Evaluation des Sportclub Heuchelhof e.V. Ergebnisse der Elternbefragung im Herbst 2014 Sabrina Böck I Franziska Seemann Elisa Stroppa I Natalie Touma Auftraggeber Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung N. Touma ..................................................................................................... 3 2. Aktueller Forschungsstand........................................................................................... 7 2.1 Zufriedenheitsforschung F. Seemann ........................................................................ 7 2.2 Vereinsforschung E. Stroppa .................................................................................. 14 2.3 Kindliche Entwicklung im Sportverein N. Touma .................................................. 20 2.4 Kritische Reflexion des Forschungsstandes E. Stroppa .......................................... 28 2.5 Angestrebter Erkenntnisgewinn N. Touma ............................................................. 31 3. Theoretischer Rahmen ................................................................................................ 40 3.1 Zufriedenheit F. Seemann ....................................................................................... 40 3.2. Sportverein E. Stroppa ........................................................................................... 47 3.3 Kindliche Entwicklung S. Böck ............................................................................... 50 3.4 Theoretisches Modell F. Seemann .......................................................................... 59 4. Untersuchungsdesign und Methoden ........................................................................ 67 4.1 Evaluationsdesign S. Böck....................................................................................... 67 4.2 Erhebungsmethode N. Touma ................................................................................. 68 4.3 Auswertungsstrategien F. Seemann ........................................................................ 69 4.4 Stichprobe der Untersuchung E. Stroppa ................................................................ 70 4.5 Operationalisierung der Konstrukte S. Böck ........................................................... 72 5. Ergebnisse .................................................................................................................... 89 5.1 Deskriptive Statistik E. Stroppa .............................................................................. 89 5.2 Inferenzstatistik S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma............................... 100 6. Diskussion und Ausblick ........................................................................................... 109 6.1 Bedeutung der Ergebnisse für den SC Heuchelhof N. Touma .............................. 109 6.2 Bezug zu Forschungsstand und Theorie S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma ..................................................................................................................................... 116 6.3 Grenzen der Untersuchung S. Böck ....................................................................... 126 6.4 Ausblick S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma .......................................... 129 6.5 Fazit N. Touma ...................................................................................................... 131 Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. 137 Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... 137 Selbstständigkeitserklärung ......................................................................................... 139 Anhang ........................................................................................................................... 140 1 Abstract S. Böck Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Mitglieder in Sportvereinen, weshalb diese neben Familie und Schule als wichtige Sozialisationsinstanz betrachtet werden können. Der Sportverein ist demnach ein Raum für kindliche Entwicklung, Ort des informellen Lernens und der Förderung motorischer und sozialer Kompetenzen. Elternzufriedenheit mit Die einem vorliegende Untersuchung Würzburger Sportverein, hat dem zum Ziel, Sportclub Heuchelhof e.V., zu überprüfen. Um die elterliche Zufriedenheit mit den Strukturen und der kindlichen Entwicklung im Sportverein zu evaluieren, wurde eine Querschnittstudie in Form einer schriftlichen Befragung aller Eltern der Mitglieder des SC Heuchelhof vorgenommen. Im Rahmen der Auswertung wurde eine hohe Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof festgestellt. So sind die Eltern mit den Strukturen wie beispielsweise der Trainingseinheit, der Trainingszeit und dem Außengelände zufrieden, aber auch mit der sozialen und emotionalen Entwicklung des Kindes. Das Verhältnis zu anderen Teammitgliedern, zum/zur TrainerIn/ÜbungsleiterIn sowie zum eigenen Körper ist durch den Sport am SC Heuchelhof sehr positiv bewertet worden. Die festgestellten Ergebnisse bestärken die Qualität des SC Heuchelhof, wodurch erstens eine Förderung des Sportvereins aufgrund seiner guten Bewertung der Strukturen und seinen guten Leistungen im Bereich des informellen Lernens für Kinder und Jugendliche nichts im Wege stehen sollte und zweitens durch die positive Bewertung der kindlichen Entwicklung die pädagogische Relevanz des Sportvereins bestätigt wird. 2 1. Einleitung N. Touma Mit einer Anzahl von über 90.000 und etwa 28 Millionen Mitgliedern sind Sportvereine der größte Sportanbieter Deutschlands, insbesondere für die Jüngeren: rund 24 % der Mitglieder in Sportvereinen sind jünger als 18 Jahre1(Deutscher Olympischer Sportbund, 2014, S. 8-9., ebd., S. 13). Sportvereine bieten Spiel und Spaß, die Möglichkeit für Freundschaften und sind geprägt vom Miteinander unterschiedlicher Generationen; darüber hinaus tragen sie wie keine andere Sozialisationsinstanz neben Familie und Schule zur Vergesellschaftung bei (Gerlach & Brettschneider, 2013; Deutscher Olympischer Sportbund, 2014). Dabei stehen die Vereine im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen vor zahlreichen Herausforderungen, beispielsweise der wachsenden schulischen Einbindung ihrer jungen Mitglieder oder dem demographischen Wandel (ebd.); gleichzeitig lässt sich erst in den letzten Jahren ein zunehmendes Gewahr-Werden der Potentiale der Vereine und ein Erkennen des Sportvereins als Ort informellen Lernens konstatieren (Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp 2010). Der 1974 gegründete Sportclub Heuchelhof e.V. zählt mit den Bereichen Basketball, Ju-Jutsu, Jungenfußball, Mädchenfußball, Tischtennis, Turnen und Gymnastik und Volleyball zu den Breitensport-Vereinen. Für sein Engagement, sein Innovationspotential und seine Nachwuchsarbeit wurde der SC Heuchelhof mehrfach ausgezeichnet. So wurde er 2012 zum ausgewählten Ort des Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ ernannt und erhielt für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus den Julius-Hirsch-Preis 2013. Für die Förderung von Mädchen mit Migrationshintergrund im Sport wurde er mit dem Deutschen Fußball-Kulturpreis® 2013 sowie dem Integrationspreis der Regierung Unterfranken für das Projekt „M4all-Migranten-Mädchen machen mit im Alltagssport“ (Sportclub Heuchelhof, 2015) prämiert. Daneben ist der SC Heuchelhof Preisträger der Auszeichnung "Quantensprung 2020" des Bayerischen Landessport-Verbands für innovative Vereinsarbeit. Dies unterstreicht die sportliche, lokale und integrative Bedeutung des SC Heuchelhof und zeigt seinen 1bei einem Anteil von 15,3 % der Gesamtbevölkerung (Deutscher Olympischer Sportbund, 2014, S. 13). 3 Einsatz für Qualität im Verein, welchen das Forschungsteam von „Der beste Verein der Welt“ im Rahmen eines Forschungsprojekts des Lehrstuhls für empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg unterstützen möchte. Für gelingende Vereinsarbeit ist die Zufriedenheit der Vereinsmitglieder maßgeblich. Wie geschildert, sind etwa ein Viertel der Mitglieder in deutschen Spotvereinen jünger als 18 Jahre. Um ihre Einschätzung des Vereins und ihr Wohlbefinden im SC Heuchelhof festzustellen, ist die Befragung der Eltern ein zentraler Indikator. So wird zum einen die aktuelle Zufriedenheit der Eltern sowie der Kinder durch ihre Eltern eruiert; zum anderen lassen sich Anhaltspunkte und Anregungen zur Verbesserung der Vereinsarbeit herausfinden. Dies hat sich das Forschungsprojekt „Der beste Verein der Welt“ vorgenommen. Im Folgenden soll die Untersuchung der Zufriedenheit von Eltern aktiver Mitglieder des Sportclubs Heuchelhof dargestellt werden, welche von April 2014 bis März 2015 erfolgte. Die inhaltliche Struktur der vorliegenden Arbeit beginnt mit einer kurzen Hinführung an das Thema, worauf die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes und der zugrundeliegenden theoretischen Annahmen folgt (Kapitel 2 und 3). Um sich dem weiten Feld der Zufriedenheit anzunähern, wird die Untersuchung von Beginn an in drei, aus der Literatur generierte theoretische Stränge unterteilt: erstens die Zufriedenheit, insbesondere die Elternzufriedenheit (Kap. 2.1), welche die Grundlage der Untersuchung darstellt, zweitens die Vereinsforschung (Kap. 2.2) und drittens dem Themengebiet der kindlichen Entwicklung (Kap. 2.3), welches sich in körperliche Entwicklung und den Aspekt der Sozialisation gliedert. Nach einer kritischen Reflexion des Forschungsstandes (Kap. 2.4) erfolgt die Darlegung der Ziele, die die Untersuchung verfolgt, im Rahmen des angestrebten Erkenntnisgewinns (Kap. 2.5). Der dritte Abschnitt dieses Portfolios umfasst die theoretischen Überlegungen zu den drei Teilbereichen Zufriedenheit (Kap. 3.1), Vereinsforschung (Kap. 3.2) und kindliche Entwicklung (Kap. 3.3). Diese werden dann in einem theoretischen Modell zusammengefasst (Kap. 3.4). Dieses dient als Überleitung zum empirischen Bereich des Portfolios und verbindet die einzelnen Fragestellungen der Untersuchung. 4 Basierend auf den theoretischen Überlegungen zu dem Themenkomplex Elternzufriedenheit erfolgte die Untersuchung als Erhebung von Teilzufriedenheiten. Diese setzen sich zusammen aus einem sogenannten Familienprofil, welches elterliche Merkmale und Motivation der Mitgliedschaft umfasst. Daneben, aus der Vereinsforschung generiert, die Teilzufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof. Und drittens der Teilaspekt der Förderung der kindlichen Entwicklung. Eine dreiteilige Struktur liegt dem vorliegenden Portfolio zugrunde und wird, wie geschildert, auch in der Bildung der Erhebungsmethode des Fragebogens und dessen Auswertung beibehalten, welche in Kapitel 4 zum Untersuchungsdesign und Kapitel 5 zu Ergebnissen thematisiert werden. Anschließend erfolgt die Diskussion der Ergebnisse. Diese werden zum einen in Bezug auf den vorhandenen Forschungsstand und den theoretischen Rahmen, zum anderen in ihrer Bedeutung für den SC Heuchelhof reflektiert (Kapitel 6.1 und 6.2). Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit den Grenzen der Untersuchung erfolgt ein abschließendes Fazit (Kap. 6.3 und 6.4). Da die Elternzufriedenheit mit Sportvereinen als solche noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde, ist das Vorgehen des Projekts „Der beste Verein der Welt“ explorativ. Es kann zumeist auf keine vorhandenen validen und reliablen Skalen zurückgegriffen werden. Daher wird erst eine breite theoretische Grundlage geschaffen, um theoriegeleitet induktiv eigene Skalen zu generieren oder in der Praxis erprobte Skalen zu modifizieren. Daher liegt der Schwerpunkt des Forschungsprojekts neben der Messung der aktuellen elterlichen Zufriedenheit auf der Entwicklung eines Erhebungsinstruments, das auch zukünftigen Untersuchungen der Elternzufriedenheit zugrunde liegen kann. 5 Literatur Deutscher Olympischer Sportbund (2014). DOSB| Situation und Zukunft der Sportvereine. Zugriff am 16.6.2014 unterhttp://www.dosb.de/de/sportentwicklung/strategieentwicklunggrundsatzfragen/sportentwicklungsbericht/2011-2012/. Gerlach, E. &Brettschneider, W.-D. (2013). Aufwachsen mit Sport. Befunde einer 10jährigen Längsschnittstudie zwischen Kindheit und Adoleszenz. Aachen: Meyer & Meyer. Neuber, N., Breuer, M., Derecik, A., Golenia, M. & Wienkamp, F. (2010). Kompetenzerwerb im Sportverein. Empirische Studie zum informellen Lernen im Jugendalter. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Sportclub Heuchelhof (2015). Auszeichnungen für den SC Heuchelhof. Zugriff am 17.2.2015 unter http://www.sc-heuchelhof.de/. 6 2. Aktueller Forschungsstand Um die elterliche Zufriedenheit mit dem Sportverein des eigenen Kindes erheben zu können, ist es von zentraler Bedeutung danach zu fragen, inwieweit die eigene Untersuchung an bisherige Forschungsergebnisse, beispielsweise aus dem Bereich der (Sozial-)Pädagogik, Soziologie oder Psychologie, anknüpfen kann. Da relevante Ergebnisse für das eigene Forschungsprojekt herausgearbeitet werden sollen, wird der Forschungsstand in Elternzufriedenheit, Sportvereinsforschung und kindliche Entwicklung gegliedert und entsprechend analysiert. 2.1 Zufriedenheitsforschung F. Seemann Der Forschungskontext über eine Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein weist bisher keine zuverlässigen Untersuchungen oder Referenzstudien auf und soll daher im Folgenden von angrenzenden Bereichen der Zufriedenheitsforschung beleuchtet werden. Entwicklung Zufriedenheitsforschung Die Zufriedenheitsforschung fußt seit über 65 Jahren auf den Strukturen der Arbeitszufriedenheitsforschung, welche über Jahre hinweg hauptsächlich in der Organisationspsychologie Anwendung fand (Schütz, 2009). Dabei richtete sie sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf den einzelnen Arbeiter „als Produktionsfaktor, der das schwächste Glied in der Produktionskette darstellt“ (Schütz, 2009, S. 28). Eine Zufriedenheitsforschung in diesem Sinne orientierte sich an den Arbeiten von Taylor (1911), der in seiner Forschung zwischen körperlicher und geistiger Arbeit unterschied. Weiterführend begründete Münsterberg (1912) die Psychotechnik, die ebenso der Psychologie entstammt und mit welcher neben den unterschiedlichen Gegebenheiten von Arbeitern die Ökonomisierung von Arbeitsschritten untersucht wurde. Diese Herangehensweise stellte sich mit der Zeit jedoch als begrenzt heraus und wurde in den 1930ern durch die HawthorneExperimente erweitert, die den einzelnen Arbeiter erstmals als Bestandteil einer vielschichtigen Organisationsstruktur betrachteten (Ulich, 2011). Aufgrund ihrer 7 neuartigen Betrachtung psychischer Abläufe bei Arbeitern, das heißt die Berücksichtigung individueller Erlebnisse, Werte, Normen sowie vorhandener Emotionen, gelten die Hawthorne-Experimente als offizieller Beginn der weltweiten Zufriedenheitsforschung. Getragen wurden die Hawthorne- Experimente von der Human-Relations-Bewegung, die seit den 1920ern individuelle und berufsgruppenspezifische Interessen und Anliegen von Arbeitern stärker in den Fokus stellte (Ulich, 2011). Im weiteren Verlauf wurden etwaige Studien 1950 durch die Annahme ergänzt, dass eine Arbeitszufriedenheit die Effektivität am Arbeitsplatz steigere (Schütz 2009). Im Jahr 1964 wurde ein derartiger Zusammenhang jedoch durch Vroom widerlegt, wodurch Forschungsarbeiten im Kontext der Arbeitszufriedenheit in Nordamerika einen enormen Anstieg erfuhren (Vroom 1964; zitiert nach Schütz, 2009, S. 29). In Deutschland legten v. Friedeburg (1963), Pirkner et al. (1955) und v. Ferber (1959) die Grundsteine der Zufriedenheitsforschung und v. Friedeburg setzte 1963 dabei den Schwerpunkt auf das Betriebsklima, wodurch auf die Kontexte Kollegschaft, ArbeitgeberInnen, Gehalt, Sicherheit am Arbeitsplatz sowie allgemeiner Arbeitsalltag abgezielt wurde. Aufgrund dieser Pointierung zählt ihre Studie heute zu den bekanntesten deutschen Zufriedenheitsforschungen und wird häufig als Grundlage für ähnliche Studien herangezogen. Zufriedenheitsforschung und Pädagogik Um von den psychologisch basierten Studien zur Zufriedenheit eine Brücke zum pädagogischen Bereich zu schlagen, konzentrierte sich Neuberger (1985) auf die Arbeitszufriedenheit in schulischen Betrieben. Befragungen von MitarbeiterInnen aus dem schulischen Sektor mündeten in Ergebnissen, die eine Arbeitszufriedenheit bis zu 80 % aufzeigten (Neuberger, 1985, S. 179). Die kritischen Schlussfolgerungen Neubergers führten zu einer notwendigen Erweiterung der Betrachtung von Einflüssen hinsichtlich der Aussagen von Befragten sowie der Ergebnisse zur Arbeitszufriedenheit. Da beispielsweise herausgestellt werden konnte, dass äußerst unzufriedene MitarbeiterInnen eine geringe Motivation besitzen, einen Fragebogen bezüglich der Thematik 8 "Zufriedenheit" auszufüllen, erscheinen die als positiv zu deutenden Ergebnisse der Befragten einseitig (Neuberger, 1985). Es bleibt festzuhalten, dass die Zufriedenheitsforschung in Anbetracht der bis dato in Deutschland vorliegenden Untersuchungen eher rückständig ist (Weinert, 1992). Autoren wie Gawellek bezweifeln daher sogar eine Repräsentativität hinsichtlich des anwendbaren Nutzens derartiger Studien (Gawellek, 1978). Gawelleks Skepsis gründet beispielsweise auf der Schlussfolgerung, dass „die Einstellung zur Arbeitszufriedenheit (…) erst durch den Meßvorgang erzeugt“ (Gawellek, 1987, S. 46) wird. Dies stellt generell ein Problem der Sozialwissenschaft dar. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Aussagen der Befragten Einflüssen personaler Empfindungen ausgesetzt sind, die bestimmten Faktoren, wie beispielsweise der „sozialen Erwünschtheit“ (Schütz, 2009, S. 78) unterliegen und die Ergebnisse einer Zufriedenheitsmessung entscheidend verfälschen können (Gawellek, 1978). Diese allgemein vorherrschende Problematik im Bereich der Sozialwissenschaft sowie der entscheidende Faktor der sozialen Erwünschtheit, werden auch in Anbetracht der anstehenden Untersuchung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein eine Herausforderung darstellen und für die methodische Messung der Zufriedenheit nicht unerheblichen Einfluss haben. Mitgliederzufriedenheit in Sportvereinen Im Folgenden soll nun der Blick, Bezug nehmend auf das in dieser Forschung untersuchte Feld, auf die Mitgliederzufriedenheit im Sportverein gerichtet werden. Die Zufriedenheitsforschung im Rahmen von Sportvereinen stützte sich bislang auf Methoden aus Kundenzufriedenheit. der Marketingforschung Zudem fanden Aspekte und aus der der Ermittlung von Arbeits- und Organisationspsychologie Anwendung (Dürr, 2008). Besonders hervorzuheben sind dabei die Qualitätsdimensionen des SERVQUAL von Parasuraman, Zeithaml und Berry (1988) aus der Marketing- und Kundenforschung, die auf umfangreiche Dienstleistungsaspekte abzielten. Aufgrund der weit verzweigten Dimensionen traten im Laufe der Forschung vermehrt empirische Problematiken auf, denen 9 wissenschaftlich begegnet werden sollte (Dürr, 2008). Bruhn (2004) hat dementsprechend die Qualitätsdimensionen von Dienstleistungen reduziert und auf drei wesentliche Zwischenmenschlichkeit. beschränkt: Unter Sachlichkeit, sachliche Persönlichkeit Rahmenbedingungen und fallen beispielsweise Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, unter personale Faktoren Ehrlichkeit und Freundlichkeit und zwischenmenschliche Werte werden unter anderem durch Fairness und Empathie definiert. Die Zufriedenheitsforschung widmete sich alsbald auch dem Dienstleistungssektor von Vereinen. Dies war mit dem Ziel verknüpft, die Zufriedenheit inmitten der pädagogischen Institution Sportverein zu bestimmen und auszubauen (Müller, 2013). Vor diesem Hintergrund haben Nagel, Conzelmann und Gabler (2004) in ihrer Untersuchung zur Mitgliederzufriedenheit festgestellt, dass wesentliche Komponenten wie ÜbungsleiterInnen, die Vereinsführung und das Preis-Leistungsverhältnis, wesentliche Einflüsse auf die Zufriedenheit haben. Die Studie von Nagel et al. (2004) wurde allerdings aufgrund der Verwendung eines 2-Komponenten-Ansatzes umstritten diskutiert (Dürr, 2008). Eine Befragung mittels des 2-Komponenten-Ansatzes enthält eine kontinuierliche Verknüpfung von Wichtigkeit und Zufriedenheit in den Aussagemöglichkeiten und kann nach Meffert und Schwetje (1998) somit bereits Verfälschungen aufgrund möglicher Konzentrations- und Müdigkeitserscheinungen der Probanden mit sich bringen. Somit kann die Untersuchung von Nagel lediglich eine Tendenz der eruierten Mitgliederzufriedenheit aufzeigen (Dürr, 2008). Parallel zu Nagel et al. (2004) hat Dürr (2008) in seiner qualitativen sowie quantitativen Mitgliederzufriedenheitsforschung festgestellt, dass sich die Vereinsführung sowie die Vereinskultur, welche neben Personal- und Beitragsaspekten auch die Atmosphäre und das Engagement des Sportvereins prägen, entscheidend auf eine Zufriedenheit der Mitglieder auswirken. An dieser Stelle kann geschlussfolgert werden, dass sich jene Aspekte, die also vorwiegend einer Qualitätssicherung dienen, zugleich auch auf die elterliche Zufriedenheit hinsichtlich des Sportvereins ihres Kindes niederschlagen können. 10 Um in diesem Zusammenhang die vielfältigen Einflussfaktoren und ihre mögliche Wirkung auf die Zufriedenheit der Mitglieder bestmöglich berücksichtigen zu können, empfiehlt Dürr (2008) die Befragung auf Subdimensionen und/oder Teilzufriedenheiten auszudehnen. Bei einer solchen mehrdimensionalen Methodik wäre es darüber hinaus sinnvoll, durch konkrete Fragekonstruktionen eine Abfrageunterteilung in Erwartungs- oder Einstellungskomponente und wahrgenommene Zufriedenheitskomponente im Sinne des 2-KomponentenModells zu vermeiden, um mögliche Ermüdungserscheinungen von Befragten zu umgehen. Gleichzeitig sollte, so Dürr, im Hinblick auf die Erfassung unzufriedener Mitglieder, bei der Interpretation der Ergebnisse eine Verfälschung durch die bereits angeführte vorläufige Selektion hinsichtlich der an der Befragung teilnehmenden Mitglieder nicht außer Acht gelassen werden. Elternzufriedenheit Es hat sich in der geschichtlichen Entwicklung sowie im aktuellen Forschungsbereich zur Zufriedenheit bereits deutlich gezeigt, dass Zufriedenheitsuntersuchungen tendenziell weniger im Fachbereich der Pädagogik als vielmehr in dem der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie des Marketings zu verorten sind. Wie steht es jedoch um eine pädagogische Zufriedenheitsforschung in Deutschland, die den Fokus konkret auf die Sicht von Eltern legt, deren Kinder Mitglieder einer Einrichtung beziehungsweise eines Vereins sind? Bestehende Untersuchungen, die auf eine Befragung von Eltern abzielen, sind bis heute hauptsächlich im Bereich des Schulwesens oder der frühkindlichen Bildung angesiedelt. Die Ursprünge dieser Forschungsrichtung liegen maßgeblich in sozialpsychologischen Einstellungsuntersuchungen, welche unter anderem durch die Modellversuche von Integrationsvorhaben aus den 1980ern Anwendung fanden (Müller, 2013). Innerhalb dieses Untersuchungskontextes wurden vorwiegend die Einstellungsunterschiede von Eltern in Verbindung mit dem sozialen Status, differenten Normen und Werten sowie einer integrationsbasierten Erfahrung betrachtet (Kanders, 2004; Merkel, Wippermann, Henry-Huthmacher & Borchard, 2008; Müller, 2006; Rolff, Bauer & Klemm, 1990). Der Faktor der Zufriedenheit spielte dabei jedoch keine entscheidende Rolle, was eine differenzierte und begründete Auseinandersetzung 11 mit Teilzufriedenheiten der Eltern überwiegend vermissen ließ. Auch in der Folgezeit lassen sich nur wenige Untersuchungen finden, die den Faktor Zufriedenheit mit Perspektiven und Einstellungen sowie konkreten Erfahrungen von Eltern verknüpfen (Müller, 2013). In internationalen Studien dagegen fand das Thema der Elternzufriedenheit stärkere Berücksichtigung. In entsprechenden Untersuchungen wurde etwa der Einbezug von Eltern sowie deren Kontakt zur Schule ihres Kindes erforscht (Fantuzzo, Perry & Childs, 2006). Die Befragung ergab, dass dies aufgrund familiärer Konstellation und beruflicher Tätigkeit der Eltern sehr different ausfällt. Alleinerziehende Elternteile waren beispielsweise oftmals unzufriedener als Eltern, die in einer Partnerschaft leben. Weiterhin konnte eine tendenziell gestiegene Unzufriedenheit bei Vollzeitbeschäftigten im Vergleich zu Teilzeitbeschäftigten und/oder erwerbslosen Elternteilen aufgezeigt werden. In einer Studie von 1997 erstellte Griffith anhand der Befragung zu schulischer Einbindung sowie den Lernerfolgen des eigenen Kindes, eine Gesamtzufriedenheitsskala hinsichtlich der Elternaussagen und ermittelte, dass ein vorherrschendes Schulklima, die Informationsweitergabe seitens der Schule an die Eltern sowie das Einbinden der Eltern in schulische Aktivitäten die Zufriedenheit der Eltern entscheidend prägen. In einer qualitativen sowie quantitativen Untersuchung von Elternzufriedenheit hinsichtlich einer integrativen Schulgestaltung, kam Müller 2013 zu dem Ergebnis, dass die Faktoren des Schulklimas (Müller, 2006), des Wohlbefindens des eigenen Kindes (Preuss-Lausitz, 1997) und des fachlich-pädagogischen Umgangs mit den Kindern (Griffith, 1997), zu den ausschlaggebendsten Indizien für eine hohe Elternzufriedenheit zählen. Zudem konnte die Studie aufzeigen, dass sich eine höhere Zufriedenheit der Eltern einstellt, sofern sie sich bewusst für eine Schule ihres Kindes entschieden haben (Lowenbraun, Madge & Affleck, 1990; Müller, 2006, 2013) und engagiert sowie aktiv das Schul- beziehungsweise Klassenleben mitgestalten (Müller, 2013; Rosenbladt & Thebis, 2003). Im Kontext der sportlichen Aktivität hat Kuhn 2009 in seiner InauguralDissertation das Sportengagement von Kindern und Jugendlichen untersucht. 12 Mittels einer Längsschnittstudie konnte er aufzeigen, dass sich ein allgemeines Sportinteresse der Eltern, das elterliche Modellverhalten sowie damit verknüpfte sportbezogene elterliche Erwartungen an das eigene Kind, nachhaltig auf die Motivation und die Aufrechterhaltung der sportlichen Aktivität (im Alter von 10 – 20 Jahren) als auch auf Normen und Werte ihres Kindes auswirken. Burmann (2005), Greendorfer und Ewing (1981), Gottlieb und Chen (1985), Sallis, Grossmann, Pinski et al. (1987) und Bandura (1979) belegen in ihren Studien ebenso, dass elterliche Einstellungen und Aktivitätsmuster entscheidenden Einfluss auf Werte und Verhalten des eigenen Kindes haben. Eccles und Harold (1991) ermitteln darüber hinaus, dass dadurch zudem die sportlichen Fähigkeiten des Kindes bedingt werden und anhand von Burmann (2005) kann eine Verbindung zwischen sportmotivierende Elternunterstützung und eine Vereinsmitgliedschaft von den Jugendlichen hergestellt werden. Aufgrund dieser und anderer Untersuchungen folgert Kuhn (2009), dass „Familien daher sehr wahrscheinlich den wichtigsten Anknüpfungspunkt für den Aufbau regelmäßiger Sportaktivitäten im Kindes- und Jugendalter darstellen“ (Kuhn, 2009, S. 42). Die Ergebnisse der aufgeführten Studien legen dar, dass sich eine Anbindung des eigenen Kindes an eine Schule maßgeblich auf das elterliche Interesse auswirkt und in der Zufriedenheit der Eltern niederschlägt. Hinsichtlich der verschiedenen Studien zur Bedeutung familiärer Aspekte für die sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen, kann aufgrund einer Auswirkung elterlicher Aktivitäten und Interessen auf die Fähigkeiten, die Motivation an sportlicher Aktivität sowie Normen und Werte des eigenen Kindes im Umkehrschluss angenommen werden, dass sich die Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein wiederum in der Elternzufriedenheit abzeichnet. Es bleibt festzuhalten, dass sich die anstehende Untersuchung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein großen Herausforderungen gegenüber sieht, da dieser Bereich bis dato nur wenig empirisch erforscht ist und Studien und Methoden aus angrenzenden Disziplinen pädagogischer Zufriedenheitsforschung sowie der Forschung zur 13 Arbeits-, Mitglieder- und Kundenzufriedenheit nur begrenzt herangezogen werden können. Im Hinblick auf die noch folgende Zusammenfassung innerhalb des theoretischen Teils dieser Untersuchung, sollen die Ergebnisse aus den bereits angeführten Studien zur Elternzufriedenheit in Form eines „Familienprofils“ Berücksichtigung finden. Zudem werden Methoden und Ansätze aus den Studien zur Operationalisierung eines Fragebogens herangezogen. 2.2 Vereinsforschung E. Stroppa Nun sollen wichtige empirische Ergebnisse der Vereinsforschung näher beleuchtet werden, um die aktuelle Situation der Sportvereine adäquat erfassen zu können. Dazu werden zunächst die Entwicklungsberichte des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) analysiert und wichtige Strukturmerkmale vorgestellt. Welche Forschungsergebnisse zu den Mitgliederinteressen und zum Integrationspotential von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Vereinen vorliegen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass es sich im Folgenden um Vereinsforschung handelt, die sich an Vereine, Verantwortliche oder Mitglieder richtet – nicht an Eltern, deren Kinder über eine Mitgliedschaft in Sportvereinen verfügen. Dennoch werden die Erkenntnisse im Rahmen des eigenen Forschungsprojekts als relevant betrachtet. Strukturmerkmale von Sportvereinen Einen wichtigen Bestandteil der Vereinsforschung bilden die Sportentwicklungsberichte des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die „Analysen zur Situation des Sports in Deutschland“ durchführen. Methodisches Vorgehen ist hierbei ein Paneldesign; das bedeutet, dass die gleichen Sportvereine, mithilfe eines Online-Fragebogens, in einem Turnus von zwei Jahren befragt werden (DOSB, o.J.). Eruiert werden dabei systematische Informationen, die einen Überblick über die Entwicklung der Sportvereine in ganz 14 Deutschland liefern sollen. Allgemein sind unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes 90.784 Sportvereine mit rund 27.9 Millionen Mitgliedern, davon 10 Millionen Kinder, vereint (Siegel et al., 2014, S. 17). Deshalb sind sie mit großem Abstand die Nr. 1 der Sportanbieter in Deutschland und übernehmen vielfältige, gesellschaftspolitisch bedeutsame Aufgaben. Die Auswertung ergibt einen durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag für Kinder von zwei bis drei Euro und für Erwachsenen von sechs Euro, also sind sie sehr preiswert (Breuer & Feiler, 2013, S. 5). Auf Vorstandsebene gibt es rund 0,75 Mio. ehrenamtliche Personen, insgesamt engagieren sich 8,8 Millionen Menschen in Vereinen (Siegel, 2013, S. 17). Die Mitarbeiter verfügen über eine gute formale Qualifizierung: 41,6 % Trainer mit DOSB-Lizenz und 36,6 % Übungsleiter mit DOSB-Lizenz (Siegel et al., 2014, S. 12). Probleme gibt es vor allem bei der Bindung und Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträgern, jugendlichen Leistungsträgern, Übungsleitern und Trainern, Schieds- und Kampfrichtern und Mitgliedern (Siegel et al., 2014). Im Sportentwicklungsbericht (2011/12) formulieren die Sportvereine folgende Ziele, die einen guten Einblick in ihr Selbstverständnis ermöglichen: Den Vereinen ist erstens die Vermittlung von Werten, beispielsweise Fairplay und Toleranz, zweitens ein günstiges Sportangebot und drittens die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund besonders wichtig (Breuer & Feiler, 2013). Darüber hinaus liegt der Fokus auf Gemeinschaft und auf dem Engagement für gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern (ebd.). Die demokratischen Entscheidungsstrukturen ermöglichen den Mitgliedern, die Ziele des Vereins und ihre eigenen Interessen möglichst gut zu verwirklichen. Deshalb spricht man von einer Solidargemeinschaft, das heißt von der Bereitschaft füreinander einzutreten (Nagel et al., 2004). Mitgliederinteressen und -bindung Hinsichtlich der Mitgliederinteressen und -bindung soll auf die WLSBVereinsstudie (Württembergische Landessportbund) sowie die Studie von Emrich, Pitsch & Papathanassiou (2001) Bezug genommen werden. In der WLSBVereinsstudie werden einerseits wichtige Strukturdaten der Vereine selbst 15 erhoben, wozu unter anderem Vereins- und Abteilungsstrukturen, Finanzen, Angebot, Anlagen bis hin zu Vereinszielen zählen. Des Weiteren enthält die Studie Gruppeninterviews mit wichtigen FunktionsträgerInnen sowie eine Mitgliederbefragung (Nagel & Conzelmann & Gabler, 2004). Da es sich es um einen zwei-Komponenten Ansatz handelt und damit Wichtigkeit und Zufriedenheit in den Antwortmöglichkeiten verknüpft werden, lässt sich jedoch gemäß Dürr (2008) lediglich von einer Tendenz der erhobenen Mitgliederzufriedenheit sprechen. Zu den wichtigen Erkenntnissen der Studie zählt die Erhebung der Mitgliederinteressen, die zu sechs Faktoren mit 15 Items zusammengefasst werden: „Leistungssport“, „Vereinsführung“, „Breites Angebot“, „Anlagen“, „Preis/Leistung“ sowie „Trainer/Übungsleiter“ (Nagel et al., 2004). Besonderes Interesse der Mitglieder gilt dabei der Qualität der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sowie dem Wunsch nach einer kompetenten Vereinsführung – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, oder Karrieretyp (Nagel et al., 2004). Im Vergleich von Vereinszielen und Mitgliederinteressen gibt es Überschneidungen in vielen Merkmalen, wobei Vereine stärker auf eine gute finanzielle Lage und Ansehen in der Öffentlichkeit, und Mitglieder auf gesundheitsorientierten Sport und günstigen Mitgliedsbeitrag achten (Nagel et al., 2004). Die etwas ältere Studie von Emrich, Pitsch & Papathanassiou (2001) erforscht ebenfalls die Situation von Sportvereinen, wobei unter anderem Angebots-, Mitglieder- sowie Mitarbeiterstruktur untersucht werden (Emrich et al., 2001). Hinsichtlich der Mitgliedererwartung werden vier Faktoren: „Innovative Breiten- Wettkampfsport“, und Freizeitsportanbieter“, „Gemeinwohlorientierung“ und „Leistungs- und „Solidaritätsdenken“ unterschieden (Emrich et al., 2001, S. 297). Besonders wichtig ist den Vereinsmitgliedern der Faktor Solidaritätsdenken, der sich im Wunsch nach Geselligkeit und Gemeinschaft im Verein zeigt (ebd.). Im Vergleich zu der Selbstwahrnehmung des Sportvereins werden weitgehend Übereinstimmungen festgestellt, sodass man davon ausgehen kann, dass Vereine die Erwartungshaltung der Mitglieder im Blick haben (Emrich et al., 2001). Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinsforschung betrifft die Mitgliedergewinnung und -bindung. Auf Basis der empirischen Befunde von 16 Nagel et al. (2004) lässt sich feststellen, dass „vereinspolitisch engagierte Mitglieder in relativ hohem Maße verbunden sind und sich für die soziale Gemeinschaft engagieren“(Nagel, 2006, S. 52) und infolgedessen ein sehr geringes Austrittsrisiko haben. Herausforderungen bestehen demnach bei passiven Mitgliedern, weil sie weniger in die Vereinsgemeinschaft eingebunden sind; sie weisen ein größeres Austrittsrisiko auf. Jedoch können hierbei auch eine hohe Identifikation und Verbundenheit mit dem Verein die fortführende Mitgliedschaft garantieren (Nagel, 2006). Für eine dauerhafte Mitgliedschaft spielen sowohl ökonomisch orientierte Nutzenüberlegung als auch solidargemeinschaftliche Handlungsorientierung und Werte in Bezug auf die emotionale und soziale Einbindung eine wichtige Rolle (Nagel, 2006, S. 35). Hinsichtlich der Teilnahmebereitschaft der Mitglieder besteht eine relativ große Streuung, die auf ein unterschiedliches Selbstverständnis im Hinblick auf die Mitgliedschaft hinweist. Verbundenheit“, Durch die „gemeinschaftliches Faktoren „soziale Interesse und und emotionale Engagement“, „Eigeninteresse“ sowie „Bereitschaft für Beitragserhöhung“ lassen sich die Handlungsorientierungen der Mitglieder charakterisieren (Nagel et al., 2004, S. 152). Des Weiteren können Aussagen zur Sportvereinskultur wichtige Hinweise zur Zufriedenheit Kommunikation liefern. sowie der Die Atmosphäre, Umgang mit die zwischenmenschliche Konflikten sind in diesem Zusammenhang zu nennen (Nagel et al., 2004). Somit lässt sich schlussfolgern, dass die Art und Weise der Mitgliedschaftsbeziehungen und Orientierungen maßgebliche Basis der Organisationskultur in Sportvereinen sind (ebd.). Integrationsleistung von Sportvereinen Den Sportvereinen kommt ferner eine große Bedeutung zu, wenn es um die Bindung von Migrantinnen und Migranten in den organisierten Sport geht (Schmidt & Eichhorn, 2007). Bisher sind Migrantinnen und Migranten jedoch in Sportvereinen noch unterrepräsentiert. Geschlechtsspezifische Unterschiede verstärken sich bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Während Jungen Mannschafts- und Spielsportarten bevorzugen und insgesamt öfter Sport treiben, wählen Mädchen eher Individualsportarten in kommerziellen 17 Einrichtungen. Zudem ist die sportliche Motivation von Jungen an Leistungsorientierung und Freude am Wettkampf geknüpft (Schmidt & Eichhorn, 2007). Aus der empirischen Datenlage ergibt sich demzufolge die Notwendigkeit, zielgruppenspezifische Angebote zu gestalten, die sich beispielsweise explizit an Mädchen mit muslimischem Religionshintergrund richten. Denn wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine integrationsfördernde Wirkung bestehen kann, aber lediglich die Teilnahme an sich nicht genügt, sondern eine notwendige Voraussetzung ist. Zur Unterstützung des Integrationsprozesses von Menschen mit Migrationshintergrund in Sportvereinen gibt es seit 20 Jahren das bundesweite Programm „Integration durch Sport“. Der Sportverein SC Heuchelhof ist seit 2013 aktiver Stützpunktverein des Programms. Das bedeutet, dass die Angebote so gestaltet sind, Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen (SC Heuchelhof, 2015c). Das Bundesministerium des Innern fördert in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das Programm, welches es durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und von den Landessportbünden und Sportverein vor Ort umgesetzt wird (BMI, 2014). Das Angebot reicht von Integrationsarbeit, neuen integrativen Sportgruppen bis hin zu mehrtägigen Maßnahmen, beispielsweise in Form von Ferienlagern (Burrmann, 2009). Begleitet wird das Projekt durch fortlaufende Evaluation, deren zentrale Befunde im Folgenden vorgestellt werden. Generell werden hierbei die normative, die strategische und die operative Ebene unterschieden (Baur, 2009). Auf normativer Ebene können assimilative von pluralistischen Integrationskonzepten abgegrenzt werden. Anders als bei assimilativen Konzepten steht bei letzteren eher die Förderung eines multikulturellen Nebeneinanders im Vordergrund. Auf der strategischen Ebene sind spezielle Maßnahmen und Programme zur Integration in und durch den Sport zu unterscheiden. Unter Integration in den Sport versteht man den Anspruch, die sportliche Leistung zu fördern und Menschen mit Migrationshintergrund an den Sport heranzuführen (Burrmann, 2009). Integration durch den Sport bezieht sich auf die soziale Integration – und damit auf Kontakte, Beziehungen und Bindungen, die alltagskulturelle, die alltagspolitische sowie die 18 sozialstrukturelle Integration. Die alltagskulturelle Integration beinhaltet Kulturtechniken und kulturelle Kompetenzen. Soziostrukturelle Integration bezieht sich auf informelle Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzvermittlung und die alltagspolitische Integration auf die Mitsprache beziehungsweise politische Mitwirkung (ebd.). Diese Zieldimensionen helfen dabei, die Integrationsziele durch den Sport genauer zu definieren. Auf der operativen Ebene werden die förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingen in der sozialen Praxis näher betrachtet. Es wird hervorgehoben, dass die jeweiligen Dimensionen miteinander verflochten sind und erst im Zusammenspiel dazu beitragen, realistische und praxisrelevante Ziele erreichen zu können (ebd.). Aus der Studie (2009) von Integration durch Sport (IdS) geht hervor, dass das vielseitige Integrationsprogramm durchaus erfolgreich ist, jedoch kontinuierliche Arbeit, beispielsweise in der Weiterqualifikation der Mitarbeiter, nötig ist (Burrmann, 2009). Die Evaluationsergebnisse von 2013 weisen darauf hin, dass die Bedarfe der Stützpunktvereine nunmehr stärker in der Programmkonzeption berücksichtigt werden (Burrmann et al., 2013). Nachhaltigkeit zählt zu den neuen Schlüsselbegriffen und außersportliche Zusatzangebote, zum Beispiel Qualifizierungs- und Bildungsangebote, werden als sehr wichtig erachtet (ebd.). Bisher lässt sich jedoch bezüglich des Schaffens einer interkulturellen Öffnung keine klare Linie erkennen. Das IdS-Programm erfährt zunehmend auch außerhalb der Sportorganisation Wertschätzung und sorgt damit für eine verbesserte Zusammenarbeit und gemeinsame Erfolge – bei den Verantwortlichen und bei den TeilnehmerInnen der Programme (Burrmann et al., 2013). Zusammenfassend lässt sich hinsichtlich der Sportvereinsforschung sagen, dass Sportvereine mit circa 28 Millionen Mitgliedern, einschließlich 10 Millionen Kindern, eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe in Deutschland erfüllen (Siegel et al., 2014, S. 17). Verankert ist dieser Auftrag in den Statuten der Vereinsphilosophie, welche von einer Wertevermittlung bis hin zur Chancengleichheit reichen. Insbesondere die Aufnahme und Abstimmung auf integrative und intergenerative Herausforderungen ist im Zuge des demographischen Wandels unerlässlich. Betrachtet man die integrative Funktion von Sportvereinen wird offensichtlich, dass zielgruppenspezifische Angebote, die 19 auf freiwilliger Basis wahrgenommen werden, wichtig sind. Durch die Forschungsergebnisse des Programms „Integration durch Sport“ machen indes darauf aufmerksam, dass kein einheitlicher Weg hinsichtlich einer interkulturellen Öffnung sichtbar wird. Beispielsweise können assimilative und pluralistische Integrationsmodelle voneinander abgegrenzt werden. Des Weiteren kann die Mitgliedschaftsanalyse von Nagel et al. (2004, 2006) Kriterien liefern, die den Verbleib im Verein transparent machen: die soziale und emotionale Verbundenheit, Engagement im Verein sowie eine solidargemeinschaftliche Handlungsorientierung tragen unter anderem dazu bei. Wichtige Ansatzpunkte zur Zufriedenheit von Mitgliedern zeigen sich auch in der Wahrnehmung der Atmosphäre, der zwischenmenschlichen Kommunikation sowie dem Umgang mit Konflikten (Nagel et al., 2004). Diese empirischen Erkenntnisse bilden zusammen mit dem theoretischen Hintergrund zum Sportverein die Basis des theoretischen Modells: Strukturen des Vereins. 2.3 Kindliche Entwicklung im Sportverein N. Touma Wie im vorhergehenden Kapitel geschildert, spielt der Sportverein im Leben der meisten Kinder und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Insbesondere unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, wie dem sich wandelnden Bild des Kindes als aktivem (Mit-) Gestalter seines Aufwachsens, wachsendem Termindruck und zunehmendem Medienkonsum sieht sich der Sportverein als bedeutende Instanz im Leben der meisten Kinder und Jugendlichen vor neue Herausforderungen gestellt (Brettschneider & Gerlach, 2004). Umso erstaunlicher ist das Forschungsdefizit, auf das man bei der wissenschaftlichen Untersuchung der Entwicklungsförderung im Verein stößt. Obgleich der kindlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren stetig mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde, findet sich Forschung vor allem im Bereich der frühkindlichen Bildung oder der Schule (Brettschneider & Gerlach, 2004; Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp, 2010); ein Bewusstsein für das Bildung- und Entwicklungspotential, das Sportvereine beinhalten, entsteht erst langsam. 20 Untersuchungen zum Sportverein als Ort informeller Bildung und seiner Bedeutung als Sozialisationsinstanz sollen in diesem Kapitel skizziert werden. Dafür werden im Folgenden Ergebnisse von Studien vorgestellt, die einen wesentlichen Beitrag zur Untersuchung der Elternzufriedenheit mit der Entwicklung ihrer Kinder im SC Heuchelhof leisten. Dabei wird zunächst auf Forschungen zum Sportverein als Sozialisationsinstanz eingegangen, bevor Studienergebnisse zur Förderung der physischen, psychischen und gesundheitlichen Entwicklung im Sportverein dargelegt werden. Die kindliche Entwicklung ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren, sodass anzumerken ist, dass die Bereiche nicht immer trennscharf zueinander sind. Der Sportverein als Sozialisationsinstanz Die Frage, inwieweit Sportvereine als Sozialisationsinstanz bewertet werden können, war Thema mehrerer empirischer Untersuchungen; sie konnten jedoch seine pädagogische Bedeutung nicht immer untermauern (Hoffman, 2008). Die 2002 erhobene Studie zur Jugendarbeit in Sportvereinen von Brettschneider & Kleine hat ergeben, dass in Sportvereinen zwar pädagogisches Handeln erfolgt, welches einen Rahmen bietet, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Entwicklungsaufgaben besser bewältigen können. Jedoch lassen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Jugendlichen, die Mitglied im Sportverein sind, und Nicht-Mitgliedern in Bezug auf ihre Persönlichkeitsentwicklung feststellen (siehe dazu auch Grupe & Krüger, 32007). Durch das Sporttreiben im Verein scheinen einerseits Kompetenzen wie soziales Handeln, Kooperation und normkonformes Verhalten und die daraus resultierende Herausbildung der eigenen Identität verstärkt zu werden. Andererseits lassen sich jedoch negative Einflüsse des Vereinssports aufführen, wie zum Beispiel Regelbruch und Erfolgszentrierung. Nach Schwier (2003) ist zu konstatieren, dass der positive Einfluss des Vereinssports auf den Sozialisationsprozess nur in Zusammenhang mit der pädagogischen Handlungsfähigkeit des jeweiligen Trainers gesehen werden kann. 21 Die genannten negativen Tendenzen wie unsoziales und unfaires Verhalten treten insbesondere im Wettkampfsport auf. Pilz (1995, 2005) hat in Studien herausgefunden, dass mit zunehmender Erfolgsorientierung der Stellenwert des Fairness-Gedanken nachlässt. Des Weiteren hat eine Befragung von Bockrath & Balke (1996) ergeben, dass die allgemeine Wertehaltung und moralische Urteilsfähigkeit von Sportlern und Nicht-Sportlern sich nicht voneinander unterscheiden. Somit hat das professionelle Sporttreiben keine erkennbaren Sozialisationseffekte im Bereich der allgemeinen Wertehaltung (Hoffman, 2008). Nur wenn die Sportart intensiv und längerfristig betrieben wird, so Hoffman (2008) weiter, kann sie unter anderem zu Normkonformität, Fairness, Frustrationstoleranz, Ich-Stärke, Solidarität, Demokratieverständnis, Gewaltprävention sozialisieren und hat damit einen positiven Einfluss auf Selbstbild und Körpergefühl (ebd.). Andere Studien analysieren vordergründig den Zugang zu Sportvereinen und dessen Integrationsfunktion. Beispielweise gibt es die sportwissenschaftliche Geschlechterforschung, welche seit den achtziger und neunziger Jahren differenziert das weibliche Geschlecht im Sportalltag betrachtet (Süßenbach, 2003). Süßenbach (2003) untersucht, inwieweit Fähigkeits-Selbstkonzepte von Frauen von deren sportlichen Leistungen abhängig sind. In ihrer Dissertation wird deutlich, dass die Identitätsentwicklung von adoleszenten Mädchen durch das Sportspiel vorangetrieben werden kann, wenn diese in ihrer weiblichen Geschlechtsentwicklung unterstützt und anerkannt werden. Des Weiteren stellt Süßenbach (2003) fest, dass im Verein Normen und Regeln weitergegeben werden, welche Orientierung geben und auch außerhalb des Vereinslebens nötig sind. Damit begünstigt der Sportverein die Identitätsentwicklung und die Herausbildung des Selbstkonzeptes (Süßenbach, 2003). Auch Brettschneider & Gerlach (2004) bestätigen, dass sportlich engagierte Mädchen in ihrer Entwicklung ganz besonders von der Mitgliedschaft im Sportverein profitieren. Sie schneiden in Brettschneider & Gerlachs Evaluation des Paderborner Talentmodells (2004) in mehreren Facetten der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsparametern besser ab. Dies gilt sowohl im Vergleich mit weniger begabten Mädchen als auch mit Jungen. 22 Baur, Burrmann & Krymanski (2001) haben ebenso die Sportbeteiligung von Mädchen analysiert und unabhängig desGeschlechtskonstatiert, dass die Sportbeteiligungsquote aller Kinder und Jugendlichen sehr hoch ist und somit der Sportverein innerhalb des Sozialisationsprozesses stärkere Berücksichtigung finden sollte. Die Ergebnisse zeigen dabei einen starken Unterschied zwischen Jungen und Mädchen auf. Wie in Kapitel 2.2 geschildert sind Jungen häufig mehr in Sportaktivitäten eingebunden als Mädchen. Auch die regionalen Infrastrukturen beeinflussen die Sportaktivität beziehungsweise die Vereinszugehörigkeit. Insbesondere Mädchen in städtischen Regionen haben mehr Wahlmöglichkeiten zwischen Sportvereinen und Sportarten; dadurch sind sie aktiver als Mädchen aus ländlicheren Regionen. Neben den Faktoren Geschlecht und Region spielt auch das Elternhaus eine zentrale Rolle. Kinder von Eltern mit höherem Bildungsabschluss sind aktiver im Sportverein als Kinder aus bildungsferneren Familien. Daraus lässt sich, wie im Kapitel 2.1 angesprochen schließen, dass die Erziehung durch die Eltern und somit deren sportliches Interesse und Motivation von großer Bedeutung für die Sportaktivität der Kinder sind (Baur et al., 2001). Für die Vereinsarbeit bedeutet das laut Baur et al. (2001), dass die weiterhin bestehenden Ungleichheiten, welche den Zugang zu einem Sportverein betreffen, gezielt aufgehoben werden müssen. Von einem „Sportverein für alle“ kann nicht die Rede sein, wenn mehr Jungen, eher Jugendliche aus Städten und vor allem bildungsnahe Jugendliche dort aktiv sind (ebd.). Die Studie von Hansen (2008) nimmt das informelle Lernen im Sportverein und damit dessen pädagogische Funktion in den Blick. Hansen geht davon aus, dass der Sportverein unterschiedliche Kompetenzen erfahrbar und folglich auch erlernbar macht. Zum einen kommt er zu dem Ergebnis, dass im Verein gesellschaftlicher Lerninhalt vermittelt wird, indem die freiwillig engagierten Mitglieder durch den Sportverein mit Menschen mit Migrationshintergrund und aus verschiedenen sozialen Milieus zusammenkommen. Die Vereinsmitglieder setzen sich dadurch mit dieser gesellschaftlichen Thematik und den damit einhergehenden politischen Problemen auseinander (Hansen, 2008). Der Verein bietet daher, so Hansen, einen Ort der Interaktion und Kommunikation zwischen verschiedenen Milieus; die daraus gewonnen Kenntnisse werden in den 23 Lebensalltag der Vereinsmitglieder integriert (ebd.). Zum anderen untersucht Hansen in der Studie das Erlernen sozialer Kompetenz im Sportverein und kann dieses bestätigen: soziale Kompetenzen werden im Sportverein durch die aktive Teilnahme am Sport selbst und am Vereinsleben eingeübt, gestärkt und positiv erlebbar gemacht (ebd.). Neben der Studie von Hansen (2008) befassen sich mehrere Untersuchungen mit dem Sportverein als Ort informellen Lernens, so wurde im Jahr 2009 von der Deutschen Sportjugend der Forschungsverbund „Bildungspotenziale der Kinder- und Jugendarbeit im Sport“ initiiert; darüber hinaus forscht auch Neuber (Neuber, 2008; Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp 2010; Neuber, Golenin, Krüger & Pfitzner, 2013) zum Kompetenzerwerb im Sportverein. 2010 führte er dazu eine qualitative Studie durch, deren Ergebnisse zeigen, dass Bildungsprozesse im Sinne eines informellen Lernens bei Jugendlichen im Sportverein stattfinden. Die befragten Jugendlichen äußern vor allem einen Zugewinn an personenbezogenen, hier hauptsächlich sozialen, und personalen Kompetenzen (Neuber et al., 2010). Diese ergeben sich insbesondere im Sportvereinsalltag (ebd.). Rolff (2008) weist darüber hinaus darauf hin, dass speziell im Mannschaftssport ein hohes Potential zur Förderung der Life Skills vorliegt, die über Individuums-bezogene Kompetenzen hinaus auch soziale enthalten(siehe dazu Kapitel 3.3). Sportvereine und das kindliche Verhältnis zum Körper – und Gesundheit? Neben dem sozialen Lernen ist die körperliche Entwicklung eine bedeutende Entwicklungsaufgabe des Kindes- und Jugendalters. Die Zeit der Präadoleszenz ist dabei die, in der sich Sport am förderlichsten für die kindliche Entwicklung erweist (Schmidt, 22009). Insbesondere die Einschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit nimmt einen zentralen Wert im globalen Selbst- und Körperkonzept von Kindern und Jugendlichen ein (ebd.). Der Forschungsstand zu diesem Aspekt erweist sich jedoch als besonders gering und ambivalent. Neuber (2008) zufolge kann der Sportverein unterstützend bei der körperbezogenen Entwicklungsaufgabe wirken. In einer repräsentativen Studie zum Freizeit-, Sport- und Gesundheitsverhalten Jugendlicher in der Stadt Herne zeigten sich Jugendliche, die im Verein aktiv sind, zufriedener mit dem eigenen 24 Körperbild und Körpererleben. Sie stufen darüber hinaus ihre psychophysischen Voraussetzungen besser ein (Neuber, 2008). Demgegenüber stellen Brettschneider & Kleine (2002) fest, dass der Sportverein eher „als ‚Bewahrer‘ der motorischen und sportlichen Potentiale seiner jugendlichen Mitglieder, nicht jedoch als ‚Förderer‘“(ebd., S. 204) einzuschätzen ist. In ihrer Evaluationsstudie zur Jugendarbeit in Sportvereinen zeigt sich, dass die Vereinsmitgliedschaft keine Garantie für eine überdurchschnittliche Leistungsentwicklung darstellt (ebd.). Auch hinsichtlich der psychosozialen Entwicklung Jugendlicher konstatieren Brettschneider & Kleine (2002), dass es keinen nachweisbaren günstigen Einfluss der Mitgliedschaft im Sportverein auf das Selbstkonzept gibt – vielmehr halten sich im Sportverein vermehrt diejenigen Jugendlichen auf, welche sich von ihrem Engagement eine Bestätigung der eigenen Kompetenz erwarten, so Brettschneider & Kleine (2002) weiter. Brettschneider & Gerlach (2004) zeigen in ihrer Evaluation des Paderborner Talentmodells, dass der Einfluss des Sportes und der Vereinsmitgliedschaft auf die kindliche Entwicklung vor allem eine Frage der Begabung ist. So sind Kinder mit zunehmendem sportlichem Talent zufriedener und besser in ihr soziales Gefüge eingebunden. Sie geben weniger psychosomatische Beschwerden an und verfügen über ein höheres Selbstwertgefühl (ebd.). Demgegenüber finden Gerlach & Brettschneider (2013) in einer Längsschnittstudie heraus, dass einige der Annahmen, die über die Effekte einer Mitgliedschaft im Sportverein bestehen, verworfen werden müssen, dabei vor allem die generalisierte Annahme, sportliche Aktivität per se habe positive Effekte auf die Gesundheit und motorische Entwicklung (Gerlach & Brettschneider, 2013; Brettschneider & Gerlach, 2004). Auf Forschungsergebnisse zum Thema Gesundheit wird nun vertiefter eingegangen. Im ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht stellen Sygusch, Brehm & Ungerer-Röhrich (2003) fest, dass die Häufigkeit des Sporttreibens unbestreitbar einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat und dass aktive Sportler über einen wesentlich besseren Gesundheitszustand berichten (siehe dazu auch Schmidt, 2 2009). Auch Schmidt & Eichhorn (2007) konstatieren, dass sportliche 25 Beteiligung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu psychischer Stärke, Zufriedenheit und weniger Beschwerden führe. Demgegenüber ergab sich in einer der wenigen explizit sportvereinsbezogenen Studien, einer fast 20 Jahre zurückliegenden Untersuchung der NordrheinWestfälischen Jugend, dass sportliche Aktivität selbst keinen unmittelbaren Effekt auf die Gesundheit Jugendlicher hat. So halten sich Spottreibende zwar oft für besonders gesund, sind es aber nach Kriterien physischer, psychosomatischer und psychischer Gesundheit nicht (Sack, 1996). In einer Längsschnittstudie konnte auch Gerlach (2008) keine durchgängige Wirkung des Engagements im Sportverein für die psychosoziale Gesundheit Heranwachsender feststellen. Brettschneider & Gerlach (2013) kommen anhand der Befunde einer 10-jährigen Längsschnittstudie zwischen Kindheit und Adoleszenz zu dem, wie sie selbst schildern, „ernüchternde[m] Ergebnis“ (Brettschneider & Gerlach, 2013, S. 152), dass selbst eine stabile, langjährige Vereinsmitgliedschaft von über zehn Jahren kaum eine nachhaltige Wirkung auf die physische und psychische Gesundheit ausübt. Auch die Entwicklung eines gesteigerten Wohlbefindens und positive Effekte auf die Persönlichkeitsbildung lassen sich demnach nicht nachweisen (ebd.). So seien es vor allem Kinder, die von Haus aus über positive Persönlichkeits- und Gesundheitsdispositionen verfügen, die ihren Weg in den Verein fänden und die selektiven Mechanismen, die dort wirkten, erfolgreich durchlaufen. Auch hinsichtlich der Prävention von Übergewicht und Adipositas spielt der Sportverein nach Gerlach & Brettschneider (2013) eine untergeordnete Rolle, als entscheidend erweist sich hier die soziale Herkunft. In der Längsschnittstudie wird des Weiteren der Sportverein als protektive oder präventive Zone für jugendliches Risikoverhalten untersucht. Dabei zeigt sich, dass Jugendliche, die Mitglied im Verein sind, zwar weniger rauchen, dafür aber mehr Alkohol konsumieren als gleichaltrige Nicht-Mitglieder. Auch zur Prävention psychischer und physischer Gewalt kann der Sportverein keinen nennenswerten Beitrag leisten (ebd.; Brettschneider & Gerlach, 2004). 26 Die gesundheitlichen Effekte der Vereinsmitgliedschaft sind also strittig: ob das Sporttreiben im Verein tatsächlich positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist empirisch nicht gesichert. So lässt sich zusammenfassend bemerken, dass der Sport im Allgemeinen und unabhängig vom Geschlecht eine wichtige Instanz im Leben Heranwachsender darstellt (Brettschneider & Kleine, 2002). Empirisch lassen sich in Bezug auf die Sozialisation der Kinder und Jugendlichen keine Unterschiede zwischen Sportvereinsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern feststellen. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass auch außerhalb von Vereinen Sport betrieben und die damit einhergehenden Sozialisationsprozesse angestoßen werden (Grupe & Krüger, 32007). Die positiven Effekte durch das Sporttreiben im Sportverein für den Sozialisationsprozess sind vor allem von dem Lebensumwelt und dem Talent des Kindes abhängig. Der Transfer der erlernbaren Fähigkeiten auf andere Lebensbereiche wird zwar angenommen, kann aber bisher nur differenziert in Studien nachgewiesen werden (Hoffman, 2008). Auch hinsichtlich der Förderung der motorischen, psychosozialen und gesundheitlichen Entwicklung im Sportverein erweist sich der Forschungsstand als dürftig. Es wird zwar ein positiver Einfluss auf die genannten Bereiche durch die Mitgliedschaft im Sportverein angenommen, dieser kann jedoch nur in einzelnen Studien und für bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen bestätigt werden; im Gros muss er verworfen werden (Brettschneider & Kleine, 2002; Brettschneider & Gerlach, 2004; Gerlach, 2008; Gerlach & Brettschneider, 2013). Die genannten Ergebnisse können im Rahmen der Evaluation der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof dazu dienen, die elterliche Einschätzung der Entwicklung der sozialen und motorischen Kompetenzen der Kindes im Verein abzubilden und damit einen Beitrag zur Forschung der Entwicklungsförderung im Sportverein leisten. 27 2.4 Kritische Reflexion des Forschungsstandes E. Stroppa An dieser Stelle soll der Forschungsstand kritisch reflektiert werden, um Klarheit darüber zu erlangen, auf welche Weise sich das eigene Forschungsprojekt in den wissenschaftlichen Kontext einfügt. Es zeigt sich, dass die elterliche Zufriedenheit mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes im Sportverein und den damit verbundenen Vorstellungen, Wünschen und Erwartungen in Bezug auf die Entwicklung des Kindes bisher kaum empirisch untersucht wird. Deshalb weitet sich die Suche nach empirischen Forschungsergebnissen auf angrenzende Disziplinen Zufriedenheitsforschung und auf Sachverhalte die Schule aus, oder beispielsweise auf das in der Arbeits- und Kundenverhältnis. Mögliche Schwierigkeiten bestehen vor allem darin, dass sich gegebenenfalls unzufriedene Eltern nicht an der Zufriedenheitserhebung beteiligen (Neuberger, 1985) und dass der Faktor der „sozialen Erwünschtheit“ (Schütz, 2009) die Ergebnisse verfälscht. Nur wenn es gelingt, unterschiedliche Teilzufriedenheiten zu erheben, lässt sich zudem ein möglichst breit gefächertes Zufriedenheitsbild der Eltern erstellen (Dürr, 2008). Untersuchungen von Eltern im Zusammenhang mit der Schule offenbaren, dass die elterliche Zufriedenheit mit der Schule auch von den eigenen Lebensumständen, beispielsweise von Beziehungsstatus oder Erwerbstätigkeit der Eltern, beeinflusst wird (Fantuzzo, 2006). Wichtig scheint den Eltern hinsichtlich der Schule neben dem Klima, dem Wohlbefinden des eigenen Kindes und dem fachlich-pädagogischen Umgang der Aspekt des direkten Kontaktes und die damit verbundene Informationsweitergabe und Einbindung seitens der Institution (Griffith, 1997). Auch die bewusste Entscheidung für eine bestimmte Schule, elterliches Engagement und aktives Mitgestalten des Schullebens wirken sich auf die Zufriedenheit aus (Müller, 2013; Rosenbladt & Thebis, 2003). Die Möglichkeit elterliche Mitgestaltung am Vereinsleben zu fördern, ist demnach äußerst zentral. In Bezug auf die sportlichen Aktivitäten von Kindern lässt sich zudem empirisch nachweisen, dass sich sportbezogene elterliche Erwartungen auf die Motivation und die Kontinuität der sportlichen Aktivität des eigenen Kindes auswirken (Kuhn, 2009). Deshalb lässt sich davon ausgehen, dass auch das Sporttreiben in einem Verein von 28 sportbegeisterten Eltern befürwortet wird und sich positiv auf die elterliche Zufriedenheit auswirkt. Der Forschungsstand zur Elternzufriedenheit setzt sich demnach aus vielfältigen Teilzufriedenheiten zusammen; deshalb sollen sowohl die elterlichen Einstellungen, die Vereinsstrukturen als auch die Entwicklung des Kindes in die Konzeption des eigenen Fragebogens zur Elternzufriedenheit einfließen. Im Rahmen der Sportvereinsforschung wird zwar die Zufriedenheit von Mitgliedern untersucht, jedoch nicht die Mitgliedschaft von Kindern und Jugendlichen per se. Das hängt natürlich auch mit den speziellen Merkmalen von Kindern zusammen, die nicht unbedingt durch standardisierte Methoden befragt werden können. Strukturmerkmale, beispielsweise der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in Sportvereinen oder die Verteilung von Jungen und Mädchen im Vereinssport werden stattdessen abgebildet. Darüber hinaus werden Eltern, deren Kinder über eine Mitgliedschaft verfügen, nicht berücksichtigt. Deshalb stellt die Annahme, dass Eltern die Mitgliedschaft der Kinder anhand bestimmter Kriterien genauso bewerten wie Mitglieder selbst, im eigentlichen Sinn eine Transferleistung dar, wobei sich Parallelen zur Zufriedenheitsforschung finden lassen, wenn man beispielsweise die Kriterien der sozialen und emotionalen Verbundenheit oder dem Engagement und dem wahrgenommenen Klima berücksichtigt. Zudem besteht ein besonderes Interesse der Mitglieder an der Qualität der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sowie dem Wunsch nach einer kompetenten Vereinsführung (Nagel et al., 2004). Dass die deutschen Sportvereine mit rund 29 Millionen Mitgliedern, davon circa 10 Millionen Kinder (Siegel et al., 2014, S. 17), beherbergen, zeigt, über welche gesellschaftliche Reichweite sie verfügen. Deshalb erscheint es sinnvoll, die Zufriedenheit der Kinder in Sportvereinen zu erfassen; auf die erziehungsberechtigten Eltern als Referenz für die kindliche Zufriedenheit im Sportverein zurückzugreifen, kann vielleicht einen wertvollen Beitrag zur Einschätzung der Mitgliederzufriedenheit von Kindern liefern. Wenn man den Einflussfaktor Sportverein auf die kindliche Entwicklung betrachtet, offenbart sich eine Ambivalenz, da im Sportverein einerseits ein 29 unterstützender Rahmen für die kindlichen Entwicklungsaufgaben geboten werden kann; andererseits kann die Mitgliedschaft auch negative Aspekte, beispielsweise eine Erfolgszentrierung, mit sich führen (Brettschneider & Kleine, 2002). Die pädagogische Bedeutung des Sportvereins lässt sich dadurch nicht allgemein gültig festigen, allerdings können Sozialisationsprozesse durchaus bei pädagogisch handelndem Trainingspersonal stattfinden (Schwier, 2003). Gerade Sportvereine, deren Mitglieder aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen und einen Migrationshintergrund haben, können informelle Lernprozesse und soziale Kompetenzen fördern (Hansen, 2008), ein Umstand, welcher bei einem integrativ arbeitenden Sportverein wie dem SC Heuchelhof sehr wichtig erscheint. Auch die Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit durch das Sporttreiben im Sportverein fallen ambivalent aus. Als individuelle Einflussfaktoren sind insbesondere die soziale Herkunft (Brettschneider & Gerlach, 2013) sowie sportliche Begabung (Brettschneider & Gerlach, 2004) zu nennen. Gerlach (2008) und Gerlach & Brettschneider (2013) zeigen des Weiteren auf, dass kaum eine nachhaltige Wirkung auf Gesundheit, Wohlbefinden und Persönlichkeit empirisch nachzuweisen ist, wohingegen Schmidt (2009) einen besseren Gesundheitszustand und Schmidt & Eichhorn (2007) für Jugendliche mit Migrationshintergrund eine positiv gestärkte psychische Verfassung und eine erhöhte Zufriedenheit nachweisen können. Das stärkt zumindest das Bewusstsein dafür, wie sinnvoll es ist, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in den organisierten Sport einzubinden. Obwohl die Forschung in Bezug auf die Bedeutung des Sportvereins als Sozialisationsort und dem Entwicklungspotential des Sportvereins hinsichtlich des Kindes differenziert ausfällt, liefert die sportpädagogische Forschung neben der Vereinsforschung Zufriedenheitsforschung wichtige Hinweise zur Gestaltung des und der eigenen Fragebogens. 30 2.5 Angestrebter Erkenntnisgewinn N. Touma Wie in den vorangegangenen Kapiteln gezeigt, ist das Thema der Elternzufriedenheit mit dem Sportverein ein komplexes Feld. Es wurde geschildert, dass die Zufriedenheit von Eltern aktiver Mitglieder mit Sportvereinen und damit verbundene elterliche Motivation, Einstellungen und Erwartungen bisher kaum Thema empirischer Forschung sind. Wenn diese untersucht werden, so finden sich Studien und Untersuchungsmethoden nicht in der empirischen Bildungsforschung selbst, sondern zumeist in angrenzenden Disziplinen. Die vorliegende Studie dient also nicht nur der Zufriedenheitsforschung, sondern auch zu deren Verortung und Thematisierung als pädagogischem Aspekt. Das Projekt „Der beste Verein der Welt“ möchte einen Beitrag zur pädagogischen Vereinsforschung leisten; dabei stehen die im Folgenden genannten Ziele im Zentrum. Zum einen ist es Bestrebung des Projektteams, den SC Heuchelhof in seiner Mitgliederarbeit zu unterstützen. Durch die Befragung werden die Eltern in die Belange des Vereins mit eingebunden und erhalten somit die wertvolle Möglichkeit der Mitgestaltung, deren Bedeutung in den Kapiteln 2.1 und 2.2 thematisiert wird. Die Studie ermöglicht einerseits eine Aussage darüber, mit welchen Bereichen des Vereinslebens Eltern zufrieden sind; andererseits erhält der Verein Hinweise darauf, welche Aspekte der Verbesserung benötigen. Durch die Befragung der Eltern als Referenz für die Zufriedenheit der Kinder kann ein aktuelles Bild der Mitgliederzufriedenheit eruiert werden, welches zur Verbesserung der Vereinsstrukturen und des Angebotsbeitragen kann. Somit schaffen die Ergebnisse der Studie Transparenz hinsichtlich der Kenntnis von Sport- und Förderangeboten des Vereins und leisten einen wichtigen Beitrag zur Mitgliederbindung und Qualitätssicherung des SC Heuchelhof. Zum anderen werden in den genannten Teilbereichen Forschungsdefizite konstatiert. Es zeigt sich im Bereich der Zufriedenheitsforschung und der Entwicklungsförderung, dass Sportvereine und deren Bedeutung im kindlichen und jugendlichen Lebensvollzug nicht annähernd ausreichend erforscht sind. Das ist insofern relevant, weil sich im Themenkomplex der kindlichen Entwicklung, 31 insbesondere in der Bewertung des Sportvereins als Ort des informellen Lernens, in den letzten Jahren positive Entwicklungen abzeichnen. Die Forschungslücken in den genannten Bereichen können und sollen selbstverständlich durch die vorliegende Studie nicht geschlossen werden, dennoch ist die gemeinsame Untersuchung der Komponenten elterliche Zufriedenheit hinsichtlich Vereinsstrukturen und der kindlichen Entwicklung ein explorativer Schritt hin zu einer vertieften Vereinsforschung. Ziel ist es dabei, die Teilzufriedenheiten, aus denen sich die Elternzufriedenheit wie geschildert zusammensetzt, durch die Entwicklung eines Fragebogens zu erfassen und somit zu verbinden. Der Fokus der Untersuchung liegt in der Identifikation von Zufriedenheitskomponenten im Bereich der Vereinsmitgliedschaft. Dadurch wird von der vorliegenden Untersuchung ein Mehrwert für Sportvereine insgesamt angestrebt. Es kann ein wertvoller Beitrag zur Bildung eines Messinstruments der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen an sich geleistet werden. Daher wird im Forschungsprojekt „Der beste Verein der Welt“ besonders Wert gelegt auf die Entwicklung des Fragebogen selbst, um Anhaltspunkte für die Weiterführung hin zu einem validen Untersuchungsinstrument der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen zu schaffen. 32 Literatur Bandura, A. (1979). Sozial-kognitive Lerntheorie. Stuttgart: Klett. Baur, J. (2009). Vorbemerkungen: Zielsetzungen für eine „Integration durch Sport“. In Baur, J. (Hrsg.): Evaluation des Progamms „Integration durch Sport“ Band 1. Potsdam: Sportsoziologie/Sportanthropologie, S.103-116. Baur, J., Burrmann, U. & Krymanski, K. (2001). Sportbezogene Sozialisation von Mädchen. In Bisp-Jahrbuch 2001. Zugriff am 23.07.2014. Verfügbar unter http://www.bisp.de/SharedDocs/Downloads/Publikationen/Jahrbuch/Jb_2001_Artikel/Ba ur_etal.pdf?