Posterpräsentation, Mittwoch, 27. Jänner 2016 Vorsitz R. Seemann

Posterpräsentation, Mittwoch, 27. Jänner 2016 Vorsitz R. Seemann, F. Kloss
Piezosurgery. Our experience in Orthognatic Surgery
Mayorga
Francisco
Chavez R.,
Hospital
PIEZOELECTRIC DEVICE uses modulated ultrasonic vibration to allow controlled cutting of bony structures. We present our study with patients operated in our department during december 2010 and october 46 patients have been operated, 10 Angle class II and 36 Angle class III. Bilateral Split Use of piezoelectric instruments in orthognatic surgery has ADVANTAGES:
San Jose Rinconada
SEVILLA - SPANIEN
Avellaneda Universitario Piezoelectric device performs precise and safe osteotomies, due to its characteristics of a micrometric and 2015.
Osteotomies (82)
A., Rollón A. Virgen del
selective cut.
Rocio
Wobenzym as a possible cause of extended cervico-facial haematoma following a
bimaxillary osteotomy: a case report
Gian Bottini Salzburg
Salzburg
Analyse des prä- und postoperativen intrakraniellen Volumens bei
Kraniosynostosen im Kindesalter
M.
Hannover
Kleinebrahm
, A.-N. Zeller,
H.
Kokemüller,
E.-J.
Hermann, M.
Rana, N.-C.
Gellrich
Deutschland
Volldigitale, dreidimensionale Operationsplanung in der Dysgnathie-Chirurgie
M. Neuhaus, Hannover
Deutschland A. Zeller, N.- MHH MKGC. Gellrich, Chirurgie
M. Rana
Zeller,
Hannover
Alexander-N.
Deutschland
Inga
Hannover
Bolstorff,
Martin
Bredt, NilsClaudius
Gellrich,
Philipp Jehn,
Simon
Spalthoff
Jellen Alice Wels
Deutschland
Abt Akh Linz????
Digitalgeplante, splintbasierte Kondylenpositionierung in der Dysgnathiechirurgie
Eine seltene Pathologie: das niedrig maligne fibromyxoide Sarkom der Maxilla
Gorlin-Goltz Syndrom – Erbkrankheit über fünf Genrationen in einer Familie
Fallbericht und Darstellung des Krankheitsbildes
Ö
Sonia Lux,
Christian
Brandtner
Bicsák Á.,
Fussenegger
M.,
Hochleitner
U., Santler
G., Pöschl
W.P.
Piezoelectric devices allow an easy and precise handling during orthognatic
surgery procedures.
Universitätsk Orthognathic surgery is perfomed routinely and is considered to be generally safe. Nevertheless
linik für
complications may occur preoperatively, intraoperatively or postoperatively.
Mund-,
Kiefer- und
Gesichtschir
urgie
A 20 years old male with a skeletal Class III was referred to our department for combined
orthodontic-orthognathic treatment.
Immediately after the procedure the patient developed a transient rash without
breathing difficulties. This was thought to be an allergic reaction to the intravenous
administration of Diclofenac and no further non-steroidal antiinflammatory drugs
were deemed safe. Surprisingly, by the 24 hours postoperative mark, the patient had
developed a massive facial hematoma. He did not have any breathing difficulties.
Postoperatively, with the end of the controlled hypotension, a generalized oozing Surgeons should be aware that orthodontists sometimes prescribe
begun. Having had intraoral drains, the patient had been swallowing his own
medication that may interfere with blood coagulation and may cause
blood and therefore had several episodes of haematemesis. The Valsalva
intraoperative and postoperative bleeding.
Manouvre induced by the vomiting raised his venous pressure worsening
bleeding. This patient was known to suffer from labile hypertension and
postoperative pain can raise arterial blood pressure. Wobenzym is a combination
of different enzymes (Bromelain, Papain, Trypsin) and a flavonoid (Rutosid) that
have anti-inflammatory and antioedematous properties and promote blood
circulation. Trypsin in particular is fibrinolitic.
Klinik für
MKGChirurgie
MH
Hannover
Kraniosynostosen entstehen aufgrund einer vorzeitigen Verknöcherung einer
Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung werden prä- und postoperative CT-Datensätze aller
Kinder mit einer Kraniosynostose, die sich im Zeitraum vom 01.01.2008 bis zum 30.09.2015 einem
offenen kranioplastischen Eingriff mit frontoorbitalem Advancement in der Klinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, in Zusammenarbeit mit der Klinik
für Neurochirurgie unterzogen haben, analysiert.
Zwischen 2008 und 2015 wurde bei 47 Patienten mit der Diagnose Kraniosynostose in
der Medizinischen Hochschule Hannover eine Kranioplastik durchgeführt. Davon
erhielten 20 Patienten ein frontoorbitales Advancement. Das Durchschnittsalter der
operierten Patienten liegt bei 13 Monaten, wobei 6 Mädchen und 14 Jungen operiert
wurden.
