Social Media in der internen Zusammenarbeit – Betriebliche Erfahrungen und Perspektiven der Beschäftigten * Rahmenbedingungen * neue Anforderungen * Akzeptanz * Nutzungsweisen Dr. Tanja Carstensen „Arbeit 2.0. Neue Anforderungen an Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen im Umgang mit Social Media“ Technik im Arbeitsprozess • Arbeitsersparnis • Effektivitätssteigerung • Prozesskontrolle Web 2.0 Wikis, Weblogs, Soziale Netzwerke, Plattformen Profile einrichten sich selbst darstellen sich vernetzen, „befreunden“ Informationen austauschen, teilen, „liken“ selber Inhalte einstellen (Texte, Bilder, Videos, Audio) gemeinsam mit anderen an Inhalten arbeiten Plattformen als Orte/Treffpunkte gemeinsamer Interessen, auch politischer Anliegen Enterprise 2.0 - Arbeitgeberhoffnungen • • • • • • • heutzutage „ein Muss“ effektives Wissensmanagement Verbesserung von Innovationsprozessen Ideenmanagement Mitarbeitermotivation, Aktivierung Überwindung von Silodenken „die 24 Stunden eines Tages über den Erdball vollständig nutzen können…“ • ein Ohr an der Belegschaft Zusammenarbeit 2.0 … im Idealfall • E-Mail-Flut reduzieren • Arbeitserleichterung • schnelle und flexible Kommunikationsund Abstimmungsmöglichkeiten • Projekte übersichtlich bearbeiten, klare Zuständigkeiten und To-Dos abbilden • soziales Miteinander, produktiver Austausch, Geben, Nehmen, Wissen teilen • Kultur mit Anerkennung, Wertschätzung und Feedback • flachere Hierarchien, Transparenz und neue Partizipationsmöglichkeiten Technisierung von Arbeit - Grenzen, Hürden und Ambivalenzen • neue Anforderungen an Kompetenzen und subjektive Leistungen • Menschen handeln eigensinnig – auch im Umgang mit Technik … ambivalente Folgen Die heutige Arbeitswelt – jenseits der Digitalisierung Entgrenzung Flexibilisierung Prekarisierung Subjektivierung Arbeitsverdichtung Reorganisation Permanenter Wandel System permanenter Bewährung neue Führungskonzepte „Arbeitskraftunternehmer“ Autonomiegewinne Eigenverantwortung Selbstorganisation Selbstverwirklichung Selbststeuerung Permanentes Ungenügen Selbstausbeutung Freiheit oder Erschöpfung? Soziale Medien unternehmensintern – wie verändert sich Arbeit aus Sicht der Beschäftigten? Forschungsprojekt „Arbeit 2.0. Neue Anforderungen an Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen im Umgang mit Social Media“ Fragen: • Wie verändern sich die Arbeitsbedingungen aus Sicht der Beschäftigten? Was sind neue Anforderungen? • Welche Chancen und Probleme sehen die Interessenvertretungen, welche Handlungsansätze haben sie bereits entwickelt? Vorgehen: • Online-Befragung von Interessenvertretungen (564 Antworten) • 3 Unternehmensfallstudien mit 45 Interviews – in Unternehmen, die für die interne Kommunikation eigene SocialMedia-Plattformen eingeführt haben – Konzernstrukturen, international agierend – aus techniknahen Branchen – Interviewt wurden Beschäftigte aus diversen Bereichen Spannungsfelder Regelungen Vereinbarungen Technologien Datenschutz / LuV Arbeitszeit I Wandel der Arbeit / Technisierung von Arbeit Zugang für alle Use Cases / Freiwilligkeit Interne Social Media Anwendungen Ambivalenzen zwischen Freiheit und Erschöpfung Netiquette Spannungsfelder Arbeitserleichterung Freiwilligkeit Transparenz/Selbstpräsentation Mehrwert Wissen teilen willkommene Abwechslung Miteinander flachere Hierarchien Zusatzbelastung Unklarheit Überwachung/Kontrolle kein Nutzen erkennbar Konkurrenz veränderungsmüde Konflikte digitale Spaltung Arbeitserleichterung – Zusatzbelastung „Im Zweifel poste ich das nur an ein paar interne Gruppen und dann bahnt sich der Weg in der Regel von einem zum anderen und irgendwann kriegt man schon relativ zügig eine Rückmeldung, schneller und vor allen Dingen mit weniger Arbeit, als wenn ich täglich an der Strippe hängen würde und rum telefonieren würde.