__blob=publicationFile. BMI (Bundesministerium des Innern) (2015). Bundesprogramm Integration durch Sport. 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Seemann In diesem Kapitel erfolgt eine theoretische Aufarbeitung der Begrifflichkeit von Zufriedenheit. Dazu werden verschiedene Versuche der Definition herangezogen und anschließend entsprechende theoretische Modelle dargestellt. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der mit der Zufriedenheit verbundene Themenbereich "Einstellungen", anhand dessen die gegenseitige Einflussnahme kurz beleuchtet werden soll. Im Anschluss daran soll ein Einblick in die Messbarkeit von Zufriedenheit sowie die Grenzen dessen gegeben werden. Darauf aufbauend wird eine theoretische Annäherung an den speziellen Kontext der Elternzufriedenheit angestrebt und wesentliche Berücksichtigungen innerhalb des genannten Forschungsfeldes dargestellt. Konstrukt der Zufriedenheit Im Forschungsstand wurde bereits sichtbar, dass das Konstrukt der Zufriedenheit ein schwierig zu definierendes und zu messendes Phänomen darstellt. Während der Begriff Zufriedenheit im allgemeinen Sprachgebrauch eher positiv als „innerlich ausgeglichen, sich mit den Gegebenheiten in Einklang befindend und keine Veränderungen der Umstände wünschend“ (Duden, 2010, S. 1128) definiert wird, finden sich im wissenschaftlichen Kontext vielseitigere Bestimmungen. Eine begrenzte Definition von Zufriedenheit ist demnach nicht ohne weiteres möglich. Schütz (2009) umfasst Zufriedenheit als eine sehr individuelle Vorstellung von etwas oder von einer Situation, als ein „(…) psychisches Innenleben eines Menschen (…)“ (S. 35). Müller geht über eine psychisch-individuelle Auffassung hinaus und bezieht Zufriedenheit auf die Beurteilung eines Objekts (Müller, 40 2013). Anhand dieser Definition wird offensichtlich, dass Zufriedenheit aus einer Zusammensetzung individueller Wahrnehmung, eigenen Vorstellungen sowie Bewertungen von Objekten, Erfahrungen und Ereignissen resultiert. Demnach basiert Zufriedenheit auf facettenreichen und vielfältigen Merkmalen eines Menschen, welche detailliert nur schwer beobachtet und empirisch gemessen werden können. Nach Westbrook und Oliver (1991) kann Zufriedenheit im Umkehrschluss einen „erfahrungsbasierten Einstellungswandel“ (Müller, 2013, S. 371) implizieren: „In fact, satisfaction has been established as a key causal agent responsible for experienced-based attitued change“ (Westbrook & Oliver, 1991; zitiert nach Oliver, 1980). Zufriedenheit steht somit in Wechselwirkung mit individuellen Einstellungen, da sie auf Einstellungen beruht und wiederum zur Veränderung dieser Einstellungen führen kann. Diese Wechselwirkung zeichnet sich in vielen Bereichen der Forschung ab. Müller beschreibt Zufriedenheit daher auch als eine „(…) besondere Form der Einstellung“ (Müller 2013, S. 50), welche sich sowohl auf „kognitiv-evaluativen“ (Schütz, 2009, S. 41) als auch auf „emotionalen Bewertungen“ (ebd.) konzentriert. Individuelle Bewertungen stehen aufgrund unmittelbarer Erfahrungen in einem Vergleichsprozess zwischen einer wahrgenommenen Realität und den eigenen Erwartungen. Nach Schwetje (1999) ist Zufriedenheit das „Ergebnis eines psychischen Soll-Ist-Vergleichs“ (S. 12), wobei die Soll-Komponente subjektive Einstellungen anhand von Werten, Erwartungen, Ansprüchen sowie Bedürfnissen und die Ist-Komponente die individuelle Beurteilung eines Objekts oder einer Situation kennzeichnet. Diese Herangehensweise an Zufriedenheit ist innerhalb der Zufriedenheitsforschung richtungsweisend und findet vorwiegend im Bereich zur Ermittlung von Kundenzufriedenheit Anwendung. Neben den angeführten Definitionen, die hauptsächlich aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie stammen, soll folgend kurz das „Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma“ von Burmann (1991) Anklang finden, mittels dessen in der Kundenzufriedenheitsforschung versucht wird, den psychischen Ist-Soll-Vergleich zu veranschaulichen, um Zufriedenheit bestimmen zu können (Dürr, 2008; Müller, 2013). Das Modell von Burmann (1991) konzentriert sich auf die gegenseitige 41 Einflussnahme von wahrgenommener Leistung eines Produktes oder einer Dienstleistung und den Erwartungen basierend auf eigenen Einstellungen. Werden die Einstellungserwartungen von den individuell wahrgenommenen Leistungen überschritten, setzt eine potenzierte Zufriedenheit ein (positive Diskonfirmation). Sind die Einstellungserwartungen wahrgenommene Leistung, wiederum resultiert dies höher in als die individuell Unzufriedenheit (negative Diskonfirmation). Besteht dagegen eine Balance zwischen diesen Komponenten, setzt eine neutrale Zufriedenheit ein (Konfirmation) (siehe Abbildung 1). Ausschlaggebend sind Einstellungskomponenten dabei sowie individuelle Auffassungen und Erwartungs- sowie Wahrnehmungen der Leistungen. Das Modell entspricht der oben angeführten Definition Müllers, dass Zufriedenheit eine Bewertung eines Produktes sowie eine unmittelbare und konkrete Erfahrung kennzeichnet (Müller, 2013). Abbildung 1: Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma in Anlehnung an Burmann (1991) Einstellungen Wie aus den Definitionen und dem Modell hervorgeht, spielen hinsichtlich der Bestimmung von Zufriedenheit die Erhebung von Einstellungen eine gewichtige Rolle. Daher soll an dieser Stelle eine theoretische Darstellung von Einstellungen erfolgen, um deren Wirkungsbereiche detaillierter aufzeigen zu können. 42 Einstellungen weisen ebenso wie Zufriedenheit ein breites Spektrum an Definitionen auf. Krech, Crutchfield und Ballachey (1962) fassen Einstellungen als „enduring systems of positive or negative evaluations, emotional feelings, and pro or con action tendencies with respect to a social objects“ (Krech et al., 1962, S. 139). Dabei werden drei zentrale Aspekte einer Einstellungsdefinition deutlich: die Verbindung zum Einstellungsobjekt, das Drei-Komponenten-Modell und die Stabilität von Einstellungen. Wesentlich hinsichtlich eines Einstellungsobjekts ist, dass es sowohl Reize, Begriffe als auch Verhaltensweisen symbolisiert (Herkner, 1991). Selbst wenn es einmalig und unvergleichlich ist, erscheint es in einer Komplexität, durch die es vom wahrnehmenden Subjekt nicht nur durch eine Einstellung, sondern durch eine große Anzahl vernetzter Einstellungen dargestellt wird. Ein Einstellungsobjekt impliziert demnach mehrere Aspekte und ist intra- wie auch interpersonell durch ein „komplexes variierendes System von Einstellungen“ (Müller, 2013, S. 47) gekennzeichnet. Hinsichtlich der angeführten Einstellungsdefinition ist zudem ersichtlich, dass Einstellungen nicht ausschließlich auf rationalen Urteilen basieren, sondern weiterführende Dimensionen umfassen. Diese Vielfältigkeit von Dimensionen wird anhand des Drei-Komponenten-Modells als „[a] Cognitive, [b] Affective, [c] Behavioral Components of Attitudes“ (S. 1-14) nach Rosenberg und Hovland (1960) vertieft. (a) Diese Komponente impliziert Ansichten und Meinungen bezüglich des Einstellungsgegenstandes. (b) Diese Komponente beinhaltet verschiedene Ausprägungen der Gefühle sowie subjektive Urteile hinsichtlich des Einstellungsgegenstandes. (c) Diese Komponente umfasst Handlungsweisen sowie – neigungen bezüglich des Einstellungsgegenstandes. Neben der kognitiven Komponente, basieren Einstellungen demnach zusätzlich auf einer affektiven und einer konativen Komponente, welche sich gegenseitig bedingen und Einstellungen modifizieren und/oder äußerst verfestigen können 43 (Knop, 2002). Die Einstellungen erscheinen solide und einheitlich, sofern alle Komponenten hinsichtlich eines Einstellungsobjektes gleich gewichtet sind. Ist eine Komponente stärker ausgeprägt, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines unbeständigen Einstellungssystems (Güttler, 2003). Mithilfe des Drei-Komponenten-Modells kann ein großzügiger Einblick in das komplexe System von Einstellungen eines wahrnehmenden Subjekts ermöglicht werden kann. Vor dem Hintergrund der Forschung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein sollen die Bestandteile des Modells daher in der Konstruktion eines Fragebogens besondere Berücksichtigung finden. Bezüglich der einzelnen Komponenten sowie der Verfestigung von Einstellungen, spielen nach Bohner zudem die Selektivität subjektiver Aufmerksamkeit und die damit einhergehende Beeinflussung von Wahrnehmungen eine wichtige Rolle (Bohner, 2002). Bohner unterscheidet dabei zwischen konsonanten Informationen, welche mit den eigenen Einstellungen übereinstimmen und dissonanten Informationen, welche den eigenen Einstellungen zuwiderlaufen. Dem entsprechend determinieren eigene Einstellungen die Wahrnehmung eines Einstellungsobjektes, seiner Reize und Begriffe und können sich wiederum durch diese selektierten Eindrücke bestätigen und verfestigen. Basieren Einstellungen ferner auf Erfahrungen, so kann dies die Stabilität ihrer selbst noch steigern (Müller, 2013). Die Prozesse der Informationsverarbeitung beeinflussen zudem die Beurteilung des Einstellungsobjektes, indem zum Beispiel dissonante Informationen häufiger negativ eingestuft werden als konsonante Informationen. Darüber hinaus können sich stabile Einstellungen auf die subjektive Erwartungshaltung hinsichtlich des Einstellungsobjektes (Oliver, 2010) sowie auf die Handlungstendenz des Subjektes auswirken. In der Betrachtung von Einstellungen und Zufriedenheit wird offensichtlich, dass beide die Beurteilung eines Objektes darstellen. Indem Einstellungen sowohl die selektive Wahrnehmung als auch die Erwartungshaltung prägen, bedingen sie die Zufriedenheit. Im Umkehrschluss kann Zufriedenheit modifizierend auf Einstellungen wirken und, sofern sie auf eigenen Erfahrungen beruht, 44 Einstellungen sogar verfestigen (siehe Abbildung 2). Einstellungen und Zufriedenheit weichen insofern voneinander ab, dass Zufriedenheit, im Gegensatz zu Einstellungen, von geringerer Beständigkeit geprägt ist. Dieser Unterschied ist insbesondere abhängig von Erfahrungen, die eine Wirkung auf Einstellungen sowie Zufriedenheit haben (Müller, 2013). Einstellungen erfahrungsbasierend modifizierend / verfestigend Selektive Wahrnehmung, Erwartungshaltung Zufriedenheit Abbildung 2: Wechselwirkung von Einstellungen und Zufriedenheit Messbarkeit von Zufriedenheit Um das latente Merkmal der Zufriedenheit messen zu können, ist grundsätzlich festzuhalten, dass es bisher keine bestimmte Methode gibt (Siebeck, 2006). Das liegt vorwiegend daran, dass Zufriedenheit nicht direkt beobachtbar ist, sondern vorerst lediglich eine Beurteilung eines Objektes durch ein wahrnehmendes Subjekt darstellt. Der Schwerpunkt zur Messung von Zufriedenheit liegt mehrfach auf Strukturen von schriftlichen Befragungen, also auf reaktiven Verfahren, wobei die Beobachtung der Befragten ergänzend zur Zufriedenheitserhebung beiträgt (Siebeck, 2006). Es existieren verschiedene theoretische Herangehensweisen, die vor allem aus dem Bereich der Arbeits- und Kundenzufriedenheit stammen. Siebeck weist darauf hin, „dass sich trotz aller Differenzen im Begriffsverständnis bislang keine 45 der unterschiedlichen Methoden als richtig beziehungsweise falsch erwiesen hat.“ (Siebeck, 2006, S. 82) Es ist vielmehr festzuhalten, dass die verschiedenen Methoden nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich in unterschiedlichen Untersuchungen ergänzen und bedingen können (Siebeck, 2006). Da die Modelle jedoch eine enorme Variabilität aufweisen, sind die Vergleiche zwischen den Ergebnissen aus den unterschiedlichen Untersuchungen kritisch vorzunehmen (Siebeck, 2006). Betreffend der Forschung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein wird ein reaktives Verfahren zur Erhebung angestrebt, welches Zufriedenheit nach Müller (2013) als vielfältiges Konstrukt von sich bedingenden Teilzufriedenheiten betrachtet. Elternzufriedenheit Nachdem nun Zufriedenheit mittels Definitionsversuchen und Abgrenzungen dargestellt wurde, ist für diese Forschung relevant, den Begriff der Elternzufriedenheit herauszustellen. Bezüglich der empirischen Erhebung von Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an einen Sportverein, stehen die Eltern der sporttreibenden Kinder als wahrnehmende Subjekte hinsichtlich ihrer individuellen Wahrnehmung, der eigenen Vorstellungen und Beurteilung von Objekten, ihrer Einstellungen, Erwartungen und Erfahrungen im Fokus der Betrachtung. Da die Eltern nicht zwangsläufig Mitglied im SC Heuchelhof sind, wird ihre Zufriedenheit, in Abhängigkeit von ihren Einstellungen, vorwiegend von der Wahrnehmung der Erfahrungen ihrer Kinder hinsichtlich der sportlichen Aktivität und/ oder der Vereinstätigkeit des SC Hechelhof bestimmt. Sofern die Eltern engagiert und aktiv am SC Heuchelhof partizipieren, basieren ihre Einstellungen besonders auf direkten Erfahrungen betreffs des Einstellungsobjektes. Der SC Heuchelhof als Einstellungsobjekt impliziert verschiedenartige Reize und Begriffe, die bei den Eltern ein System von Einstellungen hervorrufen kann. Dabei beziehen sich die elterlichen Einstellungen beispielsweise auf Rahmenbedingungen des Vereins, auf die ÜbungeleiterInnen und deren Verhalten und auf die Entwicklung ihrer Kinder innerhalb des Vereins. Relevant ist zudem die Erwartungshaltung der Eltern und inwiefern diese vom SC 46 Heuchelhof erfüllt wird. Die verschiedenen Aspekte der Mitgliedschaft der Kinder im SC Heuchelhof, wirken in unterschiedlicher Art und Weise auf die Wahrnehmungen und Einstellungen der Eltern dieser Kinder, was sich wiederum intra- sowie interpersonell different in den Zufriedenheiten der Eltern abzeichnen wird. Eine nicht unbedeutende Rolle könnte dabei die wechselseitige Beeinflussung der jeweiligen Zufriedenheit von Eltern und Kindern einnehmen. An dieser Stelle soll zudem darauf hingewiesen werden, dass die Messbarkeit der Elternzufriedenheit ferner einer gesellschaftlichen Variable ausgesetzt ist. „Zufriedenheit muss nicht nur als ein individuell wünschenswerter Zustand, sondern auch als eine gesellschaftliche Normvorstellung gesehen werden.“ (Siebeck, 2006, S. 87) Ipsen (1978) erkennt im Massenphänomen Zufriedenheit dahingehend sogar einen gesellschaftlichen Anpassungsdruck. Demnach wäre zu berücksichtigen, dass die Eltern dem entsprechend einem gewissen gesellschaftlichen Erwartungsdruck unterliegen, der sich, gekoppelt an soziale Erwünschtheit in empirischen Untersuchungen zur Elternzufriedenheit niederschlagen könnte. 3.2. Sportverein E. Stroppa Sportverein und Sportvereinskultur „Die Sportvereine leisten einen bemerkenswerten Beitrag zum Gemeinwohl in Deutschland. Mit über 91.000 Vereinen bieten sie eine enorme Trägerfunktion für die Bereiche des Leistungs-, Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssports.“ (Breuer &Feiler, 2013, S. 6) Turn- und Sportvereine und Sportverbände zählen zu den ältesten, größten und wichtigsten Organisationen des Sports in Deutschland. Dabei handelt es sich bei Sportvereinen um „typisch deutsche Institutionen“, die von Turnvater Jahn Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet werden (Nagel et al., 2004, S.7). Turnund Sportvereine haben anfänglich eine stark politische Ausrichtung; zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden die Ziele der Sportvereine jedoch „sportlicher“ (Krüger, 2011, S.99). Ab den 1980er Jahre entsteht neben dem staatlich 47 verantworteten Schulsport und den gemeinnützigen Sportvereinen eine weitere Sparte des Sporttreibens: Sport als Dienstleistungs- und Konsumgegenstand (Krüger, 2011). Sie zeigt sich vor allem in Form von Fitnessstudios, Betreibern von diversen Sporthallen, dem kommerziellen Zuschauersport oder der Bewerbung und Vertrieb von Sportwaren- und Sportmodeartikeln. Zwar gibt es den Zuschauersport schon seit der römischen Antike, aber durch die Kommerzialisierung und Medialisierung des Sports ist er heutzutage weitaus präsenter (ebd.). Einerseits trägt diese Entwicklung dazu bei, Werte und Bildungsmöglichkeiten des Sports populär zu machen. Andererseits führen Konkurrenz, Doping und Betrug oder übertriebene mediale Aufbereitung dazu, dass der Sport teilweise einen Wertewandel erlebt (ebd.). Klassische Sportvereine verfolgen als non-profit Organisationen keine Gewinnziele; allerdings sollen durchaus ideelle Werte, wie Jugendarbeit, Geselligkeit und soziale Gemeinschaft, vermittelt werden (Baur & Braun, 2003). Die Vereinskultur offenbart sich in Handlungsorientierungen, gemeinsam geteilten Überzeugungen und Werten, welche beispielsweise in der Identifikation mit dem Verein oder dem gemeinschaftlichen Interesse sichtbar werden (Nagel, 2006). Diese bilden sich durch soziale Interaktionen heraus und formieren sich im Wechselspiel von eigenen Einstellungen und der Vereinskultur. In Form von speziellen Ritualen, beispielsweise in Ehrungen für langjährige Mitglieder oder den vorherrschenden Umgangsformen werden diese Strukturen bestätigt und gefördert (Nagel et al., 2004). Es wird betont, dass man in den Verein „hineinwachsen“ muss, um mit der Kultur vertraut zu werden. Freundschaftliche und kameradschaftliche Umgangsformen sind dabei Kennzeichen für eine offene und familiäre Atmosphäre (Nagel et al., 2004). Sportverein und Integration Ein wichtiger Bestandteil der Vereinskultur ist, einen Ort für kulturelle Vielfalt zu schaffen. Der deutsche olympische Sportbund versteht Integration als langfristigen Prozess, welcher über eine gemeinsame Grundlage, den Sport, das Zusammenleben und Miteinander gestaltet (DOSB, 2010). Unter dem Motto: 48 „Vielfalt ist Reichtum“ soll die Pluralität der Gesellschaft im Hinblick auf Potentiale, Erfahrungen sowie Kompetenzen gefördert werden (ebd.). Dass Sportvereine gesundheitsfördernd wirken sollen und dem allgemeinen Bewegungsmangel mit den Folgen der Fettleibigkeit vorbeugen oder zur Prävention von Drogen- und Suchtproblematiken eingesetzt werden können, ist bekannt (Baur, 2009). Integrationsbotschaften gesellen sich nunmehr dazu, da sie gegen den Trend der weitreichenden Individualisierungsprozesse wirken. Intergenerationale Arbeit und der Versuch des Abbaus von Fremden- und Ausländerfeindlichkeit können als Ziele benannt werden (ebd.). Wenn man das Potential der Sportvereine für die soziale Integration betrachtet, stellt man fest, dass Sportvereine vielfältige Integrationsfunktionen erfüllen können – für Mitglieder, wie auch teilweise für Nichtmitglieder (Ritter & Breuer, 2000). Integration von Migranten kann demnach erstens „als Teilhabe an den materiellen und kulturellen Gütern einer Gesellschaft“ und zweitens „als Zugehörigkeit zu einem gesellschaftlichen Kollektiv“ definiert werden (Ritter & Breuer, 2000, S. 69). Ritter und Breuer (2000) gehen davon aus, dass Sport als kulturübergreifendes Phänomen verstanden werden kann, wodurch religiöse, schichtenspezifische oder ethische Merkmale in das sportliche Miteinander integriert werden können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration ist, dass adäquate Angebote generiert werden, die auf kulturelle Besonderheiten abgestimmt sind und dass die Teilhabe und Zugehörigkeit zu einem Sportverein mit Anerkennung verbunden sind (ebd.). Nicht zuletzt zählt dazu auch der Umstand, dass man sich auf freiwilliger Basis integriert (ebd.). Gerade Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund können von der Mitgliedschaft in Sportvereinen profitieren, was im Folgenden vorgestellt werden soll. Da sich Jugendliche mit Migrationshintergrund in Sportvereinen genauso häufig an Wettkämpfen beteiligen, können schnell enge und freundschaftliche Kontakte entstehen (Schmidt & Eichhorn, 2007). Die sportliche Leistung steht hier im Vordergrund und ermöglicht eine Akzeptanz, die positive soziale Erfahrungen ermöglicht. Im Wettkampfsport treffen sich Jugendliche meist mehrfach in der Woche zum gemeinsamen Training (ebd.). Das kann zu einer starken Bindung einerseits zu den anderen Mitgliedern und andererseits zum 49 Trainer führen. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit auf körperliche Aktivität gerichtet ist, wodurch verbale Defizite weniger stark auffallen (ebd.). Darüber hinaus kann sich ehrenamtliches Engagement positiv auf die sozialen Kompetenzen auswirken. 3.3 Kindliche Entwicklung S. Böck Allgemeines zur pädagogischen Wirksamkeit des Sportvereins Neben dem hohen Spaßfaktor und der Leistungsorientierung innerhalb der Sportkultur besteht in der sozialwissenschaftlichen Forschung die Annahme, dass der Sportverein, ebenso wie die anderen Lebensbereichen der Kinder wie Familie und Schule, eine wichtige Sozialisationsinstanz darstellt und einen Raum zur Entwicklung der Kinder bietet (Brettschneider & Kleine, 2002, S. 7 f.). Jedes Kind bewältigt innerhalb seiner Sozialisation Entwicklungsaufgaben.2Dazu gehören unter anderen der Aufbau eines Freundeskreises, die Akzeptanz des eigenen Körpers, das erwartete gesellschaftliche Verhalten, die Loslösung vom Elternhaus, die Entwicklung eigener Werte und Ziele im Leben. Dabei soll, so Brettschneider & Kleine (2002),der Sportverein als moderierender Ressource im Kontext adoleszenter Entwicklungs- und Problembewältigung dienen (Brettschneider & Kleine, 2002). Es wird davon ausgegangen, dass aufgrund der Anforderungen im Sport Möglichkeiten zur Stärkung entsprechender Ressourcen geschaffen werden, welche in den Alltag der Kinder und Jugendlichen übertragen werden können. Die im Sportverein erwerbbaren Kompetenzen wie sozial-kooperatives Handeln, motorisches Geschick und ein stabiles Selbstbild, werden durch das Sporttreiben erlernt und können auch in anderen Situationen angewendet werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von Alltagssituationen (Sygusch, 2007). Des Weiteren bietet er ein Bildungsangebot für alle Altersklassen, sozialen Schichten, Geschlechter etc. und bildet somit ein integratives und inklusives Element in der Gesellschaft. Neben sportlichen verfolgt der Sportverein auch 2Sozialisation bezeichnet einen Prozess in dessen Verlauf sich eine Person zu einer körperlich, psychisch und sozial handlungsfähigen Persönlichkeit entwickelt (Hurrelmann, 2002). 50 pädagogische Ziele, indem er einen Raum für Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten bereitstellt(Grupe & Krüger, 32007). Einflussfaktoren des Sportvereins Es lassen sich drei Einflussfaktoren des Sportvereins als Raum der kindlichen Entwicklung herausarbeiten. Zum einen wendet sich eine befugte Person, der/die TrainerIn, dem Kind zu, indem er es betreut, berät und trainiert (Grupe & Krüger,32007). Des Weiteren wirken die Strukturen des Vereins als Einflussfaktor (ebd.). Und zuletzt spielt das Team, also das soziale Umfeld eine beeinflussende Rolle im Sozialisationsprozess des Kindes (ebd.). Der/die TrainerIn Im Sportverein werden die Kinder in die Obhut des/der TrainerIn gegeben. Er/sie stellt die Bezugsperson der Kinder im Sportverein dar und nimmt somit Einfluss auf deren Entwicklung (Grupe & Krüger, 32007), denn er/sie verkörpert, nach Familienmitgliedern, eine/n wichtige/n GesprächspartnerIn für persönliche Themen und fungiert als einflussreiches Vorbild (Hoffman, 2008). Er/Sie beeinflusst zum einen das soziale Verhalten der Kinder, indem soziales Lernen und normkonformes Verhalten gefördert und vorgelebt werden. Darüber hinaus beinhaltet die Funktion von TrainerInnenauch die Förderung der sportlichen bzw. motorischen Entwicklung der Kinder. Das sind die Aufgaben jedes/r TrainerIn und sollte er/sie seinen/ihren Aufgaben nicht nachkommen, wird auch dies erzieherische Folgen haben, da es dann an der Förderung in diesen Bereichen fehlt, weshalb die Kinder Defizite entwickeln können(Grupe & Krüger,32007). Die Strukturen des Sportvereins Die Vereinsstrukturen wirken als weiterer Einflussfaktor auf den Sozialisationsprozess des Kindes, denn die Strukturen von Institutionen wie Sportvereinen bedingen das Handeln von Personen, welche innerhalb dieser tätig sind (Grupe& Krüger, 32007). Sie begünstigen Verhaltensweisen und bringen bestimmte Handlungsmuster hervor, welche ihrem Selbstverständnis, ihrer Tradition und ihren Zielen naheliegen. In einer demokratisch organisierten 51 Gesellschaft sind dies Strukturen und Normen wie Mitbestimmung im Verein, freiwilliges Engagement und die Übernahme von Verantwortung. Die Funktion der Vereinsmitglieder als mitbestimmenden Akteuren bezeichnet eine wichtig demokratische Struktur, die im Verein erprobt werden kann, bevor das Kind als Erwachsener innerhalb des politischen und gesellschaftlichen Systems die Erlaubnis zur Mitbestimmung erhält. Des Weiteren begünstigt der Sportverein freiwilliges Engagement. Das bedeutet, Jugendliche können nicht nur mitbestimmen, sondern beispielsweise auch selbst Trainingseinheiten leiten und somit Verantwortung übernehmen. Der Sportverein bietet hier den Raum für Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Dennoch können durch diese Strukturen auch nicht wünschenswerte Folgen entstehen, wenn beispielsweise die Mitbestimmung an ihre Grenzen stößt und das Kind daraufhin in seiner Selbstwirksamkeit negativ beeinflusst wird. Die Strukturen des Vereins erziehen folglich funktional und stellen daher einen weiteren Einflussfaktor im Sozialisationsprozess dar (ebd.). Die Peers Der Sportverein ist neben der Schule ein bedeutender Sozialisationsraum, da er die Möglichkeit bietet, mit Peers in Kontakt zu kommen und gemeinsame Freizeitaktivitäten auszuüben (Süßenbach, 2003). Studien der Entwicklungspsychologie und Sozialisationstheorie haben gezeigt, dass PeerGroups die Entwicklung der Jugendlichen sehr unterstützen. Die Jugendlichen lösen sich vom Elternhaus und entwickeln ihre eigene Identität in der Interaktion mit anderen Gleichaltrigen. Ein gegenseitiger Sozialisationsprozess findet statt (Fussan, 2007). Die Peers werden als soziales Netzwerk mit der Funktion der sozialen Unterstützung im Entwicklungsprozess gesehen (Brettschneider& Kleine, 2002). Da Sporttreiben zum Alltag der Jugendlichen gehört, ist der Verein ein übliches Setting um Freundschaften zu knüpfen (Fussan, 2007). Die Kinder bauen sich im Verein einen Freundeskreis auf, sie treten in Interaktion und Kommunikation mit Kindern verschiedenen Alters, sozialer Schichten und kultureller Herkunft und machen soziale Erfahrungen in der Gruppe und im Spiel (Grupe& Krüger, 32007). 52 Die neuen Bezugspersonen, also die Peer-Group, unterstützen die Eigenständigkeit der Kinder und ihre emotionale Entwicklung, wodurch die Verortung in gesellschaftlichen Strukturen vorangetrieben wird (Süßenbach, 2003). Zum einen stärkt die Zugehörigkeit zu einer Gruppe das Gefühl der Anerkennung, welches wiederum positiven Einfluss auf die Selbstwirksamkeit, das psychische Wohlbefinden sowie die Entwicklung eines Verantwortungsgefühls hat. Zum anderen stehen die Kinder innerhalb ihrer PeerGroup unter einer sozialen Kontrolle, indem soziale Normen und Verhaltensmodelle weitergegeben und kontrolliert werden (ebd.). Der Wunsch nach sozialen Kontakten in der Jugendphase ist groß, weshalb mit dem Eintritt in einen Sportverein neben anderen Absichten oft auch das Ziel verfolgt wird, Freunde zu finden (Brettschneider & Kleine, 2002). Brettschneider und Kleine (2002) betonen allerdings, dass der Sportverein diese soziale Unterstützung durch Peer-Freundschaften nur bewirken kann, wenn eine kontinuierliche Mitgliedschaft vorliegt. Ansonsten können sich nur oberflächliche Bekanntschaften herausbilden, welche keinen großen Einfluss auf die persönliche Entwicklung und den Sozialisationsprozess nehmen(ebd.). Der Sportverein kann folglich zwar wieder einen Raum für soziale Kontakte und Unterstützung bieten, diese allerdings nicht garantieren. Soziales Lernen im Sportverein Im Sportverein wird gelernt. Lernen meint das relativ konstante und längerfristige Können von etwas. Dieses Können oder Gelernte kann dennoch auch wieder verlernt oder umgelernt werden. In der Sportpädagogik wird Lernen auch als Aufgabe interpretiert. Gelerntes muss durch Üben und Trainieren gefestigt werden. Mit Sport kann das Lernen gelernt werden (Grupe& Krüger,32007, S. 106 f.), da der Sport von Kindern und Jugendlichen geschätzt wird und in diesem Sinne gerne gelernt wird (ebd.). Lernen im Sportverein basiert auf das Machen von Erfahrungen undliefert so die Grundlage für non-formale Erziehung und Bildung (ebd.). Der Sportverein als Sozialisationsraum besagt, dass im 53 Sportverein soziales Lernen, aber auch alle sozialen Prozesse, Handlungen und Einflüsse, die darüber hinausgehen, stattfinden.3 Sport kann als idealtypisches Lernfeld für soziales Lernen betrachtet werden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Sozialisationsinhalte des Sports auf andere Lebensbereiche übertragbar sind. Erfahrungen, die im Sport gemacht werden sind zwar gesellschaftsfähig, da Sport ein Lebensbereich von vielen Kindern und Jugendlichen ist bzw. eine soziale Umwelt für sie darstellt, doch ob diese Erfahrungen genutzt werden, bleibt der individuellen Konstruktion des Subjekts überlassen (ebd.). Neben motorischem Geschick und Konzentrationsfähigkeiten sind soziale und emotionale Kompetenzen vonnöten, um erfolgreich als Team miteinander zu spielen und Sport zu treiben. Somit hat der Sportverein, indem er die Möglichkeit des Teamsports bietet, Einfluss auf die motorischen Lernprozesse der Kinder, aber auch auf deren kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten (Grupe & Krüger, 3 2007). Auf die motorische und kognitive Förderung durch Sportvereine wird im weiteren Verlauf eingegangen. Nun soll es um das soziale Lernen gehen. Die sozialen Komponenten, die der Teamsport beinhaltet, sind der Umgang mit Mitspielern und Gegnern, Fairness, Aggressionsumgang, Sieg und Niederlage, Enttäuschung und Zorn. Diese und andere sozialen Umgangsweisen werden im Sportverein gelernt und als wichtig für das ganze Leben erachtet (ebd.). Es gibt keine empirisch gesicherten Ergebnisse dafür, dass sozial Gelerntes im Sport wie zum Beispiel Fairness, übertragbar auf nicht-sportliche Situationen ist. Es konnte noch nicht gemessen werden, welche sozialisierenden Wirkungen Sport haben kann. Deshalb ist es wichtig, soziales Lernen im Sport zu betonen, sodass im Sportverein neben motorischen Kompetenzen auch die sozialen Kompetenzen gewinnbringend gefördert werden. Denn soziales Rollenlernen kann im Sport und in Spielen eingeübt werden. Erfolg und Misserfolg hängen weniger vom Sport als 3 Das soziale Lernen bezeichnet wie sich ein Mensch innerhalb einer Gemeinschaft zurechtfindet und Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Einstellungen und Techniken übernommen werden. Regeln, Normen und Werte werden weitergegeben, damit ein Zusammenleben funktioniert. Die Sozialisation hat eine kulturspezifische und historische Dimension. Demnach ist eine gelungene Sozialisation die Bilanz zwischen normativer Konformität, ich-Stärke, Ich-Identität und Solidarität (ebd.). 54 vom Engagement der Einzelnen ab. Das Ziel und die Aufgabe jedes Sportvereins sollte somit sein, soziales Lernen zu fördern, indem er neue Situationen schafft, welche neue Herausforderungen darstellen und dadurch das soziale Lernen und die soziale Kompetenz der Mitglieder erweitern (ebd.). Motorische und kognitive Entwicklung im Sportverein Das Entwicklungspotenzial, das der Sportverein für seine Mitglieder darstellt, ist vielfältig und betrifft neben den oben genannten sozialen Fähigkeiten auch motorische Kompetenzen sowie „Life Skills“, also Fähigkeiten, die unterstützend bei der Lebensbewältigung wirken (Rolff, 2008; Brettschneider & Kleine, 2002; Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp, 2010; dsj, 2013). Explizit herausgestellt wurde das Potential von Bewegung, Spiel und Sport im zwölften Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, wo dem Sport insgesamt eine „maßgebliche Bildungswirksamkeit“(BMFSFJ, 2005, S. 376) zugesprochen wird, die über die unmittelbare leibliche Erfahrung hinausgeht. Da der Begriff der Bildung insgesamt schwer zu fassen und zu erfragen ist, wird im Folgenden von Entwicklung oder Kompetenzen gesprochen.4 Sport und Bewegung sind wichtige Elemente eines gesunden Aufwachsens. So tragen Spiel, Bewegung und Sport zur Ausbildung motorischer Kompetenzen bei und helfen Kindern bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben (Neuber, Golenin, Krüger & Pfitzner, 2013).5 Entwicklungsaufgaben des Kindesalters sind zum Beispiel der Aufbau emotionalen Grundvertrauens, die Entwicklung der Intelligenz, sprachlicher und motorischer Fähigkeiten und grundlegender sozialer Kompetenzen. Im Jugendalter hat sich das Körperthema, also die körperbezogene Entwicklungsaufgabe, als besonders bedeutsam erwiesen (Neuber, 2008). Die Annahme, dass Sporttreiben Gesundheit fördert oder Gesundheit erhält, ist weit verbreitet. Daher ist eines der Anliegen von Eltern, die ihr Kind im 4Kompetenzen allgemein werden dabei nach Weinert definiert als „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert zit. n. Rolff 2008, S. 2). 5Dabei sind Entwicklungsaufgaben „bestimmte Anforderungen, die sich dem Individuum im Übergang von dem einen zum nächsten Entwicklungsabschnitt stellen bzw. die sich ein Individuum selbst stellt“ (Neuber et al., 2013, S. 417). 55 Sportverein anmelden, die Unterstützung der physischen und psychischen Gesundheit (Sack, 1996). Dabei ist jedoch festzustellen, dass der Zusammenhang zwischen der Mitgliedschaft im Sportverein und besserer Gesundheit empirisch nicht nachzuweisen ist, was in Kapitel 2.3 zum Forschungsstand deutlich wurde. Kinder und Jugendliche, die im Sportverein sind, haben Spaß am Sport und zeigen den Wunsch nach Verbesserung ihrer sportlichen Fähigkeiten (Brettschneider & Kleine, 2002). Dass diese durch die aktive Mitgliedschaft im Sportverein tatsächlich verbessert werden, gilt weithin als gegeben. Förderung psychischer Ressourcen im Sport Selbstkonzept Das Selbstkonzept ist ein in der Kindheits- und Jugendforschung viel diskutiertes Thema. Es gibt dabei jedoch unterschiedliche Begriffsbestimmungen und Betrachtungsweisen darüber, was das Selbstkonzept genau ist und wie es wirkt (Gerlach, 2008). Im Folgenden soll daher das Verständnis, auf dem die Untersuchung der Förderung des Selbstkonzeptes im Sportverein basiert, geschildert werden. Aufgrund der Erfahrungen, die ein Mensch macht, deren Bewertung und Interpretation bilden sich Vorstellungen über eigene Fähigkeiten, angemessenes Verhalten und Handlungsmöglichkeiten (Sygusch, 2007). Diese Vorstellungen ermöglichen eine Theorie des Menschen über sich selbst: das Selbstkonzept (ebd.). Es kann als Basis und Motor der Persönlichkeitsentwicklung gesehen werden (Gerlach, 2008) und trägt zur Bewältigung von Herausforderungen und Belastungen bei Sygusch (2007) differenziert das Selbstkonzeptweiter in verschiedene Teilkonzepte, die hierarchisch strukturiert sind. Auf der obersten Ebene findet sich das globale Selbstkonzept, welches die Gesamtheit selbstbezogener Vorstellungen beinhaltet. Sygusch (2007) zufolge wird es häufig mit dem Selbstwertgefühl gleichgesetzt. Auf der darunter liegenden Ebene befinden sich das kognitive, das körperliche, das soziale und das emotionale Selbstkonzept, welche sich in weitere Subkonzepte ausdifferenzieren. 