Die bei unseren Patienten durchgeführte kraniofaziale Aus- und Umformung
(Cranial vault remodeling) zählt zur Standardtherapie bei der operativen
Behandlung von Kraniosynosten im Kindesalter. In unserer Analyse stellen wir
fest, dass der Operationszeitpunkt, mit einem Alter von 13 Monaten, eher spät
liegt. In der Literatur schwanken die empfohlenen Richtwerte diesbezüglich
zwischen Zeiträumen beispielsweise vom 4-6 Lebensmonat oder dem 12
Lebensmonat. Diese Empfehlungen zu einer frühen operativen Korrektur lassen
sich durch die Tatsache erklären, dass ein Eingriff umso aufwändiger und
umfangreicher wird, je fortgeschrittener und damit ausgeprägter der Grad der
Verknöcherung der Suturen ist.
Entscheidend für ein zufriedenstellendes Endergebnis von dysgnathiechirurgischen Eingriffen ist die
genaue präoperative Planung unter ästhetischen, okklusalen und funktionellen Aspekten. Die
computerassistierte, präoperative Planung ermöglicht es dem Chirurgen, zusätzlich zur kephalometrsichen
Analyse, zuverlässig die dreidimensionale Konfiguration und Lagebeziehung von Maxilla und Mandibula in
Bezug zur Schädelbasis auszumachen. So können Kieferfehlstellungen und insbesondere komplexe Kieferund Gesichtsdeformitäten besser analysiert werden, als dies während der konventionellen
Operationsplanung unter Zuhilfenahme von konventionellen Situationsmodellen und zweidimensionalen
Röntgenaufnahmen wie OPT/FRS der Fall ist.
Im dargestellten volldigitalen Arbeitsablauf wird die präoperative Planung an einem CT- oder DVTDatensatz, digitalisierten Situationsmodellen, sowie einem 3D-Facescan durchgeführt. Hierzu
werden alle Datensätze in der Software Dolphin 3D (Dolphin Imaging and Management Solutions,
Chatsworth, CA, USA) fusioniert, sodass während der Osteotomieplanung zeitgleich die veränderte
Weichgewebssituation simuliert werden kann. Nach abgeschlossener Planung der Kieferumstellung
werden mit derselben Software End- und Zwischensplinte als STL-Dateien erzeugt und
stereolithographisch hergestellt. Im Anschluss folgt die Umstellungsosteotomie. Abschließend wird
zur Evaluation des Operationsergebnisses eine DVT innerhalb von 6 Wochen postoperativ
durchgeführt.
Die Dauer der gesamten digitalen Operationsplanung betrug im Durchschnitt ca. 38
Minuten. Sowohl intraoperativ als auch postoperativ zeigten sich planungskonforme
Ergebnisse. Lediglich dezente Abweichungen zeigten sich bei der Positionierung des
Oberkiefers.
Der Zeitaufwand einer volldigital geplanten Umstellungsosteotomie liegt auf dem Die volldigitale, dreindimensionale Operationsplanung in der DysgnathieNiveau der konventionellen Planung. Die operative Genauigkeit ist nachwievor
Chirurgie erleichtert dem Chirurgen die Beurteilung der Kieferfehlstellungen.
alleinig vom Chirurgen abhängig. Jedoch wird dieser, durch die dreidimensionale
Darstellung von Maxilla und Mandibula in Bezug zur Schädelbasis, entscheidend
bei der Beurteilung der Verlagerungsstrecken unterstützt.
MHHannover
Aktuelle Entwicklungen in der modernen Dysgnathiechirurgie ermöglichen den Einsatz neuer Techniken zur
Positionierung der Kiefersegmente. Nach der Einführung CAD/CAM hergestellter okklusaler Splinte ist die
volldigitale Operationsplanung mit konsekutiver Weichgewebssimulation mittlerweile im klinischen Alltag
angelangt. Nicht nur die Signifikanz, sondern auch die Technik der korrekten Positionierung der nicht
zahntragenden Unterkieferanteile ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Ziel der vorliegenden Arbeit war es
eine Methode zu entwickeln, welche unter Verwendung eines intraoralen Zugangs, Standard
Osteosynthesematerials und ohne weitere technische Mittel eine digital geplante Kondylenpositionierung
ermöglicht.
Die Operationsplanung fand anhand eines CT/DVT, digitaler Situationsmodelle und eines 3DFacescans mit Dolphin 3D und Geomagic Freeform statt. Im Sinne eines „Backwards-Planning“
wurde das Anbiegen von Osteosynthesematerial digital simuliert und die vorberechneten
Positionen der Osteotomielinie und der Bohrlöcher in einen dental getragenen Splint mit ossär
anliegender Resektions- und Bohrschablone übertragen. Nach der Osteotomie und
Okklusionseinstellung folgte die interne Fixation mit an einem Biomodell präoperativ
individualisiertem Standard 2.0 mm Osteosynthesematerial. Zum Vergleich der Kondylenposition
von Planung und Operationsergebnis wurde in der postoperativen Röntgenkontrolle der AR-GO-ME
Winkel ermittelt.
