p= .2438
r= .08
r= .58
r= .53
r = .46
r= .42
r= .64
p=
p=
3.719e-
p=
p=
8.685e-
p= .00133
p=
e18 Kind r= .56
vor
p=
Training
2.185e
-07
e21
r= .49
sportliche
p=
Förderung
.2.57e-
172
05
.4984
07
5.93e-06 05
8.113e-09
e22
r= .49
Verhältnis
p=
Kind
.2.57eKörper
05
r= .29
r= .58
r= .72
r= .53
r= .61
r= .55
p=
.01839
p=
3.719e07
p=
3.368e11
p=
4.852e06
p=
5.415e-07
p=
1.587e-06
e23Verhäl r= .50
tnis Kind
p=
TrainerIn
3.083e
-05
r= .13
r= .53
r= .48
r= .63
r= .53
p=
.3126
p=
p=
5.93e-06 3.368e11
p=
5.481e05
p=
4.288e-07
p=
5.935e-06
e25Freun
dschaften
r= .34
r= .12
r= .46
r= .53
r= .48
r= .60
r= .48
p=
.00448
7
p= .32
p=
8.685e05
p=
4.852e06
p=
5.481e05
p=
5.139e-07
p=
4.772e-05
e26
freiwillige
s
Engagem
ent
r= .50
r= .38
r= .47
r= .36
r= .55
r= .23
r= .60
p=
5.457e
-05
p=
.00127
3
p=
5.513e05
p=
.003447
p=
2.704e06
p=
.05759
p=
6.748e-07
e28
Soziales
Lernen
r= .24
r= .14
r= .64
r= .55
r= .53
r= .48
r= .60
p=
.04438
p=
.2438
p=
8.113e09
p=
1.587e06
p=
5.935e06
p=
4.772e05
p=
6.748e-07
r= .72
Regressionen
Tabelle 67: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e11 Verantwortliche
.31
4.032e-05
.55
.06
e13 Trainingseinheit
.28
4.212e-05
.53
.05
e14
Außenwirkung/Imag
e
.33
9.7e-06
.16
.52
173
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e29
Kommunikation
.51
4.468e-10
.77
-.10
Strukturen des
Vereins
.39
7.659e-06
.58
.18
Tabelle 68: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
e11 Verantwortliche
e13 Trainingseinheit
e29 Kommunikation
e11 Verantwortliche
e14 Außenwirkung/
Image
e16 Mitwirken
.61
2.086e-10
e17 Motivation
Mitgliedschaft
.24
.00032
.18
.20
.56
.14
.47
Tabelle 69: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e16 Mitwirken
e17 Motivation
Mitgliedschaft
e21 Sportliche
Förderung
.29
3.859e-05
.38
.28
e23 Verhältnis Kind
TrainerIn
.35
6.031e-06
.57
.07
e25 Freundschaften
.30
1.4e-05
.15
.49
e26
Freiwilliges
Engagement
e28 Soziales Lernen
.39
1.49e-06
.45
.31
.33
6.495e-06
.42
.28
Kindliche
Entwicklung
.4
4.948e-06
.47
.30
174
Tabelle 70: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
e23Verhältnis Kind
TrainerIn
e26 Freiwilliges
Engagement
e28 Soziales Lernen
e25 Freundschaften
e26 Freiwilliges
Engagement
e16
Mitwirken
.38
1.523e-05
.27
.30
.17
e17 Motivation
Mitgliedschaft
.30**
2.264e-05
.34
.31
Tabelle 71: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
e11 Verantwortliche
e29 Kommunikation
e11 Verantwortliche
e27 Kulturelle Vielfalt
e29 Kommunikation
e14 Außenwirkung/
Image
e27 Kulturelle Vielfalt
e29 Kommunikation
e23 Verhältnis Kind
TrainerIn
e28 Soziales Lernen
.29
7.94e-05
.44
3.75e-07
e26
Freiwilliges
Engagement
.37
1.659e-05
.16
.45
.18
.25
.44
.41
.19
.29
Tabelle 72: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung
UV
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β (Regressionskoeffizient)
Strukturen des Vereins
Kindliche
Entwicklung
.40
1.066e-05
.65
175
Tabelle 73: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung
UV
e21Sportliche
Förderung
e23 Verhältnis Kind
TrainerIn
e25 Freundschaften
e21Sportliche
Förderung
e23 Verhältnis Kind
TrainerIn
e25 Freundschaften
e25 Freundschaften
e26 Freiwilliges
Engagement
AV
Korrigiertes
R2
p-Wert
β(Regressionskoeffizient)
e28Soziales Lernen
.45
3.839
e-08
.14
.17
.49
e22Verhältnis Kind
Körper
.56
2.211
e-10
.21
.47
.23
e15 Wohlbefinden
Kind
.30
2.923
e-05
.28
.36
176
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177
Tabellenverzeichnis (Anhang):
Tabelle 35: Familienprofil Reliabilität ............................................................................ 151
Tabelle 36: Latente Merkmale Reliabilitäten: Strukturen des Vereins und kindliche
Entwicklung .................................................................................................................... 152
Tabelle 37: Strukturen des Vereins Reliabilität (I) ......................................................... 152
Tabelle 38: Strukturen des Vereins Reliabilität (II) ........................................................ 153