56 Das Selbstkonzept insgesamt entwickelt sich dynamisch, es entsteht also durch eine permanente Auseinandersetzung einer Person mit ihrer Umwelt. So wird es im Laufe der Zeit durch Erfahrung, soziale Vergleiche und Feedback anderer immer weiter ausdifferenziert und in vorhandene Subkonzepte eingearbeitet. Seine Funktionen liegen insbesondere in der Einordnung und Verarbeitung von selbstbezogenen Informationen und Steuerung des Verhaltens (ebd.); damit ist es eine „wichtige Ressource für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, Alltagsanforderungen und Belastungen“ (ebd., S. 56). Sygusch (2007) weist auf die Bedeutung des Körperkonzeptes für Kinder und Jugendliche insbesondere hin. Dieses bezeichnet die Gesamtheit der Annahmen und Bewertungen, die ein Individuum im Hinblick auf den eigenen Körper sowie dessen Können und Funktionen entwickelt. Das Körperkonzept besteht zum einen aus dem Subkonzept der sportlichen Leistungsfähigkeit, zum anderen aus dem der körperlichen Attraktivität. Diese Subkonzepte differenzieren sich ihrerseits noch weiter aus, zum Beispiel in die motorische Leistungsfähigkeit und in die sportartspezifische Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus beinhaltet der Sport, wie im vorhergehenden Abschnitt zur Sozialisation im Sportverein genannt, auch ein soziales Selbstkonzept, welches das Selbstbild sozialen Rückhalts und sozialer Kompetenzen beinhaltet. Als Quellen des Selbstkonzeptes nennt Sygusch (2007) Selbstbewertung, direkte und indirekte Rückmeldungen und den sozialen Vergleich. Hier wird die Bedeutung des Sportvereins für das Selbstkonzept ersichtlich, der einen Raum für die drei Faktoren darstellt. Selbstwirksamkeit Die Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung, durch eigene Kompetenzen eine Anforderung zu bewältigen und die erlernten Fähigkeiten gekonnt anzuwenden, selbst bei schwierigen Herausforderungen (Sygusch, 2007); es kann als „situationsspezifisches Selbstbewusstsein“ bezeichnet werden (ebd., S. 62). Sportliche Selbstwirksamkeit meint dabei die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen das eigene Können richtig einzusetzen und einzuschätzen (ebd.). Sie steht in engem Zusammenhang zum Selbstkonzept, da sie auf dessen Annahmen des Individuums über sich selbst aufbaut. Der Sportverein stellt dabei eine ideale 57 Fördermöglichkeit der Selbstwirksamkeit dar, zum einen der individuellen, zum anderen der kollektiven. Besonders in Mannschaftssportarten ist das Wir-Gefühl von Bedeutung, da es die kollektive Selbstwirksamkeit bedingt (Sygusch, 2007). Sport und Life-Skills Neben den kognitiven Kompetenzen Weltgesundheitsorganisation, zehn werden „Life-Skills“, von also der WHO, der Lebenskompetenzen genannt, die Kinder dazu befähigen sollen, altersadäquate Herausforderungen zu meistern und Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen. Die WHO benennt die folgenden zehn inter- und intrapersonalen Kernkompetenzen (Core Life Skills): Entscheidungsfähigkeit, Problemlösen, kreatives Denken, kritisches Denken, kommunikative Fähigkeiten, zwischenmenschliche Beziehungen, Selbstwahrnehmung, Empathie, Stressbewältigung und den Umgang mit Emotionen (Rolff, 2008). Sport und Kompetenzentwicklung, zum einen der kognitive Kompetenzen, zum anderen der Life Skills, hängen zusammen (ebd.). Auch Neuber et al. (2010) beziehen in ihrer qualitativen Studie zum Kompetenzerwerb die Life Skills mit ein, benennen diese jedoch nicht als solche, sondern unterstreichen den Charakter des informellen Lernens im Sportverein, also den Erwerb von Kompetenzen im Sportverein, ohne dazu konkrete Anleitung von Erwachsenen erhalten zu haben. Der Sportverein stellt also einen Ort des Kompetenzerwerbs dar, der über formelle und angeleitete Lerninhalte hinausgeht (ebd.). Dabei wird dieses Potential durch die Freiwilligkeit und das Interesse am Sport zusätzlich unterstützt. Soziale, motorische, emotionale und kognitive Kompetenzen können hier informell und mit Spaß an der Sache entwickelt werden. In diesem Aspekt liegt eines der größten Potenziale des Sportvereins. 58 3.4 Theoretisches Modell F. Seemann Die verschiedenen Teilbereiche der theoretischen Aufbereitung sollen nun in Form eines theoretischen Modells zusammengefasst werden und als Hinführung zur Operationalisierung der vorliegenden Evaluation dienen. Familienprofil Strukturen des Vereins Entwicklung des Kindes Abbildung 3: Theoretisches Modell der Elternzufriedenheitserhebung des SC Heuchelhof Das theoretische Modell der Elternzufriedenheit hinsichtlich der Anbindung des eigenen Kindes an den SC Heuchelhof besteht aus drei wesentlichen, latenten Merkmalen: a) das Familienprofil, b) die elterliche Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof, c) die elterliche Zufriedenheit mit der Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof. Diese Merkmale stehen im theoretischen Modell nebeneinander (siehe Abbildung 3), wodurch die thematischen Schwerpunkte dieser Untersuchung und zugleich die verschiedenen Teilzufriedenheiten ersichtlich werden. Dabei dient das Familienprofil der Kenntnis- und Einstellungsermittlung der Eltern vom SC Heuchelhof. Die elterliche Zufriedenheit wird daraufhin anhand der Merkmale b) und c) ermittelt. Die theoriegeleiteten und -generierten Inhalte und Modelle dienen dabei als Basis der eigenen Konstruktion der Merkmale, welche im Folgenden vorgestellt werden. 59 Das Familienprofil ist ein komplexes Merkmal, welches sich zum einen aus Angaben über die Familie und der Kenntnisse der Eltern über den SC Heuchelhof zusammensetzt. Zum anderen beinhaltet es das Engagement sowie die Motivation der Eltern an sportlichen Aktivitäten des eigenen Kindes und am Vereinsleben. Das Familienprofil knüpft an vielfältige Theorien hinsichtlich der Zufriedenheitsund Einstellungsdimensionen an und impliziert somit die Bewertung einer Dienstleistung aufgrund unmittelbarer Erfahrungen. Der Einfluss solcher Erfahrungen auf die Einstellungen sowie auf die Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof bildet die Grundlage der gesamten Untersuchung. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass die Einstellungen der Eltern, ihre Erwartungen sowie ihre Motivation und Aktivitätsmuster im Hinblick auf das eigene Sporttreiben und das Sporttreiben des Kindes die elterliche Zufriedenheit bedingen. Darüber hinaus können auch Denk- und Verhaltensmuster des Kindes auf die elterliche Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof wirken. Um derart wechselseitige Einflüsse herausstellen zu können, sollen die Komponenten des Drei-Komponenten-Modells in der Befragung der Eltern Berücksichtigung finden. Das Familienprofil stellt folglich ein zentrales Merkmal dar, mittels dessen einerseits das elterliche Interesse und Engagement hinsichtlich des Themas Sport sowie am Verein SC Heuchelhof untersucht werden kann. Andererseits bietet es eine theoriegeleitete Grundlage für den weiteren Verlauf der Untersuchung betreffend der Einflussnahme von Zufriedenheits- und Einstellungsdimensionen sowie eine Befragung der Eltern hinsichtlich unterschiedlicher Teilzufriedenheiten. Die elterliche Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof stellt das zweite latente Merkmal der Elternzufriedenheit dar. Auf Basis empirischer Forschungen und theoretischem Wissen über die Funktion und dem Selbstverständnis von Sportvereinen wird ersichtlich, dass sich die Strukturen und Rahmenbedingungen eines Vereins bedeutend auf die Mitgliederzufriedenheit auswirken. Den Sportverein zeichnet neben seinem Bildungspotenzial die Vereinskultur aus, welche vorwiegend aus gemeinsamen Interessen, familiärer Atmosphäre und 60 Identifikation mit den Einstellungen und Werten des Vereins besteht. Die Eindrücke der Atmosphäre im Verein und der kulturellen Vielfalt werden im SC Heuchelhof im Hinblick auf die Stellung des SC Heuchelhof als einem integrativ tätigen Verein ebenfalls berücksichtigt. Darüber hinaus umfasst dieses latente Merkmal der Befragung die materiellen sowie personalen Gegebenheiten des SC Heuchelhof sowie die Inhalte der Trainingseinheiten, wodurch wichtige Hinweise zum Erleben der Vereinsstrukturen erhoben werden. Die elterliche Zufriedenheit mit diesen Faktoren sowie der Wahrnehmung der Kommunikationsstrukturen des SC Heuchelhof bilden demzufolge einen wesentlichen Bestandteil der Befragung. Die elterliche Zufriedenheit mit der Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof stellt das dritte latente Merkmal dar, welches den Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof darstellt. Die theoretische Aufbereitung offenbart das Potenzial des Sportvereins als Sozialisationsinstanz und pädagogischer Entwicklungsort. Dieses latente Merkmal umfasst zum einen das sozial-emotionale Lernen und Handeln als Sozialisationsprozess und zum anderen die Kompetenzentwicklung des Kindes bezüglich verschiedener Teilkompetenzen. Die soziale Ebene nimmt dabei einen sehr großen Bereich ein, weil sie neben dem sozialen Lernen zudem das Selbstund das Körperkonzept sowie die Selbstwirksamkeit des Kindes beinhaltet. Innerhalb dessen umfasst das Lernen kognitive, affektive und konative Dimensionen, welche unter anderem durch die drei wesentlichen Einflussfaktoren im Verein (TrainerIn, Strukturen des Vereins, das Team als soziales Umfeld) bedingt und innerhalb der Erhebung berücksichtigt werden sollen. Die Lern- und Bildungsmöglichkeiten eines Sportvereins sollen demnach einen wesentlichen Bestandteil hinsichtlich der Erhebung zur Elternzufriedenheit einnehmen. Diese drei komplexen Merkmale bilden somit die Basis der Elternzufriedenheiterhebung des SC Heuchelhof. 61 Daraus ergibt sich für den empirischen Bereich der Evaluation folgende Forschungsfrage: (a)“Wie zufrieden sind die Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes im SC Heuchelhof?” Diese Forschungsfrage unterteilt sich als eine Evaluation von Teilzufriedenheiten der Eltern einerseits hinsichtlich der Strukturen des SC Heuchelhof und andererseits der Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof. Somit beinhaltet die Forschungsfrage zwei weitere Fragen: (b)„Wie zufrieden sind die Eltern mit den Strukturen des SC Heuchelhof?“ und (c)„Wie zufrieden sind die Eltern mit der Entwicklung des eigenen Kindes im SC Heuchelhof?“. Diese Forschungsfragen dienen als Orientierung für die empirische Ermittlung der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof. Im Anschluss werden die zuvor dargestellten latenten Merkmale entsprechend für die Elternbefragung operationalisiert. 62 Literatur Baur, J. (2009). Vorbemerkungen: Zielsetzungen für eine „Integration durch Sport“. In J. Baur, J. (Hrsg.), Evaluation des Programms „Integration durch Sport“ Band 1. Potsdam: Sportsoziologie/Sportanthropologie, S.103-116. Baur, J. & Braun, S. (2003). Integrationsleistung von Sportvereinen als Freiwilligeninstitution. Aachen: Meyer & Meyer. Bohner, G. (2002). Einstellungen. In Jonas, K., Stroebe, W. & Hewstone, M. R. C.: Sozialpsychologie – Eine Einführung. S. 265-318, Berlin: Springer. Brettschneider, D. & Kleine, T. (2002). Jugendarbeit in Sportvereinen. Anspruch und Wirklichkeit. Schorndorf: Hofmann. Breuer, C. & Feiler, S. (2013). Sportentwicklungsbericht 2011/12. Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Kurzfassung. Köln: Sportverlag Strauß. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2005). 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Zugriff am 24.07.2014 unter http://duepublico.uni-duisburgessen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-11788/diss.pdf Sygusch, R. (2007). Psychosoziale Ressourcen im Sport. Ein sportartenorientiertes Förderkonzept für Schule und Verein. Schorndorf: Hofman. Westbrook, R. A. & Oliver, R. L. (1991). The Dimensionality of Consumption Emotion Patterns and Consumer Satisfaction. Journal of Consumer Research, 18, 84-91. Zugriff am 08.01.2015. Verfügbar unter http://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/209243 66 4. Untersuchungsdesign und Methoden 4.1 Evaluationsdesign S. Böck Das Design der Studie zur Evaluation der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof wird eine einmalige Erhebung sein und stellt somit eine Momentaufnahme dar. Es handelt sich folglich um eine Querschnittsstudie. Zum einen wird die Zufriedenheit mit den strukturellen Rahmenbedingungen des Vereins untersucht, welches einer Input-Evaluation entspricht und zum anderen wird auch der Output, das heißt die Zufriedenheit der Eltern mit dem Einfluss des Sportvereins auf ihr Kind gemessen. Das heißt die Evaluation ist weder eine reine Untersuchung eines Inputs, oder die Untersuchung eines Prozesses, noch eine ausschließliche Output-Evaluation, sondern diese Querschnittsuntersuchung stellt eine Mischform der zu untersuchenden Ebenen dar (Reinders, 2010). Das Forschungsdesgin beinhaltet zum einen explorative Komponenten und zum anderen deskriptive Komponenten (Becker, 1993), denn die Elternzufriedenheit wird nicht mit einem bereits bestehenden Fragebogen oder ausschließlich mit bereits vorhandenen Skalen gemessen, da es noch nicht viele Studien zur Zufriedenheit zu Sportvereinen gibt. Deshalb werden die Skalen und Items zum einen aus verschiedenen Studien übernommen jedoch auch zum anderen neue Skalen generiert, weshalb das Forschungsdesign explorative Komponenten enthält, aber auch einem deskriptives Forschungsdesign entspricht, da keine Hypothesen aufgestellt werden können sondern mit Hilfe des Fragebogens ein deskriptives Bild über die Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof erstellt werden soll. Auf Grund theoretischer Literaturrecherche werden allerdings bereits Ziele der Forschung formuliert und versucht Zusammenhänge und Vorannahmen zu treffen, soweit dies die Ergebnisse zulassen. Des Weiteren kann zwischen prospektiver und retrospektiver Evaluation nicht unterschieden werden, da die Untersuchung zum einen zur Beurteilung im Vorhinein für mögliche Sponsoren genutzt werden soll (prospektive Evaluation), zum anderen arbeitet der SC Heuchelhof aber schon seit vielen Jahren in dieser Form, das heißt seine bereits geleistete Arbeit und Beschaffenheit wird 67 rückblickend bzw. gegenwärtig von den Eltern beurteilt (retrospektive Evaluation). Zudem kann die Evaluation, wenn die Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof wie eine Produktzufriedenheit analysiert werden soll, als eine summative Evaluation betrachtet werden, da eine einmalige Erhebung, als Bestandsaufnahme, festgelegt wurde. Die Eltern beurteilen somit den Verein, da ihre Zufriedenheit mit dem Verein das Forschungsinteresse der Evaluatoren darstellt (Reinders, 2010). Die summative Evaluation dient folglich der Qualitätskontrolle, welche von der Forschungsprojektgruppe des Lehrstuhls der Empirischen Bildungsforschung als unabhängigem Evaluator vorgenommen wird (Schücker, Senske, Tietjens & Strauß, 2010). 4.2 Erhebungsmethode N. Touma Da die Untersuchung der Elternzufriedenheit wie in den vorangehenden Kapiteln geschildert einen Querschnitt der aktuellen Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof darstellt, wurde das wissenschaftliche Instrument des Fragebogens gewählt, „bei dem Personen durch eine Sammlung von Fragen oder Stimuli zu Antworten angeregt werden, mit dem Ziel der systematischen Erfassung von Sachverhalten“ (Reinders 2011, S. 54). Der Fragebogen ermöglicht es, die Zielgruppe zu verschiedenen Themen in kurzer Zeit zu befragen. Es wurde daher ein standardisierter Fragebogen mit zumeist geschlossenen Indikatoren entwickelt, der auf dem in Kapitel 3.4 ausgeführten theoretischen Modell basiert. Zusätzlich gab es im Einstiegsteil des Fragebogens halboffene, teilstandardisierte Fragen. Der erste Teil des Fragebogens bestand aus einer knappen Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes, Instruktionen zum Ausfüllen und Kotaktinformationen für Rückfragen. Die Eltern erhielten den Fragebogen von den TrainerInnen und/oder ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof entweder nach dem Training ihrer Kinder oder aber durch ihre Kinder selbst, die diese vom Training mit nach Hause brachten. Somit war der Aspekt der Freiwilligkeit gegeben und der direkte Bezug zwischen Vereinsleben und Fragebogen gewährleistet. Darüber hinaus hatten die Eltern dadurch die Gelegenheit, ihn zu 68 Hause ohne Zeitdruck und gemeinsam mit ihren Kindern zu bearbeiten. Um die Compliance und die Motivation der Eltern zur Mitgestaltung gegebenenfalls noch zu steigern, wurden unter den Teilnehmenden drei Sport-Gutscheine im Wert von je € 50,- verlost. Bei der Formulierung der Items wurde soweit wie möglich darauf geachtet, in einfacher Sprache und mit Subjekt-Prädikat-Objekt-Struktur vorzugehen. Dies geschah mit der Absicht, auch Eltern mit geringeren DeutschKenntnissen die Evaluation zugänglich zu machen. 4.3 Auswertungsstrategien F. Seemann Wie zuvor dargestellt, handelt es sich um eine quantitative Erhebung in Form eines Fragebogens, welche im Anschluss daran durch deskriptive und inferenzstatistische Auswertungsstrategien Ergebnisse liefern soll. Der Fokus wird bei der vorliegenden Untersuchung auf den deskriptiven Verfahren liegen, sodass die Fragestellung der Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof angemessen beantwortet werden kann. In Anbetracht dessen sowie des explorativen, theoriegeleiteten sowie induktiven Charakters diese Untersuchung entfiel die Möglichkeit, Hypothesen aufzustellen. Die deskriptive Statistik soll hierbei über die Stichprobenbeschreibung hinaus einen Überblick einerseits über das Familienprofil und andererseits über die Elternzufriedenheit mit den Strukturen des Vereins sowie mit der kindlichen Entwicklung im Verein geben. Mit den Verfahren der deskriptiven Statistik können somit die Merkmalsverteilungen der Variablen dieser Stichprobe veranschaulicht werden (Reinders & Gniewosz, 2011). Anhand des Schwerpunkts der deskriptiven Statistik und somit der Darstellung der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof soll die Qualitätssicherung überprüft und gegebenenfalls entsprechend Aspekte für eine potenzierte Elternzufriedenheit herausgestellt werden. Die Inferenzstatistik dient dazu, über die Fragestellung der Zufriedenheit der Eltern des SC Heuchelhof hinaus Zusammenhänge zwischen Skalen, insbesondere zwischen dem Familienprofil und der Zufriedenheit mit den Strukturen des Vereins sowie mit der kindlichen Entwicklung im Verein, explorativ zu ermitteln. 69 Folglich sollen nicht nur Pearson-Korrelationen, sondern auch Verfahren der Regression verwendet werden, um mögliche Vorhersagen hinsichtlich der Elternzufriedenheit treffen zu können. Dabei fallen Korrelationswerte ab .3 unter moderate Korrelationen. Dagegen gelten Korrelationswerte ab .5 als starke Korrelationen. Die nachfolgenden Regressionsanalysen sollen vornehmlich mit den Variablen stattfinden, die starke Korrelationen aufweisen. Dabei gelten Signifikanzniveaus von α= 5 % bis zu α= 1 %. Anhand dessen können wesentliche Zusammenhänge und Einflüsse von Faktoren auf die Elternzufriedenheit ermittelt werden und diese als mögliche Anknüpfungspunkte für weiterführende Studien und Forschungen dienen. Diese parametrischen Verfahren werden genutzt, da die Mehrheit der Variablen (e11 bis e29) intervall- oder verhältnisskaliert ist. Dabei sollen diese Verfahren dazu dienen, Schlussfolgerungen der vorliegenden Untersuchung auf die gesamte Population der Eltern des SC Heuchelhof zu schließen (Reinders & Gniewosz, 2011). Dies geschieht letztlich, in Anbetracht der Interpretation der Ergebnisse dieser Studie, in Kapitel 6. Anhand der quantitativen Auswertungsstrategien ist es möglich große Stichprobengrößen, in der vorliegenden Untersuchung n= 77, zu untersuchen und die Gültigkeit des Forschungsstandes und des theoretischen Rahmens zu überprüfen. Dabei ist es wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass dieser Analysevorgang Gefahren einer Reduktion komplexer Theorien beinhaltet, welche innerhalb der Interpretation der Ergebnisse besondere Berücksichtigung finden wird(Reinders & Gniewosz, 2011). 4.4 Stichprobe der Untersuchung E. Stroppa Im Rahmen der empirischen Erhebung können 77 von insgesamt 400 verteilten Fragebögen ausgewertet werden; damit beträgt der Rücklauf der Stichprobe am SC Heuchelhof 19,25 Prozent. Im Folgenden sollen Merkmale der Stichprobe dargestellt werden. Bei den ausfüllenden Elternteilen(n= 77) handelt es sich zu 71,05 Prozent um Mütter, zu 26,3 Prozent um Väter und jeweils einmal um die beiden Elternpaare 70 zusammen und um ein Elternpaar mit Kind. Die Herkunft der Elternteile wird in Abbildung 4 und 5 anhand eines Kreisdiagrammes graphisch veranschaulicht. Die Mütter stammen zu 64,47 Prozent aus Deutschland und am zweithäufigsten, insgesamt zu 17,11 Prozent, aus Russland. Neben Rumänien (3,95 %), Kasachstan (6,58 %) und Polen (1,32 %) verteilen sich die Herkunftsländer je einmal auf Österreich, Kirgisistan, Brasilien, Niederlande sowie Kroatien (Abbildung 4). Die Väter stammen zu 65,79 Prozent aus Deutschland und ebenso wie bei den weiblichen Erziehungsberechtigten am zweithäufigsten aus Russland mit 13,16 Prozent. Neben den Herkunftsländern Rumänien (3,95 %), Kasachstan (5,26 %) und Polen (1,32 %) werden Afrika 6 , Usbekistan, Äthiopien und Kroatien/Bosnien/Herzegowina genannt (Abbildung 5). Herkunft Mutter Deutschland: 64,47 % Russland: 17,11 % Rumänien: 3,95 % Kasachstan: 6,58 % Polen: 1,32 % Andere Länder: 6,58 % Abbildung 4: Herkunft der Mutter 6 Angabe der ausfüllenden Person 71 Herkunft Vater Deutschland: 65,79 % Russland: 13,16 % Rumänien: 3,95 % Kasachstan: 5,26 % Polen: 1,32 % Andere Länder: 10,53 % Abbildung 5: Herkunft des Vaters In der Stichprobe wird ersichtlich, dass die Herkunftsländer der Eltern nahezu deckungsgleich sind, wobei circa 35 Prozent der Mütter und circa 34 Prozent der Väter einen Migrationshintergrund aufweisen. 4.5 Operationalisierung der Konstrukte S. Böck Aufgrund des Mangels an Studien zur Elternzufriedenheit in Bezug auf Sportvereine, dienen angrenzenden Studien als Orientierung für die Operationalisierung der Konstrukte. Es stehen lediglich Skalen zur Verfügung, welche nicht die Elternzufriedenheit mit einem Sportverein, sondern nur ähnliche Aspekte abbilden, sodass sie nur in modifizierter Form verwendbar für die Untersuchung sind. Daraus folgt der explorative Charakter der Skalenbildung. Es werden vorhandene Skalen aus dem Bereich der Kundenzufriedenheit, Mitgliederzufriedenheit in Vereinen, Elternzufriedenheit (vor allem in Bezug auf Schulen und Kindergärten), Vereinsbefragungen sowie Skalen zur Kompetenzentwicklung in Sportvereinen verwendet und aus der bestehenden Theorie weitere Skalen gebildet. 72 Die einzelnen Konstrukte mit den entsprechenden Skalen werden in der weiteren Forschungsarbeit angemessen modifiziert und verknüpft, sodass die Elternzufriedenheit, in Verbindung mit den Einstellungen der Eltern zum SC Heuchelhof, adäquat evaluiert werden kann. Dabei werden die Schwerpunkte auf die Vereinsstruktur, die Kompetenzentwicklung des Kindes und den Sozialisationsfaktor des Sportvereins gelegt. In Anbetracht des theoretischen Modells werden folgende drei latente Merkmale operationalisiert: zum einen das Familienprofil als Einstellungsermittlung der Familie zum Thema Sport und dem SC Heuchelhof, zum anderen die Zufriedenheit mit den Vereinsstrukturen sowie die Zufriedenheit mit der Entwicklung und Förderung des Kindes. Familienprofil Elternzufriedenheit Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof Zufriedenheit mit der Entwicklung des Kindes Abbildung 6: Elternzufriedenheit und die latenten Merkmale Jedes latente Merkmal wird dann durch verschiedene theoretische Konstrukte abgebildet, die im Folgenden ausgeführt werden. Das Familienprofil Das Familienprofil bildet die Basis des Fragebogens für die Erfassung der Elternzufriedenheit. Die Operationalisierung des latenten Merkmals des Familienprofils orientiert sich vorwiegend an der empirischen Methodik von Müller (2013), der qualitativ und quantitativ die Zufriedenheit von Eltern im Kontext einer integrativen Schulgestaltung untersuchte. Die Methodik wird 73 weiterführend, in Anlehnung an Kuhn (2009) und Nagel, Conzelmann und Gabler (2004), durch Seemann (2014) modifiziert, um ein Familienprofil für diese Untersuchung adäquat abfragen zu können. In den ersten beiden Skalen zum Familienprofil werden Angaben zur Familie sowie zu den Kenntnissen und dem Einblick der Eltern in das Angebot des SC Heuchelhof (siehe Abbildung 7) abgefragt. Diese Fragen dienen unter anderem als Warm-up-Fragen, um einen angemessenen Einstieg zur Befragung der Eltern gestalten zu können. Im weiteren Verlauf soll mittels zwei weiterer Skalen zum Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof und zur Motivation der Eltern für die Mitgliedschaft des eigenen Kindes (siehe ebenso Abbildung 7) das Interesse und die Aktivität der Eltern am Sport sowie an den Aktivitäten des SC Heuchelhof ermittelt werden. Kenntnisse und Einblick der Eltern Motivation der Eltern Familien -profil Angaben zur Familie Mitwirken der Eltern Abbildung 7: Skalen zum Familienprofil Die Skala zu Angaben zur Familie (e01 - e05) beinhaltet zum einen Fragen, die auf das den Fragebogen ausfüllende Elternteil sowie die Herkunft der Eltern und zum anderen auf das Alter, die Klassenstufe und das Geschlecht des Kindes abzielen. In der daran anschließenden Skala zu Kenntnissen und Einblicken der Eltern in das Angebot des SC Heuchelhof (e06 – e10)stehen unter anderem Aussagen der Eltern über die eigene Mitgliedschaft sowie die des Kindes und den Erstkontakt mit dem SC Heuchelhof im Fokus der Befragung. 74 In der dritten Skala zum Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof (e16) wird zum einen die Anwesenheit der Eltern am Training des eigenen Kindes beleuchtet. Zum anderen soll damit der Kontakt zwischen Eltern und TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen, die Berücksichtigung der Eltern durch Letztere sowie der Informationsfluss seitens der TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen betrachtet werden. Die Skalen zur Erfassung des Familienprofils schließen mit der Erhebung der Motivation der Eltern an der Mitgliedschaft des eigenen Kindes (e17) ab. Items zum allgemeinen sportlichen Interesse der Familie, zur Wichtigkeit der Zugehörigkeit sowie des Images des SC Heuchelhof, zur Bewusstheit der Entscheidung der Familie für einen Beitritt zum SC Heuchelhof und zu den Möglichkeiten des Kennenlernens anderer Mitglieder sollen dafür detaillierte Einblicke bieten. Insgesamt dienen die einzelnen Items dazu, ein möglichst vielfältiges Familienprofil zu entwerfen, um eine Basis für die darauf aufbauenden Zufriedenheitsbefragungen hinsichtlich der Strukturen des SC Heuchelhof sowie der Entwicklung des eigenen Kindes zu schaffen. Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof Die Erfassung des latenten Merkmals Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof stellt ebenfalls einen relevanten Bestandteil der Erhebung dar. Die empirische Basis liefern die Vereinsforschung von Nagel et al. (2004, 2006) sowie die Evaluationsergebnisse des Programms „Integration durch Sport“ von Burrmann et al. (2009). Dabei wird dieses latente Merkmal in die Konstrukte Vereinsort, Mitgliedsbeitrag, Trainingszeiten und Inhalten der Übungsstunden methodisch unterteilt. Des Weiteren werden Fragen zur Vereinsführung und Übungsleitern sowie abrundend zur zwischenmenschlichen Kommunikation und zur kulturellen Vielfalt erstellt. Die untere Abbildung veranschaulicht dabei die Faktoren der Zufriedenheitserhebung hinsichtlich der Strukturen des SC 75 Heuchelhof, welche in insgesamt sechs Skalen für den Fragebogen operationalisiert wird. Außenwirkung und Image Kulturelle Vielfalt Trainingseinheit Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof Vereinsort und Mitgliedsbeitrag Umgangston und Kommunikation TrainerInnen, ÜbungsleiterInne n und Vereinsführung Abbildung 8: Skalen zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof Die Skala zur Zufriedenheit mit den TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen und Vereinsführung setzt sich einerseits aus Items von Nagel et al. (2004, 2006) über Kompetenz und Engagement der Verantwortlichen des Sportvereins zusammen und wird andererseits durch die Items der optimalen Förderung des Kindes im Sport, den angemessenen Umgangston sowie der Vorbildfunktion des Trainers ergänzt (Stroppa, 2014). Die Skala zur Zufriedenheit mit Vereinsort und Mitgliedsbeitrag besteht aus den Items: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sportanlagen, dem Vereinsgelände, dem Mitgliedsbeitrag sowie der guten Ausstattung an Trainingsgeräten. Es handelt es sich bei dieser Skala um empirisch bewährte Items, da diese auf der Vereinsforschung von Nagel et al. (2004, 2006) basieren. Bei der Skala zur 76 Zufriedenheit mit der Trainingseinheit wird das Item zur flexiblen Trainingszeit von Nagel et al. (2004) modifiziert und als Items zur angemessenen Länge der Trainings- und Übungsstunden sowie zur angemessenen Trainingszeit geformt (Stroppa, 2014). Auch das Item der angemessenen Herausforderung der Übungsstunde wird neu gestaltet (Stroppa, 2014); wohingegen das Item zur angemessenen Größe der Gruppe von Nagel (2004) übernommen wird. Die nächste Skala soll die Außenwirkung und das Image des SC Heuchelhof auswerten. Hierfür werden auch die Items aus Nagel et al. (2006) und Müller (2013) verwendet und modifiziert. Bei den letzten Skalen handelt es sich um die Annahme, dass eine positive Bewertung des kulturellen Miteinanders und einer offenen Kommunikation Kriterien für Zufriedenheit sind. Die Skala zur kulturellen Vielfalt umfasst das übernommene Item der Einschätzung, ob jeder willkommen ist (Nagel, 2004). In Anlehnung an Burrmann (2009) werden die folgenden Items ergänzt: Die Einschätzung über die Bereicherung des Kindes durch die kulturelle Vielfalt der Vereinsmitglieder, der positive Einfluss des kulturellen Austausches, sowie der Meinung darüber, wie wichtig das Auskommen des Kindes mit den Vereinsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft ist (Stroppa, 2014). Die Skala zum Umgangston/Kommunikation besteht aus Items zur Kommunikation bei Problemen, der Zusammenarbeit und dem freundschaftlichen Umgang zwischen Eltern und Trainingspersonal; wichtig ist ferner die Wahrnehmung einer guten Atmosphäre (Nagel et al. 2004). Der Bezug zwischen Eltern, TrainerInnenoder ÜbungsleiterInnen wird neu herausgearbeitet (Stroppa, 2014). Die Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung Die Zufriedenheit der Eltern mit der Entwicklung des Kindes ist ein weiteres latentes Merkmal des Fragebogens und stellt einen besonders wichtigen und großen Teil der Untersuchung dar, da es den SC Heuchelhof als einen pädagogischen Ort zur Unterstützung der motorischen, gesundheitlichen sowie sozialen Entwicklung des Kindes zu identifizieren vermag. 77 Die untere Abbildung macht deutlich, dass zu der kindlichen Entwicklung im Sportverein das Wohlbefinden des Kindes, welches durch das Erleben des Kindes vor und nach dem Training ersichtlich wird, das soziale Lernen sowie die motorische und gesundheitliche Förderung des Kindes im Sportverein zählen. Förderung des sozialen Lernens des Kindes Wohlbefinden des Kindes Temperamen t des Kindes Erleben des Kindes vor dem Training Freiwilliges Engagement des Kindes Freundschaften des Kindes Zufriedenheit mit der klindlichen Entwicklung Erleben des Kindes nach dem Training Sportliche Entwicklung des Kindes Verhältnis des Kindes zum/zur TrainerIn Verhältnis des Kindes zu seinem Körper Sportliche Förderung des Kindes Abbildung 9: Skala der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung mit Unterkategorien/ -skalen Wie bereits im theoretischen Teil zur Sozialisation des Kindes im Sportverein näher beschrieben, stellt der Sportverein neben Familie und Schule einen weiteren Sozialisationsraum des Kindes dar (Brettschneider & Kleine, 2002). Es handelt sich folglich um einen pädagogischen Ort, der sich an Menschen aller Altersklassen richtet und dessen Aufgabe darin besteht, das Wohlbefinden, die Geselligkeit, die Gesundheit, die Lebensfreude, sowie die Leistungsbereitschaft der Mitglieder zu fördern (Grupe & Krüger, 32007). Darüber hinaus wird er als Ort des informellen Lernens bewertet (Neuber, Breuer, Derecik, Golenia & Wienkamp, 2010). 