Die Dauer der Operationsplanung betrug ca. 4 Stunden. Hiervon entfielen im Mittel
lediglich 25 Minuten auf die ärztlich durchzuführende Positionierung der
Osteotomiesegmente. Intraopertiv konnte unter Verwendung der beschriebenen
Technik die exakte Position der Mandibula präzise eingestellt werden. Die klinische
Anwendung gestaltete sich intuitiv und einfach. Die postoperative Okklusion zeigte
sich planungsgerecht. Zur Planung wich der postoperative AR-GO-ME Winkel in der
radiologischen Bildgebung im Mittel um lediglich 3° ab.
Die vorliegende Methode bietet eine kostengünstige Technik zur präzisen
Kondylenpositionierung in der orthognathen Chirurgie, ohne dabei die
Operationszeit zu verlängern. Die Planungszeit besteht zum größten Teil aus dem
technischen Design der beschriebenen Bohrschablone - der ärztliche Anteil der
Kieferpositionierung beschränkt sich auf einige Minuten.
Medizinisch
e
Hochschule
Hannover
Das niedrig maligne fibromyxoide Sarkom (low grade fibromyxoid sarcoma, LGFMS) ist ein seltener Tumor
mit gutartigem histologischem Erscheinungsbild, welcher in klinischer Hinsicht jedoch alle Kriterien eines
malignen Tumors erfüllt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden erst 5 Fälle eines LGFMS im Kiefer- und
Gesichtsbereich berichtet.
Dieses Poster beschreibt den Fall eines 16-jährigen Jungen mit einer Raumforderung im Bereich der Dabei erfolgten die radikale Resektion unter Einhaltung eines großen
Zudem werden eine Übersicht über die bestehende Literatur zu diesem Thema
Der vorliegende Fall beschreibt den sechsten dokumentierten Fall eines
rechten Maxilla, welche am ehesten einem LGFMS entspricht.
Sicherheitsabstandes sowie die sekundäre Rekonstruktion mittels eines mikrovaskulär geboten und verschiedene Lokalisationen des Tumors und Behandlungskonzepte LGFMS im Kiefer- und Gesichtsbereich und stellt eine Erweiterung der
anastomosierten Radialistransplantates. Eine Verlaufskontrolle nach sechs Monaten im Kiefer- und Gesichtsbereich dargestellt.
Literatur zu diesem seltenen Weichteiltumor dar.
zeigte keinen Hinweis für ein Rezidiv oder eine Metastasierung.
Fachschwerp
unkt für
MKGChirurgie,
Klinikum
WelsGrieskirchen
Im Rahmen der Erkrankung stehen zystische Veränderungen sowohl im Knochen als auch im
Weichteilgewebe im Vordergrund. Der Erbgang ist autosomal dominant. Als Hauptmanifestation im
Gesichtsbereich sind Keratozysten sowie Deformationen des Gesichtsschädels diagnostizierbar.
Weichteilzysten in der Mittellinie des Gesichtes,Verkalkungen im Falxbereich und zahlreiche diffuse
Basaliome sind die häufigsten Symptome. Wichtigste diagnostische Methoden sind Panoramaröntgen und
CT-Aufnahmen, eine histologische und genetische Untersuchung unterstützend können das vorhandene
Gorlin-Goltz-Syndrom feststellen.
Eine 20-jährige Patientin wurde in den letzten Jahren mehrfach im Gesichtsbereich wegen Zysten
unterschiedlicher Lokalisation operiert. Bei unserer Patientin ist eine eindeutige IQ-Minderung im
Vergleich zu Ihrer Mutter feststellbar.
Intraoperative Bilder, histologische Befunde und die Krankengeschichte inklusieve
Familienanamnese werden präsentiert.
Seltene Erbkrankheiten zeigen oft interessante Krankheitsbilder in den darauf
folgenden Generationen. Wichtig sind die genetische Beratung sowie die
engmaschige Nachsorge.
Diese retrospektive Fall-Kontrollstudie der Kraniosynostosen-Patienten zeigt,
welcher Gewinn an intrakraniellem Volumen durch die chirurgische Therapie
mittels remodellierender Kranioplastik mit frontoorbitalem Advancement
erreicht wurde.
Die Anwendung der beschriebenen Technik ermöglicht ein planungsgemäßes
Einstellen der Position der gelenktragenden Anteile auch bei Fehlstellung
aufgrund angeborener, traumatisch oder degenerativ bedingter
Deformitäten.
<<< siehe Diskussion>>>
Impfmetastase eines Plattenepithelkarzinoms in die Lip-Split-Wunde
Zebuhr,
Yorck
Alexander
Wels
Österreich
Mayer,
Christoph;
Pöschl,
Wolfgang
Paul
Klinikum
Wels
Impfmetastasen entstehen iatrogen durch Verschleppung von Tumorzellen an eine andere, primär gesunde Vorgestellt wird der Fall einer Impfmetastase eines Plattenepithelkarzinoms: Ein 53-jähriger Patient
Körperstelle. Im Rahmen der chirurgischen Therapie des Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle sind
stellte sich mit einem Plattenepithelkarzinom des vorderen Gaumenbogen und Trigonum
Impfmetastasen selten. Das Auftreten einer solchen Komplikation ist jedoch mit einer deutlichen
retromolare links vor. Die chirurgische Primärtherapie bestand aus der en-bloc-Resektion des
Morbidität beziehungsweise Einschränkung der Prognose für den Patienten verbunden.