Tabelle 39: Kindliche Entwicklung Reliabilität (I) ......................................................... 153
Tabelle 40: Kindliche Entwicklung Reliabilität (II) ........................................................ 153
Tabelle 41: Kindliche Entwicklung Reliabilität (III) ...................................................... 154
Tabelle 42: Elternteile ..................................................................................................... 154
Tabelle 43: Kind Alter..................................................................................................... 154
Tabelle 44: Kind Klasse .................................................................................................. 155
Tabelle 45: Kind Geschlecht ........................................................................................... 155
Tabelle 46: Herkunft Mutter ........................................................................................... 155
Tabelle 47: Herkunft Mutter Sonstige ............................................................................. 156
Tabelle 48: Herkunft Vater ............................................................................................. 156
Tabelle 49: Herkunft Vater Sonstige ............................................................................... 156
Tabelle 50: Kenntnis Angebote ....................................................................................... 157
Tabelle 51: Kind Mitglied Dauer .................................................................................... 158
Tabelle 52: Sportart Kind ................................................................................................ 158
Tabelle 53: Eltern Mitglied ............................................................................................. 159
Tabelle 54: Zugang zum Verein ...................................................................................... 159
Tabelle 55: Zugang zum Verein Sonstiges...................................................................... 159
Tabelle 56: Familienprofil ............................................................................................... 160
Tabelle 57: Strukturen des Vereins ................................................................................. 162
Tabelle 58: Konstrukt Strukturen des Vereins ................................................................ 165
Tabelle 59: Kindliche Entwicklung................................................................................. 165
Tabelle 60: Konstrukt kindliche Entwicklung................................................................. 170
Tabelle 61: mögliches weiteres Konstrukt Sportvereinskultur ....................................... 170
Tabelle 62: Korrelation Familienprofil: Mitwirken (x) und Motivation (y) ................... 170
Tabelle 63: Korrelationen Familienprofil (x) und Strukturen des Vereins (y) ................ 171
Tabelle 64: Korrelationen Familienprofil (x) und kindliche Entwicklung (y) ................ 171
Tabelle 65: Korrelationen Strukturen des Vereins (x) und kindliche Entwicklung (y) ... 171
Tabelle 66: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung ................... 172
Tabelle 67: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins ............................ 173
Tabelle 68: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil ............................ 174
Tabelle 69: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung ............................ 174
Tabelle 70: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil ............................ 175
Tabelle 71: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung............... 175
Tabelle 72: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .... 175
Tabelle 73: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung .................. 176
178