“ „Die Anzahl der Mails reduziert sich nicht, nur dass ein zusätzliches Medium geschaffen wurde, das ich jetzt auch noch beglücken muss. Und die große Frage die sich mir hier stellt auch, wir sind alle dermaßen angespannt im Arbeiten unterwegs und der Termindruck ist enorm. Die Kundenprojekte laufen immer schneller, immer schneller in kürzerer Zeit mit weniger Leuten und man kriegt die Zeit nicht, sich dann auch mit den Sachen zu beschäftigen.“ Freiwilligkeit – Unklarheit „Ich will keinen zwingen, ich kann keinen zwingen. Ich glaube, da muss man Leidenschaft entwickeln für so was. Also jemandem zu sagen, ‚das musst du jetzt machen‘, das ist für mich kein Ansatz.“ „(…) was manchmal auch so zwischen den Zeilen raus zu hören ist, darf ich mir denn die Zeit dafür nehmen oder kommt dann da vielleicht jemand der sagt, mh?“ Transparenz/Selbstpräsentation – Überwachung/Kontrolle „Und das fand ich toll, dass Sichtbarkeit eine große Rolle spielt und Anerkennung von Experten, die was Tolles gemacht haben und dass ich da auch, ich jetzt aus meiner Rolle Kommunikation, greife da natürlich auf solche Informationen auch zurück.“ „Ich glaube, wir haben da glaube ich, in der Betriebsvereinbarung, (…) steht ja eigentlich schon drin, dass diese Dinge nicht Einfluss finden in das Mitarbeitergespräch oder in die Leistungsbeurteilung. Dass nicht irgendeiner auf die Idee kommt, ich gucke mir mal an, wie viele Likes hat denn der [Name]? Dann kriegt er einen Sonderpunkt, keine Ahnung. So auch da, Papier ist halt geduldig. Wenn ich Vorgesetzter bin, komme ich da drauf, ist doch klar.“ Mehrwert – kein Nutzen erkennbar „Dann natürlich auch die fachliche Hilfe, die spielt ja hier auch eine Rolle wenn irgendwo Fragen sind. Weil unsere Themenvielfalt hier mit den Produkten und Leistungen die ist ja doch so groß, dass einer alleine das kaum noch beherrschen kann und dann ist natürlich immer interessant wenn ich dann ein Problem habe, wo ich sage "oh, ist neu, kenne ich noch gar nicht", dann schreibe ich das kurz da rein und ja, meine Erfahrung ist, weil ich ja jetzt als einer der ersten auch im Unternehmen da mitmache, die Antworten sind recht fix da.“ „Habe ich noch nicht so genutzt. Dann rufe ich mal schnell eine Kollegin an "weißt du wie das geht" oder. Also man hat schon sein Netzwerk, sein Netzwerk, seine Leute, ich weiß wo ich anrufen muss oder wen ich fragen muss um schnell was zu bekommen.“ Wissen teilen – Konkurrenz „Du kennst sie persönlich nicht oder wirst wahrscheinlich viele davon auch nicht persönlich kennen lernen. Aber wie gesagt, zum Austausch und so, zum Gruppieren von Leuten, die unterschiedliche/ sagen wir, einer sitzt dort, dann der andere sitzt irgendwo anders, aber die haben ein gemeinsames Interesse an einem Thema, dann finde ich es schon sehr gut. Das ist schon super. Und man muss sich auch nicht unbedingt treffen.“ „Das Problem ist, bei uns weiß keiner so richtig, was wir da rein schreiben dürfen.“ Willkommene Abwechslung – veränderungsmüde „ und es ist was Neues. (…) Und ja, es macht einfach Spaß.“ „Also es gibt schon natürlich eine Menge Leute, die davon einfach genervt sind. Aber der alte [Firma]-Mitarbeiter hat inzwischen auch gut gelernt, das dann einfach nur ein bisschen auszusitzen. Der Hype wird schon irgendwann nachlassen.