Tumors via einen Lip-Split-Zugang mit temporärer Unterkieferdurchtrennung (Cohen) sowie einer
ipsilateralen selektiven Neck Dissection der Robbins-Level I-III. Nach histopathologischer
Untersuchung wurde entsprechend der Diagnose pT2 pN1 RX eine Radiatio (fraktioniert, 60 Gy)
durchgeführt.
Fibrinogen - ein prognostischer Biomarker bei Patienten mit oralen und
oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen.
Daniel
Holzinger
Wien
Österreich
I. Danilovic;
A.
Reichwein;
P. Braun; R.
Seemann; J.
Engelmann;
A.
Draskovits;
E. Nkenke; C.
Perisanidis
Universitätsk Hintergrund:
linik für
Mund-,
Kiefer-, und
Gesichtschir
urgie,
Medizinisch
e Universität
Wien
Verkalktes Myzetom bei oronasaler Fistel bei einer Patientin mit doppelseitiger
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte Case Report
J. M. Priller
Graz
Österreich
W. Zemann, Klin.
S. Reinisch, Abteilung
M. Ratschen, für Mund-,
K. Schwenzer- Kiefer- und
Zimmerer
Gesichtschir
urgie, LKHUniv.
Klinikum
Graz
Schwaiger Graz
Fallvorstellung: Protethische Versorgung bei ungünstigen anatomischen
Voraussetzungen, Status post Mundboden Karzinom und Osteoradionekrose
Jankovic Pejicic Anja
Wien
Österreich
Anwendung eines patientenspezifischen Implantats zur epithetischen
Gesichtsrekonstruktion
Dr. Sabine
Maria Toso
Berlin
Deutschland Menzel K.,
Motzkus Y.,
Adolphs N.,
Hoffmeister
B., Raguse JD.
Entzündliche Sinusitiden sind bei Lippen-Kiefer-Gaumenspaltpatienten eine häufige Komplikation, wenn
ein „Restloch“ im Bereich des Gaumens vorliegt. Eine oronasale Fistel stellt neben einem störenden Geruch
nicht nur eine psychische Belastung für den Patienten im Alltag dar. Mögliche Komplikationen können
schwerwiegende Sinusitiden mit Nekrosen zuvor eingebrachter Transplantante sein.
In dieser Studie wurden Patienten die zwischen 2001 und 2014 an der Universitätsklinik für Mund-,
Kiefer-, und Gesichtschirurgie der Medizinischen Universität Wien wegen eines lokal
fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle oder des Oropharnx einer
präoperativen Chemoradiotherapie unterzogen wurden, retrospektiv untersucht. Der Impakt des
prätherapeutischen Plasmafibrinogenlevels auf das Gesamtüberleben und das rezidiv-freie
Überleben wurde mittels der Kaplan–Meier Methode und multivariate Cox Regressionsanalyse
evaluiert.
Fünf Monate nach der Primärtherapie stellte sich der Patient mit einer indurierten,
exulzerierten Veränderung von 2,5 cm Durchmesser, exakt im Bereich der Narbe der
im Rahmen der Primärtherapie durchgeführten Lippeninzision vor. Die Neubildung sei
innerhalb von etwa zwei Wochen entstanden. Eine unmittelbar durchgeführte
Probebiopsie ergab den Befund eines Plattenepithelkarzinoms, analog der
Morphologie des Primums.
Tumorzellen des Plattenepithelkarzinoms sind in der Lage, auf chirurgischen
Wunden Anschluss an eine Blutversorgung zu gewinnen und auf diese Weise
sogenannte Impfmetastasen zu bilden. In der Literatur existiert eine Reihe von
Berichten über Impfmetastasen von Plattenepithelkarzinomen an
Tracheostomata und an perkutanen gastralen Stomata. Tumorzellen können
entweder im Rahmen des chirurgischen Eingriffs auf eine chirurgische Wunde
übertragen werden oder auf hämatogenem Wege dorthin gelangen. Eine
lymphogene Übertragung, wie beim lokoregionären Rezidiv hingegen typisch,
findet bei der Impfmetastasierung nicht statt. Im konkreten Falle spricht
insbesondere die Position der Metastase in der Unterlippenmediane gegen eine
lymphogene Absiedelung.
Insgesamt wurden 183 Patienten in die Studie inkludiert. Von 183 Patienten, 91 (50%) .
hatten in der postoperativen histo-pathologischen Untersuchung ein komplette
Tumorremission (ypT0N0M0) nach neoadjuvanter Radiochemotherapie. Mithilfe
einer Grenzwertoptimierungskurvenanalyse (ROC-Curve analysis) wurde der optimale
Grenzwert (cutoff) des prätherapeutischen Plasmafibrinogenlevels mit 447mg/dL
definiert. In der multivariaten Analyse wurde gezeigt, dass Patienten mit einem
prätherapeutischen Plasmafibrinogenlevel von weniger als 447mg/dL ein signifikant
längeres Gesamtüberleben (p=0.021) und rezidiv-freies Überleben (p=0.016) hatten.