78 Um erfragen zu können, inwieweit die Eltern sich mit der motorischen Förderung ihrer Kinder im SC Heuchelhof zufrieden zeigen, wurden Skalen zum allgemeinen Wohlbefinden des Kindes im Sportverein sowie Skalen zum Erleben des Kindes vor und nach dem Training erarbeitet. Dabei wird davon ausgegangen, dass das kindliche Wohlfühlen, verbunden mit dem elterlichen Erleben eines glücklichen Kindes, sich positiv auf die Zufriedenheit der Eltern auswirkt. Weiterhin dienen diese Skalen auch dazu, einen Einstieg in die Thematik des Sportvereins als Ort der kindlichen Entwicklung zu erleichtern. Die Skala zum Wohlbefinden des Kindes wurde von Reinders (2008) übernommen und modifiziert. Die Items zu dem Erleben des Kindes vor und nach dem Training wurden von Touma und Böck generiert. Dabei wurde Bezug genommen auf die Ergebnisse von Brettschneider & Gerlach (2004), Gerlach (2008) und Gerlach & Brettschneider (2013), welche zeigen, dass Vereinssport sowohl positive als auch negative Effekte auf das Befinden haben kann. Zwischen den Skalen zum kindlichen Befinden vor und nach der Trainingseinheit wird die elterliche Einschätzung des sportlichen Entwicklungsstandes gefordert. Die Items wurden aus dem DevelopmentalCoordinationDisorderQuestionnaire DCDQ-G, – German, dem übernommen. Dieser ist ein Elternfragebogen, welcher in seiner originären Funktion zwar als Messinstrument zur Erkennung umschriebener Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen dient, darüber hinaus aber auch eine standardisierte Methode darstellt, um die motorische Koordination eines Kindes in seinen täglichen Aktivitäten zu erfassen (Kennedy-Behr, Wilson, Rodger, & Mickan, 2013). Die Skala zur elterlichen Zufriedenheit mit der sportlichen Förderung im Verein sowie der Einschätzung des Verhältnisses des Kindes zu seinem Körper wurden induktiv generiert. Hinsichtlich der sportlichen Förderung wird hier Bezug genommen auf die Ausführungen von Brettschneider & Kleine (2002), denen zufolge aktive Vereinsmitglieder signifikant bessere Werte in sportmotorischen Fähigkeiten aufwiesen als Nicht-Mitglieder (siehe Kapitel 2.3). Darüber hinaus dienen auch hier die Untersuchungen von Brettschneider & Gerlach (2004), 79 Gerlach (2008) und Gerlach & Brettschneider (2013) als theoretisches Fundament. In welcher Art und Weise, bzw. wer genau Einfluss auf die Entwicklung des Kindes innerhalb des Sportvereins ausübt, behandeln Grupe & Krüger (32007). Nach ihnen sind es drei Instanzen, welche auf die Entwicklung des Kindes wirken: erstens der Trainer, zweitens die Peers und drittens die Strukturen des Sportvereins. Aufgrund dessen wurden die Skalen Verhältnis des Kindes zum/r TrainerIn, Einschätzung der Freundschaften des Kindes im Sportverein, sowie die Skala zum Freiwilligen Engagement des Kindes im Sportverein erstellt. Sie sollen sowohl messen, wie gut das Verhältnis zum Trainer und den Peers ist, als auch das Ausmaß des freiwilligen Engagement des Kindes feststellen, an welchem eingeschätzt werden kann inwieweit gemeinwohlorientierte und demokratische Strukturen des Sportvereins übernommen werden. Die Items der Skala des Verhältnis zum/r TrainerIn wurden aus einer Skala zum Einfluss der Trainers aus der MagglingerSportenjoymentSkalen (MSES) entnommen und des Weiteren weitere Items von Böck modifiziert und erstellt (Birrer & Stirnimann, 2009). Die Skala zur Erfassung der Freundschaften im Sportverein wurde ebenfalls aus der MagglingerSportenjoyment Untersuchung (Birrer & Stirnimann, 2009) übernommen als auch Items von Reinders, Flunger & Wittek (2008) hinzugefügt. Die Items der Skala zum Freiwilligen Engagement des Kindessind von Böck nach Grupe & Krüger (32007) abgeleitet worden. Des Weiteren nehmen Grupe & Krüger (32007) eine große Wirkung des Sportvereins auf das Erlernen sozialer Kompetenzen und Verhaltensnormen an, welche über den Sport eingeübt und gefördert werden. Die Skala zur Förderung des sozialen Lernens im Sportverein soll diese Wirkung messen. Auch diese Skala musste von Touma & Böck (2014) neu erarbeitet werden, wobei Bezug genommen wurde auf Gerlach & Brettschneider (2004). Da innerhalb dieser Evaluation von dem Sportverein als pädagogische Instanz und Sozialisationsort ausgegangen wird, wird eine hohe elterliche Bewertung in diesen Skalen als Zufriedenheit mit der Entwicklung der sozialen Kompetenzen des Kindes angenommen (Grupe & Krüger, 32007). 80 Ergebnisse der Reliabilitätsanalyse Zu Beginn wird die Reliabilitätsanalyse bei den Skalen zum Familienprofil angewendet, deren Ergebnisse in der folgenden Tabelle systematisiert werden. Tabelle 1: Übersicht und Kennwerte der Skalen des Familienprofils7 Variable e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft k M SD α c) Ich helfe beim SC Heuchelhof mit, wenn es etwas zu tun gibt. + 4 3.21 .59 .79 c) Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist mir wichtig. *** 7 2.79 .73 .82 Beispiel-Item Die Skala e16 Mitwirken der Eltern wird modifiziert. Item e16a und Item e16b werden entfernt da das Cronbachs Alpha ohne sie höher wird. Zudem liegt der Trennschärfe-Koeffizient von Item e16a nicht im Akzeptanzbereich (rit= 11). Daraufhin hat die Skala mit vier Items ein Cronbachs Alpha von (α= .79) und misst somit zuverlässig. Auch die Skala e17 Motivation für eine Mitgliedschaft wurde verändert. Es wurden die Items e17a und e17b aus der Skala genommen, da auch hier die Reliabilität der Skala ohne diesen Items deutlich höher ist (α= .82) Da es sich nur um zwei Skalen handelt, welche das Familienprofil abbilden, konnte für das gesamte Konstrukt Familienprofil keine Reliabilitätsanalyse gemacht werden. 7 * = Müller (2013), S. 416-425 + modifiziert nach Seemann(2014) ** = Müller(2013), S. 416-425 *** = modifiziert nach Seemann(2014) + = Kuhn (2009), S. 269 f. + modifiziert nach Seemann(2014) ++ = Kuhn (2009), S. 269 f. ´ = Nagel (2004), S. 109 + modifiziert nach Seemann(2014) ´´ = Nagel(2004), S. 109 *+ = modifiziert nach Seemann/ Reinders(2014) 81 Im nächsten Schritt wurden die Skalen zu den Strukturen des Vereins auf Reliabilität geprüft. Tabelle 2: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof8 k M SD α a) Der Verein hat eine kompetente Vereinsführung. * 7 3.58 .41 .79 a) Die Sportanlagen sind in einem guten Zustand. * 3 3.45 .57 .84 a) Die Länge der Trainings- und Übungsstunden der Kinder & Jugendlichen ist angemessen. */+ 4 3.61 .48 .79 6 3.02 .65 .83 Außenwirkung/Image b) Der SC Heuchelhof ist durch Werbung und in der Presse gut vertreten. e27 a) 4 3.62 .39 .66 4 3.58 .55 .87 Variable e11 Verantwortliche e12 Vereinsort e13 Trainingseinheit e14 Beispiel-Item KulturelleVielfalt e29 Kommunikation Ich habe das Gefühl, dass im SC Heuchelhof jeder willkommen ist. * a) Bei auftretenden Problemen kann man offen mit ÜbungsleiterInnen/ TrainerInnen sprechen. */+ An der Skala e11 Verantwortliche wurde nichts geändert, da sie mit sieben Items eine hohe Reliabilität aufweist (α= .79). 8 * = Nagel et al. (2004, 2006) ** = Anlehnung an Burrmann (2009) */+ = Nagel et al. (2004, 2006) modifiziert + = Stroppa (2014) 82 Die Skala e12 Vereinsort des SC Heuchelhof wurde in Folge der Reliabilitätsanalyse modifiziert, da das Item e12dnicht zum Konstrukt passte und demnach weggelassen werden muss, um die Reliabilität der Skala zu erhöhen. Da die Variable nur durch drei Items abgebildet wird, ist das Cronbachs Alpha (α= .84) akzeptabel. Die Skala e13Trainingseinheit wurde unverändert angenommen. Das Cronbachs Alpha liegt in einem guten Bereich (α= .79), bei einer größeren Anzahl an Items müsste der Wert des Cronbachs Alpha höher liegen. Das Item e14a wurde in der Skala Außenwirkung/Image entfernt, da die Reliabilitätsanalyse ergeben hat, dass der Verzicht auf dieses Item die Messgenauigkeit verbessert (α= .83) Da die Skala e27 Kulturelle Vielfalt nur durch vier Items abgebildet wird, ist das relativ niedrige Cronbachs Alpha (α= .66) immer noch im Akzeptanzbereich, auch die Trennschärfe zwischen den vier Items ist annehmbar. Auch bei der Skala e29 Kommunikation sind keine Modifizierungen notwendig, die Reliabilität ist sehr gut bei der eher niedrigen Anzahl an Items (α= .87). Im Anschluss an die Reliabilitätsanalyse der einzelnen Skalen zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof wurde die Reliabilität dieses gesamten Konstrukts Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof gemessen. Das Cronbachs Alphaliegt bei .70, demnach bilden die einzelnen Skalen das gesamte Konstrukt gut ab. Zuletzt werden die Skalen zur kindlichen Entwicklung auf Reliabilität getestet. 83 Tabelle 3: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur kindlichen Entwicklung9 Variable k M SD α a) fühlt sich dort sehr wohl.* 4 3.64 .38 .67 a) freut sich aufs Training/das Spiel. 4 3.56 .54 .82 a) Mein Kind wird immer besser in der Sportart, die es beim SC Heuchelhof ausübt. 6 3.44 .48 .8 a) Mein Kind kann seine eigenen Fähigkeiten durch das Training besser einschätzen.“ 5 3.33 .56 .8 a) Durch das Feedback des/der Trainers/Trainerin ist mein Kind sicherer geworden. ** 4 3.3 .75 .91 a) Mein Kind hat ein gutes Verhältnis zu den anderen Kindern aus dem Training.** a) Mein Kind engagiert sich ehrenamtlich im Verein. + 5 3.07 .7 .83 5 2.04 .81 .85 a) entwickelt ein Verständnis von Fairness im Verein.++ 5 3.55 .51 .82 Beispiel-Item e15 Wohlbefinden Kind e18 Erleben Kind vor Training e21 Sportliche Förderung Kind e22 Verhältnis Kind Körper e23 Verhältnis Kind TrainerIn e25 Freundschaften e26 Freiwilliges Engagement Kind e28 Soziales Lernen 9 **= Birrer & Stirnimann (2009) *= Reinders, Flunger & Wittek (2008) += Böck (2014) ++= Böck & Touma (2014) ´ = Kennedy-Behr, Wilson, Rodger& Mickan (2011), modifiziert nach Touma(2014) “= Touma (2014) 84 An der Skala e15 Wohlbefinden Kind muss nichts modifiziert werden. Das Cronbachs Alpha (α= .67) ist zwar vergleichsweise niedrig, was jedoch durch die geringe Anzahl von nur vier Items relativiert wird. Die Items e18c und e18d wurden erst rekodiert, um daraufhin die Reliabilitätsanalyse durchzuführen. Ein Cronbachs Alpha von α= .82 ist sehr gut, weshalb die Skala mit den rekodierten Items so beibehalten werden kann. Die Skala e19 Fitness Kind wird auch nach dem Rekodieren des Items e19d aus der Auswertung entfernt. Die Reliabilität ohne Item e19dre wäre zwar in Ordnung, doch der Trennschärfekoeffizient von Item e19c (rit= .18) liegt nicht im Akzeptanzbereich. Somit darf dieses Item auch nicht gewertet werden, sodass es nur noch zwei Items wären, welche die Skala abbilden würden. Diese Anzahl reicht allerdings nicht aus, da mindesten drei Items benötigt werden um eine Variable messen zu können. Dies ist insbesondere spannend, da die Items der Skala e19 aus dem DevelopmentalCoordinationDisorderQuestionnaire – DCDQ-G, dem German entnommen wurden. E20 Erleben Kind nach Training und e24 Temperament sind Skalen welche nicht auf Reliabilität getestet werden können, da sie unterschiedliche Emotionen und Merkmalsausprägungen abfragen. In ihrem Fall müssen nachfolgende Auswertungsmethoden mit den Einzelitems durchgeführt werden. Die Skala e21 Sportliche Förderung hat eine gute Reliabilität (α= .8)wird deshalb nicht modifiziert. Auch die Skale e22 Verhältnis Körper verzeichnet gute Werte (α= .8), sodass sie beibehalten und ausgewertet werden kann. Das rekodierte Item e23ere darf nicht mit gemessen werden, da sich das Cronbachs Alpha ohne dieses Item stark erhöht (α= .91) sowie sein Trennschärfe-Koeffizient nicht im Akzeptanzbereich liegt (rit= .031).Somit messen nur noch vier Items die Variable e23 Verhältnis Kind TrainerIn. Die anfänglichen sechs Items der Skala e25 Freundschaften mussten auf fünf Items reduziert werden, da auch nachdem Item e25fre kodiert wurde, die Reliabilität durch dieses Item geschwächt wurde. Der Wert des Cronbachs Alpha liegt nun bei α= .83. 85 Die Skala e26 Freiwilliges Engagement ist reliabel (α= .85) und musste demnach nicht verändert werden. Auch die letzte Skala e28 Soziales Lernendes latenten Merkmals kindlichen Entwicklung wurde unverändert angenommen da sie eine hohe Reliablität (α= .82) aufweist. Auch für das gesamte Konstrukt Zufriedenheit mit der kindliche Entwicklung wurde die Reliabilität gemessen, das heißt eine Skala aus den Skalen zur kindlichen Entwicklung gebildet. Diese ergibt ein Cronbachs Alpha von .85. Somit messen auch die Variablen die Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung zuverlässig. 86 Literatur Becker, F. (1993). Explorative Forschung mittels Bezugsrahmen - ein Beitrag zur Methodologie des Entdeckungszusammenhangs. In Zeitschrift für Personalforschung / German Journal of Research in Human Resource Management. Rainer Hampp Verlag, S. 111-127. Zugriff am 16.6.2014 unter http://www.jstor.org/stable/41851269 Birrer, D. & Stirnimann, R. 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Ferner gehören zu dem Elternprofil zwei intervallskalierte Skalen, welche sich direkt an das Erleben der Eltern hinsichtlich des SC Heuchelhof richten. Bei den latenten Merkmalen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung, welche zugleich die Teilzufriedenheiten der Untersuchung darstellen, bilden jeweils ausschließlich intervallskalierte Skalen die Basis. Durch die Maße der zentralen Tendenz lässt sich somit auch die zentrale Fragestellung des Forschungsprojekts, wie zufrieden Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes im SC Heuchelhof sind, erfassen. Die Skalen des jeweiligen Konstrukts werden hinsichtlich des Ausmaßes der Zufriedenheit geordnet und nicht entsprechend der Nummerierung des Fragebogens. Sofern möglich werden Gesamtmittelwerte formuliert. Familienprofil Die Eltern Hinsichtlich der Mitgliedschaft der Eltern im Sportverein SC Heuchelhof zeigt sich, dass ein Großteil der Elternteile (85,53 %) kein Mitglied des SC Heuchelhof ist; nur 11 Elternteile (14,47 %) sind Vereinsmitglieder. Auf welche Weise die Eltern auf den SC Heuchelhof aufmerksam geworden sind, soll an dieser Stelle vorgestellt werden; dabei sind Mehrfachnennungen möglich. Die mit Abstand höchste Anzahl – mit über 41 Mal – an Zustimmungen ist die Nennung, über Freunde (53,25 %) auf den Verein aufmerksam geworden zu sein. Über die Schule (16,88 %), die Nachbarschaft (14,29 %) und das Internet (11,69 %) wird ebenfalls reger Kontakt hergestellt. Während über die Kita AG (5,19 %) und die Gemeinde (3,9 %) auch einige Eltern auf den SC Heuchelhof aufmerksam werden, werden die Eltern lediglich einmal über Werbung und Schul-AG (je 1,3 89 %), keinmal über Flyer erreicht. Zu der Kategorie Sonstiges, mit 12 Gesamtnennungen zählen unter anderem Eigene Mitgliedschaft (3,9 %), Spielgemeinschaft ETSV (2,6 %), oder Eigeninitiative (1,3 %). Die untere Grafik veranschaulicht die Verteilung, wobei die häufigsten Nennungen dargestellt werden und die weniger häufigen als „Diverses“ vermerkt sind (Frage e10 Zugang zum Verein& e10 Zugang Sonstiges). Zugang zum Verein Internet: 8,65 % Eigene Mitgliedschaft: 2,88 % Gemeinde: 2,88 % Nachbarschaft: 10,58 % Internet: 8,65 % Kita AG: 3,85 % Schule: 12,5 % Freunde: 39,42 % Diverses: 10,58 % Abbildung 10: Zugang zum Verein Auf Grundlage der Frage (e6a-k) nach der Kenntnis der Sportangebote kann erhoben werden, inwieweit die Eltern mit dem Angebot des SC Heuchelhof vertraut sind (siehe Abbildung 10). Während die Sportarten Basketball, Volleyball, Tischtennis und Jungen- und Mädchenfußball zu über 50 Prozent bekannt sind, kennen Eltern beispielsweise die Sportarten Ju-Jutsu und Boxen nur zu jeweils 26,67 und 21,67 Prozent. Auch die Zusatzangebote, Schuhbörse (Bekanntheit 25,81 %; Teilnahme 4,84 %) und Hausaufgabenbetreuung (Bekanntheit 32,26 %; Teilnahme 3,23 %) sind den Eltern nur in Maßen bekannt und werden eher selten genutzt. Bei der Beantwortung der Frage nach der Teilnahme der Kinder am Sportangebot offenbart sich eine leichte Abweichung zur Frage nach der Ausübung der Sportart: 10 Kinder spielen Basketball, 20 90 Mädchen (im Vergleich zu 22 Mädchen aus Frage e08) und 20 Jungen spielen Fußball und 30 Kinder turnen. 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Bekannt Unbekannt Teilnahme Abbildung 11: Kenntnis Sportarten und Teilnahme 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Bekannt Unbekannt Abbildung 12: Kenntnis Sportarten ohne Teilnahme 91 45 40 35 30 25 Bekannt 20 Unbekannt 15 Teilnahme 10 5 0 Schuhbörse Hausaufgabenbetreuung (n= 60) Abbildung 13: Kenntnis und Teilnahme von Zusatzangeboten Die intervallskalierten Fragen runden das Elternprofil ab und sollen im Folgenden etwas genauer beleuchtet werden. Die Skala Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof (e16c-e16f) erreicht einen durchschnittlichen Mittelwert von M= 3.21, SD= .59. Zum einen kann festgestellt werden, dass Eltern sich eher bereit erklären, mitzuhelfen (e16c) (M= 2.7, SD= 1.01); zum anderen sind sie sehr zufrieden mit den ÜbungsleiterInnen, hinsichtlich der Gesprächsbereitschaft und Erreichbarkeit (M= 3.51, SD= .72). Bei der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft des eigenen Kindes (e17c-i) kann einen Mittelwert von M = 2.75, SD = .73 erhoben werden. Der höchste Wert erreicht diesbezüglich das Item, dass der Verein im persönlichen Umfeld sehr beliebt ist (M= 2.99, SD= .85). Die Zugehörigkeit (e17c, e17d) und bewusste Entscheidung (e17g, e17h) des Kindes und des Elternteils zum SC Heuchelhof, werden ebenfalls mit „eher zufrieden“ bewertet. Allein die Tatsache, mit anderen Eltern nach Abschluss des Trainings gesellig zusammen sitzen wird mit „kaum zutreffend“ bewertet (e17e) (M= 2.3, SD= 1.09), obwohl die Eltern andere Leute durchaus kennengelernt haben (e17f) (M= 2.79, SD= 1.01). 92 Tabelle 4: Skala e16 Mitwirken e16c e16d e16e e16f Gesamt Skala Mittelwert 2.70 3.11 2.41 3.51 3.21 SD 1.01 .65 .64 .72 .73 Median 3 3 3 4 3.25 Range 3 3 2 3 2.75 n 75 64 64 75 62 NA 2 13 13 2 15 Range 3 3 3 3 3 3 3 2.71 n 73 73 76 76 75 75 74 69 NA 4 4 1 1 2 2 3 8 Tabelle 5: Skala e17 Motivation für Mitgliedschaft Mittelwert 2.58 2.78 2.30 2.79 2.96 2.65 2.99 2.75 e17c e17d e17e e17f e17g e17h e17i Gesamt Skala SD .98 1.12 1.09 1.01 1.07 1.25 .85 .73 Median 3 3 2 3 3 3 3 2.86 Die Kinder Bei den Kindern handelt es sich um 35 Mädchen (46,67 %) und 40 Jungen (53,33 %) (n= 75). Die meisten Kinder sind sieben, acht oder elf Jahre alt zu je 10,96 Prozent. Über die Hälfte der Kinder (52,11 %) sind ein Jahr oder weniger im Verein aktiv (n= 71). Tabelle 6: Verteilung der Altersstufen der Kinder (n= 73) Alter 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Anzahl f abs: 4 9 3 7 7 8 8 4 1 8 7 5 2 in Prozent f rel: 5,48 12,33 4,11 9,59 9,59 10,96 10,96 5,48 1,37 10,96 9,59 6,85 2,74 Tabelle 7: Dauer der Mitgliedschaft der Kinder (n= 71) Mitgliedschaft bis zu… Ein Jahr Zwei Jahre Drei Jahre Vier Jahre Fünf Jahre Anzahl f abs: Prozentzahl f rel: 37 52,11 11 15,49 14 19,92 3 4, 23 6 8,45 93 Bei der Verteilung des Schulbesuchs muss berücksichtigt werden, dass einige Kinder noch zu jung sind, um die Schule zu besuchen (siehe Tabelle 6). Die schulpflichtigen Kinder sind am häufigsten in der siebten (22,45 %) und am zweithäufigsten in der zweiten Klasse (20,41 %). Tabelle 8: Verteilung der Schulklassen der Kinder (n=49) Schulklasse Anzahl f abs Prozentzahl f rel 1 6 12,24 2 10 20,41 3 9 18,37 5 3 6,12 6 6 12,24 7 11 22,45 8 4 8,16 Gemäß der Auswertung verteilen sich die Kinder folgendermaßen auf die Angebote des SC Heuchelhof: Es gibt 30 Kinder, die turnen (38,69 %), 22 Mädchenfußballerinnen (28,57 %), 20 Fußballspieler (25,97 %) und 10 Kinder, die Basketball spielen (12,99 %). Damit beläuft sich die Angebotsnutzung auf insgesamt 82 Angaben; das impliziert, dass die Kinder entweder mehrfach die Angebote des Sportvereins nutzen, oder die Eltern gegebenenfalls für weitere Kinder, die auch im Verein aktiv sind, den Fragebogen ausgefüllt haben. Zusammenfassend lässt sich über die Kinder des SC Heuchelhof aussagen, dass es sich um eine große Altersspanne handelt, die hier abgebildet wird: von 2- bis 14Jährigen, welche, sofern sie schon eingeschult sind, sich auf die erste bis achte Schulklasse verteilen; vier verschiedene Sportarten werden dabei von ihnen ausgeübt. Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof Aufgrund der Tatsache, dass die Skalen ein Cronbachs Alpha von α= .70 aufweisen, lässt sich aus allen gestalteten Skalen ein Gesamtmittelwert von M= 3.51, SD= .31 errechnen. Die weitere Vorstellung der Skalen wird zur größeren Übersichtlichkeit in absteigender Bewertung gegliedert, wobei aufgrund des Umfangs des Fragebogens nicht alle Skalen, sondern lediglich eine Auswahl dargestellt wird. Alle Skalen sind jedoch im Anhang verfügbar. 94 Tabelle 9: Konstrukt Strukturen des Vereins Konstrukt Skalen: 11, 12, 13, 14, 27, 29 Mittelwert SD Median Range n NA 3.51 .31 3.48 1.44 48 29 Dass die Eltern mit den Verantwortlichen (e11a-g) (M= 3.58, SD= .41) sehr zufrieden sind, zeigt sich deutlich bei der Bewertung der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen, die sie sowohl als kompetent (e11c) (M= 3.74, SD= .60) und engagiert (e11d) (M= 3.70, SD= .57) erleben. Ebenso lässt sich bei der Skala Trainingseinheit (e13a-d) (M= 3.60, SD= .48), kulturelle Vielfalt (e27a-d) (M= 3.62, SD= .38) sowie bei der Skala zur Kommunikation (e29a-d) (M= 3.58, SD= .55) die für dieses Konstrukt die höchste Zufriedenheit feststellen (Skala 27 und Skala 29 siehe Anhang). Tabelle 10: Skala e11 Verantwortliche e11a e11b e11c e11d e11e e11f e11g Gesamt Skala Mittelwert 3.39 3.46 3.74 3.70 3.75 3.63 3.49 3.58 SD .66 .61 .60 .57 .44 .56 .75 .41 Median 3 4 4 4 4 4 4 3.71 Range 3 2 3 2 1 2 2 1.57 n 62 65 76 76 75 76 71 60 NA 15 12 1 1 2 1 6 17 Median 4 4 4 4 3.75 Range 2 2 2 3 2 n 76 76 76 75 74 NA 1 1 1 1 3 Tabelle 11: Skala e13 Trainingseinheit e13a e13b e13c e13d Gesamt Skala Mittelwert 3.68 3.66 3.67 3.37 3.60 SD .55 .56 .50 .83 .48 Die Skalen zum Vereinsort (e12a-c) (M= 3.45, SD= .57) und zur Außenwirkung/Image (e14b-g) (M= 3.02, SD= .65) werden dabei mit „eher zutreffend“ bewertet. Wobei die Eltern dennoch bezüglich der Tatsache, dass der 95 SC Heuchelhof an Wettbewerben teilnimmt (e14c) sehr zufrieden sind (M= 3.56, SD= .60). Tabelle 12: Skala e12 Vereinsort e12a e12b e12c Gesamt Skala Mittelwert 3.36 3.50 3.46 3.44 SD .69 .53 .71 .57 Median 3 4 4 3.67 Range 3 2 3 2 n 76 72 74 71 NA 1 5 3 6 Tabelle 13: Skala e14 Außenwirkung/Image e14b e14c e14d e14e e14f e14g Gesamt Skala Mittelwert SD Median Range n NA 2.54 3.56 3.16 2.18 3.19 3.18 3.02 1.00 .60 .90 1.13 .60 .79 .65 2.5 4 3 2 3 3 3 3 2 3 3 2 3 2,67 68 71 76 74 69 73 63 9 6 1 3 8 4 14 Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung Bei der Gestaltung des Konstrukts kindliche Entwicklung eignen sich, anders als bei dem Konstrukt Strukturen des Vereins, nicht alle Skalen. Daher werden zunächst die Skalen vorgestellt, welche einen wichtigen Beitrag zum Verständnis liefern, jedoch kein Bestandteil des latenten Merkmals sind. Einerseits betrifft es die Skalen Erleben nach dem Training (e20a-f) sowie dem Temperament (e24a-d), da eine individuelle Einschätzung des Kindes im Fokus steht; kurzum es handelt sich um Einzelitems, aus denen sich keine Skalen bilden lassen. Das latente Merkmal Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung soll zudem im Hinblick auf das Wirken des Trainings zurückgeführt werden, weshalb die Skala Erleben vor dem Training (e18a-d) ebenfalls nicht für die Bildung des latenten Merkmals berücksichtigt wird; dadurch steigt die Reliabilität von α= .81. auf α= .83. 96 Bei der Skala Erleben vor dem Training (e18a-d) wird deutlich, dass sich die Kinder auf das Training freuen, beziehungsweise gut gelaunt sind, wenn sie ans Training/Spiel denken (M= 3.56, SD= .54). Nach dem Training sind die Kinder am ehesten fröhlich (e20d), mit einem Mittelwert von M= 3.42, SD= .59, und ausgeglichen (e20a) (M= 3.30, SD= .73). Am wenigsten fühlen sich die Kinder traurig (e20e) (M= 1.09, SD= .34). Ferner wird das Temperament des Kindes von den Eltern mit der größten Zustimmung als gesellig (M= 3.46, SD= .69) eingestuft. Tabelle 14: Skala e18 Erleben vor dem Training .e18cre .e18dre e18a e18b Gesamt Skala Mittelwert 3.17 3.63 3.74 3.69 3.56 SD .84 .75 .50 .57 .54 Median 3 4 4 4 3.75 Range 3 3 2 3 2.5 n 76 76 77 77 76 NA 1 1 0 0 1 Median 3 1 1 3 1 3 Range 3 3 3 3 3 3 n 75 75 75 76 75 74 NA 2 2 2 1 2 3 Median 1 1 1 4 Range 3 2 3 3 n 74 74 73 74 NA 3 3 3 4 Tabelle 15: Skala e20 Erleben nach dem Training e20a e20b e20c e20d e20e e20f Mittelwert 3.30 1.35 1.16 3.42 1.09 2.61 SD .73 .65 .49 .59 .34 .87 Tabelle 16: Skala e24 Temperament e24a e24b e24c e24d Mittelwert 1.35 1.66 1.48 3.46 SD .73 .82 .87 .69 Ein Cronbachs Alpha von α= .83 stellt die Basis des latenten Merkmals kindliche Entwicklung dar, das im Folgenden vorgestellt werden soll. Dabei erreicht das Konstrukt einen Mittelwert von M= 3.18, SD= .47. Wiederrum werden die Skalen anhand der Bewertung in absteigender Reihenfolge geordnet. 97 Tabelle 17: Konstrukt kindliche Entwicklung Konstrukt Mittelwert Skalen: 15, 21, 22, 23, 25, 26, 3.18 28 SD Median Range n NA .47 3.25 1.59 50 27 Die Skalen zum Wohlbefinden des Kindes (e15a-d) (M= 3.64, SD= .38) sowie zum Sozialen Lernen (e28a-e) (M= 3.55, SD= .51) weisen sehr gute Bewertungen auf. Beim Wohlbefinden werden die höchsten Zustimmungen mit den Aussagen, dass die Kinder nachmittags gern dorthin gehen (e15c) (M= 3.71, SD= .49) und mit den anderen Kindern gern zusammen sind (e15d) (M= 3.79, SD= .47), erreicht. Zu lernen, auf andere zu achten, wird von den Eltern mit der höchsten Zufriedenheit bei der Skala Soziales Lernen versehen (e28d) (M= 3.69, SD= .49). Tabelle 18: Skala e15 Wohlbefinden Kind e15a e15b e15c e15d Gesamt Skala Mittelwert 3.62 3.43 3.71 3.79 3.64 SD .51 .66 .49 .47 .38 Median 4 4 4 4 3.75 Range 2 2 2 2 1.5 n 77 74 75 76 73 NA 0 3 2 1 4 Median 4 4 4 4 4 3.80 Range 3 3 3 2 2 1.60 n 71 75 76 75 75 70 NA 6 2 1 2 2 7 Tabelle 19: Skala e26 Soziales Lernen e28a e28b e28c e28d e28e Gesamt Skala Mittelwert 3.44 3.63 3.45 3.69 3.44 3.55 SD .67 .56 .84 .49 .68 .51 Die Bewertungen der Skalen zur sportlichen Förderung (M= 3.44, SD= .63), Verhältnis zum Körper (M= 3.33, SD= .56), Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn (M= 3.33, SD= .75) und der Freundschaften (M= 3.07, SD= .70) zählen noch in den zufriedenen Bereich. Hinsichtlich der Skala zur sportlichen Förderung zeigen sich die Eltern allerdings sehr zufrieden mit den Fortschritten des Kindes in der Sportart (e21a) (M= 3.53, SD= .63) und der Auswirkung auf seine sportlichen 98 Fähigkeiten (e21b) (M= 3.61, SD= .59); auch das Können kann zur Geltung kommen (e21f) (M= 3.55, SD= .72). Der Umstand, dass das Sporttreiben dem Kind gut tut (e21e) stimmt die Eltern ebenfalls sehr zufrieden (M= 3.84, SD= .37). Allein die Skala freiwilliges Engagement des Kindes (e26a-e) stellt in der Zufriedenheitserhebung die Skala mit dem niedrigsten Wert dar (M= 2.04, SD= .81) Dass sich das aus den Merkmalen der Kinder erklären lässt, soll in der Diskussion näher erläutert werden (Skala 22, 23 und Skala 25 siehe Anhang). Tabelle 20: Skala e21 Sportliche Förderung e21a e21b e21c e21d e21e e21f Gesamt Skala Mittelwert 3.53 3.61 3.18 2.85 3.84 3.55 3.44 SD .63 .59 .84 .98 .37 .72 .48 Median 4 4 3 3 4 4 3.50 Range 2 2 3 3 1 2 1.5 n 73 76 73 75 76 74 70 NA 4 1 4 2 1 3 7 Tabelle 21: Skala e26 Freiwilliges Engagement des Kindes e26a e26b e26c e26d e26e Gesamt Skala Mittelwert 1.51 2.42 2.87 1.84 1.79 2.04 SD .89 1.11 1.12 .94 .95 .81 Median 1 2 3 2 2 2.60 Range 3 2 2 3 3 1.45 n 71 74 69 73 67 60 NA 6 3 8 4 10 17 Zusammenfassend lässt sich bei der der Erhebung der Maße der zentralen Tendenz bezüglich der Strukturen des Vereins feststellen, dass die Eltern am zufriedensten mit den Kernelementen, das heißt den Verantwortlichen (e11a-g) und der Trainingseinheit (e13a-d) sind. Auch die kulturelle Vielfalt (e27a-d) des SC Heuchelhof und die zwischenmenschliche Kommunikation (e29a-d) werden sehr gut bewertet. Bei der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung können vor allem die Skalen zum Wohlbefinden des Kindes (e15a-d) sowie zum Sozialen Lernen (e28a- 99 e) punkten. Eine hohe Zufriedenheit zeigt sich auch in der Skala Erleben des Kindes vor dem Training (18a-18dre). 5.2 Inferenzstatistik S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma Die Inferenzstatistik wird nun, auf Basis der bisherigen theoretischen und empirischen Forschung, Korrelationen sowie Regressionen zwischen Familienprofil und Strukturen des Vereins sowie der kindlichen Entwicklung im Verein darstellen. Darüber hinaus werden die Zusammenhänge zwischen den Strukturen des Vereins mit der kindlichen Entwicklung im Verein, sowie innerhalb der latenten Merkmale betrachtet. Familienprofil und Strukturen des Vereins Das Familienprofilbesteht aus zwei Variablen, welche untereinander einen Zusammenhang von r= .44** aufweisen (siehe Tabelle 22), welche mit dem latenten Merkmal der Strukturen des Vereins im Hinblick auf vorhandene Zusammenhänge getestet wurde. Die Skala Mitwirkender Eltern im Verein korreliert mit allen Skalen von den Vereinsstrukturen, wie in Tabelle 23 veranschaulicht wird. Dabei bestehen sehr starke Korrelationen mit den Skalen der Verantwortlichen (r= .57**), der Trainingseinheit (r= .55**) sowie der Kommunikation/Umgangston im Verein (r= .72**). Die Skala Motivation für eine Mitgliedschaft weist signifikante Korrelationen hingegen nur mit der Skala Verantwortliche (r= .32**) auf sowie eine sehr starke Korrelation mit der Skala Außenwirkung und das Image des Vereins (r= .55**). Tabelle 22: Korrelation Familienprofil e17 Motivation Mitgliedschaft e16 .44** Mitwirken Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 100 Tabelle 23: Korrelationen Familienprofil und Strukturen des Vereins e16 e11 e12 e13 e14 e27 e29 Verantwortli che Vereinsgeländ e Trainingseinhei t Außenwirk ung/Image Kulturelle Vielfalt Kommunik ation .57** .37** .37** .33** .27** .72** .22 .55** .16 .21 Mitwirken e17 .32** .15 Motivation Mitgliedsc haft Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 Aufbauend auf den Ergebnissen der Korrelation werden explorativ und induktiv multiple Regressionen durchgeführt und die Ergebnisse in Tabelle 24 dargestellt. Tabelle 24: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins UV AV Korrigiertes R2 e16 Mitwirken e11 Verantwortliche .31** e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e13 Trainingseinheit .28** e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e14 .33** e17 Motivation Außenwirkung/Image Mitgliedschaft e16 Mitwirken e29 .51** e17 Motivation Kommunikation Mitgliedschaft e16 Mitwirken .39** Strukturen des Vereins e17 Motivation Mitgliedschaft Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient β .55 .06 .53 .05 .16 .52 .77 -.10 .58 .18 Die Skalen des Familienprofils klären die Varianz der Skala Verantwortliche im Verein zu 31 % auf, die Varianz der Skala Trainingseinheit zu 28 %, die Varianz der Skala Außenwirkung/Image zu 33 % sowie die Varianz der Skala Kommunikation zu 29 % auf. Insgesamt kann die Varianz der Variablen zu den Strukturen des Vereins zu 39 % durch die Skalen des Familienprofils aufgeklärt werden. 101 Tabelle 25: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil UV AV Korrigiertes R2 β e11 Verantwortliche e16 Mitwirken .61** .18 e13 Trainingseinheit .20 e29 Kommunikation .56 e11 Verantwortliche e17 Motivation .24** .14 e14 Außenwirkung/ Mitgliedschaft .47 Image Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient Die Skalen Verantwortliche, Trainingseinheit und Kommunikation klären die Varianz der Skala Mitwirkender Eltern im Verein zu 61 % auf. Die Varianz der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft wird zu 24 % durch die Skalen der Verantwortlichen, der Außenwirkung sowie das Image des Vereins aufgeklärt (siehe Tabelle 25). Familienprofil und kindliche Entwicklung Die Skalen zum Familienprofil weisen vorwiegend signifikante Zusammenhänge mit den Skalen zur kindlichen Entwicklung auf. Die Skala Mitwirkender Eltern im Verein korreliert mit allen Skalen zur kindlichen Entwicklung. Sehr starke Korrelationen bestehen mit den Skalen Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn (r= .59**), Freiwilliges Engagement des Kindes (r= .58**) sowie Soziales Lernen (r= .54**). Die Skala Motivation für eine Mitgliedschaft weist sehr starke Zusammenhänge mit den Skalen Freundschaften (r= .53**) und des Freiwilligen Engagements des Kindes (r= .52**) auf. In Tabelle 26 werden die genannten Ergebnisse verdeutlicht. 102 Tabelle 26: Korrelationen Familienprofil und kindliche Entwicklung e15 Wohlbef inden Kind e18 Erleben Kind vor Training e21 Sportlich e Förderun g .50** e16 .44** .37** Mitwirken e17 .30** -.08 .44** Motivation Mitgliedschaft Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 e22 Verhältn is Kind Körper e25 Freundschaften .38** e23 Verhältn is Kind TrainerI n .59** e28 Soziales Lernen .37** e26 Freiwilli ges Engage ment .58** .24* .27* .53** .52** .43** In Anbetracht der dargestellten Korrelationen sowie inhaltlichen Komponenten wurden folgende Regressionen statistisch berechnet (siehe Tabelle 27). Tabelle 27: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 e16 Mitwirken e21 Sportliche .29** e17 Motivation Förderung Mitgliedschaft e16 Mitwirken e23 Verhältnis Kind .35** e17 Motivation TrainerIn Mitgliedschaft e16 Mitwirken e25 Freundschaften .30** e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e26 .39** e17 Motivation Freiwilliges Mitgliedschaft Engagement e16 Mitwirken e28 Soziales Lernen .33** e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken .4** Kindliche e17 Motivation Entwicklung Mitgliedschaft Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient β .38 .28 .57 .07 .15 .49 .45 .31 .42 .28 .47 .30 Die Skalen des Familienprofils klären die Varianz der Skala der Sportlichen Förderung im Verein zu 29 % auf, die Varianz der Skala Verhältnis Kind zum/r TrainerIn zu 35 %, die Varianz der Skala Freundschaften zu 30 %, die Varianz der Skala des Freiwilligen Engagements des Kindes zu 39 % sowie die Varianz 103 .54** der Skala des Sozialen Lernens zu 33 % auf. Insgesamt kann die Varianz der Variablen zu der kindlichen Entwicklung zu 40 % durch die Skalen des Familienprofils aufgeklärt werden. Tabelle 28: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil UV AV Korrigiertes R2 e23Verhältnis Kind e16 .38** TrainerIn Mitwirken e26 Freiwilliges Engagement e28 Soziales Lernen e25 Freundschaften e17 Motivation .30** e26 Freiwilliges Mitgliedschaft Engagement Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient β .27 .30 .17 .34 .31 Wie in Tabelle 28 dargestellt wird, klären die Skalen Verhältnis Kind zum/r TrainerIn, Freiwillige Engagement des Kindes sowie Soziales Lernen zu 38 % die Varianz der Skala Mitwirken der Eltern auf. Die Varianz der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft wird zu 30 % durch die Skalen Freundschaften und des Freiwillige Engagement des Kindes vorhergesagt. Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung Zusammenhänge zwischen den latenten Merkmalen der Strukturen des Vereins und der kindlichen Entwicklung können anhand folgender Tabelle 29 abgelesen werden. Sehr starke und signifikante Korrelationen bestehen dabei erstens zwischen den Skalen des Freiwilligen Engagements des Kindes und der Außenwirkung/Image des Vereins (r= .52**). Zweitens bestehen sehr starke Zusammenhänge zwischen der Skala Kommunikation/Umgangston im Verein mit den Skalen Verhältnis des Kindes mit TrainerIn (r= .55**) sowie der Skala Soziales Lernen (r= .66**). 104 Tabelle 29: Korrelationen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung e23 Verhältnis Kind TrainerIn .48** e25 Freundschaften e28 Soziales Lernen .07 e26 Freiwilliges Engagement .33* e12 Vereinsgelände .34** .33** .33** .21 e13 Trainingseinheit .40** .22 .36** .40** e14 Außenwirkung/ Image e27 Kulturelle Vielfalt e29 Kommunikation .47** .45** .52** .31* .34** .29* .43** .45** .55** .23 .45** .66** e11 Verantwortliche .46** Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 Anhand dieser Korrelationen und inhaltlichen Aspekten ergeben sich, wie in Tabelle 30 veranschaulicht wird, folgende Varianzaufklärungen zwischen den Variablen. Die Skala Kommunikation im Verein und der Verantwortlichen klären die Varianz der Skala Verhältnis Kind und TrainerIn zu 29 % auf. Die Varianz der Skala Soziales Lernen wird zu 44 % durch die Skalen Verantwortliche, Kulturelle Vielfalt und Kommunikation aufgeklärt. Die Skalen Außenwirkung/Image des Vereins, kulturelle Vielfalt sowie der Kommunikation/Umgangston im Verein klären die Varianz der Skala des Freiwilligen Engagements des Kindes zu 37 % voraus. 