“ Miteinander/Anerkennung – Konflikte „Ja, wenn sie mal selber spüren, was das mit einem macht, wenn man für einen Blog fünf, sechs Likes kriegt, dass da schon so ‚oh‘ [lacht] erfolgt, was es macht, wenn man einen guten Kommentar zu seinem Beitrag bekommt, eine tolle Ergänzung, einen wertschätzenden Hinweis bekommt, ja?“ „Allerdings sind die dann im Laufe der Zeit doch auch wieder ein bisschen zurück gerudert, weil die Erfahrungen nicht so gut waren. Auch meine persönlichen waren nicht so gut muss ich sagen, weil über diesen Kommunikationsweg einiges an Kommunikationsqualität auf der Strecke bleibt, denke ich.“ Flachere Hierarchien – digitale Spaltung „Wenn sie das beobachten was es mit der Organisation macht, wenn ein Beitrag, der vielleicht auch kritisch war, trotzdem eine Wertschätzung erfolgt und womöglich andere aus der Hierarchie sich da positiv noch weiter einbringen? Dann, wenn so was passiert, dann haben wir viel gewonnen.“ „So, was passiert mit den Stillen? Und wir haben natürlich auch viele Stille.“ „wer in bestimmten Teams bei Social Media nicht mitmacht, wird Außenseiter/Verlierer“ „die Büromitarbeiter, da sagt man ‚ja, die müssen sich ja vernetzen um ihre Arbeit zu machen’. In der Produktion. ‚Nein. Die kriegen ihre Anweisungen. Fertig.’ Die sollen halt arbeiten. Ob man so einen Zusammenhalt in der Firma fördert ist eine andere Frage.“ Digitale Revolution oder und Gleichgültigkeit „Die Zukunft ist schon da. Sie ist bloß noch nicht gleichmäßig verteilt.“ — William Gibson, amerikanischer Science-Fiction-Autor Alle Positionen und Erfahrungen sind begründet und berechtigt! Gründe für unterschiedliche Akzeptanz und Nutzung? Regelungen Vereinbarungen Technologien Datenschutz / LuV Arbeitszeit I Wandel der Arbeit / Technisierung von Arbeit Zugang für alle Use Cases / Freiwilligkeit Interne Social Media Anwendungen Ambivalenzen zwischen Freiheit und Erschöpfung Netiquette Gründe für Anerkennung unterschiedliche Akzeptanz & Engagement Nutzungsvielfalt Arbeitsmenge und -dichte Alter Umgangston Arbeitsunterbrechungen Kein Nutzen erkennbar Handlungsspielräume Technikaffinität Position, Tätigkeit Erreichbarkeitserwartungen Selbstdarstellungserwartungen Unterschiedliche – sehr polare Haltungen und Möglichkeiten, frei über Zeit zu verfügen Interessen (Datenschutzbedürfnisse etc.) „Der/die hat wohl sonst nichts zu tun“ Informationsfülle Sinnvolle Nutzung Vorgesetzte, Führungsstile, informelle Erwartungen Regelungen Vereinbarungen Technologien Datenschutz / LuV Arbeitszeit I Wandel der Arbeit / Technisierung von Arbeit Zugang für alle Use Cases / Freiwilligkeit Interne Social Media Anwendungen Ambivalenzen zwischen Freiheit und Erschöpfung Netiquette Anforderungen – was brauchen die Beschäftigten? https://blog.roberthalf.de/wp-content/uploads/2013/10/Robert_Half_Gesch%C3%A4ftsmann_Mitarbeitermotivation_Blog.jpg 1. Selbstmanagement Zeitmanagement, Umgang mit Zeitkonflikten, Balanceakt Umgang mit Informationsfülle, Informationsmanagement Multitasking, Umgang mit Arbeitsunterbrechungen eigenverantwortlich inmitten widersprüchlicher und diffuser Erwartungen, Aufforderungen und Zeitkonflikten agieren Abgrenzungsvermögen 2. (Betriebs-)Öffentliche Selbstdarstellung Informationen posten Persönlichkeitsprofile pflegen, Selbstpräsentation als professionelles Subjekt mit Kompetenzen und Fähigkeiten sich öffentlich äußern, positionieren Mut, „sich überwinden“ Privatsphäreeinstellungen, Umgang mit persönlichen Daten „Man muss sich frei machen von der Sorge, dass einem was angelastet wird“ 3. Offenheit für Neues und Wandel Umgang