Nach unserer Kenntnis ist dies der erste Bericht über eine
Tumorverschleppung eines Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle in die
Wunde einer temporären Unterlippendurchtrennung.
Der prätherapeutische Plasmafibrinogenlevel ist ein unabhängiger,
effizienter und kostengünstiger prognostischer Biomarker bei Patienten mit
oralen und oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen.
Eine 65 jährige Patientin wurde aufgrund eines „Restloches“ im Bereich des harten Gaumens bei
Der postoperative Verlauf war insgesamt sehr erfreulich und es zeigten sich in den
St.p. Verschluss einer doppelseitiger Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalte vorstellig. Vor über 50
ambulanten Nachkontrollen, zuletzt 6 Monate nach der operativen Revision, stets
Jahren erfolgte nach initialem Hartgaumenverschluss die Augmentation des Oberkiefers mit einem reizlose Wundverhältnisse.
Beckenkammtransplant, was als Implantatbett für dentale Implantate diente. Anamnestisch
berichtete die Patientin über einen störenden üblen Geruch im Bereich des Mundes, der sich auch
nach erfolgter Explantation der Zahnimplantate vor fünf Jahren nicht verbesserte. Es erfolgte die
Revision mit Fremdkörperentfernung sowie eine Kieferhöhlenrevision beidseits. In der
histologischen Aufarbeitung stellte sich das vermeintliche Fremdmaterial als verkalkte Areale eines
regressiv veränderten Myzetoms mit Anteilen des vor über 50 Jahren implantierten Knochens dar.
Durch die Kollegen der HNO erfolgte zudem eine Dakryozystorhinostomie mit Intubation der
Tränenweg bei persistierend tränendem Auge rechts.
Gerade bei mehrfach voroperierten Patienten mit einer Lippen-KieferGaumenspalte muss bei persistierender oro-nasaler Fistel rechtzeitig eine
operative Revision in Betracht gezogen werden, um schwerwiegende
Komplikationen zu vermeiden. Die psychische und physische Belastung, die eine
oro-nasale Fistel mit klinischer Symptomatik mit sich bringt, ist zumeist immens
und bedarf einer zeitnahen Korrektur.
Der frühzeitige operative Verschluss einer persistierenden oro-nasalen Fistel
leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität.
Universitätsz Die prothestische Rehabilitation der Patienten nach operativer Tumorresektion im Kiefer-Gesicht Bereich
ahnklinik
stellt aufgrund der anatomischen Gegebenheiten und der entstandenen Prothesenlagermorphologie die
Wien
prothetische Planung und Behandlung vor mehrere Herausforderungen. Aufgrund ausgedehnter Kieferund Weichteildefekte, sowie der häufig durchgeführten tumortherapeutischen Chemo- und
Strahlentherapie, ist es oftmals sehr schwierig Patienten zufriedendstellend prothetisch zu versorgen. Für
die Versorgung sind Implantate zur Verankerung und Abstützung des Zahnersatzes oft erforderlich. Eine
Kontraindikation bei der Versorgung mit Implantaten stellt die Osteoradionekrose dar. Die
Osteoradionekrose des Unterkiefers stellt eine der gravierendsten Komplikationen nach Strahlentherapie
im Kopf-Hals Bereich dar.
Der 63-jährige Patient stellte sich im Mai 2010 zur prothetischen Versorgung vor. Anfang 2008
wurde beim Patient ein Plattenepithelkarzinom auf der linke Seite des Mundbodens ohne
Beteiligung des Alveolarfortsatzes diagnostiziert. Nach Tumorresektion im Jänner 2008 wurde eine
Bestrahlung durchgeführt. Die Befundaufnahme zeigte eine schlechte Mundhygiene und eine
generalisierte zirkuläre Strahlenkaries.
Die Oberkiefer Hybridprothese und Unterkiefer Totalprothese wurden dem Patient im
Mai 2013 übergeben. Der Zahnersatz im Oberkiefer wurde auf Teleskopen verankert ,
weil diese leicht zu reinigen sind und eine einfache Prothesenreparatur bei
Zahnverlust bieten. Die Gestaltung des herausnehmbaren Zahnersatzes nach Wiener
Prinzip bietet Vorteile. Dies gewährleistet eine leichte Handhabung ohne
Verkantungen oder Verkeilungen zwischen Primär – und Sekundärkrone sowie eine
gleichbleibende Retention auch nach jahrelanger Tragezeit.