105 Tabelle 30: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung UV AV β Korrigiertes R2 e11 Verantwortliche e23 Verhältnis .29** e29 Kommunikation Kind TrainerIn e11 Verantwortliche e28 Soziales .44** e27 Kulturelle Vielfalt Lernen e29 Kommunikation e14 Außenwirkung/ Image e26 .37** e27 Kulturelle Vielfalt Freiwilliges e29 Kommunikation Engagement Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient .16 .45 .18 .25 .44 .41 .19 .29 Tabelle 31: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 β Strukturen des Vereins Kindliche .40** 0.65 Entwicklung Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient Die Variablen zu den Strukturen des Vereins klären insgesamt 40 % der Varianz der Variablen der kindlichen Entwicklung auf (siehe Tabelle 31). Kindliche Entwicklung Im Hinblick auf die Schwerpunktsetzung der vorliegenden Untersuchung auf die Entwicklung des Kindes im SC Heuchelhof, werden nun die Korrelationen innerhalb dieses latenten Merkmals betrachtet. Dabei lässt sich feststellen, dass insgesamt alle Variablen untereinander korrelieren. Besonders starke und signifikante Zusammenhänge sind in Tabelle 32 und 33 blau unterlegt. Beispielsweise besteht eine starke Korrelation zwischen der Variable Verhältnis Kind zum Körper zum einen mit Sportlicher Förderung (r= .58**) sowie Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn (r= .72**) und zum anderen mit Freundschaften (r= .53**) und Soziales Lernen (r= .55**). 106 Tabelle 32: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung Teil 1 e15 Wohlbefinden Kind e15 Wohlbefinden Kind e18 Erleben Kind vor Training e21 Sportliche Förderung e22 Verhältnis Kind Körper .56** .36** .49** .08 .29* e18 Erleben Kind vor Training .56** e21 Sportliche Förderung .36** .08 e22 Verhältnis Kind Körper .49** .29* .58** e23 Verhältnis Kind TrainerIn .50** .13 .53** .72** e25 Freundschaften .49** .12 .46** .53** e26 Freiwilliges Engagement .50** .16 .42** .60** e28 Soziales Lernen .25* .14 .64** .55** .58** Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 Tabelle 33: Korrelationen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung Teil 2 e23 Verhältnis Kind TrainerIn e25 Freundschaften e26 Freiwilliges Engagement e28 Soziales Lernen e15 Wohlbefinden Kind .50** .49** .50** .25* e18 Erleben Kind vor Training .13 .12 .16 .14 e21 Sportliche Förderung .53** .46** .43** .64** e22 Verhältnis Kind Körper .72** .53** .61** .55** .48** .62** .53** .56** .48** e23 Verhältnis Kind TrainerIn e25 Freundschaften .48** e26 Freiwilliges Engagement .62** .56** e28 Soziales Lernen .53** .48** .56** .56** Anmerkung: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01 107 Darauf aufbauend werden nun wesentliche Regressionen innerhalb des latenten Merkmals, wie in Tabelle 34 veranschaulicht wird, dargestellt. Die Varianz der Skala des Sozialen Lernens wird zu 45 % durch die Skalen Sportliche Förderung, Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn sowie durch die Freundschaften im Verein aufgeklärt. Die Varianz der Skala zum Verhältnis Kind zum Körper wird ebenfalls durch die Skalen Sportliche Förderung, Verhältnis Kind zum/r TrainerIn sowie durch die Freundschaften im Verein zu 56 % aufgeklärt. Die Varianz der Skala zum Wohlbefinden des Kindes im Verein wird zu 30 % durch die Skalen der Freundschaften und des Freiwilligen Engagements des Kindes aufgeklärt. Tabelle 34: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 β e21Sportliche e28 .45** .14 Förderung Soziales .17 e23 Verhältnis Kind Lernen .49 TrainerIn e25 Freundschaften e21Sportliche e22 .56** .21 Förderung e23 Verhältnis .47 Verhältnis Kind Kind Körper .23 TrainerIn e25 Freundschaften e25 Freundschaften e15 .30** .28 e26 Freiwilliges Wohlbefind .36 Engagement en Kind Anmerkungen: Signifikanz *p<=.05, **p<=.01,β = Regressionskoeffizient Diese explorative sowie induktive Herangehensweise der Verfahren einer Korrelations- beziehungsweise einer Regressionsanalyse soll nicht nur der nachstehenden Interpretation der Ergebnisse dienen, sondern zugleich auch mögliche Anknüpfungspunkte für weiterführende Studien innerhalb von Elternzufriedenheitsuntersuchung in Sportvereinen bieten. 108 6. Diskussion und Ausblick Die dargestellten deskriptiven und inferenzstatistischen Ergebnisse der Elternzufriedenheitsuntersuchung werden erstens hinsichtlich der zentralen Fragestellung und der Bedeutung für den SC Heuchelhof interpretiert und diskutiert. Im Anschluss daran werden zweitens die Ergebnisse anhand der gegliederten Forschungs- und Theoriebausteine betrachtet sowie auf das theoretische Modell rückbezogen. Drittens werden die methodischen Grenzen der Studie dargestellt und daran anknüpfend viertens ein Ausblick für angrenzende Studien gegeben. Abschließend werden im Fazit wesentliche Aspekte der vorliegenden Erhebung zusammengefasst. 6.1 Bedeutung der Ergebnisse für den SC Heuchelhof N. Touma Nachdem im vorangegangenen Kapitel die Ergebnisse der deskriptiven und der Inferenz-Statistik dargestellt wurden, wird nun die eigentliche Forschungsfrage nach der aktuellen Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof beantwortet. Wie in Kapitel 5.1 dargelegt, ergibt die Auswertung des Fragebogens, dass die Eltern insgesamt eher bis sehr zufrieden mit den Vereinsstrukturen und der sportlichen und sozialen Förderung ihrer Kinder sind. An dieser Stelle werden nun diejenigen Ergebnisse diskutiert und interpretiert, welche als besonders relevant für die Aussage über die Zufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof erachtet werden. Zugang zum Verein, Mitgliederstruktur und Familienprofil Von den teilnehmenden Elternteilen geben jeweils etwa 65 % der Eltern an, aus Deutschland zu stammen. Auch andere Nationalitäten sind im SC Heuchelhof, wie in Kapitel 4.4 in der Beschreibung der Stichprobe geschildert, zahlreich vertreten, was dem „interkulturellem Selbstverständnis“ (Sportclub Heuchelhof, 2015a) des Vereins entspricht. Diese kulturelle Vielfalt im Vereinsleben bestärkt die Relevanz von Projekten zur Integration und das Engagement als Stützpunktverein des Projektes Integration durch Sport. 109 Hinsichtlich des Zugangs zum Verein lässt sich feststellen, dass bewährte Kanäle wie Freunde (53,25 %), Nachbarschaft (14,29 %) und Schule (16,88 %) am stärksten wirken. Verbunden mit der Mitgliederfluktuation und der immer früheren Abkehr vom Verein (Schmidt, 22009) zeigt dies, dass niederschwellige Projekte wie zum Beispiel Nightkick, ein offenes Sportangebot für Jugendliche, das im Frühjahr 2015 beginnt, einen guten Zugang zum Verein ermöglichen können (Sportclub Heuchelhof, 2015b). Ferner eignet sich auch die Betrachtung der Öffentlichkeitsarbeit. Bemerkenswert diesbezüglich ist die relativ hohe Angabe, über das Internet (11,69 %) auf den Sportverein aufmerksam geworden zu sein; wohingegen Werbung nur einmal und keinmal Flyer den Weg zum Verein ebnen können. Daher scheint die bisherige Internetpräsenz wirksam und lässt sich gegebenenfalls noch ausbauen, insbesondere im Hinblick auf weniger bekannte Angebote wie Ju-Jutsu oder Boxen. Auch die Bekanntheit und Teilnahme an den Zusatzangeboten Schuhbörse und Hausaufgabenbetreuung ließe sich dadurch noch steigern. Des Weiteren können schon genutzte Zugänge wie zum Beispiel Kita-AGs (5,19 %) oder Gemeinde-Aktivitäten (3,9 %) durch Kooperationen intensiviert werden. Zum Familienprofil lässt sich weiterhin feststellen, dass das Mitwirken der Eltern im SC Heuchelhof gut funktioniert (Skala e16: M= 3.21; SD = .59). Bei der Betrachtung der einzelnen Fragenergibt die Auswertung, dass einige der Eltern mithelfen, wenn beim SC Heuchelhof etwas anliegt (e16c: M= 2.69; SD= 1.01). Sie fühlen sich wahrgenommen, was die Umsetzung ihrer Vorschläge betrifft (e16d: M= 3.11; SD= .65) und schätzen darüber hinaus ihre Kommunikation mit TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen als gut ein (e16f: M= 3.51; SD= .72). Auch die Motivation der Eltern für eine Mitgliedschaft weist mittlere bis hohe Werte auf (Skala e17: M= 2.75; SD= .73). Diese Skala wird im Folgenden differenzierter betrachtet. Einige der Eltern sehen den SC Heuchelhof als Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen (e17f: M= 2.79; SD= 1.01). Die Frage nach dem Zusammensein in geselliger Rundeergibt einen Mittelwert von 2.29 (SD= 1.09). Dieser Wert kann durch die kurze Dauer der Mitgliedschaft der Kinder bedingt sein; gegebenenfalls ließe sich die Motivation dafür durch eine Stärkung 110 der Einbindung steigern. Der Fragebogen erfasst auch, wie wichtig den Eltern die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist. Dabei ergibt sich eine geringfügig höhere Zugehörigkeit auf Seiten der Kinder (e17c: M= 2.56; SD= .99; e17d: M= 2.78; SD= 1.12). Mit einem Mittelwert von 2.96 (SD= 1.07) haben sich die Eltern eher bewusst für den Verein entschieden. Hier nimmt auch der genannte Faktor des Zugangs wieder Einfluss, da, wie oben ausgeführt, die Mitgliedschaft oft aufgrund von örtlicher Nähe und Freundschaften eingegangen wird. Die Eltern schätzen den SC Heuchelhof mit einem Mittelwert von 2.99 (SD= .85) als beliebt in ihrem Umfeld ein. Dieser Aspekt wird im folgenden Abschnitt zu den Vereinsstrukturen vertieft. Die Vereinsstrukturen Mit den Verantwortlichen (Skala e11) ergibt sich eine mittlere bis hohe Zufriedenheit (M= 3.58, SD= .41), wobei die Eltern sehr zufrieden mit den TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen (M= 3.66, SD= .40) und eher zufrieden mit der Vereinsführung des Sportclubs sind (M= 3.42, SD= .60). Bei der Vereinsführung fällt die hohe Anzahl an 15 Nicht-Angaben auf. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass die Eltern bisher keinen Kontakt zu den Verantwortlichen hatten; wie beschrieben, sind über die Hälfte der Kinder (52,11 %) seit einem Jahr oder kürzer Mitglied des SC Heuchelhof. Im Sinne der Transparenz, Mitgestaltung und Mitgliederbindung liegt hierin Potential zur Verbesserung, insbesondere, wenn man den Rückbezug zu Zufriedenheitstheorien in Kapitel 3.2 schafft (siehe dazu auch Kapitel 6.2). Die Außenwirkung und das Image des SC Heuchelhof werden von den Eltern überwiegend als gut eingestuft (Skala e14: M= 3.02; SD= .65). Dabei erreichen interessanterweise die Items e14b (M= 2.55; SD= 1.00) und e14e (M= 2.19; SD= 1.13) die niedrigsten Werte. Diese beziehen sich auf die Informationen, die der Verein nach außen trägt. Hier ist eine bessere Kommunikation zwischen Vereinsverantwortlichen und Eltern indiziert. Besser bewertet sind die Fragen zur Bekanntheit (M= 3.16; SD= .90), Beliebtheit (e14f: M= 3.19; SD= .60) und der Identifikation des Kindes mit dem Verein (e14g: M= 3.18; SD= .79). 111 Mit einem Mittelwert von M= 3.68 (SD= .55) äußern die Eltern eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Trainingseinheit (Skala e13). Sowohl Zeitpunkt (e13b: M= 3.66; SD= .56) und Dauer (e13a: M= 3.68; SD= .55) als auch Gruppengröße (e13d: M= 3.37; SD= .84) und Anforderungen, die das Training an das Kind stellt (e13c: M= 3.67; SD= .50), werden durchweg als gut bis sehr gut beurteilt. Dies hebt die Bedeutung der Qualität des jeweiligen Sportangebots hervor, die am SC Heuchelhof über alle erfassten Sportarten hinweg gesichert ist. Auch die oben erwähnte kulturelle Vielfalt wurde in der Erfragung der Teilzufriedenheit mit den Vereinsstrukturen berücksichtigt. So geben die Eltern bei Skala e27 zu kultureller Vielfalt an, dass sie das Gefühl haben, dass im SC Heuchelhof jeder willkommen ist (M= 3.74; SD= .44). Die Auswertung der Items zu kultureller Vielfalt als Bereicherung(e27b: M= 3.74; SD= .63), zum multinationalen Austausch als Ressource für das Kind (e27c: M= 3.37; SD= .76) und zur Bedeutung, die die Eltern dieser Vielfalt zuschreiben (e27d: M= 3.77; SD= .46) deuten mit ihren hohen bis sehr hohen Ergebnissen darauf hin, dass das Miteinander der Nationen im SC Heuchelhof nicht nur akzeptiert, sondern von den Eltern als Gewinn geschätzt wird. Die Kommunikation (e29: M= 5.58; SD= .55) wird durchgehend sehr gut beurteilt. Die Eltern können selbst bei Konflikten offen mit TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sprechen (e29a: M= 3.61; SD= .64; e29c: M= 3.58; SD= .60) und beschreiben eine gute, freundschaftliche Zusammenarbeit und Atmosphäre (e 29b: M= 3.51; SD= .73; e 29d: M= 3.55; SD= .62). Die Ergebnisse der Teilzufriedenheit mit den Strukturen des Vereins in Verbindung mit dem Familienprofil weisen, wie in der inferenzstatistischen Auswertung in Kapitel 5.2 ermittelt, darauf hin, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Skala Mitwirken der Eltern im Verein mit den Skalen Verantwortlichen, Trainingseinheit und Kommunikation besteht. Diese können das Mitwirken der Eltern zu 61 % vorhersagen. Daraus kann man in Bezug zur deskriptiven Auswertung schließen, dass die Mitgliederbindung durch einen stärkeren Einbezug und Informationsfluss zu den Eltern noch gesteigert werden könnte. Darüber hinaus wird durch das Mitwirken und die Motivation der 112 Mitgliedschaft der Eltern die Varianz der Teilzufriedenheit mit den Strukturen zu 39 % und der kindlichen Entwicklung zu 40 % aufgeklärt. Das elterliche Engagement erweist sich also als wichtiger Faktor hinsichtlich der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof (siehe Kapitel 5.2; Kapitel 6.2). Die kindliche Entwicklung Im Bereich der Förderung der kindlichen Entwicklung wird der SC Heuchelhof von den Eltern als gut bis sehr gut bewertet. Die Skala e21 zur sportlichen Förderung weist mit einem Mittelwert von M= 3.44 (SD= .48) darauf hin, dass die Eltern mit der Talentförderung und der Unterstützung der motorischen Entwicklung ihrer Kinder im SC Heuchelhof durchaus zufrieden sind. Sie geben an, dass ihr Kind immer besser in der Sportart wird, die es am SC Heuchelhof trainiert (e21a: M= 3.53; SD= .63), konstatieren mehrheitlich positive Auswirkungen auf die sportlichen Fähigkeiten des Kindes (e21b: M= 3.61; SD= .83) und seine Sportlichkeit insgesamt (e21c: M= 3.18; SD= .84) sowie einen Effekt auf das Wohlbefinden ihres Kindes (e21e: M= 3.84; SD= .37). Einzig das Item zu einem gesünderen Lebensstil durch die Mitgliedschaft fällt aus diesen hohen bis sehr hohen Ergebnissen mit einem Mittelwert von 2.85 (SD= .98) heraus, was dem Forschungsstand zu diesem Feld eher entspricht (siehe dazu Kapitel 6.2). Die TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof loben (e22d: M= 3.47; SD= .71; e23c: M= 3.43; SD= .77) und ermutigen die Kinder zur Steigerung der eigenen Leistung (e22e: M= 3.53; SD= .62). Die Eltern stellen darüber hinaus eine Steigerung im Selbstbewusstsein ihres Kindes fest (e22c: M= 3.16; SD= .84). Dies lässt sich verbinden mit der Unterstützung durch TrainerInnen (e23b: M= 3.33; SD= .77) und der Sicherheit, die die Kinder aus dem Feedback von TrainerIn und/oder ÜbunsleiterIn gewinnen (e23a: M= 3.18; SD= .85) Interessant ist in diesen Ergebnissen auch die ähnliche Bewertung der Einschätzung des Verhältnisses vom Kind zu seinem eigenen Körper (Skala e22: M= 3.33; SD= .56) und des Verhältnisses zwischen Kind zum/r TrainerIn (Skala e23: M= 3.33; SD= .75). Diese beiden Skalen weisen darüber hinaus hohe Korrelationswerte auf (e22, e23: r= .72**). Somit liegt die Vermutung nahe, dass TrainerInnen und 113 ÜbungsleiterInnen durch ein gutes Verhältnis zu ihren Schützlingen diese auch bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben unterstützen können. Für die elterliche Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung sprechen auch die Ergebnisse der Skala zum Erlebendes Kindes vor dem Training (e18), in welcher sich ergibt, dass die jungen Mitglieder des SC Heuchelhof sich auf das Training freuen (M= 3,74; SD= .50). Ferner schätzen die Eltern ihre Kinder nach dem Training als fröhlich (e20d: M= 3.42; SD= .59) und ausgeglichen (e20a: M= 3.30; SD= .73) ein. Diese Ergebnisse unterstreichen erneut die elterliche Wertschätzung und Qualität der Trainingseinheit. Die Skalen Freundschaften und freiwilliges Engagement des Kindes (e25 und e26) weisen eher eine mäßige bis unterdurchschnittliche Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof auf und bilden somit das Schlusslicht innerhalb der Befragung. Die Skala zu Freundschaften zeigt mit einem Mittelwert von 3.07 (SD= .70), dass die Eltern mit dem SC Heuchelhof als Ort, um Freundschaften zu knüpfen, eher zufrieden sind. Dieser Wert könnte aus der teilweise kurzen Mitgliedschaftsdauer der Kinder und deren oft jungem Alter resultieren. Dies ist auch der Grund für das niedrige Ergebnis des latenten Merkmals des freiwilligen Engagements des Kindes (e26: M= 2.04; SD= .81). Junge Kinder sind beispielsweise im Hinblick auf ihre körperliche Kraft noch nicht in der Lage, aktiv beim Trainingsauf- und abbau mitzuhelfen (e26b: M= 2.42; SD= 1.11); genauso scheinen Aussagen darüber verfrüht, ob die Kinder später selbst einmal eine Sportgruppe leiten möchten oder nicht (e26e: M= 1.79; SD= .95). Hier könnte der SC Heuchelhof zwar Maßnahmen ergreifen, um auch jüngere Mitglieder stärker einzubinden, aber es erscheint eher sinnvoll, einen altersgestuften Fragebogen zu entwickeln (siehe dazu Kapitel 6.3), in welchem das kindliche Engagement erst ab einer höheren Altersstufe berücksichtigt wird. Hinsichtlich des sozialen Lernens im Verein (Skala e28) kann eine sehr hohe Zufriedenheit der Eltern mit dem Sportclub konstatiert werden (M= 3.55; SD= .51). Die Kinder entwickeln im SC Heuchelhof ein Verständnis von Fairness (e28a: M= 3.44; SD= .67), lernen, sich an Regeln zu halten (e28b: M= 3.63; SD= .56) und im Team zu agieren (e28c: M= 3.45; SD= .84); sie erwerben darüber 114 hinaus die Fähigkeit, auf andere zu achten (e28d: M= 3.69; SD= .49) und auch Kompromisse einzugehen (e28e: M= 3.44; SD= 0.68). Die durchweg positiven Resultate dieser Skala zeigen zum einen, dass es den TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen des SC Heuchelhof gelingt, den Verein zu einem pädagogischen Ort zu machen. Zum anderen wird dadurch die Bedeutung des Sportvereins als Sozialisationsstätte im Allgemeinen und des SC Heuchelhof im Besonderen unterstrichen. Auch die Inferenzstatistik beweist das komplexe Zusammenspiel zwischen sozialem Lernen und förderlichen Bedingungen im Sportverein; so wird die Skala des Sozialen Lernens (e28) durch die Skalen zur sportlichen Förderung (e21), das Verhältnis Kind zum/r TrainerIn (e23) und Freundschaften (e25) im Verein zu 45 % aufgeklärt. Eine Varianz von 44 % für Skala e28 zum sozialen Lernen ergibt sich durch die Aspekte Verantwortliche (e11), kulturelle Vielfalt (e27) und Kommunikation (e29) (siehe Kapitel 5.2). Der SC Heuchelhof ist, so lassen die Ergebnisse schließen, für seine jungen Mitglieder und deren Eltern nicht ausschließlich Sport-, sondern auch Sozialisationsstätte. Dies hängt jedoch nicht nur vom Training selbst ab, sondern wird auch dadurch bestimmt, was informell um dieses herum geschieht. Es lässt sich insgesamt feststellen, dass die Eltern der Mitglieder des SC Heuchelhof zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Verein sind. Die Erhebung des Familienprofils und der beiden Teilzufriedenheiten zu Strukturen des Vereins und der kindlichen Förderung im Verein haben sich als adäquate Methode erwiesen, um elterliche Zufriedenheit mit dem Sportverein zu erfassen. Dabei kann die im theoretischen Modell gestellte, übergeordnete Frage “Wie zufrieden sind die Eltern mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes an den SC Heuchelhof?”anhand der beiden anderen Fragen „Wie zufrieden sind die Eltern mit den Strukturen des SC Heuchelhof?“ und „Wie zufrieden sind die Eltern mit der Entwicklungen des eignen Kindes im SC Heuchelhof?“ beantwortet werden: die Eltern sind in allen erfassten Teilbereichen eher bis sehr zufrieden. Darüber hinaus kann der vom Forschungsteam entwickelte Fragebogen zur Unterstützung weiterer Forschungen im Feld der Elternzufriedenheit mit Sportvereinen herangezogen werden. Dazu befasst sich das folgende Kapitel mit der Deutung der Ergebnisse in Rückbezug auf Forschungsstand und theoretische Grundlagen. 115 6.2 Bezug zu Forschungsstand und Theorie S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma Zufriedenheit Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zur Elternzufriedenheit hinsichtlich des SC Heuchelhof fallen insgesamt positiv aus. Es konnte herausgestellt werden, dass die Eltern eher bis sehr zufrieden mit einer Mitgliedschaft des eigenen Kindes im SC Heuchelhof sind (Strukturen des Vereins (M= 3.51; SD= .31); kindliche Entwicklung im Verein (M= 3.18; SD= .47). Diese Tendenz hoher Zufriedenheitswerte zeigt sich auch innerhalb der Auseinandersetzung von Zufriedenheitsuntersuchungen bei Neuberger (1985), Siebeck (2006) sowie Schütz (2009). Sie führen dieses Phänomen unter anderem auf den personalen und gesellschaftlichen Erwartungsdruck zurück, welcher in der vorliegenden Untersuchung zwar als Indikator bedacht wird, jedoch nicht als alleinige Begründung dienen soll. Dabei ist Elternzufriedenheit nicht nur abhängig von personalen und gesellschaftlichen Einstellungen (Siebeck, 2006), sondern ebenso von der Wahrnehmung der Erfahrungen des eigenen Kindes (Kuhn, 2009). Es kann im Umkehrschluss demzufolge angenommen werden, dass auch bei den Kindern eine eher bis stark ausgeprägte Zufriedenheit mit dem SC Heuchelhof vorherrscht. Innerhalb des Familienprofils wurde versucht, die Einstellungen der Eltern durch die Skalen e16 Mitwirken der Eltern und e17 Motivation für eine Mitgliedschaft zu erheben. Um eine größtmögliche Vielseitigkeit der Einstellungen zu erreichen, fanden dabei affektive, kognitive sowie konative Einstellungskomponenten (Rosenberg & Hovland, 1960) Berücksichtigung. Wie im theoretischen Teil dieser Untersuchung wird auch in den Ergebnissen der Einfluss der Einstellungen sowie Handlungstendenzen auf die Elternzufriedenheit (Müller, 2013) deutlich. Dies zeichnet sich in eher bis sehr zutreffenden Werten zur beispielsweise bewussten Entscheidung für den SC Heuchelhof (e17g: M= 2.96; SD= 1.07), der Mithilfe der Eltern (e16c: M= 2.70; SD= 1.01) sowie der Interaktion der Eltern mit den ÜbungsleiterInnen (e16d: M = 3.11; SD = .65), (e16f: M= 3.51; SD= .72) ab. Die Ergebnisse repräsentieren eher engagierte Eltern, die sich eher bewusst für den Verein entschieden haben (e16: M= 3.21; 116 SD= .73; e17: M= 2.75; SD= .73). Die Resultate zeigen zudem auf, dass nahezu alle Variablen der Teilzufriedenheiten mit den Einstellungen der Eltern (e16, e17) korrelieren, was auf einen deutlichen Zusammenhang von engagierten Eltern, einer bewussten Entscheidung zur Mitgliedschaft und hohen Zufriedenheitsbewertungen bezüglich des SC Heuchelhof aufzeigt. Keine signifikanten Korrelationen bestehen ausschließlich zwischen der Skala e17 Motivation für eine Mitgliedschaft und den Skalen e12 Vereinsort, e13 Trainingseinheit, e18 Erleben Kind vor Training, e27 Kulturelle Vielfalt und e29 Kommunikation. Es kann angenommen werden, dass dies auf den zeitlichen Aspekt zurückzuführen ist, indem die Motivation für eine Mitgliedschaft dem elterlichen Erleben und Bewerten des Vereinsgeschehens vorgelagert ist. Es bleibt festzuhalten, dass ein signifikanter Zusammenhang (r= .44**) zwischen den Skalen e16 und e17 existiert, was darauf hinweist, dass beide Skalen ein das latente Merkmal Familienprofil zuverlässig abbilden. Insgesamt wird die Varianz der Skalen zu den Strukturen des Vereins zu 39 % von den Skalen des Familienprofils aufgeklärt. Ein ähnliches Ergebnis (40 %) besteht bei der Varianzaufklärung der Skalen zur kindlichen Entwicklung durch die Skalen des Familienprofils. Diese Ergebnisse sprechen für eine Tendenz der Einflüsse der Einstellungen der Eltern auf die Zufriedenheit mit den Strukturen (Nagel et. al, 2004) und mit der kindlichen Entwicklung (Müller, 2013) im SC Heuchelhof. Die theoretisch dargestellte Einflussnahme von Einstellungskomponenten (Müller, 2013), wie beispielsweise e16 Mitwirken der Eltern im Verein, auf die Gesamtzufriedenheit der Eltern mit dem SC Heuchelhof findet demnach Bestätigung. Der Einfluss der Einstellungen der Eltern auf Werte und Normen der Kinder, kann in Anlehnung an Kuhn (2009) ebenfalls bestätigt werden, da die Varianz der Skala zum Freiwilligen Engagement des Kindes durch die Skalen des Familienprofils zu 39 % aufgeklärt werden konnte. Zudem liegt die Annahme nahe, dass dieser Zusammenhang wiederum positive Auswirkungen auf die Elternzufriedenheit mit sich bringt. 117 Nicht evaluiert wurde dagegen ein konkreter Ist-Soll-Vergleich (Burmann, 1991; Schwetje, 1999) von Erwartungshaltungen und Einstellungen der Eltern zu einzelnen Aspekten wie Strukturen des Vereins oder kindlicher Entwicklung. Vor dem Hintergrund möglicher Ermüdungserscheinungen aufgrund einer 2Komponenten-Abfrage (Meffert & Schwetje, 1998) mit Hinblick auf wünschenswerte und wahrgenommene Leistungen, wurde auf eine Abfrage einzelner Items zum Vergleichsprozess von Ist- und Soll-Komponenten verzichtet. Anklang in dieser Untersuchung fanden zudem einige zentrale, aus angrenzenden Studien beispielsweise zur Schule, angewendete Aspekte, die teilweise übernommen und auf den Verein angewandt wurden (Fantuzzo, Perry & Childs, 2006; Griffith, 1997; Lowenbraun, Madge & Affleck, 1990; Müller, 2013; PreussLausitz, 1997). Anhand der Faktoren aus dem theoretischen Teil dieser Untersuchung, treten im Hinblick auf die Skalen zum Wohlbefinden des Kindes (e15: M= 3.64; SD= .38), zur bewussten Entscheidung (e17g: M= 2.96; SD= 1.07) für den Verein, zum Mitgestalten der Eltern (e16c: M= 2.70; SD= 1.01) sowie zu kompetenten Trainingseinheiten (e13: M= 3.60; SD= .48) und zu TrainerInnen und Verantwortlichen (e11: M= 3.58; SD= .41) zufriedenstellende Werte auf, wodurch herangezogene theoretische Ansätze bestätigt werden. Folglich stellen auch diese Aspekte wesentliche Indikatoren für eine Erhebung von Elternzufriedenheit im Sportverein dar. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass diese Untersuchung aufgrund der gewählten Konstruktion des Familienprofils nur eingeschränkt die Möglichkeit zur Erhebung signifikanter Wechselwirkungen von Einstellungen und Elternzufriedenheit bietet, jedoch als Grundlage für weiterführende Studien herangezogen werden kann. Dieser Aspekt soll nachfolgend im Rückbezug auf das theoretische Modell nochmals detaillierter diskutiert werden. Strukturen des Vereins Insgesamt zeigt sich, dass die Eltern mit den Strukturen des Vereins sehr zufrieden sind (M= 3.51; SD= .31). Aus der Vereinsforschung (Nagel et al., 2004, 2006) lässt sich insbesondere feststellen, wie wichtig Mitgliedern die Qualität der 118 Verantwortlichen ist, weshalb die Ergebnisse sehr zufriedenstellend sind (e11: M= 3.58; SD= .41). Es handelt sich demzufolge um ein wichtiges Qualitätskriterium, das auch für Eltern hinsichtlich der Tatsache relevant sein dürfte, dass die Kinder auf möglichst hohem Niveau betreut werden. Es zeigt sich ferner, dass die höchsten Korrelationen zu den Skalen Verhältnis Kind zum/r TrainerIn (e11, e23: r= .48**) sowie Sozialem Lernen (e11, e28: r= .46**) bestehen, wodurch wichtige Zusammenhänge aufgezeigt werden können. Betreffs der Trainingseinheit (e13: M= 3.60; SD= .48) kann die höchste Korrelation zur Skala sportliche Förderung nachgewiesen werden (e13, e21: r= .45**), wodurch sich die Aussagekraft der Skala zu bestätigen scheint. Aus Sicht der Sportvereine ist auch der Aspekt der Mitgliederbindung und gewinnung interessant. Insbesondere vereinspolitisch engagierte Mitglieder bleiben dem Verein verbunden (Nagel, 2006). Nachdem man die Mitglieder nicht unmittelbar über ihren Verbleib im Verein befragen kann, lässt sich über das Engagement Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen. Doch welche Faktoren, sorgen dafür, dass die Eltern sich im Verein engagieren? Die lineare multiple Regression mit dem Kriterium Mitwirken der Eltern im Verein klärt diesbezüglich durch die Prädiktoren Verantwortliche (e16, e11: r= .57**), Trainingseinheit (e16, e13: r= .55**) und Kommunikation (e16, e29: r= .72**) fast 61 % der Varianz auf. Demnach können diese Skalen als zentrale Elemente hinsichtlich der Strukturen des Vereins ausgemacht werden. In der Vereinsforschung wird betont, dass das Ansehen des Sportvereins in der Öffentlichkeit ebenso wie die finanzielle Lage eher aus der Perspektive der Sportvereine relevant ist (Nagel et al., 2004). Mitglieder achten hierbei mehr auf gesundheitsorientierten Sport und einen günstigen Mitgliedsbeitrag. Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Skala Ansehen/Image des Vereins mit der Skala Motivation für eine Mitgliedschaft lässt allerdings vermuten, dass Mitglieder und gegebenenfalls zukünftige Mitglieder durchaus auf das Image eines Vereins achten (e14, e16: r= .55**). Es liegt auch im Interesse der Mitglieder, dass die Anlagen in einem guten Zustand sind (Nagel et al., 2004). Die Bewertung des Vereinsortes (e12: M= 3.45; 119 SD= .57) kann allerdings unter dem Aspekt kritisch gesehen werden, dass die Eltern oftmals keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Nicht in der vorliegenden Untersuchung enthalten sind Skalen bezüglich dem Angebot per se, also ob aus Sicht der Eltern ein vielfältiges Angebot besteht, was auf die Bedarfe der Jugendlichen zugeschnitten ist (Nagel et al. 2004). Darauf wird allerdings verzichtet genauer einzugehen, da der SC Heuchelhof über ein breitgefächertes Sportangebot verfügt. Der Fokus liegt daher vielmehr darauf, wie sich empirisch durch die Auswertung der Frage e06zeigt, die Bekanntheit bezüglich aller zehn Sportangebote und der Zusatzangebote zu steigern. Die Faktoren Solidaritätsdenken und der Wunsch nach Geselligkeit und Gemeinschaft haben für die Mitglieder ebenfalls eine wichtige Bedeutung (Emrich, Pitsch & Papathanassiou, 2001). Im Hinblick auf die Sportvereinskultur offenbart sich die Zufriedenheit in der Wahrnehmung einer guten Atmosphäre (e27a: M= 3.74; SD=.44) der zwischenmenschlichen Kommunikation (29c: M= 3.58; SD= .60; 11f: M= 3.63; SD= .56) sowie dem Umgang mit Konflikten (e29a: M= 3.61; SD= .64) (Nagel et al., 2004). Somit lässt sich schlussfolgern, dass die Art und Weise der Mitgliedschaftsbeziehungen und Orientierungen maßgebliche Basis der Organisationskultur in Sportvereinen sind und es im engen Zusammenhang mit dem Erleben des Miteinanders steht. Demnach können in Bezug auf den SC Heuchelhof, die Skalen, welche die Kommunikation (e29: M= 3.58; SD= .55), Möglichkeiten zum Mitwirken (e16: M= 3.21; SD= .59), oder auch zur Bewertung der kulturellen Vielfalt abbilden (e27: M= 3.62; SD= .38), als Einschätzung des Gemeinschaftserlebens dienen. Hierbei ließe sich ein neues latente Merkmal, die Sportvereinskultur, berechnen, welche sich aus den Skalen e11, e16, e27 und e29 zusammensetzt (α= .77). Diesbezüglich sind die Eltern ebenfalls sehr zufrieden (M= 3.50, SD= .39) (Anm.: Skala im Anhang). Bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ergibt sich die Notwendigkeit, zielgruppenspezifische Angebote zu gestalten; daher sollten Sportangebote, gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund, beispielsweise explizit an Mädchen ausgerichtet sein (Schmidt & Eichhorn, 2007). Dass in der Stichprobe die Kinder fast zur Hälfte Mädchen (46,67 %) sind, 120 ist bei dem Migrationsanteil von circa 35 % ein gutes Zeichen. Gerade sportliche Angebote, wie zum Beispiel den Mädchenfußballgruppen, den „Heuchelhof dragons“ (SC Heuchelhof, 2015c) können als zielgruppenspezifisches Vorgehen bewertet werden. Es zeigt sich auch, dass die Eltern mit der kulturellen Vielfalt (e27: M= 3.62, SD= .38) sehr zufrieden sind. Diesbezüglich wäre es sinnvoll, die Verantwortlichen am Verein zu befragen, um dann einen Einblick über das Selbstverständnis zu erlangen. Die positive Bewertung der kulturellen Vielfalt am SC Heuchelhof setzt jedoch ein erfreuliches Signal. Im Rahmen der Reliabilitätsanalyse wurde zwar deutlich, dass die Skala e27 kulturelle Vielfaltin Anbetracht der geringen Menge an Items reliabel misst, aber um den großen Themenkomplex der Internationalität und dem Miteinander der Kulturen in Sportvereinen zu erfassen, eine Modifikation der Art und Anzahl der Items zur kulturellen Vielfalt in Sportvereinen vorgenommen werden sollte. Kindliche Entwicklung Es geht aus den Ergebnissen der Evaluation der Elternzufriedenheit deutlich hervor, dass die Eltern der jungen Mitglieder des SC Heuchelhof auch mit der Entwicklung und Förderung ihrer Kinder zufrieden bis sehr zufrieden sind. In Bezug auf bereits vorhandene Forschungsergebnisse sowie theoretische Annahmen zum Sozialisationseffekt von Sportvereinen lässt sich herausstellen, dass bei dieser Befragung vor allem viele Eltern junger Kinder (52 % der Kinder sind ein bis sieben Jahre alt) befragt wurden, weshalb das Engagement der Kinder und Jugendlichen sowie die engen Freundschaften, welche über den Sportverein entstehen können, eher weniger bestehen. Diese Annahme wurde im theoretischen Teil schon betont (siehe Kapitel 3.3); der wichtige Einfluss der Peers kann erst mit einer länger anhaltenden Mitgliedschaft entstehen und somit auf die soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wirken (Brettschneider & Kleine, 2002). Ebenso begünstigen die Strukturen des Sportvereins das soziale Engagement der Kinder erst nach einer gewissen Dauer der Mitgliedschaft und dem Erreichen eines gewissen Alters (Hoffman, 2008); da allerdings 52 % der Kinder erst seit einem Jahr oder kürzer Mitglied am SC Heuchelhof sind, passt 121 das geringe freiwillige Engagement (e26: M= 2.04; SD= .81), zu den Ergebnissen Hoffmans. In diesem jungen Alter der Kinder spielen Spaß und Wohlbefinden eine vorrangige Rolle, was auch die positiven Ergebnisse zur Skala Erleben des Kindes vor dem Training veranschaulichen. Viele Eltern geben an, dass ihre Kindervor dem Training ausgeglichen und fröhlich sind (e20a: M= 3.3; SD= .73; e20d: M= 3.42; SD= .59). Zudem zeigt die Auswertung der Skala zum Wohlbefinden des Kindes im Verein, wie in Kapitel 6.1 thematisiert, ebenso, wie zufrieden die Eltern mit diesem sind (e15: M= 3.64; SD= .38). Des Weiteren ergab die Auswertung, dass eher fröhliche, gemeinschaftsorientierte Kinder Mitglied im SC Heuchelhof sind. So schreiben die Elternihrem Kind bei der Temperamentseinschätzung mit großer Überzahl einen geselligen Charakter zu (e24d: M= 3.46; SD= .68). Dies kann insofern gedeutet werden, dass möglicherweise bereits eine soziale Entwicklung stattfindet, was für die Theorien Gruppe & Krügers (32007) spricht. Die Skala zum sozialen Lernen wird auffallend positiv bewertet (e28: M= 3.50; SD= .55).Demnach sehen die Eltern Fortschritte in der sozialen Entwicklung ihrer Kinder (Grupe & Krüger, 32007). Wie im vorhergehenden Kapitel thematisiert, unterstreichen die Ergebnisse dieser Skala die Bedeutung des Sportvereins als Sozialisationsinstanz. Ebenso positiv fällt das Verhältnis der Kinder zu ihrem/ihrer TrainerIn auf. Auch hier scheint der SC Heuchelhof den Erwartungen der Eltern zu entsprechen, sodass die Kinder ein gutes Verhältnis zu ihrem/ihrer TrainerIn aufbauen können (e23: M= 3.33; SD= .75), was wiederum, den theoretischen Annahmen zufolge, einen positiven Einfluss auf die soziale und motorischen Entwicklung der Kinder haben wird (e23, e21: r= .53**; e23, e28: r= .53**) (Grupe & Krüger, 32007; Schwier, 2003). Wie der oben genannte Wert zeigt, hat der/die TrainerIn einen Einfluss auf den Sozialisationsprozess der Kinder, was die Abhängigkeit der Sozialisation von der pädagogischen Kompetenz von TrainerIn und/oder ÜbungsleiterIn nach Schwier (2003) bestätigt. Daneben wirken sich auch die Freundschaften (e25, e28: r= .48**) sowie die Strukturen des Vereins (e11, e27, e29) mit einer Varianz von 44 % auf das soziale Lernen aus (Grupe & Krüger 3 2007). Diese Ergebnisse deuten sehr stark auf die Bestätigung der Annahme des 122 Sportvereins als bedeutende Sozialisationsstätte hin und zeigen gleichzeitig auf, dass nicht nur pädagogische Handlungskompetenz des Trainers relevant sind, sondern darüber hinaus die angesprochene Vereinskultur und Freundschaften im Sinne eines Gemeinschaftsempfindens. Neben der hohen Zufriedenheit mit dem sozialen Lernen sowie der sozialemotionalen Entwicklung der Kinder sind die Eltern auch mit der motorischen Entwicklung im Sinne einer sportlichen Förderung ihrer Kinder sehr zufrieden (e21: M= 3.33; SD= .48). Auch diesem Anspruch kann der SC Heuchelhof gerecht werden. Aus der genauen Betrachtung der Ergebnisse der Skalen wird ersichtlich, dass die Mitgliedschaft des Kindes im SC Heuchelhof die sportlichen Fähigkeiten der Kinder positiv beeinflusst und den Kindern ganz allgemein gut tut. Die Skala zum Körpergefühl des Kindes ist ebenfalls gut bis sehr gut bewertet (e22: M= 3.33; SD= .56). Hier lassen sich positive Auswirkungen des Sporttreibens im SC Heuchelhof auf das Körperkonzept der Kinder und Jugendlichen feststellen. Dieses Ergebnis reiht sich in die ambivalenten Resultate der Forschung ein. Eventuell bestätigt sich die These von Brettschneider & Gerlach (2004), dass im Sportverein eher talentierte Kinder Mitglieder sind, die sich eine Bestätigung der eigenen Fähigkeiten erwarten (siehe auch Brettschneider & Kleine, 2002). Dies konnte jedoch im Rahmen des Fragebogens nicht herausgefunden werden. Die Resultate der Elternbefragung am SC Heuchelhof sprechen eher für die Auswirkung einer Mitgliedschaft im Sportverein auf Körper – und Selbstkonzept. Demnach widersprechen sie Gerlach & Brettschneider (2013), Brettschneider & Gerlach (2004), die eine positivere körperliche und psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch den Sportverein verwerfen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass genannte Studien Längsschnittstudien sind, welche selbstverständlich höhere Aussagekraft besitzen als Querschnittstudien, die, wie geschildert, eine Momentaufnahme darstellen. Das Item zur Gesundheit (e21d: M= 2.85; SD= .98)wird zwar gut bewertet, bildet aber eher eine Ausnahme im Bereich der sonst sehr guten kindlichen Entwicklung; Aussagen zum Bereich der gesundheitlichen Entwicklung können 123 durch eine Frage nicht getroffen werden, sodass zukünftige Untersuchungen diesen Bereich stärker fokussieren müssen (Sack, 1996; Brettschneider & Gerlach, 2013). Die Variablen zur sozialen und der motorischen Entwicklung korrelieren in hohem Maße (e21, e28: r= .64**). Daraus geht deutlich hervor, dass Sport und Bewegung sich neben der Förderung motorischer Kompetenzen auch auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen auswirkt. Die These des Sportvereins als informellem Lernort (Neuber et al., 2010; Neuber et al., 2013) kann also bestätigt werden. Darüber hinaus zeigt Skala 28 zum sozialen Lernen auch Bezug zu den von Rolff (2008) genannten Life-Skills. Neben der direkten Rückmeldung von TrainerIn/ÜbungsleiterIn wirkt sich auch die indirekte Rückmeldung durch den Vergleich mit anderen auf das Selbstkonzept aus (Sygusch, 2007). Die sportliche Förderung, das Verhältnis des Kindes zum/r TrainerIn sowie die Freundschaften klären 56 % des Verhältnisses des Kindes zu seinem Körper auf. Da die Eltern mit dem Verhältnis ihres Kindes zu seinem Körper, mit dem Verhältnis zum TrainerIn/ÜbungsleiterIn, mit der sportliche Förderung und auch mit den Freundschaften ihrer Kinder im SC Heuchelhof insgesamt zufrieden bis sehr zufrieden sind, lässt sich auch hier der theoretisch positive Zusammenhang zwischen einer Mitgliedschaft in einem Sportverein mit einem anregenden, förderndem Klima und der kindlichen Entwicklung identifizieren. Gleichzeitig unterstützen die Ergebnisse der Auswertung, wie weiter oben angedeutet die Annahme des Sportvereins als Ort des informellen Kompetenzerwerbs (Neuber et al., 2010; Neuber et al., 2013; Rolff, 2008). Obgleich die Resultate der Auswertung nur eine Momentaufnahme der kindlichen Entwicklung zeigen und sie sich eingliedern in eine Reihe ambivalenter Forschungsergebnisse, kann die vorliegende Studie doch noch einmal die Wichtigkeit des Sportvereines für das Aufwachsen von Kindern unterstreichen. So lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass der SC Heuchelhof nicht nur als Instanz der Sozialisation, sondern auch der ganzheitlichen Förderung sowohl 124 motorischer (e21: M= 3.44; SD= .48), sozialer (e28: M= 3.55; SD= .51) als auch personaler (e22: M= 3.33; SD= .56)Kompetenzen gewertet werden kann. Rückbezug auf theoretisches Modell Die Erhebung von Elternzufriedenheit mit der Separierung in Teilzufriedenheiten ermöglichte einen facettenreichen Einblick in die Elternzufriedenheit, im Sinne von Müller (2013), Nagel et al. (2004), Dürr (2008), und potenzierte zugleich eine Annäherung an ein komplexes Gesamtbild. Somit wurde hier ein Versuch unternommen, dem Konstrukt der Zufriedenheit und der damit verbundenen Schwierigkeit der theoretischen und methodischen Eingrenzung gerecht zu werden. Aufgrund induktiven Vorgehens gelang es, wesentliche Teilzufriedenheiten der vorliegenden Elternbefragung zu erfassen und zu erheben. Die Ergebnisse der Untersuchung konnten die zuverlässige Messbarkeit dieser latenten Merkmale der Strukturen des Vereins (α= .70) und der kindlichen Entwicklung (α = .85) im Verein bestätigen, sodass nur die Skala e19 Fitness Kind entfernt und die Skalen e16 Mitwirken, e12 Vereinsgelände, e14 Außengelände/Image, e23 Verhältnis Kind zum/zur TrainerIn modifiziert werden mussten. Die Abfrage eines Familienprofils, für die Ermittlung von Kenntnissen und Einstellungen ist ebenfalls gelungen, könnte allerdings noch etwas spezifischer hinsichtlich der Erfassung der Kinder sein. Denn durch den Fragebogen lässt sich beispielsweise nicht erheben, ob mehr als ein Kind der Eltern aktives Mitglied am SC Heuchelhof ist. Ausbaufähige Aspekte liegen zum einen darin, dass nur zwei intervallskalierte Variablen (e16 Mitwirken, e17 Motivation der Mitgliedschaft) zum Familienprofil bestehen und dadurch Reliabilitätsanalysen dieses gesamten latenten Merkmales entfallen. Nichtsdestotrotz konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen diesen beiden Variablen festgestellt werden (e16, e17: r= .44**), wodurch die Einstellungen der Eltern in gewissem Maße erfasst werden können. Zum anderen besitzen die zwei intervallskalierte Variablen verschiedene zeitliche Dimensionen. Die Skala e17 Motivation für eine Mitgliedschaft eruiert 125 Werte und Einstellungen der Eltern vor einer Mitgliedschaft und die Skala e16 Mitwirken der Eltern während einer Mitgliedschaft des eigenen Kindes. Somit empfiehlt es sich das latente Merkmal des Familienprofils noch auszudifferenzieren, sodass mindestens drei intervallskalierte Variablen gegeben sind und die zeitliche Dimension Beachtung findet. Die Fragestellungen, welche sich aus dem theoretischen Modell ergeben haben konnten eingehend beantwortet werden und wurden detailliert in Kapitel 6.1 dargestellt. Die Ergebnisse der Reliabilitätsanalysen, der deskriptiven sowie InferenzStatistik, wozu signifikante Korrelationen und Regressionen zwischen dem Familienprofil und den Teilzufriedenheiten sowie innerhalb der Teilzufriedenheiten zählen, weisen auf ein gelungenes theoretisches Modell für die Erhebung einer Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof hin. Um die Ergebnisse der vorliegenden Studie auch für zukünftige Untersuchungen nutzbar zu machen, werden in den folgenden Kapiteln sowohl methodische als auch inhaltliche Grenzen der Untersuchung aufgezeigt. 6.3 Grenzen der Untersuchung S. Böck Die methodischen Grenzen dieser Untersuchung sind vielfältig unddienen als Reflexion und Möglichkeit unterschiedliche Aspekte des Forschungsvorgehens auszubauen und zu modifizieren. In Bezug auf die erhobene Stichprobe ist darauf aufmerksam zu machen, dass der Fragebogen an alle erreichbaren Eltern verteilt wurde und das Ausfüllen auf Freiwilligkeit basierte. Demnach ist in Anlehnung an Bohner (2002) und Müller (2013) anzunehmen, dass insbesondere bereits engagierte Eltern betrachtet wurden, welche den SC Heuchelhof mit einer höheren Zufriedenheit bewerten, als die Realität darstellt. Die Annahme einer Stichprobe von eher engagierten und interessierten Eltern (e16, e17: M= 2.75) konnte anhand der Ergebnisse bestätigt werden. Jedoch kann dieser Aspekt nicht als alleiniger Indikator für hohe Zufriedenheitswerte betrachtet werden. 126 Ein weiterer zu beachtender Aspekt stellt die soziale Erwünschtheit (Siebeck, 2006) der Eltern dar. In Anbetracht der Theorie kann vermutet werden, dass die Eltern aufgrund sozialer und personaler Wunschvorstellung den SC Heuchelhof positiver bewertet haben. Vornehmlich kann dies bei der Bewertung in Bezug auf die kindliche Entwicklung sowie der Frage zum Temperament des Kindes Einfluss haben, da das gesellschaftliche Bild einer Elternfürsorge hinsichtlich der kindlichen Entwicklung und der Normvorstellung eines geselligen Kindes anzunehmen ist. Ebenso ist auch das Verhältnis zum/zur TrainerIn/ÜbungsleiterIn auffällig gut ausgefallen, was daran liegen könnte, dass auch hier die Eltern anhand eines wünschenswerten Zustandes urteilen, oder aber Bedenken haben, diese Bewertung werde von TrainerInnen/ÜbungsleiterInnengelesen. Dies könnten Aspekte einer Relativierung der durchweg hohen Zufriedenheitswerte sein. Eine weitere Varianzeinschränkung der Stichprobe kann auf die deutsche und damit eventuell schwierige Sprache des Fragebogens zurückgeführt werden. Eltern mit Migrationshintergrund, die der deutschen Sprache nicht im ausreichenden Maße mächtig sind, hatten keine Möglichkeit ebenfalls ihre Meinung adäquat mitzuteilen. Es wäre somit zu beachten, den Fragebogen zukünftig in leichter Sprache und Schrift zu verfassen, um ihn allen Elternteilen zugänglich zu machen. Darüber hinaus kann die Verteilung der Fragebögen an die Eltern überdacht werden. Diese wurden von den Verantwortlichen des SC Heuchelhof verteilt, was aufgrund der vorhandenen Beziehung und Vertrautheit von Vorteil sein kann. Jedoch wäre eine Vergabe der Fragebögen durch das Forschungsteam ebenfalls möglich, um genaue Instruktionen hinsichtlich des Ausfüllens des Fragebogens zu geben oder für mögliche Rückfragen zur Verfügung zu stehen. Der Aufbau des Fragebogens muss anhand unterschiedlicher Kriterien überarbeitet werden. Die verschiedenen Variablen zu einem latenten Merkmal sind zwar vornehmlich zusammen abgefragt worden, doch die Stringenz des theoretischen Modells wurde nicht konsequent beachtet. Daraus ergibt sich 127 beispielsweise die Fehlplatzierung der Frage e28 kulturelle Vielfalt und e29 Kommunikation im SC Heuchelhof, welche am Ende im Bereich der kindlichen Entwicklung erfragt wurde. Diese inhaltliche Struktur gilt es insofern zu bearbeiten, sodass die Probanden strukturelle Einheitlichkeit erfahren. Des Weiteren wurde ein großer Anteil von Eltern befragt, deren Kinder erst seit weniger als einem Jahr Mitglied sind, weshalb ebenso die Aussagekraft dieser Eltern in Frage gestellt werden könnte. Bei einer sehr kurzen Mitgliedschaft fehlen vielfältige Erfahrungen für konkrete Beurteilungen, wie beispielsweise der Vereinsführung. Darüber hinaus sollte über eine altersspezifische Fragebogenkonstruktion nachgedacht werden, da beispielsweise das freiwillige Engagement der Kinder im Verein von ihrem Alter abhängig ist. Dies muss bei der Interpretation der Ergebnisse von Skala e26 Beachtung finden. Daraus ergibt sich eine Modifikation hinsichtlich einer differenzierten Befragungen von Eltern mit jüngeren und älteren Vereinsmitglieder und/oder nach Angaben der Dauer einer Mitgliedschaft. Bei sehr jungen Kindern erscheint das Vorhaben allerdings nicht sinnvoll. Das weist allerdings auch darauf hin, dass man von Kindern nicht als homogene Gruppe ausgehen kann. Altersspezifische Betrachtungen ermöglichen gegebenenfalls charakteristischere Rückmeldungen zu Zielen und Wirkung des Trainings und somit auch zur Zufriedenheit. Ob es künftig ausreichen wird, nur über die Eltern die Zufriedenheit der Kinder zu erfragen, wird sich zeigen. Vielleicht können erst valide Aussagen dazu getroffen werden, wenn tatsächlich Vergleichsstudien, welche die Zufriedenheit von Kindern und die Zufriedenheit von Eltern erfassen, durchgeführt werden. Die methodischen Grenzen der Erhebung der Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof sind vielfältig und es bedarf einer detaillierten Überarbeitung hinsichtlich des Aufbaus und der Struktur des Fragebogens. Darüber hinaus wird unter anderem auf sozial und personal wünschenswerte Zustände von Eltern aufmerksam gemacht, welche bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet werden. Dies liegt jedoch nicht an der Zielgruppe der Eltern, sondern ist eine 128 generelle Herausforderung für die Zufriedenheitsforschung, welche im Kapitel 2.1 dargestellt wurde. Nachdem die Erfassung elterlicher Zufriedenheit mit der Mitgliedschaft des eigenen Kindes allerdings in der bisherigen Forschungslandschaft ein Novum darstellt, kann dennoch ein wertvoller Beitrag zu weiterer Forschung angeregt werden. Auftauchende Herausforderungen können demnach von künftigen Erhebungen berücksichtigt und die Forschung weiterentwickelt werden. 6.4 Ausblick S. Böck, F. Seemann, E. Stroppa, N. Touma Obwohl Theorie- und Forschungsstand umfassend aufbereitet wurden, zeigt sich sowohl hinsichtlich der methodischen Grenzen als auch in Bezug auf die Interpretation der Ergebnisse für den SC Heuchelhof, dass zukünftig an vieles angeknüpft, aber auch einiges verbessert werden kann. Zugleich kann festgestellt werden, dass anhand dieses theoretischen Modells das Konstrukt der Zufriedenheit facettenreich eruiert und innerhalb dieser Evaluation insgesamt gut umgesetzt werden kann. Da es sich bei der Evaluation um eine einmalige Erhebung, also um eine Querschnittsstudie handelt, besteht aufgrund dessen die Schwierigkeit kausale Zusammenhänge abzuleiten; dafür müsste die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im SC Heuchelhof im Rahmen einer Längsschnittstudie evaluiert werden (Cinar, 2009). Jedoch sollte vordergründig die aktuelle Elternzufriedenheit mit dem SC Heuchelhof gemessen werden, weshalb die unzureichenden kausalen Zusammenhänge aufgrund der Querschnittevaluation keinen Kritikpunkt, sondern allenfalls einen Hinweis für weiterführende Studien darstellen. Der Aufbau und die Struktur des Fragebogens sowie insbesondere die Ausdifferenzierung des latenten Merkmals des Familienprofils bieten gute Ansätze, um ein Gesamtbild zur Elternzufriedenheit zu erstellen. Jedoch sollte die Erfassung des Elternprofils hinsichtlich der intervallskalierten Skalen noch ausgebaut werden. Ob die Teilzufriedenheiten kindliche Entwicklung und 129 Strukturen des Vereins die Zufriedenheit voll abbilden, oder ob weitere latente Merkmale hinzugezogen werden müssen, sollte ebenfalls künftig untersucht werden. Demzufolge könnten zusätzliche latente Merkmale, zum Beispiel zur Vereinskultur oder andere Kernelementen, beispielsweise der Einfluss des Trainers, weitere wichtige Einblicke in das Potential von Sportvereinen liefern. Es wäre weitergehend auch möglich, zukünftige Untersuchung anders zu akzentuieren, zum Beispiel mit Fokus auf den Verein als informellen Lernort, das heißt, kausale Zusammenhänge zwischen sportlicher Betätigung im Verein und der kindlichen Entwicklung zu analysieren. Hierfür kann die vorliegende Studie Hinweise, aber noch keine ausdifferenzierte Ergebnisse liefern. Inhaltlich konnten wesentliche Faktoren und Indikatoren identifiziert werden, um die Zufriedenheit von Eltern aktiver Mitglieder des Sportclubs Heuchelhof zu erfragen. Darüber hinaus kann angenommen werden, dass die hohen Zufriedenheitswerte der Eltern mit dem SC Heuchelhof Rückschlüsse auf die ebenfalls hohe Zufriedenheit der Kinder bieten (siehe Kapitel 6.2). Ferner erscheinen Studien, die zugleich die Bedarfe der Vereine berücksichtigen, ebenfalls als gute Möglichkeit, Vergleiche hinsichtlich möglicher unterschiedlicher Erwartungen zu erheben. Dass die Kooperation mit dem Verein und den Verantwortlichen stärker ausgebaut wird, ist angesichts der Tatsache, dass die Verantwortlichen einen zentralen Stellenwert einnehmen, durchaus vorstellbar. Diesbezüglich wäre interessant herauszufinden, welche Herausforderungen und Schwierigkeiten TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen oder auch die Vereinsführung im Hinblick auf Transparenz, Training oder den Strukturen haben, um Einblicke in das konkrete Arbeitsfeld zu bekommen. Die Ergebnisse dieser Studie sind innerhalb des Sportclubs Heuchelhof signifikant und repräsentativ; der Rückschluss auf die gesamte Population der Eltern des SC Heuchelhof, kann bei annähernd 20 % zwar gewährleistet werden, die Teilnahme an sich könnte allerdings noch erhöht werden. Über die Qualitätssicherung des SC Heuchelhof hinaus dient vorliegende Erhebung insbesondere durch die Erarbeitung reliabler Skalen dazu, einen Beitrag 130 und Anknüpfungspunkt für weiterführende Zufriedenheitsuntersuchungen von Eltern innerhalb der Vereinsforschung zu leisten. 6.5 Fazit N. Touma Das vorliegende Forschungsprojekt hatte zum Ziel, zum einen die aktuelle Zufriedenheit der Eltern aktiver Mitglieder des SC Heuchelhof festzustellen und den Verein in seiner Qualitätssicherung zu unterstützen. Zum anderen sollten Anhaltspunkte zur zukünftigen Erforschung von elterlicher Zufriedenheit mit dem Sportverein identifiziert werden. Dazu wurde, nachdem ein breites theoretisches Fundament geschaffen wurde, in dessen Rahmen die drei Komponenten Familienprofil – Zufriedenheit mit den Strukturen des Vereins – Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung im Verein gebildet und ein Fragebogen entwickelt, welcher von den TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen an die Eltern der Mitglieder des SC Heuchelhof ausgehändigt wurde. In der statistischen Auswertung zeigte sich, dass die Eltern zufrieden bis sehr zufrieden mit dem SC Heuchelhof sind. Die Strukturen des SC Heuchelhof und die Förderung der kindlichen Entwicklung im Verein wurden von den Eltern der Mitglieder positiv bewertet. Darüber hinaus konnte dem Sportclub Heuchelhof aber auch aufgezeigt werden, bei welchen Aspekten noch Potential zu besserer Vereinsarbeit liegt. Hier fielen insbesondere das Mitwirken und elterliche Engagement als zentrale Elemente auf, welche in Bezug zum theoretischen Modell und die Auswirkungen von Einstellung auf Zufriedenheit gebracht werden können. Im Bereich der Vereinsforschung ergab sich, dass die Eltern mit Vereinsstrukturen im SC Heuchelhof zufrieden sind; es konnten Anhaltspunkte zu einem latenten Merkmal der Sportvereinskulturidentifiziert werden. Hinsichtlich der kindlichen Entwicklung konnte die vorliegende Untersuchung bestätigen, dass im Verein sowohl motorische als auch soziale Kompetenzen gefördert werden, was für verstärkte Forschung im Gebiet des Sportvereins als Sozialisationsstätte und als Ort informellen Lernens spricht. 131 Dass der SC Heuchelhof ein von seinen Mitgliedern und deren Eltern geschätzter Verein ist, zeigen die durchweg positiven, hohen Zufriedenheitswerte, die erzielt wurden. Wie das explorative Vorgehen der Studie beweist, ist die Erhebung der Elternzufriedenheit mit dem Sportverein des eigenen Kindes wenig untersucht, weshalb das Projekt „Der beste Verein der Welt“ wichtige Impulse zu weiterer Forschung setzen kann. Allein die Bereitschaft, eine Befragung der eigenen Mitglieder durchzuführen, offenbart das große Interesse des Sportclubs Heuchelhof an Innovation und dem Sicherstellen guter Qualität. Das vorliegende Forschungsprojekt kann positiv zu dieser Qualitätssicherung beitragen. In diesem Sinne leistet die hier durchgeführte Evaluation zur Elternzufriedenheit im Sportclub Heuchelhof einen wertvollen Beitrag zur Zufriedenheitsforschung in Sportvereinen. 132 Literatur Bohner, G. (2002). Einstellungen. In K. Jonas, W. Stroebe & M.R.C. Hewstone: Sozialpsychologie – Eine Einführung. S. 265-318, Berlin: Springer. Brettschneider, W.-D. & Gerlach, E. (2004). Sportengagement und Entwicklung im Kindesalter. 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Schorndorf: Hofmann. 136 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Konfirmation/Diskonfirmation-Paradigma in Anlehnung an Burmann (1991) ................................................................................................................................ 42 Abbildung 2: Wechselwirkung von Einstellungen und Zufriedenheit .............................. 45 Abbildung 3: Theoretisches Modell der Elternzufriedenheitserhebung des SC Heuchelhof ........................................................................................................................................... 59 Abbildung 4: Herkunft der Mutter .................................................................................... 71 Abbildung 5: Herkunft des Vaters..................................................................................... 72 Abbildung 6: Elternzufriedenheit und die latenten Merkmale .......................................... 73 Abbildung 7: Skalen zum Familienprofil .......................................................................... 74 Abbildung 8: Skalen zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof .............. 76 Abbildung 9: Skala der Zufriedenheit mit der kindlichen Entwicklung mit Unterkategorien/ -skalen ................................................................................................... 78 Abbildung 10: Zugang zum Verein ................................................................................... 90 Abbildung 11: Kenntnis Sportarten und Teilnahme .......................................................... 91 Abbildung 12: Kenntnis Sportarten ohne Teilnahme ........................................................ 91 Abbildung 13: Kenntnis und Teilnahme von Zusatzangeboten ........................................ 92 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht und Kennwerte der Skalen des Familienprofils ............................... 81 Tabelle 2: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur Zufriedenheit mit den Strukturen des SC Heuchelhof ............................................................................................................ 82 Tabelle 3: Übersicht und Kennwerte der Konstrukte zur kindlichen Entwicklung........... 84 Tabelle 4: Skala e16 Mitwirken ........................................................................................ 93 Tabelle 5: Skala e17 Motivation für Mitgliedschaft ......................................................... 93 Tabelle 6: Verteilung der Altersstufen der Kinder (n= 73) ............................................... 93 Tabelle 7: Dauer der Mitgliedschaft der Kinder (n= 71)................................................... 93 Tabelle 8: Verteilung der Schulklassen der Kinder (n=49) ............................................... 94 Tabelle 9: Konstrukt Strukturen des Vereins .................................................................... 95 Tabelle 10: Skala e11 Verantwortliche ............................................................................. 95 Tabelle 11: Skala e13 Trainingseinheit ............................................................................. 95 Tabelle 12: Skala e12 Vereinsort ...................................................................................... 96 Tabelle 13: Skala e14 Außenwirkung/Image .................................................................... 96 Tabelle 14: Skala e18 Erleben vor dem Training .............................................................. 97 Tabelle 15: Skala e20 Erleben nach dem Training............................................................ 97 Tabelle 16: Skala e24 Temperament ................................................................................. 97 Tabelle 17: Konstrukt kindliche Entwicklung ................................................................... 98 Tabelle 18: Skala e15 Wohlbefinden Kind ....................................................................... 98 Tabelle 19: Skala e26 Soziales Lernen.............................................................................. 98 Tabelle 20: Skala e21 Sportliche Förderung ..................................................................... 99 Tabelle 21: Skala e26 Freiwilliges Engagement des Kindes............................................. 99 Tabelle 22: Korrelation Familienprofil ........................................................................... 100 137 Tabelle 23: Korrelationen Familienprofil und Strukturen des Vereins ........................... 101 Tabelle 24: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins ............................ 101 Tabelle 25: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil ............................ 102 Tabelle 26: Korrelationen Familienprofil und kindliche Entwicklung ........................... 103 Tabelle 27: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung ............................ 103 Tabelle 28: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil ............................ 104 Tabelle 29: Korrelationen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .............. 105 Tabelle 30: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung............... 106 Tabelle 31: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .... 106 Tabelle 32: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung Teil 1 ........ 107 Tabelle 33: Korrelationen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung Teil 2 ....... 107 Tabelle 34: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung .................. 108 138 Selbstständigkeitserklärung Hiermit versichern wir, ________________________, ___/___/___;________________________, ________________________, geb. geb. am am geb. am ___/___/___; ___/___/___; ________________________, geb. am ___/___/___, dass wir die vorliegende Arbeit mit dem Titel ________________________________________ eingereicht am ______________ selbstständig und ohne Nutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt haben. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Schriften entnommen sind, haben wir in jedem einzelnen Fall unter genauer Angabe der Quelle deutlich als Entlehnung kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher oder wird gleichzeitig in gleicher oder ähnlicher Form noch nicht als Prüfungsleistung eingereicht. Die elektronische Fassung der Arbeit befindet sich auf der beigefügten CD-ROM und stimmt mit der gedruckten Version überein. Titel der Arbeit: _______________________________________ Abgabedatum: _______________________________________ _________________________ _________________________ Unterschrift Unterschrift _________________________ _________________________ Unterschrift Unterschrift 139 Anhang Fragebogen Beginnen möchten wir mit einigen kurzen Fragen zu Ihnen und Ihrem Kind. 01 Wer füllt diesen Fragebogen aus? Mutter (1) Vater (2) Erziehungsberechtige/r, nämlich________________________ (3) 02 Wie 03 alt ist Ihr Kind? __________ Jahre In welche Klasse geht Ihr Kind? 04 Ist __________ Klasse Ihr Kind ein … Mädchen Junge welchem Land kommen Sie selbst ursprünglich? Deutschland a Die Mutter kommt aus ... (1) (2) 05 Aus (1) Rumänien Russland Italien Kasachstan Polen (2) (3) (4) Anderes Land: (5) (6) __________________________ _(7) b Der Vater kommt aus ... Deutschland Rumänien Russland Italien Kasachstan Polen (1) (2) (3) (4) Anderes Land: (5) 140 (6) ___________________________(7) Nun möchten wir Ihnen einige Fragen zu der Mitgliedschaft Ihres Kindes im SC Heuchelhof stellen. 06 Welche der folgenden Angebote des SC Heuchelhof kennen Sie? Unbekannt Kenne ich Nimmt mein Kind teil a Basketball (1) (2) (3) b Boxen (1) (2) (3) c Gymnastik (1) (2) (3) d Ju-Jutsu (1) (2) (3) e Jungenfußball (1) (2) (3) f Mädchenfußball (1) (2) (3) g Tischtennis (1) (2) (3) h Turnen (1) (2) (3) i Volleyball (1) (2) (3) j Hausaufgabenbetreuung (1) (2) (3) k Schuhbörse (1) (2) (3) 07Seit wann ist Ihr Kind Mitglied im SC Heuchelhof? 08 Welche aus? Sportart/en übt Ihr Kind im SC Heuchelhof ____________ Jahre Basketball Boxen Gymnastik Ju-Jutsu Jungenfußball Mädchenfußball Tischtennis Turnen Volleyball (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) 141 (8) (9) 09Sind Sie selbst Mitglied im Verein SC Heuchelhof? 10Wie sind Sie auf den SC Heuchelhof aufmerksam geworden? Ja Nein (1) (2) Schule (1) Gemeinde (2) Werbung (3) Schul-AGs (4) Kita-AGs (5) Freunde (6) Nachbarschaft (7) Internet (8) Flyer (9) Sonstiges: __________________ 11Wie zufrieden sind Sie mit den TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sowie der Vereinsführung? Trifft nicht zu a Der Verein hat eine kompetente Vereinsführung. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) c Die (1) (2) (3) (4) d Die (1) (2) (3) (4) e Die (1) (2) (3) (4) f. (1) (2) (3) (4) b Der Verein hat eine engagierte Vereinsführung. TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind engagiert. TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind kompetent. TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen fördern die Kinder & Jugendlichen im Sport optimal. Die TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen haben einen guten Umgangston mit den Kindern & 142 Jugendlichen. Die TrainerInnen/ÜbungsleiterInnen sind den Kindern ein Vorbild. g (1) (2) (3) (4) 12Wie zufrieden sind Sie mit dem Vereinsort und dem Mitgliedsbeitrag des SC Heuchelhof? Trifft nicht zu a Die Sportanlagen sind in einem guten Zustand. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) bEs (1) (2) (3) (4) cDer (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) gibt eine gute Ausstattung an Trainingsgeräten. SC Heuchelhof hat ein ansprechendes Vereinsgelände (Außenbereich). dDer Mitgliedsbeitrag ist günstig. 13Wie zufrieden sind Sie mit den Trainingszeiten und dem Training allgemein? Trifft nicht zu Länge der Trainings- und Übungsstunden der Kinder & Jugendlichen ist angemessen. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu aDie (1) (2) (3) (4) b Die (1) (2) (3) (4) cDas (1) (2) (3) (4) dDie (1) (2) (3) (4) Trainingszeiten der Kinder und Jugendlichen sind zeitlich gut gewählt. Training bietet eine angemessene Herausforderung für die Kinder. Sportgruppen haben eine angemessene Größe. 143 Im folgenden Abschnitt geht es darum, wie Sie den SC Heuchelhof einschätzen. 14 Trifft nicht zu aDer SC Heuchelhof ist für uns gut zu erreichen. bDer SC Heuchelhof ist durch Werbung und in der Presse gut vertreten. cIch finde es gut, dass der SC Heuchelhof an Wettbewerben teilnimmt. dDer SC Heuchelhof ist ein bekannter Sportverein. eIch erhalte regelmäßig Informationen über den Verein. f Der SC Heuchelhof ist ein beliebter Sportverein. g Mein Kind kann sich gut mit dem SC Heuchelhof identifizieren. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) 15Ganz allgemein: denken Sie jetzt einmal daran, wie es Ihrem Kind im SC Heuchelhof geht. Fühlt sich Ihr Kind im Verein wohl? Mein Kind… Trifft nicht zu a fühlt sich dort sehr wohl. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) b ist auf seine Leistungen im Verein stolz. (1) (2) (3) (4) c geht nachmittags gern dorthin. (1) (2) (3) (4) d ist gern mit den anderen Kindern zusammen. (1) (2) (3) (4) 144 16 Jetzt interessiert uns Ihr Mitwirken und Engagement im Verein. Trifft nicht zu a Ich schaue oft beim Training meines Kindes zu. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) Ich helfe beim SC Heuchelhof mit, wenn es etwas zu tun gibt. (1) (2) (3) (4) Vorschläge der Eltern werden von den ÜbungsleiterInnen/dem Verein berücksichtigt. (1) (2) (3) (4) Mit den ÜbungsleiterInnen getroffene Vereinbarungen werden durch die ÜbungsleiterInnen zuverlässig umgesetzt. (1) (2) (3) (4) Die ÜbungsleiterInnen sind gut erreichbar und gesprächsbereit. (1) (2) (3) (4) b Ich bringe mein Kind oft zum Training. c d e f Man meldet sein Kind aus verschiedenen Gründen im Sportverein an. Was trifft auf Sie zu? 17 Trifft nicht zu a Sportliche Aktivitäten sind meiner Familie Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) Mir ist es wichtig, dass mein Kind regelmäßig Sport macht. (1) (2) (3) (4) Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist mir wichtig. (1) (2) (3) (4) Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist meinem Kind wichtig. (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) wichtig. b c d e Nach oder während der Übungsstunde meines Kindes, sitze ich oft mit anderen Eltern in geselliger Runde. 145 Durch den SC Heuchelhof habe ich Leute kennengelernt. f (1) (2) (3) (4) g (1) (2) (3) (4) h Mein (1) (2) (3) (4) i Bei (1) (2) (3) (4) Ich habe mich bewusst für den SC Heuchelhof entschieden. Kind hat sich bewusst für den SC Heuchelhof entschieden. meinem persönlichen Umfeld ist der Verein sehr beliebt. Überlegen Sie sich bitte, wie Ihr Kind sich vor dem Training oder Spielen des SC Heuchelhof fühlt. Mein Kind… 18 Trifft nicht zu a freut sich aufs Training/das Spiel. ist gut gelaunt, wenn es an das Training/Spiel denkt. b chat manchmal keine Lust, zum Training oder Spiel zu gehen. d muss von mir überredet werden, zum Training zu gehen. 19 Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) Wie schätzen Sie die Fitness und sportliche Entwicklung Ihres Kindes ein? Trifft nicht zu Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu Mein Kind wirft einen Ball kontrolliert und genau. (1) (2) (3) (4) Mein Kind springt ohne Probleme über Hindernisse im Garten oder auf dem Spielplatz. (1) (2) (3) (4) Mein Kind läuft genauso schnell wie die anderen Kinder im gleichen Alter. (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) a b c d Mein Kind wirkt manchmal tollpatschig. 146 20 Bitte denken Sie nun einmal daran, wie sich Ihr Kind nach dem Training fühlt. Wenn es nach Hause kommt, fühlt sich mein Kind… Trifft nicht zu Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu a ausgeglichen. (1) (2) (3) (4) b schlecht gelaunt. (1) (2) (3) (4) c aggressiv. (1) (2) (3) (4) d fröhlich. (1) (2) (3) (4) e traurig. (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) fmüde. Inwieweit sind Sie mit der sportlichen Förderung Ihres Kindes im SC Heuchelhof zufrieden? 