erfordert die „richtige“ Haltung gegenüber Neuem „es wollen“ lebenslanges Lernen „Leidenschaft entwickeln“ „sich drauf einlassen“ es „annehmen“ 4. Die Logik sozialer Medien verstehen und aktiv sein IT- und Medienkompetenz Holschuld/Bringschuld, „Dran bleiben“ müssen „Ein Gefühl für Social Media entwickeln“ Link, share, like, comment, post, Wissen teilen Konfliktfähigkeit, Sozialkompetenz, den richtigen Ton treffen, mit Shitstorms umgehen Schreibstil, Ton Diskussionen anstoßen und am Laufen halten, Interessantes schreiben Andere motivieren Anforderungen 2. (Betriebs-)Öffentliche Selbstdarstellung 1. Selbstmanagement Gründe für Anerkennung unterschiedliche Akzeptanz & Engagement Nutzungsvielfalt 4. Die Logik sozialer Medien verstehen und aktiv sein 3. Offenheit für Neues und Wandel Arbeitsmenge und -dichte Alter Umgangston Arbeitsunterbrechungen Kein Nutzen erkennbar Handlungsspielräume Technikaffinität Position, Tätigkeit Erreichbarkeitserwartungen Selbstdarstellungserwartungen Unterschiedliche – sehr polare Haltungen und Möglichkeiten, frei über Zeit zu verfügen Interessen (Datenschutzbedürfnisse etc.) „Der/die hat wohl sonst nichts zu tun“ Informationsfülle Sinnvolle Nutzung Vorgesetzte, Führungsstile, informelle Erwartungen Regelungen Vereinbarungen Technologien Datenschutz / LuV Arbeitszeit I Wandel der Arbeit / Technisierung von Arbeit Zugang für alle Use Cases / Freiwilligkeit Interne Social Media Anwendungen Ambivalenzen zwischen Freiheit und Erschöpfung Netiquette Arbeitskraftunternehmer 2.0 Social Media befördern den Wandel hin zu Anforderungen an mehr Selbstorganisation, Eigenverantwortung, Leidenschaft sowie Grenzmanagement. zusätzliche Anforderungen zu den sowieso schon verdichteten Aufgaben? erleichterndes Tool für die sowieso geforderte Arbeitsweise? Nutzungstypen TreiberInnen begeistert pragmatisch-nutzen- und projektorientiert durch Projektorganisation (gezwungenermaßen) involviert gleichgültig oder ablehnend Anforderungen 2. (Betriebs-)Öffentliche Selbstdarstellung 1. Selbstmanagement 4. Die Logik sozialer Medien verstehen und aktiv sein 3. Offenheit für Neues und Wandel Arbeitsmenge und -dichte Alter Gründe für Anerkennung Umgangston Arbeitsunterbrechungen Kein Nutzen erkennbar Handlungsspielräume unterschiedliche Technikaffinität Akzeptanz & Position, Tätigkeit Erreichbarkeitserwartungen Selbstdarstellungserwartungen Engagement Unterschiedliche – sehr polare Haltungen und Nutzungsvielfalt Möglichkeiten, frei über Zeit zu verfügen Interessen (Datenschutzbedürfnisse etc.) „Der/die hat wohl sonst nichts zu tun“ Informationsfülle Sinnvolle Nutzung Vorgesetzte, Führungsstile, informelle Erwartungen Regelungen Vereinbarungen Technologien Datenschutz / LuV Arbeitszeit I Wandel der Arbeit / Technisierung von Arbeit Zugang für alle Use Cases / Freiwilligkeit Interne Social Media Anwendungen Ambivalenzen zwischen Freiheit und Erschöpfung Netiquette Handlungsfelder, Positionen und Erfahrungen von Betriebsräten Dr. Tanja Carstensen „Arbeit 2.0. Neue Anforderungen an Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen im Umgang mit Social Media“ Was denken Sie, wenn Sie die Worte „Social Media“ hören… 0 50 100 150 200 Soziale Medien bieten viele Chancen. 272 Es gibt wirklich wichtigere Themen. 95 Ich fange gerade an, mich für das Thema zu interessieren. 78 Ich kann mir meinen Alltag ohne Soziale Medien nicht mehr vorstellen. 