Die Prävention und Therapie kurzfristig und spät eintretender Nebenwirkungen
einer Strahlentherapie sind wichtigste Punkte bei der Behandlung von Patienten
mit Malignomen im Kopf-Hals Bereich. Die Beteiligung eines Zahnarztes ist bei der
Strahlentherapie im Kopf- Hals Bereich essentiell , da die Entstehung schwerer
Nebenwirkungen wie der Osteoradionekrose vorgebeugt werden kann. Kommt es
doch demnach während und nach der Strahlentherapie zu einer Infektion des
Knochens, soll man die prothetische Versorgung so gut wie möglich gestalten, um
Druckstellen zu vermeiden, da diese oft zu nicht heilenden Wunden führen und
ermöglichen das Übergreifen der Infektion auf den bereits vorgeschädigten
Knochen
Die Behandlung von Patienten mir ausgeprägten Defekten im Kieferbereich
nach Tumorresektion und Tumortherapie gestatet sich äußerst schwierig und
Bedarf einer ganz individuellen Behandlungsplanung. Denoch dürfen bei
aller Schwierigkeiten die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten nicht aus
den Augen verloren gehen. Gerade nach Tumoroperation und
durchgeführten Therapie besteht das große Wünsch der Patienten die soziale
Integrität wiederherzustellen. Dies stellt den Behandler vor einer großen
Herausforderung , weil nicht immer diese Wünsche mit den technischen und
anatomischen Gegebenheiten sich im Einklang bringen lassen.
Charité
Universitäts
medizin
Berlin
Ein 64jähriger an M. Osler erkrankter Patient erlitt eine Teilamputation der Nase nach
lebensrettender Embolisation einer akuten Blutung und daraufhin fortschreitender Nekrose im
Endstromgebiet. Nach frustranem Versuch der Insertion eines konfektionierten Systems am durch
die Grunderkrankung kompromittierten Knochen wurde ein individuelles Gerüst zur
Epithesenverankerung hergestellt. Die Anfertigung dieses patientenspezifischen
Individualimplantats erfolgte über Additive Manufacturing mittels 3-D Druckprozess und
Lasermelting. Die exakte Passgenauigkeit und beliebige Geometrie des Gerüsts konnte optimal
gestaltet werden sowie die Anzahl und Lage der gewünschten Magnete entsprechend der
anatomischen Gegebenheiten individuell bestimmt werden. Zusätzlich war es möglich, die
Gerüstoberfläche an den Hautdurchtrittspunkten hygienisch günstig anzupassen.
Das patientenspezifische Implantat konnte in einer Zeit sparenden Operation
erfolgreich eingebracht werden. In der Nachbeobachtungszeit von einem Jahr zeigt
sich ein fest eingeheiltes Implantat mit stabiler periimplantärer Situation. Der
hergestellten Epithese wird durch die optimal platzierten Magnete ein sicherer Halt
geboten.
Anhand dieses klinischen Ergebnisses kann man annehmen, dass ein
Insbesondere bei Patienten mit schwierigen anatomischen Verhältnissen
patientenspezifisches Individualimplantat eine vielversprechende Alternative zum wird die Anwendung eines patientenspezifischen Implantats zur
klassischen Miniplatten System bietet.
epithetischen Gesichtsrekonstruktion empfohlen.
Neben osseointegrierten Implantaten stellen Miniplatten-Systeme, insbesondere in Bereichen mit
reduziertem Knochenangebot, eine mögliche Therapiealternative dar. Diese Systeme lassen jedoch eine
nur eingeschränkte und zeitaufwendige individuelle Anpassung mit erschwerter Positionierung zu und sind
daher von limitiertem Einsatz. Zur idealen Versorgung stellen wir ein patientenspezifisches
Individualimplantat vor, das auf Basis von DICOM-Daten entsprechend erstellt wurde.
Mandibular reconstruction using ProPlan CMF: review of literature
Ryo SASAKI
Innsbruck
Austria
Michael
RASSE
Universitätsk ProPlan CMF is computer-aided surgical virtual planning service using online meeting with professional
linik für
medical engineer, and provide patient-specific surgical guides to transfer the virtual plan. This service
Mund-,
started in 2011. Currently, it was widely used in Europe. In this study, current status of mandibular
Kiefer- und reconstruction with ProPlan CMF vertical planning service and surgical guides were reviewed.
Gesichtschir
urgie
Medizinisch
e Universität
Innsbruck
English-language literature indexed in PubMed and Google scholar using the key words
“mandible”, “reconstruction”, and “proplan” and published up to August 2015. Inclusion criteria
was mandibualr reconstruction using ProPlan CMF surgical planning service with surgical guides.
Exclusion criteria was (1) case report, (2) technical note, (3) other Cranio-Maxillofacial
reconstruction except mandible, (5) reconstruction in dent-facial deformity, (5) focus on dental
implant, (6) using only ProPlan CMF soft wear without virtual planning service and surgical guides.
After the selection of regarding literatures, (1) time of online meeting, (2) intra-operative fitting of
cutting guide and resection guide, (3) Intra-operative fitting of patient-specific mandible
reconstruction plate (4) operative time compared with conventional surgery without computerassisted, (5) accuracy of virtual plan, (6) postoperative condyle position, (7) duration of intensive
care unit and postoperative hospitalization, (8) additional cost of virtual planning service and
surgical guides were reviewed.