21 Trifft nicht zu Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu Mein Kind wird immer besser in der Sportart, die es beim SC Heuchelhof ausübt. (1) (2) (3) (4) Das Training hat positive Wirkungen auf seine sportlichen Fähigkeiten. (1) (2) (3) (4) Durch das Training beim SC Heuchelhof ist mein Kind sportlicher geworden. (1) (2) (3) (4) Durch das Training beim SC Heuchelhof lebt mein Kind gesünder. (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) a b c d eDas Sporttreiben und die Bewegung tun meinem Kind gut. fMein Kind erhält beim SC Heuchelhof die Möglichkeit, sein Können zu zeigen. 147 22 Bitte schätzen Sie nun ein, inwieweit sich das Verhältnis Ihres Kindes zu seinem Körper durch den Vereinssport verändert hat. Trifft nicht zu Mein Kind kann seine eigenen Fähigkeiten durch das Training besser einschätzen. a Mein Kind glaubt mehr an seine sportlichen Fähigkeiten, als vor dem Training. b Mein Kind hat mehr Selbstbewusstsein durch den Sport. c Die Trainer des SC Heuchelhof loben mein Kind für seine sportlichen Fähigkeiten. d Die Trainer des SC Heuchelhof ermutigen mein Kind dazu, seine Leistung zu steigern. e 23Wie Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) ist das Verhältnis Ihres Kindes zu seinem/seiner TrainerIn? Trifft nicht zu das Feedback des/der Trainers/Trainerin ist mein Kind sicherer geworden. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu aDurch (1) (2) (3) (4) bMein (1) (2) (3) (4) cIm (1) (2) (3) (4) dMein (1) (2) (3) (4) eMein (1) (2) (3) (4) Kind wird sehr durch den/die TrainerIn unterstützt. Training wird mein Kind gelobt. Kind spricht Zuhause sehr gut über den/die TrainerIn. Kind versteht die Anweisungen des/der Trainers/Trainerin nur schwer. 148 24 Was würden Sie sagen, was für ein Typ ist Ihr Kind am ehesten? Trifft nicht zu Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu a Einzelgänger/in (1) (2) (3) (4) b Klassenkasper (1) (2) (3) (4) c Verschlossener Typ (1) (2) (3) (4) d Geselliger Typ (1) (2) (3) (4) Nun interessieren uns die Freundschaften Ihres Kindes zu anderen Kindern aus dem Training. Wie würden Sie diese einschätzen? 25 Trifft nicht zu a Mein Kind hat ein gutes Verhältnis zu den anderen Kindern aus dem Training. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) b (1) (2) (3) (4) c Mein (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) e (1) (2) (3) (4) f Mein (1) (2) (3) (4) Mein Kind hat gute Freundschaften über den Verein gefunden. Kind hat auch außerhalb der Trainingsstunden Kontakt zu Freunden aus dem Verein. Mein Kind erzählt oft freudig vom Training und anderen Kindern aus dem Verein. d Mein Kind findet sehr leicht Kontakt zu anderen Kindern. Kind verbringt seine Zeit am liebsten alleine. 26 Nun kommen wir zu dem freiwilligen Engagement Ihres Kindes. Trifft nicht zu Kind engagiert sich ehrenamtlich im Verein. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu a Mein (1) (2) (3) (4) b Mein (1) (2) (3) (4) Kind übernimmt freiwillige Aufgaben/ kleine Dienste (Aufbauen, Aufräumen…) im 149 Verein. c Mein Kind nimmt gerne an Veranstaltungen oder Festen des Vereins teil. (1) (2) (3) (4) d Mein (1) (2) (3) (4) eMein (1) (2) (3) (4) Kind verbringt einen Großteil seiner Freizeit im Verein. Kind will später selbst eine Sportgruppe trainieren. 27 Im SC Heuchelhof sind viele Kinder unterschiedlichen Alters und Herkunft. Wie bewerten Sie diese Vielfalt? Trifft nicht zu habe das Gefühl, dass im SC Heuchelhof jeder willkommen ist. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu a Ich (1) (2) (3) (4) bDie (1) (2) (3) (4) c Der (1) (2) (3) (4) dMir (1) (2) (3) (4) kulturelle Vielfalt der Vereinsmitglieder stellt für mein Kind eine Bereicherung dar. kulturelle Austausch mit anderen Vereinsmitgliedern tut meinem Kind gut. ist es wichtig, dass mein Kind mit Vereinsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft gut auskommt. 28 „Gemeinsam sind wir stark!“ – dieses Motto hört man oft, wenn es um Teamgeist im Sportverein geht. Mein Kind… Trifft nicht zu a entwickelt ein Verständnis von Fairness im Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) (1) (2) (3) (4) Verein. b lernt im Vereinssport, sich an Regeln zu halten. c lernt im Training, dass es wichtig ist, im Team zusammen zu arbeiten d lernt e lernt auf andere zu achten. im SC Heuchelhof, auch mal Kompromisse einzugehen. 150 29 Ein wichtiger Aspekt ist die Kommunikation im SC Heuchelhof: Wie erleben Sie den zwischenmenschlichen Umgang miteinander? Trifft nicht zu auftretenden Problemen kann man offen mit den ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen sprechen. Trifft kaum zu Trifft eher zu Trifft voll zu a Bei (1) (2) (3) (4) b Auf (1) (2) (3) (4) c Es (1) (2) (3) (4) d In (1) (2) (3) (4) eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen wird viel Wert gelegt. gibt einen offenen und freundschaftlichen Umgang zwischen Vereinsmitgliedern und ÜbungsleiterInnen/TrainerInnen. den Sportgruppen des SC Heuchelhof herrscht eine gute Atmosphäre. Skalendokumentation Reliabilitäten Familienprofil Tabelle 35: Familienprofil Reliabilität Skala16 Mitwirken Skala17 Motivation Mitgliedschaft (ohne 16a & 16b) Gesamt α= .79 (ohne 17a & 17b) Gesamt α= .82 e16c α= .85 e17c e17d e17e e17f e17g e17h e17i e1 e16d α= .69 e16e α= .73 e1 e16f α= .67 α= .77 α= .77 α= .83 α= .81 α= .77 α= .80 α= .82 151 Latente Merkmale Tabelle 36: Latente Merkmale Reliabilitäten: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung Latentes Merkmal: Strukturen des Vereins Latentes Merkmal: Kindliche Entwicklung (ohne die Skalen 18, 20 & 24) Gesamt α= .70 Gesamt α= .87 Skala11 α= .68 Skala15 α= .88 Skala12 α= .65 Skala21 α= .86 Skala13 α= .62 Skala22 α= .84 Skala14 α= .68 Skala23 α= .85 Skala27 α= .68 Skala25 α= .85 Skala29 α= .65 Skala26 α= .84 Skala28 α= .86 Strukturen des Vereins Tabelle 37: Strukturen des Vereins Reliabilität (I) Skala11 Verantwortliche Skala12 Vereinsort Skala13 Trainingseinheit Gesamt α= .79 (ohne 12d) Gesamt α= .84 Gesamt α= .79 e11a α= .75 e12a α= .68 e11b α= .72 e1 e12b α= .85 e11c α= .73 e12c α= .80 e13a e13b e13c e13d α= .71 α= .72 α= .77 α= .75 e11d α= .73 e11e α= .77 e11f α= .80 e11g α= .78 152 Tabelle 38: Strukturen des Vereins Reliabilität (II) Skala14 Außenwirkung/ Image (ohne 14a) Gesamt α= .86 e14b e14c e14d e14e e14f e14g α= .84 α= .85 α= .81 α= .83 α= .84 α= .84 Skala27 kulturelle Vielfalt Gesamt α= .66 Skala29 Kommunikation/ Umgangston Gesamt α= .87 e27a α= .63 e29a e29b e29c e29d e1 e27b α= .50 e27c α= .58 α= .87 α= .84 α= .80 α= .83 e1 e27d α= .64 Kindliche Entwicklung Tabelle 39: Kindliche Entwicklung Reliabilität (I) Skala15 Wohlfühlen Gesamt α= .67 e15a e15b e15c e15d α= .55 α= .70 α= .44 α= .70 Skala18 Erleben vor dem Training Gesamt α = .82 Skala19 Fitness Kind Gesamt α= .56 e18a α= .77 e18b α= .77 e18cre α= .77 e18dre α= .80 e19a α= .35 e19b α= .34 e19c α= .62 e19dre α= .59 Skala wird aussortiert Skala21 Sportliche Förderung Gesamt α= .80 e21a e1 e21b e21c e1 e21d e21e e1 e21f α= .77 α= .70 α= .75 α= .80 α= .80 α= .77 Tabelle 40: Kindliche Entwicklung Reliabilität (II) Skala22 Verhältnis Kind Körper Gesamt α= .80 e22a e22b e22c e22d e22e α= .74 α= .72 α= .77 α= .78 α= .76 Skala23 Verhältnis Kind TrainerIn (ohne e23ere) Gesamt α= .91 e23a e1 e23b e23c e1 e23d α= .88 α= .88 α= .87 α= .88 Skala25 Freundschaften (ohne e25fre) Gesamt α= .83 e25a e25b e25c e25d e25e α= .78 α= .75 α= .79 α= .77 α= .86 Skala26 Freiwilliges Engagement des Kindes Gesamt α= .85 e26a e26b e26c e26d e26f α= .82 α= .81 α= .84 α= .82 α= .83 153 Tabelle 41: Kindliche Entwicklung Reliabilität (III) Skala28 Soziales Lernen Gesamt α= .82 e28a e28b e28c e28d e28e α= .79 α= .79 α= .78 α= .82 α= .76 Darstellung Frage 1-10: Familienprofil Tabelle 42: Elternteile e01 Elternteile fabs frel Prozent (1) Mutter 54 71.05 71,05 % (2) Vater 20 26.32 26,32 % (4) Mutter_Vater 1 1.32 1,32 % (5) Mutter_Vater_Kind 1 1.32 1,32 % Tabelle 43: Kind Alter e02 Kind Alter fabs frel Prozent 2 4 5.48 5,48 % 3 9 12.33 12,33 % 4 3 4.11 4,11 % 5 7 9.59 9,59 6 7 9.59 9,59 % 7 8 10.96 10,96 % 8 8 10.96 10,96 % 9 4 5.48 5,48 % 10 1 1.37 1,37 % 11 8 10.96 10,96 % 12 7 9.59 9,59 % 13 5 6.85 6,85 % 14 2 2.74 2,74 % 154 Tabelle 44: Kind Klasse e03 Kind Klasse fabs frel Prozent 1 6 12.24 12,24 % 2 10 20.41 20,41 % 3 9 18.37 18,37 % 5 3 6.12 6,12 % 6 6 12.24 12,24 % 7 11 22.45 22,45 % 8 4 8.16 8,16 % Tabelle 45: Kind Geschlecht e04 Kind Geschlecht (1) Mädchen fabs frel Prozent 35 46.67 46,67 % (2) Junge 40 53.33 53,33 % Tabelle 46: Herkunft Mutter e05a Herkunft Mutter (1) Deutschland fabs frel Prozent 49 64.47 64,47 % (2) Rumänien 3 3.95 3,95 % (3) Russland 13 17.11 17,11 % (4) Italien 0 0 0% (5) Kasachstan 5 6.58 6,58 % (6) Polen 1 1.32 1,32 % Nein (siehe Sonstige) 5 6.58 6,58 % 155 Tabelle 47: Herkunft Mutter Sonstige e05a Herkunft Mutter Sonstige Österreich fabs frel Prozent 1 1.32 1,32 % Kirgisistan 1 1.32 1,32 % Brasilien 1 1.32 1,32 % Niederlande 1 1.32 1,32 % Kroatien 1 1.32 1,32 % Nein 71 93.42 93,42 % Tabelle 48: Herkunft Vater e05b Herkunft Vater (1) Deutschland fabs frel Prozent 50 65.79 65,79 % (2) Rumänien 3 3.95 3,95 % (3) Russland 10 13.16 13,16 % (4) Italien 0 0 0% (5) Kasachstan 4 5.26 5,26 % (6) Polen 1 1.32 1,32 % Nein (siehe Sonstige) 8 10.53 10,53 % Tabelle 49: Herkunft Vater Sonstige e05b Herkunft Vater Sonstige Afrika fabs frel Prozent 1 1.33 1,33 % Usbekistan 2 2.67 2,67 % Brasilien 1 1.33 1,33 % Äthiopien 2 2.67 2,67 % Kroatien & BosnienHerzegowina Nein 1 1.33 1,33 % 68 90.67 90,67 % 156 Tabelle 50: Kenntnis Angebote e06 Kenntnis Angebote fabs frel Prozent (1) a Basketball unbekannt 19 29.69 29,69 % (2) a Basketball bekannt 35 54.69 54,69 % (3) a Basketball Teilnahme 10 15.62 15,62 % (1) b Boxen unbekannt 47 78.33 78,33 % (2) b Boxen bekannt 13 21.67 21,67 % (3) b Boxen Teilnahme 0 0.00 0,00 % (1) c Gymnastik unbekannt 33 53.23 53,23 % (2) c Gymnastik bekannt 29 46.77 46,77 % (3) c Gymnastik Teilnahme 0 0.00 0,00 % (1) d Ju-Jutsu unbekannt 44 77.33 77,33 % (2) d Ju-Jutsu bekannt 16 26.67 26,67 % (3) d Ju-Jutsu Teilnahme 0 0.00 0,00 % (1) e Jungenfußball unbekannt 9 13.24 13,24 % (2) e Jungenfußball bekannt 39 57.35 57,35 % (3) e Jungenfußball Teilnahme 20 29.41 29,41 % (1) f Mädchenfußball unbekannt 13 18.57 18,57 % (2) f Mädchenfußball bekannt 37 52.86 52,86 % (3) f Mädchenfußball Teilnahme 20 28.57 28,57 % (1) g Tischtennis unbekannt 27 43.55 43,55 % (2) g Tischtennis bekannt 35 56.45 56,45 % (3) g Tischtennis Teilnahme 0 0.00 0,00 % (2) h Turnen unbekannt 17 24.29 24,29 % (2) h Turnen bekannt 23 32.86 32,86 % (3) h Turnen Teilnahme 30 42.86 42,86 % (1) i Volleyball unbekannt 24 38.71 38,71 % (2) i Volleyball bekannt 38 61.29 61,29 % (3) i Volleyball Teilnahme 0 0.00 0,00 % (1) j Hausaufgabenbetreuung unbekannt 40 64.52 64,52 % 157 (2) j Hausaufgabenbetreuung bekannt 20 32.26 32,26 % (3) j Hausaufgabenbetreuung Teilnahme 2 3.23 3,23 % (1) k Schuhbörse unbekannt 43 69.35 69,35 % (2) k Schuhbörse bekannt 16 25.81 25,81 % (3) k Schuhbörse Teilnahme 3 4.84 4,84 % Tabelle 51: Kind Mitglied Dauer e07 Kind Mitglied Dauer fabs frel Prozent bis 1 Jahr 37 52.11 52,11 % bis 2 Jahre 11 15.49 15,49 % bis 3 Jahre 6 8.45 8,45 % bis 4 Jahre 14 19.72 19,72 % bis 5 Jahre 3 4.23 4,23 % Tabelle 52: Sportart Kind e08 Sportart Kind fabs frel Prozent (1) Basketball 10 12.99 12,99 % (2) Boxen 0 0.00 0,00 % (3) Gymnastik 0 0.00 0,00 % (4) Ju-Jutsu 0 0.00 0,00 % (5) Jungenfußball 20 25.97 25,97 % (6) Mädchenfußball 22 28.57 28,57 % (7) Tischtennis 0 0.00 0,00 % (8) Turnen 30 38.96 38,96 % (9) Volleyball 0 0.00 0,00 % 158 Tabelle 53: Eltern Mitglied e09 Eltern Mitglied fabs frel Prozent (1) Ja 11 14.47 14,47 % (2) Nein 65 85.53 85,53 % Tabelle 54: Zugang zum Verein e10 Zugang zum Verein (1) Schule fabs frel Prozent 13 16.88 16,88 % (2) Gemeinde 3 3.9 3,9 % (3) Werbung 1 1.3 1,3 % (4) Schul-AGs 1 1.3 1,3 % (5) Kita-AGs 4 5.19 5,19 % (6) Freunde 41 53.25 53,25 % (7) Nachbarschaft 11 14.29 14,29 % (8) Internet 9 11.69 11,69 % (9) Flyer 0 0.00 0,00 % Tabelle 55: Zugang zum Verein Sonstiges e10 Zugang zum Verein Sonstiges fabs frel Prozent Spielgemeinschaft ETSV 2 2.60 2,60 % Stützpunkttraining Uni 1 1.30 1,30 % Privatperson 1 1.30 1,30 % TrainerIn 1 1.30 1,30 % Eigeninitiative 1 1.30 1,30 % Fußballcamp 1 1.30 1,30 % Fitnessstudio 1 1.30 1,30 % Eigene Mitgliedschaft 3 3.90 3,90 % Familie 1 1.30 1,30 % 159 Maße der zentralen Tendenz Tabelle 56: Familienprofil Variable e16 Items a) Ich schaue oft beim rit M SD Median Range NA - 3.17 1.03 4 3 2 - 3.38 .99 4 3 1 .38 2.69 1.01 3 3 2 .67 3.11 .65 3 3 13 .58 3.41 .64 3 2 13 .72 3.51 .72 4 3 2 - 3.21 .73 3.25 2.75 15 - 3.64 .58 4 2 0 - 3.84 .37 4 1 2 .71 2.56 .99 3 3 4 Training meines Mitwirken Kindes zu.* b) Ich bringe mein Kind oft zum Training.* c) Ich helfe beim SC Heuchelhof mit, wenn es etwas zu tun gibt. + d) Vorschläge der Eltern werden von den ÜbungsleiterInnen/d em Verein berücksichtigt.** e) Mit den ÜbungsleiterInnen getroffene Vereinbarungen werden durch die ÜbungsleiterInnen zuverlässig umgesetzt.** f) Die ÜbungsleiterInnen sind gut erreichbar und gesprächsbereit.** Gesamt e17 Motivation Mitgliedschaft Sportliche Aktivitäten sind meiner Familie wichtig.+ b) Mir ist es wichtig, dass mein Kind regelmäßig Sport macht.+ c) Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist mir wichtig.*** a) 160 d) Die Zugehörigkeit zum SC Heuchelhof ist meinem Kind wichtig.*** e) Nach oder während der Übungsstunde meines Kindes, sitze ich oft mit anderen Eltern in geselliger Runde. ´ f) Durch den SC Heuchelhof habe ich Leute kennengelernt.*** g) Ich habe mich bewusst für den SC Heuchelhof entschieden.* h) Mein Kind hat sich bewusst für den SC Heuchelhof entschieden.* i) Bei meinem persönlichen Umfeld ist der Verein sehr beliebt.*** Gesamt .73 2.78 1.12 3 3 4 .32 2.29 1.09 2 3 1 .50 2.79 1.01 3 3 1 .74 2.96 1.07 3 3 2 .56 2.65 1.25 3 3 2 .42 2.99 .85 3 3 3 2.75 .73 2.86 2.71 8 * = Müller, 2013, S. 416-425 + modifiziert nach Seemann, 2014 ** = Müller, 2013, S. 416-425 *** = modifiziert nach Seemann, 2014 + = Kuhn, 2009, S. 269 f. + modifiziert nach Seemann, 2014 ++ = Kuhn, 2009, S. 269 f. ´ = Nagel, 2004, S. 109 + modifiziert nach Seemann, 2014 ´´ = Nagel, 2004, S. 109 *+ = modifiziert nach Seemann/ Reinders, 2014 161 Tabelle 57: Strukturen des Vereins Variable e11 Verantwortliche Items rit M SD Median Range NA .55 3.39 .66 3 3 15 .7 3.46 .61 4 2 12 .64 3.74 .6 4 3 1 .67 3.7 .57 4 2 1 .43 3.75 .44 4 1 2 .26 3.63 .56 4 3 1 .38 3.49 .75 5 3 6 - 3.58 .41 3.71 1.57 17 a) Die Sportanlagen sind in.80 einem 3.36 guten Zustand. * .69 3 3 1 b) Es gibt eine gute Ausstattung an .53 4 2 5 a) Der Verein hat eine kompetente Vereinsführung. * b) Der Verein hat eine engagierte Vereinsführung. * c) Die TrainerInnen/ ÜbungsleiterInne n sind engagiert. * d) Die TrainerInnen/ ÜbungsleiterInne n sind kompetent. * e) Die TrainerInnen/ ÜbungsleiterInne n fördern die Kinder & Jugendlichen im Sport optimal. + f) Die TrainerInnen/ ÜbungsleiterInne n haben einen guten Umgangston mit den Kinder & Jugendlichen. + g) Die TrainerInnen/ ÜbungsleiterInne n sind den Kindern ein Vorbild. + Gesamt e12 Vereinsort .63 3.5 162 Trainingsgeräten. * Gesamt e13 Trainingseinheit c) Der SC Heuchelhof .70 hat ein ansprechendes Vereinsgelände. * d) Der Mitgliedsbeitrag ist günstig. * - 3.46 .71 4 3 3 3.41 .70 3.5 3 3 3.44 .57 3.67 2 6 a) Die Länge der Trainings- und Übungsstunden der Kinder & Jugendlichen ist angemessen. */+ b) Die Trainingszeiten der Kinder & Jugendlichen sind zeitlich gut gewählt. */+ c) Das Training bietet eine angemessene Herausforderung für die Kinder. + d) Die Sportgruppen haben eine angemessene Größe. * .66 3.68 .55 4 2 1 .61 3.66 .56 4 2 1 .53 3.67 .5 4 2 1 .57 3.37 .84 4 3 2 - 3.6 .48 3.75 2 3 a) Der SC Heuchelhof ist gut für uns zu erreichen. b) Der SC Heuchelhof ist durch Werbung und in der Presse gut vertreten. - 3.5 .87 4 3 1 .67 2.55 1.0 2.5 3 9 c) Ich finde es gut, dass der SC Heuchelhof an Wettbewerben teilnimmt. d) Der SC Heuchelhof ist ein bekannter Sportverein: e) Ich erhalte regelmäßig Informationen über den Verein. f) Der SC Heuchelhof ist ein beliebter .55 3.56 .60 4 2 6 .76 3.16 .9 3 3 1 .70 2.19 1.13 2 3 3 .63 3.19 .60 3 2 8 Gesamt e14 Außenwir kung/ Image 163 Sportverein. g) Mein Kind kann sich gut mit dem SC Heuchelhof identifizieren. Gesamt e27 b) Ich habe das Gefühl, .59 3.18 .79 3 3 4 - 3.02 .65 3 2.67 14 .36 3.74 .44 4 1 0 .62 3.47 .63 4 2 4 .49 3.37 .76 3 3 4 .34 3.77 .46 5 2 3 - 3.62 .38 3.75 2.67 6 .64 3.61 .64 4 3 3 .72 3.51 .73 4 3 3 .8 3.58 .6 4 3 5 dass im SC Heuchelhof jeder willkommen ist. * Kulturelle Vielfalt Die kulturelle Vielfalt der Vereinsmitglieder stellt für mein Kind eine Bereicherung dar. ** d) Der kulturelle Austausch mit anderen Vereinsmitgliedern tut meinem Kind gut. ** e) Mir ist es wichtig, dass mein Kind mit Vereinsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft gut auskommt. ** c) Gesamt e29 Kommunikation b) Bei auftretenden Problemen kann man offen mit ÜbungsleiterInnen/ TrainerInnen sprechen. */+ c) Auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und ÜbungsleiterInnen/T rainerInnen wird viel Wert gelegt. */+ d) Es gibt einen offenen und freundschaftlichen Umgang zwischen Vereinsmitgliedern 164 und ÜbungsleiterInnen/T rainerInnen. */+ e) In den Sportgruppen des SC Heuchelhofs herrscht eine gute Atmosphäre. * Gesamt .75 3.55 .62 4 3 2 - 3.58 .55 3.25 2.75 7 = Nagel et al. (2004, 2006) ** = Anlehnung an Burrmann (2009) */+ = Nagel et al. (2004, 2006) modifiziert + = Elisa Stroppa Tabelle 58: Konstrukt Strukturen des Vereins Konstrukt Mittelwert SD Median Range N NA 3.51 .31 3.48 1.44 48 29 (α = .70) Skalen: 11, 12, 13, 14, 27, 29 Tabelle 59: Kindliche Entwicklung Variable e15 Wohlbefin den Kind Items b) fühlt sich dort sehr wohl.* c) ist auf seine Leistungen im Verein stolz.* d) geht nachmittags gerne dorthin.* e) ist gern mit den anderen Kindern zusammen.* Gesamt e18 Erleben Kind vor Training a) freut sich aufs Training/das Spiel. b) ist gut gelaunt, wenn es an das Training/ Spiel denkt. c) hat manchmal keine Lust, zum rit M SD Median Range NA .52 3.62 .51 4 2 0 .31 3.43 .66 4 2 3 .69 3.71 .49 4 2 2 .3 3.79 .47 4 2 1 - 3.64 .38 3.75 2.5 4 .62 3.74 .5 4 2 0 .61 3.69 .57 4 3 0 .7 1.83 .84 2 3 1 165 Training oder Spiel zu gehen. d) muss von mir überredet werden, zum Training zu gehen. Gesamt e19 Fitness Kind a) Mein Kind wirft einen Ball kontrolliert und genau. ` b) Mein Kind springt ohne Probleme über Hindernisse im Garten oder auf dem Spielplatz.` c) Mein Kind läuft genauso schnell wie die anderen Kinder im gleichen Alter.` d) Mein Kind wirkt manchmal tollpatschig.` Gesamt .64 1.37 .75 1 3 1 - 3.56 .54 3.75 2.5 1 .55 3.33 .82 3.5 3 1 .57 3.59 .72 4 3 1 .18 3.78 .48 4 2 0 .20 1.58 .80 1 3 5 - - - - - - e20 a) ausgeglichen. - 3.31 .74 3 3 2 Erleben b) schlecht gelaunt. - 1.36 .64 1 3 2 Kind nach c) aggressiv. - 1.16 .49 1 3 2 Training d) fröhlich. - 3.42 .6 3 3 1 e) traurig. - 1.09 .34 1 3 2 f) müde. - 2.61 .87 3 3 3 .52 3.53 .63 4 2 4 .78 3.61 .834 4 2 1 .67 3.18 .84 3 3 4 .42 2.85 .98 3 3 2 e21 SportlicheFörderung a) Mein Kind wird immer besser in der Sportart, die es beim SC Heuchelhof ausübt.“ b) Das Training hat positive Wirkungen auf seine sportlichen Fähigkeiten.“ c) Durch das Training beim SC Heuchelhof ist mein Kind sportlicher geworden.“ d) Durch das Training beim SC Heuchelhof lebt mein Kind 166 gesünder.“ e) Das Sporttreiben und die Bewegung tun meinem Kind gut.“ f) Mein Kind erhält beim SC Heuchelhof die Möglichkeit, sein Können zu zeigen.“ .41 3.84 .37 4 1 1 .49 3.55 .72 4 3 3 - 3.44 .48 3.5 1.5 7 .63 3.20 .68 3 3 3 .7 3.17 .87 3 3 5 d) Mein Kind hat mehr Selbstbewusstsein durch den Sport.“ .55 3.16 .84 3 3 3 e) Die Trainer des SC Heuchelhof loben mein Kind für seine sportlichen Fähigkeiten.“ .46 3.47 .71 4 3 5 .55 3.53 .62 4 2 3 - 3.33 .56 3.4 2 9 .79 3.18 .85 3 3 6 .78 3.33 .77 3 3 4 Gesamt e22 Verhältnis Kind Körper b) Mein Kind kann seine eigenen Fähigkeiten durch das Training besser einschätzen.“ c) Mein Kind glaubt mehr an seine sportlichen Fähigkeiten, als vor dem Training.“ f) Die Trainer des SC Heuchelhof ermutigen mein Kind dazu, seine Leistung zu steigern.“ Gesamt e23 Verhältnis Kind TrainerIn b) Durch das Feedback des/der Trainers/Trainerin ist mein Kind sicherer geworden. ** c) Mein Kind wird sehr durch den/die TrainerIn 167 unterstützt.** d) Im Training wird mein Kind gelobt.** .81 3.43 .77 4 3 2 e) Mein Kind spricht Zuhause sehr gut über den/die TrainerIn.+ .77 3.16 1.00 3.5 3 7 f) Mein Kind versteht die Anweisungen des/der Trainers/Trainerin nur schwer.+ - 1.43 .77 1 3 2 - 3.30 .75 3.5 2.75 10 Gesamt e24 a) Einzelgänger/in* 1.35 .73 1 3 3 Temperam b) Klassenkasper* 1.66 .82 1 2 3 ent c) Verschlossener Typ* 1.48 .87 1 3 4 d) Geselliger Typ* 3.46 .69 4 3 3 .67 3.45 .66 4 3 1 .79 2.69 .98 3 3 3 .64 2.84 1.06 3 3 1 .69 3.01 .97 3 3 3 .36 3.27 .84 3 3 2 e25 Freundschaften b) Mein Kind hat ein gutes Verhältnis zu den anderen Kindern aus dem Training.** c) Mein Kind hat gute Freundschaften über den Verein gefunden.** d) Mein Kind hat auch außerhalb der Trainingsstunden Kontakt zu Freunden aus dem Verein.** e) Mein Kind erzählt oft freudig vom Training und anderen Kindern aus dem Verein.** f) Mein Kind findet sehr leicht Kontakt zu anderen Kindern.* 168 Gesamt e26 Freiwillige sEngagement g) Mein Kind verbringt seine Zeitam liebsten alleine.* - 1.36 .71 1 3 2 3.07 .7 3.2 2.6 6 .67 1.51 .89 1 3 6 .74 2.42 1.11 2 3 3 .61 2.87 1.12 3 3 8 .66 1.84 .94 2 3 4 .64 1.79 .95 2 3 10 - 2.04 .81 2.6 1.45 17 b) entwickelt ein Verständnis von Fairness im Verein.++ c) lernt im Vereinssport, sich an Regeln zu halten.++ d) lernt im Training, dass es wichtig ist, im Team zusammen zu arbeiten.++ e) lernt auf andere zu achten.++ .60 3.44 .67 4 3 6 .63 3.63 .56 4 3 2 .68 3.45 .84 4 3 1 .48 3.69 .49 4 2 2 f) lernt im SC Heuchelhof, auch mal Kompromisse einzugehen.++ .72 3.44 .68 4 2 2 - 3.55 .51 3.8 1.6 7 a) Mein Kind engagiert sich ehrenamtlich im Verein. + b) Mein Kind übernimmt freiwillige Aufgaben/ kleine Dienste (Aufbauen, Aufräumen…) im Verein.+ c) Mein Kind nimmt gerne an Veranstaltungen oder Festen des Vereins teil.+ d) Mein Kind verbringt einen Großteil seiner Freizeit im Verein.+ e) Mein Kind will später selbst eine Sportgruppe trainieren Gesamt e28 Soziales Lernen Gesamt **= MagglingerSportenjoyment Skala *= Reinders += Sabrina Böck 169 ++= Sabrina Böck& Nathalie Touma ´ = Kennedy-Behr, Wilson, Rodger & Mickan (2011), modifiziert nach Touma (2014) “= Touma (2014) Grün = rekodiert Rot = entfernt, da nicht reliabel Tabelle 60: Konstrukt kindliche Entwicklung Konstrukt Mittelwert SD Median Range n NA 3.18 .47 3.25 1.59 50 27 (α= .87) Skalen: 15, 21, 22, 23, 25, 26, 28 Tabelle 61: mögliches weiteres Konstrukt Sportvereinskultur Konstrukt Mittelwert SD Median Range n NA 3.50 .39 3.5 3 53 24 (α= .77). Skalen: 11, 16, 27, 29 Korrelationzsmatrizen nach Pearson Korrelationzsmatrizen nach Pearson Tabelle 62: Korrelation Familienprofil: Mitwirken (x) und Motivation (y) y e17 Motivation Mitgliedschaft x e16 r= .44 Mitwirken p= .0004115 170 Tabelle 63: Korrelationen Familienprofil (x) und Strukturen des Vereins (y) e11 Verantwort -liche e12 Vereinsort e13 Trainingsein heit e14 Außenwirk ung/Image e27 kulturelle Vielfalt e29 Kommunik ation/Umga ngston e16 Mitwirken r= .57 r= .37 r= .55 r= .33 r= .27 r= .72 p= 7.017e06 p= .003489 p= 4.664e-06 p= .01075 p= .01075 p= 3.803e11 e17 Motivatio n r= .32 r= .15 r= .22 r= .55 r= .16 r= .21 p= .01365 p= .2243 p= .06873 p= 4.417e06 p= .2053 p= .09421 y x Tabelle 64: Korrelationen Familienprofil (x) und kindliche Entwicklung (y) e15 Wohlfühen e18 Kind vor Training e21 sportliche Förderu ng e22 Verhäl t-nis Kind Körper e23 Verhältn is Kind TrainerI n e25 Freundschaften e26 freiwilliges Engagem ent Kind e28 Soziales Lernen e16 Mitwirken r= .44 r= .37 r= .50 r= .38 r= .59 r= .37 r= .58 r= .54 p= .00036 74 p= .003244 p= 5.702e05 p= .00248 6 p= 1.348e06 p= .003323 p= 4.348e-06 p= 8.27e06 e17 r= .30 r= -.08 r= .44 r= .24 r= .27 r= .53 r= .52 r= .43 Motivatio n p= .01456 p= .5112 p= .000220 5 p= .05004 p= .03335 p= 7.037e06 p= 3.21e05 p= .0003636 y x Tabelle 65: Korrelationen Strukturen des Vereins (x) und kindliche Entwicklung (y) y e15 Wohlfühen e18 Kind vor Traini ng e21 sportliche Förderu ng e22 Verhältnis Kind Körper e23 Verhältnis Kind TrainerI n e25 Freundschaften e26 freiwilliges Engagem ent Kind e28 Soziales Lernen r= .32 r= .26 r= .26 r= .31 r= .48 r= .07 r= .33 r= .46 p= .01361 p= .04177 p= .04962 p= .02124 p= .000205 p= .5857 p= .018 p= .000341 x e11 Verantwortliche 171 e12 Vereinsor t r= .24 r= .21 r= .32 r= .41 r= .34 r= .33 r= .33 r= .21 p= .04649 p= .08007 p= .009354 p= .000733 9 p= .006806 p= .007475 p= .01439 p= .08742 e13 Trainings einheit r= .42 r= .22 r= .45 r= .21 r= .40 r= .22 r= .36 r= .40 p= .00027 48 p= .06448 p= 9.462e05 p= .08317 p= .001004 p= .06869 p= .006191 p= .0008377 e14 Außenwir kung/Ima ge r= .29 r= -.05 r= .25 r= .38 r= .47 r= .45 r= .52 r= .31 p= .02309 p= .7043 p= .05779 p= .003027 p= .000216 p= .000331 6 p= 7.817e-05 p= .01683 e27 kulturelle Vielfalt r= .35 r= .19 r= .41 r= .45 r= .34 r= .29 r= .43 r= .45 p= .00303 2 p= .1221 p= .000566 8 p= .000145 3 p= .00677 p= .015 p= .0006063 p= .0001364 e29 Kommuni kation r= .34 r= .38 r= .47 r= .36 r= .55 r= .23 r= .45 r= .66 p= .00448 7 p= .00127 3 p= 5.513e05 p= .003447 p= 2.704e06 p= .05759 p= .0005081 p= 2.151e-09 Tabelle 66: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung y e15 Wohlfühlen x e15 Wohlfühl en e18 Kind vor Traini ng e21 sportliche Förderu ng e22 Verhältnis Kind Körper e23 e25 Verhältn Freundis Kind schaften TrainerI n e26 freiwilliges Engagem ent Kind e28 Soziales Lernen r= .56 r= .36 r= .49 r= .50 r= .49 r= .50 r= .24 p= 2.185e -07 p= .002297 p= .2.57e05 p= 3.083e05 p= 2.487e05 p= 5.457e-05 p= .04438 r= .08 r= .29 r= .13 r= .12 r= .15 r= .14 p= .4984 p= .01839 p= .3126 p= .32 p= .2385 p= .2438 r= .08 r= .58 r= .53 r = .46 r= .42 r= .64 p= p= 3.719e- p= p= 8.685e- p= .00133 p= e18 Kind r= .56 vor p= Training 2.185e -07 e21 r= .49 sportliche p= Förderung .2.57e- 172 05 .4984 07 5.93e-06 05 8.113e-09 e22 r= .49 Verhältnis p= Kind .2.57eKörper 05 r= .29 r= .58 r= .72 r= .53 r= .61 r= .55 p= .01839 p= 3.719e07 p= 3.368e11 p= 4.852e06 p= 5.415e-07 p= 1.587e-06 e23Verhäl r= .50 tnis Kind p= TrainerIn 3.083e -05 r= .13 r= .53 r= .48 r= .63 r= .53 p= .3126 p= p= 5.93e-06 3.368e11 p= 5.481e05 p= 4.288e-07 p= 5.935e-06 e25Freun dschaften r= .34 r= .12 r= .46 r= .53 r= .48 r= .60 r= .48 p= .00448 7 p= .32 p= 8.685e05 p= 4.852e06 p= 5.481e05 p= 5.139e-07 p= 4.772e-05 e26 freiwillige s Engagem ent r= .50 r= .38 r= .47 r= .36 r= .55 r= .23 r= .60 p= 5.457e -05 p= .00127 3 p= 5.513e05 p= .003447 p= 2.704e06 p= .05759 p= 6.748e-07 e28 Soziales Lernen r= .24 r= .14 r= .64 r= .55 r= .53 r= .48 r= .60 p= .04438 p= .2438 p= 8.113e09 p= 1.587e06 p= 5.935e06 p= 4.772e05 p= 6.748e-07 r= .72 Regressionen Tabelle 67: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e11 Verantwortliche .31 4.032e-05 .55 .06 e13 Trainingseinheit .28 4.212e-05 .53 .05 e14 Außenwirkung/Imag e .33 9.7e-06 .16 .52 173 e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e29 Kommunikation .51 4.468e-10 .77 -.10 Strukturen des Vereins .39 7.659e-06 .58 .18 Tabelle 68: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) e11 Verantwortliche e13 Trainingseinheit e29 Kommunikation e11 Verantwortliche e14 Außenwirkung/ Image e16 Mitwirken .61 2.086e-10 e17 Motivation Mitgliedschaft .24 .00032 .18 .20 .56 .14 .47 Tabelle 69: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e16 Mitwirken e17 Motivation Mitgliedschaft e21 Sportliche Förderung .29 3.859e-05 .38 .28 e23 Verhältnis Kind TrainerIn .35 6.031e-06 .57 .07 e25 Freundschaften .30 1.4e-05 .15 .49 e26 Freiwilliges Engagement e28 Soziales Lernen .39 1.49e-06 .45 .31 .33 6.495e-06 .42 .28 Kindliche Entwicklung .4 4.948e-06 .47 .30 174 Tabelle 70: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) e23Verhältnis Kind TrainerIn e26 Freiwilliges Engagement e28 Soziales Lernen e25 Freundschaften e26 Freiwilliges Engagement e16 Mitwirken .38 1.523e-05 .27 .30 .17 e17 Motivation Mitgliedschaft .30** 2.264e-05 .34 .31 Tabelle 71: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) e11 Verantwortliche e29 Kommunikation e11 Verantwortliche e27 Kulturelle Vielfalt e29 Kommunikation e14 Außenwirkung/ Image e27 Kulturelle Vielfalt e29 Kommunikation e23 Verhältnis Kind TrainerIn e28 Soziales Lernen .29 7.94e-05 .44 3.75e-07 e26 Freiwilliges Engagement .37 1.659e-05 .16 .45 .18 .25 .44 .41 .19 .29 Tabelle 72: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung UV AV Korrigiertes R2 p-Wert β (Regressionskoeffizient) Strukturen des Vereins Kindliche Entwicklung .40 1.066e-05 .65 175 Tabelle 73: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung UV e21Sportliche Förderung e23 Verhältnis Kind TrainerIn e25 Freundschaften e21Sportliche Förderung e23 Verhältnis Kind TrainerIn e25 Freundschaften e25 Freundschaften e26 Freiwilliges Engagement AV Korrigiertes R2 p-Wert β(Regressionskoeffizient) e28Soziales Lernen .45 3.839 e-08 .14 .17 .49 e22Verhältnis Kind Körper .56 2.211 e-10 .21 .47 .23 e15 Wohlbefinden Kind .30 2.923 e-05 .28 .36 176 Literatur Birrer, D. & Stirnimann, R. (2009). MagglingerSportenjoyment Skalen (MSES). Zugriff am 03.06.2014 unter http://www.baspo.admin.ch/internet/baspo/de/home/dokumentation/publikationen/wissen schaft_und_forschung/sportwissenschaftliche0.parsys.25137.downloadList.25398.Downl oadFile.tmp/handanweisungmagglingersportenjoymentskalen.pdf Burrmann, U. (2009). Vortragsskript „Integrationspotentiale des Sports – Erkenntnisse des Programms „Integration durch Sport“. Zugriff am 25.07.2014 unter http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCEQFjA A&url=http%3A%2F%2Fwww.sport.tudortmund.de%2Fsport%2Fdownload_projekt_anhang.php%3Fid%3D21%26datei%3D2 &ei=fMH0VNuAA8vtO7u3geAL&usg=AFQjCNFe11HxGNHOSYjGHnethx_pmZ5HI w&bvm=bv.87269000,d.ZWU Kuhn, G. (2009). Motivationale Bedingungsfaktoren regelmäßiger Sportaktivität im Kindes- und Jugendalter. Grundlagen, Analysen und Interventionsperspektiven. Unveröffentliche Inaugural-Dissertation, Justus-Liebig-Universität Gießen. Müller, F. J. (2013). 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Würzburg: Universität Würzburg. 177 Tabellenverzeichnis (Anhang): Tabelle 35: Familienprofil Reliabilität ............................................................................ 151 Tabelle 36: Latente Merkmale Reliabilitäten: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .................................................................................................................... 152 Tabelle 37: Strukturen des Vereins Reliabilität (I) ......................................................... 152 Tabelle 38: Strukturen des Vereins Reliabilität (II) ........................................................ 153 Tabelle 39: Kindliche Entwicklung Reliabilität (I) ......................................................... 153 Tabelle 40: Kindliche Entwicklung Reliabilität (II) ........................................................ 153 Tabelle 41: Kindliche Entwicklung Reliabilität (III) ...................................................... 154 Tabelle 42: Elternteile ..................................................................................................... 154 Tabelle 43: Kind Alter..................................................................................................... 154 Tabelle 44: Kind Klasse .................................................................................................. 155 Tabelle 45: Kind Geschlecht ........................................................................................... 155 Tabelle 46: Herkunft Mutter ........................................................................................... 155 Tabelle 47: Herkunft Mutter Sonstige ............................................................................. 156 Tabelle 48: Herkunft Vater ............................................................................................. 156 Tabelle 49: Herkunft Vater Sonstige ............................................................................... 156 Tabelle 50: Kenntnis Angebote ....................................................................................... 157 Tabelle 51: Kind Mitglied Dauer .................................................................................... 158 Tabelle 52: Sportart Kind ................................................................................................ 158 Tabelle 53: Eltern Mitglied ............................................................................................. 159 Tabelle 54: Zugang zum Verein ...................................................................................... 159 Tabelle 55: Zugang zum Verein Sonstiges...................................................................... 159 Tabelle 56: Familienprofil ............................................................................................... 160 Tabelle 57: Strukturen des Vereins ................................................................................. 162 Tabelle 58: Konstrukt Strukturen des Vereins ................................................................ 165 Tabelle 59: Kindliche Entwicklung................................................................................. 165 Tabelle 60: Konstrukt kindliche Entwicklung................................................................. 170 Tabelle 61: mögliches weiteres Konstrukt Sportvereinskultur ....................................... 170 Tabelle 62: Korrelation Familienprofil: Mitwirken (x) und Motivation (y) ................... 170 Tabelle 63: Korrelationen Familienprofil (x) und Strukturen des Vereins (y) ................ 171 Tabelle 64: Korrelationen Familienprofil (x) und kindliche Entwicklung (y) ................ 171 Tabelle 65: Korrelationen Strukturen des Vereins (x) und kindliche Entwicklung (y) ... 171 Tabelle 66: Korrelationen innerhalb des Konstukts kindliche Entwicklung ................... 172 Tabelle 67: Regressionen Familienprofil und Strukturen des Vereins ............................ 173 Tabelle 68: Regressionen Strukturen des Vereins und Familienprofil ............................ 174 Tabelle 69: Regressionen Familienprofil und kindliche Entwicklung ............................ 174 Tabelle 70: Regressionen kindliche Entwicklung und Familienprofil ............................ 175 Tabelle 71: Regressionen Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung............... 175 Tabelle 72: Regression Gesamt: Strukturen des Vereins und kindliche Entwicklung .... 175 Tabelle 73: Regressionen innerhalb des Konstrukts kindliche Entwicklung .................. 176 178
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