72 Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich mich noch nicht intensiver damit beschäftigt habe. 50 Ich weiß gar nicht genau, was damit gemeint ist. Das ist doch wieder nur so ein Hype. 300 283 Ich halte Soziale Medien für gefährlich. Dieses Thema ist doch bereits ein alter Hut. 250 47 25 21 Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=564 Aussagen zur Nutzung 0 50 100 Es gibt in unserem Unternehmen offiziell eingeführte Social‐Media‐ Anwendungen. 212 Wir wissen, dass Beschäftigte Soziale Medien für die Arbeit nutzen, haben aber keinen Überblick über das Ausmaß. 177 Soziale Medien werden von den Beschäftigten unaufgefordert für die Arbeit genutzt. 120 Die Beschäftigten sind aufgefordert, Soziale Medien für ihre Arbeit zu nutzen. 95 Die Beschäftigten nutzen Soziale Medien während der Arbeitszeit, obwohl dies nicht erlaubt ist. Die Nutzung Sozialer Medien ist verpflichtend für die Beschäftigten 150 74 9 Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=564 200 250 Social Media werden genutzt ja, Soziale Medien werden offiziell und/oder informell genutzt 100 nein, es werden keine Sozialen Medien genutzt 319 145 ich bin mir/wir sind uns nicht sicher, inwiefern Soziale Medien im Unternehmen genutzt werden Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=564 Sind/waren Sie als Gremium beteiligt? 38 99 ja nein k.A. 182 Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=319 Sehen Sie sich in Ihrer Rolle bei der Gestaltung Sozialer Medien eher als… 0% 10% 20% vorsichtig 50% 63 25 initiativ 18 73 54 trifft zu 68 trifft eher zu 101 34 44 46 60 47 101 trifft nicht zu 100% 31 86 52 127 trifft eher nicht zu 90% 57 92 43 80% 26 82 60 36 70% 43 94 42 60% 115 81 gestaltend ratlos 40% 113 verhandelnd ablehnend 30% keine Angabe Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=319 Welche mitbestimmungsrelevanten Themen sind betroffen? 0% 10% 20% Datenschutz 30% 82 96 Leistungs‐ und Verhaltenskontrolle 52 89 Arbeitsverdichtung und Rationalisierung 54 81 eher stark 69 89 87 72 eher schwach 90 nicht weiß ich nicht 27 16 10 36 14 36 50 96 70 90% 50 60 74 Arbeitsorganisation 44 80% 48 70 72 38 70% 51 85 109 Arbeitszeit stark 60% 69 102 Erreichbarkeit Arbeits‐ und Gesundheitsschutz 50% 169 Einführung neue Technologien Qualifizierung und Weiterbildung 40% 57 51 57 28 34 9 31 16 28 16 36 100% 14 38 32 17 40 15 39 15 41 keine Angaben Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=319 Gibt es Guidelines oder Vereinbarungen? 36 38 123 ja nein in Planung oder Vorbereitung keine Angabe 122 Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=319 Betriebliche Konstellationen „Das können wir nicht beurteilen“ - wenig Überblick über den Stand zu Social Media im Unternehmen als Gremium sehr unzufrieden und unbeteiligt „Social Media spielen keine wichtige Rolle und haben nicht viel verändert“ - wenig Veränderungen trotz Social Media als Gremium distanziert, unbeteiligt und unzufrieden „Social Media sind eine große Belastung“ - negative Veränderungen überwiegen Social Media erhöhen Stress und Belastungen „Social Media verändern alles massiv, mit positiven und negativen Folgen.“ - massive Veränderungen durch Social Media auffällig viele verschiedene Tools kommen zur Anwendung als Gremium stark beteiligt, aber ambivalent in der Haltung und Einschätzung „Social Media bieten viele Chancen“ - Chancen und positive Veränderungen überwiegen als Gremium zufrieden und beteiligt Nutzen Sie Social Media für Ihre Arbeit als Interessenvertretung? 