PubMed and Google scholar searched 6 and 63 articles, respectively, and total 69
papers were collected. Seven papers were eliminated due to duplication. All PubMed
searched articles were covered by Google scholar search. Eight papers were excluded
because they were written in other languages. Twenty-nine papers were excluded
because they were no relevant to the subject. Eighteen papers were excluded due to
exclusion criteria in this review. Only 7 papers were selected in this review. This review
revealed that (1) mainly resection guide, cutting guide and patient-specific mandible
reconstruction plate were well fit intraoperatively, (2) the ischemic time may be
reduced compared to the conventional surgery, (3) the accuracy of computer-assisted
surgery in mandibular reconstruction is clinically acceptable, (4) condyle positions
after computer-assisted surgery is mainly normal position.
The authors found that currently small numbers of literatures about the
ProPlan CMF is computer-aided surgical virtual planning service using online
mandibular reconstruction with virtual planning service and surgical guides is
meeting with professional medical engineer, and provide patient-specific
available. These literatures have also small number of cases and short-term follow- surgical guides to transfer the virtual plan. This service started in 2011.
up results. ProPlan CMF virtual planning service and surgical guide may be able to Currently, it was widely used in Europe. In this study, current status of
improve the surgical results and reduce the reconstruction time. Additional cost
mandibular reconstruction with ProPlan CMF vertical planning service and
compared with the results of conventional technique is current problem. Largesurgical guides were reviewed. The authors found that currently small
scale clinical studies and long-term follow-up studies are necessary.
numbers of literatures about the mandibular reconstruction with virtual
planning service and surgical guides is available. These literatures have also
small number of cases and short-term follow-up results. In such a situation,
this review revealed that (1) mainly resection guide, cutting guide and
patient-specific mandible reconstruction plate were well fit intraoperatively,
(2) the ischemic time may be reduced compared to the conventional surgery,
(3) the accuracy of computer-assisted surgery in mandibular reconstruction is
clinically acceptable, (4) condyle positions after computer-assisted surgery is
mainly normal position. Additional cost compared with the results of
conventional technique is current problem. Large-scale clinical studies and
long-term follow-up studies are necessary.
R. Smeets
SAPHO-Syndrom – Eine seltene Ursache für die rezidivierende Osteomyelitis
BICSAK Akos Wels
Österreich
Zebuhr Yorck
1 , Jellen
Alice 1, Heibl
Christoph 3,
Sylvia Rauch
Parzer 2,
Pöschl
Wolfgang
Paul 1
Fachschwerp Das SAPHO-Syndrom ist ein seltenes Syndrom, das unter anderem Synovitis, Akne, Hyperostose und Ostitis
unkt für
umfasst.
MKGChirurgie,
Klinikum
WelsGrieskirchen
Bei unserem Patienten wurde auswärtig eine operative Zahnentfernung 38 vor 5 Jahren
durchgeführt. Seit dem Eingriff beschwert sich der Patient über rezidivierende Schwellungen,
Eiterung, Veränderung der Kieferform und intermittierende Schmerzen im linken
Kieferwinkelbereich. Krankengeschichte, Befunde und Bildgebung werden präsentiert. Der Patient
wurde mehrfach wegen Abszessen und Osteomyelitis behandelt, jedoch kam es zu keiner
Abheilung.
Bei unserem Patienten war es möglich, die korrekte Diagnose SAPHO-Syndrom
aufgrund eines PET-CT-Befundes und einer Biopsie zu erstellen. Die Behandlung
erfolgte konservativ mit Medikamenten (Xefo und Aredia). Eine Remission ist
festzustellen.
Die Diagnostik des SAPHO-Syndroms ist äußerst schwierig. Oft werden die
Wichtig ist, bei therapierefraktären Osteomyelitiden auch an das SAPHOPatienten jahrelang aufgrund einer bakteriellen Osteomyelitis behandelt, bevor Syndrom zu denken.
sich andere Symptome des Syndroms erkennen lassen. Oft fehlen Symptome, wie
z.B. Akne oder Synovitis. Eine konservative, medikamentöse Behandlung wird
empfohlen, die im Fall einer Komplikation eventuell mit chirurgischen
Maßnahmen, wie z.B. Inzisionen oder Dekortikationen ergänzt werden kann.
Erdheim-Chester disease: a case report
Ryo SASAKI
Innsbruck
Austria
Linus
Christian
Hupp,
Michael
Rasse
Universitätsk
linik für
Mund-,
Kiefer- und
Gesichtschir
urgie
Medizinisch
e Universität
Innsbruck
Erdheim-Chester disease (ECD) is a rare disease with non-Langerhans-cell histiocytosis, associated in more
than 50% of cases to BRAFV600E mutations. ECD is a multisystemic disease, including skeletal involvement
with bone pain, exophthalmos, diabetes insipidus, xanthelasma, interstitial lung disease, bilateral adrenal
enlargement, retroperitoneal fibrosis, renal impairment, involvement of the central nervous system, and
cardiovascular system. In this paper, a novel maxillofacial finding in ECD was reported.
Nineteen years old male mandibular protrusion with biopsy-proved ECD was referred to our
department. The patient have abdominal pains and lower extremity pain, and he was diagnosed
ECD 15 years before. Previously, the patients was performed twice stem cell transplantation, chemo
therapy, administration of tumor necrosis factor (TNF) blockers, and Velcade®(bortezomib) therapy
in pediatrics department.
Clinical finding indicated mandibular protrusion and trismus. Panoramic radiograph
showed unclear bilateral maxillary sinus with no osteosclerosis of mandible, no
alveolar bone resorption and no osteolytic lesions. Computed tomography (CT)
revealed that bilateral maxillary sinus caused severe osteosclerosis. Approximately 80
% of maxillary sinus caused ossification. Maxillary sinus was hypoplastic and the
mucosal thickening was observed. Osteosclerotic change of cranial bone and sphenoid
sinus agenesis was observed. Orbit was unremarkable. Low-dose brain CT revealed falx
lipoma. Cephalometric analysis indicated mandibular protrusion without maxillary
hypoplasia. Bilateral sagittal split osteotomy with mandibular setback was performed
under general anesthesia. Intra-operative finding indicated that anterior border of the
ramus was thick, and the periosteum was tight to mandible. It was difficult split.
A few cases have been reported involvement of ECD in the maxillofacial region. It
is reported that the finding of panoramic radiograph in ECD shows (1)
osteosclerosis, (2) alveolar bone resorption, and (2) multiple osteolytic lesions “a
circular pattern” with or without sclerotic jaw. Rapid alveolar bone resorption in
ECD affect posterior areas first, causing symmetrical loss of alveolar bone, with
bone resorption proceeding anteriorly. However, the finding of ossification in
bilateral maxillary sinus is never reported. In this case, approximately 80 % area of
maxillary sinus caused ossification. ECD is rare disease. Therefore, diagnosis may
be delayed. It may take a few months and several years. The finding of
osteosclerosis in bilateral maxillary sinus walls may point to a diagnosis of ECD.
This report will be contribute to early diagnosis of ECD.
Erdheim-Chester disease (ECD) is a rare disease with non-Langerhans-cell
histiocytosis. Nineteen years old male mandibular protrusion with biopsyproved ECD was referred to our department. Computed tomography
revealed that bilateral maxillary sinus cause severe osteosclerosis.
Approximately 80 % of maxillary sinus caused ossification. The finding of
osteosclerosis in bilateral maxillary sinus walls might point to a diagnosis of
ECD.
Gastrointestinale Komplikationen und daraus resultierendes Multiorganversagen
nach komplexem kraniofazialen Trauma – ein Fallbericht
K. Korthals
Graz
AUT
W. Zemann, MKG Graz
M. Pau, St.
Zimmerer, K.
SchwenzerZimmerer
Die Versorgung von Gesichtsschädeltraumata stellt eine besondere Herausforderung dar. Um eine
Behandlung nach aktuellen Standards durchführen zu können, bedarf es besonders beim
polytraumatisierten Patienten, einer optimalen interdisziplinären Zusammenarbeit. Im Folgenden soll der
Verlauf einer Patientin skizziert werden, welche nach einem isolierten Schädel-Hirn-Trauma (SHT) massive
gastrointestinale Komplikationen bis hin zum Multiorganversagen entwickelte. In der Literaturrecherche
wurde kein ähnlich gelagerter Fall gefunden.
Eine 74 jährige Patientin erlitt ein schweres SHT mit Beteiligung des Gesichtsschädels und wurde
...
bereits intubiert mit dem Rettungshubschrauber in den Schockraum des Universitätsklinikums Graz
transferiert. Im initial durchgeführten Polytrauma CT zeigte sich neben dem komplexen
kraniofazialen Trauma, auch ein intraösophageal gelegener Molar. In der präoperativen Phase
wurde frustran versucht mittels Gastroskopie den Backenzahn zu bergen. Die Rekonstruktion von
Jochbein und Orbita erfolgte geimeinsam mit den Neurochiurgen. Am 8. postoperativen Tag kam es
zu einer oropharyngealen Blutung, unklarer Genese. Trotz intensiver blutstillender Maßnahmen
konnte die Blutung kaum gestillt werden. Letztendlich mußte eine komplette Gastrektomie
aufgrund eines perforierten Ulcus ventriculi durchgeführt werden. Als Ursache der Perforation
konnte der während des Traumas verschluckte Zahn ausgemacht werden.
Gastrointestinale Komplikationen nach SHT sind bei intensivmedizinischen
Patienten relativ häufig. Ein verschluckter Zahn als Ursache eines derart
spektakulären Verlaufs wurde unseres Wissens nicht publiziert. Eine rasche
Erstversorgung und ein optimales Schockraummanagement, wie im aktuellen Fall
gegeben, sind nicht allein verantwortlich für die Prognose eines Patienten.
Intensivpatienten mit SHT haben ein Risiko für eine Störung der gastrointestinalen
Motilität. Dem ist durch gezielte Vermeidung von Motilitätsstörungen entgegen
zu wirken. Der gezeigte Fall unterstreicht, dass vermeintliche Banalitäten
ausschlaggebend für den Verlauf sein können.
Unabdingbare Voraussetzung für eine bestmögliche Versorgung eines
Patienten ist eine gut funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Fehlentscheidungen oder Versäumnisse in der Erstversorung können
irreparable Schäden nach sich ziehen.