3 10 47 86 ja nein wir arbeiten uns gerade ein weiß ich nicht keine Angabe 173 Quelle: Eigene Daten; Online-Befragung Betriebs- und Personalräte 2013; n=319 Erwartungen an den BR • aus Sicht „normaler“ Beschäftigter/UserInnen: – keine besonderen Anliegen – kein „heißes“ Thema • aus Sicht der TreiberInnen: – relativ zufrieden mit der Zusammenarbeit – Problemthema Freiwilligkeit – besserer Draht zu den Beschäftigten BR kann „nicht mehr einfach irgendetwas behaupten“ Unterschiedliche Haltungen einzelner BR-Mitglieder • fördern und versuchen zu motivieren – aus Angst vor Spaltung im Unternehmen – begeistert von Chancen • keine Angst vor Kontrollverlust • probieren, experimentieren, versuchen es sinnvoll zu nutzen • beharren auf Freiwilligkeit, Einhaltung der Regeln • kritisch-wachsame Begleitung (auch mit Blick in die Zukunft) • ablehnend – „es gibt wichtigeres“ Nur einige Handlungsfelder für Interessenvertretungen… • Datenschutz • Leistungs- und Verhaltenskontrolle ausschließen – auch technisch • Nutzung ist Arbeitszeit • Arbeits- und Gesundheitsschutz: psychische Belastungen durch Multitasking vermeiden; Recht auf Offline-Zeit; Reduzierung der Kommunikationsdichte • Usability und Software-Ergonomie • Netiquetten und Guidelines, AGs für Konfliktmediation • Rationalisierungsgefahren: was passiert mit der gewonnenen Zeit • für klare Kommunikation von Erwartungen und Anforderungen sorgen Handlungsfeld: Spannungsfelder abbauen • • • • • Zugang für alle Freiwilligkeit klarer definieren…? Schulungen/Medienkompetenz Zeit zum Aneignen und Nutzen Klarheit - Doppelbotschaften vermeiden Langer Hebel Technik-Mitbestimmungsrechte Am Umgang mit Social Media werden Probleme mit Arbeitsverdichtungen, Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur, Führungsstilen, Kommunikationsstrukturen, Arbeitszeitregelungen etc. deutlich(er). Social Media intensivieren und verschärfen bestehende Konfliktlagen, sind aber nicht alleinige Ursache! Einführung von Social Media nutzen, um auch andere Themen zu verhandeln Social Media – erst der Anfang? • Öffnung nach Außen, Crowdwork, Crowdsourcing, heimliche Auflösung von Arbeitsverhältnissen • Überwachung, Big Data • Rationalisierung Social Media müssen gut, wachsam und achtsam gestaltet werden … … dann bieten sie die Chance, gemeinschaftlich, produktiv, wertschätzend und zeitsparend zusammenzuarbeiten, inspirierende Diskussionen zu führen und direkte Anerkennung zu bekommen. Bildnachweise • • • • • • • • • http://ecx.images-amazon.com/images/I/81HHgh-yRgL._SL1500_.jpg http://spotstrackingsystems.com/wp-content/uploads/2012/02/Collaboration.png http://www.lronline.de/storage/scl/xmliosimport/tdt/1963845_m1t1w500q75s1v42383_._Photos _201104143763-G9C39E0EG.1-ORG.jpg?version=1302824046 http://www.arbeitswelten.at/wp-content/uploads/2011/02/Fotolia_4253214_XS300x200.jpg http://www.persolog-blog.de/wp-content/uploads/2012/03/FE-4willenssteuerung1-e1331024688397.jpg http://www.dr-mueck.de/HM_Images/Frau_im_Nebel.jpg http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/di/dirkvongehlen/text/regular/522647.jpg http://izquotes.com/quotes-pictures/quote-the-future-is-already-here-it-s-justnot-very-evenly-distributed-william-gibson-231877.jpg https://blog.roberthalf.de/wpcontent/uploads/2013/10/Robert_Half_Gesch%C3%A4ftsmann_Mitarbeitermotivati on_Blog.jpg Literatur • • • • • • • • • • • Benner, C. (Hg.) (2015): Crowdwork – zurück in die Zukunft? 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Eine neue Grundform der ‚Ware Arbeitskraft’?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 50 (1), S. 131-158. Vielen Dank! Projektblog: http://internet-at-work.net/ Website: http://www.tuhh.de/agentec/team/carstensen.htm Kontakt: [email protected]
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